EZB-Entscheidung: Leitzins wird um 0,75 Prozentpunkte auf 2 Prozent angehoben, Immobilienkauf wird immer schwerer leistbar

 

Wegen Anstieg der Bauzinsen: Die finanzierbare Kreditsumme für den Kauf von Wohneigentum hat sich in den größten Städten bereits jetzt in der Spitze um mehr als 100.000 Euro reduziert

Das Kaufbudget von Familien mit mittlerem Einkommen schrumpfte bereits um 109.000 Euro in Stuttgart, 108.000 Euro in München und 106.000 Euro in Frankfurt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins weiter an: Der Zinssatz wird um 0,75 Prozentpunkte erhöht und liegt nun bei 2 Prozent. Für viele Menschen dürfte damit der Kauf einer Immobilie noch schwerer oder gar unmöglich werden, wenn in der Folge auch die Bauzinsen weiter steigen. Wer mit Wohneigentum liebäugelt, muss schon jetzt aufgrund des höheren Zinsniveaus seine Finanzierungssumme deutlich reduzieren. Für Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen ging das finanzierbare Kreditbudget in den 14 größten Städten seit Jahresanfang bereits zwischen 81.000 und 109.000 Euro zurück – das entspricht einem Viertel der Kaufsumme. Das zeigt eine Analyse von immowelt, in der untersucht wurde, wie sich die leistbaren Darlehenssummen für Familien mit Durchschnittseinkommen reduziert haben, wenn sie eine Wohnkostenquote von 30 Prozent nicht überschreiten wollen.

Wegen Anstieg der Bauzinsen: Bis zu 109.000 Euro weniger Kredit leistbar

Für Kaufinteressenten bedeutet der starke Anstieg der Bauzinsen bereits jetzt: Die Finanzierungssumme, die sie sich leisten können, ist deutlich gesunken. Eine Beispielrechnung zeigt, dass die Darlehenssumme für einen Haushalt mit durchschnittlichem Einkommen im Vergleich zum 1. Quartal 2022 um bis zu 109.000 Euro gesunken ist, sofern es bei einer gesunden Wohnkostenbelastung bleiben soll. Als Überbelastung gilt gemeinhin eine Wohnkostenquote, also das Verhältnis von Wohnkosten zu Gehalt, von über 30 Prozent.

Am stärksten sind die Einbußen demnach in Stuttgart: Eine Familie muss ihr Budget um 109.000 Euro reduzieren, um die 30-Prozent-Marke nicht zu überschreiten. Statt einem Kredit in Höhe von 431.000 Euro im 1. Quartal sind durch die gestiegenen Zinsen bei einer noch akzeptablen finanziellen Belastung im 3. Quartal nur noch 322.000 Euro machbar. In München schrumpfte das Budget um 108.000 Euro auf 318.000 Euro zusammen, in Frankfurt um 106.000 Euro auf 314.000 Euro. Generell verzeichnen alle 14 Städten deutliche Einbußen bei der Leistbarkeit von Immobilien. 81.000 Euro Differenz in Leipzig ist der geringste Wert. In der sächsischen Großstadt kann ein durchschnittlicher Haushalt derzeit nur noch 240.000 Euro finanzieren.

EZB-Entscheidung mit Signalwirkung für Immobilienzinsen

Die Richtungsentscheidung der EZB dürfte die Situation noch verschärfen. Nach langen Jahren der Nullzinsphase hatte die Zentralbank in Frankfurt zunächst im Juli den Leitzins auf 0,75 Prozent angehoben, im September dann auf 1,25 Prozent. Nun steht der Leitzins bei 2,0 Prozent. Das Niveau der Bauzinsen ist zwar nicht direkt an den EZB-Leitzins gekoppelt, allerdings hat die Entscheidung der EU-Währungshüter Signalwirkung darauf, zu welchem Zinssatz Käufer ein Darlehen zum Immobilienerwerb aufnehmen können. Angesichts der wirtschaftlichen Lage und in Erwartung einer Anhebung des Leitzinses erhöhten sich die Bauzinsen bereits seit Anfang des Jahres. Während der marktübliche Zinssatz für eine 90-Prozent-Finanzierung Anfang des Jahres noch bei 1,3 Prozent lag, befand er sich im 3. Quartal bereits bei rund 3,5 Prozent. Tendenz steigend: Derzeit befindet sich der Wert schon bei etwa 4 Prozent. Obwohl das Preisniveau für Immobilien in vielen Städten stabil ist oder sogar leicht nachgelassen hat, erhöhte sich die monatlich Kreditrate deutlich.

Ein weiterer Anstieg der Bauzinsen bedeutet, dass sich die finanzierbare Summe für Immobilienkäufer noch weiter reduziert. Bei einem stabilen Preisniveau für Wohnimmobilien müssen Käufer entweder ihre Ansprüche an ein Objekt weiter senken oder können sich derzeit gar keine Immobilie leisten.

 

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Mit dem Wohngeld-Plus-Gesetz kommt die Bundesregierung dem Ziel, Mieterinnen und Mieter zu entlasten und die finanziellen Mittel passgenau zuzuteilen, aus Sicht des ZIA ein entscheidendes Stück näher.

 

Zugleich sieht die Immobilienwirtschaft noch Hürden, die einen Erfolg verhindern könnten. Heute befasst sich der Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen in einer öffentlichen Anhörung mit dem Entwurf.

„Die Bundesregierung setzt die richtigen Hebel an, um mehr Menschen, die wirklich Unterstützung brauchen, in dieser angespannten Lage vor Überforderungen zu schützen“, kommentiert ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner den Kabinettsentscheid. „Genau das hatte der ZIA zuvor gefordert.“ Er zeigt sich auch erfreut, dass die Beträge angehoben werden sollen.

Zugleich markiert der ZIA einige Punkte, die einen Erfolg der geplanten Maßnahmen mindern könnten. „Die Wohngeldstellen müssen schleunigst digital aufgestellt werden“, mahnt Mattner an.  „Erst dann können die Hilfen am Ende auch wirklich zielgenau greifen und die Unterstützung schnell ausgezahlt werden.“

Der Verband sieht zudem ein Grundproblem darin, dass viele Menschen, die berechtigt wären, Wohngeld zu erhalten, dies überhaupt nicht wissen. „Damit die Wohngeldreform wirklich, wie von der Bundesregierung angestrebt, zwei Millionen Haushalte erreicht, muss die Reform unbedingt von einer starken Informationskampagne begleitet werden“, so Mattner, „Als Immobilienwirtschaft unterstützen wir diese gern.“

Der ZIA schlägt vor, das neue Wohngeld zunächst auf drei bis fünf Jahre zu befristen, um die Zielgenauigkeit der Angebote im Blick zu haben. Die aktuellen Berechnungen beruhen auf Krisenzeiten, die in „normalen“ Zeiten zu einem anderen Ergebnis führen können.

 

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Am 7.November fand die Anhörung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestags zum Jahressteuergesetz 2022 statt, das auch wichtige Signale für die Immobilienbesteuerung enthält.

 

So sollen die steuerliche Behandlung von Photovoltaikanlagen und die Abschreibungsregeln für Gebäude verbessert werden. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, war als Sachverständiger zur Anhörung geladen und bewertete es als positiv, dass die Regierung auf die Forderung nach besseren steuerlichen Rahmenbedingungen für den Gebäudesektor bei der Erzeugung regenerativer Energie sowie mit der Erhöhung der linearen Abschreibung reagiert hat.

Besteuerung von Photovoltaik lässt Potential ungenutzt

Mit dem Jahressteuergesetz 2022 will die Bundesregierung auch Vorschriften zur Besteuerung von Photovoltaikanlagen ändern, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Gebäuden zu verbessern. Unter anderem ist für bestimmte Steuerpflichtige eine Steuerbefreiung im Einkommensteuergesetz für Einnahmen aus Photovoltaikanlagen geplant. Im Umsatzsteuergesetz soll ein Nullsteuersatz für Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern eingeführt werden. Den Schritt bewertet der ZIA als richtig, jedoch gibt es auch Nachbesserungsbedarf: „Die im Jahressteuergesetz vorgesehenen Anpassungen sind ein guter Schritt, jedoch für institutionelle Immobilieninvestoren nicht einschlägig. Für sie werden aktuelle steuerliche Hemmnisse nicht beseitigt“, so Torsten Labetzki, Mitglied der Geschäftsleitung sowie Abteilungsleiter Recht und Steuern beim ZIA. Nach aktueller Rechtslage ist der Betrieb von Photovoltaikanlagen bei Gebäuden mit erheblichen und „völlig überschießenden steuerlichen Risiken“ verbunden, führt Labetzki aus. „Dies gilt für die Gewerbesteuer und im Bereich des Investmentsteuerrechts. Insbesondere bei Immobilienfonds, die dem Investmentsteuerecht unterliegen, bewirken ein drohender Statusverlust plus aufsichtsrechtliche Schranken, dass keine Photovoltaikanlagen installiert und betrieben werden“. Dies sei äußerst bedauerlich, weil die Immobilienbranche hochmotiviert sei, solche Anlagen zu installieren und zu betreiben, jedoch viele Immobilienbesitzer und Investoren wegen des aktuellen Steuerrechts zurückschreckten. Großes Potential auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit bliebe daher „leider ungenutzt“, sagt Labetzki. „Wenn der Gesetzgeber bestehende steuerliche Risiken endlich ausräumt, würde ein spürbarer Ruck durch die gesamte Immobilienbranche gehen, und wir wären auf dem Weg zur Klimaneutralität im Gebäudebereich sowie zur Energieunabhängigkeit Deutschlands einen gewaltigen Schritt weiter.“

Auch Bestand und andere Gebäudeklassen brauchen höhere Abschreibungen

„Höhere Abschreibungen auf Immobilien bringen Liquidität für neuen Wohnraum und für Wirtschaftsimmobilien – beides brauchen wir dringend, um die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt besser bedienen und unsere Innenstädte revitalisieren zu können“, sagt Torsten Labetzki. Zugleich weist er auf ein Manko hin: „Die verbesserte Abschreibung soll nur für den Neubau und nur für Wohngebäude gelten – das reicht nicht.“ Labetzki erklärt: „Auch im Bestand und in anderen Gebäudeklassen haben technischer Fortschritt und gestiegene energetische Anforderungen schon bewirkt, dass der Anteil langlebiger Rohbaubestandteile gegenüber kurzlebigen Bestandteilen immer weiter abnimmt. Um diese wirtschaftliche Realität steuerlich richtig abzubilden, brauchen wir auch hier eine höhere Abschreibungsmöglichkeit.“

 

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Müssen Nutzer zukünftig tiefer in die Tasche greifen?

 

Gemäß unserer aktuellen Analyse der „Prime Office Costs“ sind die Ausbaukosten erstklassiger Büroflachen im dritten Quartal 2022 weltweit deutlich angestiegen – und zwar um durchschnittlich 10 %. Als ein Treiber dieser Entwicklung wird dabei die zunehmende Inflation genannt. In vielen Märkten kommen steigende Mieten hinzu und sorgen zusätzlich für höhere effektive Nettokosten für die Büronutzer. Die höchsten Steigerungen der effektiven Nettokosten (einschließlich Ausbaukosten , Mieten und sonstiger Kosten) waren im Laufe des dritten Quartals 2022 insbesondere in einigen europäischen Märkten zu verzeichnen – darunter Dublin (+7 %), London City (+5 %) und Berlin (+3 %).

Savills zufolge variiert der Anstieg der Ausbaukosten je nach Region im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur vergleichsweise wenig: von durchschnittlich 14 % in der EMEA-Region über 9 % im asiatisch-pazifischen Raum bis hin zu 7 % in Nordamerika. Grund hierfür sind die globalen Lieferkettenprobleme, von denen alle Märkte, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, betroffen sind.

Bei den Mietsteigerungen gab es laut Savills weitaus größere Unterschiede. In den Central Business Districts in Europa und im Nahen Osten stiegen die durchschnittlichen Bruttomieten für erstklassige Büroflächen im vergangenen Jahr um 6 %, was sowohl auf indexgebundene Mieterhöhungen als auch auf höhere Energiekosten zurückzuführen ist. Darüber hinaus haben niedrige Leerstandsquoten in einigen Kernmärkten der Region einen Anstieg der Angebotsmieten begünstigt. Auf den meisten Märkten im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika gab es dagegen keine großen Veränderungen bei den Mietkosten –  die durchschnittliche Spitzenmiete für Büroflächen in der Region Asien-Pazifik sank innerhalb eines Jahres um 1 % und die durchschnittliche Miete in den USA stieg um 2 %. Jedoch gibt es zwischen den einzelnen Städten erhebliche Unterschiede zu beobachten.

Nach Einschätzung von Savills verlangsamen die steigenden Kosten die Entwicklungs- und Sanierungsaktivitäten, was zu einer Verknappung erstklassiger Büroflächen führen könnte. Gleichzeitig könnte diese Entwicklung zu steigenden Mietprämien für nachhaltige Büroflächen führen. Aktuell beobachtet Savills entsprechende Mietaufschläge zwischen 4 % und 15 % in den asiatisch-pazifischen Märkten, 10 % in europäischen Märkten und zwischen 5 % und 10 % in den US-amerikanischen Büromärkten, weil die Nutzer ihre Nachhaltigkeitsanforderungen im Einklang mit den Unternehmenszielen und nationalen Regularien bereits erhöht haben.

„Im letzten Quartal haben die Nutzer die Auswirkungen der steigenden Inflation sowohl bei den Ausbaukosten als auch bei den Mieten besonders zu spüren bekommen – insbesondere in der EMEA-Region, wo durchschnittlich die höchsten Preissteigerungen zu verzeichnen waren. Da die Voraussetzungen für die Anmietung von Gewerbeimmobilien von Land zu Land unterschiedlich sind, sollten Nutzer versuchen, die steigenden Kosten entweder durch den rechtlichen Rahmen des betreffenden Landes oder durch den bestehenden Mietvertrag abzumildern“, kommentiert Matthew Fitzgerald, Director EMEA Cross-Border Tenant Advisory bei Savills und ergänzt: „Leider kommen diese Preissteigerungen zu einer Zeit, in der mehr in ‚grüne’ Gebäude und die Nachrüstung von Bestandsimmobilien investiert werden müsste, um der Nachfrage nach nachhaltigeren Immobilien gerecht zu werden.“

„Auf den deutschen Markt sehen wir, dass viele Nutzer auf der Suche nach Qualität und Nachhaltigkeit sind. Dabei werden langfristig insbesondere die Transformation von Bestandsgebäuden sowie der Neubau von nachhaltigen Büroimmobilien die größten Kostentreiber sein – ein Faktor, dessen Bedeutung viele Nutzer sich zwar bewusst sind  aber in der Budgetierung der Mietkosten oftmals noch nicht umfassend berücksichtigt ist“, sagt Christian Scheck, Director und Head of Occupier Services Germany bei Savills abschließend.

 

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Savills und seine auf flexible Arbeitsplätze spezialisierte Vermittlungsplattform Workthere erwarten, dass der Anteil von Flexible Workspaces in den nächsten zehn Jahren rund 20 % aller Büroflächen in Europa ausmachen wird.

 

Der Anteil könnte jedoch je nach Standort und Arbeitskultur sehr unterschiedlich ausfallen, zumal die Grenzen zwischen Flexible Workspaces und traditionellen Büroflächen verschwimmen.

Die Nachfrage nach Flexible Workspaces in Europa lag laut der aktuellen Studie von Savills bereits nach dem ersten Halbjahr 2022 mit 193.000 m² auf dem gleichen Niveau wie in den Gesamtjahren 2020 und 2021. Amsterdam, Paris CBD und Lissabon waren dabei die aktivsten Märkte der vergangenen 18 Monate. Im ersten Halbjahr 2022 entfielen rund 5 % des gesamten Büroflächenumsatzes in Europa auf Flexible Workspaces – das Segment erholte sich damit verglichen zu 3 % in den ersten Pandemiejahren und ist sukzessive auf dem Weg zum Vorpandemieniveau von 8-9 %.

„Die Erholung des flexiblen Bürosektors zeigt sich vor allem in der steigenden Auslastung. Unserem jüngsten Flexmark-Bericht zufolge hat die Auslastung in Flexible Workspaces mit über 80 % bei Privatbüros und über 65 % bei Gemeinschaftsbüros wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Die steigenden Gaspreise könnten den Trend zur Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro beschleunigen, da so die privaten Heizkosten in den Wintermonaten gesenkt werden können“, sagt Ed Bouterse, Head of Workthere Europe.

Savills geht davon aus, dass der Anteil von Flexible Workspaces am europäischen Büroflächenumsatz im Jahr 2023 bei 5 %, im Jahr 2024 bei 6 % und längerfristig sogar bei 20 % liegen wird. „Die derzeitige wirtschaftliche Ungewissheit könnte die Nachfrage nach flexibleren Mietkonditionen ankurbeln. Zudem könnte ein zunehmendes Bedürfnis nach einer größeren Vielfalt an Arbeitsplatzmöglichkeiten die Nachfrage nach flexiblen Büroflächen steigern“, sagt Mike Barnes von Savills European Research.

In den untersuchten deutschen Großstädten lag der Anteil von Flexible Workspaces im Zeitraum zwischen Anfang 2021 und dem ersten Halbjahr 2022 unter 2 % – und somit unter dem gesamteuropäischen Schnitt, was zum Teil auf eine traditionellere Arbeitskultur und einem höheren Anteil klassischer Arbeitsplätze wie zum Beispiel Einzelbürostrukturen zurückzuführen ist.

„Derzeit sehen wir wieder eine steigende Nachfrage nach Flexible Workspaces, nachdem sie während der Pandemie ins Stocken geraten ist. Da Remote Work mittlerweile in vielen Unternehmen zum Bestandteil der eigenen Kultur geworden ist, bieten Flexible Workspaces eine komfortable Alternative zum Home-Office. Wir gehen davon aus, dass das Interesse an diesem Segment weiter zunimmt und sich somit auch das Angebot in Deutschland erhöhen wird“, sagt Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills. So hat Mindspace zuletzt durch den Umbau eines ehemaligen Kaufhauses sein sechstes Flexible Workspace in Berlin eröffnet und angekündigt, 2023 nach Düsseldorf expandieren zu wollen.

 

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Durch die explodierenden Energiekosten und steigende Zinsen für Baukredite spitzt sich die Lage auf dem Immobilienmarkt zu / Hohe Mieten und Preise für Wohneigentum verschärfen den Fachkräftemangel in der Region / Öffentliche Hand und Unternehmen sind gefordert, gegenzusteuern – etwa mit Maßnahmen zur städtischen Verdichtung und großzügigen Homeoffice-Angeboten

 

Das Rhein-Main-Gebiet hat seinen Bewohner:innen viel zu bieten: Punkten kann die Region insbesondere mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, einer guten Verkehrsinfrastruktur und attraktiven Jobmöglichkeiten. Für immer größeren Frust sorgen jedoch die hohen Mieten und das knappe Wohnraumangebot – das belastet den Arbeitsmarkt in der Region: Vier von fünf Berufstätigen gehen davon aus, dass Unternehmen vor diesem Hintergrund Probleme haben werden, Fachkräfte zu finden und zu halten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung unter 400 Berufstätigen zwischen 18 und 65 Jahren im Rhein-Main-Gebiet im Auftrag von PwC.

Wohnen in den Ballungsgebieten wird zum Luxus

Mit 96 Prozent gibt die überwältigende Mehrheit der Berufstätigen an, sich im Rhein-Main-Gebiet wohlzufühlen (Vorjahr: 92 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich insbesondere die Zufriedenheit mit dem Zugang zu schnellem Internet und den guten Jobmöglichkeiten verbessert. Gleichzeitig wächst der Unmut über die Lage auf dem Wohnungsmarkt: Nur noch knapp ein Viertel der Berufstätigen ist mit den Kosten für Wohneigentum und den Mietpreisen zufrieden. Im Vorjahr lag dieser Wert immerhin noch rund fünf Prozentpunkte höher.

Michael Burkhart, Standortleiter von PwC in Frankfurt, fürchtet, dass sich die Lage auf dem Immobilienmarkt durch die hohe Inflation und die anziehenden Zinsen für Baukredite weiter verschärfen wird. „Viele Menschen werden sich die ohnehin hohen Mieten in den Ballungszentren kaum mehr leisten können, wenn die Kosten für Strom und Heizung um ein Vielfaches steigen. Auch der Kauf von Eigentum rückt durch die hohen Baukosten und steigende Kreditzinsen selbst für Gutverdienende in weite Ferne.“

Besonders die Jungen denken über Jobwechsel nach

Die extrem angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt frustriert nicht nur die Berufstätigen, sondern hat weitreichende Folgen für den Arbeitsmarkt in der Region: 79 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt Unternehmen vor das Problem stellt, Fachkräfte zu finden und im Unternehmen zu halten – vor zwei Jahren lag dieser Wert erst bei 66 Prozent, im Vorjahr bei 73 Prozent. Zwar haben bislang nur wenige Menschen ihren Job aufgrund zu hoher Mieten gewechselt (sieben Prozent). Drei von zehn Beschäftigten haben diese Möglichkeit aber schon einmal in Betracht gezogen. Bei den 18- bis 34-Jährigen ist es sogar fast jede:r Zweite.

„Für Unternehmen in Ballungsgebieten wird es immer schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden. Von dieser Situation besonders betroffen sind Sektoren, die vergleichsweise niedrige Löhne zahlen, wie Einzelhandel, Pflege, Kinderbetreuung sowie Gastronomie. Sie werden zunehmend Probleme haben, geeignete Mitarbeiter:innen zu rekrutieren,“ so Michael Burkhart, Standortleiter von PwC in Frankfurt

Städtische Nachverdichtung als eine Lösung für mehr Wohnraum

Um die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern, sehen die Berufstätigen zum einen die öffentliche Hand in der Pflicht: So könnte die Politik dazu beitragen, Fachkräfte in den Ballungsgebieten zu halten, indem sie Wohnungsbauprogramme für Haushalte mit geringem Einkommen aufsetzt oder leere Büros in Wohnraum umwandelt. Das befürworten 87 bzw. 84 Prozent der Befragten.

PwC-Experte Michael Burkhart ist davon überzeugt, dass die konsequente Ausnutzung und Erweiterung bereits bestehenden Wohnraums wichtige Bausteine sind, um dem Mangel entgegenzuwirken: „Um das Angebot an geeigneten und vor allem bezahlbaren Wohnungen in den Ballungsgebieten zu erweitern, ist die städtische Nachverdichtung ein zentraler Ansatz. Dabei geht es nicht darum, Grünflächen oder Parks durch Wohnungen zu ersetzen, sondern bereits bebaute Flächen zu verdichten und intensiver zu nutzen.“ Wo immer möglich, könnten zum Beispiel Dächer ausgebaut, Wohneinheiten aufgestockt oder leerstehende Gewerbehallen zu Wohnungen umgenutzt werden. Die Stadt Frankfurt setzt bereits auf Verdichtung über Höhe: 2021 ist dort das mit 180 Metern höchste Wohnhochhaus Deutschlands entstanden. „Allerdings stellen wir derzeit fest”, ergänzt PwC-Partnerin Rita Marie Roland, Beraterin im Immobiliensektor, „dass die meisten Investoren aufgrund der immens gestiegenen Baukosten und Lieferengpässen vor größeren Baumaßnahmen derzeit Abstand nehmen.”

Was Unternehmen tun können: Finanzielle Zuschüsse und Homeoffice

Aber auch die Unternehmen haben aus Sicht der Befragten Instrumente zur Hand, um Fachkräfte trotz hoher Mieten in Ballungsgebieten wie dem Rhein-Main-Gebiet zu halten. Am häufigsten wünschen sich die Befragten Mietzuschüsse (85 Prozent), die Bereitstellung von Betriebswohnungen (84 Prozent) und die Übernahme von Fahrtkosten (83 Prozent). Vier von fünf Befragten sprechen sich dafür aus, dass Unternehmen Remote-Work forcieren und die Homeoffice-Ausstattung finanzieren.

„Flexibles, ortsunabhängiges Arbeiten hat seit der Corona-Pandemie deutlich zugenommen – und ist eine wichtige Voraussetzung, um Talente zu binden. Allerdings klafft noch eine große Lücke zwischen dem, was sich Arbeitnehmer:innen wünschen und dem, was die Unternehmen bieten,“ so Michael Burkhart, Standortleiter von PwC in Frankfurt.

Zwei Drittel der Beschäftigten, deren Arbeit grundsätzlich Homeoffice erlauben würde, wünschen sich eine freie Homeoffice-Regelung – ohne Abstimmung und Anwesenheitspflicht. Aber nur jedes zweite Unternehmen bietet ihnen aktuell diese Möglichkeit.

Homeoffice treibt Preise in den ländlichen Gebieten

Mit Blick auf den Immobilienmarkt ist Homeoffice allerdings ein zweischneidiges Schwert: „Wenn man nicht mehr jeden Tag ins Büro pendeln muss, werden auch periphere Wohnlagen deutlich attraktiver und entsprechend teuer. Und wer vermehrt aus dem Homeoffice arbeitet, braucht insgesamt mehr Wohnraum“, so Rita Marie Roland. Remote Work könnte so zwar den Wohnungsmarkt in den Metropolen wie Frankfurt entlasten, gleichzeitig allerdings dazu führen, dass sich Wohnraummangel und hohe Mieten in ländlichere Regionen rund um das Rhein-Main-Gebiet verlagern.

 

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PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, 60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 9585-0, Fax: +49 69 9585-1000, www.pwc.de

Verkauf von 15 Objekten in Deutschland und 11 in Österreich

 

Die HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) konnte trotz der sich verändernden Marktbedingungen ein großes Immobilienportfolio erfolgreich verkaufen. Das Portfolio des Spezialfonds „HMG Grundwerte Chancen“ besteht aus Büro- und Einzelhandelsimmobilien mit regionalen Schwerpunkten in Süddeutschland und Österreich. Der Verkaufspreis im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegt ca. ein Drittel über dem Ankaufspreis. Über die Preise und die Käufer wurde Stillschweigen vereinbart.

Die HanseMerkur Grundvermögen hat das Mischportfolio Ende 2016 erworben, neu strukturiert und über sechs Jahre erfolgreich gemanagt. Nach ersten Einzelverkäufen in Deutschland und Österreich konnte das Teilportfolio in Deutschland erfolgreich an einen international agierenden Investor veräußert werden. Das Teilportfolio in Österreich hat die HMG an einen österreichischen Investor verkauft.

15 der Büro- und Einzelhandelsobjekte mit rund 92.500 m² vermietbarer Fläche sind verteilt über Deutschland, z. B. München, Regensburg und Wiesbaden. 11 der Büro- und Einzelhandelsobjekte mit rund 46.000 m² vermietbarer Fläche liegen verteilt in Österreich, z. B. Wien, Linz und Salzburg. Die Immobilien sind zu durchschnittlich rund 85 % vermietet.

„Dass wir auch in einem angespannteren Marktumfeld erfolgreich agieren können, zeigt der aktuelle Verkauf der 26 Objekte,“ erläutert Ulrich Haeselbarth, stv. Vorstand der HanseMerkur Grundvermögen AG.

„Die Anleger unseres Spezialfonds zeigen sich mit den erzielten Ergebnissen überaus zufrieden. Zum Investorenkreis gehören Stiftungen, Versorgungswerke und Pensionskassen,“ stellt Vorstand Malte Andes fest.

Die HMG wurde bei dem Portfolioverkauf in Deutschland beraten durch REIUS Rechtsanwälte, vermittelt hat die Transaktion BNP Paribas Real Estate. Beim Verkauf des Teilportfolios in Österreich berieten Schönherr Rechtsanwälte und Otto Immobilien.

Über die HanseMerkur Grundvermögen AG

Die HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) bündelt sämtliche Immobilienaktivitäten der HanseMerkur Versicherungsgruppe unter einem Dach. Sie ist für das Management eines bedeutenden, stetig wachsenden Immobilienvermögens verantwortlich und etabliert hierfür Immobilien-Spezialfonds, Finanzierungsfonds und andere Investmentvehikel. An diesen Kapitalanlagen können sich neben den Versicherungsgesellschaften der HanseMerkur weitere institutionelle Investoren beteiligen, was bereits 70 institutionelle Investoren genutzt haben. Aktuell verantwortet die HanseMerkur Grundvermögen AG mit ihren über 100 Immobilien- und Fondsexperten ein Immobilienvermögen (inklusive Immobilienfinanzierungen) von rund 6 Mrd. Euro.

 

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Verhaltener konjunktureller Ausblick gepaart mit Kostendruck auf operativer Seite bremst den Investmentmarkt

 

Der aktuelle Krisenberg hinterlässt Spuren: Der Ukraine-Krieg und seine Folgen, aber auch aufgestaute Branchen-Probleme haben den Aufschwung des Jahres 2019 in der Hotellerie deutlich abgeschwächt. Die verhaltene Perspektive bremst auch Investments und Transaktionen aus, nicht aber den Glauben an Economy-Hotels und an das Tourismus- und Freizeit-Segment. Das geht aus dem aktuellen Hotelinvestment Barometer hervor, der Herbst-Umfrage vom Fachverlag HospitalityInside und Union Investment.

„Für besonders resilient halten wir auch in dieser Krisenphase das Budget- und Economy-Segment, welches deutlich kosteneffizienter ist als andere Hotel-Segmente, aber auch das Luxus-Segment, in dem Gäste tendenziell wenig preissensitiv sind – auch in rezessiven Phasen”, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hospitality bei Union Investment.

Weil höhere Personal- und Energiekosten auf die Margen drücken, tun sich aus Löchers Sicht hingegen Voll-Hotels, die das gesamte Programm von Logis über Food & Beverage bis hin zu Fitness und Wellness anbieten, in der aktuellen Lage schwerer.

Konjunktur-Perspektive als stärkste Bremse

Die Herbst-Umfrage erfolgte zwischen dem 23. September und 24. Oktober 2022 und zeigt deutlich: Sieben Monate nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sinken alle Indexe wieder, allerdings nicht vergleichbar mit den dramatischen Einbrüchen im Corona-Jahr 2020.

Berater/Makler, Hotelbetreiber, Projektentwickler, Eigentümer/Investoren und Finanzierer waren in der Umfrage am stärksten vertreten (85%). 74% gaben an in der DACH-Region tätig zu sein, 34% auch im übrigen Europa.

Unterbrechungen in den Lieferketten, Inflation, Zinssteigerungen, Personalengpässe: Die Belastungen für Hoteleigentümer wie Hotelbetreiber sind hoch. So ist es nicht verwunderlich, dass das Transaktionsvolumen in der DACH-Region so gut wie still steht. Die große Mehrheit der Befragten (66%) kann nicht abschätzen, wann das Ankaufsvolumen wieder Vor-Corona-Niveau erreicht.

Als Ursache für den ausgebremsten Investment-Markt sieht die deutliche Mehrheit (43%) den verhaltenen konjunkturellen Ausblick, noch vor gestiegenen Zinsen (33%) und dem Krieg in der Ukraine (20%).

Budget und Leisure bleiben attraktiv

Hoffnung schöpfen die Hotel-Experten aus einzelnen Segmenten: 58% der Befragten halten Economy-/Budget-Hotels für die attraktivste Sparte in den nächsten 12 Monaten. Kein Wunder: Sie bewegen sich mit ihren schlanken Kosten-Strukturen robust durch jede Krise. Und der Reiseboom im Corona-Sommer 2021 wie auch in diesem Sommer stärken das Vertrauen der Experten in das Tourismus- und Freizeit-Segment. Reisen gehören inzwischen einfach zur Leisure-DNA der Bevölkerung. So konnte die Hotellerie in diesem Sommer erstmals auf breiter Front deutlich höhere Preise durchsetzen.

„Mit der voranschreitenden Professionalisierung und der Abmilderung der bisher noch stark ausgeprägten Saisonalität wird die Asset-Klasse der Ferienhotels zukünftig weiter an Attraktivität gewinnen und sich auch bei institutionellen Anlegern etablieren”, so Andreas Löcher. “Denn letztlich bieten Resort-Hotels durch ihre Krisenresilienz grundsätzlich attraktive Möglichkeiten zur Portfoliodiversifizierung, mit langfristigem Wertwachstum auch über Wirtschaftskrisen hinweg.”

Zwei Indices sind stabil

Die Hotel-Experten verzweifeln also nicht, trotz der aktuellen Mehrfach-Belastungen. Zweifel werden in den Umfrage-Ergebnissen aber durchaus sichtbar. Im Business-Index beurteilte noch das Gros der Befragten im September/Oktober die Markt-Situation für das eigene Unternehmen als gut (33%) und befriedigend (45%), so dass der Index stabil auf Vorjahres-Niveau bleibt.

Ähnliches Bild beim Operation Index, der nach der aktuellen Stimmung in der Hotellerie bezüglich der Umsatz-Entwicklung fragt: Dort ist die Stimmung bei 27% gut, zufrieden sind 54% und 18% skeptisch, damit bleibt der Index im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Der Development Index sinkt dagegen mit -21% am stärksten. Neubau-Projekte finden aktuell fast keine Finanzierung mehr, was sich in den Erwartungen niederschlägt: Für das Gros der Befragten sind die Aussichten schlecht (42%) oder sehr schlecht (15%) – gegenüber 36% Zufriedenen und 6% mit guten und sehr guten Erwartungen.

Die Geschäftserwartungen insgesamt sinken “nur” um 17% im Vergleich zum Expectation Index des Vorjahres. Für die nächsten sechs Monate bleiben die Geschäftserwartungen für 43% der Befragten gleich, 29% erwarten jedoch eine schlechtere Entwicklung und 27% hoffen auf gute Geschäfte.

Mit 2893 Punkten sinkt der Gesamtindex um 10,5% zum Vorjahr, aber er bleibt deutlich über dem Rekordtief des Jahres 2020 mit einem Gesamtindex von damals 2130.

 

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Von Guy Barnard, Tim Gibson, Greg Kuhl, Portfolio Manager bei Janus Henderson Investors

 

 

  • Trotz ähnlicher Objekte beträgt der Renditeunterschied zwischen privaten und börsennotierten Immobilienanlagen in diesem Jahr mehr als 30 %, während börsennotierte REITs mit einem historischen Abschlag von mehr als 20 % zum NAV gehandelt werden
  • Die Bewertungsmethodik, die geringere Transparenz und die unregelmäßige Berichterstattung für private Immobilienanlagen mögen die Unterschiede teilweise erklären, aber einige Merkmale börsennotierter Immobilien sollten der Anlageklasse im Vergleich zu privaten Immobilien eigentlich zugutekommen
  • Janus Henderson ist der Ansicht, dass börsennotierte Immobilien derzeit attraktiv sind, da sich der Bewertungsunterschied mit der Zeit auflösen wird

2022 war bisher ein brutales Jahr für Investoren in fast allen Segmenten der öffentlichen Kapitalmärkte, sei es bei Schuldtiteln, Aktien oder Real Estate Investment Trusts (REITs), mit Gesamtrenditen bis zum 30. September (US-Märkte) von ca. -15 %, -24 % bzw. -28 %.1 Die anhaltend hohe Inflation, eine dramatische Wende in der Geldpolitik der Zentralbanken und die steigende Rezessionsgefahr sind größtenteils für die schwache Stimmung der Investoren und die enttäuschenden Renditen verantwortlich.

Immobilienverwalter im Privatmarkt scheinen jedoch über den Dingen zu stehen und dem aktuellen Gegenwind zu trotzen – sie haben bisher solide Renditen von 9-13 % verzeichnet.2 Ein aufmerksamer Beobachter mag sich fragen, wie diese Renditeunterschiede zwischen öffentlichen (börsennotierten) und Immobilien im Privatmarkt möglich sind.

Nicht der Nummer-1-Grund: Gelistete Immobilien sind tendenziell hochwertiger

Eine mögliche Erklärung für die Diskrepanz zwischen den Renditen öffentlicher und privater Immobilien könnte ein unterschiedliches Exposure der betreffenden Objekte hinsichtlich geografischer Lage, Qualität oder Objektart sein. Es sind nur sehr wenige Daten über Immobilien im Privatmarkt öffentlich verfügbar. Deshalb lassen sich nur schwer Rückschlüsse auf die Qualitätsmerkmale privater Objekte ziehen. Wir wissen jedoch, dass börsennotierte REITs in der Regel hochwertige Immobilien in den großen Ballungszentren besitzen und stimmen einer kürzlich im Journal of Portfolio Management veröffentlichten Aussage zu, dass „REITs im Allgemeinen risikoarme Core-Immobilien-Anlagestrategien verfolgen, die sich auf hochwertige, stabilisierte Immobilien konzentrieren“.3

Unsere Erfahrung an den Immobilienmärkten zeigt – die meisten Marktteilnehmer, ob öffentlich oder privat, würden zustimmen, dass börsennotierte REITs im Durchschnitt qualitativ hochwertigere Immobilien halten als ihre privaten Pendants. Angesichts ihrer transparenten und detaillierten Quartalsberichterstattung zeigt sich auch, dass börsennotierte REITs weiterhin starke operative Fundamentaldaten aufweisen. Laut Citi Research war das 2. Quartal 2022 das stärkste Quartal im Vergleich zu den Erwartungen seit 15 Jahren. 4

Nicht der Nummer-2-Grund: Exposure gegenüber verschiedenen Immobilienarten

Bei der Gewichtung der Immobilienarten gibt es einige erkennbare Unterschiede zwischen börsennotierten und Immobilien im Privatmarkt, wie in Abbildung 2 dargestellt. Private Core-Fonds sind zu fast 50 % in Büro- und Einzelhandelsimmobilien investiert. Diese klassischen Core-Immobilientypen leiden unter dem langfristigen strukturellen Gegenwind, der mit neuen Arbeitsformen wie Telearbeit und der Zunahme von E-Commerce einhergeht. Im Gegensatz dazu bieten börsennotierte Immobilien spezialisierte Immobilientypen wie Fertighäuser, Selfstorage, Life-Science-Büros und Tech-Immobilien, die von starken, langfristigen Trends wie Demografie, Digitalisierung, bequemem Lebensstil und Nachhaltigkeit beeinflusst werden. Diese Unterschiede scheinen einmal mehr börsennotierte REITs zu begünstigen.

Nicht der Nummer-3-Grund: Die Bilanzen börsennotierter Immobilien sind stärker

Arbeiten börsennotierte REITs vielleicht mit höherem Leverage und riskanteren Bilanzen als Privatmarktverwalter, und ist das angesichts steigender Zinsen eine Erklärung für die große Diskrepanz in der Performance seit Jahresbeginn? Auch dieses Argument ist nicht stichhaltig. Börsennotierte US-REITs haben derzeit einen Leverage-Anteil von etwa 30 % (Verhältnis von Schulden zu Gesamtvermögen), und nur etwa 17 % dieser Schulden sind an variable Zinssätze gebunden.5 Im Gegensatz dazu können Immobilienverwalter im Privatmarkt einen Leverage-Anteil von bis zu 60-70 %6 und einen Anteil von mehr als 50 % an variabel verzinslichen Verbindlichkeiten haben.7

Wenn wir also davon ausgehen, dass die Immobilienqualität und die Fundamentaldaten börsennotierter REITs mindestens gleichwertig mit denen  von Immobilien im Privatmarkt sind, dass das Exposure börsennotierter REITs in verschiedenen Immobilienarten mindestens so günstig ist wie das privater Immobilien und dass die Bilanzen börsennotierter REITs weniger risikoreich sind als die privater Immobilien, wie können wir dann wiederum eine Differenz von über 30 % bei den gemeldeten Renditen seit Jahresbeginn erklären?8

Gleiche Objekte, unterschiedliche Preise

Wir glauben, dass wir es hier mit einem sehr extremen Echtzeit-Beispiel für eine Bewertungsverzögerung im Privatmarkt zu tun haben. Börsennotierte REITs werden täglich gehandelt und neigen daher dazu, neue Informationen wie höhere Zinssätze und Rezessionsrisiken innerhalb weniger Tage oder Wochen „einzupreisen“. Im Gegensatz dazu gibt es für Privatmarkt- Immobilienfonds keinen Drittmarkt, und die Verwalter dieser Fonds verlassen sich stattdessen auf Gutachten und Desktop-Analysen, um ihren Anlegern monatlich oder vierteljährlich eine Bewertung vorzulegen.

Hinsichtlich der Aktualität Immobilienbewertungen im Privatmarkt gibt es einige wichtige Nuancen zu beachten:

  • Immobilienbewertungen im Privatmarkt beruhen hauptsächlich auf Schätzungen Dritter. Die Bewertungen stützen sich weitgehend auf vergleichbare Transaktionen, d. h. auf abgeschlossene Transaktionen mit ähnlichen oder gleichwertigen Gebäuden. Gewerbliche Immobilientransaktionen benötigen sechs Monate oder länger, um vermarktet, verhandelt, finanziert und abgeschlossen zu werden. Das bedeutet, dass die Preisangaben einer Transaktion, die heute abgeschlossen wird, immer etwa sechs Monate veraltet sind.
  • Bei schnellen Veränderungen der Marktbedingungen, wie in diesem Jahr, klaffen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern oft weit auseinander. Dies führt häufig zu einem geringeren Transaktionsvolumen und weniger aktuellen Vergleichswerten.
  • Private-Equity-Immobilienmanager bewerten jedes Gebäude in ihrem Portfolio in der Regel nur einmal pro Jahr. Diese seltene Bewertung führt zu einer weiteren Verzögerung bei der Erfassung von Änderungen des Immobilienwerts.

Wir sind der Meinung, dass die Bewertungsmethodik für Immobilien im Privatmarkt darauf ausgelegt ist, sich langsam zu bewegen und die ausgewiesenen Renditen zu glätten, anstatt die aktuellsten Werte „vor Ort“ auszudrücken. Es kann 18 Monate oder länger dauern, bis sich Änderungen der Marktbedingungen vollständig in den gemeldeten Bewertungen Immobilien im Privatmarkt niederschlagen, wie in der hypothetischen Abbildung (Abbildung 3) dargestellt.

Zur Einordnung der aktuellen Situation ist es unserer Meinung nach aufschlussreich, den Abschlag zum Nettoinventarwert (NAV) zu betrachten. Der NAV ist ein Indikator für den Immobilienwert auf dem privaten Markt, zu dem börsennotierte REITs derzeit gehandelt werden. Laut einer Analyse von Green Street Advisors wurden börsennotierte REITs auf lange Sicht entsprechend ihres Wertes auf dem privaten Markt gehandelt (historisch gesehen durchschnittlich 0,7 % Abschlag). Am 30. September wurden börsennotierte REITs mit einem Abschlag von 28 % zum NAV gehandelt. Dies ist selten und Abschläge in dieser Höhe oder darüber werden statistisch gesehen in weniger als 1 % der Fälle erwartet (siehe Abbildung 4).

Die Wahrheit wird ans Licht kommen

Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass wir diese Situation schon einmal erlebt haben. Abbildung 5 zeigt die Wertentwicklung von öffentlichen und privaten Immobilienbeständen, wie sie von mehr als 200 öffentlichen US-Fonds gemeldet wurden. 2008 war, wie sich viele erinnern werden, ein weiteres sehr schwieriges Jahr für die Finanzmärkte. In jenem Jahr verzeichneten börsennotierte REITs einen Rückgang von 38 %, während der gemeldete Rückgang bei Immobilien im Privatmarkt nur 8 % betrug. Die Bewertungsverzögerung holte die Private-Equity-Immobilienfonds 2009 ein: Diese Fonds waren noch dabei, die Bewertungsänderungen des Vorjahres zu verarbeiten, und verzeichneten eine Rendite von fast -30 %. Im Gegensatz dazu verzeichneten börsennotierte REITs, die bereits im Vorjahr vom Aktienmarkt neu bewertet worden waren, 2009 eine Rendite von rund +30 %, da der börsennotierte Markt auf einen Aufschwung hoffte. Die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, gleicht sich aber oft. Börsennotierte REITs sind heute keineswegs „defekt“, und Immobilien im Privatmarkt existieren nicht in einer separaten Welt. Wir sind sicher, dass die gleichen Objekte nicht dauerhaft so unterschiedliche Preise haben können.

Fußnoten

Quelle: CEM Benchmarking Report, Analyse von Janus Henderson Investors, Stand: 31. Dezember 2019. Alexander D. Beath, Ph.D. & Chris Flynn, CFA. “Asset Allocation and Fund Performance of Defined Benefit Pension Funds in the United States, 1998-2019”. Die Performance der Vergangenheit ist kein Indikator für zukünftige Renditen.

1 Bloomberg Barclays US Aggregate Total Return Unhedged USD, S&P 500 Index, FTSE NAREIT Equity REITs Index. 31. Dezember 2021 bis 30. September 2022.

2 B-REIT (Blackstone Real Estate Income Trust), der größte private/nicht börsennotierte REIT mit 70 Mrd. USD an AUM, YTD-Rendite bis 31. August 2022, https://www.breit.com/performance/, NCREIF ODCE Index über Bloomberg, YTD-Rendite bis 30. Juni 2022. Beide Renditen stellen die jüngsten verfügbaren Daten dar.

3 Thomas R Arnold, David C Ling, Andy Naranjo. “Private Equity Real Estate Fund Performance: A Comparison to REITs and Open-End Core Funds.” The Journal of Portfolio Management Special Real Estate Issue 2021, Oktober 2021.

4 Citi Research: Weekly REIT and Lodging Strategy, 12. August 2022.

5 Citi Research: Viewpoint, theHunter Express & Lodging Valuation Tool, 19. September 2022.

6 Thomas R Arnold, David C Ling, Andy Naranjo. “Private Equity Real Estate Fund Performance: A Comparison to REITs and Open-End Core Funds.” The Journal of Portfolio Management Special Real Estate Issue 2021, Oktober 2021.

7  Basierend auf den Prospekten von August 2022 für nicht börsennotierte REITs: B-REIT (Blackstone Real Estate Income Trust) und S-REIT (Starwood Real Estate Income Trust).

8 FTSE NAREIT All Equity REITs Index vs. NCREIF ODCE Index per 27. September 2022 und die zuletzt gemeldeten Bewertungen von B-REIT.

 

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Vom 4. bis 6. Oktober fand die Immobilienmesse EXPO REAL in München statt – das wichtigste Branchentreffen der europäischen Immobilienwirtschaft.

 

Gekommen waren rund 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, weitaus mehr als 2021. In München wurden spannende neue Projekte und Trends der Immobilienbranche vorgestellt, aber sich auch in Panels und Gesprächen über das aktuelle Marktgeschehen ausgetauscht.

Ein Blick in das Konferenzprogramm machte schnell klar: Die Immobilienwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Da wären zum einen die noch immer spürbaren Nachwirkungen der Pandemie. Zum anderen die seit Neuestem spürbaren Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die Energieversorgung sowie auf die Entwicklung der Baupreise und Zinsen. Hinzu kommt der richtige Umgang mit dem Klimawandel.

Wie fiel die Bilanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach drei Tagen EXPO REAL aus? 

Von „Die Stimmung bei der EXPO REAL war positiver als erwartet” bis hin zu „Die Gesamtstimmung der EXPO REAL 2022 war geprägt von den aktuellen Marktunsicherheiten” war alles dabei.

Auch Co-CEO Nils Hübener war für die Dr. Peters vor Ort und sammelte viele neue Impulse. Sein Resümee fällt wie folgt aus: „Die diesjährige EXPO REAL war für uns eine erfolgreiche Messe mit guten persönlichen Gesprächen. Bedingt durch die Coronapandemie gab es bei allen Teilnehmern einen großen Nachholbedarf nach persönlichem Austausch. Die Stimmung unter den Teilnehmern würde ich als verhalten optimistisch bezeichnen. Alle wissen, dass es insgesamt schwerer wird, aber die Immobilienwirtschaft geht auch im Bewusstsein ihrer gemeinsamen Stärke und Verantwortung in diese Zeit.“

Alle Statements zur Messe und Branchenstimmung, eingeholt von Feldhoff & Cie, finden Sie hier. http://www.deal-magazin.com/news/118633/Expo-Real-2022–Stimmen-aus-der-Immobilienwirtschaft%E2%80%AF%C2%A0

 

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La Française Real Estate Managers (REM) Germany hat zum 15. Oktober 2022 sein Investment-Team um Adil Mestan erweitert.

 

Der 29-jährige ist im Frankfurter Büro als Investment Manager tätig und berichtet an Robin Steinberg, Head of Transactions Funds Germany von REM.

La Française Real Estate Managers ist ein internationaler Immobilien-Asset-Manager mit einem verwalteten Vermögen von über 30 Milliarden Euro* und gehört zur La Française Gruppe, die insgesamt 50 Milliarden Euro* Assets under Management hat.

Mestan hat einen Bachelor-Abschluss in Real Estate Management von der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden sowie einen Master-Abschluss in Real Estate Management & Investment von der Napier University in Edinburgh. Die vergangenen drei Jahre arbeitete er als Analyst bei Goldman Sachs im Real Estate Asset Management in Frankfurt.

Mark Wolter, Managing Director REM Germany freut sich über den Neuzugang: „Adil Mestan bringt ein großes numerisches Verständnis gepaart mit Asset-Management-Know-how in den Märkten Deutschland und Niederlande mit. Während seiner Tätigkeit bei Goldman Sachs hat er im ganzheitlichen Ansatz Businesspläne entwickelt, Operating-Partner gesteuert sowie auf der Verkäuferseite beachtliche Erfahrungen gesammelt. Des Weiteren wird er seine Erfahrung und Expertise in unterschiedlichen Nutzungsarten und Märkten hervorragend bei uns einbringen.“

* Stand: 30. Juni 2022

 

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La Française Real Estate Managers Germany, Neue Mainzer Straße 80, 60311 Frankfurt, Tel. +49 (0)69 297 24 38 15, www.la-francaise.com

PATRIZIA hat im Namen ihrer institutionellen Kunden rund 60 Mio. EUR in The Eight Building investiert.

 

Investition von ca. 60 Mio. EUR in The Eight Building unterstreicht PATRIZIAs Strategie,  entscheidender Wegbereiter für intelligente Städte und Gebäude der Zukunft zu werden

The Eight Buildings ist Teil eines der wichtigsten digitalen und kreativen Zentren Dublins und wurde nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards konzipiert

PATRIZIAs Assets under Management in Dublin nun bei rund 830 Mio. EUR

PATRIZIA, ein führender Partner für globale Real Assets, hat im Namen ihrer institutionellen Kunden rund 60 Mio. EUR in The Eight Building investiert. Das nachhaltige „Class A“ Bürogebäude liegt mitten im Stadtteil Liberties in Dublin 8, dem boomenden Kreativ- und Technologieviertel der Stadt, und unterstützt die Nachhaltigkeitsstrategie von PATRIZIA. Durch die Konzeption nach dem LEED-Gold1- und dem WiredScore-Platin-Standard2 wird betriebliche Effizienz, ein geringerer CO2-Ausstoß, niedrige Betriebskosten sowie eine hochmoderne digitale Infrastruktur gewährleistet.

Phil Irons, Managing Director Transactions & Fund Management UK & IE bei PATRIZIA, sagt: „Trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Situation in Europa glauben wir, dass sich der globale Megatrend der Digitalisierung weiter beschleunigen wird. Städte wie Dublin verfügen über eine starke digitale Infrastruktur und brauchen gut vernetzte, smarte Gebäude. Für PATRIZIA als Wegbereiter intelligenter Städte und Gebäude war die Investition in das The Eight Building in diesem rasch wachsenden Technologiezentrum in Dublin eine großartige Gelegenheit.“

Dublin belegt Platz 39 im PATRIZIA European City Pulse Index, der 142 Städte in Westeuropa auf der Grundlage einer Kombination von Marktfundamentaldaten und Standortqualitätsfaktoren sowie anhand der Innovationsfähigkeit und Vernetzung der einzelnen Städte bewertet.

„Es ist nicht überraschend, dass Dublin im oberen Drittel unseres europäischen Städterankings steht. Mit dieser jüngsten Investition haben wir unsere Assets under Management in Dublin auf fast 830 Mio. EUR erhöht“, ergänzt Phil Irons. „Ein wichtiger Faktor für den Erfolg dieser Stadt ist ihr erstklassiges Glasfasernetz als Vorreiter für die Einführung von 5G im Jahr 2019. Außerdem belegt Dublin Platz 16 im Bereich der Marktgrundlagen. Prognosen zufolge wird die Einwohnerzahl der Stadt von rund 1,4 Mio. bis 2036 auf 1,8 Mio. ansteigen, da sie weiterhin ein internationale Unternehmen anziehen wird und eine stetig steigende Zahl von Studenten und hochqualifizierten  Arbeitnehmern verzeichnet.“

Das The Eight Building war ursprünglich von Fonds erworben worden, die von Ekistics Property Advisors LLP beraten wurden. Errichtet wurde es von Revelate Capital und Valorem Investment Partners. Das 2021 fertiggestellte The Eight Building verfügt über Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss und hat eine Gesamtnutzfläche von ca. 7.340 m², die sich über fünf Etagen erstreckt.

Das Gebäude liegt direkt am Newmarket Square, dem Zentrum traditioneller Dubliner Brauerei- und Schnapsindustrie. In den letzten Jahren hat sich dieses gut angebundene Viertel durch die Errichtung neuer Studentenunterkünfte, Wohn- und Gewerbeeinrichtungen sowie die Restaurierung und Modernisierung der historischen Infrastruktur stark gewandelt.

PATRIZIA wurde von Knight Frank und A&L Goodbody LLP beraten.

 

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PATRIZIA Immobilien AG, Fuggerstraße 26, D­-86150 Augsburg Tel.: +49 821 50910­000, Fax: +49 821 50910­999,  www.patrizia.ag

Der Europace Hauspreis Index verzeichnet im September fallende Immobilienpreise in den Segmenten Eigentumswohnungen und bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser.

 

Währenddessen steigen die Preise für Neubauten wieder leicht an.
Im Vergleich zum Vormonat sinken die Preise für Eigentumswohnungen im September um -1,01 Prozent und landen bei 224,98 Indexpunkten. Im Vorjahresvergleich liegt das Wachstum mit 4,22 Prozent noch im Plus.
Für neue Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnet der Index einen leichten Preisanstieg von 0,47 Prozent. Damit erhöht sich der Index auf 228,34 Indexpunkte. Innerhalb der letzten 12 Monate stiegen die Kosten in diesem Segment um 11,13 Prozent.
Der Europace Hauspreisindex liegt für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser in diesem Monat bei 212,16 Punkten. Das Segment nimmt um -1,03 Prozent am stärksten ab. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise für Bestandshäuser um 4,62 Prozent.
Der Gesamtindex sinkt um -0,51 Prozent im Vergleich zum Vormonat und liegt bei 221,83 Indexpunkten im September. Im Vorjahreszeitraum stiegen die Preise noch um 6,62 Prozent.
„Der Europace Hauspreisindex zeigt, dass die Preisentwicklung im September stagniert. Für Eigentumswohnungen und Bestandsimmobilien fallen die Preise weiter leicht, für Neubauten steigen die Preise wieder leicht. Wir sehen ein höheres Immobilienangebot und einen Wechsel vom Verkäufer- zum Käufermarkt. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Neubauten”, erklärt Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, den Hauspreisindex.

Die Entwicklung der EPX-Preisindizes im Detail:

Gesamtindex: leicht fallend
Monat Indexwert Veränderung zum Vormonat Veränderung zum Vorjahresmonat
September 2022 221,83 -0,51 % 6,62 %
August 2022 222,97 -0,25 % 7,97 %
Juli 2022 223,52 -0,60 % 9,19 %

Eigentumswohnungen: fallend
Monat Indexwert Veränderung zum Vormonat Veränderung zum Vorjahresmonat
September 2022 224,98 -1,01 % 4,22 %
August 2022 227,27 -0,60 % 6,51 %
Juli 2022 228,65 -0,86 % 7,93 %

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: leicht steigend
Monat Indexwert Veränderung zum Vormonat Veränderung zum Vorjahresmonat
September 2022 228,34 0,47 % 11,13 %
August 2022 227,27 0,44 % 11,07 %
Juli 2022 226,26 -0,26% 11,65 %

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: fallend
Monat Indexwert Veränderung zum Vormonat Veränderung zum Vorjahresmonat
September 2022 212,16 -1,03 % 4,62 %
August 2022 214,37 -0,58 % 6,35%
Juli 2022 215,63 -0,69% 8,03%

Über den Europace Hauspreis-Index EPX

Der Europace Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Über Europace werden mit mehr als 70 Mrd. Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen. Erläuterungen zur hedonischen Berechnungsmethodik finden Sie unter https://report.europace.de/epx-hedonic/.

Über Europace

Europace, Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, vernetzt rund 800 Partnerunternehmen aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere tausend Nutzer:innen wickeln monatlich über 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 9 Mrd. Euro über den Marktplatz ab. Mit rund 85 Mrd. Euro in 2021 wurden hier über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkund:innen in Deutschland in der größten Produktgruppe umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit Vertrieben und Produktanbietern entwickelt Europace nutzerorientierte Finanzierungslösungen, optimal auf die Bedürfnisse der Verbraucher:innen abgestimmt – für ein Finanzieren mit Leichtigkeit.
Die Europace AG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Hypoport SE, die an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet ist. Seit 2015 ist Hypoport durchgängig im Auswahlindex SDAX oder MDAX vertreten. Europace ist mit dem TÜV Datenschutzgutachten zertifiziert. Seit 2018 organisiert sich die Europace AG vollständig holakratisch.

 

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe hat für einen seiner Immobilien-AIF das gemischt genutzte Stadtquartier Cube „Central 378″ in Düsseldorf erworben.

 

Der Ankauf erfolgte in Form eines Forward-Deals. Entwickler und Verkäufer ist die Cube Real Estate GmbH.

Die nachhaltige Quartiersentwicklung hat eine Grundstücksfläche von rund 6.100 Quadratmetern. Geplant sind dort Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2025 geplant. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.

„Mit dem Forward-Deal für Cube ,Central 378‘  nehmen wir ein modernes Stadtquartier mit einem innovativen und nachhaltigen Konzept in unser Entwicklungsportfolio auf. Das Quartier wird neben den positiven umweltbezogenen Nachhaltigkeitsaspekten, insbesondere durch das Angebot von öffentlich geförderten und preisgedämpften Mietwohnungen, unterschiedlichen Interessensgruppen und damit auch der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht“, sagt Christian Reißing, Chief Development Officer der ZBI Gruppe.

Für das Konzept des Stadtquartiers wurde von der Cube Real Estate GmbH im Vorfeld mit den Anwohnerinnen und Anwohnern die Plangruppe „Planwerkstatt 378“ gegründet, um die Ansprüche der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer zu berücksichtigen. Gemeinsam ist ein Mixed-Use-Quartier entworfen worden, das sowohl den Vorstellungen von Studierenden, Young Professionals und Familien als auch Senioren, Unternehmen und Künstlern gerecht wird. Im Juni 2020 wurde das gemeinsam entwickelte Stadtquartier der „Planwerkstatt 378“ von der Bezirksvertretung beschlossen.

Auf rund 13.100 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche sollen insgesamt 116 möblierte Apartments, 28 Wohnungen, 22 sozial geförderte und 11 preisgedämpfte Wohnungen entstehen. Des Weiteren sind davon rund 5.500 Quadratmeter moderne Büro- und Gewerbeflächen für Gastronomie sowie Ateliers für Kunst und Kultur angedacht. Zusätzlich soll eine öffentlich zugängliche Grünfläche realisiert werden.

Jean-Marc Fey, Bereichsleiter An- und Verkauf und Projektmanagement bei Cube Real Estate, sagt: „Mit Cube ,Central 378‘ haben wir ein ganz besonderes Stadtquartier geschaffen, das einen guten Nutzungsmix, Energieeffizienz sowie kurze Wege vereint und den Ansprüchen der dort lebenden Menschen gerecht wird. Der frühzeitige Verkauf an ein renommiertes Investitionshaus spricht für die Qualität des Projekts.“

An der Transaktion beteiligt waren die Rechtsanwaltskanzlei P+P Pöllath + Partners seitens der ZBI Gruppe sowie Loschelder Rechtsanwälte und die Steuerberatungs- und Anwaltskanzlei Ecovis KSO für Cube Real Estate. Die Transaktion wurde durch Jones Lang LaSalle begleitet.

Über die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung am Wohnimmobilienmarkt gilt die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe als einer der führenden Spezialisten für deutsche Wohnimmobilien. Seit dem Jahr 2002 konzipiert das Erlanger Emissionshaus erfolgreich Immobilienfonds für private und institutionelle Anlegerinnen und Anleger. Die ZBI Gruppe verfolgt das Ziel einer Stärkung von Teilhabe, Langfristigkeit und Verbindlichkeit in Form einer neuen „Wertgemeinschaft“ für Investments und Wohnen. Derzeit arbeiten bei der ZBI Gruppe mehr als 850 Mitarbeitende an 36 Standorten in Deutschland, Luxemburg und Wien. Aktuell werden etwa 61.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten von der Unternehmensgruppe verwaltet. Das bislang realisierte Transaktionsvolumen liegt bei rund elf Milliarden Euro.

Über die Cube Real Estate GmbH

„We love Development“ – drei Worte, die bei Cube Real Estate für Überzeugung, Leidenschaft und Verantwortung stehen. Seit 2013 setzen wir mit unserem frechen, wilden und wunderbaren 100-köpfigen Team Maßstäbe in der Immobilienprojektentwicklung. Unsere motivierten Mitarbeiter sowie unsere engagierten Geschäftspartner und Investoren eint die Leidenschaft für nachhaltige Lebensräume, die diesen Namen auch verdienen. Deshalb realisieren wir auf unserem Wachstumskurs erfolgreich ein Projektvolumen von derzeit 2,4 Milliarden Euro. Fokussiert auf Apartments sowie auf die Quartiers- und Baulandentwicklung, steht bei uns der Mensch im Mittelpunkt allen Handelns. Das gilt für unsere Muttergesellschaft Cube Real Estate genauso wie für unsere Standortgesellschaften Cube Real Estate Nord und Cube Real Estate Mitte sowie für unsere Tochtergesellschaften Cube Property Services, Cube Life, Cube Easy-E, 2CP Cube Capital Partners, Cube Land Development und Cube Wood GmbH. Das ganzheitliche Spielfeld für das Erfolgsteam Cube: der komplette Lebenszyklus von Immobilien.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

ZBI Immobilien AG, Henkestraße 10, 91054 Erlangen, Tel: 09131 48009-1201, Fax: 09131 48009-1200, www.zbi-ag.de

Der Bamberger Immobilienmanager PROJECT Investment berichtet in seiner aktuellen Leistungsbilanz über die Performance seiner Beteiligungsangebote sowie über die Entwicklung der laufenden und bereits abgeschlossenen Immobilienentwicklungen mit Stand 31. Dezember 2021.

 

Die Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBD Realtreuhand hat die neue PROJECT-Leistungsbilanz zum Geschäftsjahr 2021 testiert. Sie bestätigt die vollständige und richtige Herleitung der dargestellten Angaben sowie fondsbezogenen Kennzahlen. Der Berichtszeitraum erstreckt sich auf das Geschäftsjahr 2021. Um ein möglichst aktuelles Bild in Bezug auf den Veröffentlichungszeitpunkt der Leistungsbilanz zu zeichnen, die jeweils im Herbst veröffentlicht wird, weist der Kapitalanlage- und Immobilienentwicklungsspezialist die Unternehmenskennzahlen traditionell per Ende Juni 2022 aus.

Mit Stand 30. Juni 2022 haben sich 123 Objekte in den Phasen Planung, Verkauf, Bau oder Verkauf befunden. Das sind mehr als 6.500 zumeist Wohn- aber auch Gewerbeeinheiten mit einem projektierten Gesamtverkaufsvolumen von rund 3,5 Milliarden Euro. Von 30. Juni 2021 bis 30. Juni 2022 gewann das Investmenthaus 1.730 Neuzeichnungen hinzu. Per 30. Juni 2022 konnten 31.760 Zeichnungen erfasst werden, die sich auf bislang 37 aufgelegte Investmentgesellschaften verteilen. Die Anzahl der Mehrfachzeichner lag zur Jahresmitte bei 1.920.

Das von der Kapitalverwaltungsgesellschaft PROJECT Investment AG historisch verwaltete Eigenkapitalvolumen stieg von 1.311 Millionen Euro Ende 2020 auf 1.397 Millionen Euro Ende 2021. Zum 30. Juni 2022 betrug das historisch akquirierte Eigenkapitalvolumen 1.429 Millionen Euro.

Die PROJECT Leistungsbilanz 2021 kann unter nachfolgendem Link heruntergeladen werden: www.leistungsbilanz.project-investment.de.

 

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PROJECT Beteiligungen AG, Kirschäckerstraße 25, 96052 Bamberg, Tel: +49 (0) 951 91790 0, Fax: +49 (0) 951 91790 222, www.project-investment.de

BVI mit neuem Vorstand

 

Die Mitglieder des deutschen Fondsverbands BVI haben in ihrer Mitgliederversammlung turnusgemäß den neuen Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt. Er setzt sich zusammen aus:

Sonja Albers, Union Investment

Manfred Bauer, DWS Investment

Dirk Degenhardt, Deka Vermögensmanagement

Michael Reinhard, Universal Investment

Dr. Thomas Schindler, Allianz Global Investors

Michael Schneider, Intreal

Dr. Jörg Stotz, Hansainvest

Der Vorstand hat Dirk Degenhardt zum neuen Präsidenten gewählt.

BVI erweitert Mitgliederkreis

Die Mitgliederversammlung des BVI hat zudem eine Erweiterung des Mitgliederkreises beschlossen, um den Immobilienfondsmarkt besser abzubilden. Immobilien-Vermögensberater und -verwalter können nun Vollmitglied des BVI werden. Sie beraten Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) bei der Auflegung und Verwaltung geschlossener und offener Immobilien-Publikumsfonds oder initiieren maßgeschneiderte Immobilien-Spezialfonds für institutionelle Anleger. Insbesondere Service-KVGs arbeiten regelmäßig mit Immobilien-Assetmanagern zusammen. Allein bei offenen Immobilien-Spezialfonds, die ein Netto-Vermögen von 150 Milliarden Euro verwalten, entfallen inzwischen knapp 40 Prozent des Vermögens auf Kooperationen zwischen Service-KVGs und externen Beratern. Vor zehn Jahren lag der Anteil bei rund zehn Prozent. Damit haben die Arbeitsteilung und Spezialisierung bei Immobilienfonds ein dem Wertpapiersektor vergleichbares Maß erreicht.

Immobilienverwaltende Unternehmen erbringen anders als andere Vermögensverwalter keine Portfolioverwaltung gemäß der MiFID. Damit sie BVI-Vollmitglied werden können, müssen die Unternehmen gewerbsmäßig Portfoliomanagement-Dienstleistungen für Immobilien-KVGs nach dem Kapitalanlagegesetzbuch erbringen. Zudem muss eine Immobilien-KVG, die Mitglied im BVI ist, die Aufnahme empfehlen.

Die BVI-Mitglieder verwalten in Immobilienfonds ein Netto-Vermögen von 300 Milliarden Euro. Insgesamt verwalten die 116 Mitglieder rund 4.000 Milliarden Euro Anlagekapital für Privatanleger, Altersvorsorgeeinrichtungen, Versicherungen, Banken, Kirchen und Stiftungen. Nach Angaben der EZB ist Deutschland mit einem Anteil von 28 Prozent der größte Fondsmarkt in der EU.

 

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Transaktionsvolumen liegt nach neun Monaten mit 53 Milliarden Euro unter dem Vorjahr

 

Die Kombination aus den sieben Krisen-K‘s – Krieg, Konflikte, Kapazitätsengpässe, Klimawandel, Kosten, Konjunktur und (K)Corona – hat Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nach wie vor im Würgegriff. Auch in der Immobilienwirtschaft hat sich der Wind gedreht, wenngleich sich die aktuelle Lage nicht als so dramatisch darstellt, wie es manches Mal zu hören und zu lesen ist: Denn in Summe wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 53 Milliarden Euro in deutsche Immobilien investiert. Das entspricht zwar einem Minus von 13 Prozent im Vergleich zu 2021, angesichts der turbulenten und unsicheren Marktgegebenheiten ist dies aber ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis. Allein im dritten Quartal wurden Immobilien im Volumen von fast 17 Milliarden Euro gehandelt und damit mehr als in den Monaten April bis Juni. Und auch die Anzahl der Transaktionen hat wieder zugenommen, sodass man zwar von einer allgemeinen Marktabkühlung sprechen kann, es aber keinen Grund gibt, den Abgesang auf den deutschen Investmentmarkt anzustimmen.

Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist weniger der Blick zurück auf das dritte Quartal entscheidend, sondern vielmehr der Trend, mit dem der Markt ins letzte Quartal des Jahres geht. Hier gibt es auch positive Signale, dass der Markt sich mit den neuen Rahmenbedingungen arrangiert hat. Doch zugleich sehen wir, dass die Anleger sehr genau hinschauen und durchaus vorsichtiger als noch vor der Pandemie sind. Vor allem das Zinsniveau beeinflusst den Markt stark.“

Ein Grund dafür sind die hohen Inflationsraten und vor allem deren Hartnäckigkeit. Die Akteure sind sich aktuell hinsichtlich der Auswirkungen steigender Anleiherenditen, der weiteren Entwicklung der Leitzinsen und der potenziellen Folgen einer Rezession auf das Angebots-Nachfrage-Verhältnis für Immobilien nicht sicher und viele warten deshalb zunächst einmal ab. „Grundsätzlich ist vor allem die Preisgestaltung am Anleihemarkt auch ein Orientierungspunkt für die Preisbildung bei Immobilien. Die zunächst unklaren Leitzinsreaktionen der Europäischen Zentralbank auf die Inflation deuten jedoch darauf hin, dass die Anleger wahrscheinlich bis Ende des Jahres in einer Art ,Preisfindungsmodus‘ verharren werden“, analysiert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Deshalb sei es so wichtig, dass die Geldpolitik einen klaren und nachvollziehbaren Kurs verfolge. Mit der jüngsten Zinserhöhung inklusive der Ankündigung zumindest zwei weiterer Schritte in diesem Jahr ist diese Klarheit vorhanden.

Immobilien bleiben ein wichtiger Baustein in der Portfoliodiversifikation und können mit entsprechenden vertraglichen Gestaltungen eine Absicherung gegen Inflation sein. Und auch wenn laut Preqin mit über 380 Milliarden US-Dollar Fondskapital, die bis Mitte des Jahres weltweit noch nicht investiert wurden, sich nach wie vor eine enorme Liquidität im Markt befindet, verengen sich die Investitionsoptionen für Anleger, weil entweder die Verkäufer noch nicht bereit sind, Preisabschläge zu akzeptieren. Ein weiterer Grund ist, dass eine Fremdfinanzierung im derzeitigem Marktumfeld kaum noch darstellbar ist. Dennoch sind alle Beteiligten weiterhin bereit, Geschäfte abzuschließen. Investoren und Kreditgeber konzentrieren sich dabei am meisten auf die Transaktionen, die langfristig orientiert sind und nachhaltiges Wachstumspotenzial versprechen. „Der Markt ist aktuell im Sichtflug unterwegs – das Austarieren der neuen Preislevel mitten im Lauf. Auch die Art der Liquidität verlagert sich von Fremd- auf Eigenkapital“, erwartet Jan Eckert, Head of Capital Markets DACH. „Ebenso sortiert sich das Kapital an der Seitenlinie neu. Aus der Null- und Negativzinsflucht in Immobilien verändert sich der Investitionsschwerpunkt auf Inflationshedge, Realzinssicherung und Realisierung von Währungsopportunitäten im Euro.“

Im Spitzensegment werden weiterhin hohe Kaufpreise akzeptiert

JLL beobachtet derzeit, dass sowohl Verkäufe auf dem Preisniveau des Jahresbeginns als auch Transaktionen mit einem neuen Pricing stattfinden. Gerade im Spitzensegment sind Käufer nach wie vor bereit, hohe Preise zu bezahlen. Entscheidend ist, welches Wachstumspotenzial auf der Mietenseite gesehen wird, mit welchem Eigenkapitalanteil agiert wird und ob die Banken bereit sind, eine Finanzierung mitzugehen. Für Leverage-orientierte Investoren sind die Kaufgelegenheiten allerdings angesichts einer Gesamtfinanzierungsrate von rund 4,4 Prozent derzeit sehr eingeschränkt.

„Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich das Gesamtjahresvolumen 2022 mit rund 70 Milliarden Euro um etwa 37 Prozent unter dem Vorjahreswert einsortieren wird. Demzufolge rechnen wir mit einem Transaktionsvolumen im Schlussquartal von rund 17 Milliarden Euro“, sagt Scheunemann. Niemand dürfe 2022 eine traditionelle Jahresendrallye erwarten. „Wir befinden uns in einer Orientierungsphase, die durchaus noch drei bis vier Monate anhalten kann.“

In dieser Phase erwartet JLL, dass insbesondere institutionelle Investoren ihr Kapital verstärkt in festverzinsliche Staatsanleihen anlegen werden. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen liegt bei rund zwei Prozent. Auf nominaler Basis hat sich der Abstand zu Immobilienrenditen (gemessen zur durchschnittlichen Bürospitzenrendite) auf etwa einen Prozentpunkt reduziert. Sobald die Orientierungsphase am Immobilienmarkt beendet ist, dürfte wieder mehr Kapital in die Assetklasse Immobilie zurückkehren. Und das umso eher, je länger das inflationäre Umfeld anhält. Denn trotz des Renditeanstiegs bei Staatsanleihen verbleiben diese real, also nach Abzug der Inflation, im negativen Bereich. „Erstmals seit Jahrzehnten haben wir massive reale Minuszinsen in Deutschland. Sobald Versicherer, Vorsorgeinstitute und private Sparer diesen Kaufkraft- und Vermögensverlust erkannt haben, verschiebt sich diese Liquidität wieder in eigenkapitalstarke Immobilieninvestitionen“, vergleicht Jan Eckert.

Weniger Portfoliotransaktionen – steht Einzelhandel vor einem Comeback?

Die Summe der Einzeltransaktionen erreichte zum Ende des dritten Quartals 31 Milliarden Euro und damit 13 Prozent weniger als noch 2021. Nicht mehr ganz so dynamisch im Vergleich zum ersten Halbjahr zeigten sich die Portfoliotransaktionen: Sie erzielten knapp 22 Milliarden Euro und liegen nun ebenfalls mit 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dennoch waren die beiden größten Transaktionen des abgelaufenen Quartals Portfolioverkäufe mit der 64-prozentigen Übernahme der Deutschen Euroshop durch die Familie Otto und Oaktree an der Spitze. Im Zuge dieser Übernahme wechselten auch 17 Center in Deutschland ihren Besitzer. Als größte Einzeltransaktion reiht sich das VoltAir in Berlin mit mehr als 450 Millionen Euro auf Platz drei der Rangliste ein. Doch nicht nur diese großvolumigen Transaktionen sprechen dafür, dass der Investmentmarkt nach wie vor funktioniert. Denn auch im mittleren Segment zwischen 50 Millionen und 100 Millionen Euro summieren sich die Transaktionen auf über 3,6 Milliarden Euro und erzielten damit 22 Prozent mehr als im zweiten Quartal.

Mit fast 20 Milliarden Euro wurde (in Bezug auf die ersten drei Quartale) das meiste Kapital in Büroimmobilien investiert (37 Prozent des gesamtdeutschen Transaktionsvolumens). Es folgt das Segment Living mit zwölf Milliarden Euro (23 Prozent). Logistikimmobilien kommen auf 7,6 Milliarden Euro und erhöhen ihren relativen Anteil auf 14 Prozent. Ein kleines Revival erlebten Einzelhandelsimmobilien mit einem Volumen von 7,1 Milliarden Euro (14 Prozent). Ob das eine Trendwende in diesem Sektor einläutet, bleibt abzuwarten. Neben der erwähnten Deutsche-Euroshop-Übernahme konnten aber nach der Dominanz von lebensmittelgeankerten Fach- und Supermärkten auch wieder einige Geschäftshäuser, Shoppingcenter und Warenhäuser am Markt platziert werden.

Renditen tendieren nach oben, vor allem bei B-Objekten und B-Lagen

Eine der meistgestellten Fragen derzeit ist jene nach dem marktgerechten Preis oder: Wo liegen die Renditen? „Grundsätzlich sehen wir nach wie vor eine relative Stabilität der Spitzenrenditen im Core-Segment. Für Büroimmobilien gab es einen leichten Anstieg um im Schnitt zwölf Basispunkte auf derzeit 2,84 Prozent. Hier fühlen wir uns durch die in den letzten Wochen getätigten Transaktionen in dieser Wahrnehmung bestätigt.  Anders sieht es bei Büros in schwächeren Lagen oder in schlechterer Qualität aus“, sagt Scheunemann. Hier sei der Renditeanstieg um 44 Basispunkte auf 4,69 Prozent im Durchschnitt der sieben Immobilienhochburgen durchaus deutlich. Der Abstand zur Spitzenrendite hat sich damit vergrößert und spiegelt auch das Verhalten der Investoren und der finanzierenden Banken wider, die ihre Risikoaversion deutlich erhöht haben.

Bei Logistikimmobilien sehen wir ebenfalls einen größeren Renditesprung um 32 Basispunkte auf 3,43 Prozent. Besonders für die Top-Logistikregionen fehlt es hier noch mehr als im Bürosegment an belastbaren Transaktionen. Andererseits haben sich die Investitionen in andere Regionen verlagert, was ein Indiz dafür sein könnte, dass Verkäufer in den fünf großen Logistikregionen aktuell nicht zu Veräußerungen bereit sind und Käufer deshalb auf andere Standorte ausweichen.

Es bleibt abzuwarten, auf welchem Level sich die künftigen Preise einpendeln werden. Um zu einer stabilisierten Marktsituation zu kommen, bedarf es zunächst einer Beruhigung an der Zinsfront.  Klarheit und Stabilität sind das Fundament für einen sich dann wieder stärker belebenden Investmentmarkt.

 

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Größte Transaktion in der Geschichte Canberras

 

Die Real I.S. hat das Headquarter der „Geoscience Australia“ in Canberra veräußert. Käufer ist Charter Hall. Der Kaufpreis beträgt 363,5 Millionen AUD.

Das voll vermietete Bürobjekt wurde 1997 durch die Regierung errichtet und befindet sich in der 101 Jerrabomberra Avenue. Die Gesamtmietfläche beläuft sich auf ca. 32.660 Quadratmetern, die sich auf 24.786 Quadratmeter Büro- sowie 7.107 Quadratmeter Life-Science-Flächen in einem Haupt- und einem Nebengebäude aufteilen. Darüber hinaus gibt es eine rund 766 Quadratmeter umfassende Kindertagesstätte sowie 652 Pkw-Stellplätze auf dem Gelände. Das Objekt verfügt durch die direkte Nähe zum Monaro Highway sowie zu diversen Busstationen über eine ausgezeichnete Anbindung an das Stadtzentrum der australischen Hauptstadt.

„Der Verkauf des ‚Geoscience‘ Headquarters ist mit 363,5 Millionen australischen Dollar die größte Transaktion in der Geschichte von Canberra“, kommentiert Michael Wecke, Geschäftsführer der Real I.S. Australia Pty Limited die Transaktion.

Das Geoscience-Headquarter im Herzen von Symonston am südlichen Stadtrand von Canberra ist etwa sieben Kilometer vom Central Business District (CBD) entfernt.

Canberra wurde als politisches und administratives Zentrum der australischen Regierung entworfen und ist Sitz des Bundesparlaments sowie der Regierungsbehörden. Die Hauptstadt befindet sich im Australian Capital Territory (ACT) an der Ostküste Australiens.

„Die Immobilie wurde im Rahmen der Auflage unseres, Bayernfonds Australien 2‘ im Jahr 2007 erworben. Mit der Veräußerung des Gebäudes erfolgte nun das planmäßige Desinvestment im Rahmen unserer langfristigen Investmentstrategie“, ergänzt Axel Schulz, Global Head of Investment Management bei der Real I.S. AG.

Real I.S. wurde bei der Transaktion durch Colliers und JLL beraten.

 

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Transaktionsvolumen beträgt nach neun Monaten rund zehn Milliarden Euro

 

Das gestiegene Zinsniveau und die hohe Inflation lähmen zunehmend den deutschen Wohninvestmentmarkt. In den ersten neun Monaten dieses Jahres summiert sich das Transaktionsvolumen* auf 10,2 Milliarden Euro – ein Rückgang im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte (Q1-Q3 2021: 21,2 Milliarden Euro).

Im dritten Quartal wurden Wohnungen für rund 3,1 Milliarden Euro gehandelt und damit in ähnlicher Größenordnung wie im Vorquartal (3,05 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahresquartal fällt der Umsatz allerdings um fast drei Viertel niedriger aus, im Fünfjahresschnitt steht ein Minus von 46 Prozent zu Buche.

Waren es in der ersten Jahreshälfte 2022 vor allem die risikoreicheren Transaktionen, bei denen sich die Marktteilnehmer deutlich zurückhaltender zeigten, so ist nun die Aktivität auf dem Wohninvestmentmarkt auf breiter Front zurückgegangen. „Der starke Anstieg der Kreditkosten und die anhaltend hohe Inflation haben die Investoren auf dem institutionellen Wohnungsmarkt in den vergangenen Monaten zunehmend abgeschreckt und viele von ihnen abwarten lassen. Dies spiegelt sich deutlich in dem niedrigeren Transaktionsvolumen wider“, erläutert Michael Bender, Head of Residential JLL Germany.

Nach wie vor dominieren kleine und mittelgroße Deals das Marktgeschehen. Mit insgesamt rund 110 registrierten Abschlüssen lag die Zahl der Transaktionen im dritten Quartal sogar über dem Quartalsdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre (rund 96 Abschlüsse). Die Durchschnittsgröße der abgeschlossenen Deals fiel mit 29 Millionen Euro jedoch auf einen Tiefstwert in der Fünfjahresbetrachtung.

Viele Marktteilnehmer warten noch ab

In Abhängigkeit von Produkt und Qualität sind Preiskorrekturen zu beobachten. Daraus lässt sich jedoch kein Trend für den Gesamtmarkt ableiten, da einige Marktteilnehmer zurzeit in eine passive Rolle geschlüpft sind. So finden sich sowohl auf der Seite der potenziellen Käufer als auch auf Verkäuferseite viele Akteure, die aufgrund der aktuellen Marktphase selektiv und preissensibel agieren.

„Wenn vermehrt nur solche Deals abgeschlossen werden, bei denen sich der Verkäufer in einer besonders schwachen Verhandlungsposition befindet, dann kommt es zu einer systematischen Selektion. Das bestärkt viele Akteure in ihrer Entscheidung, das Marktgeschehen in der aktuellen Phase eher von der Seitenlinie aus zu beobachten“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Diese Marktverengung wird auch in den Käuferprofilen sichtbar. So entfällt in den ersten neun Monaten dieses Jahres allein auf Asset-/Fondsmanager und Immobilienunternehmen ein Anteil von rund 77 Prozent vom Transaktionsvolumen. In den vergangenen fünf Jahren kamen diese Käufergruppen dagegen nur auf einen Anteil von durchschnittlich 29 Prozent.

Nachfrageüberhang sorgt für Preisstabilität

Dass viele Deals zurzeit nicht zustande kommen, könnte mit den unterschiedlichen Erwartungen an die kurz- und langfristige Marktentwicklung zu tun haben. Kurzfristig wird der Wohninvestmentmarkt mit einer anhaltend hohen Inflation und dem Risiko einer Rezession konfrontiert. Die Leitzinsen werden im kommenden Jahr nochmals anziehen – voraussichtlich auf bis zu vier Prozent. Daher ist mit einem weiteren Anstieg der Hypothekenzinsen zu rechnen.

Durch die höheren Kreditkosten sinkt die Nachfrage auf dem privaten Wohneigentumsmarkt. Ein beträchtlicher Teil der Kaufinteressenten dürfte sich dem Mietmarkt zuwenden, was den in vielen Regionen bestehenden Nachfrageüberhang noch verschärft. Gestützt wird die Nachfrage nach Wohnraum durch die wachsende Bevölkerung. Im September meldete das Statistische Bundesamt, dass erstmals mehr als 84 Millionen Menschen in Deutschland leben – ein Zuwachs um rund 840.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr.

Während die Nachfrage auf den Mietwohnungsmärkten zunimmt, kommen von der Angebotsseite weniger Impulse. Viele Bauprojekte stehen aufgrund der hohen Kredit- und Baukosten still beziehungsweise wurden storniert. „Das wird sich mit größerem Zeitversatz bei den Fertigstellungen bemerkbar machen. Längerfristig wird daher die Nachfrage auf den Mietwohnungsmärkten das Angebot deutlich übersteigen. Eine Entwicklung, die sich preisstabilisierend auf den Markt auswirken dürfte“, ist Bender überzeugt.

Kurzfristig wird sich die höhere Nachfrage dagegen nicht vollständig auf die Nettomieten auswirken, insbesondere in energetisch schlechteren Bestandsgebäuden. „Die hohen Energiepreise sowie die allgemeinen Preissteigerungen bringen viele Haushalte bereits in Finanzierungsnöte. Höhere Nettomieten können sie sich schlicht nicht leisten“, unterstreicht Scheunemann.

Energieeffiziente Gebäude haben einen Wertvorteil

Die wachsende Relevanz der Wohnnebenkosten lenkt die Aufmerksamkeit daher zunehmend auf die Energieeffizienz von Gebäuden. „Immobilien mit einer hohen Energieeffizienz reagieren weniger empfindlich auf Energiepreisänderungen und sind daher in der aktuellen Marktphase krisenfester. Der Wertunterschied zwischen energieeffizienten und weniger effizienten Gebäuden dürfte sich mittelfristig wieder deutlich vergrößern“, meint Scheunemann.

* Verkauf von Wohnungspaketen und Studentenheimen mit mindestens zehn Wohneinheiten und 75 Prozent Wohnnutzung sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen mit Übernahme einer Kontrollmehrheit ohne Börsengänge

 

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In 12 von 14 untersuchten Großstädten sinken die Angebotspreise von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal

 

Durch die gestiegenen Bauzinsen können sich immer weniger Menschen Wohneigentum leisten. Bereits im 2. Quartal dieses Jahres hat das verringerte Interesse an Eigentumswohnungen in vielen Städten die jahrelangen Preisanstiege beendet. Im 3. Quartal ist die Trendwende am Immobilienmarkt nun vollends vollzogen: Laut immowelt Preiskompass sind in 12 von 14 untersuchten Großstädten die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal gesunken – in der Spitze sogar um 4 Prozent. In einer weiteren Stadt sind die Preise stabil geblieben. Lediglich eine Stadt weist noch einen leichten Anstieg auf. Im Quartalsbericht wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) im 3. Quartal 2022 mit dem Vorquartal verglichen.

Die Trendwende wird beim Blick auf die vergangenen Monate noch klarer. Vom 1. auf das 2. Quartal 2022 gingen die Kaufpreise in 6 Städten zurück. Vom 4. Quartal 2021 auf das 1. Quartal 2022 hatte sogar noch keine der 14 Städte einen Rückgang verzeichnet.

Zweiter Rückgang in Folge in München

Selbst die teuersten deutschen Städte, in denen Wohnungen – egal welchen Zustands – binnen kurzer Zeit verkauft waren, erleben durch die gestiegenen Zinsen einen spürbaren Knick. In München, Deutschlands teuerster Großstadt, beruhigt sich der Immobilienmarkt zusehends. Verglichen mit dem Vorquartal sind die Angebotspreise für Bestandswohnungen um 2 Prozent gesunken – das ist der zweite Rückgang in Folge. Anfang des Jahres betrug der Quadratmeterpreis in der Spitze noch 9.636 Euro. Aktuell liegt dieser bei 9.292 Euro.

Eine ähnliche Entwicklung lässt sich auch in Köln beobachten. Die Rheinmetropole verzeichnet mit einem Minus von 2 Prozent ebenfalls den zweiten aufeinanderfolgenden Rückgang. Das Preisniveau ist aber deutlich niedriger als in München: Derzeit werden Wohnungen für 5.282 Euro pro Quadratmeter angeboten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins ist es etwas günstiger. In Düsseldorf kosten Eigentumswohnungen nach einem 3-prozentigen Rückgang 5.128 Euro pro Quadratmeter – auch hier verfestigt sich der Trend aus dem Vorquartal.

Erste Rückgänge in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart – Stagnation in Berlin

In Hamburg, Frankfurt und Stuttgart haben sich die Vorzeichen bei der Preisentwicklung erst in den vergangenen drei Monaten gedreht. Erstmals nach vielen Jahren verzeichnen alle drei Städte innerhalb eines Quartals Preisrückgänge. In der Hansestadt (6.653 Euro) geben die Preise unter anderem aufgrund der schwindenden Nachfrage um 2 Prozent nach. In Frankfurt (6.470 Euro) sinken die Angebotspreise innerhalb des letzten Quartals sogar um 3 Prozent, in Stuttgart (5.559 Euro) beträgt der Rückgang ebenfalls 2 Prozent. Nach jahrelangen Anstiegen kam die Preisrallye in allen drei Städten schon im 2. Quartal zum Erliegen. Nun lassen sich die ersten Preiskorrekturen beobachten.

In Berlin kommt es indes noch zu keiner kompletten Trendumkehr. Die Kaufpreise stagnieren in der Hauptstadt bei derzeit 5.171 Euro. Das könnte daran liegen, dass das Interesse an Immobilien besonders bei Kapitalanlegern nach wie vor vorhanden ist. Denn das Preisniveau ist verglichen mit anderen deutschen sowie europäischen Metropolen nach wie vor niedrig. Nichtsdestotrotz schwächt sich die Preiskurve spürbar ab, da die hohen Bauzinsen besonders Eigennutzer finanziell treffen.

Größte Preiskorrektur in Hannover

Den stärksten Rückgang aller Städte verbucht Hannover. Innerhalb eines Quartals fielen die Preise um 4 Prozent auf 3.773 Euro pro Quadratmeter. Berücksichtigt man noch den Rückgang von 3 Prozent im 2. Quartal, sind die Kaufpreise innerhalb eines halben Jahres um 7 Prozent gesunken. Der starke Rückgang hängt damit zusammen, dass die Preise im vergangenen Jahr noch stark gestiegen sind und es dadurch nun im Gegenzug zu deutlicheren Preiskorrekturen kommt.

Auch in den günstigen Ruhrgebiet-Städten zeigt die Preiskurve nun nach unten. In Dortmund werden Eigentumswohnungen aktuell 2 Prozent günstiger angeboten als noch im 2. Quartal. In Essen zahlen Käufer sogar 3 Prozent weniger. Während Dortmund (2.853 Euro) nie die 3.000-Euro-Marke überschritten hat, sind die Preise in Essen (2.914 Euro) nun wieder darunter gerutscht. Noch günstiger ist Wohnraum nur in Leipzig mit Quadratmeterpreisen von 2.654 Euro. Die Tendenz zeigt aber auch hier nach unten: Das zweite Quartal in Folge sinken die Preise, zuletzt um 3 Prozent. Der Abstand zu Dresden (2.968 Euro) ist etwas größer geworden, da in der Landeshauptstadt Sachsens ein Plus von 2 Prozent zu Buche steht.

Mehr als 100.000 Euro weniger Budget für Familien

Sonderthema in dieser Ausgabe des immowelt Preiskompass sind die Folgen der gestiegenen Bauzinsen seit Anfang des Jahres. Es wurde analysiert, wie sich die Darlehenssummen verändert haben, die sich Käufer leisten können, wenn sie die empfohlene Wohnkostenquote von 30 Prozent nicht überschreiten wollen. Das Ergebnis: Das Budget hat sich in allen 14 Städten deutlich reduziert. Am stärksten sind die Einbußen in Stuttgart. Eine Familie muss ihr Budget um 109.000 Euro herunterschrauben, um die 30-Prozent-Marke nicht zu überschreiten. Statt einem Kredit in Höhe von 431.000 Euro sind durch die gestiegenen Zinsen bei einer gesunden Belastung inzwischen nur noch 322.000 Euro machbar. Umgerechnet erhalten Käufer dadurch 20 Quadratmeter weniger Wohnfläche. Auch in München müssen Suchende ihre Ansprüche herunterschrauben. In der teuersten Großstadt sollte die Finanzierungssumme 108.000 Euro niedriger ausfallen als noch im 1. Quartal. Wie sich das Budget in allen weiteren Städten verändert hat, lesen Sie im immowelt Preiskompass.

 

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