BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Wohn-Investmentmarkt für das 1. Quartal 2022

 

Nach dem außergewöhnlichen Rekordjahr 2021 hat der Wohn-Investmentmarkt eine kleine Verschnaufpause eingelegt und ist verhaltener in das neue Jahr gestartet. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurde mit Wohnungsbeständen ab 30 WE ein bundesweites Transaktionsvolumen von 4 Mrd. EUR erfasst. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht dies einem Rückgang um knapp 38 % und auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um 28 % verfehlt. Verantwortlich für dieses auf den ersten Blick moderate Ergebnis ist aber nicht eine mangelnde Nachfrage, sondern die Tatsache, dass bislang noch keine Großabschlüsse jenseits der 200-Mio.-EUR-Marke getätigt wurden. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Im Marktsegment zwischen 10 und 100 Mio. EUR wurde demgegenüber mit zusammen 2,47 Mrd. EUR das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre erzielt und der durchschnittliche Umsatz um ca. 50 % übertroffen. Dieses Resultat unterstreicht, wie lebhaft die Märkte waren, wenn man einmal Mega-Abschlüsse, wie sie gerade in den letzten Jahren zu beobachten waren, außen vor lässt. Untermauert wird diese Aussage auch dadurch, dass bereits über 90 Transaktionen mit zusammen knapp 19.000 Wohneinheiten registriert wurden”, erläutert Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Projekte mit neuer Bestmarke

Nachdem in den letzten Jahren aufgrund der großen Unternehmensübernahmen Bestandsportfolios regelmäßig das Ranking der Assetklassen angeführt haben, kommen sie im laufenden Jahr bisher lediglich auf einen Anteil von gut 21 %, was Platz zwei bedeutet. “An die Spitze gesetzt haben sich im ersten Quartal Projektentwicklungen und Forward Deals, die mit gut 45 % nicht nur ihren mit Abstand höchsten Anteil erreichen, sondern auch absolut eine neue Bestmarke aufstellen. Mit einem Investmentvolumen von knapp 1,82 Mrd. EUR übertreffen sie die bisherige Rekordmarke aus dem Vorjahr noch einmal um 16 %. Lediglich rund ein Drittel vom Umsatz entfällt dabei auf die A-Standorte”, stellt Meszelinsky fest.

Hoher Umsatz im mittleren Marktsegment

Während im Vorjahreszeitraum knapp 78 % des Ergebnisses auf Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich entfielen, liegt dieser Anteil im laufenden Jahr bei lediglich 36 %. Dagegen haben insbesondere Käufe zwischen 25 und 100 Mio. EUR ihren Anteil stark ausgeweitet. Im ersten Quartal 2022 tragen sie gut die Hälfte zum Transaktionsvolumen bei, während es im Vorjahr nur rund 13 % waren. Auch dieses Resultat spricht für ein insgesamt dynamisches Marktgeschehen und eine unverändert hohe Nachfrage unterschiedlicher Käufergruppen.

Spezialfonds mit Abstand stärkste Käufergruppe

Mit Abstand am meisten investiert haben Spezialfonds, die fast 39 % zum Umsatz beitragen. Hier zeigt sich, dass immer mehr Investment Manager ihr Angebot mittlerweile um Wohnfonds ergänzen, auch wenn sie bisher in dieser Assetklasse eigentlich nicht aktiv waren. Eindrucksvoll unterstrichen wird diese Aussage dadurch, dass neben den Spezialfonds noch knapp 19 % auf Investment Manager entfallen, bei denen das dahinterstehende Investmentkonstrukt nicht eindeutig bekannt ist. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen darüber hinaus noch offene Fonds sowie Immobilienunternehmen mit jeweils knapp 13 %.

Renditen haben weiter nachgegeben

Die Tatsache, dass gerade die von Investoren präferierten Neubauprojekte Mangelware sind, wird durch die weiter rückläufigen Renditen untermauert. In den deutschen A-Standorten haben sie in den letzten zwölf Monaten weiter nachgegeben und liegen mittlerweile in allen Städten bei 2,60 % oder niedriger. Am teuersten ist nach wie vor München (2,35 %) vor Stuttgart (2,40 %) und Berlin (2,45 %). Noch etwas dynamischer fiel die Entwicklung in vielen B-Städten aus, wo sich die Renditerückgänge zwischen 25 und 30 Basispunkten bewegten.

Anteil der A-Standorte im langjährigen Schnitt

Nachdem 2021 aufgrund der Übernahmen der Deutsche Wohnen und von Akelius über zwei Drittel des Umsatzes auf die deutschen A-Städte entfielen, liegt ihr Anteil im ersten Quartal wieder auf dem langfristig üblichen Niveau. Insgesamt wurden hier knapp 1,86 Mrd. EUR investiert, was einem Anteil von 46,5 % am Transaktionsvolumen entspricht. Am meisten profitiert hat Hamburg mit rund 715 Mio. EUR, sodass sich Berlin erstmalig seit längerer Zeit wieder mit Platz zwei begnügen muss (496 Mio. EUR). Auf Rang drei folgt Frankfurt mit rund 413 Mio. EUR. Aber auch in Köln wurde mit ca. 110 Mio. EUR ein Ergebnis im dreistelligen Millionenbereich registriert.

Perspektiven

“Auch wenn das Resultat aufgrund fehlender Mega-Transaktionen auf den ersten Blick moderat ausfällt, zeigt die detaillierte Analyse die ungebrochene Dynamik auf den deutschen Wohn-Investmentmärkten. Zudem befindet sich bereits eine Vielzahl an größeren Transaktionen in Vorbereitung oder Verhandlung, sodass zum Jahresende erneut von einem starken Ergebnis auszugehen ist. Vor allem Neubauvorhaben stehen unverändert ganz oben auf dem Einkaufszettel der Anleger. Davon, dass es gerade in diesem Marktsegment nach wie vor einen Angebotsengpass in den bislang präferierten Städten gibt, könnten mittelfristig nicht zuletzt viele Standorte in den Speckgürteln der großen Metropolen profitieren. Vor diesem Hintergrund spricht vieles für weiter steigende Preise, insbesondere auch außerhalb der A-Städte, in denen diese Entwicklung schon länger zu beobachten ist”, fasst Christoph Meszelinsky die weiteren Aussichten zusammen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Büromarktzahlen für das 1. Quartal 2022

 

Obwohl der Jahresbeginn 2022 von umfangreichen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie gekennzeichnet war, allen voran der Homeoffice-Pflicht, und der Beginn des Krieges gegen die Ukraine Ende Februar eine Zäsur in der weiteren wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Deutschlands und Europas darstellt, wurden an den acht deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München 807.000 m² Bürofläche im ersten Quartal umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresergebnis trotz aller Unsicherheiten um fast 16 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Mit 807.000 m² Anstieg des Flächenumsatzes gegenüber 2021 (+16 %)

Leerstandsanstieg verliert weiter an Tempo

Leerstandsquote nur in Essen, Düsseldorf und Frankfurt über 5 %

Spitzenmieten zu Jahresbeginn an allen Standorten stabil bis steigend; differenzierte Entwicklung bei den Durchschnittsmieten

“Trotz des politisch und wirtschaftlich sehr schwierigen Jahresauftaktes präsentiert sich das Marktgeschehen in den großen deutschen Bürohochburgen insgesamt stabil bis dynamisch. Der Büroflächenumsatz übertrifft das Vorjahresergebnis um fast 16 %. Die Analysen im Langzeitvergleich zeigen, dass vor allem die führenden Standorte wie Berlin, München und Frankfurt zunächst in ruhigeres Fahrwasser gekommen sind, und so der 10-Jahresdurchschnitt insgesamt nur um knapp 3 % verfehlt wurde. Für die Mehrzahl der Märkte können wir vorerst eine Fortsetzung der Nachholeffekte aus dem Jahr 2021 feststellen. Die bereits zum Jahresende zu beobachtende abgeschwächte Konjunkturentwicklung ist im ersten Quartal noch nicht auf den Büromärkten angekommen, gleiches scheint für den Ende Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine zu gelten. Die aktuelle Momentaufnahme zeigt vielmehr, dass die Unternehmen wieder bereit waren und sind, Standort- und Flächenentscheidungen zu fällen und die Weichen für ihre zukünftige Büronutzung zu stellen. Der 2021 eingeschlagene Wachstumspfad der deutschen Wirtschaft wie auch die Erfahrungen, die im Zuge der Pandemie bezüglich neuer Arbeitsmuster inklusive Homeoffice, Hybridmodellen und Arbeiten in Präsenz gemacht wurden, haben die hierzu nötige Sicherheit vermittelt “, so Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Mehrheit der Standorte legt gegenüber Vorjahr zu

Die Mehrheit der deutschen Bürometropolen ist mit einem Wachstum beim Flächenumsatz gestartet. Einen starken Auftakt hat dabei die bayerische Landeshauptstadt München hingelegt, die sich einmal mehr an die Spitze des Feldes mit 190.000 m² Flächenumsatz setzen konnte. Das schwache Vorjahresergebnis wurde um stolze 83 % übertroffen und das jüngste Ergebnis notiert gut 4 % über dem 10-Jahresdurchschnitt. Auf hohem Niveau stabil präsentiert sich weiterhin Berlin, das sich auf dem zweiten Rang einordnet. Das aktuelle Resultat von 185.000 m² liegt gut 2 % über dem Vorjahresresultat und fast 5 % über dem langjährigen Schnitt. Die Banken- und Finanzmetropole Frankfurt kann mit 137.000 m² eines ihrer Top-Ergebnisse der letzten Dekade vermelden. Nur 2017 wurde dieses Niveau erreicht. Entsprechend liegt das Resultat nicht nur 36 % über dem des ersten Quartals 2021, sondern auch gut 31 % über dem Langzeitdurchschnitt. Ein guter Start ins neue Jahr kann für Leipzig vermeldet werden, wo das Vorjahresergebnis mit einer Punktlandung von 27.000 m² eingestellt wurde (+ 14 % gegenüber dem 10-Jahresdurchschitt). Dynamisch fiel auch der Jahresauftakt in Düsseldorf mit 75.000 m² aus (+25 % gegenüber Q1 2021). Dennoch bewegt sich das Marktgeschehen weiterhin deutlich unter dem langjährigen Niveau (- 17 %). Leicht unterdurchschnittlich (- 3 %), aber insgesamt solide ist der Hamburger Markt ins neue Jahr mit 114.000 m² gestartet (- 1,5 % Q1 2021). Die Domstadt Köln konnte nahezu erwartungsgemäß nicht an ihren fulminanten Jahresauftakt 2021 anknüpfen. Mit aktuell 68.000 m² wurde das Vorjahresergebnis um -19 % verfehlt, dennoch bewegt sich das Marktgeschehen weiterhin über dem Langzeitniveau (+8 %).

Leerstandsanstieg verliert weiter an Tempo

Der seit Beginn der Corona-Pandemie zu beobachtende Leerstandsanstieg hat in den vergangenen drei Monaten weiter an Tempo verloren. Zwar ist das Leerstandsvolumen im Vorjahresvergleich über alle analysierten Standorte hinweg um gut 12 % auf aktuell rund 5,1 Mio. m² gestiegen, allerdings beläuft sich das Plus seit Jahresende 2021 nur noch auf 1 %. Die Analyse auf Stadtebene zeigt, dass für die vier Märkte Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und München jüngst sogar moderat sinkende Leerstände gemeldet werden können, wobei die Spanne zwischen -0,7 % in Düsseldorf und -1,6 % in München liegt. Nahezu stabil präsentiert sich das Leerstandsvolumen in Leipzig (+1 %) sowie Hamburg und Berlin (jeweils +2 %).

Insgesamt bewegen sich die Leerstandsquoten im langfristigen wie insbesondere im internationalen Vergleich weiterhin auf einem moderaten und unterdurchschnittlichen Niveau. Unter der Marke von 5 % notiert die Leerstandsquote in Berlin (3,4 %), Köln (3,6 %), Hamburg (4,0 %) sowie Leipzig und München mit dort jeweils 4,2 %. Trotz der im Bundesvergleich relativ hohen Leerstandsquoten von 8,7 % in Frankfurt und 9,2 % in Düsseldorf, bewegt sich der Leerstand in diesen beiden Bürohochburgen weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt.

Eine differenziertere Analyse des Leerstands nach Flächenqualität zeigt, dass weiterhin nur gut ein Drittel (36 %) des registrierten Leerstandsvolumens über einen modernen Ausstattungsstandard verfügen. Während der Anteil in München und Leipzig mit jeweils 36 % und 35 % im Bundesdurchschnitt notiert, werden deutlich niedrigere Werte für Düsseldorf (24 %), Essen (25 %) und insbesondere Hamburg (18 %) gemeldet. Mit einem Anteil um die 50 % warten Berlin (48 %) und Frankfurt auf (49 %). So ähnlich diese Werte auch ausfallen, so unterschiedlich sind sie jedoch zu interpretieren. In der Bundeshauptstadt ist die weiterhin sehr niedrige Leerstandsquote, die deutlich unter der Fluktuationsreserve liegt, zu berücksichtigen. Frankfurt ist demgegenüber seit jeher für den sehr hohen Ausstattungsstandard des Großteils seiner Flächen bekannt. Hierzu tragen nicht zuletzt die sogenannten Frankfurter Trophy-Buildings und das in der Breite hohe Anspruchsniveau der in Frankfurt operierenden Unternehmen bei.

Im Durchschnitt ist die Bautätigkeit in den analysierten Märkten im Jahresverlauf um rund 3 % auf aktuell fast 4 Mio. m² gestiegen. Die Entwicklung fällt dabei in den Bürometropolen sehr unterschiedlich aus. Während die Projektentwickler in Essen (-63 % im Vorjahresvergleich) spürbar den Fuß vom Gas genommen haben, unterstreichen die deutlich gestiegenen Volumen in die wachstumsstarken Märkten Köln (+27 %) und allen voran Leipzig (+77 %) das ungebremste Vertrauen der Entwickler in diese Märkte und nicht zuletzt in das Produkt Büroimmobilie. Ähnliches ist in den Standorten Berlin, Hamburg und München zu beobachten, wo sich die Bautätigkeit weiterhin auf einem relativ hohen und vor allem stabilen Niveau bewegt.

Das Volumen der verfügbaren Flächen im Bau ist im Jahresverlauf von 53 % auf aktuell 51 % gesunken, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass moderne Flächen in den vergangenen Monaten vergleichsweise zügig vom Markt absorbiert wurden.

Spitzenmieten stabil bis steigend – differenzierte Entwicklung bei Durchschnittsmieten

Der in den vergangenen Monaten zu beobachtende Trend stabil bis steigender Spitzenmieten hat sich verfestigt. Ein überdurchschnittliches Wachstum von knapp 9 % bzw. 7,5 % gegenüber dem Vorjahr wird für München und Berlin registriert. In beiden Metropolen notiert die Spitzenmiete nun bei 43,00 EUR/m². Gestiegen sind auch die Spitzenmieten in Köln (+4 % auf 27,00 EUR/m²), Hamburg (+3 % auf 33,00 EUR/m²) und Essen (+1 % auf 16,50 EUR/m²). Stabile Werte werden für Düsseldorf (28,50 EUR/m²) und Leipzig (17,00 EUR/m²) vermeldet und auch die Spitzenmiete in Frankfurt hat eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau vollzogen. Mit 47,00 EUR/m² liegt die Bankenmetropole aber weiter unangefochten an der Spitze.

Aus der Entwicklung der Spitzenmieten lässt sich ablesen, dass in der Mehrheit der Standorte weiterhin ein Angebotsengpass bei modernen Flächen in Top-Lagen vorherrscht.

Die Durchschnittsmieten präsentieren sich erwartungsgemäß etwas dynamischer als die Spitzenmieten. Die höchste Durchschnittsmiete wird weiterhin für Berlin (27,60 EUR/m²) mit einem Anstieg im Jahresvergleich um 1,5 % registriert. Hamburg hat sich mit einem Plus von knapp 11 % (jetzt 21,50 EUR/m²) auf den zweiten Platz geschoben. München rangiert mit 21,10 EUR/m² (-2 %) auf Rang drei. Gestiegen ist auch die Durchschnittsmiete in Leipzig (+12 %), wo mit 12,40 EUR/m² erstmals die 12-EUR-Marke geknackt wurde, wie auch in Frankfurt (+2 %, 19,50 EUR/m²). Während das durchschnittliche Mietniveau in Düsseldorf nahezu unverändert bei 16,20 EUR/m² notiert (-1 %), müssen umfangreichere Rückgänge für Köln (-6 %, 14,80 EUR/m²) und Essen (-7,3 %, 10,20 EUR/m²) verzeichnet werden.

Perspektiven

“Der Flächenumsatz des ersten Quartals zeigt deutlich, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie sich verringert und die Marktteilnehmer wieder spürbar mehr Vertrauen gefasst haben. Erste Nachholeffekte durch lange geplante, in der Corona-Pandemie aber verschobene, Flächenerweiterungen sind zu beobachten. Gleichzeitig deuteten die Prognosen Ende des letzten Jahres auf ein starkes Wirtschaftswachstum hin, von dem die Nutzermärkte traditionell besonders profitieren”, analysiert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Durch den Krieg in der Ukraine und dem damit einhergehenden Inflationsanstieg haben sich die Wachstumsperspektiven – zumindest für dieses Jahr – jedoch wieder deutlich eingetrübt. Allerdings spiegelt sich die insgesamt gestiegene Unsicherheit hinsichtlich der konjunkturellen Perspektiven im Ergebnis des ersten Quartals noch nicht wider. Diese Aussage wird dadurch unterstrichen, dass viele Vermietungen auch noch im März getätigt wurden.

“Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass sich viele Faktoren, mit denen sich die Nutzer vor der Pandemie konfrontiert sahen, ja weiterhin gelten. Als Beispiel steht der intensive Wettbewerb, in dem die Unternehmen bei der Gewinnung hochqualifizierter neuer Mitglieder stehen. Hochwertige Büroflächen spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Vor diesem Hintergrund spricht vieles dafür, dass die Nutzer nach einer gewissen “Besinnungsphase” in den ersten 1,5 Jahren der Pandemie ihre jetzt wieder aufgenommenen Planungen weitestgehend umsetzen werden, zumal die Wirtschaft ja ihren langfristigen Wachstumspfad nicht verlassen wird. Auch wenn die Dynamik gegenüber den Erwartungen von Anfang des Jahres durch das aktuell schwierige Umfeld etwas verlangsamt ausfallen dürfte, deutet vieles darauf hin, dass ein gutes Jahresergebnis zu erwarten ist, das sich voraussichtlich im Schnitt der letzten zehn Jahre bewegen wird. Auch der im Zuge der Corona-Pandemie zu verzeichnende Leerstandsanstieg scheint den Scheitelpunkt überschritten zu haben. Da die Angebots-/Nachfragerelation in fast allen Standorten wie erwartet keine problematischen Dimensionen erreicht hat, dürften darüber hinaus die Mieten tendenziell weiter steigen. Das gilt vor allem, wenn man berücksichtigt, dass in vielen Märkten moderne Flächen in den Top-Lagen nach wie vor Mangelware sind”, fasst Marcus Zorn die weiteren Aussichten zusammen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe veröffentlicht

 

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Bayern hat während der Pandemie zugenommen. “In den vergangenen zwölf Monaten haben sich rund 192.000 Interessenten mit einem Immobilienwunsch bei Sparkassen und LBS vormerken lassen – etwa 13.000 mehr als noch 2019”, erklärte Paul Fraunholz, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungsgesellschaft, bei der Vorstellung des aktuellen Marktspiegels der Sparkassen-Finanzgruppe.

“Die Pandemie hat den Wunsch nach einem eigenen Zuhause deutlich verstärkt. Im Auftrag der LBS hat das Marktforschungsunternehmen Infas Quo Menschen zwischen 25 und 55 Jahren befragt. In Bayern haben dabei 70 Prozent der Wohneigentümer gesagt, dass für sie die eigenen vier Wände durch die Pandemie noch wichtiger geworden sind. Von den Mietern wiederum haben 71 Prozent erklärt, dass sie lieber in Wohneigentum leben würden. Und mehr als die Hälfte von ihnen hält es auch für realistisch, sich diesen Wunsch künftig erfüllen zu können”, sagte Gerhard Grebler, Vorstandsmitglied der LBS Bayern.

Die Wohnraumnachfrage verlagert sich verstärkt auf ländliche Regionen. “Viele wünschen sich zusätzliche Flächen im Freien, wie sie ein Balkon, eine Terrasse oder ein kleiner Garten bieten. Und der in vielen Berufen verstärkte Trend zu regelmäßiger Tätigkeit im Home-Office weckte bei vielen Arbeitnehmern das Bedürfnis nach mehr Wohnfläche oder einem zusätzlichen Raum, in dem dies ungestört möglich ist. Wir erleben eine deutlich gestiegene Nachfrage für Wohnimmobilien im Umland der Städte sowie im ländlichen Raum. Dort sind die Kaufpreise erschwinglicher und der größere Flächenbedarf lässt sich leichter verwirklichen. Und wenn der Weg zur Arbeit durch Homeoffice-Regelungen nicht mehr täglich notwendig ist, werden auch längere Anfahrtswege leichter akzeptiert”, so Fraunholz.

Insgesamt konnten die Makler von Sparkassen und LBS im vergangenen Jahr 7.691 Kauf-Immobilien mit einem Gesamtwert von insgesamt 3,6 Milliarden Euro vermitteln. Dies war ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben der Vermittlung von Immobilien zum Kauf ist auch die Vermietung ein wichtiges Service-Angebot mit insgesamt 1.346 vermittelten Mietverträgen im vergangenen Jahr. “Mit insgesamt mehr als 9.000 Immobilienvermittlungen hat die S-Finanz-gruppe ihre Position als größter Makler und Marktführer im Freistaat erneut gefestigt”, sagte Fraunholz.

Preisanstieg hat sich fortgesetzt

Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Bayern steigen seit Jahren an. Der durchschnittliche Kaufpreis für ein gebrauchtes Haus oder eine gebrauchte Eigentumswohnung, die Sparkassen und LBS in Bayern vermittelt haben, stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 381.000 Euro. Vor fünf Jahren lag der durchschnittliche Kaufpreis noch bei 247.000 Euro. Das bedeutet eine Preissteigerung seit 2016 um 54 Prozent. Die Steigerungen waren dabei in den bayerischen Regionen jedoch sehr unterschiedlich. Mit am geringsten war der prozentuale Anstieg in der Stadt München mit 40 Prozent, wo allerdings das höchste Preisniveau herrscht. Die gleiche prozentuale Steigerungsrate gab es in Niederbayern und Unterfranken. Im Regierungsbezirk Oberbayern insgesamt, in Oberfranken sowie in der Oberpfalz lagen die Preissteigerungen bei durchschnittlich um die 50 Prozent. Am stärksten, nämlich um 60 Prozent, stiegen die Preise in Schwaben und Mittelfranken.

In 13 bayerischen Landkreisen kann ein übliches gebrauchtes Einfamilienhaus für unter 300.000 Euro erworben werden. Mehr als das Doppelte, nämlich über 650.000 Euro kostet ein solches Haus dagegen beispielweise im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie in der Stadt Bamberg. Im Stadtgebiet von Erlangen, Aschaffenburg, Regensburg, Ingolstadt und Augsburg sowie in einigen südlichen Landkreisen bezahlen Käufer mehr als 800.000 Euro. Und über eine Million Euro muss inzwischen investiert werden, um in der Stadt Rosenheim oder in den Landkreisen Freising, Dachau, Fürstenfeldbruck oder Landsberg am Lech ein Einfamilienhaus aus dem Bestand zu erwerben. In der Stadt und im Landkreis München sowie in den Landkreisen Ebersberg, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Starnberg liegen die Preise noch einmal um mindestens 20 Prozent darüber.

Detaillierte Preislandkarten und Tabellen für jeden Regierungsbezirk

Detailliert gibt der neue Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe Auskunft zu den Preisen vor Ort. Dieser enthält die Preisspannen für Baugrundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen in allen bayerischen Landkreisen einschließlich ihrer verschiedenen Teilregionen. Ab sofort ist der Marktspiegel mit allen Informationen abrufbar im Internet unter www.sparkassen-immo.de. Die flächendeckende Präsenz der Makler von Sparkassen und LBS ermöglicht diese in Bayern einmalige Kaufpreissammlung.

Weitere Entwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt

Vor allem in den besonders nachgefragten Städten und Regionen wird das Angebot erneut weit hinter der hohen Nachfrage zurückbleiben. Dies kann erneut zu einem Anstieg der Kaufpreise führen. Dies gilt ganz besonders für die Städte und deren Umland sowie für die Regionen mit guter Infrastruktur und derzeit vergleichsweise noch günstigem Preisniveau.

Großes Potenzial in Modernisierung des Gebäudebestands

LBS-Vorstand Grebler betonte die Bedeutung der Gebäudemodernisierung für den Klimaschutz: “Der Green Deal der Europäischen Union und das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung geben ambitionierte Ziele vor. Bis 2030 muss der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor um knapp die Hälfte sinken, bis 2045 sollen alle Gebäude in Deutschland klimaneutral sein. Zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs im Gebäudesektor stammen von Wohngebäuden. Da sich 80 Prozent der Wohnungen in Privatbesitz befinden, sind Selbstnutzer und Kleinvermieter die zentrale Zielgruppe, um den Klimaschutz im Gebäudesektor voranzubringen.” Während der energetische Zustand von Neubauten in der Regel einem hohen Niveau entspricht, klafft im Bestand eine erhebliche Sanierungslücke. In Bayern sind etwa drei Viertel der 6,4 Millionen Wohnungen vor 30 oder mehr Jahren gebaut worden. Ein Großteil davon ist bislang nicht umfassend energetisch modernisiert worden. Grebler: “Die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes ist nicht nur eine wichtige Aufgabe zum Klimaschutz. Sie trägt auch dazu bei, Deutschland weniger abhängig zu machen von Rohstoffimporten, die sich in den vergangenen Monaten erheblich verteuert haben. Die enorm gestiegenen Preise für Öl und Gas machen Investitionen in Dämmung, moderne Heizungstechnik oder auch alternative Energieerzeugung noch attraktiver.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

LBS Bayerische Landesbausparkasse, Arnulfstraße 50, ­80335 München, Tel.: 01803/114477, Fax: 089/217147000, www.lbs­bayern.de

Größte Anstiege von 5 Prozent in Hannover und Dortmund – Ruhrgebiet und Osten bleiben günstig

 

Die Unsicherheiten bei Immobilienkäufern sind derzeit groß: Die Auswirkungen auf die Wirtschaft durch den Krieg in der Ukraine lassen sich nur schwer abschätzen. Zudem sind die Zinsen für Baudarlehen seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Bisher hat das aber noch keinen Einfluss auf die Kaufpreise: Laut immowelt Preiskompass haben sich in 13 von 14 untersuchten Großstädten die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 1. Quartal 2022 weiter verteuert. Im Quartalsbericht wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 90er Jahre) im 4. Quartal 2021 mit dem 1. Quartal 2022 verglichen.

Die Preisdynamik scheint sich bisher auch nicht abzuschwächen. Im Gegenteil: Sie nimmt trotz hoher Preise zum Jahresanfang nochmal an Fahrt auf. In 6 der 14 Städte fallen die prozentualen Anstiege stärker aus als in den 3 Monaten zuvor. In weiteren 6 Städten sind die Verteuerung genauso hoch. Lediglich in 2 Städten hat sich die Preiskurve etwas abgeflacht.

Weitere Anstiege in teuersten Städten

In den teuersten deutschen Großstädten müssen Immobilienkäufer immer mehr für Wohnraum bezahlen. In München sind die Angebotspreise von Eigentumswohnungen vom 4. Quartal letzten Jahres zum 1. Quartal dieses Jahres um 2 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der Trend aus 2021 weit fort. Bereits seit drei Quartalen in Folge beträgt die Teuerungsrate 2 Prozent. Der Quadratmeter kostet inzwischen 9.552 Euro und damit rund 3.000 Euro mehr als in nächstteuersten Städten Hamburg und Frankfurt. Genauso wie in München erhöhen sich auch in Hamburg die Angebotspreise um 2 Prozent. Schon im letzten Jahr hat Hamburg starke Preisanstiege verbucht. In Frankfurt beträgt das Plus hingegen zum dritten Mal in Folge lediglich 1 Prozent.

Deutlich stärker haben sich Bestandswohnungen in Stuttgart verteuert. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt beträgt die Steigerungsrate 3 Prozent. Auch am Rhein wird es spürbar teurer. Sowohl in Köln als auch in Düsseldorf klettern die Angebotspreise um 3 Prozent. In Köln ist dies der erste größere Sprung nach zwei moderaten Anstiegen im vergangenen Jahr. Düsseldorf bestätigt die Entwicklung aus den letzten 12 Monaten. In allen drei Städten liegen die Kaufpreise inzwischen deutlich über der 5.000-Euro-Marke.

Berlin ist nach wie vor die günstigste aller deutschen Metropolen. Die Kaufpreise steigen zwar stetig, aber auch langsam an. Im vergangenen Quartal beträgt der Anstieg 2 Prozent. Zuvor betrug die Teuerungsrate drei Quartale hintereinander jeweils 1 Prozent. Wenn die konstanten Anstiege so weitergehen, wird das Preisniveau in der Hauptstadt auch bald die 5.000-Euro-Grenze übersteigen.

Stärkste Anstiege in Hannover und Dortmund

Die stärksten prozentualen Anstiege aller untersuchten Städte verbuchen Hannover und Dortmund – in beiden Großstädten steht ein Anstieg von 5 Prozent zu Buche. In Hannover sogar der zweite 5-Prozent-Anstieg in Folge. Das Preisniveau ist in beiden Städten allerdings deutlich niedriger als in den hochpreisigen Städten. In der niedersächsischen Landeshauptstadt liegen die Quadratmeterpreise erstmals über 4.000 Euro. In Dortmund sind Eigentumswohnungen deutlich günstiger und unter 3.000 Euro pro Quadratmeter zu haben. Gleiches gilt für das benachbarte Essen, wo die Kaufpreise aber konstant geblieben sind – als einzige Stadt der Analyse.

Ein ähnlich niedriges Preisniveau wie im Ruhrgebiet gibt es nur in den ostdeutschen Großstädten. Die Preise steigen zwar seit Jahren konstant an, allerdings nur in kleinen Schritten. In Dresden zeigt die Preiskurve nach einem Anstieg von zuletzt 3 Prozent leicht nach oben. In Leipzig, der günstigsten aller untersuchten Städte, hat die Preisdynamik im vergangenen Quartal etwas abgenommen. Ein Plus von 1 Prozent ist der geringste Anstieg seit 2019.

Diese Ausgabe des immowelt Preiskompass beleuchtet als Sonderthema zusätzlich die Auswirkungen der seit Jahresbeginn stark steigenden Zinsen für Baudarlehen auf die monatliche Belastung beim Immobilienkauf. Eine zusätzliche Analyse zeigt, wie stark sich die Annuitätenrate beim Kauf einer 80 Quadratmeter großen Bestandswohnungen erhöht hat.

Berechnung und Methodik

Grundlage für die Analyse sind auf immowelt.de inserierte Wohnungen, die mit bewährten statistischen Methoden ausgewertet werden. Diese basieren auf der langjährigen Expertise in der Preisberechnung des französischen Partner-Portals Meilleurs Agents. Die entstehenden Preisfortschreibungen geben einen Einblick in die dynamische Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in diesen Städten. Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich auf Seite 5 des aktuellen immowelt Preiskompass.

Über immowelt.de:

Das Immobilienportal www.immowelt.de ist einer der führenden Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien. Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine Reichweite von monatlich 68 Millionen Visits*. immowelt.de ist ein Portal der immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. Die immowelt Group ist eine Tochter der Axel Springer SE.

* Google Analytics; Stand: April 2021

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Der Logistik-Investmentmarkt schloss in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nahtlos an das Rekord-Jahresergebnis 2021 an und stellt eine beeindruckende neue Bestmarke auf.

 

Die aktuell registrierten 4,8 Mrd. EUR liegen nicht nur rund 133 % über dem bereits starken Ergebnis aus dem Vorjahresquartal, sondern übertreffen auch den 10-jährigen Durchschnitt um fulminante 165 %. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Mit 1,7 Mrd. EUR stellen Einzeldeals zum dritten Mal in Folge eine neue Bestmarke zum Jahresauftakt auf, was sinnbildlich für das stetig gewachsene Investoreninteresse an der als krisenresistent geltenden Assetklasse steht. Einen besonderen Anteil an dem herausragenden Gesamtergebnis haben allerdings auch Portfoliotransaktionen, die rund zwei Drittel zum Umsatz beitragen. Auf sie entfallen damit knapp 3,1 Mrd. EUR, womit sie für sich genommen bereits das bisherige Rekordergebnis aus 2020 um mehr als 700 Mio. EUR übertreffen. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt dadurch, dass mit dem Abschluss der Übernahme der Deutschen Industrie Reit durch CTP und der Mehrheitsübernahme der DIC Asset an der VIB Vermögen gleich zwei Transaktionen jenseits der 500-Mio.-EUR-Marke in das Ergebnis einfließen. Mit fast 90 Transaktionen wurden aber auch insgesamt deutlich mehr Abschlüsse verzeichnet als üblich, was ein deutlicher Beleg dafür ist, dass der Markt aktuell so dynamisch wie nie zuvor ist”, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Auf die bedeutenden Investmentstandorte entfiel im ersten Quartal 2022 fast 1 Mrd. EUR, was ebenfalls einem neuen Rekord entspricht. Mit 380 Mio. EUR trägt Berlin mit Abstand am meisten zum Umsatz bei, gefolgt von Frankfurt mit 184 Mio. EUR. Für beide Märkte entspricht dies jeweils dem zweitbesten je registrierten Ergebnis. Sehr dynamisch präsentieren sich auch München, wo mit 149 Mio. EUR der langjährige Durchschnitt um rund 65 % übertroffen wurde sowie Hamburg mit einem Volumen von 85 Mio. EUR (+14 % ggü. 10-jährigem Durchschnitt). Während auch Stuttgart mit 76 Mio. EUR ein überproportional starkes Ergebnis erzielt, verlief der Jahresauftakt in Köln (18 Mio. EUR) und Leipzig (13 Mio. EUR) noch vergleichsweise verhalten.

Nicht nur Großdeals treiben den Umsatz, Immobilien AGs/REITS deutlich vorne

Bei der Verteilung der Investments auf die Größenklassen spiegelt sich der sehr hohe Portfolioanteil wider. So entfallen rund 59 % auf Transaktionen größer 100 Mio. EUR. Dass das Rekordergebnis allerdings nicht nur auf dem großvolumigen Segment fußt, verdeutlicht ein Blick auf die absoluten Werte. So wird in ausnahmslos allen Größensegmenten der langjährige Durchschnitt um mindestens 30 % übertroffen.

Nicht zuletzt durch die großvolumigen Übernahmen der DIR und VIB liegen Immobilien AGs/REITs wenig überraschend mit einem Anteil von 38 % deutlich an der Spitze der Verteilung des Volumens nach Käufergruppen. Dass weiterhin insbesondere viele institutionelle Anleger ihr Kapital über Fondsstrukturen in Logistikassets investieren, zeigt sich am erneut starken Abschneiden der Spezialfonds, auf die knapp 20 % des Volumens entfallen. Entsprechend stehen Logistikimmobilien auch bei Investment Managern weiter hoch im Kurs, sodass auch sie mit 13 % auf bedeutende Umsatzanteile kommen. Ebenfalls 13 % tragen Projektentwickler bei. Weitere nennenswerte Umsätze erzielen Equity/Real Estate Funds (ca. 7 %), sowie Corporates (gut 2 %). Alle übrigen Käufergruppen kommen zusammen auf rund 5 %.

Deutsche Käufer sehr aktiv, Renditen auf Niveau des Jahresendes

Nachdem in den vergangenen Jahren deutsche Käufer den Markt verstärkt dominiert haben, ist in jüngster Vergangenheit wieder eine deutlich höhere Dynamik aus dem Ausland zu beobachten. So liegt der Anteil ausländischer Investoren mit 62 % so hoch wie zuletzt 2018. Die größten Umsatzanteile stammen dabei von europäischen Investoren, die erstmals bereits nach drei Monaten die 1-Mrd.-EUR-Marke knacken. Knapp dahinter folgen mit anteilig 29 % nordamerikanische Anleger. Asiatische Käufer (knapp 2 %) zeigen sich derweil weiter verhalten. Auch wenn deutsche Anleger mit anteilig 38 % im Vergleich zum Vorjahr relativ gesehen 10 bps verlieren, entfallen auf sie in absoluten Zahlen gut 1,8 Mrd.EUR, was einer neuen Bestmarke entspricht.

Die enorm gestiegene Nachfrage nach Logistikimmobilien hat in den vergangenen Jahren zu einem kontinuierlichen Absinken der Netto-Anfangsrenditen geführt. Allein 2021 konnte in den A-Städten ein Rückgang um 35 bps auf 3,00 % registriert werden. Seit dem Jahresende haben sich die Yields allerdings auf diesem Niveau vorerst stabilisiert. Leipzig liegt mit 3,20 % noch etwas oberhalb der übrigen großen Investmentstandorte.

“Obwohl sich die geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in den nächsten Monaten fortsetzen dürften, ist auch für den weiteren Jahresverlauf mit einer ungebrochen hohen Nachfrage nach Logistikimmobilien zu rechnen. Da bereits nach nur drei Monaten schon knapp die Hälfte des Weges zu einem neuen Jahresrekord beim Transaktionsvolumen geschafft ist, ist es aus heutiger Perspektive nicht unwahrscheinlich, dass dem Markt für Logistik-Investments ein Ausnahmejahr bevorsteht. Bei den Spitzenrenditen ist nichtsdestotrotz vorerst eine Seitwärtsbewegung das wahrscheinlichste Szenario”, so Christopher Raabe.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

Starker Jahresauftakt am Investmentmarkt – Steigende Kosten und Personalengpässe lassen Betreiberqualität in den Fokus rücken

 

Transaktionsvolumen von ca. 640 Mio. Euro – zweitstärkstes Auftaktquartal der Geschichte

Steigender Anteil von Einzel- und Projektentwicklungskäufen

Interesse bei in- und ausländischen Investoren wächst

Steigende Baukosten dürften zum Rückgang der Spitzenrenditen beitragen

Im ersten Quartal des Jahres 2022 wurden in Deutschland Gesundheitsimmobilien für ca. 640 Mio. Euro gehandelt. Damit war es das zweitumsatzstärkste bislang erfasste Auftaktquartal – lediglich im ersten Quartal 2021 wurde ein höheres Volumen erfasst. In den vergangenen zwölf Monaten belief sich das Transaktionsvolumen auf etwa 3,3 Mrd. Euro und lag damit um 23 % über dem Fünfjahresmittel. „Der Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien befindet sich in einer strukturellen Wachstumsphase. Bei der Gewichtung von Nutzungen in den Immobilienportfolios ist bei vielen institutionellen Investoren neben Wohnen und Logistik auch beim Thema Gesundheitsversorgung ein Wachstum vorgesehen“, berichtet Max Eiting, Associate Director Operational Capital Markets – Healthcare bei Savills Germany und führt weiter aus: „Da der deutsche Markt für Gesundheitsimmobilien recht kleinteilig und fragmentiert ist, gibt es insbesondere bei größeren Portfolios einen intensiven Bieterwettstreit. Auch Übernahmen von Betreibern mit Eigenbestand oder das Eingehen von Kooperationen mit Projektentwicklern stehen bei großen Kapitalsammelstellen auf der Agenda“.

Pflegeheime und Betreutes Wohnen bleiben die liquidesten Segmente

Mit einem Anteil am Transaktionsvolumen von 56 % bzw. 22 % waren Pflegeheime und Immobilien für Betreutes Wohnen in den vergangenen zwölf Monaten die mit Abstand liquidesten Objekttypen am Markt für Gesundheitsimmobilien. Auf den dritten Rang folgten Ärztehäuser mit einem Volumenanteil von ca. 10 %. Alle anderen Objekttypen wie Krankenhäuser und Rehakliniken oder Kindergärten hatten Volumenanteile im niedrigen einstelligen Prozentbereich. „Pflegeheime und Betreutes Wohnen machen nach wie vor das Gros der Investitionen am Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien aus. Neben der höheren Transparenz dieses Marktes ist auch die Produktverfügbarkeit größer. Dennoch rücken Nischen wie Kindergärten immer stärker in den Fokus von Investoren. Ein ausschlaggebender Faktor für das hohe Investoreninteresse ist bei allen Gesundheitsimmobilien ihr Charakter als Teil der Grundversorgung. Dies verspricht langfristig stabile Pachteinnahmen unabhängig von der konjunkturellen Lage“, kommentiert Matti Schenk, Associate Research Germany bei Savills.

Anteil von Projektentwicklungskäufen steigt deutlich

Die Transaktionen am Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien hatten in den vergangenen zwölf Monaten ein durchschnittliches Volumen von 11,7 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2022 brachten die Transaktionen im Mittel 16,7 Mio. Euro auf die Waage. In den ersten drei Monaten fanden auffällig viele großvolumige Einzelobjekttransaktionen statt, sowohl im Bereich der Ärztehäuser als auch bei Immobilien für Pflege und Betreutem Wohnen. Der Portfolioanteil war hingegen zuletzt rückläufig. Etwa 31 % des Transaktionsvolumens entfiel in den ersten drei Monaten auf Portfoliotransaktionen. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Portfolioanteil bei 53 % und lag damit unter dem Mittel der letzten fünf Jahre von 61 %. „Da größere Portfolios recht selten an den Markt kommen, führt für viele Investoren kein Weg vorbei am Portfolioaufbau mittels Einzelobjektkäufen. Oftmals werden Immobilien frühzeitig über Forward Deals gesichert“, kommentiert Schenk. Im ersten Quartal machten Projektentwicklungskäufe rund 32 % des Volumens aus. Damit lag der Anteil von in Bau oder in Planung befindlichen Objekten deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt von 19 %.

Hohe Nachfrage aus dem In- und Ausland

Investoren aus Deutschland zeichneten im ersten Quartal für etwa die Hälfte des Transaktionsvolumens verantwortlich. In den letzten zwölf Monaten lag der Volumenanteil inländischer Investoren bei 75 % und auf den Rängen zwei und drei folgten Käufer aus Frankreich (9 %) und Belgien (4 %). Die beiden mit Abstand aktivsten Investorentypen der letzten zwölf Monate waren Immobilien AGs / REITs mit einem Volumenanteil von 41 % sowie Offene Spezialfonds mit einem Anteil von 28 %. Auf Seiten der Verkäufer waren Immobilien AGs / REITs ebenfalls der aktivsten Investorentyp und zeichneten für rund 51 % des Volumens verantwortlich. Die Ränge zwei und drei der aktivsten Verkäufer entfielen auf Bauträger / Projektentwickler sowie Fonds- und Assetmanager mit Volumenanteilen von 21 % bzw. 9 %. Laut Savills ist der hohe Anteil deutscher Investoren und von Immobilien-AGs in den letzten zwölf Monaten auch auf die Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia zurückzuführen, die auch ein großes Pflegeheimportfolio enthielt. „Insgesamt stellen wir eine wachsende Nachfrage seitens ausländischer Fonds fest, so dass wir für das laufende Jahr von einem hohen Volumenanteil ausländischer Investoren ausgehen“, merkt Eiting an und ergänzt: „Das Auftreten zusätzlicher Investoren neben den bereits am Markt aktiven Akteuren dürfte den Wettbewerb um verfügbare Produkte weiter intensivieren“

Weitere Renditekompression erwartet

Die Spitzenrendite für Pflegeheime bewegte sich im ersten Quartal seitwärts und lag somit weiterhin bei 3,9 %. Im weiteren Jahresverlauf geht Savills jedoch von einer weiteren Renditekompression aus. „Der Bau neuer Pflegeimmobilien verteuert sich aufgrund der massiv gestiegenen Baukosten deutlich. Gleichzeitig lassen sich die Pachteinnahmen nicht im gleichen Maße steigern, da die Betreiber von den stark reglementierten Zahlungen der Kostenträger abhängen. Dies dürfte die Anfangsrenditen schmälern“, kommentiert Eiting.

Ausblick: Hauptaugenmerk wird auf den Betreibern liegen

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet Savills ein weiterhin hohes Interesse von Investoren nach Gesundheitsimmobilien. Zunehmend herausfordernd dürften laut Savills die Arbeitskräfteverfügbarkeit und steigende Kosten für die Betreiber sein. „Während die Kosten weiter steigen, lassen sich die Einnahmen der Betreiber nur begrenzt erhöhen. Fehlen die Pflegekräfte, droht Häusern sogar der Abbau von Bettenkapazitäten“, gibt Eiting zu Bedenken und blickt voraus: „Für Investoren bedeutet dies, dass die wirtschaftliche und personelle Situation der Betreiber ein Hauptaugenmerk sein muss. Die Nachfrage nach Pflegeplätzen ist hingegen nahezu flächendeckend hoch und langfristig steigend“.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

496,6 Mio. Euro flossen 2021 in europäische Serviced Apartments – ein Rückgang des Transaktionsvolumens um 42,9 % gegenüber dem Vorjahr aufgrund von mangelndem Angebot

 

Das Vereinigte Königreich blieb mit einem Anteil von 47,0 % und einem Fünfjahresschnitt von 46,6 % der umsatzstärkste europäische Investmentmarkt, gefolgt von Deutschland (18,4 %) und Frankreich (17,3 %)

München, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart unter den europäischen Top-10 mit meisten Projekten in den kommenden drei Jahren

Auf die drei größten Anbieter des Sektors, Staycity, Edyn and Accor entfallen 22,9 % des geplanten Projektvolumens in den kommenden drei Jahren

Laut unseres aktuellen Reports wird das Angebot von Serviced Apartments in Europa in den nächsten drei Jahren um 21,2 % zunehmen. London ist dabei mit knapp 3.000 geplanten Apartments der größte Wachstumsmarkt, was einem Anstieg von 26,7 % gegenüber dem aktuellen Bestand entspricht, gefolgt von München mit einem Plus von 24,7 %. In beiden Städten erstrecken sich die Planungen neuer Objekte zunehmend auch über die zentralen Stadtgebiete hinaus auf eher periphere Lagen mit vielfältigem Angebot im Gast-, Tourismus-, Freizeit- und Erholungsgewerbe.

Neben den bereits etablierten Märkten wächst das Angebot besonders schnell in aufstrebenden Metropolen wie Istanbul und regionalen Zentren wie Stuttgart und Manchester. „Diese Dynamik abseits der aktuell größten Märkte resultiert aus dem zunehmenden Vertrauen von Projektentwicklern und Investoren in den Serviced Apartment-Sektor und seine Betreiber, sowie dem Anreiz, neue, eher unterversorgte Märkte zu erschließen. Hier eröffnen sich ebenso Investitionsmöglichkeiten wie in aufstrebenden Teilmärkten innerhalb etablierter Städte wie London und München“, so Marie Hickey, Director Commercial Research bei Savills.

Mit München (2.), Düsseldorf (7.), Frankfurt (9.) und Stuttgart (10.) befinden sich vier deutsche Städte in der europäischen Top 10 mit den meisten Projektentwicklungen in den kommenden drei Jahren. Stuttgart verzeichnet dabei mit einem Plus von 372 % die höchste prognostizierte Zunahme neuer Serviced Apartments aller untersuchten Städte, was jedoch auch auf eine vergleichsweise geringe Ausgangsbasis zurückgeht. „Auch in Deutschland entwächst der Sektor langsam seinem Nischen-Status und erfährt eine immer größere Nachfrage. Als Hybrid zwischen Hotel und Wohnen und der damit verbundenen längeren Aufenthaltsdauer der Gäste, zeigten sich Serviced Apartments während der Pandemie im Vergleich zum klassischen Hotellerie-Angebot resilienter. Zukünftig könnte der Markt auch von der Entwicklung hin zu flexibleren Arbeitsmodellen wie Remote-Working und längeren Aufenthaltsdauern aufgrund eines wachsenden Umweltbewusstseins der Gäste profitieren“, sagt Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany.

Wichtige Antreiber der Projektentwicklungen in Europa sind dabei die drei größten Anbieter des Sektors: Staycity, Edyn und Accor. Auf sie entfallen laut Angaben von Savills 22,9 % aller geplanten Bauprojekte, was einem durchschnittliche Wachstum ihres Bestands um 45,1 % in den nächsten drei Jahren entspricht.

„Mit Blick auf die Fundamentaldaten und ihrer relativ günstigen Kostenstruktur werden Serviced Apartmens in den nächsten Jahren weiter in der Gunst der Investoren steigen. Im Vergleich zu klassischen Hotels kann der Sektor durch einen weniger volatilen Cashflow als auch durch geringere Renditeschwankungen punkten“, erläutert Richard Dawes, Director EMEA Hotels bei Savills. Auch institutionelle Investoren richten ihren Fokus zunehmend auf das Segment: Seit 2018 entfallen rund 56 % des Gesamttransaktionsvolumens von Serviced Apartments in Europa auf diese Käufergruppe. Zum Vergleich: Im Hotel-Segment lag ihr Anteil im gleichen Zeitraum bei 51 %.

Laut Dawes ist kurzfristig mit einer Ausweitung von Projektentwicklungskäufen zu rechnen. Für Anleger, die ein größeres Engagement im Serviced Apartment-Sektor anstreben, dürften sich jedoch Direktinvestitionen in bestehende und neue Betreiber sowie in entsprechenden Plattformen als ebenso attraktiv erweisen: „Da 60 % des europäischen Bestandes noch unter keiner größeren Marke geführt werden, herrscht hier noch großes Expansionspotenzial. Wir erwarten, dass vermehrt Private-Equity-Gesellschaften in den Markt eintreten, um neue sowie bestehende Betreiber beim Aufbau und der Expansion ihrer Plattformen zu unterstützen“, so Dawes.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Mit 24 Milliarden Euro Transaktionsvolumen startet das Jahr 2022 sehr dynamisch

 

Die Welt wird derzeit von mehreren Krisen zugleich erschüttert – doch auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt spiegelt sich das im ersten Quartal 2022 noch nicht wider. Der Markt startete agil, allerdings ist davon auszugehen, dass sich die Unsicherheiten auch hier mittelfristig zeigen werden. Zwar scheinen die Einschränkungen durch die Pandemie nachzulassen, völlig offen ist indes, wie lange der Krieg in der Ukraine dauern und welches Ausmaß er annehmen wird. Dr. Konstantin Kortmann, designierter JLL-Deutschlandchef, analysiert die aktuelle Lage: „In solchen Krisenzeiten fokussierten sich Anleger und institutionelle Investoren auf sichere Häfen und meiden risikogetriebene Investitionen. Es gilt, nüchtern mögliche Szenarios anhand einer permanenten Marktbeobachtung zu prüfen und es ist davon auszugehen, dass das Jahr von herausfordernden Situationen geprägt sein wird. Bei aller Skepsis angesichts der momentanen Lage sind aber auch genauso positive Impulse möglich.“ Durch die Pandemie in den vergangenen beiden Jahren hätten Gesellschaft, Branche und Markt gelernt, besser mit Unwägbarkeiten und der Fahrt auf Sicht umzugehen. Insofern sei es durchaus möglich, dass durch die nun hoffentlich nachlassende Pandemie Nachholeffekte einsetzten, die die wirtschaftlichen Effekte des Kriegs in der Ukraine abfederten. Kortmann wird ab Mai die Geschäftsführung bei JLL von Sabine Eckhardt übernehmen.

Immobilien gehören eigentlich zu diesen krisensicheren Sachwerten. Doch auch in der Immobilienwirtschaft hat sich die Stimmungslage zuletzt deutlich eingetrübt. Neben den gestiegenen Energie- und Baupreisen verbreitet sich die Furcht vor Zinssteigerungen. Doch: „Das Drehen an der Zinsschraube seitens der EZB ist nur dann eine Gefahr, wenn diese unvermittelt und mit nicht geplanter Stärke erfolgt“, skizziert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Doch selbst die amerikanische Notenbank Fed gehe hier trotz der noch höheren Inflation als im Euroraum mit nur kleinen Zinsschritten vorsichtig voran. Ein ähnliches Agieren mit planbaren Zinserhöhungen erwartet Scheunemann auch von der EZB.

In einem mittleren Szenario, welches zwischen einem negativen (zum Beispiel der Stopp der russischen Gasimporte) und einem optimistischen Ausblick (zum Beispiel ein sehr schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine) einzuordnen ist und von einem moderaten wirtschaftlichen Rückgang und temporär stark steigender Inflationsraten ausgeht, müssten laut Scheunemann folgende Grundlagen gegeben sein:

die Kriegsdauer ist auf Monate beschränkt und es gibt keine Ausweitung des Konflikts auf andere Staaten oder Regionen,

es werden keine zusätzlichen wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland oder gar China ausgesprochen,

aus den Kriegshandlungen resultierende Lieferkettenunterbrechungen oder -ausfälle dauern höchstens ein Jahr.

„Sollte sich dieses Szenario verfestigen, dürfte ein erster moderater Zinsschritt der EZB Ende des Jahres erfolgen. Dabei gilt es für die Zentralbank immer abzuwägen zwischen einer monetären Stützung der wirtschaftlichen Aktivitäten und der Bekämpfung der Inflation. Der Begriff Zeitenwende mag in Bezug auf die Geopolitik zutreffen, für die Finanz- und Immobilienmärkte war eine Zykluswende im Sinne eines Endes der negativen Zinsen allerdings auch schon vor dem 24. Februar 2022 absehbar“, sagt Helge Scheunemann.

Transaktionsvolumen übertrifft das Quartalsergebnis aus 2021 deutlich

Ungeachtet der exogenen Einflüsse hat der deutsche Investmentmarkt die Dynamik aus dem Vorjahr mit in das erste Quartal 2022 genommen. Auf rund 24 Milliarden Euro summiert sich das Transaktionsvolumen der ersten drei Monate und liegt damit um 43 Prozent über dem Vergleichswert aus 2021. Das Gros der Transaktionen wurde noch vor dem Ukraine-Krieg realisiert. Deutschland wird aber nach wie vor als stabile und attraktive Destination für nationale und internationale Immobilieninvestoren gesehen. „Der Lackmustest wird sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten folgen, derzeit sehen wir allerdings keine signifikanten Auswirkungen wie zum Beispiel Kaufprozessabbrüche oder einen kompletten Stopp von Investitionsplänen“, beobachtet Scheunemann.

Der Kapitaldruck der Anleger ist weiterhin hoch und selbst bei einem Anstieg der Verzinsung für Staatsanleihen sehen sich die besten Immobilienprodukte einer weiterhin hohen Nachfrage gegenüber. Jan Eckert, Head of Capital Markets JLL DACH, analysiert: „Immobilien stehen gut da, weil es eine klare, transparente Preisgestaltung gibt und andere Anlageformen eine deutlich höhere Volatilität aufweisen. Deshalb kaufen institutionelle Anleger weiterhin konstant und für sie ist es angesichts der aktuellen Lage wichtig, investiert zu bleiben.“

Zugleich erfordert die Marktlage mehr Umsicht, erklärt Eckert: „Derzeit sind alle Marktdaten tagesaktuell und Prognosen über mehrere Tage gar Wochen hinaus kaum möglich. Zugleich sorgt die ungewohnt hohe Inflation dafür, dass sich Investoren nicht mehr am Nominal-, sondern am Realzins orientieren müssen. Das erfordert von vielen Akteuren der Branche ein Umdenken.“

Vor diesem Hintergrund ist im weiteren Jahresverlauf aus derzeitiger Sicht ein reges Transaktionsgeschehen zu erwarten. Einerseits ist die Finanzierbarkeit von Immobilien trotz höherer Kosten immer noch gegeben und andererseits profitieren eigenkapitalstarke Käufer in einem solchen Umfeld besonders. „Zudem erwarten wir eine Ausweitung des Angebots. Zum einen, weil Eigentümer den aktuellen Zykluszeitpunkt als Verkaufssignal interpretieren, zum anderen könnten angesichts weiter steigender Preise und Werte vorgeschriebene Allokationsgrenzen bei einigen Investoren wie Versicherungen erreicht werden, sodass diese gezwungen wären, Immobilien zu verkaufen.

Jan Eckert kalkuliert entsprechend mit einer guten Angebotsseite – wenn die Alternativen stimmen: „Es wird nicht an Produkt fehlen, weil viele Investoren ihre Objekte jetzt gut realisieren können. Entscheidend für den Verkauf ist allerdings die Frage, worin der Erlös direkt wieder investiert werden kann. Der größte Fehler, den man aktuell machen kann, ist nicht investiert zu sein und zu viel liquide Mittel ungenutzt zu lassen.“

Kurz- und mittelfristig wird also Investieren mit Augenmaß das Gebot der Stunde sein. Das gilt nicht nur für die sorgsame Prüfung der Immobilien und deren Mieter, sondern auch für die Vertragsgestaltung, die Prüfung anderer Finanzierungsquellen (Kreditfonds) und sowie der Nachhaltigkeitskonformität. „Angesichts der aktuellen Lage beobachten wir eine klare Verschiebung zu Core-Objekten in guten Lagen. Die Debatte um ESG hat die Branche bereits geprägt, doch hat der Krieg in der Ukraine dem Thema Energiesicherheit einen zusätzlichen Schub gegeben. Bei ESG geht es längst nicht mehr um das Ob, sondern allein um das Wann“, stellt Eckert fest.

Alstria-Transaktion und der Marienturm sorgten für Aufsehen im ersten Quartal 2022

Einige signifikante Abschlüsse haben das erste Quartal bestimmt. So hat Brookfield 70 Prozent an Alstria übernommen und damit auch die Immobilien. Den anteiligen Wert der 122 Büroimmobilien taxiert JLL auf rund 4,5 Milliarden Euro. Für ein weiteres Highlight sorgte der Verkauf des Frankfurter Marienturms. Gerade diese Transaktion zeigt, dass auch unter erschwerten Marktbedingungen und im Zuge der Diskussionen über die Zukunft der Büroarbeit solche großvolumigen Abschlüsse möglich sind.

In Summe lag das Volumen der Einzelabschlüsse deutschlandweit bei zwölf Milliarden Euro und übertraf das Volumen des Vorjahrs um 19 Prozent. Weiterhin beachtlich ist die Dynamik bei den Portfolioverkäufen. Die aktuell gehandelten 11,8 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 79 Prozent, maßgeblich getrieben durch die beiden Unternehmensverkäufe. Insgesamt wechselten in den ersten Monaten des Jahres 25 Portfolios mit einem Transaktionsvolumen von jeweils über 100 Millionen Euro den Besitzer. Im gleichen Zeitraum 2021 waren es dagegen nur 14 Transaktionen.

Hamburg und Düsseldorf gehören zum Jahresauftakt zu den großen Gewinnern

Mit zwölf Milliarden Euro entfällt rund die Hälfte des Transaktionsvolumens auf die Big 7. Gleichzeitig stieg das Volumen im Jahresvergleich um 72 Prozent. Berlin steht mit einem Umsatz von drei Milliarden Euro weiterhin an der Spitze vor Frankfurt mit 2,6 Milliarden Euro und Hamburg mit 2,4 Milliarden Euro. Die Hansestadt profitierte von dem Sondereffekt, dass sich zahlreiche Objekte aus dem Alstria-Portfolio in Hamburg befinden. Noch stärker als in Hamburg (plus 126 Prozent) stieg das investierte Volumen in Düsseldorf (plus 189 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro), allerdings von einem sehr niedrigen Niveau im Vorjahr aus.

Außerhalb der Hochburgen wurden in Summe rund 11,8 Milliarden Euro investiert, was 20 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Die größte Transaktion war der Verkauf eines Mehrfamilienhaus-Portfolios in Regensburg für 170 Millionen Euro sowie einer Logistikhalle in Hamm für mehr als 100 Millionen Euro.

Das Büro als Investmentprodukt ist zurück – Mixed-Use und Logistik mit hoher Dynamik

Rund 10,9 Milliarden Euro investierten Anleger im ersten Quartal in deutsche Büroimmobilien. Das sind knapp 46 Prozent des Quartalsergebnisses oder ein Plus von 172 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahrs und verdeutlicht eindrucksvoll, dass Investoren an das Produkt Büro nach wie vor glauben. Die immer noch gute Vermietungssituation in Verbindung mit steigenden Mieten ist trotz höherer Finanzierungskosten und des komplizierteren Umfelds die Triebfeder für nationale und internationale Investoren. „Die Nachfrage wird sich dabei weiter auf Qualitätsprodukte fokussieren. Nachhaltigkeitsaspekte spielen in Bezug auf Energieverbrauch und Mieterbesatz eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommt nun auch ein verstärkter Fokus auf dem S in ESG. Die soziale Komponente manifestiert sich in Büroobjekten insbesondere über das Thema Well-Being sowie über die Interaktion mit der Nachbarschaft im Stadtteil oder im Quartier“, erwartet Helge Scheunemann. Nicht zuletzt deshalb gewinnen auch gemischt genutzte Immobilien mit einem Büroanteil immer weiter an Bedeutung. Diese konnten im ersten Quartal ein Transaktionsvolumen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro verbuchen, ein Plus von 206 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mit rund 4,5 Milliarden Euro entfielen rund 19 Prozent des Quartalsvolumens auf das Segment Living. Das ist angesichts der Rekordhöhen der vergangenen Jahre ungewöhnlich wenig und gleichbedeutend mit einem Rückgang im Zwölfmonatszeitraum von 40 Prozent. Es liegt schlicht und einfach daran, dass es aktuell keine Unternehmensübernahme oder Fusion gab, die im vergangenen Jahr für die exorbitanten Volumina gesorgt haben. So gesehen ist 2022 wieder ein „normales Jahr“ und JLL rechnet im weiteren Jahresverlauf mit einer nach wie vor regen Transaktionstätigkeit, die vor allem von kleineren und mittleren Portfolios gespeist wird.

Ungeachtet der weiter gestiegenen Preise hat sich das Transaktionsvolumen von Logistik- und Industrieimmobilien im Jahresvergleich auf 3,9 Milliarden Euro verdoppelt. Die sieben größten Transaktionen des Quartals waren allesamt Portfolios mit Distributionsimmobilien, die mit zusammen 2,1 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Volumens beigetragen haben. Angesichts der andauernden sich verschärfenden Diskussionen um Reshoring, Nearshoring oder Deglobalisierung erwartet JLL mittelfristig eine erhöhte Nachfrage auch nach Produktionshallen für die industrielle Fertigung. Damit werden allerdings deutlich erhöhte Arbeits- und Betriebskosten für die Unternehmen verbunden sein, was das weitere Mietwachstumspotenzial gegebenenfalls limitieren könnte. Andererseits bleibt das Angebot solcher Immobilien eingeschränkt, was sich bei steigender Nachfrage preistreibend auswirken wird. „Für das Gesamtjahr 2022 rechnen wir mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt zehn bis elf Milliarden Euro, was den Rekord des Vorjahrs nochmals leicht übertreffen würde“, blickt Scheunemann in die Zukunft.

Im Einzelhandelssektor hat sich der zum Ende des letzten Jahres begonnene Trend der langsamen Markterholung bestätigt. Die lange Phase der Corona-Restriktionen scheint überwunden und das Leben kommt langsam in die innerstädtischen Einkaufslagen zurück. Insgesamt flossen im Auftaktquartal rund 1,9 Milliarden Euro in einzelhandelsgenutzte Immobilien, was einem Anteil von acht Prozent am Gesamtvolumen entspricht. Nach wie vor spielt sich das Gros der Transaktionen im kleinen und mittleren Größensegment ab, also in erster Linie Nahversorgungszentren und Fachmarktprodukte. Herausragend war sicherlich der über 300 Millionen Euro schwere Verkauf der Galerie Lafayette in Berlin an Tishman Speyer. Für das Gesamtjahr 2022 geht JLL aktuell von einem Transaktionsvolumen von mindestens 8,5 Milliarden Euro aus. Entscheidend wird sein, wie sich Verbraucher im Spannungsfeld zwischen Verzicht aufgrund hoher Inflation einerseits und einem Konsum-Nachholeffekt andererseits verhalten werden.

Spitzenrenditen: Logistikprodukte und Geschäftshäuser liegen nahezu gleichauf

Der Blick auf die Spitzenrenditen zum Ende des ersten Quartals über alle Assetklassen hinweg zeigt nur minimale Änderungen. Die Zinswende, die sich bereits mit steigenden Renditen für Staatsanleihen und gestiegenen Finanzierungskosten zeigt, ist damit im Immobilienmarkt noch nicht angekommen beziehungsweise bereits eingepreist oder wird durch andere Trends und Entwicklungen überlagert. Entscheidend für die Preis- und Wertentwicklung aller Sektoren ist das Ausmaß der konjunkturellen Delle im weiteren Jahresverlauf in Verbindung mit den hohen Baukosten. Solange jedoch Kosten durch Indexierungsklauseln an die Mieter weitergegeben werden können, bleiben auch die Renditen niedrig.

Im Logistikbereich sank die über die Regionen hinweg gemittelte Spitzenrendite um weitere sieben Basispunkte. Sie durchbrach damit die Drei-Prozent-Marke und liegt nun bei 2,96 Prozent. Logistikimmobilien kosten damit mittlerweile fast genau so viel wie innerstädtische Geschäftshäuser, deren Rendite unverändert bei 2,91 Prozent liegt. Der Nachfrageboom nach Hallenflächen ist ungebrochen. Aufgrund der gestörten globalen Lieferketten geht JLL davon aus, dass sich der Trend der Deglobalisierung und des Nearshorings in einigen Produktionsbereichen verstärken wird. Damit würde die Nachfrage nach entsprechenden Lagerkapazitäten nochmals zunehmen.

Etwas teurer sind Büroimmobilien. Hier liegt die Anfangsrendite für Topprodukte in besten Lagen bei 2,62 Prozent im Schnitt über alle sieben Metropolen. Der Fokus der Nutzer auf Qualität und steigende Mieten verteuern den Quadratmeter Bürofläche weiter. Und trotz der zuletzt deutlich angezogenen Neubau-Pipeline erhöht dieser Qualitätsfokus den Druck auf die Topprodukte weiter. Vor diesem Hintergrund gehen wir bis Ende des Jahres von einer weiteren Kompression um weitere zehn Basispunkte aus.

Im Einzelhandel sehen wir weder aktuell noch für den weiteren Jahresverlauf eine Renditeveränderung. Der Fokus der Investoren bleibt auf lebensmittelgeankerten Supermärkten, Discountern oder Fachmärkten. Letztendlich stellt aber selbst eine stabile Anfangsrendite bei anziehenden Finanzierungskosten eine weitere indirekte Verteuerung der Immobilie dar, da die Eigenkapitalrenditen der Investoren sinken.

Das Thema Finanzierung ist aus JLL-Sicht zentral. Für die Assetklassen Büro, Logistik und Wohnen lassen sich zwar nach wie vor über den traditionellen Bankenweg Finanzierungen realisieren, die Institute haben aber intern mit gestiegenen Anforderungen an die jeweiligen Produkte zu kämpfen. Allen voran Nachhaltigkeit, aber auch Themen wie Makro- und Mikrolage, Drittverwendungsfähigkeit und Mieterbonität sind deutlich stärker in den Fokus gerückt. „Ebenfalls spürbar sind die stetig steigenden regulatorischen Anforderungen. Die sich daraus gegebenenfalls entstehenden Lücken werden im Core-/Coreplus-Segment durch gestiegene Eigenkapitalquoten der Investoren gedeckt, da gerade die institutionellen Investoren weiterhin über genügend Dry Powder verfügen“, sagt Scheunemann. „In den anderen Risikoklassen wie Value-add, opportunistisch inklusive Developments wird dagegen immer stärker auf alternative Finanzierungsoptionen zurückgegriffen. Neben Kreditfonds sind dies derzeit vor allem Versicherungen oder Investmentbanken.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Deutscher Immobilienfinanzierungsindex von JLL und ZEW sinkt

 

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi)*, ein von JLL und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) quartalsweise erhobener Stimmungsindikator für die gewerbliche Immobilienfinanzierung, ist im ersten Quartal 2022 leicht zurückgegangen. Der Index sinkt im Vergleich zum Vorquartal um 3,5 Punkte auf 7,2 Punkte. Zuvor war der Difi sechs Quartale in Folge gestiegen.

Der Difi bildet die Einschätzungen von Finanzierungsexperten ab. Bewertet werden die Lage am Kreditmarkt in den vergangenen sechs Monaten und die erwartete Entwicklung in den kommenden sechs Monaten. Der Indexwert wird aus dem Saldo zwischen positiven und negativen Antworten gebildet.

Nach wie vor schätzen die befragten Marktakteure den Ausblick mit 12,8 Punkten positiver ein als die momentane Finanzierungssituation (1,6 Punkte). Dennoch fällt der Erwartungsindikator um 4,6 Punkte stärker als der Situationsindikator (minus 2,4 Punkte).

Dabei müsse laut Timo Wagner, zuständig für das Debt-Advisory-Geschäft von JLL Deutschland, allerdings berücksichtigt werden, dass die Befragung vor der Eskalation des Ukraine-Konflikts durchgeführt wurde. „Es bleibt abzuwarten, wie die massiven Sanktionen gegen Russland die Geschäftstätigkeiten der befragten Finanzierungsexperten beeinflussen werden. Zurzeit herrscht noch große Unsicherheit – und das ist prinzipiell nie gut für die Märkte“

Bei den einzelnen Assetklassen zeichnet sich ein differenziertes Bild ab. So wird die Finanzierungssituation für Logistik- und Wohnimmobilien deutlich schlechter bewertet als im Vorquartal. Für Logistikimmobilien verschlechtert sich der Saldo aus positiven und negativen Antworten um 20,8 Punkte, bleibt jedoch mit 18,3 Punkten weiterhin deutlich im Plus. Für Wohnimmobilien beträgt der Rückgang 18,2 Punkte, im Saldo fällt der Indexwert auf null Punkte. Beim Ausblick verharrt der Wohnsektor leicht im negativen Bereich, für Logistikgebäude überwiegen hingegen die positiven Einschätzungen.

Kaum verändert hat sich die Wahrnehmung von Büroimmobilien. Sowohl die Situation (13,6 Punkte) als auch der Ausblick (15 Punkte) werden weiterhin optimistisch beurteilt. Bei Hotels und Einzelhandelsgebäuden gibt es dagegen zum Teil starke Veränderungen im Vergleich zum vierten Quartal 2021. So hat sich für den Hotelsektor die Finanzierungssituation nach Expertenmeinung zwar leicht verbessert. Dennoch überwiegen die negativen Einschätzungen (minus 19 Punkte) deutlich. „Wir beobachten aktuell Finanzierungslaufzeiten von drei bis vier Jahren, um die Stabilisierung der Hotels zu gewährleisten und zu gegebenem Zeitpunkt wieder günstig zu refinanzieren. Hotelentwicklungen sind aufgrund der Unsicherheit am Finanzierungsmarkt weiterhin nur mit erhöhten Eigenkapitalquoten umzusetzen“, erläutert Wagner. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate hellt sich die Stimmung auf, allerdings waren die Marktakteure im vorangegangenen Quartal noch erheblich zuversichtlicher gewesen.

Für das Einzelhandelssegment hat sich die Situation deutlich entspannt. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten kletterte um 26,8 Punkte auf minus fünf Punkte; die Finanzierungserwartung bleibt trotz leichter Eintrübung im positiven Bereich.

Auf den Refinanzierungsmärkten hat sich die Lage im ersten Quartal 2022 für Einlagen, unbesicherte Schuldverschreibungen und insbesondere für Immobilienaktien verschlechtert. Optimistischer als im Vorquartal sind die Einschätzungen für Pfandbriefe und Mortgage Backed Securities. Beim Ausblick sieht es für Immobilienaktien düster aus: Der Indikator sinkt hier um 35,2 Punkte auf minus 42,9 Punkte und damit auf einen ähnlich schwachen Wert wie im dritten Quartal 2020.

„Im Gegensatz zum dritten Quartal 2020 dürfte die schlechte Einschätzung für Immobilienaktienmärkte allerdings aktuell auf den Inflations- und Zinsausblick für Deutschland zurückzuführen sein“, sagt Frank Brückbauer vom Department International Finance and Financial Management beim ZEW.

Aufgrund der Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung müssen sich die Finanzierer laut Helge Scheunemann, Head of Research JLL Deutschland, auf höhere Liquiditätskosten einstellen. „Insbesondere bei ungedeckten Bankschuldverschreibungen dürften die Spreads gegenüber den Bundesanleihen deutlich steigen. Aber auch bei Hypothekenpfandbriefen müssen Banken mit Risikoaufschlägen rechnen“, sagt Scheunemann.

In einer Sonderfrage haben die Expertinnen und Experten die Bedeutung von Nachhaltigkeitszertifizierungen beurteilt. Demnach wird für alle Nutzungsarten und Risikoklassen ein Bedeutungszuwachs erwartet, am stärksten für Büroimmobilien. Am besten werden Zertifikate nach DGNB- und BREEAM-Standard bewertet. Etwas schwächer schneiden die Nachhaltigkeitslabels von LEED und Ecore ab.

Die Banken legen bei Entwicklungsprojekten besonderen Wert auf Nachhaltigkeit, weiß Timo Wagner. Und sie gewähren den Kreditnehmern Nachlässe bei den Finanzierungskonditionen: „Für besonders nachhaltige Projekte gibt es einen Margenvorteil von bis zu 20 Basispunkten“, berichtet Wagner.

*Anmerkung: An der Umfrage des Deutschen Immobilienfinanzierungsindex vom 7.2.2021 – 14.2.2022 beteiligten sich 23 Expertinnen und Experten. Abgefragt wurden die Einschätzungen zur Marktsituation (vergangene sechs Monate) und zur Markterwartung (kommende sechs Monate). Dargestellt sind die prozentualen Anteile der Antwortkategorien sowie die Veränderungen in Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal (Δ Vorquartal). Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und negativen Antwortkategorien (wie z.B. „verbessert“ und „verschlechtert“). Der DIFI berechnet sich als ungewichtetes Mittel aus den Salden der Finanzierungssituation sowie der Finanzierungserwartung aller Nutzungsarten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Eine immowelt Analyse für die 14 größten Städte zeigt, welche Auswirkungen die aktuell steigenden Bauzinsen (10 Jahre Zinsbindung) auf die Annuitätenrate beim Wohnungskauf (80 Quadratmeter, Bestand) hat:

 

Zinsanstieg von 1,38 Prozent Anfang Januar auf derzeit 2,05 Prozent: Die monatliche Belastung von Wohnungskäufern erhöht sich um bis zu 430 Euro

In München (430 Euro), Hamburg (300 Euro) und Frankfurt (290 Euro) sind die Mehrkosten am stärksten

Szenario bei Zinsanstieg auf 3 Prozent: Käufer müssen monatlich bis zu 1.030 Euro mehr bezahlen als zum Jahresanfang

Die Niedrigzinsphase scheint sich dem Ende zuzuneigen. Seit einigen Wochen steigen die Zinsen für Baudarlehen rapide an. Wer jetzt eine Wohnung kauft, muss für die Darlehensrückzahlung mehrere hundert Euro pro Monat mehr bezahlen als noch Anfang des Jahres. Eine immowelt Analyse zeigt für die 14 größten deutsche Städte, wie stark sich die Annuitätenrate beim Kauf einer 80 Quadratmeter großen Bestandswohnungen erhöht hat. Am stärksten ist der Einfluss in den teuersten Städten. Bei Angebotspreisen von aktuell 764.000 Euro für eine 80-Quadratmeter-Wohnung in München und einer Tilgungsrate von 2,5 Prozent belief sich die monatliche Belastung Anfang des Jahres auf 2.470 Euro. Im Januar wurden 10-jährige Baudarlehen allerdings noch zu einem Zinssatz von 1,38 Prozent angeboten. Nur rund drei Monate später liegt dieser bereits bei 2,05 Prozent. Das hat Folgen: Die Annuität erhöht sich auf 2.900 Euro, also 430 Euro mehr pro Monat. Für viele Deutsche dürfte der Traum von den eigenen vier Wänden dadurch nicht mehr leistbar sein. Denn aufgrund der hohen Kaufpreise waren bereits in der Vergangenheit viele Finanzierung mit wenig finanziellem Spielraum angelegt.

In München sind die Mehrkosten am größten, da Immobilien mit Abstand am teuersten sind. Doch auch in den anderen Städten müssen Käufer jetzt deutlich mehr bezahlen. Wohnungskäufer in Hamburg mussten Anfang des Jahres noch 1.730 Euro für die eigene Wohnung zahlen, aktuell sind es schon 2.030 Euro. Das sind monatliche Mehrkosten von 300 Euro. In Frankfurt fallen inzwischen 1.980 Euro monatlich an, was zusätzliche Kosten von 290 Euro sind. Auch in Stuttgart (250 Euro), Köln (240 Euro), Düsseldorf (230 Euro) und Berlin (220 Euro) steigt die Belastung deutlich.

Szenario: Über 1.000 Euro Mehrkosten bei 3 Prozent Zinsen

Es ist möglich, dass die Zinsen noch stärker steigen – vor allem dann, wenn die Europäische Zentralbank zusätzlich den Leitzins anheben sollte. So ist im Laufe des Jahres ein Zinssatz von 3 Prozent für Darlehen mit 10 Jahren Sollzinsbindung durchaus denkbar. Falls dieses Szenario eintritt, erhöht sich die Annuitätenrate nochmals deutlich. Für Käufer in München würde das Mehrkosten von 1.030 Euro pro Monat im Vergleich zum Januar dieses Jahres bedeuten. In Hamburg (720 Euro), Frankfurt (700 Euro) und Stuttgart (610 Euro) würde die Belastung auch stark steigen.

Bei monatlichen Kosten von über 2.000 Euro oder gar über 3.000 Euro im Fall von München dürfte die Nachfrage deutlich nachlassen. Denn immer weniger Deutsche können sich dann die hohen Kaufpreise gepaart mit den hohen Zinszahlungen leisten. Auch wer in der Vergangenheit gekauft und eine Anschlussfinanzierung benötigt, steht möglicherweise vor finanziellen Schwierigkeiten. Wie stark der Einfluss der gestiegenen Zinsen auf die Immobilienpreise letztlich ist, bleibt abzuwarten. Es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar: So könnte es sein, dass die Kaufpreise auf ein Plateau zusteuern und letztlich stagnieren. Je nachdem wie stark die Nachfrage aufgrund der mangelnden Finanzierbarkeit zurückgeht, kann es aber auch zu sinkenden Preise kommen. Besonders dann, wenn viele Anschlussfinanzierungen nicht mehr leistbar sind und Objekte verkauft werden müssen.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 14 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, die im Januar, Februar und März (Stichtag 22. März) 2022 angeboten wurden. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben den Kaufpreis für eine beispielhafte Bestandswohnung mit 80 Quadratmetern wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

Die Annuitätenrate wurde für eine 100-Prozent-Finanzierung auf 10 Jahre mit einer anfänglichen Tilgungsrate von 2,5 Prozent berechnet. Dabei wurden ein marktüblicher Zinssatz von Anfang Januar 2022 von 1,38 Prozent und ein aktuell marktüblicher Zinssatz von 2,05 Prozent angenommen (Quelle: Interhyp AG). Für das Zukunftsszenario wurde ein Zinssatz von 3 Prozent verwendet. Bei der 100-Prozent-Finanzierung bezahlt der Käufer die Kaufnebenkosten mit eigenen Mitteln und nimmt einen Kredit über 100 Prozent der Kaufsumme auf.

Über immowelt.de:

Das Immobilienportal www.immowelt.de ist einer der führenden Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien. Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine Reichweite von monatlich 68 Millionen Visits*. immowelt.de ist ein Portal der immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. Die immowelt Group ist eine Tochter der Axel Springer SE.

* Google Analytics; Stand: April 2021

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand und einem effizienten Nachhaltigkeitsmanagement sieht ein Großteil der Immobilienunternehmen die eigene Datentransparenz und den allgemeinen Digitalisierungsstatus des Immobilienportfolios als die derzeit größten Herausforderungen. 

 

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Gebäudetechnologien und Klimaschutz in Deutschland“, die der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, gemeinsam mit pom+Deutschland herausgegeben hat. Auf Grundlage einer Umfrage unter 148 Führungskräften aus der Immobilienbranche und sechs Experteninterviews gibt die Studie eine Markteinschätzung zum Reifegrad und den Einsatz digitaler Technologien im Gebäudesektor für den Klimaschutz.

Laut Studie spielt der Klimaschutz für immer mehr Immobilienunternehmen eine tragende Rolle in der eigenen Unternehmensphilosophie. So geben rund 60 Prozent der Befragten an, dass Nachhaltigkeit per se wie auch die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen im unternehmerischen Handeln und in strategischen Investitionsentscheidungen eine hohe bis sehr hohe Relevanz einnimmt. Die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit spielt dabei bei 39 Prozent der Befragten die größte Rolle – die Maßnahmen konzentrieren sich beim überwiegenden Teil der Befragten auf den Bereich der Dekarbonisierung, also die konkrete Implementierung von CO2-Minderungspfaden, aber auch auf Mittel der Verbrauchsoptimierung und Green Lease-Verträge. 34 Prozent konzentrieren sich derweil stärker auf wirtschaftliche Aspekte und verfolgen Maßnahmen, wie die Aufnahme ökonomischer Kriterien und Aspekte des Klimaschutzfahrplans in der langfristigen Budgetplanung. Auch die Datenerfassung für Performance Benchmarks erfreut sich steigender Beliebtheit. Ebenso gewinnt die soziale Dimension immer mehr an Profil und wird auch zukünftig einen größeren Einfluss auf die künftigen Handlungen ausüben. Die verschiedenen Befragten sind sich der steigenden Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung auf wirtschaftliche Entscheidungen sehr bewusst. Die Immobilienwirtschaft entwickelt hier bereits seit Langem eigene Impulse und Vorschläge.

„Die Immobilienwirtschaft weiß um ihre Position als entscheidender Akteur, die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen“, sagt Aygül Özkan, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des ZIA. „Diese Kraftanstrengung umfasst immense Investitionen sowie bauliche und technische Veränderungen, deren Finanzierung und Umsetzung auch von geeigneten politischen Rahmenbedingungen abhängt. Weder die Immobilieneigentümer noch die Mieterinnen und Mieter können diese Investitionen allein stemmen. Wir sind hier auf politischen Rückenwind angewiesen.“

Bei den Befragten werden Daten für weite Teile des Portfolios bereits erhoben, aber oft nicht weiterverwendet. Bei rund einem Drittel der Gebäude der Befragten werden noch keine automatisierten Reportings erstellt. Allerdings erlaubt die Gebäudeinfrastruktur bei einem Drittel schon heute proaktive Eingriffe in den Betrieb („Predictive Maintenance“).

„Umweltrelevante Gebäudedaten sind ein wichtiges Mittel für das Gelingen der Energiewende“, so Rebekka Ruppel, CEO pom+Deutschland. „Denn um Zieldefinitionen und gesetzliche Vorgaben einzuhalten und daraus gezielte Maßnahmen ableiten zu können, müssen Daten erfasst, gemessen und interpretiert werden. Ich bin überzeugt, dass sich die europäischen und deutschen Klimaziele nur dann erreichen lassen, wenn wir das Energiemanagement von Gebäuden in Zukunft vollständig automatisieren.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.,Hauptstadtbüro, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin,Tel: 030 / 20 21 585-0, Fax 030 / 20 21 585-29, www.zia-deutschland.de

Die Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien hat in ganz Europa weiter zugenommen.

 

 

62 Mrd. Euro flossen 2021 in Logistik- und Industrieimmobilien – ein Anstieg der Investitionen um 79 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre

Das Vereinigte Königreich verzeichnete ein Volumen von 19,5 Mrd. Euro und ist vor Deutschland (8,6 Mrd. Euro) umsatzstärkster europäischer Markt

Der Flächenumsatz in diesem Sektor erreichte mit 38 Mio. m² einen neuen Rekordwert und lag somit 28 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre

Im Jahr 2021 wurden sowohl bei den Investitionen als auch bei den Vermietungsaktivitäten neue Rekorde erzielt. Treiber dieser Entwicklung ist der nicht nachlassende E-Commerce-Boom.

Europaweit wurden rund 62 Mrd. Euro in Industrie- und Logistikimmobilien investiert, was einem Anstieg von 79 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entspricht. Umsatzstärkster Markt war dabei mit einem Investitionsvolumen von rund 19,5 Mrd. Euro das Vereinigte Königreich – 31 % der gesamten Investitionen in dem Sektor in Europa wurden hier getätigt. Deutschland folgt mit 8,6 Mrd. Euro auf dem zweiten Rang, vor Frankreich (6,5 Mrd. Euro), Schweden (5,8 Mrd. Euro) und den Niederlanden (5,7 Mrd. Euro).

„Die Pandemie hat der Nachfrage nach Logistikimmobilien noch einmal zusätzlich Auftrieb verliehen, sodass sowohl bei Nutzern als auch Investierenden der Wettbewerb um Flächen an erstklassigen Standorten in Deutschland und mit hoher Qualität stark zugenommen hat. Mittlerweile fließt ähnlich viel Kapital in das Logistiksegment wie in Handelsimmobilien“, erklärt Mithat Anliacik, Director Industrial Investment bei Savills in Frankfurt. Das Transaktionsvolumen bei Einzelhandelsimmobilien in Deutschland lag 2021 mit 8,9 Mrd. Euro (-23 % ggü. 2020) auf einem ähnlichen Niveau wie bei Industrie-/Logistikimmobilien (+18 % ggü. 2020).

„Das Verbraucherverhalten während der Pandemie hat den E-Commerce-Boom verstärkt, der ein wichtiger Katalysator für das Wachstum dieses Sektors ist”, sagt Mike Barnes von Savills European Research und ergänzt: „Bislang gibt es kaum Anzeichen für eine Verlangsamung dieses Trends, selbst als erste Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden.“ Infolgedessen hat das hohe Kapitalaufkommen, welches auf diese Assetklasse abzielt, die Spitzenrendite in Europa in den letzten sechs Monaten um durchschnittlich 27 Basispunkte auf 4,2 % gedrückt.

Diese Nachfrage spiegelte sich im vergangenen Jahr auch in den Vermietungsaktivitäten im Industrie- und Logistiksektor auf dem gesamten Kontinent wider, wobei der Flächenumsatz 38 Mio. m² erreichte und damit 28 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre lag. Deutschland (8,6 Mio. m²), die Niederlande (6,9 Mio. m²) und das Vereinigte Königreich (5,1 Mio. m²) waren europaweit für den größten Anteil verantwortlich, während Rumänien (+63 %), Frankreich (+63 %) und Spanien (+62 %) am höchsten über ihren Fünfjahresdurchschnitten lagen. Laut Savills hat dabei vor allem der Mangel an erstklassigen Logistikflächen die Mietpreise zusätzlich befeuert, welche im Jahresvergleich um durchschnittlich 5 % gestiegen sind. London (+25 %), Dublin (+17 %) und Prag (12 %) waren die Städte, mit den stärksten Mietsteigerungen im Jahr 2021.

„Die guten Fundamentaldaten haben den Sektor in den letzten Jahren äußerst begünstigt und werden auch in diesem Jahr für eine starke Performance sorgen. Unser European Logistics Census hat gezeigt, dass 47 % der Nutzer ihre Lagerfläche in den nächsten zwölf Monaten vergrößern wollen. Angesichts des begrenzten Angebots erwarten wir trotz steigender Baukosten zunehmende Entwicklungstätigkeiten. Zudem dürfte die Nachfrage nach Objekten abseits der Kernstandorte steigen, da die Investierenden auf der Suche nach höheren Renditen vermehrt dazu bereit sind, ein größeres Risiko einzugehen”, sagt Marcus de Minckwitz, Head of Industrial & Logistics, Savills EMEA.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Besonders in Österreich und Südeuropa – Nutzungsinteresse wechselt von reiner Ferienimmobilie zu Zweitwohnsitz mit Remote-Office und jetzt verstärkt zu potentiellem Standort für Relocation

 

Die Erwartungen und Wünsche der Menschen, aber auch die Arbeitsbedingungen haben sich in den letzten 2-3 Jahren massiv verändert: Bis Ende 2019 wurden nur vereinzelt Wohnimmobilien im Ausland gesucht, zudem war die Nachfrage auch eher von der Suche nach Anlagemöglichkeiten oder einem Feriendomizil geprägt. Aufgrund der Pandemie verstärkt sich das Interesse aus Deutschland erheblich, gesucht werden jetzt nicht nur reine Feriendomizile, sondern Immobilien im Ausland, die sich als Zweitwohnsitz eignen. Die jüngste Entwicklung: Immer mehr Immobilienkäufer aus Deutschland sehnen sich nach einem sicheren Hafen.

Einflüsse auf das Kaufinteresse

Speziell Großstädter, die aufgrund der Pandemie in den vergangenen zwei Jahren vermehrt Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht haben, zieht es zu Grundstücken auf dem Land mit Gärten oder Außenflächen in der Natur. Da jedoch gleichzeitig auch die Preise in der eigenen Heimatregion stark angezogen haben und es somit häufig an bezahlbaren Grundstücken in der näheren Umgebung fehlt, suchen sich immer mehr Großstädter gezielt ein Domizil im günstigeren Ausland. Die Interessenten aus Deutschland setzen verstärkt auf Rückzugsorte in Südeuropa und Österreich. Dabei handelt es sich um klassische Feriengebiete, die durch eigene Urlaube und Besuche bereits vertraut sind und aufgrund der Nähe und guten Erreichbarkeit potentiell schnell zum Zweit- oder Hauptwohnsitz werden können.

Die Gründe für den Wunsch einer Relocation im Ausland sind sehr individuell, allerdings zeigt sich ein Zusammenhang zwischen der Pandemie-Erfahrung und der aktuellen politischen Lage und auch die Befürchtung von eventueller staatlicher Regulierung sind groß. Insbesondere unter nicht deutschstämmigen, aber aktuell in Deutschland lebenden Käufern ist die Unsicherheit groß und ein alternativer Standort im Ausland erhöht das persönliche Sicherheitsgefühl.

Die neue Tendenz zum Zweitwohnsitz in europäischen Ländern zeigt deutlich den Wunsch, auf kommende Entwicklungen vorbereitet zu sein und gleichzeitig das Leben so gut es geht zu genießen. Den Käufern ist es wichtig, für mindestens zwei 2 bis 3 Monate im Jahr einen Rückzugsort zu besitzen, der ihren Lebensstil sowie die neuen Arbeitsmodelle unterstützt, aber auch schnell dauerhafter Wohnsitz werden könnte.

Kriterien für die Auswahl einer Immobilie im Ausland

Generell: Passende rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen bezüglich des Kaufs von Grundbesitz durch ausländische Käufer

Einfache und schnelle Erreichbarkeit des Ortes – keine allzu lange Anreise durch kurze Flugzeiten oder Zugfahrten, bestenfalls mit Flughafen oder Bahnhof in der Nähe der Immobilie für einen reibungslosen Wechsel zwischen Wohn- und Zweitwohnsitz bzw. einen schnellen Umzug

Geht es um einen Zweitwohnsitz oder sogar ein Interesse an einer Relocation, kommen folgende Faktoren hinzu:

Breites Angebot an medizinischer Versorgung – vor allem für ältere Käufer mit eventuellen gesundheitlichen Einschränkungen interessant

Ausgebaute digitale Infrastruktur inklusive stabiler Internetverbindung – wichtig insbesondere für Arbeitnehmer, die auch im Zweitwohnsitz remote arbeiten oder trotz eines Wohnortwechsels ihre deutsche Arbeitsstelle behalten möchten

Kulturelle bzw. sprachliche Gepflogenheiten – die Möglichkeit, auf Englisch als Verständigungssprache zurückgreifen zu können, ist besonders für Käufer essentiell, die keine weiteren Fremdsprachenkenntnisse besitzen

Umfangreiches Bildungsangebot und internationale Schulen in der näheren Umgebung – besonders für Familien mit Kindern interessant

Welche Regionen sind für Käufer aus Deutschland besonders interessant?

Ob Wintersportangebote in der Schweiz oder Österreich, die Wärme vieler Sonnenstunden in Ländern wie Italien, Spanien und Griechenland oder eine Kulturvielfalt wie in Frankreich – die Käufer aus Deutschland sprechen, unter anderem aufgrund der bereits vertrauten Umgebung, vor allem die klassischen Urlaubsregionen an, wie eine Auswertung* von Savills Research zu den Top10 der gesuchten internationalen Destinationen zum Immobilienkauf zeigt. *Methodik: Auswertung von 6 Millionen analysierten Anfragen aus Deutschland, durchgeführt innerhalb der letzten 12 Monaten von Savills Research

Italien: das Chianti-Gebiet

Um den lässigen mediterranen Lebensstil und das schönere Wetter zu genießen, entschlossen sich insbesondere Käufer aus Deutschland im letzten Jahr vermehrt zur Investition in Zweitimmobilien in der Toskana.

So waren im Jahr 2021 ganze 30 Prozent aller Käufer von Grundbesitz in der italienischen Chianti-Region Käufer aus Deutschland. Besonders beliebt ist die Toskana aufgrund der geringen Fahrzeit von nur sechs Stunden bei den Münchnern, aber auch zunehmend bei den Berlinern, die besonders durch die gestiegenen Immobilienpreise in der Hauptstadt das Potential Italiens erkennen.

„Für Grundstücke in der Toskana rechnen wir schon im nächsten Jahr mit einer Preissteigerung um 10-15 Prozent, da die Zahl der guten Bestände bereits rapide abnimmt und neue Immobilien aufgrund von gesetzlichen Regulierungen nicht mehr gebaut werden dürfen“, erklärt Thomas Zabel, Managing Director der Savills Residential Agency Germany.

Besonders geschätzt werden italienische Immobilien von Käufern, die diese sowohl zum Urlauben als auch für Remote Working in inspirierender Landschaft nutzen möchten. Die flächendeckend gute digitale Infrastruktur Italiens bietet sich selbst in der eher ländlichen Chianti-Region für neue Arbeitsmodelle an – oftmals der erste Schritt zu einer Relocation.

Spanien: Balearen, Barcelona und Kataloniens Küste

Auch wenn die Deutschen bereits seit Jahren wichtige Käufer spanischer Immobilien sind, hat sich die Anzahl der Käufe im Jahresvergleich (2020 zu 2021) noch einmal verdoppelt. Ähnlich wie bei den italienischen Angeboten lockt die deutschen Käufer die Nutzung von Immobilien in Barcelona, Ibiza oder Sitges als qualitativ hochwertige und dennoch erschwingliche Urlaubs- und Lifestyle-Destinationen, die viele kulturelle Highlights bieten, aber auch die Idee, Arbeit und Leben in wärmere Gefilde zu verlegen.

Österreich: österreichische Alpen und Kitzbühel

Wen nicht die Wärme Südeuropas lockt, den zieht seit den Einschränkungen der COVID-19-Pandemie vermehrt die Kulisse der Berge an. Neben Spanien und Italien kann auch Österreich eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Immobilien verzeichnen, die vorzugsweise abseits der Städte liegen und viel Platz bieten. Diese finden sich vorwiegend in den österreichischen Alpen, bei denen sich Deutschland als Käuferland aktuell unter den TOP 3 befindet. Bei den Deutschen besonders beliebt ist der erstklassige Wintersportort Kitzbühel – im Jahr 2021 stammten die meisten Käufer aus Deutschland.

Ganz besonders wichtig ist den Deutschen hier die kulturelle sowie sprachliche Nähe zu Deutschland und die Möglichkeit, in ruhiger und freier Atmosphäre mobil ihrer Arbeit nachgehen zu können, wenngleich sich auch eine starke Tendenz zur Vermietung an Touristen zeigt.

„Käufer von österreichischen Immobilien nutzen diese im Allgemeinen zum Teil für den Eigenbedarf, aber auch als Investition. Aufgrund der Marktregulierungen und -vorschriften sind die Käufer mehr oder weniger dazu gezwungen, zumindest einen Teil der Zeit für den Tourismus zu vermieten“, so Thomas Zabel weiter. „Deshalb bietet sich die zeitweise Selbstnutzung von Immobilien als Zweitwohnung in Österreich besonders gut an, als Ziel für einen permanenten Hauptwohnsitz sollten jedoch besser andere Länder ausgewählt werden.“

Der Relocation-Trend

Immer mehr Deutsche interessieren sich für Immobilien im Ausland, in die sie sich bei Bedarf zurückziehen können. Dies zeigt sich besonders bei drei Typen von Immobilienkäufern:

Die Vorsichtigen: Immobilienkäufer, die mit dem Gedanken an eine Relocation spielen, aber zuvor ganz sichergehen müssen. Sie erwerben eine Ferienimmobilie zunächst als Testballon für einen späteren Zweit- oder Hauptwohnsitz, mit dem sie erst einmal ausprobieren, ob das Leben im Ausland für sie in Frage kommt.

Die Vorausschauenden: Immobilienkäufer, die aufgrund der aktuellen Lage nicht tatenlos abwarten wollen. Sie kaufen Grundbesitz als Backup-Plan, den sie für jede Eventualität vorbereiten und nutzen können – als Feriendomizil für Urlaube, als Zweitwohnsitz für einige Monate im Jahr oder notfalls auch als schnell zu erreichenden Hauptwohnsitz.

Die Entschlossenen: Immobilienkäufer, die sich aufgrund ihrer Unzufriedenheit mit der politischen Lage im eigenen Land entscheiden, möglichst schnell die Segel zu streichen und einen Neuanfang im Ausland zu wagen. Einem Kauf folgt bei diesem Typ in der Regel auch der sofortige Umzug.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Wealthcap-Marktüberblick

 

Der Real Asset und Investment Manager Wealthcap veröffentlicht zum neunten Mal seinen halbjährlichen Marktüberblick zur Entwicklung der Büroimmobilienmärkte in den deutschen Top-7-Städten. Auch für das zweite Halbjahr 2021 präsentiert Wealthcap in Zusammenarbeit mit dem Immobiliendienstleister JLL eine Bewertung und Analyse bezüglich des Marktumfelds, der Verhaltensvariablen von Anlegern und Finanzierern sowie des Büroinvestitions- und Bürovermietungsmarkts.

„Das Jahr 2021 hat gezeigt, dass Investoren weiterhin auf die Assetklasse deutsche Büroimmobilien setzen. Allerdings stellen sie erhöhte Anforderungen an Lage, Substanz und Mieterbesatz. Die Aufgabenstellung ist damit für Investment- und Asset-Manager nicht einfacher geworden und es braucht mehr denn je enormes Fachwissen sowie belastbare Netzwerke in den Markt hinein“, sagt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap, und fügt hinzu: „Zudem bleiben die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Spannung auf die Volkswirtschaften und damit auf die weitere Entwicklung der Märkte abzuwarten.“

  1. Marktumfeld: Konjunktur und Zinsumfeld

Im Vergleich zum dritten Quartal war im Q4/2021 mit 0,7 % ein moderater Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu beobachten. Die Arbeitslosenquote ging im Dezember auf 5,1 % zurück, während sie im Juni noch bei 5,7 % lag.

Kurzfristige Zinsen bleiben im Negativbereich. Die Realverzinsung, gemessen als Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe, abzüglich Inflation, lag im Dezember 2021 bei -5,22 %. Die EZB hielt auch im zweiten Halbjahr 2021 weiterhin an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Mögliche Zinsschritte in Bezug auf die Eindämmung eines erhöhten Inflationsanstiegs werden ebenso wie die wirtschaftliche Erholung durch die weitere Entwicklung der geopolitischen Geschehnisse in der Ukraine und vom weiteren Verlauf der Coronapandemie beeinflusst.

  1. Verhaltensvariablen: Banken und Investoren

Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 wuchs das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung im ersten Halbjahr 2021 um etwa 6,0 % auf 18,1 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund der weiterhin restriktiven Risikovergaberichtlinien der Banken und des anhaltend schwierigen Coronapandemie-Umfelds ist dies ein positives Vorzeichen. Investoren suchen unverändert stark nach Anlagemöglichkeiten.

Risikoärmere Investments stehen weiterhin im Fokus vieler Investoren, womit die Immobilie als Anlageprodukt angesichts des noch anhaltenden Niedrigzinsniveaus nicht an Attraktivität einbüßt. Die Inflation trägt zudem zu einer zusätzlichen Belastung der Realverzinsung bei, wodurch Immobilienanlagen nach wie vor oft als alternativlos angesehen werden. Vor allem resiliente und wertstabile Core-Produkte erfreuen sich dabei großer Beliebtheit und spiegeln das konservative Risikoprofil der Anleger wider.

  1. Büroinvestitionsmarkt

Das Transaktionsvolumen für Büroimmobilien stieg im zweiten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,2 % auf etwa 17,5 Milliarden Euro. Deutschlandweit lag das Transaktionsvolumen für das zweite Halbjahr 2021 bei 76,8 Milliarden Euro und übertraf den Vorjahreswert somit um circa 96 %. Für das Gesamtjahr 2021 belief sich das Volumen auf 111 Milliarden Euro. Der – bedingt durch die Pandemie – temporär ausgebremste Transaktionsmarkt hat in den vergangenen Monaten somit wieder zunehmend an Dynamik gewonnen.

Auch in der zweiten Jahreshälfte setzte sich der Seitwärtstrend bei den Spitzenrenditen der Top-7-Büromärkte fort. Mit einem minimalen Rückgang von 0,1 Prozentpunkten blieben die Renditen weiterhin unterhalb der Marke von 3,0 %. Das liegt an der anhaltend hohen Investorennachfrage, wenngleich eine Ausdifferenzierung der Preisabstände zwischen den Immobilienkategorien zu beobachten ist. Objekte, die nicht der Core-Lage und -Qualität entsprechen, stagnieren.

  1. Bürovermietungsmarkt

Das Leerstandvolumen im Mittel der Top-7-Märkte stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um circa 7,0 % an. Dies entspricht aufgrund einer robusten Flächennachfrage jedoch einem lediglich moderaten Anstieg, sodass der Leerstand eine stabile Quote von nun 4,5 % aufweist. Ende 2021 umfasste die Büroflächenpipeline bis 2024 und darüber hinaus etwa 4,0 Millionen Quadratmeter. Vor allem aufgrund stark gestiegener Baukosten waren dies rund 10,0 % weniger als im Vorjahresvergleich. 46 % dieser Projektierungen konnten bereits erfolgreich vorvermietet werden. Zukünftig ist eine stärkere Ausdifferenzierung der Büroflächennachfrage zugunsten flexibel nutzbarer und moderner Büros zu erwarten.

Die Spitzenmieten in den Top-7-Märkten stiegen im zweiten Halbjahr 2021 auf 33,60 Euro pro Quadratmeter, was verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 einem Wachstum von 1,7 % entspricht. Wachstumstreiber waren vor allem Berlin, Hamburg und Köln. Neben der Mietpreisentwicklung unterstreichen auch steigende Neuvermietungszahlen die anhaltende Attraktivität von Büroflächen als zentralem Ort der Arbeit.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Wealth Management Capital Holding GmbH, Am Eisbach 3, D­-80538 München, Tel: +49 89 678 205 174, Fax: +49 89 678205 333, www.wealthcap.com

Der Real Asset und Investment Manager Wealthcap veröffentlicht seinen aktuellen Marktüberblick zum deutschen Wohnimmobilienmarkt für die zweite Jahreshälfte 2021.

 

Auf Grundlage von Zahlen des führenden Immobiliendienstleisters JLL wurden Marktentwicklungen mit besonderem Fokus auf die Top-7-Städte erfasst. Im Ergebnis zeigte sich der deutsche Wohnimmobilienmarkt auch im zweiten Halbjahr 2021 – trotz Coronapandemie – äußerst resilient und die Nutzungsart Wohnen war die beliebteste für Immobilienanleger.

„Historisch niedrige Bruttorenditen verdeutlichen die nachhaltige und dynamische Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien. Aktuell bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Weltwirtschaft infolge der geopolitischen Krise in der Ukraine entwickeln wird. Eine Neubewertung der Marktlage kann daher in absehbarer Zeit erforderlich werden“, sagt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap.

  1. Marktumfeld: Konjunktur und Zinsumfeld

Im Vergleich zum dritten Quartal ist im Q4 mit 0,7 % ein moderater Rückgang des Bruttoinlandprodukts zu beobachten. Die Arbeitslosenquote ging im Dezember auf 5,1 % zurück, während sie im Juni noch bei 5,7 % lag.

Kurzfristige Zinsen bleiben im Negativbereich. Die Realverzinsung – gemessen als Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe, abzüglich Inflation – lag im Dezember 2021 bei -5,22 %. Die EZB hielt auch im zweiten Halbjahr 2021 weiterhin an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Mögliche Zinsschritte in Bezug auf die Eindämmung eines erhöhten Inflationsanstiegs werden ebenso wie die wirtschaftliche Erholung durch die weitere Entwicklung der geopolitischen Geschehnisse in der Ukraine und vom weiteren Verlauf der Coronapandemie beeinflusst.

  1. Verhaltensvariablen: Banken und Investoren

Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 wuchs das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung im ersten Halbjahr 2021 um etwa 6,0 % auf 18,1 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund der weiterhin restriktiven Risikovergaberichtlinien der Banken und des anhaltend schwierigen Coronapandemie-Umfelds ist dies ein positives Vorzeichen. Investoren suchen unverändert stark nach Anlagemöglichkeiten.

Investoren bewerten deutsche Wohnimmobilien weiterhin als resiliente Anlageoption, gerade in Zeiten mangelnder rentabler Investmentalternativen. Dabei entfielen mehr als 80 % aller Investitionen 2021 auf die Risikoklassen Core und Core Plus.

  1. Wohninvestitionsmarkt

Der deutsche Wohninvestitionsmarkt wuchs 2021 zum sechsten Mal in Folge, was die rege Nachfrage unterstreicht. Produktmangel und Einschränkungen im Transaktionsgeschehen durch die Coronapandemie hatten die Dynamik zwar zeitweise ausgebremst, doch im zweiten Halbjahr 2021 war ein Rekordwachstum zu verzeichnen. So stieg das Transaktionsvolumen bei deutschen Wohnimmobilien im Jahresvergleich um knapp das Vierfache auf etwa 40,7 Milliarden Euro und machte erstmals mehr als die Hälfte des Gesamttransaktionsmarkts aus. Größter Einzeldeal war mit Abstand die Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen.

Der Druck auf die Renditen zeigte sich über alle Top-7-Städte hinweg und ist im anhaltend starken Nachfrageüberhang auf Investorenseite begründet.

Die Bruttorenditen für Wohnimmobilien der Top-7 verzeichneten im zweiten Halbjahr 2021 einen Rückgang um 0,21 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Im Schnitt lag die ermittelte Bruttorendite bei knapp 3,0 %.

  1. Wohnvermietungsmarkt

Die Zahl der Mietangebote (indexiert: Wert 2014 entspricht 100) im Mittel der Top-7 sank im zweiten Halbjahr 2021 leicht um 0,5 Indexpunkte im Vergleich zum ersten Halbjahr. Einen stärkeren Rückgang verzeichnete mit 4,13 Indexpunkten die Zahl der Kaufangebote. Es ist zu erwarten, dass sich der Anstieg der Rohstoffpreise kurzfristig dämpfend auf das Angebot im Wohnungsneubausegment auswirken wird.

Die mittleren Angebotsmietpreise der Top-7 reduzierten sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um moderate 0,14 % auf 14,88 Euro pro Quadratmeter im zweiten Halbjahr 2021. Hierbei ist allerdings zwischen den einzelnen Städten zu differenzieren. Gegenüber den Metropolen selbst erfährt insbesondere das Umland einen Anstieg der Preise.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Wealth Management Capital Holding GmbH, Am Eisbach 3, D­-80538 München, Tel: +49 89 678 205 174, Fax: +49 89 678205 333, www.wealthcap.com

Datenanalyse – Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Süd 4. Quartal 2021

 

Der süddeutsche Immobilienmarkt hält einige Überraschungen bereit – insbesondere im Wohnungssegment: Hier verzeichnet München erstmals seit fünf Jahren einen Preisrückgang; Frankfurt hingegen erlebt mit einer Teuerung von fast 20 Prozent außergewöhnliche Höhenflüge. Aber bleibt die Bankenmetropole ein Eldorado für Verkäufer oder zeichnet sich bereits eine Marktsättigung ab? Michaela Prehn, Spezialistin für Baufinanzierung von Dr. Klein in Frankfurt, ordnet die aktuelle Lage ein.

Frankfurt: Spitzenreiter mit 20 Prozent Preissteigerung

Die Bankenmetropole schickt sich an, im Süden die Führung zu übernehmen – zumindest bei den Preissteigerungen: Mit einem Plus von 14,59 Prozent bei Eigenheimen und sogar 19,65 Prozent bei Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr liegt Frankfurt bei der Teuerung deutlich vor Stuttgart und überholt sogar München im Wohnungssegment. Michaela Prehn, Spezialistin für Baufinanzierung von Dr. Klein in Frankfurt, bestätigt den Ansturm auf Eigentumswohnungen – allerdings mit Einschränkungen: „Momentan ist es für Verkäufer in Frankfurt der Himmel auf Erden. Selbst alte, eher unattraktive Hochhauswohnungen gehen weg wie warme Semmeln. Im Luxussegment könnte sich allerdings bald eine Marktsättigung einstellen: Moderne Wohntürme mit hochpreisigen Appartements inklusive Concierge-Service – dafür gibt es nur eine gewisse Klientel.“

Wer ein Ein- oder Zweifamilienhaus sucht, der muss seinen Radius zunehmend erweitern, beobachtet die Spezialistin von Dr. Klein: „Auch im Umland ziehen die Preise so stark an, dass es selbst bei den vergleichsweise hohen Frankfurter Gehältern schwieriger wird, ein Eigenheim zu finanzieren. Man muss schon fast eine Autostunde Fahrzeit vom Zentrum einplanen, um in einen Immobilienbereich zu gelangen, der mit durchschnittlichen Einkommen bezahlbar wird.“ In Top-Lagen von „Mainhatten“ werden im 4. Quartal 2021 für ein Eigenheim bis zu 15.000 €/qm gezahlt.

Für die Finanzierung der eigenen vier Wände brauchen Kreditnehmer zunehmend mehr Eigenkapital. Hierbei ist aber nicht nur „Bares Wahres“, weiß Michaela Prehn: „Diejenigen, die Immobilienvermögen in der Familie haben, können sich dies für die Finanzierung der eigenen vier Wände zunutze machen. So lässt sich beispielsweise auf das Haus der Eltern noch eine Zusatzsicherheit eintragen und somit die Zinslast erheblich reduzieren.“

München: sinkende Preise bei Eigentumswohnungen

Die tatsächlich gezahlten Medianpreise sind mit 6.628 €/qm für Ein- und Zweifamilienhäuser und 8.732 €/qm für Wohnungen in München zwar immer noch etwa doppelt so hoch wie in Frankfurt und Stuttgart, aber ein Minuszeichen lässt aufhorchen: Erstmals seit über fünf Jahren verzeichnen Wohnungen einen Preisrückgang von -1,11 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dementsprechend sinkt auch der Indexwert, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berücksichtigt, leicht von 318,34 im 3. Quartal 2021 auf 314,82 zum Jahresende. Erste Anzeichen einer Marktsättigung? Davon gibt es bei Häusern in München keine Spur: Mit +4,25 Prozent im Quartalsvergleich steigt die Teuerungsrate ungebremst weiter an.

Stuttgart: stete, aber vergleichsweise moderate Steigerung

Die Einwohnerzahl der Stadt Stuttgart ist 2021 zwar zum zweiten Mal in Folge gesunken, aber eine Entspannung bei den Immobilienpreisen bewirkt dies bisher nicht: Käufer zahlen in der schwäbischen Metropole im Schnitt 4.556 €/qm für eine Wohnung und 4.158 €/qm für ein Haus und damit 519 €/qm bzw. 376 €/qm mehr als vor einem Jahr. Diese dynamische Entwicklung spiegelt sich auch im Index wider, der eine Steigerung von 11,56 Prozent bei Eigentumswohnungen und 9,67 Prozent bei Eigenheimen im Vergleich zum Vorjahresquartal ausweist. Es ist allerdings noch Luft nach oben, verglichen mit den untersuchten süddeutschen Metropolregionen – selbst im Premiumbereich: Die teuerste Stuttgarter Wohnung geht im 4. Quartal 2021 für 9.856 €/qm über den Tisch – rund 10.000 €/qm unter dem Münchner Maximalpreis.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

Auch pflegebedürftige Menschen möchten meist möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ein Weg, um die Pflegekosten zu finanzieren, ist die Immobilienrente. Darauf weist die WIR WohnImmobilienRente GmbH hin.

 

Laut Statistischem Bundesamt waren Ende 2019 in Deutschland mehr als 4 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen. Diese Zahl wird voraussichtlich weiter steigen, denn die Deutschen werden im Durchschnitt immer älter. Vier von fünf Pflegebedürftigen wurden zu Hause gepflegt. Dabei sind die Kosten für die häusliche Pflege erheblich und werden nur selten vollständig durch die Pflegeversicherung abgedeckt. Der Staat wiederum übernimmt zusätzliche Pflegekosten nur, wenn das eigene Einkommen und Vermögen zur Finanzierung der Pflege nicht ausreichen. Dabei kann auch das Vermögen der Ehe- und Lebenspartner sowie der Kinder herangezogen werden. Die Pflegekosten können also auch Angehörige treffen.

Wer eine eigene Immobilie besitzt, kann diese nutzen, um im Alter ein zusätzliches Einkommen zu erzielen – und gleichzeitig darin wohnen bleiben. Das ist das Prinzip der Immobilienrente. Hierfür gibt es unterschiedliche Modelle wie zum Beispiel die Leibrente mit Wohnrecht, den Teilverkauf und die Umkehrhypothek. Im Folgenden sei einmal das Modell der Leibrente dargestellt. Aber auch die Umkehrhypothek oder der Teilverkauf können je nach Bedarf und Wunsch der Kunden geeignet sein und werden von der WIR WohnImmobilienRente GmbH angeboten.

Instandhaltung der Immobilie abgeben: die Leibrente

“Wer pflegebedürftig ist und sich deshalb nicht mehr um die Instandhaltung der Immobilie kümmern möchte, könnte sich beispielsweise für eine Leibrente entscheiden und damit die Kosten für die ambulante Pflege bestreiten. Dabei wird das Haus verkauft, und zwar entweder für eine Einmalzahlung oder für eine monatliche Rente. Allerdings behält der Verkäufer ein lebenslanges Wohnrecht, sodass er weiterhin in seiner vertrauten Umgebung bleiben kann. Die Instandhaltung übernimmt hingegen der Käufer”, erklärt Dr. Georg F. Doll, geschäftsführender Gesellschafter der WIR WohnImmobilienRente GmbH, die das Portal Immorente.de betreibt.

Die Höhe der Leibrente hängt vom aktuellen Wert der Immobilie und dem Alter des Verkäufers ab: Je älter dieser zum Zeitpunkt des Verkaufs ist, desto höher kann die monatliche Rente – oder die Einmalzahlung – ausfallen. Eine Frau im Alter von 75 Jahren könnte beispielsweise für eine Immobilie im Wert von 300.000 Euro monatlich bis an ihr Lebensende knapp 900 Euro erhalten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

WIR WohnImmobilienRente GmbH, Parkstraße 65, 22605 Hamburg, Tel:  +49 (0) 40 / 53 02 46-76, www.immorente.de

In das neue Jahr starten die Ten Brinke Group B.V. und die DI DEUTSCHLAND.Immobilien AG (DI AG) mit einer Kooperation, welche die gemeinsame Realisierung und Vermarktung von Immobilien in ausgewählten Marktsegmenten zum Ziel hat.

 

Mit 120 Jahren Erfahrung gehört das niederländische Unternehmen Ten Brinke zu den Experten bei Wohn- und Gewerbeimmobilien, mit Schwerpunkt bei der Innenstadtentwicklung. Seit 2008 betreibt das in Hannover ansässige Unternehmen DI AG den professionellen Vertrieb von Immobilien aller Anlageklassen und hat sich mit einem erfolgreichen Online-Marktplatz in dieser Branche etabliert.

Der Fokus der Kooperation liegt auf der gemeinsamen Projektierung und dem Vertrieb von Pflegeimmobilien sowie Mikroappartements, die insbesondere bei Studierenden und Alleinstehenden beliebt sind. „Erste Projekte stehen schon in den Startlöchern. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und schätzen uns glücklich, mit Albert ten Brinke einen starken Partner für die Zukunft an unserer Seite zu wissen“, meint Sebastian Reccius, Vorstand der DI AG. “Auch wir freuen uns, mit Deutschland Immobilien einen starken Partner für die Vermarktung unserer Projekte an der Seite zu haben und so noch schneller auf dem Markt agieren und Projekte umsetzen zu können” sagt Jens Wantia, Prokurist der Ten Brinke Projektentwicklung GmbH & Co. KG.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DEUTSCHLAND.Immobilien GmbH, Georgstr. 44, 30159 Hannover, Tel: +49 511 9209240, Fax: +49 511 920924 29, www.deutschland.immobilien

Die Deutsche Finance International („DFI“), ein Tochterunternehmen der DEUTSCHE FINANCE GROUP, hat in Berlin das Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade von Archer Hotel Capital und Event Hotels erworben.

 

Die Transaktion wurde für den paneuropäischen Value Add Fund der Deutsche Finance International in Partnerschaft mit der CELLS Group, einer führenden deutschen Immobilienentwicklungs-, Asset-Management- und Investmentgesellschaft, durchgeführt.

Das Fünf-Sterne-Hotel mit insgesamt 394 Zimmern profitiert von einer attraktiven Lage in Berlin Mitte, nahe des Botschaftsviertels und gegenüber dem bekannten Bauhaus-Archiv Museum. Der Bezirk ist ein beliebter Standort für eine große Anzahl internationaler und deutscher Unternehmen sowie wichtiger politischer Institutionen und profitiert von einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie einem attraktiven Angebot an Restaurants, Bars und Geschäften. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins sowie dem Kurfürstendamm und dem Berliner Tiergarten.

Die Deutsche Finance International ist gemeinsam mit ihrem Partner CELLS Group vom herausragenden Potenzial der Immobilie überzeugt. Mit der langjährigen Erfahrung der Projektpartner bei der Realisierung von innerstädtischen Value Add-Strategien, soll unter Berücksichtigung der erstklassigen Lage der Immobilie, ein attraktiveres neues Nutzungskonzept realisiert werden, von dem der Standort weiter profitieren wird.   Zudem ist ein weiterer Fokus, durch den Einsatz intelligenter Technologien und der Realisierung verschiedenster ESG Maßnahmen eine langfristige Wertsteigerung der Immobilie zu ermöglichen.  Die Berliner Sparkasse stellt die Finanzierung für die Akquisition zur Verfügung.

Daniel Filser, Head of German Investments bei Deutsche Finance International kommentiert: „Berlin ist eine der aufregendsten und am schnellsten wachsenden Städten in Europa. Diese Transaktion bietet die seltene Gelegenheit, in die Neupositionierung einer herausragenden Immobilie in besonderer Lage Berlins zu investieren. Durch die Schaffung eines erstklassigen Nutzungskonzeptes, welches Büros, Restaurants und Bars sowie ein modernisiertes Hotel umfasst, werden wir einen erheblichen Mehrwert schaffen können.  Wie bei all unseren Sanierungsprojekten legen wir dabei einen sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit. Wir gehen zudem davon aus, dass die Immobilie sowohl von der anhaltenden Entwicklung der Stadt, hin zu einem internationalen Wirtschaftszentrum und einem der liquidesten Immobilienmärkte Europas profitieren wird.“

Dirk Ruppert, CIO der CELLS Group, ergänzt: „Wir freuen uns, über eine weitere gemeinsame Akquisition mit DFI. Die attraktive Immobilie im Herzen Berlins bietet eine Reihe von Optimierungsansätzen, die das Potenzial der Immobilie signifikant erhöhen, ohne eine zukünftige Hotelnutzung auszuschließen. Zusammen mit DFI werden wir einen weltbekannten Architekten beauftragen, um mit uns gemeinsam die Optionen für die Zukunft der Immobilie zu prüfen, während wir den aktuellen Hotelbetrieb mit einem mehrjährigen Mietvertrag fortführen.“

Dominic Seyrling, Director Investments bei Archer Hotel Capital, fügte hinzu: „Der Verkauf dieses Hotels stellt eine seltene Win-Win-Situation für alle beteiligten Parteien dar. Es war eine Freude, mit DFI und der CELLS Group bei dieser Transaktion zusammenzuarbeiten.  Wir sind davon überzeugt, dass sie die richtigen Eigentümer für eine erfolgreiche Weiterentwicklung sind, und wir freuen uns schon darauf, zu sehen, wie ihre Pläne realisiert werden.“

Dies ist bereits die zweite gemeinsame Transaktion von Deutsche Finance International und der CELLS Group. Im vergangenen Jahr wurde eine Büroimmobilie am Holstenwall 20-22 im Zentrum von Hamburg erworben.

Die Käufer wurden von GSK Stockmann, Ernst & Young, HFK Rechtsanwälte, Cushman & Wakefield und CBRE beraten. Auf der Verkäuferseite agierten Freshfields Bruckhaus Deringer, Ernst & Young, Eastdil Secured und CBRE.

DEUTSCHE FINANCE INTERNATIONAL (DFI) ist ein paneuropäischer Private Equity Real Estate-Manager und verwaltet rund 3,1 Milliarden Euro für Staats- und Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Finanzinstitute und Family Offices. DFI verfolgt differenzierte und thematische Value-Add- sowie ausgewählte opportunistische Strategien, um durch Deep-Value-Investitionen und aktives Asset Management überdurchschnittliche risikobereinigte Renditen zu erzielen. Das Unternehmen fungiert als Anlageberater für seine diskretionären Fonds und Co-Investmentpartner und verfügt über einen weltweiten institutionellen Kundenstamm, zu dem Staats- und Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Finanzinstitute und Family Offices gehören.

Die Deutsche Finance International ist ein Tochterunternehmen der DEUTSCHE FINANCE GROUP, wird von seinen Gründungspartnern Frank RoccoGrande und Gavin Neilan geführt und verfügt über ein multidisziplinäres Team, welches an den Standorten in London, München, Madrid und Luxemburg tätig ist. Für weitere Informationen www.deutsche-finance-international.com

CELLS Group. Seit über 25 Jahren entwickelt die CELLS Group Value-add-Investments in innerstädtischen Lagen deutscher Großstädte. Die CELLS Group schafft stadtbildprägende Gewerbeimmobilien sowie Arbeitswelten mit hohem Lebenswert. Als integrierter Dienstleister und Partner realisiert die CELLS einen überdurchschnittlichen Mehrwert als Development-, Asset- und Property-Manager. Ein Team aus ca. 100 Mitarbeitern an den Standorten Berlin, München, Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf und Luxemburg deckt dabei alle Stufen der Wertschöpfungskette ab — von der Akquise über die Entwicklung und Realisierung beziehungsweise Optimierung im Bestand bis hin zum Verkauf. Für weitere Informationen siehe www.cells-group.com

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Finance Group, Leopoldstraße 156, 80804 München, Tel: +49 89 649 563 00, Fax: +49 89 649 563 10, www.deutsche-finance.de

In Europa legt Berlin am deutlichsten zu

 

Der aktuelle Savills Prime Index World Cities* prognostiziert für 2022 sowohl für Miami als auch für Berlin einen Wertzuwachs von 10 Prozent oder mehr, denn die Premium-Wohnimmobilienmärkte erholen sich weltweit weiter.

Wirtschaft und Gesellschaft haben gelernt, mit Covid-19 zu leben. Daher bleiben Immobilien in Metropolen auch im Jahr 2022 ein sicheres Investment. Die durchschnittliche Wertsteigerung von Premium-Immobilien im gesamten Index wird mit 4,3 Prozent prognostiziert, das ist der zweithöchste Wert seit fünf Jahren. „Trotz der Abkühlung des Marktes durch steigende Zinssätze setzt sich der positive Trend von 2021 auch 2022 fort”, kommentiert Paul Tostevin, Leiter von Savills World Research.

„Die Spitzenmieten sind in der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder rasant angestiegen. Das anhaltenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage begünstigt diesen Preisanstieg. In 28 von 30 Städten wird für 2022 mit einem Wachstum gerechnet, wenn auch moderater als im letzten Jahr. Niedrige Zinssätze und steigende Einkommen sorgen weiter für ein hohes Kaufinteresse an Premium-Immobilien. In einigen Städten kommt durch die Flexibilität des Remote Working und dem gleichzeitigen Bedürfnis nach mehr Raum eine stärkere Dynamik in den Markt. Die Rückkehr in Büros, Hochschulen und zu touristischen Reisezielen werden allen Großstädten Wachstum bescheren.”

Starke Wachstumsprognose für Berlin

Neben Berlin wird auch für Miami ein starkes Wachtum von mindestens 10 Prozent prognostiziert. Während für die nordarmerikanische Städte aus dem Index durschnittlich ein 4-prozentiger Zuwachs hervorgeht, wird für Berlin das stärkste Wachstum unter allen europäischen Metropolen prognostiziert. Die Gründe sind auf eine lebhafte Wirtschaft, eine starke inländische und internationale Nachfrage und ein knappes Angebot zurückzuführen.

“In den vergangenen zwei Jahren kamen aufgrund der Reisebeschränkungen weniger Kaufinteressenten zu Besichtigungen nach Deutschland. Je höher die Qualität der Immobilie ist, desto wichtiger ist es für Käufer*innen die Immobilie persönlich zu besichtigen. Insgesamt ist die Nachfrage dennoch gestiegen, aufgrund einer höheren Binnennachfrage durch sich änderende Wohnbedürfnisse“, erklärt Thomas Zabel, Managing Director der Savills Residential Agency Germany.

„Für das laufende Jahr erwarten wir deutliche Zuwächse, insbesondere bei fallenden Reisebeschränkungen. Internationale Käufer*innen werden auch weiterhin in der deutschen Hauptstadt kaufen, da die Preise im Spitzensegment in Berlin nach wie vor als investorenfreundlich gelten, insbesondere im Vergleich zu London und Paris“, so Zabel weiter.

In Russland haben die aktuellen politischen Veränderungen dazu geführt, dass sich heimische Käufer verstärkt dem Moskauer Premiummarkt für Wohnimmobilien zuwenden. Dieser Trend wird sich in der Metropole 2022 mit einem erwarteten Wachstum zwischen 8 und 9,9 Prozent fortsetzen.

Für die Städte im asiatisch-pazifischen Raum wird ein relativ uneinheitliches Wachstum prognostiziert, da es teilweise durch die anhaltenden Coivd-19-Beschränkungen gebremst wird. Für Seoul, Singapur und Sydney wird ein Wachstum von mehr als 4 Prozent prognostiziert, hier ergreifen die Regierungen aktiv Maßnahmen zur Abkühlung ihrer Spitzenmärkte.

Spitzenstädte trotzen den Erwartungen für 2021

Weltweit lag die durchschnittliche Wertsteigerung bei Premium-Wohnimmobilien in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 bei 3,2 Prozent. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2020, als es in den negativen Bereich abtauchte.

„2021 war ein Jahr der Rückkehr. In einigen Ländern kehrten die Angestellten in ihre Büros und internationale Studierende an die Universitäten zurück. Die Städte wurden wieder zu Hotspots für Leben, Arbeit und Freizeit. Während die Corona-Beschränkungen in einigen Märkten aufgehoben wurden, konnten sich Premium-Wohnimmobilien behaupten und ihren Wachstumstrend trotz der Unsicherheit fortsetzen”, kommentiert Lucy Palk, Analystin bei Savills World Research.

Die US-Städte Miami und Los Angeles führten die Tabelle mit einem jährlichen Wachstum von atemberaubenden +21 Prozent und +20 Prozent an. Dies ist auf steigende Einkommen, wohlhabende Käufer und eine Rückkehr der Stadtflucht zurückzuführen. Miami verzeichnete den stärksten Zuwachs und erfreute sich aufgrund des warmen Klimas und der hohen Lebensqualität einer hohen Nachfrage von Umzugswilligen.

In New York hat sich die Lockerung der Beschränkungen positiv auf den Spitzenmarkt ausgewirkt. Die Stadtflucht, mit der die Stadt als unmittelbare Folge der Pandemie konfrontiert war, hinterließ auf dem Markt ein reichhaltiges Angebot und sinkende Preise. Mit der Rückkehr der Einwohner stiegen die Preise für Premium-Wohnimmobilien jedoch wieder auf das Niveau von Dezember 2018.

Auch europäische Städte, mit Ausnahme von Paris, verzeichneten ein Preiswachstum. In Städten wie Amsterdam, Mailand und London, stiegen die Preise merklich an. Berlin erzielte 2021 den höchsten Zuwachs, dicht gefolgt von Lissabon und Genf.

Dubai erlebte in der zweiten Jahreshälfte 2021 einen erstaunlichen Preisanstieg, der so hoch war wie seit dem Finanzcrash im Juni 2008 nicht mehr. Angetrieben wurde dies durch eine starke Nachfrage, die über dem Angebot lag, die Öffnung der internationalen Grenzen, ein erfolgreiches Impfprogramm und andere Maßnahmen der Regierung.

Im asiatisch-pazifischen Raum war das Preiswachstum nicht einheitlich. Seoul, Singapur und Sydney schnitten 2021 gut ab, während Festlandchina und Hongkong unter pandemiebedingter Unsicherheit und Einschränkungen litten, die das Vertrauen von Investoren und Käufern in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 erschütterten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de