Steigende Zinsen führen zu Preiskorrekturen und Transaktionsrückgang

Bei der energetischen Transformation ziehen Vermieter und Mieter an einem Strang

Kaum Mietausfälle – Indexklauseln werden durchgesetzt

Mehr als 80 Prozent der Asset Manager investieren 2023 in die Umsetzung von ESG-Strategien. Investitionen in personelles Wachstum hingegen treten deutlich in den Hintergrund, wie die Asset-Management-Studie 2023 von EY Real Estate zeigt: Nur noch ein Drittel der befragten rund 40 in Deutschland aktiven Asset Manager aller Nutzungsarten möchte in zusätzliche Beschäftigte investieren. Im vergangenen Jahr waren es noch 96 Prozent. Obwohl die energetische Transformation ihrer Bestände bei den allermeisten ganz oben auf der Agenda steht und diese mit großen Herausforderungen verbunden ist, wollen sich 92 Prozent der Umfrageteilnehmer diesen mit dem vorhandenen Personal stellen – Neueinstellungen kommen nur für 31 Prozent in Frage. Auf externe Unterstützung möchten 44 Prozent zurückgreifen. Die Übertragung von Aufgaben an Property Manager ist lediglich für 14 Prozent der Befragten eine Option.

„Das herrschende Umfeld für Asset Manager ist von Unsicherheit, Volatilität und großer Komplexität geprägt. Die Arbeit mit dem Bestand rückt zwangsläufig in den Fokus – sei es der Umgang mit Mietern oder die energetische Transformation der Gebäude“, sagt Oliver Schweizer, Leiter des Immobiliensektors in Deutschland bei EY. „Die zahlreichen Herausforderungen erfordern spezielles Know-how: Ein Personalstopp könnte sich als kurzsichtig herausstellen, auch wenn er aus Kosten- und Risikoerwägungen zunächst durchaus nachvollziehbar ist.“

Transaktionsmarkt gelähmt

Fast alle Befragten (92 Prozent) sind sich einig, dass sich durch die steigenden Finanzierungszinsen Preiskorrekturen bei den Transaktionen einstellen und dass im Jahr 2023 weniger Transaktionen umgesetzt werden als im Jahr 2022 (86 Prozent). Nur noch jeder fünfte Asset Manager gab an, geplante Verkäufe unter diesen Umständen realisieren zu können. Dennoch bleibt Deutschland für mehr als 90 Prozent der Befragten ein sehr attraktiver Investitionsstandort.

Eine leicht positive Tendenz lässt sich immerhin bei Bau- und Handwerksdienstleistungen erkennen: Während im vergangenen Jahr noch knapp 90 Prozent der Asset Manager den dortigen Kapazitätsmangel als Herausforderung angesehen hatten, sind es in diesem Jahr nur noch 70 Prozent. Gleichzeitig erwarten 58 Prozent der Befragten am Bau weiter steigende Preise.

Bislang kaum Mietausfälle zu verzeichnen

84 Prozent der Asset Manager verzeichnen aktuell keine vermehrten Mietausfälle in ihren Portfolios. Allerdings sehen sich fast zwei Drittel der Befragten mit Flächenreduktionen oder Filialschließungen als Nachwirkungen der Corona-Pandemie konfrontiert. Indexmieten sind mittlerweile durchweg üblich: Im Kontext der hohen Inflation gaben 98 Prozent der Umfrageteilnehmer an, diese stärker zu verhandeln. Und: Trotz steigender Kosten auch auf Mieterseite, insbesondere bei den Nebenkosten, setzen mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer die Indexierungsklauseln in Mietverträgen auch vollständig um.

„Trotz multipler Krisen, steigender Kosten und eines generell unsteten Umfelds bewähren sich die allermeisten Mietverhältnisse“, sagt Schweizer. „Es kommt sehr auf das partnerschaftliche Verhältnis an. Gemeinsam und im Dialog lassen sich gangbare Lösungen für die meisten Herausforderungen finden, wie es sich schon während der Corona-Krise gezeigt hat.“

Mehr als 80 Prozent der Befragten erwarten verstärkte Diskussionen mit ihren Mietern zu Nebenkostenabrechnungen. Deren zunehmende Bedeutung spiegelt sich auch im Austausch mit Mietern über Energieeinsparmaßnahmen wider, in dem sich 82 Prozent der Asset Manager befinden. Die Etablierung von ESG-Kriterien für das Portfolio schlägt sich in Form von „grünen Klauseln“ in Mietverträgen nieder – für 71 Prozent der Asset Manager sind sie inzwischen Standard. Flächen mit schlechter Energieeffizienz sind angesichts der Energiekosten aus Sicht von knapp zwei Dritteln der Befragten spürbar schwerer zu vermieten.

Energetische Transformation erfährt hohe Priorität

Für 58 Prozent der Asset Manager stellt die energetische Transformation ihrer Bestände derzeit einen Investitionsschwerpunkt dar. Die Identifikation von Energieeinsparpotenzialen im Portfolio ist eine Maßnahme, die 71 Prozent der Befragten avisieren. So konnten auch bereits 57 Prozent den Energieverbrauch reduzieren und rund drei Viertel streben weitere Reduktionen an. Eine gewichtige Rolle spielt dabei die Kooperation mit Mietern bei der Erfassung von Verbrauchsdaten und der Auswahl der Energiequellen: Knapp zwei Drittel der Befragten wollen diesen Austausch mittelfristig anstoßen. Ein Viertel gab zudem an, dass sie bereits auf eigene Energiegewinnung setzen. Mittelfristig will sich mehr als die Hälfte der Asset Manager auf den Weg zur (Teil-)Autarkie begeben.

ESG-Umsetzung krankt an mangelhafter Datenbasis

Die Mehrheit der Asset Manager (84 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass bei Ankäufen inzwischen eine ESG-Due-Diligence durchgeführt wird und dass portfolioweit ESG-Kriterien etabliert wurden. Allerdings verfügt nicht einmal die Hälfte der Befragten über die Datengrundlage zur Berechnung von CO2-Emissionen sowie physischen und transitorischen Risiken. Im Zusammenhang mit der unvollständigen Datengrundlage und Risikobewertung können die Berichtspflichten von Offenlegungsverordnung und EU-Taxonomie nur bei der Hälfte der Teilnehmer vollständig erfüllt werden.

„Asset Manager haben die Notwendigkeit von ESG-Themen erkannt – allerdings hapert es an der Umsetzung, obwohl die technischen Mittel sowohl hardware- als auch softwareseitig vorhanden sind. In ihrer Anwendung liegt noch erhebliches Effizienzpotenzial insbesondere hinsichtlich bereits bestehender Reportingpflichten auf Portfolioebene“, sagt Schweizer.

Für einzelne Gebäude ist smarte Gebäudetechnik bei 43 Prozent der Befragten bereits ein integriertes Instrument im Asset Management. Auf Portfolioebene verwenden hingegen nur wenige Teilnehmer bereits moderne Technologien zum Monitoring und Auslesen (13 Prozent). Rund 40 Prozent der Befragten planen derzeit den Einsatz entsprechender digitaler Tools.

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HWWI berechnet, wo bis 2035 am ehesten mit einem realen Preisanstieg zu rechnen ist – In der Mehrheit der Regionen sinken die Preise für Eigentumswohnungen – Wertsteigerungen in Metropolen nebst Umland sowie im Süden erwartet

Der Preis­boom am Im­mo­bi­li­en­markt hat ein En­de: In fast der Hälf­te al­ler 400 deut­schen Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te fal­len die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen re­al und lie­gen bis 2035 um min­des­tens zwei Pro­zent un­ter dem heu­ti­gen Ni­veau. In je­dem zehn­ten Ge­biet sta­gnie­ren die Prei­se mit Wer­ten zwi­schen -0,15 und +0,15 Pro­zent pro Jahr. Doch auch un­ter den Ein­flüs­sen von In­fla­ti­on, stei­gen­den Zin­sen und sta­gnie­ren­der Nach­fra­ge wird es am deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt Re­gio­nen ge­ben, in de­nen Im­mo­bi­li­en­be­sit­zer*in­nen in den kom­men­den Jah­ren mit ei­nem Wert­zu­wachs rech­nen kön­nen. In 43 Pro­zent der Re­gio­nen pro­gnos­ti­zie­ren die Ex­pert*in­nen ei­nen An­stieg der Kauf­prei­se re­al um mehr als 0,15 Pro­zent pro Jahr bis 2035. Das ent­spricht ins­ge­samt ei­nem Plus von min­des­tens zwei Pro­zent bis 2035. Rea­le Preis­zu­wäch­se sa­gen die Pro­gno­sen für wei­te Tei­le des süd­li­chen und nord­west­li­chen Raums, die sie­ben grö­ß­ten Me­tro­po­len und ihr Um­land so­wie wei­te­re Groß­städ­te vor­her. Leicht sin­ken­de oder sta­gnie­ren­de Prei­se wer­den in länd­lich ge­präg­ten mit­tel­deut­schen Re­gio­nen er­war­tet. Stär­ke­re Preis­ein­brü­che pro­gnos­ti­zie­ren die Ex­pert*in­nen für den länd­li­chen Raum der ost­deut­schen Bun­des­län­der ab­seits der Groß­städ­te. Dies sind Er­geb­nis­se der Stu­die „Post­bank Woh­nat­las 2022“, für die Ex­pert*in­nen des Ham­bur­gi­schen Welt­Wirt­schafts­In­sti­tuts (HW­WI) ei­ne Kauf­preis­pro­gno­se bis 2035 er­stellt ha­ben.

Vie­ler­orts sta­gnie­ren oder sin­ken die Prei­se für Wohn­im­mo­bi­li­en in Deutsch­land, der Jah­re an­dau­ern­de Auf­wärts­trend hat ein vor­läu­fi­ges En­de ge­fun­den. Auch in der lang­fris­ti­gen Be­trach­tung ste­hen die Zei­chen eher auf Still­stand. Doch das gilt nicht für al­le Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te in Deutsch­land glei­cher­ma­ßen. In wach­sen­den Re­gio­nen mit ho­hen An­tei­len jün­ge­rer, gut­ver­die­nen­der Er­werbs­tä­ti­ger an der Be­völ­ke­rung dür­fen Käu­fer*in­nen und Ei­gen­tü­mer*in­nen von Woh­nun­gen bis 2035 mit wei­te­ren Wert­zu­wäch­sen rech­nen. Fast durch­ge­hend gu­te Rah­men­be­din­gun­gen für Wohn­im­mo­bi­li­en fin­den Ei­gen­tü­mer*in­nen und Kauf­in­ter­es­sier­te vor al­lem im Sü­den und Nord­wes­ten der Re­pu­blik. In den Flä­chen­län­dern Ba­den-Würt­tem­berg, Bay­ern, Hes­sen und Schles­wig-Hol­stein stei­gen die Kauf­prei­se im Durch­schnitt über al­le Re­gio­nen an.

Auch die Im­mo­bi­li­en­märk­te vie­ler Groß­städ­te nebst Um­land pro­fi­tie­ren von gu­ten de­mo­gra­fi­schen und wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Un­ter den so­ge­nann­ten „Big Se­ven“, al­so den sie­ben grö­ß­ten deut­schen Me­tro­po­len, wird der stärks­te Preis­an­stieg er­neut in Mün­chen er­war­tet. Der Qua­drat­me­ter­preis für Ei­gen­tums­woh­nun­gen in Deutsch­lands der­zeit teu­ers­ter Groß­stadt wird nach Be­rech­nun­gen der HW­WI-Ex­pert*in­nen bis 2035 jähr­lich re­al noch­mals um mehr als zwei Pro­zent wach­sen. In Ham­burg, der der­zeit zweit­teu­ers­ten Stadt un­ter den Big 7, ver­läuft die Preis­ent­wick­lung dem­ge­gen­über deut­lich mo­dera­ter. In der Han­se­stadt kön­nen Be­sit­zer*in­nen von Ei­gen­tums­woh­nun­gen mit ei­nem Wert­zu­wachs von 0,29 Pro­zent pro Jahr bis 2035 rech­nen.

Im Rah­men der Kauf­preis­pro­gno­se für die 400 kreis­frei­en Städ­te und Land­krei­se wer­den An­ge­bots- und Nach­fra­ge­ent­wick­lun­gen auf Ba­sis ver­schie­de­ner Re­gio­nal­da­ten zur Be­völ­ke­rungs- und Al­ters­struk­tur, Haus­halts­grö­ße, Ein­kom­mens­ent­wick­lung so­wie zu Wohn­aus­ga­ben und Woh­nungs­an­ge­bot mo­del­liert. Das HW­WI-Woh­nungs­markt­mo­dell voll­zieht nach, wie sich die­se Fak­to­ren wech­sel­sei­tig be­ein­flus­sen. Am En­de der Mo­dell­rech­nung steht die Kauf­preis­pro­gno­se für den Zeit­raum 2022 bis 2035. Aus­ge­wie­sen wird der durch­schnitt­li­che jähr­li­che rea­le Preis­t­rend.

„Stei­gen­de Zin­sen, In­fla­ti­on und die da­mit schwä­cheln­de Nach­fra­ge las­sen die Prei­se im Be­trach­tungs­zeit­raum bis 2035 nicht mehr so stark stei­gen wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, Lei­ter Pro­dukt­ma­nage­ment Im­mo­bi­li­en. „Lang­fris­tig wer­den die Wert­ent­wick­lun­gen auf dem Im­mo­bi­li­en­markt vor al­lem durch die de­mo­gra­fi­schen so­wie die wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen der je­wei­li­gen Re­gio­nen be­stimmt. In Städ­ten und Ge­bie­ten mit star­kem Zu­zug und vie­len Ar­beits­plät­zen blei­ben Ei­gen­tums­woh­nun­gen be­gehrt und die Prei­se zie­hen wei­ter an.“

Um­land der Me­tro­po­len wei­ter be­gehrt

Die Big 7 und ihr Um­land blei­ben für An­le­ger*in­nen und Selbst­nut­zer*in­nen at­trak­tiv. Das liegt un­ter an­de­rem an den er­war­te­ten Be­völ­ke­rungs­zu­wäch­sen. Für Frank­furt am Main pro­gnos­ti­zie­ren die Wis­sen­schaft­ler*in­nen ei­nen Zu­wachs von knapp sechs Pro­zent bis 2035. Für Ber­lin lie­gen die Er­war­tun­gen zwi­schen vier und fünf Pro­zent. Es fol­gen Ham­burg mit knapp vier Pro­zent und Stutt­gart mit mehr als drei Pro­zent. Ne­ben der de­mo­gra­fi­schen Ent­wick­lung wird hier auch die er­war­te­te Ein­kom­mens­ent­wick­lung die Kauf­prei­se trei­ben. Das ver­füg­ba­re Ein­kom­men der Haus­hal­te wird re­al in al­len sie­ben Me­tro­po­len bis 2035 stei­gen. Für Mün­chen und Frank­furt am Main be­rech­nen die Ex­pert*in­nen die höchs­ten Ein­kom­mens­zu­wäch­se. Zu­dem über­steigt in zen­tra­len La­gen die Nach­fra­ge vie­ler­orts wei­ter­hin das An­ge­bot, was die Prei­se treibt.

Für Pots­dam wird mit rea­len Preis­zu­wäch­sen von 2,71 Pro­zent pro Jahr das vor­aus­sicht­lich stärks­te pro­zen­tua­le Preis­wachs­tum al­ler deut­schen Re­gio­nen er­war­tet. Die künf­ti­ge Preis­dy­na­mik bis 2035 in der bran­den­bur­gi­schen Lan­des­haupt­stadt ist da­mit so­gar hö­her als in Deutsch­lands teu­ers­ter Stadt Mün­chen. Auf dem zwei­ten Platz der Re­gio­nen mit den grö­ß­ten pro­gnos­ti­zier­ten Preis­zu­wäch­sen – und da­mit eben­falls hö­her als die baye­ri­sche Me­tro­po­le – liegt der Land­kreis Er­ding in Bay­ern. Er­ding im Speck­gür­tel der Lan­des­haupt­stadt und Pots­dam im Um­land von Ber­lin las­sen so­mit bis 2035 die grö­ß­ten Wert­zu­wäch­se al­ler deut­schen Re­gio­nen er­war­ten. „Die At­trak­ti­vi­tät der Me­tro­pol­re­gio­nen bleibt auch nach der Co­ro­na-Pan­de­mie un­ge­bro­chen. Wie das Bei­spiel Mün­chen und Er­ding so­wie Ber­lin und Pots­dam zei­gen, wer­den die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen im Um­land so­gar stär­ker stei­gen als in den Me­tro­po­len selbst. Wer al­ler­dings dau­er­haft mit Ho­me­of­fice pla­nen kann, ten­diert ger­ne zum Wohn­t­raum im Speck­gür­tel“ so Beer­mann.

Sechs Re­gio­nen der Top-Ten mit den grö­ß­ten rea­len Preis­zu­wäch­sen pro Jahr lie­gen im Bun­des­land Bay­ern und da­mit in Reich­wei­te von Deutsch­lands teu­ers­ter Me­tro­po­le Mün­chen. Da­bei ha­ben die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen auch in die­sen Ge­gen­den teil­wei­se mit mehr als 6.500 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter schon vie­le der Big 7 über­holt. In Ber­lin, Köln, Stutt­gart und Düs­sel­dorf kauf­ten Im­mo­bi­li­en­in­ter­es­sent*in­nen 2022 im Schnitt güns­ti­ger als in den baye­ri­schen Land­krei­sen Ebers­berg und Dach­au. In Leip­zig lie­gen die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen da­ge­gen mit rund 3.300 Eu­ro noch auf recht mo­dera­tem Ni­veau, sol­len sich laut HW­WI-Pro­gno­se je­doch bis 2035 be­son­ders dy­na­misch ent­wi­ckeln. „Die säch­si­sche Me­tro­po­le ist ein Bei­spiel für po­ten­zi­el­le In­ves­ti­ti­ons­chan­cen: Ver­gleichs­wei­se mo­dera­te Prei­se mit Aus­sicht auf Wert­stei­ge­run­gen in den kom­men­den Jah­ren“, sagt Ma­nu­el Beer­mann. „Ge­ne­rell soll­ten Kauf­in­ter­es­sier­te An­ge­bo­te in Groß­städ­ten und ih­rem Um­land be­son­ders ge­nau prü­fen. Nicht im­mer las­sen sich kurz- oder mit­tel­fris­tig noch Preis­zu­wäch­se er­zie­len und Ei­gen­tums­woh­nun­gen wer­den mit­un­ter über­teu­ert an­ge­bo­ten.“

Al­ter­na­ti­ven für Kauf­in­ter­es­sier­te

Die Stu­die zeigt aber auch, dass die Prei­se nicht nur in den oben ge­nann­ten Re­gio­nen so­wie den Big Se­ven wei­ter an­zie­hen, son­dern auch für wei­te­re Groß­städ­te so­wie Land­krei­se jähr­li­che Preis­zu­wäch­se bis 2035 er­war­tet wer­den kön­nen. Un­ter den kreis­frei­en Städ­ten mit mehr als 100.000 Ein­woh­ner*in­nen pro­gnos­ti­zie­ren die Ex­pert*in­nen ne­ben den be­reits ge­nann­ten Groß­städ­ten für Dres­den (Sach­sen), In­gol­stadt (Bay­ern), Mainz (Rhein­land-Pfalz), Müns­ter (Nord­rhein-West­fa­len), Darm­stadt (Hes­sen), Frei­burg im Breis­gau und Hei­del­berg (Ba­den-Würt­tem­berg) so­wie Je­na (Thü­rin­gen) po­si­ti­ve rea­le Preis­ent­wick­lun­gen von mehr als ei­nem Pro­zent pro Jahr. „Bei der ra­san­ten Preis­ent­wick­lung in den Me­tro­po­len in den ver­gan­ge­nen Jah­ren rü­cken zu­neh­mend wei­te­re Groß­städ­te in den Fo­kus, die bis­her noch kei­ne so ex­tre­men Sprün­ge ge­macht ha­ben. Vie­le Stu­die­ren­den­städ­te lo­cken mit ei­nem viel­fäl­ti­gen Frei­zeit­an­ge­bot und kur­zen We­gen“, er­klärt Beer­mann. „Heu­te müs­sen Kauf­in­ter­es­sier­te ge­nau­er hin­se­hen, um Ob­jek­te in Re­gio­nen mit po­si­ti­vem Preis­t­rend zu fin­den. Im Ein­zel­fall soll­ten an­ge­hen­de Im­mo­bi­li­en­be­sit­zer*in­nen Aus­stat­tung, La­ge und Re­no­vie­rungs­stand der Im­mo­bi­lie ge­nau be­trach­ten – und sich im Zwei­fels­fall den Rat von Ex­pert*in­nen ein­ho­len. Dies gilt mit Blick auf die en­er­ge­ti­schen Stan­dards um­so mehr.“

Ei­gen­tums­woh­nung auch bei ne­ga­ti­vem Preis­t­rend?

Wert­ver­lus­te bei Im­mo­bi­li­en dro­hen da­ge­gen in struk­tur­schwa­chen Re­gio­nen mit sin­ken­den Be­völ­ke­rungs­zah­len. Deut­li­che Be­völ­ke­rungs­rück­gän­ge wer­den für vie­le Re­gio­nen in Sach­sen-An­halt, Thü­rin­gen, Sach­sen, Meck­len­burg-Vor­pom­mern und im Saar­land er­war­tet. Da dort gleich­zei­tig die Be­völ­ke­rung über­durch­schnitt­lich al­tert, wer­den die Kauf­prei­se in Fol­ge stark sin­ken. In den ost­deut­schen Bun­des­län­dern ist ins­be­son­de­re der länd­li­che Raum au­ßer­halb des Gro­ß­raums Ber­lin und der Groß­städ­te von hö­he­ren Wert­ver­lus­ten be­trof­fen. Ei­gen­tums­woh­nun­gen in der Stadt Suhl und im Wart­burg­kreis in Thü­rin­gen wer­den von al­len deut­schen Re­gio­nen vor­aus­sicht­lich am stärks­ten an Wert ver­lie­ren. Ge­gen den Trend ent­wi­ckeln sich in Ost­deutsch­land der Gro­ß­raum Ber­lin so­wie an­de­re Groß­städ­te wie Leip­zig, Je­na und Dres­den po­si­tiv. Un­ter den Groß­städ­ten mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern sind die Ruhr­ge­biets­städ­te Her­ne, Gel­sen­kir­chen, Ha­gen, Duis­burg, Ober­hau­sen, Mühl­heim an der Ruhr und Bo­chum so­wie das na­he­ge­le­ge­ne Rem­scheid im Ber­gi­schen Land von Preis­rück­gän­gen be­trof­fen. Die Ex­pert*in­nen pro­gnos­ti­zie­ren re­al leicht sin­ken­de Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen im länd­lich ge­präg­ten west­li­chen Mit­tel­deutsch­land.

„Be­ach­tet wer­den muss, dass die Pro­gno­sen jähr­li­che Durch­schnitts­wer­te für die ge­sam­te be­trach­te­te Re­gi­on wie­der­ge­ben. Mög­lich ist so­mit, dass sich in­ner­halb der Land­krei­se Ge­mein­den mit gu­ter Ver­kehrs­an­bin­dung und In­fra­struk­tur­aus­stat­tung sehr po­si­tiv, schlecht ge­le­ge­ne Ge­mein­den mit man­geln­dem In­fra­struk­tur­an­ge­bot wie­der­um sehr ne­ga­tiv ent­wi­ckeln. Auch in­ner­halb von Ge­mein­den ist das Spek­trum in der Re­gel weit ge­fä­chert. Je nach An­bin­dung, La­ge und Aus­stat­tung kön­nen sich im Ein­zel­fall deut­li­che Ab­wei­chun­gen von den Durch­schnitts­wer­ten er­ge­ben“, sagt Beer­mann. „Wer kei­ne Wert­an­la­ge sucht, son­dern lang­fris­tig ein Ei­gen­heim für die Fa­mi­lie selbst nut­zen will, kann sich auch in die­sen Re­gio­nen den Traum er­fül­len. Ab­be­zahl­te Im­mo­bi­li­en kön­nen ein wich­ti­ger Bau­stein für die Al­ters­vor­sor­ge sein.“

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2023

Der Post­bank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Preis­pro­gno­se, die den zwei­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de un­ter der Lei­tung von Di­plom-Volks­wir­tin Dör­te Nitt-Drie­ßel­mann, Se­ni­or Re­se­ar­che­rin beim Ham­bur­ger Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

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Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, hat den aktualisierten Ergebnisbericht zur Taxonomie der Wirtschaftsimmobilien vorgelegt.

Unter dem Titel „Strukturierung des sachlichen Teilmarktes wirtschaftlich genutzter Immobilien zum Zwecke der Marktbeobachtung und Wertermittlung“ wurden jegliche Arten von Gewerbeimmobilien, die nunmehr besser als Wirtschaftsimmobilien zu bezeichnen sind, beschrieben und kategorisiert.

Der Bericht ist Ergebnis intensiver Fachgespräche mit dem Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse in Deutschland (AK OGA), des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), des Urban Land Institutes (ULI), der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung, dem AK Wertermittlung des Deutschen Städtetags, dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) sowie der RICS und wurde auch von der Deutschen Bundesbank und vom Statistischen Bundesamt im Beobachterstatus begleitet.

Im Fokus der Aktualisierung stand die Berücksichtigung von aktuellen Trends und Erkenntnisse aus der Corona-Krise, wie etwa die gewachsene Bedeutung von Nahversorgung und E-Commerce, was nach einer stärkeren Differenzierung im Segment der Handelsimmobilien aber auch bei den Logistikimmobilien verlangte. So werden nun etwa auch Nachversorgungszentren oder Fulfilmentcenter von anderen Immobilienarten abgegrenzt.

Das neu eingeführte Segment der Mixed-Use Immobilien fängt den Trend von monofunktionalen zu mischgenutzten Immobilien ein. Auch wurden weitere Lücken geschlossen, etwa bei den Gastronomieimmobilien oder den Gesundheitsimmobilien mit ambulanter oder stationärer Leistungserbringung. Dabei wurde auch die Abgrenzung von Betreutem Wohnen und Servicewohnen für Senioren gegenüber den Wohnimmobilien geschärft.

„Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Transparenz innerhalb der Immobilienbranche maßgeblich voranzutreiben“, sagt Aygül Özkan, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des ZIA. „Hierfür bedarf es aber einer Übereinkunft, welche Immobilienarten überhaupt zu welchen Nutzungssegmenten zählen. Mit einem standardisierten Verständnis der Immobilienarten verbessern wir die Datenlage, steigern die Vergleichbarkeit von Marktberichten und verstärken die Rechtssicherheit bei der Immobilienwertermittlung.“ Özkan zeigte sich erfreut, dass die Taxonomie mit Vertreterinnen und Vertretern vieler Institutionen der Branche weiterentwickelt wurde. „Der nächste Schritt zu mehr Markttransparenz liegt nun in der flächendeckenden Anwendung, zu der wir alle Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer ausdrücklich ermuntern.“

Mit dem vorangegangenen Ergebnisberichten konnten bereits Erfolge verzeichnet werden. Unter anderem der Immobilienmarktbericht Deutschland des AK OGA basiert in seiner Struktur auf den gewonnenen Erkenntnissen. Peter Ache, Redaktionsleiter des Immobilienmarktberichtes Deutschland der Gutachterausschüsse (AK OGA), zeichnete mitverantwortlich für die fachliche Federführung und führt dazu aus:

„Gerade bei dem heterogenen Markt der Wirtschaftsimmobilien benötigen wir genaue Standards für die Auswertung der Kaufverträge bei den Gutachterausschüssen; erst wenn wir gute und vergleichbare Daten in Deutschland haben, können wir auch gute Analysen machen. Diese aber sind für alle Schritte des Investitionsprozesses notwendig. Die Taxonomie muss nun auch für die Führung der Kaufpreissammlungen der amtlichen Gutachterausschüsse übernommen werden.“

Hintergrund: Mit der Taxonomie der Wirtschaftsimmobilien (vormals „Kategorisierung der Wirtschaftsimmobilien“) wird das Ziel verfolgt, die Immobilienarten der Wirtschaftsimmobilien einheitlich zu erfassen und zu clustern, sodass die Immobilienmarktbeobachtung und -wertermittlung verbessert wird – auch indem eine breite Nutzerschaft (insb. der Gutachterausschüsse und Wertermittler) einheitliche Definitionen zu Rate ziehen kann. Der letzte Bericht aus 2019 ist ein Zwischenbericht, der noch einige Lücken etwa bei den Gesundheits- und Gastronomieimmobilien aufwies. Bei der Überarbeitung wurden neben Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Institutionen diverse Expertinnen und Experten und einschlägige Veröffentlichungen wie etwa von bulwiengesa, gif, HypZert sowie Auswertungen aus Transaktionsdatenbanken zugrunde gelegt.

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Mangelnde Flächenverfügbarkeit führt zu niedrigem Umsatz

Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wurden zum Jahresbeginn deutlich weniger Flächen vermietet als noch im Vorjahr. Mit 1,2 Millionen m² entspricht der Rückgang im ersten Quartal 2023 etwa 49 Prozent. Den Fünfjahresschnitt unterschritt das Ergebnis um 37 Prozent, vom Zehnjahresschnitt wich es um etwa 30 Prozent ab.

Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany: „Die Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen befindet sich auf einem anhaltend hohen Niveau. Doch infolge der wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt eine erhebliche Anzahl an Projektentwicklungen aus, was Interessenten und Nutzer vor Herausforderungen stellt. Etliche Unternehmen sind dazu übergegangen, von ihren Optionen Gebrauch zu machen und zu Vorkrisen-Konditionen vorzeitig ihre Mietverträge zu verlängern. So sichern sie sich frühzeitig die benötigten Flächen und laufen nicht Gefahr, auf dem freien Markt keine neuen Flächen mehr zu finden. Die Herausforderung hinsichtlich verfügbarer Grundstücke und freier Flächen wird uns weiterhin begleiten. Die ohnehin hohe Nachfrage dürfte aufgrund der Zeichen, die auf eine nahende, konjunkturelle Erholung deuten, noch weiter anziehen.“

Umsatz in den Metropolregionen unterliegt Fünfjahresvergleich um fast 40 Prozent

In den fünf großen Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden im ersten Quartal 2023 rund 320.000 m² umgesetzt. Das sind etwa 62 Prozent weniger als noch im Vorjahresquartal und rund 39 Prozent weniger als im Fünfjahresschnitt. Insgesamt fehlten dem Logistik- und Lagerflächenmarkt Deals im Größensegment von mehr als 10.000 m², deren Gesamtumsatz sich von 147.000 m² im Vorjahresquartal auf 88.300 m² fast halbiert hat. Mitverantwortlich ist zudem die geringe Aktivität der Eigennutzer, innerhalb der fünf Ballungsräume bricht ihre Aktivität um 97 Prozent ein. „Die schwierige Finanzierungssituation, gepaart mit den gestiegenen Kosten, hat in der jüngeren Vergangenheit etliche Eigennutzer dazu gebracht, weitreichende Entscheidungen und Aktivitäten vorerst ruhen zu lassen oder möglichst hinauszuzögern. Potenzielle Eigennutzer haben sich daher bereits für Mietverhältnisse als Übergangslösung entschieden“, sagt Schekahn.

Zuwachs beim Umsatzvolumen verbuchte im Jahresvergleich die Region Frankfurt mit einem Plus von 22 Prozent auf 58.000 m². Mit 65.500 m² wurde in München ein ähnlich hohes Niveau erreicht, das leicht um vier Prozent anstieg. Deutlichere Umsatzeinbußen gab es in Düsseldorf (minus 21 Prozent) und Hamburg (minus 46 Prozent). In Berlin sackte der Flächenumsatz um 89 Prozent ab, allerdings handelt es sich dabei um einen Sondereffekt: Im Vorjahresquartal erhielt der Eigennutzer Tesla die Baugenehmigung für sein Werk, das dort damals mit 327.000 m² etwa zwei Drittel des Quartalsumsatzes ausmachte.

Wenn auch deutlich unter dem Vorjahresergebnis, zeigte Hamburg aufgrund von drei Deals jenseits der 10.000-m²-Grenze mit etwa 89.400 m² die beste Performance unter den fünf Ballungsräumen. An zweiter Position lag München mit rund 66.000 m², gefolgt von Frankfurt, Düsseldorf und Berlin mit Volumina von 58.000m² bis 53.000 m².

Die stärkste Nachfrage mit 97.000 m² und einem Anteil von 30 Prozent kam von Unternehmen aus dem Handel. Den größten Anteil darunter machten mit 25.000 m² Handelsunternehmen aus dem

E-Commerce, hauptsächlich Lebensmittellieferdienste wie Flink, Picnic und Alpakas aus. Unternehmen aus den Bereichen Transport, Verkehr und Lagerhaltung machten ein Vermietungsvolumen von 74.000 m² aus, auf Industrieunternehmen entfielen 66.000 m².

„Wir erleben eine anhaltende Nachfrage aus dem Automotivesektor. Neben der Parallelproduktion von Verbrenner- und Elektroautos führen nach wie vor gestörte Lieferketten zu einer ausgeprägteren Vorratshaltung und somit zu einem erhöhten Flächenbedarf der Hersteller. Auch im Pharmasektor erfordert die lieferkettenbedingte Medikamentenunterversorgung insbesondere von Kindern eine ausgiebigere Lagerhaltung. Da sich zugleich aufgrund saisonaler Unsicherheiten einzelne Unternehmen aus anderen Sektoren temporär verkleinern, versuchen gerade diese, Flächen durch Untervermietungen zu kapitalisieren“, sagt Schekahn.

Fertiggestellt wurden im ersten Quartal 2023 rund 222.000 m² Logistik- und Lagerflächen, der größte Anteil davon in der Region Berlin, gefolgt von Hamburg. Insgesamt befinden sich in den fünf Ballungsräumen derzeit rund 900.000 m² Flächen im Bau. Prägend sind dabei ebenfalls Berlin und Hamburg mit Entwicklungen von 270.000 m² bzw. 230.000 m². „Bereits 45 Prozent dieser Flächen sind vermietet oder werden für Eigennutzer errichtet. Der Anteil der spekulativen Entwicklungen ist demnach zwar nicht gering, allerdings muss in Summe noch deutlich mehr entwickelt werden, um nur ansatzweise dem nachgefragten Bedarf gerecht zu werden“, sagt Schekahn. Die größten Projekte im Bau befinden sich im Berliner Umland-West (Straße der Einheit 142-148) mit knapp 50.000 m² sowie im Hamburger Umland-Süd mit einer von Aldi genutzten Fläche von 42.000 m².

Nachdem im vierten Quartal 2022 die Spitzenmieten für Flächen von mehr als 5.000 m² bereits deutlich angestiegen waren, zogen sie nun in Hamburg und Düsseldorf erneut um drei bis zehn Prozent auf 8,25 Euro/m² an. Unverändert blieben die Werte dagegen in Berlin mit 7,50 Euro/m², Frankfurt mit 7,30 Euro/m² und München mit 10,50 Euro/m².

Vier größte Transaktionen des Quartals außerhalb der Metropolregionen registriert

Außerhalb der fünf großen Ballungsgebiete wurden im ersten Quartal 2023 rund 881.000 m² Logistik- und Lagerfläche im Größensegment von mehr als 5.000 m² umgesetzt. Rückgänge wurden zwar auch dort registriert, wenn auch mit einem vergleichsweise geringeren Minus von 43 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2022 bzw. minus 36 Prozent gegenüber dem Fünfjahresschnitt der ersten Quartale.

„Aufgrund der enormen Flächenknappheit in den Metropolen und der anhaltend hohen Nachfrage weichen Unternehmen zunehmend in Regionen außerhalb der Ballungsräume aus. Gebiete, die für sie einst nicht infrage kamen, geraten nun zunehmend in den Fokus“, sagt Schekahn. Die vier größten Transaktionen in Deutschland wurden außerhalb der fünf Ballungszentren erfasst: Unter anderem die BMW Group, Rhenus Warehousing Solutions Europe WM Group und Robert Bosch mieteten in den Gemeinden Pilsting (Niederbayern), Sülzetal (südlich von Magdeburg), Greven (bei Münster) und Philippsburg (zwischen Heidelberg und Karlsruhe) insgesamt knapp 250.000 m² Fläche an.

Während Unternehmen aus den Bereichen Transport, Verkehr und Lagerhaltung für knapp 36 Prozent des Umsatzes verantwortlich waren, entfielen 27 Prozent auf den Industriesektor und elf Prozent auf Handelsunternehmen.

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Die Uhr zeigt, wo sich die Büromärkte nach Einschätzung von JLL innerhalb ihrer Mietpreis-Kreisläufe Ende März 2023 befinden.

Der lokale Markt kann sich in der Uhr in verschiedene Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen. Die Uhr ist eine Methode zum Vergleich der Positionen der Märkte in ihrem Kreislauf. Die Positionen sind nicht zwingend repräsentativ für den Investment- und Projektentwicklungsmarkt. Die Positionen der Märkte beziehen sich auf die Spitzenmieten. Es gibt Märkte, die keinem konventionellen Zyklus folgen und sich eher zwischen 9 und 12 Uhr bewegen. In diesem Fall repräsentiert 9 Uhr einen Mietanstieg nach einer Periode der Mietstabilität.

Die Aussichten für die europäische Wirtschaft haben sich, ausgehend von einem niedrigen Niveau, im Laufe des Jahres aufgehellt, wobei die Prognosen für dieses Jahr jeden Monat nach oben korrigiert wurden. Von den großen Volkswirtschaften wird nur für das Vereinigte Königreich 2023 ein Rückgang erwartet, während die prognostizierten Rezessionen in anderen europäischen Ländern revidiert wurden und nur noch als Konjunkturschwäche eingestuft werden. Die Inflation blieb zwar hoch, aber nachdem sie Ende vergangenen Jahres ihren Höhepunkt erreicht hatte, fällt sie nun weiter. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da die Preissteigerungen von 2022 den Jahresvergleich verzerren und die Rohstoff- und Energiepreise auf das Vorkriegsniveau zurückgingen.

Die Zinssätze werden voraussichtlich noch etwas weiter steigen, aber nach derart rasanten und signifikanten Zinserhöhungen dürfte der größte Teil des Zyklus hinter uns liegen. Künftige Steigerungen werden wahrscheinlich gering ausfallen, und die Märkte rechnen mit dem Beginn des Rückgangs vielleicht schon vor Ende dieses Jahres.

Auch in anderen Bereichen gab es positive Anzeichen: „Das Vertrauen ist wieder gestiegen, und die Stimmung der Verbraucher und Unternehmen erholt sich langsam von ihren Tiefstständen im vierten Quartal 2022. Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor angespannt – mit Arbeitslosenquoten, die nahe den Tiefstständen mehrerer Jahrzehnte liegen, und freien Stellen, die, wenn auch rückläufig, über ihren langfristigen Durchschnittswerten liegen“, sagt Hela Hinrichs, Senior Director EMEA Research & Strategy.

Zuletzt ist jedoch ein großes Gefahrenszenario aufgetaucht, nämlich das einer Bankenkrise und Kreditklemme. „Doch die Auswirkungen konzentrierten sich auf die USA, die Ansteckungsgefahr für Europa blieb bislang begrenzt. Es ist jedoch noch zu früh, um abschätzen zu können, ob sich dieses Risiko verschärft oder verflüchtigt“, so Hinrichs.

Mietwachstum setzt sich bei Topbüros in zentralen Lagen fort

Nach einem starken Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2022 verlangsamte sich die Dynamik des  europäischen Büromietindex im ersten Quartal 2023 (0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal). Dieser Quartalsanstieg ist der niedrigste seit dem vierten Quartal 2021, bleibt aber weitgehend im Rahmen der langfristigen Durchschnittswerte.

Mit 5,9 Prozent liegt das jährliche Wachstum der europäischen Büromieten weiterhin deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 3,4 Prozent. „Die Fundamentaldaten hinsichtlich Vermietungsquote und Preisentwicklung von Spitzenbüros mit hohen ESG-Standards sind weiterhin besser als die von Bürogebäuden geringerer Qualität an weniger attraktiven Standorten“, differenziert Hela Hinrichs. Die Mehrheit der Büromärkte befindet sich nun im Quadranten „Verlangsamtes Mietpreiswachstum“ der Büro-Immobilienuhr.

Mietsteigerungen wurden in nur fünf von 23 Indexmärkten beobachtet, darunter Edinburgh (5,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal), Utrecht (1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal), Berlin (1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal), München (1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal) und Madrid (0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal). In allen übrigen 18 Märkten stagnierten die Spitzenmieten im ersten Quartal 2023.

Eine starke Mieternachfrage in zentralen Lagen wird in vielen Teilen Europas weiterhin für ein positives Mietwachstum sorgen, wenn auch im unteren einstelligen Bereich. Die Fundamentaldaten für Büros in nicht zentralen Teilmärkten bleiben unter großem Druck, da das Risiko der Überalterung allgegenwärtig ist.

Flächenumsatz geht im Jahresvergleich um 24 Prozent auf rund zwei Millionen Quadratmeter zurück

Die europäischen Mietmärkte schwächten sich im ersten Quartal 2023 aufgrund von Marktunsicherheit, zurückhaltenden Mietern und Verzögerungen bei Anmietungen ab. Mit zwei Millionen m² fiel das erste Quartal um 24 Prozent schwächer aus als das erste Quartal 2022 und das schwächste Quartal seit zwei Jahren.

Auf Stadtebene wurden in Prag (75 Prozent im Jahresvergleich), Amsterdam (51 Prozent im Jahresvergleich), Stockholm (38 Prozent im Jahresvergleich) und Brüssel (7 Prozent im Jahresvergleich) Zuwächse beim Flächenumsatz im ersten Quartal verzeichnet. Die höchsten Verluste im Vergleich zum Vorjahresquartal wurden in Den Haag (minus 56 Prozent im Jahresvergleich), Utrecht (minus 43 Prozent im Jahresvergleich), Dublin (minus 43 Prozent im Jahresvergleich) sowie Lyon (minus 40 Prozent im Jahresvergleich) verzeichnet.

Trotz des geringen Flächenumsatzes und der Zurückhaltung der Unternehmen, Entscheidungen hinsichtlich ihres Flächenbedarfs zu treffen, ist der Wunsch nach qualitativ hochwertigen Büroprodukten auf dem Markt offensichtlich – vor allem moderne ESG-Standards, die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- und Kultureinrichtungen und eine gute Verkehrsanbindung sind für viele Unternehmen wichtige Kriterien, sich für einen Standort zu entscheiden.

„Es gibt eine Vielzahl konkreter Anmietungsanfragen im Markt, auch wenn die Vorlaufzeiten für den Vertragsabschlüsse aufgrund der Marktunsicherheit länger geworden sind. Finanz- und Dienstleistungsunternehmen (insbesondere im Rechtsbereich) sowie große Beratungsunternehmen sind weiterhin die Hauptakteure, wenn es um die Neupositionierung und Umstrukturierung von Portfolios in ganz Europa geht“, erklärt Hela Hinrichs.

In Europas größtem Büromarkt, Paris, erreichte der Flächenumsatz im ersten Quartal 317.000 m². Dies entspricht einem Rückgang der Bürovermietung um 39 Prozent im Jahresvergleich und ist deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 513.000 m², was sich auf das unsichere wirtschaftliche und politische Umfeld zurückführen lässt. Während sich der Flächenumsatz weiterhin auf die besten Lagen konzentriert, ist auch eine lebhafte Nachfrage nach Büroflächen mit hohen ESG-Standards zu verzeichnen. Vier große Büroanmietungen mit 5.000 m² und mehr betrafen Gebäude mit mindestens zwei Zertifizierungen wie HQE oder BREEAM.

Der Flächenumsatz im Londoner Innenstadtbereich erreichte im ersten Quartal 2023 192.000 m². Dies entspricht einem Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum Umsatz im entsprechenden Zeitraum 2022 (225.000 m²) und neun Prozent gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt des ersten Quartals (214.000 m²). Der TMT-Bereich mit Technologie, Medien und Telekommunikation sowie der Dienstleistungssektor hatten mit jeweils 24 Prozent den größten Anteil am Quartalsumsatz. Der Banken- und Finanzsektor blieb mit 45.000 m² beziehungsweise einem Anteil von 23 Prozent dynamisch. Die Nutzer konzentrieren sich auf Spitzenobjekte, wobei 73 Prozent der gesamten Flächenanfragen auf Vorvermietungen, Neubauten oder renovierte Flächen entfallen. Damit liegt der Anteil über dem Zehnjahresdurchschnitt von 68 Prozent.

Auch in den sieben deutschen Immobilienhochburgen war der Büroflächenumsatz im ersten Jahresquartal rückläufig. Der Abschlussumsatz belief sich auf 607.000 m², was einem Rückgang von fast 32 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022 entspricht. Alle deutschen Märkte haben im ersten Quartal 2023 einen Rückgang verzeichnet. Allerdings waren diese in Düsseldorf (minus 19 Prozent) und Berlin (minus 22 Prozent) moderater als in Stuttgart (minus 53 Prozent) oder München (minus 39 Prozent).

Leerstandsquote wächst im ersten Quartal leicht um zehn Basispunkte auf 7,6 Prozent

Der Leerstand in europäischen Büroimmobilien wuchs im ersten Quartal 2023 um zehn Basispunkte auf 7,6 Prozent und bleibt damit im Bereich der langfristigen Durchschnittswerte. Die Angebotsseite bleibt aufgrund marktweiter Planungsverschiebungen und Bauverzögerungen angespannt, was durch das schwierige Finanzierungsumfeld noch verstärkt wird. Sechs Märkte verzeichneten einen Rückgang des verfügbaren Angebots, darunter das spanische Madrid (minus 30 Basispunkte auf 9,1 Prozent), Prag (minus 20 Basispunkte auf 7,5 Prozent) sowie die schwedische Hauptstadt Stockholm (minus 20 Basispunkte auf 11,1 Prozent). 14 der 23 Indexmärkte verzeichneten im ersten Quartal 2023 einen Anstieg der Leerstandsquote, allerdings waren die Veränderungen nur geringfügig.

Die europäischen Bürofertigstellungen verlangsamten sich im ersten Quartal und lagen bei 871.000 m². Dies ist ein Rückgang von 49 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022 und das niedrigste Quartalsvolumen seit dem zweiten Quartal 2020. Die meisten Büroflächen wurden im ersten Quartal in Paris (142.000 m²), London (101.000 m²) und Barcelona (81.000 m²) fertiggestellt. „Angesichts steigender Bau- und Finanzierungskosten verschieben viele Bauträger ihre Entscheidungen zum Beginn neuer Büroprojekte, insbesondere spekulativer Neubauprojekte. Renovierungen werden wahrscheinlich weiterhin einen wichtigen Teil des Marktes ausmachen“, resümiert Hela Hinrichs.

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42,6 % der Immobilieninvestoren gehen von einer Zunahme der verwalteten Vermögen der Wohnimmobilien im verwalteten Vermögen aus

Laut einer gemeinsamen Umfrage von Savills und Savills IM gehen 42,6 % der Immobilieninvestoren davon aus, dass bis zum Jahr 2025 der Anteil an europäischen Wohnimmobilien in ihrem verwalteten Vermögen (AuM) deutlich zunehmen wird. Dies ergab die Befragung von 68 Investoren mit einem verwalteten Vermögen von zusammen mehr als einer Billion Euro. Bei der Mehrheit der Befragten (63,2 %) machen Wohnimmobilien derzeit weniger als 25 % ihrer ‚Assets under Management‘ aus – bei 22 % sind es sogar unter 5 % des verwalteten Vermögens. Während heute rund 37 % der Investoren mindestens ein Viertel ihres verwalteten Vermögens in Wohnimmobilien angelegt haben, gehen für das Jahr 2025 rund 49 % von einem entsprechend hohen Wohnanteil in ihren Portfolios aus. In den nächsten drei Jahren rechnen die Investoren in Summe mit einem Anstieg ihres verwalteten Wohnimmobilienvermögens um 82,4 Mrd. Euro. 16 % der Befragten planen sogar, ihr verwaltetes Vermögen vollständig im Wohnsektor zu platzieren. Im Blickfeld stehen dabei insbesondere die Märkte in Großbritannien und Irland (38 %) gefolgt von der DACH-Region und Skandinavien (jeweils 19 %).

Neben klassischen Mehrfamilienhäusern (84 % der Befragten) fokussieren Investoren verstärkt die Segmente des studentischen Wohnens sowie Co- und Senior-Living. 65 % der Befragten gaben an, aktuell in Studierendenwohnanlagen zu investieren. Co-Living und Seniorenresidenzen lagen gleichauf an dritter Stelle (jeweils 38 %). Mehrfamilienhäuser und Studierendenwohnanlagen sind auch die gefragtesten Investitionsziele für die nächsten drei Jahren. Auf den dritten Rang der Beliebtheitsskala für die kommenden drei Jahre steht Co-Living – 51 % wollen bis 2025 in den Sektor investieren, überwiegend aber weniger als 100 Millionen Euro in die Hand nehmen. Auch kleinteilige Wohnformen wie Reihenhäuser stehen häufiger auf den Einkaufszetteln der befragten Investoren.

Für die Anleger, die aktuell oder zukünftig beabsichtigen, in den europäischen Wohnsektor zu investieren, spielen die aus Eigentümersicht vorteilhaften Angebots- Nachfragerelationen, das Thema ESG, demografische Veränderungen, Kapitalwertsteigerungen und langfristig stabile Erträge eine übergeordnete Rolle.

„Der Wohnungssektor hat sich in einer Zeit außergewöhnlicher globaler Verwerfungen als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Angesichts des hohen Kapitaleinsatzes in dieser Assetklasse und dem aktuell begrenzten Angebot an qualitativ hochwertigen Immobilien erwarten wir, dass der Wettbewerb um die besten Objekte in den besten Lagen weiterhin hoch bleibt“, sagt Marcus Roberts, Head of Europe – Savills Operational Capital Markets.

Auch Marco Högl, Head of Residential Capital Markets von Savills Deutschland, bestätigt dies für den deutschen Markt: „Wir beobachten weiterhin ein großes Interesse von Investoren an Wohnimmobilien. Der rückläufige Wohnungsneubau wird insbesondere in den Großstädten auf absehbare Zeit für einen Vermietermarkt sorgen. Wohnimmobilienkäufer können daher mit der einem vernachlässigbaren Leerstandsrisiko und steigenden Mieten rechnen. Vor allem hochwertige Objekte ohne Sanierungsrisiko stehen dabei stark im Fokus.“ Laut der Savills-Umfrage sind für 77 % der befragten Investoren die Energieeffizienz und für 63 % die Klimaneutralität der Gebäude von hoher Relevanz.

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Savills Climate Resilient Cities Index

Berlin, Toronto, Paris und Madrid sind laut einer aktuellen Untersuchung von Savills die klimaresilientesten Immobilienmärkte der Welt. Das ist das Ergebnis des Climate Resilient Cities Index, der im Rahmen der globalen Research-Publikationsreihe Impacts erstellt wurde. Zwar haben auch diese Städte mit den sich verschärfenden klimatischen Herausforderungen zu kämpfen, jedoch zeichnen sich ihre Immobilienmärkte im Vergleich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit aus.

Im Rahmen der Studie hat Savills 23 Städte betrachtet, die zu den weltweit größten und gefragtesten Immobilieninvestmentmärkten gehören und sie hinsichtlich ihrer Resilienz gegenüber möglichen Auswirkungen durch den Klimawandel untersucht. Wichtige Einflussfaktoren für den Index sind dabei unter anderem die geografische Lage, der Anteil an nachhaltigen Immobilien sowie das Vorgehen der politischen Entscheidungsträger im Umgang mit dem Klimawandel.

„Unser Index ist zwar selektiv und sollte nicht als reine Rangliste gelesen werden, jedoch gibt er Investoren, Projektentwicklern und Nutzern eine Vorstellung davon, welche Städte am stärksten von klimabedingten Ereignissen bedroht und ob Immobilien in diesen Märkten resilient gegenüber diesen Risiken sind”, kommentiert Paul Tostevin, Director, Savills World Research, und ergänzt: Die Klimarisiken sind größtenteils standortabhängig und damit kaum beeinflussbar. Innovative Planungs- und Baupraktiken sowie Infrastrukturen können jedoch zur Abschwächung der Folgen beitragen und somit die Widerstandsfähigkeit der Immobilien erhöhen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist der Bau von Regenwasserkanälen zur Verringerung von Überschwemmungen.“

Berlin schneidet im globalen Vergleich am positivsten ab: Aufgrund der geografischen Lage ist die Stadt einem eher geringen Risiko ausgesetzt. Ein weiterer Faktor für das gute Abschneiden im Climate Resilient Cities Index: Die deutsche Hauptstadt weist mit 1,5 % den zweithöchsten Anteil nachhaltigkeitszertifizierter Immobilien auf, nur New York weißt mit 1,8 % einen höheren Wert auf. Doch selbst die Werte der Top-Platzierten fallen vergleichsweise gering aus und verdeutlichen den Nachholbedarf an allen untersuchten Standorten, um Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und die Objekte auf höhere Nachhaltigkeitsstandards zu bringen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass Anleger ihre Investmentstrategie auf nachhaltige Bestandsgebäuden ausrichten, um so mögliche Stranded Assets zu vermeiden.

Obwohl Berlin im Savills Climate Resilient Cities Index an oberster Stelle steht, sieht sich die Stadt ebenfalls mit großen Herausforderungen im Zuge des Klimawandels konfrontiert. Hierzu gehören längere Trocken- und Hitzeperioden sowie öfter auftretende und heftigere Unwetter und Starkregenereignisse. Ein größerer Teil der lokalen Bevölkerung befürwortet schärfere Maßnahmen zur Abfederung der Klimarisiken und die politischen Verantwortungsträger in der deutschen Hauptstadt erproben städtebauliche Instrumente und Maßnahmen zur Anpassung an die zukünftigen Herausforderungen. Als Leuchtturmprojekte entstehen am ehemaligen Flughafen Tegel derzeit die Urban Tech Republic sowie das Schumacher Quartier, die dem Konzept der Schwammstadt folgen: Große Mengen Regenwasser werden aufgenommen, zwischengespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben.

„Immobilienmärkte mit einer geringen Resilienz gegenüber Klimarisiken könnten für institutionelle Investoren deutlich an Attraktivität verlieren, da diese solche Einflussfaktoren bereits in ihre ESG-Strategien einbeziehen. Momentan buhlen Anleger noch um die wenigen grünen Immobilien, die bereits heute den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden – perspektivisch wird diese Nachfrage insbesondere in den klimastabilen Städten weiter wachsen“, so Robert Godfrey, Director Strategic Investment Advisory bei Savills.

Zur Methodik:

Der Savills-Index vergleicht 23 der größten, wohlhabendsten und bevölkerungsreichsten Städte der Welt, die für weltweiten Immobilieninvestitionen besonders wichtig sind. Er misst das Klimarisiko jeder Stadt und die Widerstandsfähigkeit ihrer Immobilien gegenüber diesen Risiken. Der Index besteht aus zwei Säulen:

Klimarisiko

Es wird das aktuelle und zukünftige Klimarisiko einer Stadt berücksichtigt. Das aktuelle Risiko misst die Veränderungen der letzten zehn Jahre bei Niederschlag und Temperatur, die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel und die Verfügbarkeit von Grundwasser. Außerdem wird das aktuelle Risiko von Naturkatastrophen bewertet, die sich durch den Klimawandel noch verschärfen. Als künftige Risiken der Stadt werden die prognostizierte Gefährdung durch extreme Hitze, den Anstieg des Meeresspiegels, Überschwemmungen an den Küsten und die Verfügbarkeit von Süßwasser bis 2050 bewertet.

Resilienz von Immobilien

Die Resilienz von Immobilien untersucht, ob die Stadt und das Land, in dem sie sich befindet, mögliche Klimarisiken ermittelt haben und ob es einen Plan gibt, diese einzudämmen. Außerdem wird der Anteil von Gebäuden mit Nachhaltigkeitszertifikat in der Stadt gemessen, was angesichts der Rolle, die Kohlenstoff bei der Beschleunigung des Klimawandels im Allgemeinen spielt, ebenfalls von Bedeutung ist.

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Egal ob Kauf oder Bau, die eigene Immobilie gehört zu den größten Meilensteinen im Leben – wirkt sie sich doch von der Beziehung bis zum Konto auf so viele Bereiche des Alltags aus. Und das mit Happy End?

Der Finanzierungsvermittler Dr. Klein ist dieser Frage in einer repräsentativen Umfrage unter Eigenheimbesitzern nachgegangen: Was bereuen sie und was würden sie wieder so machen? Valentina Lorei, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Verden, gibt Tipps, wie künftige Häuslebauer und -käufer Stolperfallen vermeiden können.

Beim Geld hört die Freundschaft (nicht) auf

Bei der Finanzierung der eigenen Immobilie waren für die Befragten insbesondere Sondertilgungsoptionen ein wichtiges Thema: Mehr als drei Viertel haben darauf geachtet und 96 Prozent würden dies auch wieder so machen. Von denen, die die Möglichkeit zur Sondertilgung nicht genutzt haben, bereuen es 28 Prozent. Für Spezialistin Valentina Lorei von Dr. Klein steht fest: „Eine Baufinanzierung mit Sondertilgung ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Bank dafür keinen Zinsaufschlag berechnet. Das ist inzwischen bei vielen Instituten der Fall. Durch die Extrazahlungen ist man früher schuldenfrei und hat mehr Flexibilität. Da sich die eigenen Lebensumstände schnell ändern können, rate ich immer dazu, eine Baufinanzierung zu wählen, die Luft für Veränderung lässt. Ob dafür Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel oder andere Optionen die beste Lösung sind, gilt es individuell zu prüfen.“ Generell ist die große Mehrheit mit ihrer Finanzierungslösung zufrieden (93 Prozent) und auch mit der Wahl ihres Beraters (85 Prozent).  Anders sieht es aus, wenn es um private Finanzquellen geht: 92 Prozent sind froh, dass sie kein Geld aus dem Familienkreis geliehen haben. Von denjenigen, die die Verwandtschaft um Geld gebeten haben, bereuen es 16 Prozent. In der Praxis erlebt Valentina Lorei, dass viele Kunden Hemmungen haben, im familiären Umfeld um finanzielle Unterstützung zu bitten, obwohl es sich lohnt: „Denn je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto bessere Konditionen gibt es für den Kredit.“ Ihr Tipp: „Wer sich um den Familienfrieden sorgt, sollte am besten schriftliche Vereinbarungen treffen – so kann das Risiko für anschließende Geldstreitigkeiten geringgehalten werden.“

Eigenheim als Beziehungskiller?

Da drei Viertel der Befragten das Projekt Eigenheim nicht allein angegangen sind, haben Immobilienkäufer und Häuslebauer, wenn es um den persönlichen Bereich geht, primär an der Beeinträchtigung ihrer Beziehung zu knabbern: Etwa jeder Sechste gab an, die Partnerschaft dadurch belastet zu haben – das bereuen 59 Prozent und 38 Prozent würden es wieder so machen. Frauen blicken hier weniger kritisch zurück als Männer: 54 Prozent der Frauen bedauern die Beziehungsstrapazen, 40 Prozent wären wieder dazu bereit. Bei Männern ist der bereuende Anteil mit 64 Prozent höher und nur 34 Prozent würden erneut so vorgehen. Insgesamt sind hingegen jeweils 91 Prozent damit zufrieden, wie die Kompromissfindung in der Beziehung gestaltet wurde, die Anteile im Grundbuch festgeschrieben sind und die Aufgaben verteilt wurden. Valentina Lorei von Dr. Klein betont daher: „Gerade beim Hauskauf oder -bau gilt für Paare: Reden ist Gold. Erwartungen und Wünsche sollten klar formuliert werden. Zudem sollten beide Partner gleichberechtigt in den Prozess einbezogen sein und beispielsweise genau wissen, welche Finanzierung abgeschlossen wurde. Ein wichtiger Punkt ist auch Klarheit und Einigkeit darüber zu haben, wer mit welchem Anteil im Grundbuch steht und welche Eigentumsverhältnisse sich daraus ergeben.“

Lieber Kopf als Bauch bei der Immobilienentscheidung

So viele Emotionen mit den eigenen vier Wänden auch einhergehen – für die Mehrheit der Befragten (73 Prozent) war es eine Kopf-Entscheidung und 89 Prozent sind damit auch zufrieden. Von denen, die „Herz über Kopf“ gehandelt haben, bereuen 20 Prozent ihre Bauch-Entscheidung. Große Reue empfinden Eigenheimbesitzer zudem beim Thema Makler: Fast die Hälfte der Befragten hat ihre Immobilie über einen Makler gekauft und 32 Prozent bereuen dies. Hingegen sind 96 Prozent zufrieden mit ihrem Kauf von privat. „Das Ansehen von Maklerinnen und Maklern hat bei Käufern besonders deswegen gelitten, weil sie lange Zeit die Kosten hierfür allein tragen mussten – egal, ob sie oder die Verkäufer Auftraggeber waren. Ein wichtiger Schritt war daher aus meiner Sicht das Ende 2020 in Kraft getretene Gesetz zur Teilung der Makler-Courtage. So werden die Gebühren fairer verteilt und die Maklerleistungen für Immobilieninteressenten wieder attraktiver“, erklärt Expertin Valentina Lorei und rät, sich bei der Immobiliensuche breit aufzustellen: „Wer sich neben der eigenen Suche noch bei diversen Maklern listen lässt, erhöht seine Chancen, die eigene Wunschimmobilie zu finden.“

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Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

LBS Nord vergleicht Angebote in den Bezirken

Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen sind in Berlin deutlich langsamer gestiegen. Im ersten Quartal 2023 lag der mittlere Angebotspreis bei 5.455 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Steigerungsrate hat sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3 Prozent halbiert. In zwei Bezirken waren die Preise sogar rückläufig.

Das zeigt eine aktuelle Analyse, die das Institut empirica im Auftrag der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord) erstellt hat. Für den Kaufpreisspiegel haben die Immobilienforscher die Angebote in den Berliner Tageszeitungen sowie in Online-Portalen ausgewertet.

Im Zentrum Berlins bleibt es teuer

Die teuersten gebrauchten Eigentumswohnungen werden derzeit in Friedrichshain-Kreuzberg angeboten. Im Mittel werden hier 6.425 Euro pro Quadratmeter fällig. Bei einem typischen Objektpreis von rund 433.000 Euro entspricht das knapp zehn Jahresnettoeinkommen eines durchschnittlichen Berliner Haushalts, so die Berechnung von empirica.

Wohnungen im gehobenen Segment sind in Friedrichshain-Kreuzberg für Quadratmeterpreise ab 7.859 Euro zu haben. Ein Viertel aller Angebote liegt in diesem Bereich.

Platz zwei der Preisskala belegt Charlottenburg-Willmersdorf. Der mittlere Quadratmeterpreis für eine Bestandswohnung beträgt hier 6.343 Euro. Da die Objekte im Durchschnitt eine größere Wohnfläche haben, muss ein Berliner Haushalt sogar elf Jahresnettoeinkommen für einen Kauf aufbringen. Die Spitzenpreise in Charlottenburg-Willmersdorf beginnen bei gut 7.900 Euro pro Quadratmeter.

Auch Mitte zählt zu den Bezirken mit verhältnismäßig hohen Standardpreisen. Wohnungskäufer müssen hier im Mittel 6.129 Euro pro Quadratmeter aufwenden. Im gehobenen Preissegment sind gebrauchte Eigentumswohnungen noch einmal deutlich teurer: Für ein Viertel aller Angebote in Mitte werden mindestens 8.413 Euro als Quadratmeterpreis verlangt. Das ist der Höchstwert in ganz Berlin.

Über dem Berliner Durchschnitt liegen auch die Wohnungspreise in Pankow, dem mit 5.752 Euro pro Quadratmeter viertteuersten Bezirk in der Hauptstadt. In den übrigen acht Bezirken bewegen sich die Quadratmeterpreise zwischen rund 4.000 und 5.000 Euro.

Wohnungskauf in Spandau am günstigsten

Die günstigsten gebrauchten Eigentumswohnungen sind in Spandau im Angebot. Der Standardpreis beträgt hier 4.035 Euro pro Quadratmeter. Für eine Wohnung zum Preis von rund 270.000 Euro muss ein Haushalt umgerechnet 6,2 Jahresnettoeinkommen aufbringen. Die preiswertesten Angebote in Spandau sind sogar schon für weniger als 3.417 Euro zu haben.

Gut 200 Euro höher als in Spandau liegen die mittleren Quadratmeterpreise in Marzahn-Hellersdorf (4.278 Euro/qm) und Reinickendorf (4.286 Euro/qm), die sich damit ebenfalls am unteren Ende der Preisskala befinden.

Unterschiedliche Preisentwicklung in den Bezirken

Mit einem Plus von 3 Prozent sind die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen im Berliner Durchschnitt nur leicht gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zwischen den einzelnen Bezirken gibt es jedoch deutliche Unterschiede in der Preisentwicklung.

In Marzahn-Hellersdorf, dem über Jahre günstigsten Bezirk, verteuerten sich Bestandswohnungen besonders stark. Die Preise stiegen gegenüber 2022 um 13 Prozent. Auch Friedrichshain-Kreuzberg an der Spitze der Preisskala wies mit 11 Prozent eine zweistellige Steigerungsrate auf.

Hingegen kamen die Preise in Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg mit einem Plus von nur noch 1 Prozent nahezu zum Stillstand. In Treptow-Köpenick und Lichtenberg verbilligten sich gebrauchte Eigentumswohnungen im Laufe eines Jahres sogar um 3 bzw. 2 Prozent.

“Die Preissituation für Immobilienerwerber in Berlin hat sich bei Bestandswohnungen erheblich verbessert. Es wird aber zunehmend wichtig, beim Kauf einer gebrauchten Immobilie auf den energetischen Zustand zu achten und etwaige Modernisierungskosten in die Finanzierung einzuplanen. Andererseits ergeben sich für Käufer dadurch auch Verhandlungsspielräume beim Kaufpreis”, erklärt Maik Jekabsons, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.

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LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover, Kattenbrookstrift 33, 30539 Hannover,Tel: 0511 926-0, Fax: 0511 926-6900, www.lbs-nord.de

Nach fallenden Hauspreisen in den vergangenen Monaten gewinnt der Markt weiter an Stabilität.

In Bezug auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland gibt es derzeit unterschiedliche Tendenzen der beiden renommiertesten Indizes. Der Europace Hauspreisindex (EPX) verzeichnete im Februar einen leichten Anstieg um etwa 1,3 %, während der Index des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für das erste Quartal einen Rückgang um 2% aufzeigte.

Die Unterschiede liegen in den Details: Der vdp-Index für Wohneigentum berücksichtigt keine Neubauprojekte und konzentriert sich folglich ausschließlich auf die Wertentwicklung bestehender Immobilien. Der EPX hingegen bezieht auch den Wohnungsneubau mit ein und betrachtet somit die Kosten für den Erwerb von Wohneigentum, unabhängig davon, ob es sich um einen Kauf oder einen Neubau handelt. Bei einer isolierten Betrachtung der Bestandsobjekte und für das gesamte erste Quartal lag der EPX dennoch bei -0,5%.

Der EPX bildet hedonisch den Durchschnitt über alle Objekte ab, während der vdp-Index die verschiedenen Objektarten (Häuser und Eigentumswohnungen) mit einer festen Gewichtung von ca. 80% zu 20% berücksichtigt.

Beide Indizes verwenden hedonische Methoden, jedoch mit unterschiedlichen Merkmalen. Der EPX berücksichtigt stärker differenzierende Lagekriterien wie die Entfernung zum Stadtzentrum und BBR Lagevariablen.

Diese Unterschiede erklären die Restdifferenz, insbesondere wenn günstigere dezentrale Objekte derzeit bevorzugt gekauft werden.

“Die unterschiedlichen Ergebnisse des Europace Hauspreisindex und des vdp-Index werfen verschiedene Blickwinkel auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen die aktuellen Trends haben werden”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO Europace AG.

Über den Europace Hauspreis-Index EPX

Der Europace Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Über Europace werden mit rund 85 Mrd. Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen. Erläuterungen zur hedonischen Berechnungsmethodik finden Sie unter https://report.europace.de/epx-hedonic/.

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Positive Arbeitsmarktdaten und Handelsumsätze geben EU-15-Index Stabilität

Die europäischen Einzelhandelsmärkte haben die direkten und indirekten Belastungen aus den Preissteigerungen infolge von Rohstoffknappheit und gestiegenen Energiekosten, verstärkt durch den andauernden Krieg in der Ukraine, weitestgehend aufgefangen. Bei sechs der 15 EU-Länder im Global Retail Attractiveness Index (GRAI) zeigt der Trendpfeil gegenüber dem ersten Quartal 2022 nach oben. Bei den anderen Ländern fallen die Einbußen abgesehen von wenigen Ausnahmen in den Nordics moderat aus. „Die durch die Bank weg positiven Entwicklungen auf den europäischen Arbeitsmärkten und die seit langer Zeit wieder in allen 15 Ländern steigenden Einzelhandelsumsätze deuten auf eine Erholung und perspektivische Rückkehr der Märkte auf das Niveau vor der Pandemie hin“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilien Research bei Union Investment.

Der von Union Investment und GfK ermittelte Retail Index für Europa (EU 15) zeigt sich im ersten Quartal 2023 mit 111 Punkten unverändert gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Zugleich wächst die bereits im vergangenen Herbst festgestellte Diskrepanz zwischen einem einerseits stark negativen Sentiment bei Konsumenten und Händlern und andererseits positiven Arbeitsmarktdaten und inflationsgetriebenen Umsätzen im Handel. Die Verbraucherstimmung (78 Punkte) sinkt auffällig stark um 14 Punkte, die Einzelhandelsstimmung (95 Punkte) um 12 Punkte. Auf der anderen Seite können sich sowohl der Arbeitsmarkt (136 Punkte, plus 9) als auch der Einzelhandelsumsatz (133 Punkte, plus 10) verbessern.

Die größten Zuwächse im EU-15-Index gegenüber dem ersten Quartal 2022 zeigen Italien mit einem Plus von 7 Punkten sowie Polen mit einem Plus von 6 Punkten. Im Länderranking liegen Polen (127 Punkte) und Tschechien (122 Punkte) an der Spitze, gefolgt von Portugal (116 Punkte) und Deutschland (115 Punkte). Es folgen Frankreich und Italien mit jeweils 113 Punkten. Schlusslicht in Europa bilden zum Ende des ersten Quartals 2023 Schweden und Dänemark mit 83 und 86 Punkten. Auf die beiden Nordics-Länder entfallen mit einem Minus von 12 bzw. 17 Punkten auch die stärksten Verluste gegenüber dem Vorjahr.

Während der EU-15-Index sein Niveau halten kann, zeigen sich in Nordamerika und Asien noch keine Erholungszeichen. Der Nordamerika-Index im GRAI verliert im Vergleich zu Europa am deutlichsten (minus 8 Punkte) und kommt nur auf 95 Punkte. Bei etwas geringeren Verlusten (minus 7 Punkte) bildet der Retail Index in Asien/Pazifik weiterhin das Schlusslicht (91 Punkte). Die größten Verluste in den beiden Übersee-Indizes weisen zum Ende des ersten Quartals 2023 Südkorea (93 Punkte, minus 16) sowie erneut Kanada (87 Punkte, minus 18) aus.

Zur Methodik

Der Global Retail Attractiveness Index (GRAI) von Union Investment bildet die Attraktivität der Einzelhandelsmärkte von insgesamt 20 Ländern in Europa, Amerika und Asien-Pazifik ab. Dabei bedeuten 100 Indexpunkte eine durchschnittliche Bewertung. In den EU-15-Index gehen die Indizes der EU-Länder Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Niederlande, Belgien, Irland, Portugal, Polen und Tschechien ein, zusätzlich Großbritannien, gewichtet mit ihrer jeweiligen Bevölkerungszahl. In den Nordamerika-Index gehen die Indizes der USA und Kanadas ein; der Asien-Pazifik-Index berücksichtigt Japan, Südkorea und Australien.

Halbjährlich vom Marktforschungsunternehmen GfK ermittelt, setzt sich der Global Retail Attractiveness Index aus zwei Stimmungsindikatoren und zwei datenbasierten Indikatoren zusammen. Alle vier Faktoren gehen gleichgewichtet, d.h. mit jeweils 25 Prozent, in den Index ein. In den Index fließt sowohl die Stimmung der Nachfrageseite (Consumer Confidence) als auch die Stimmung der Angebotsseite (Business Retail Confidence) ein. Als quantitative Input-Faktoren werden die Veränderung der Arbeitslosigkeit und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes (rollierend 12 Monate) in den GRAI einbezogen. Nach Standardisierung und Transformation haben die Input-Faktoren jeweils einen Mittelwert von 100 sowie einen theoretischen Wertebereich von 0 bis 200 Punkte. Dem Index liegen Daten aus aktuellen Quellen von GfK, EU-Kommission, OECD, Trading Economics, Eurostat sowie der nationalen Statistikämter zugrunde. Die dargestellten Veränderungen beziehen sich jeweils auf den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres (Q1 2022).

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vdp-Mitgliedsinstitute vergeben im ersten Quartal 2023 Immobiliendarlehen über 25,6 Mrd. Euro

Das Immobilienfinanzierungsneugeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute belief sich im ersten Quartal 2023 auf 25,6 Mrd. Euro. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 (24,8 Mrd. Euro) ergibt sich damit zwar ein leichter Anstieg um 3,2%, die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen bewegt sich jedoch grundsätzlich weiter auf einem im längerfristigen Vergleich niedrigen Niveau.

Der Immobilienmarkt büßte aufgrund veränderter Rahmenbedingungen – wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine oder dem Inflations- und Zinsanstieg – bereits im Verlauf des vergangenen Jahres jegliche Dynamik ein, was sich folglich auch im Finanzierungsgeschäft niederschlug. Gegenüber dem ersten Quartal 2022, in dem u. a. aufgrund von Vorzieheffekten in Erwartung steigender Zinsen mit 49,0 Mrd. Euro ein Rekordergebnis verzeichnet worden war, ergab sich nach den ersten drei Monaten des Jahres 2023 ein Minus von 47,8%.

“Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen wird nach wie vor von der generellen Zurückhaltung der Marktteilnehmer im Immobilienmarkt bestimmt. Die noch nicht abgeschlossene Adjustierung von Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern führt zu wenigen Transaktionen und damit auch zu einem geringen Neugeschäft bei den Immobilienfinanzierern”, kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Von Kunden der vdp-Mitgliedsinstitute wurden im ersten Quartal dieses Jahres 16,3, Mrd. Euro an Wohnimmobilienkrediten nachgefragt. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 (17,0 Mrd. Euro) entspricht dies einem Minus von 4,2%. Die größten Anteile entfielen dabei im ersten Quartal 2023 auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern (44%) und Mehrfamilienhäusern (36%). Das weitere Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft im Anfangsquartal 2023 betraf Eigentumswohnungen (15%) und Sonstiges wie z. B. Bauland (5%). Im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres (32,1 Mrd. Euro) fiel das Neugeschäft in der Wohnimmobilienfinanzierung um 49,2% geringer aus.

Das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen betrug in den ersten drei Monaten dieses Jahres 9,3 Mrd. Euro und lag damit 19,2% oberhalb des Volumens im vierten Quartal 2022 (7,8 Mrd. Euro). Auf Bürogebäude entfiel ein Volumen von 4,8 Mrd. Euro bzw. ein Anteil von 52% am gesamten Finanzierungsvolumen der Objektklasse Gewerbeimmobilien. Die Finanzierung von Einzelhandelsimmobilien machte 25% bzw. 2,3 Mrd. Euro aus. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 (16,9 Mrd. Euro) nahm das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen in den ersten drei Monaten des neuen Jahres um 45% ab.

Der Bestand an ausgereichten Krediten belief sich zum 31. März 2023 auf 998,3 Mrd. Euro, nach 994,3 Mrd. Euro zum Jahresende 2022.

Der Erwerb von Wohneigentum und das Investment institutioneller Anleger in Wohn- oder Gewerbeimmobilien gestalten sich angesichts der seit vergangenem Jahr geltenden Rahmenbedingungen schwieriger. Die Preissteigerungen der vergangenen Dekade auf dem deutschen Immobilienmarkt führen in Verbindung mit den stark gestiegenen Finanzierungskosten dazu, dass die Erschwinglichkeit von Wohneigentum deutlich zurückgegangen ist. Des Weiteren sind die Renditeanforderungen an Immobilieninvestitionen gestiegen, da andere Asset-Klassen wie Anleihen an relativer Attraktivität gewonnen haben. “So lange die gegenwärtige Phase der Unsicherheit über die weitere Preis- und Zinsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, dürfte auch die Nachfrage nach Finanzierungen verhalten bleiben”, so Tolckmitt.

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Offene Immobilienfonds erzielten 2022 im Mittel eine Rendite von 2,6%.

Erstmals seit Jahren wuchsen die Mieterträge, das Vor-Corona-Niveau ist aber noch nicht erreicht. Die Gebäudewerte stiegen leicht, Liquidität war für viele noch eine Belastung.

Scope hat die Renditebestandteile von 27 offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht, die insgesamt mehr als 120 Mrd. Euro verwalten. Sie erzielten 2022 im Durchschnitt eine Rendite von 2,6%. Die Performance von Immobilienfonds besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: der Mietrendite (Mieterträge abzüglich Bewirtschaftungsaufwand in Relation zum Immobilienvermögen), der Änderung der Gebäudewerte und der Verzinsung der Liquidität.

Die Mietrendite war 2022 höher als 2021. Sie lag im volumengewichteten Durchschnitt bei 3,7% netto. Damit ist ein jahrelang anhaltender Abwärtstrend gebrochen. Das Vor-Corona-Niveau mit 4,0% im Jahr 2019 ist aber noch nicht wieder erreicht. Mehrere Aspekte führten zu diesem Anstieg. Zum einen kamen durch die Lockerung pandemiebedingter Maßnahmen Umsatzmieten zurück und teilweise wurden Mietstundungen aufgeholt. Zum anderen stieg die Inflationsrate 2022 deutlich. Weil die meisten Gewerbemietverträge entsprechend indexiert sind, erhöhten sich viele Mieten. Scope geht davon aus, dass die Netto-Mietrenditen in Summe mittelfristig weiter steigen werden, vor allem weil das Marktpreisniveau korrigieren dürfte. Die Bewirtschaftungskosten werden jedoch mittel- bis langfristig weiter zunehmen, da insbesondere das Thema ESG und damit Investitionen in den Bestand immer wichtiger werden.

Die Wertänderungsrendite der Immobilienfonds betrug im vergangenen Jahr 1,0%. Damit liegt sie auf dem Niveau von 2021. In den vergangenen Jahren wurden die Renditen der offenen Immobilienfonds größtenteils von Aufwertungen im Bestand, aber auch durch erfolgreiche Verkäufe getrieben. Dies wird sich 2023 nicht in diesem Maße fortsetzen. Die Zeit der Aufwertungen der Immobilien dürfte im Gesamtbild vorerst vorbei sein. Die Wertänderungsrenditen werden sich abschwächen.

Zusätzlich wurde die Veränderung der Immobilienwerte seit 2018 analysiert. Bei Büroimmobilien besteht ein starker lagebezogener Unterschied. Während Objekte in sehr guten Lagen und mit guter ÖPNV-Anbindung deutlich aufwerteten, haben sich Büroimmobilien in weniger guten Lagen deutlich schlechter entwickelt. Shopping-Center befinden sich schon seit Jahren unter Druck. Auch wenn im Einzelhandel inflations- bzw. umsatzgebundene Mieten üblich sind, lassen sich nicht alle Indexierungen weitergeben, weil die Mieterbonitäten dies oft nicht zulassen. Hotelimmobilien konnten sich aufgrund der Pandemie-Lockerungen 2022 stabilisieren. Die hohe Nachfrage nach Logistik-/Industrie-Objekten hat deren Werte deutlich erhöht.

Die Liquiditätsrendite lag 2022 bei -1,9% (volumengewichteter Durchschnitt). Dies war maßgeblich getrieben von Fonds, die ihre flüssigen Mittel größtenteils in Anleihen investiert haben. Diese werteten infolge des gestiegenen Zinsniveaus stark ab. Noch fehlen allerdings die Geschäftsjahresabschlüsse von zwölf Fonds. Diese parken ihre Barreserven überwiegend bei Banken. Dies wird die Liquiditätsrendite für 2022 etwas nach oben korrigieren, sobald die Jahresabschlüsse vorliegen und eine finale Berechnung erfolgen kann. Scope rechnet insgesamt für 2022 mit einer nur leicht negativen Liquiditätsrendite. Für 2023 erwarten wir wieder einen positiven Wert, der eventuell sogar das Niveau von 2014 mit 0,7% überschreiten und damit zur höchsten Liquiditätsrendite der vergangenen zehn Jahre führen könnte.

Vor dem Hintergrund kumulierender Unsicherheitsfaktoren (steigende Zinsen, hohe Inflation, wenig Transaktionen, wandelnde Nutzeranforderungen) erhöhen sich die Risiken in vielen Segmenten weiter. Trotz dieser vielfältigen Herausforderungen erwartet Scope für 2023 für offene Immobilienpublikumsfonds eine durchschnittliche Performance zwischen 2% und 2,5%. Viele Fonds verfügen weiterhin über attraktive Objekte mit hohen Vermietungsquoten und bonitätsstarken Mietern. Ihre Liquiditätsquoten sind derzeit ausreichend hoch und die Fremdfinanzierungsquoten überwiegend gering. Zusätzlich schützen die gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen vor kurzfristigen Mittelabflüssen.

Die komplette Analyse können Sie HIER herunterladen.  https://www.scopegroup.com/dam/jcr:b461c4db-421f-4ebd-bead-e3668875f5c9/Scope%20Renditekennzahlen%20Offene%20Immobilienfonds%20Mai%202023.pdf

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74 Prozent der Menschen in Deutschland wollen eine eigene Immobilie

Mit Eigentumsquote von unter 50 Prozent ist Deutschland weiter europäisches Schlusslicht beim Immobilieneigentum

Immobilienpreise sind trotz Energiekrise, Inflation und steigenden Zinsen weitgehend stabil

Verunsicherter Markt braucht mehr Planbarkeit, z.B. durch verlässliche Förderpolitik oder Freibeträge für Immobilienersterwerb

“Der Wohnimmobilienmarkt ist durch den Ukraine-Krieg, die Energiekrise, Inflation, steigende Baukosten und Zinsen noch komplexer geworden, als er es ohnehin schon war. Doch gerade in diesen Zeiten zeigt sich: Der Wunsch nach der Sicherheit einer eigenen Immobilie ist ungebrochen groß. 74 Prozent der Menschen in Deutschland möchten in einer eigenen Immobilie leben. Die Eigentumsquote stagniert allerdings schon seit einem Jahrzehnt bei unter 50 Prozent und liegt damit im europäischen Vergleich auf dem letzten Platz. Diese unrühmliche “rote Laterne” beim Wohneigentum ist nicht nur das Ergebnis aktueller Krisen, sondern auch hausgemacht”, erklärt Florian Rentsch, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken e.V., anlässlich der Veröffentlichung der 2023er Ausgabe der Sparda-Studie “Wohnen in Deutschland”.

Die auch im internationalen Vergleich völlig überdimensionierten und regional unterschiedlichen Bauvorschriften, die horrenden Kaufnebenkosten – beispielsweise getrieben durch die Grunderwerbsteuer – und die Verknappung von Bauland stellen nach Auffassung des Sparda-Verbandes wesentliche Gründe für die zu hohen Baukosten dar. “Wir müssen wieder einfacher, innovativer und damit auch günstiger bauen”, so Rentsch weiter. Zudem dürfe die Wohnimmobilienkreditvergabe nicht zusätzlich verknappt werden. Die noch vor dem Anstieg der Zinsen von der BaFin angeordneten Risikopuffer für die Kreditvergabe der Banken müssen nach Auffassung der Sparda-Banken dringend auf den Prüfstand.

Den von einigen Seiten kolportierten Preisverfall bei Wohnimmobilien kann die Studie nicht bestätigen. Im Gegenteil: Seit 2020 haben die Immobilienpreise weiter eine hohe Dynamik gezeigt und sind um weitere 20 Prozent gestiegen. “Wir sehen zwar kleinere Preiskorrekturen, im vierten Quartal 2022 beispielsweise um durchschnittlich 3,5 Prozent. Insbesondere angesichts der nach wie vor hohen Nachfrage, der viel zu geringen Bauanträgen und Baufertigstellungen sowie der Auswirkungen der Rekordzuwanderung sehen wir jedoch keine dauerhafte Korrektur der Wohnimmobilienpreise nach unten”.

Die Mangellage werde außerdem durch die aktuellen politischen Diskussionen weiter verschärft. “Es ist in dieser Situation nicht hilfreich, wenn die Verunsicherungen im Markt gerade für den Kauf im Bestand durch Debatten um Heizungsverbote oder unklare Fördertatbestände bis hin zur plötzlichen Beendigung von Förderprogrammen verstärkt werden. Kaufinteressenten und Projektträger brauchen Planbarkeit” so Rentsch. Pekka Sagner, Economist für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln, ergänzt: “Es gäbe eine ganze Reihe von Maßnahmen, mit denen echte Anreize zur Schaffung von Wohneigentum gesetzt werden könnten, unter anderem eine transparente und zielgerichtete Förderpolitik oder Freibeträge für den Ersterwerb einer selbstbewohnten Immobilie. Denn es kann nur Entlastung am angespannten Wohnungsmarkt geben, wenn insgesamt wieder mehr gebaut, mehr Bürgern zum Wohnungseigentum verholfen und so wiederum Mietraum frei wird.”

“Ohne ein konzeptionelles Rahmenwerk können die politisch formulierten Wohnungsbauziele jedenfalls nicht erreicht werden. Es ist Aufgabe der Politik, jetzt die richtigen Weichen zum Umsteuern zu stellen und die Trendwende im Wohnimmobilienmarkt zu schaffen. Die Sparda-Banken stehen bereit, Ihre Kunden und Mitglieder umfassend beim Immobilienerwerb zu unterstützen”, so Rentsch abschließend.

Zum insgesamt fünften Mal legt der Verband der Sparda-Banken e.V. die “Studie “Wohnen in Deutschland” vor, eine der größten repräsentativen Studien in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW), der IW Consult GmbH sowie dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) erfolgt seit 2017 unter anderem eine umfassende Betrachtung der Preisentwicklungen am Wohnimmobilienmarkt, der Erschwinglichkeit von Immobilien sowie Pendlerbewegungen. Auch Auswirkungen von gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklungen werden hierbei mit einbezogen.

Diese und viele weitere spannende Erkenntnisse sowie ein interaktives Tool zu den Preisentwicklungen und Zukunftschancen Ihrer Region finden Sie in der neuen Sparda-Wohnstudie 2023 unter www.sparda-wohnen2023.de

Über den Verband der Sparda-Banken

Der Verband der Sparda-Banken e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Prüfungsverband im Sinne des Genossenschaftsgesetzes. Als “Stabsstelle” ist er außerdem das Sprachrohr der Gruppe nach außen. Neben der Prüfung der Verbandsmitglieder obliegen dem Verband ebenso die Beratung und Betreuung der rechtlich und wirtschaftlich eigenständigen Sparda-Banken in genossenschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen, betriebswirtschaftlichen, organisatorischen und personellen Angelegenheiten. Darüber hinaus übernimmt er die Aufgaben der Interessenvertretung und fördert die politische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Themen.

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Verband der Sparda-Banken e.V., Tower 185 – 17. Etage, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, 60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 / 79 20 94 – 160, www.sparda-verband.de

Ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von Bestandswohnungen in ausgewählten deutschen Mittelstädten von immowelt zeigt:

Preisanpassungen: In 51 von 54 untersuchten Mittelstädten sind die Angebotspreise von Wohnungen innerhalb eines Jahres gesunken, in 11 Städten sogar um mindestens 10 Prozent

Stärkste prozentuale Rückgänge in Bayreuth, Lüdenscheid, Lüneburg und Schwerin (je -15 Prozent)

Sinkende Preise auch in teuersten Mittelstädten: Wohneigentum in Konstanz kostet im Mittel 6.043 Euro pro Quadratmeter (-6 Prozent), in Rosenheim 5.275 Euro (-7 Prozent)

Günstigste Mittelstädte im Osten: In Gera kostet der Quadratmeter durchschnittlich 1.222 Euro (-2 Prozent), in Zwickau 1.259 Euro (-5 Prozent)

Wie in den meisten Großstädten sinken auch in vielen deutschen Städten mittlerer Größe die Kaufpreise von Wohnungen. In insgesamt 51 von 54 untersuchten Mittelstädten hat sich Wohneigentum im Vergleich zum Vorjahr vergünstigt. In 11 Städten liegt das Minus sogar im zweistelligen Prozentbereich. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten mittelgroßen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner) untersucht wurden.

“Der Anstieg der Bauzinsen hat auch in den deutschen Mittelstädten zum Ende des Immobilienbooms geführt”, sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director. “Nach jahrelangen Zuwächsen sinken die Preise für Wohneigentum in vielen mittelgroßen Städten nun spürbar. Für Käufer könnte das die Chance bieten, sich den Wunsch nach der eigenen Wohnung zu erfüllen. Zwar wird die Immobilienfinanzierung durch das hohe Zinsniveau erschwert, gleichzeitig ermöglicht der im Vergleich zur Niedrigzinsphase geringere Konkurrenzdruck aber auch Nachverhandlungen beim Preis.”

Stärkste Rückgänge in Schwerin, Lüneburg, Bayreuth und Lüdenscheid

In der Spitze zahlen Wohnungssuchende in deutschen Mittelstädten derzeit 15 Prozent weniger für eine Eigentumswohnung als vor einem Jahr. Das ist etwa in Schwerin der Fall, wo der Quadratmeter aktuell im Mittel 2.476 Euro kostet. Vor 12 Monaten mussten Käufer in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns noch mit 2.915 Euro pro Quadratmeter rechnen. In drei weiteren Mittelstädten sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen ebenfalls um 15 Prozent eingebrochen: Im niedersächsischen Lüneburg kostet der Quadratmeter derzeit durchschnittlich 3.727 Euro, in Bayreuth im nördlichen Bayern sind es 3.531 Euro und im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid 1.984 Euro.

Sinkende Kaufpreise auch in teuren Städten Süddeutschlands

Am teuersten sind Eigentumswohnungen in den Mittelstädten Süddeutschlands. Allerdings ist es auch hier zu spürbaren Preisrückgängen gekommen: In Konstanz, der kostspieligsten Stadt in der Analyse, zahlen Käufer gegenwärtig im Mittel 6.043 Euro pro Quadratmeter für eine Bestandswohnung – 6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch in anderen Mittelstädten Baden-Württembergs kostet Wohneigentum derzeit deutlich weniger als vor 12 Monaten, etwa in Tübingen (4.985 Euro; -9 Prozent), Böblingen (4.403 Euro; -11 Prozent) oder Friedrichshafen (4.388 Euro; -9 Prozent).

Das gleiche gilt für mehrere hochpreisige Mittelstädte Bayerns. In Rosenheim, mit durchschnittlich 5.275 Euro pro Quadratmeter die zweitteuerste Stadt der Untersuchung, sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres im Schnitt um 7 Prozent zurückgegangen. In Landshut (4.760 Euro) und Neu-Ulm (4.041 Euro) beträgt das Minus jeweils 5 Prozent, in Bamberg (3.906 Euro) sind die Kaufpreise um 6 Prozent gefallen.

Preiswerte Mittelstädte im Osten und in NRW

Die günstigsten Eigentumswohnungen finden Käufer in den Mittelstädten Ostdeutschlands. Dort übersteigt das Wohnungsangebot oftmals die Nachfrage, was die ohnehin niedrigen Preise weiter sinken lässt. Gera in Thüringen ist mit 1.222 Euro pro Quadratmeter (-2 Prozent) die günstigste Mittelstadt der Analyse, gefolgt vom sächsischen Zwickau mit 1.259 Euro (-5 Prozent).

Preiswertes Wohneigentum gibt es auch in mehreren mittelgroßen Städten Nordrhein-Westfalens: In Iserlohn (1.903 Euro; -7 Prozent), Marl (1.960 Euro; -3 Prozent) und Lüdenscheid (1.984 Euro; -15 Prozent) kosten Bestandswohnungen im Mittel weniger als 2.000 Euro pro Quadratmeter.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 54 ausgewählten mittelgroßen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner). Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.05.2022 sowie dem 01.05.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

vdp-Immobilienpreisindex zeigt für alle Objektklassen Preisrückgänge

Im ersten Quartal 2023 fielen deutschlandweit die Immobilienpreise. Dies zeigt der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), der einen Rückgang um 3,3% gegenüber dem Anfangsquartal 2022 und um 2,3% gegenüber dem direkten Vorquartal verzeichnet. Es sind sowohl auf Jahres- als auch auf Quartalssicht die stärksten Rückgänge seit Beginn der Indexaufzeichnungen. Damit setzt sich zu Beginn dieses Jahres die Entwicklung fort, die bereits im zweiten Halbjahr 2022 begonnen hat. Der vdp-Index, der auf einer von vdpResearch quartalsweise durchgeführten Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten basiert, steht nun bei 184,5 Punkten (Basisjahr 2010 = 100 Punkte).

Die Wohnimmobilienpreise in Deutschland fielen im Vorjahresvergleich (Q1 2023 zu Q1 2022) moderat um 2,1%. Hier wirkten sich die nach wie vor niedrige Bautätigkeit und die hohe Nachfrage nach Wohnraum stabilisierend aus. Einen deutlich stärkeren Rückgang wiesen dagegen die Preise für Gewerbeimmobilien mit -8,3% auf. Dabei büßten Einzelhandelsimmobilienpreise mit -10,5% noch etwas mehr ein als die Preise für Büroimmobilien (-7,5%). Auch beim Quartalsvergleich (Q1 2023 zu Q4 2022) finden sich durchweg negative Vorzeichen: Während die Wohnimmobilienpreise in diesem Zeitraum um 2,0% zurückgingen, nahmen die Gewerbeimmobilienpreise um 3,6% ab, wobei sich dieser Wert aus rückläufigen Preisentwicklungen sowohl bei Büro- (-5,0%) als auch bei Einzelhandelsimmobilien (-1,7%) speiste.

“Die Preiskorrektur findet in allen Objektklassen statt.” Jens Tolckmitt

“Der gesamte Immobilienmarkt befindet sich seit Mitte 2022 im Umbruch. Das zeigt sich vor allem bei den Immobilienpreisen”, hob vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt hervor. “Die vielen Belastungsfaktoren wie Inflation, Zinsanstieg und Unsicherheit führen in allen Objektklassen zu einer Preiskorrektur.” Jedoch falle sie unterschiedlich stark aus: Den größten Rückgang im Jahresvergleich zeigten weiterhin Einzelhandelsimmobilien. Im Quartalsvergleich belief sich deren Reduktion allerdings auf nur -1,7%. “Diese Entwicklung bei den Einzelhandelsimmobilienpreisen könnte ein erstes Anzeichen für eine Bodenbildung sein”, kommentierte Tolckmitt.

Preisentwicklung im Jahresvergleich (Q1 2023 zu Q1 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -3,3%

Wohnimmobilien in Deutschland: -2,1%

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,4%

Gewerbeimmobilien: -8,3%

– Büroimmobilien: -7,5%

– EZH-Immobilien: -10,5%

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q1 2023 zu Q4 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -2,3%

Wohnimmobilien in Deutschland: -2,0%

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,3%

Gewerbeimmobilien: -3,6%

– Büroimmobilien: -5,0%

– EZH-Immobilien: -1,7%

Mehrfamilienhäuser: Renditen und Mieten legen weiterhin stark zu

Der Rückgang der Wohnimmobilienpreise trifft gleichermaßen das selbst genutzte Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser: Gegenüber dem Anfangsquartal 2022 vergünstigten sich selbst genutzte Immobilien leicht um 1,0%, während die Preise für Mietwohngebäude im gleichen Zeitraum um 3,1% zurückgingen. Im Quartalsvergleich wiederum büßten die Preise für selbst genutztes Wohneigentum 2,4% ein, die Preise für Mehrfamilienhäuser gaben um 2,2% nach.

Die Renditen für Mehrfamilienhäuser gemessen am Liegenschaftszinssatzindex erhöhten sich sowohl auf Jahressicht (+10,9%) als auch auf Quartalssicht (+3,5%) deutlich. Auch die Neuvertragsmieten legten in beiden Zeiträumen dynamisch zu: Gegenüber dem ersten Quartal 2022 belief sich das Plus auf 7,4%, gegenüber dem vierten Quartal 2022 auf 1,2%. “Nach wie vor besteht eine echte Knappheit an Wohnraum: Eine hohe und noch wachsende Nachfrage trifft auf dem Wohnungsmarkt auf ein viel zu geringes Angebot”, stellte Tolckmitt fest.

Noch leicht steigende Wohnimmobilienpreise in Berlin im Jahresvergleich

Ähnlich wie im gesamtdeutschen Markt entwickelten sich zu Beginn dieses Jahres die Preise für Wohnimmobilien in den Top 7-Städten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 gingen die Preise um 1,4% zurück, im Vergleich zum Schlussquartal 2022 um 1,3%. Wie in den Vorquartalen ragte Berlin unter den Metropolen heraus: In der Hauptstadt verteuerten sich Wohnimmobilien gegenüber dem Anfangsquartal 2022 noch um 1,0%. Seit dem Schlussquartal 2022 reduzierten sich hingegen auch in Berlin die Wohnimmobilienpreise (-1,3%). Die anderen sechs Top 7-Städten wiesen sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich durchweg fallende Wohnimmobilienpreise auf. Mit Veränderungsraten von -6,4% bzw. -2,2% waren die Rückgänge in Frankfurt am Main am größten.

Eventuell Anzeichen für Bodenbildung bei Einzelhandelsimmobilienpreisen

Die schon vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie eingetretene Entwicklung fallender Einzelhandelsimmobilienpreise setzte sich zu Beginn des Jahres 2023 fort: Verglichen mit dem Anfangsquartal 2022 belief sich der Rückgang auf 10,5%. Gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal gaben die Preise für Einzelhandelsimmobilien allerdings lediglich um 1,7% nach. “Ob das der Beginn einer Bodenbildung ist, wird man sehen”, so Tolckmitt. In diese Richtung deuten aber auch erste Anzeichen bei den Neuvertragsmieten: Verringerten sich diese gegenüber dem Vorjahresquartal noch um 5,0%, erhöhten sie sich im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,3%. Der Liegenschaftszinssatzindex als Maß für die Rendite von Einzelhandelsimmobilien stieg um 6,2% (im Jahresvergleich) und um 2,0% (im Quartalsvergleich).

Noch deutlicher steigende Renditen wiesen Büroimmobilien auf: Deren Liegenschaftszinssatzindex erhöhte sich gegenüber dem Anfangsquartal 2022 um 12,8% und gegenüber dem Schlussquartal 2022 um 4,3%. Bei der Mietentwicklung unterschieden sich Büroimmobilien hingegen von Einzelhandelsimmobilien: Die Büromieten erhöhten sich im Jahresvergleich zwar noch um 4,4%. Im Quartalsvergleich gaben sie jedoch um 0,9% nach. Die Preise für Büroimmobilien verringerten sich um 7,5% (auf Jahressicht) und um 5,0% (auf Quartalssicht).

Ausblick: Weiterhin kein abrupter Preisverfall absehbar

Alle Objektklassen eint: “Es gibt nach wie vor vergleichsweise wenige Transaktionen. Verkäufer und Käufer sind weiterhin auf der Suche nach einem neuen Preisgleichgewicht. Diese Phase wird mutmaßlich noch einige Quartale anhalten”, so Tolckmitt, der abschließend die aktuelle Preiskorrektur einordnete: Nach mehr als zehn Jahren dynamischen Preiswachstums sei diese Wende schon länger erwartet worden. Nun sei sie da. “Der Immobilienmarkt ist wie jeder andere Markt auch Zyklen unterworfen. Wir gehen auch für die nächsten Quartale noch von fallenden Preisen aus, mit unterschiedlicher Ausprägung in den einzelnen Objektklassen. Wir sehen aber weiterhin keine Anzeichen für einen abrupten Preisverfall.”

Über den vdp-Immobilienpreisindex

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht vierteljährlich auf Basis stattgefundener Transaktionen Miet- und Preisindizes zur Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkte. Der durch das Analysehaus vdpResearch erstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der Deutschen Bundesbank. Grundlage bilden die von über 700 Kreditinstituten der deutschen Finanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierte Kaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft. Die Entwicklung der Teilmärkte sowie sämtliche Indexdaten zu den einzelnen vdp-Immobilienpreisindizes (2003 – 2023) sind in der zugehörigen Publikation dargestellt und als Rohdaten unter www.pfandbrief.de verfügbar. Eine differenzierte Betrachtung der regionalen TOP 7-Wohnungsmärkte inkl. aller Teilsegmente (selbst genutztes Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser) ist unter www.vdpresearch.de verfügbar.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Interhyp hat 2023 erneut mehr als 1.000 Käuferinnen und Käufer sowie Immobilieninteressentinnen und -interessenten zu ihrer Wahrnehmung des Immobilienmarktes befragt

Nur 37 Prozent der Befragten rechnen sich die monatlichen Kosten für eine Finanzierung aus

Bereitschaft, die eigene Lebensqualität für höhere Finanzierungsraten einzuschränken, sinkt weiter

Jeder 3. angehende Immobilienkäufer hat sein Vorhaben hinausgeschoben oder verzögert

1/3 der Befragten nutzten Erbe oder Schenkung für den Kauf

Über die Hälfte der Befragten schließt den Kauf von unsanierten Bestandsimmobilien mit hohem Energiebedarf aus

Die Umbrüche am Immobilienmarkt verunsichern die Menschen nach wie vor. In der aktuellen Leistbarkeitsstudie der Interhyp Gruppe, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, zeigt sich deutlich, in welchem Spannungsfeld die Menschen sich derzeit bewegen. Sie sind einerseits sehr kompromissbereit, was Lage und Ausstattung angeht, gleichzeitig wollen sie sich für den Immobilienkauf nicht zu stark einschränken. Die Immobilienpreise werden als weniger abschreckend und der Markt als weniger leergefegt empfunden, aber letztlich bleibt die Angst vor der hohen finanziellen Belastung – wobei eben diese Angst häufig auf einem Bauchgefühl beruht. Denn ob sie sich eine Immobilie leisten können oder nicht, rechnen sich nur die Wenigsten wirklich aus. “Der Markt ist herausfordernd, keine Frage, gleichzeitig bietet er den Menschen auch Chancen. Um diese nutzen zu können, müssen sie sich aber intensiv mit einem Immobilienkauf befassen und das Projekt durchrechnen. Und genau das machen nach wie vor zu wenige Interessentinnen und Interessenten”, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe.

Bauchgefühl statt Fakten

Kann ich mir eine Immobilie leisten oder nicht? Bei dieser Frage verlassen sich die Immobiliensuchenden in Deutschland weiterhin auf ihr Bauchgefühl. Nur 37 Prozent der Befragten haben sich die monatlichen Finanzierungskosten ausgerechnet. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 54 Prozent der Befragten orientieren sich hingegen an den Immobilienpreisen in ihrer Region. 49 Prozent nehmen ihr monatliches Einkommen als Grundlage für die Einschätzung und 31 Prozent orientieren sich an den gestiegenen Kreditzinsen. “Das sind natürlich alles Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen. Gleichzeitig ist eine Finanzierung immer sehr individuell, daher sollte man sich nicht sofort vom Zinsniveau oder den Durchschnittspreisen abschrecken lassen”, sagt Utecht.

Kompromissbereit ja, aber Urlaub muss noch drin sein

Die Lage und die eigenen Ansprüche: Bei beiden Punkten sind die Menschen im Vergleich zu 2022 deutlich kompromissbereiter geworden. Auf die Frage, wodurch der Immobilienerwerb möglich ist, antworteten 26 Prozent, dass sie weniger anspruchsvoll sind und sich zum Beispiel auch eine kleinere Immobilie kaufen würden. Zum Vergleich: 2022 sagten das 19 Prozent. Bei der Lage würden 28 Prozent eine andere erwägen, als eigentlich geplant. Darüber hinaus spielt Eigenleistung nach wie vor eine wichtige Rolle: 41 Prozent gaben an, viel selbst machen zu wollen und dadurch zu sparen. 40 Prozent setzen auf einen Glückstreffer und 35 Prozent hoffen, durch hartnäckiges Suchen erfolgreich zu sein. Trotz dieser hohen Kompromissbereitschaft hat jeder dritte angehende Immobilienkäufer den Immobilienkauf verschoben oder hinausgezögert. 2022 sagten das noch 29 Prozent. “So viele Kompromisse die Menschen zum Beispiel bei der Lage eingehen würden, gibt es dennoch bei vielen klare Grenzen, was die Einschränkungen angeht”, sagt Utecht. Auf die Frage “Was führte dazu, dass Sie für den Immobilienkauf nicht mehr ausgeben wollen?” sagten 54 Prozent: Ich bin nicht bereit, noch höhere Finanzierungskosten zu tragen und meine Lebensqualität dafür einzuschränken.” 2022 sagten das noch 46 Prozent. Ein Viertel der Befragten sagte, ihnen seien in der aktuellen Situation (Ukraine-Krieg, Inflation) die Unsicherheit beziehungsweise die monatliche Belastung zu groß. 39 Prozent fühlen sich mit so hohen Kreditsummen unwohl, weil sich Lebensumstände immer ändern können und die Hälfte der Befragten möchte nicht so lange einen Kredit abbezahlen.

Bestandsimmobilie ja, aber kein unsanierter Altbau

Welche Immobilie soll es nicht sein? Die Antwort ist eindeutig: Für 54 Prozent der Befragten kommt eine unsanierte Bestandsimmobilie mit hohem Energiebedarf nicht in Frage. Als Gründe geben die Menschen vor allem den hohen Aufwand für die Modernisierung, Dämmung und Instandhaltung an (65 Prozent) sowie die unkalkulierbaren Kosten für die Modernisierung (63 Prozent). Gewünscht wird stattdessen ein energieeffizienter Neubau (88 Prozent), alternativ eine sanierte Bestandsimmobilie (93 Prozent). “Interessentinnen und Interessenten sollten unsanierte Bestandsimmobilien nicht grundsätzlich ausschließen. Unsere Daten zeigen, dass die Preise für solche Objekte von Q2 2022 zu Q1 2023 mit 9 Prozent am stärksten gefallen sind. Mit einem klaren Sanierungsplan kann so eine Immobilie gerade in einem herausfordernden Markt eine Chance für den Einstieg in den Immobilienmarkt sein”, sagt Utecht.

Ohne die Familie geht es nicht

160.000 Euro – so viel Eigenkapital haben die Kundinnen und Kunden von Interhyp 2022 durchschnittlich in ihre Finanzierung eingebracht. “Das können Menschen Anfang bis Ende 30 meist nur aufbringen, wenn beide Partner sehr viel verdienen oder Unterstützung von der Familie bekommen. Und dass man aus einer Familie kommt, die einem etwas vererben oder schenken kann, ist nicht selbstverständlich”, sagt Jörg Utecht. Die Befragten der Leistbarkeitsstudie bestätigen das: 1/3 hat die Immobilie unter anderem mit geerbtem oder geschenktem Geld finanziert. Neben dem nötigen Eigenkapital sind staatliche Förderungen ein wichtiger Bestandteil für die Menschen. Jedoch hat das Vertrauen in diese Förderungen im vergangenen Jahr spürbar gelitten. 1/4 nennt bürokratische Hürden als Grund für das nachgelassene Vertrauen, für 23 Prozent liegt es an schlechten Konditionen.

Über die Leistbarkeitsstudie

Angesichts der Immobilienpreisentwicklung hat die Interhyp AG zum zweiten Mal in Folge in einer Studie untersucht, wie die Menschen in Deutschland die Leistbarkeit von Immobilien aktuell einschätzen. In einem quantitativen Online-Fragebogen wurden mehr als 1.000 Personen befragt. Die Befragung fand Ende Februar 2023 statt. Die Studie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 25 und 65 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren eine Immobilie gekauft haben, aktuell auf der Suche sind und in den nächsten ein bis zwei Jahren kaufen wollen oder das in den vergangenen ein bis zwei Jahren versucht haben.

Über Interhyp

Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an die Endkundinnen und -kunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittlerinnen und -vermittler und institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2022 ein Finanzierungsvolumen von 29,0 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die vielfach ausgezeichnete Kompetenz ihrer Finanzierungsspezialistinnen und -spezialisten mit der Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform HOME sowie kundenorientierten Digitalangeboten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kundinnen und Kunden und Partner präsent.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Spitzenquadratmeterpreise von bis zu 31.000 Euro  –  Heimatliebe und ökologisches Bewusstsein als Kaufmotive

Die Reiselust der Deutschen belebt den inländischen Tourismusmarkt, der 2022 maßgeblich von Erholung geprägt war. Mit 51,8 Millionen registrierten Übernachtungen in gewerblich vermieteten Ferienimmobilien wurde in diesem Marktsegment der bisherige Rekordwert von 2019 (48,1 Mio. Übernachtungen) übertroffen. Indes haben Ferienhäuser und -wohnungen ihren Stellenwert als präferierte Unterkunftsart und als wertstabile Anlageklasse zur langfristigen Vermögenssicherung weiter stabilisiert. Die Kaufnachfrage nach Ferienimmobilien übertraf das Angebot in den beliebten Urlaubsregionen in den vergangenen Jahren bei weitem. “Die stetige Erhöhung der Bauzinsen ab dem zweiten Quartal 2022 führte dazu, dass in den mittleren und einfachen Lagen einiger Ferienorte eine gewisse Kaufzurückhaltung einsetzte”, konstatiert Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers für Deutschland, Österreich und die Schweiz, und erklärt weiter: “Die Auswirkungen der Zinsentwicklung sind jedoch deutlich geringer als im Erstwohnsitzmarkt, da Ferienimmobilien in der Regel mit hohem Eigenkapitalanteil und von einer finanzstarken Kundschaft erworben werden.”

Zum zehnten Mal analysiert Engel & Völkers im “Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland 2023” die Preis- und Lageentwicklung der 42 wichtigsten Urlaubsregionen an Nord- und Ostsee, in den Alpen und im Alpenvorland sowie am Bodensee, im Schwarzwald und in der Mecklenburgischen Seenplatte.

Grüne Ferienimmobilien sichern Werterhalt und Wertsteigerung

Die gestiegenen Energiekosten sorgen aktuell dafür, dass moderne und gut sanierte Ferienimmobilien sehr gefragt sind. Eigentümerinnen und Eigentümer traditioneller Objekte stehen vor der Herausforderung der energetischen Modernisierung. Infolgedessen registriert Engel & Völkers ein erhöhtes Suchinteresse für rundum erstklassige Ferienimmobilien in beliebten Tourismusregionen, die alljährlich beliebt sind.

Im Marktsegment der Ferienhäuser werden die Spitzenpreise weiterhin auf Sylt und am Starnberger See sowie am Tegernsee aufgerufen. Hier reicht die Preisspanne für erstklassige Premium-Objekte in sehr guten Lagen bis 18 Millionen Euro – und für seltene und besondere Liebhaberobjekte sogar bis 30 Millionen Euro. An der Ostsee werden die höchsten Preise auf den Inseln Rügen (bis 4,3 Millionen Euro) und Usedom (bis 3,5 Millionen Euro) sowie an der Lübecker Bucht und dort insbesondere am Timmendorfer Strand (bis 3 Millionen Euro) aufgerufen. In den Alpen werden die höchsten Preise in den Skiorten Garmisch-Partenkirchen (bis 6 Millionen Euro) und Oberstdorf (bis 5 Millionen Euro) erzielt. Im Südschwarzwald beliefen sich die Preise bis 2,9 Millionen Euro.

Im Marktsegment für Ferienwohnungen werden die Spitzenpreise auf den Inseln Norderney und Sylt sowie am Starnberger See und Tegernsee erzielt. Auf Norderney reichen die Quadratmeterpreise in sehr guter Lage bis 28.000 Euro. Bei Ausnahmeobjekten können sogar 31.000 Euro pro Quadratmeter erreicht werden. Die vergleichsweise günstigsten Preise für Ferienwohnungen gibt es bislang an der Mecklenburgischen Seenplatte (ab ca. 3.000 Euro pro Quadratmeter), an der Nordsee in der Region Wilhelmshaven (ab ca. 1.000 Euro pro Quadratmeter), Büsum (ab ca. 2.000 Euro pro Quadratmeter) und Husum (ab ca. 2.500 Euro pro Quadratmeter), sowie an der Ostsee in Wismar/Insel Poel, Greifswald und Stralsund (ab ca. 2.000 Euro pro Quadratmeter). Die günstigsten Einstiegspreise in den südlichen Ferienregionen gibt es in einfacheren Lagen des Chiemsees (ab ca. 3.500 Euro pro Quadratmeter) und im Schwarzwald (ab ca. 1.700 Euro pro Quadratmeter).

Ausblick: Renditepotenzial durch saisonübergreifende Vermietung

Deutschlands Ferienimmobilien sind und bleiben als attraktives Mittel zur Altersvorsorge beliebt und belegen ihre Krisenresistenz aktuell sehr deutlich. Aufgrund der guten Vermietbarkeit und infolge der gestiegenen Mobilität durch Remote Working etabliert sich der Trend zur Mischnutzung. Infolgedessen erwerben Kundinnen und Kunden ihre Wunschimmobilie an ihrer Lieblingsurlaubsdestination, um sie selbst zur Staycation zu nutzen und teilweise zu vermieten. Mit den Einnahmen können die laufenden Kosten und die Instandhaltung zum Teil gedeckt werden. Durch eine gut organisierte Ferienvermietung und eine hohe Auslastung lassen sich auch häufig über vier Prozent Rendite realisieren. Aufgrund der starken Kaufnachfrage bei gleichzeitig extrem limitierten Angebot wird eine Investition in Ferienhäuser und -wohnungen auch künftig attraktiv bleiben. “Solange die Zinsen weiter steigen, ist mit einzelnen weiteren Preiskorrekturen in einfacheren Lagen zu rechnen. Da viele Kaufinteressenten ihr Ferienimmobilieninvestment jedoch nur verschoben haben, ist auch dort, wo die Nachfrage etwas zurückging, mittelfristig mit einem Wiederanstieg der Preise zu rechnen. Im Premiumsegment ist weiterhin eine hohe Stabilität zu erwarten”, sagt Till-Fabian Zalewski abschließend.

Über Engel & Völkers:

Engel & Völkers ist ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie von Yachten und Flugzeugen im Premium-Segment. Seit über 40 Jahren haben die Wünsche und Bedürfnisse der privaten als auch institutionellen Kunden oberste Priorität, sodass unser Serviceangebot rund um die Immobilie stetig weiterentwickelt wird. Verkauf und Vermietung, aber auch die Beratung diverser Investment- und Anlagemöglichkeiten im Immobiliensegment gehören heute zu den Kernkompetenzen der über 16.500 Personen, die unter der Marke Engel & Völkers tätig sind. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern auf fünf Kontinenten präsent. Die Grundlage des Erfolgs basiert auf intensiver Aus- und Fortbildung in einer eigenen Immobilien-Akademie sowie auf einer hohen Qualitätssicherung in allen Bereichen. Das Unternehmen setzt neue Standards in der Realisierung von digitalen Lösungen für die Vermittlung als auch für alle Serviceleistungen rund um das Immobiliengeschäft.

Verantwortlich für den Inhalt:

ENGEL & VÖLKERS AG, Vancouverstraße 2a, 20457 Hamburg,Tel: 040 334681600, www.ev-liquidhome.de

Kommentar des Portfoliomanagements zum ersten Quartal 2023

  • Zunehmend restriktive Kreditvergabe belastet den Immobiliensektor im ersten Quartal
  • Unternehmen legen gute Zahlen vor, sind aber bei Prognosen vorsichtiger
  • Viele schlechte Nachrichten im Immobiliensektor bereits eingepreist

Marktrückblick: Berg- und Talfahrt an den Märkten

Das erste Quartal 2023 glich einer Achterbahnfahrt an den Märkten. Der zu Jahresbeginn herrschende Optimismus, als die Anleger ein weniger aggressives Vorgehen der Zentralbanken und etwas positivere Wirtschaftsaussichten einzupreisen begannen, fand im weiteren Quartalsverlauf ein abruptes Ende. Die anhaltend starken makroökonomischen Zahlen und die hartnäckig hohe Inflation in den USA führten zu einer noch schärferen Rhetorik und weiteren Zinserhöhungen. Die Zusammenbrüche im globalen Bankensektor trieben weitere Schockwellen durch das Finanzsystem. Der Immobiliensektor war vor allem durch die zunehmend restriktive Kreditvergabe betroffen. Die Situation könnte aber auch mittelfristig zu einer weniger restriktiven Geldpolitik führen, wenn Zentralbanken bei einer Erhöhung der Zinssätze zögern.

Die von den Unternehmen vorgelegten Ergebnisse für das vierte Quartal waren im Allgemeinen gut. Die Prognosen für 2023 sind allerdings vorsichtiger, was die Unsicherheit am Markt widerspiegelt. Anleger mit einem langen Anlagehorizont könnten die Korrektur zu einer vorsichtigen Erhöhung ihres Immobilienengagements nutzen, bevor der Zyklus wieder ins Positive dreht. Im börsennotierten Immobiliensektor sind bereits viele schlechte Nachrichten eingepreist. Dies wird sich mit der Zeit wieder ändern, da die Bewertungen mit den Erwartungen niedrigerer Kapitalkosten neu kalibriert werden. Insbesondere im Bereich der am stärksten fremdfinanzierten Unternehmen sehen wir weiter Risiken und Selektion ist entscheidend. Ein weiteres Risiko liegt in dem zu aggressiven Vorgehen der Zentralbanken bei ihren Zinserhöhungen, die der Wirtschaft sehr geschadet haben. Im ersten Quartal 2023 waren die USA der stärkste Immobilienmarkt, während Europa auf Lokalwährungsebene der schwächste war.

Positive Beiträge und Störfaktoren: Marcus Corporation und CTP mit starker Performance

Den größten Beitrag zum absoluten Ertrag des Fonds leistete der US-amerikanische Hotel- und Theaterbetreiber Marcus Corporation, der einen soliden Bericht vorlegte. Das Unternehmen steuert auf eine Normalisierung der Erträge zu und nähert sich insbesondere im Hotelbereich dem Niveau vor der Pandemie. Der Logistikbetreiber und -entwickler CTP schnitt im abgelaufenen Quartal ebenfalls gut ab, nachdem er gute Zahlen präsentieren konnte, die ein anhaltendes nachfragegetriebenes Wachstum mit fortgesetzten Gewinnen in der Entwicklung bestätigen. Der panasiatische Immobilieninvestor ESR Cayman war trotz des vom Unternehmen veröffentlichten soliden Berichts der größte Störfaktor des Fonds im Berichtsquartal.

Wesentliche Zukäufe: Wiedereinstieg bei Cellnex und Digital Bridge

Im Laufe des ersten Quartals gingen wir erneut eine Position in Cellnex ein; der spanische Betreiber von Telekommunikations- und Rundfunkinfrastrukturen weist ein interessantes Cashflow-Profil auf. Darüber hinaus könnte das Unternehmen aufgrund seiner Bewertung und geografischen Präsenz ein Konsolidierungsziel sein. Cellnex weist eine hohe Verschuldung auf und der Markt hat die Aktie im aktuellen Zinserhöhungsumfeld abgestraft, wodurch wir zu einem guten Preis einsteigen konnten. In Europa ist die strukturelle Nachfrage hoch, da die Digitalisierung – vor allem im 5G-Bereich – weiterhin sehr zügig voranschreitet. Ein weiterer Neuzugang im selben Segment ist das US-Unternehmen Digital Bridge, das wir zu Pandemiebeginn verkauften, da es zahlreiche Veräußerungen durchzuführen hatte, was ein großes Risiko in diesem Umfeld darstellte. Inzwischen hat das Unternehmen die Wende geschafft, ist gut kapitalisiert und konzentriert sich in erster Linie auf Immobilien im Digitalisierungsbereich. So erwarb es unter anderem den letztjährigen Topperformer des Portfolios, den US-Rechenzentrumsentwickler und -betreiber Switch.

Wir haben auch eine Position in dem schwedischen Unternehmen Castellum aufgebaut, das sehr günstig gehandelt wird. Es handelt sich um ein diversifiziertes Unternehmen, das sich auf Büroflächen in Skandinavien konzentriert und eine große Beteiligung an der norwegischen Entra hält. Castellum ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, hatte aber in den letzten Jahren einige Herausforderungen innerhalb der Unternehmensführung, die allerdings rasch adressiert wurden. Im Kampf gegen übermäßige Verschuldung erklärte Castellum einen Dividendenstopp und kündigte für das zweite Quartal eine vollständig garantierte Kapitalerhöhung an, was dem Unternehmen helfen sollte.

Wesentliche Verkäufe: Bürobetreiber Hudson Pacific Properties und Paramount

Aufgrund der insbesondere in New York und San Francisco bestehenden Probleme im Bürovermietungs-Segment reduzierten wir unser Gesamtengagement im Bürobereich in den USA und verkauften unsere beiden Bürobetreiber Hudson Pacific Properties und Paramount. Dies steht im Gegensatz zum skandinavischen Büroimmobilienmarkt, der momentan in guter Verfassung ist.

Ausblick: Immobilien bieten historisch hohe Abschläge

In der Vergangenheit haben börsennotierte Immobilien in dem von uns erwarteten Umfeld mit geringerem Wachstum und niedrigeren Realrenditen, dem Ende des Zinserhöhungszyklus und dem Übergang zu einem frühen Zyklusumfeld, gut abgeschnitten. Angesichts der Ungewissheit über das Ausmaß einer möglichen Konjunkturabkühlung aufgrund des hohen Zinsniveaus sollte man sich bewusst sein, dass ein langfristiger Horizont für jeden Anleger in diesem Umfeld entscheidend ist. Immobilien werden derzeit mit historisch hohen Abschlägen gehandelt. Viele schlechte Nachrichten sind bereits eingepreist, aber die Dinge können immer noch schlechter werden, bevor sie sich verbessern. Der SKAGEN m2 konzentriert sich weiterhin auf Unternehmen, die wir in trendgetriebenen Teilsegmenten als widerstandsfähig erachten, die einen gesunden Cashflow generieren und eine solide Bilanzstruktur aufweisen. Wichtig ist dabei, dass unsere Beteiligungen überschaubare Bilanzen, einen hohen Anteil an festverzinsten oder abgesicherten Schulden und inflationsbereinigte Mietstrukturen aufweisen. Diese Märkte sind für uns interessant, da sich das Angebot an günstigen Aktien fast täglich vergrößert, was langfristig gute Kaufgelegenheiten bietet.

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Storebrand Funds Deutschland SKAGEN AS, German Branch, Barckhausstrasse 1, 60325 Frankfurt, www.skagenfunds.de

Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:

Preisvergleich europäischer Länder: In 6 von 7 untersuchten Ländern steigen Immobilienpreise im 1. Quartal 2023

Deutschland mit durchschnittlich 3.222 Euro pro Quadratmeter auf Platz 2, gefolgt von Frankreich (3.199 Euro) – höchste Preise in Luxemburg (8.969 Euro)

Vergleich der Hauptstädte: Paris (10.177 Euro pro Quadratmeter) deutlich vor Berlin (5.173 Euro pro Quadratmeter)

Die europäischen Immobilienmärkte ächzen unter dem steigenden Niveau der Bauzinsen. Für Kaufinteressenten ist die Finanzierung einer Immobilie derzeit deutlich schwerer zu stemmen. Die abkühlende Nachfrage hat aber auf dem Markt noch nicht zu dem starken Preisabfall geführt, der durch den Zinsanstieg zu erwarten gewesen wäre. In Deutschland erhöhte sich der mittlere Quadratmeterpreis von Immobilien im 1. Quartal wieder um 0,4 Prozent. In 5 weiteren europäischen Ländern kletterte das Preisniveau ebenso. Lediglich in Frankreich (-0,5 Prozent) lässt sich ein leichter Preisrückgang in den ersten 3 Monaten 2023 beobachten. Das ist das Ergebnis des AVIV Housing Market Report im 1. Quartal 2023. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in 7 europäischen Ländern analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.

Deutschland: Trotz hoher Zinsen auf dem 2. Platz bei Immobilienpreisen

Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 3.222 Euro pro Quadratmeter ist Deutschland das zweitteuerste der analysierten Länder. Im 1. Quartal hat das Preisniveau noch einmal um 0,4 Prozent zugelegt. Lediglich im kleinen Luxemburg müssen Immobilienkäufer mit 8.969 Euro noch tiefer in die Tasche greifen. Auf Deutschland folgen Frankreich (3.199 Euro pro Quadratmeter) und Portugal (2.475 Euro pro Quadratmeter). Am günstigsten schneidet im Vergleich Italien ab, wo Wohneigentum im Mittel 1.837 Euro pro Quadratmeter kostet.

Bauzinsen in europäischen Ländern: Anstieg auf fast 4 Prozent

Das Zinsniveau für Immobiliendarlehen hat sich in allen 7 untersuchten Ländern tendenziell ähnlich entwickelt. Lag der durchschnittliche Zinssatz im Januar 2021 noch in allen Ländern um die 1 Prozent, sind die Zinsen mittlerweile überall kräftig gestiegen. Die Marke von 3 Prozent wurde im Januar 2023 in 6 von 7 Ländern erreicht. Deutschland ist mit fast 4 Prozent an der Spitze. Lediglich Frankreich bildet eine Ausnahme: Im Nachbarland lag der mittlere Zinssatz für Immobilienkredite zu Jahresbeginn noch knapp über 2 Prozent. Die französische Nationalbank legt einen Höchstsatz fest, zu dem Immobiliendarlehen ausgegeben werden dürfen, um Verbraucher vor überteuerten Krediten zu schützen. Infolgedessen stiegen die Zinssätze im Jahr 2022 viel langsamer als in anderen europäischen Ländern, denn bis Ende des Jahres erfolgte die Anpassung vierteljährlich. Seit 2023 wird die Obergrenze durch die französische Nationalbank monatlich aktualisiert. Das Zinsniveau dürfte sich also nun schnell den anderen europäischen Ländern angleichen.

Städtevergleich: Paris fast doppelt so teuer wie Berlin

Ein Blick auf die Immobilienpreise in den größten Städten in Deutschland, Frankreich und Belgien offenbart, dass die Preisspanne in Frankreich weiter größer ist. Berlin ist trotz eines Anstiegs von 1,5 Prozent im abgelaufenen Quartal mit 5.173 Euro pro Quadratmeter für eine europäische Metropole noch vergleichsweise günstig. Immobilienkäufer in Paris müssen mit 10.177 Euro fast das Doppelte für den Quadratmeter bezahlen – und dass obwohl das Preisniveau der Seine-Metropole bereits um 1,5 Prozent nachgelassen hat. An die Preise von Paris kommt auch München, die teuerste deutsche Stadt, nicht heran: In der bayerischen Landeshauptstadt wird der Quadratmeter für 8.912 Euro angeboten.

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