Rund 43.300 Quadratmeter Gesamtmietfläche – Ausgezeichnete Lage im Central Business District Canberras

Die Real I.S. hat das Headquarter der australischen Finanzbehörde Australian Taxation Office (ATO) in Canberra veräußert. Käufer ist Charter Hall. Der Kaufpreis beträgt 290 Millionen Australische Dollar.

Die 2007 errichtete Büroimmobilie ist vollständig an das Commonwealth of Australia vermietet und befindet sich in der 21 Genge Street in Canberra. Die ca. 43.300 Quadratmeter Gesamtmietfläche teilen sich auf rund 41.700 Quadratmeter Büro- sowie knapp 1.600 Quadratmeter Einzelhandelsflächen auf insgesamt zehn Etagen auf. Darüber hinaus stehen den Mietern 400 Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Im fußläufigen Umfeld befinden sich diverse Restaurants, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. Darüber hinaus ist das Objekt nur wenige Autominuten von der Autobahn sowie dem Flughafen von Canberra entfernt.

„Die CO2-neutrale Immobilie wurde 2009 für unseren „Bayernfonds Australien 6“ erworben. Mit dem Verkauf des Gebäudes erfolgte nun das planmäßige Desinvestment im Rahmen unserer langfristigen Investmentstrategie“, ergänzt Axel Schulz, Global Head of Investment Management bei der Real I.S. AG.

Das ATO-Headquarter steht im Zentrum des Central Business Districts (CBD) von Canberra. Die australische Hauptstadt wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als politisches und administratives Zentrum der australischen Regierung entworfen. Canberra ist Sitz des Bundesparlaments sowie diverser Regierungsbehörden.

Die Real I.S. wurde bei der Transaktion von Knight Frank sowie Cushman & Wakefield beraten.

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Von Virginie Wallut, Director of Real Estate Research and Sustainable Investment, La Française Real Estate Managers

Insgesamt leidet der europäische Immobilienmarkt unter den Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik, mit der die rasant steigende Inflation eingedämmt werden soll. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland ist nur einer der Faktoren, die zur Inflation beitragen (höhere Rohstoffpreise – Lebensmittel, Energie), aber nicht der einzige. Schon vor der Invasion in die Ukraine nahm der Preisdruck zu. Historisch hohe Staatsausgaben zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums während der Pandemie führten weltweit zu massiven Ersparnisüberschüssen und sehr hohen Beschäftigungszahlen. Und kaum normalisierte sich die Welt wieder, führten die überschüssigen Ersparnisse zu einem Nachfrageschub, der wiederum zu Inflation führte.

Auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt hat sich der Anstieg der risikofreien Zinssätze natürlich in höheren Immobilienrenditen niedergeschlagen. Diese wurden bis zu einem gewissen Grad durch die Anpassung der Mieten an die Inflation kompensiert (wie in vielen europäischen Ländern üblich). In Europa belief sich das Investitionsvolumen für Gewerbeimmobilien Ende Dezember 2022 auf fast 245 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Investitionsvolumen aufgrund eines besonders schleppenden vierten Quartals leicht zurück (-4 %). Die Anleger zeigten eine deutlich abwartende Haltung, da sich Verkäufer und Käufer bei den Preisen nicht einig waren, insbesondere bei den Anlageklassen mit den niedrigsten Renditen. Hinter dem Rückgang des europäischen Investitionsvolumens insgesamt verbergen sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Ländern: Der deutliche Rückgang in Deutschland (-17 %) und Großbritannien (-5 %) überdeckt einen leichten Anstieg des Volumens in Frankreich (+2 %) und einen deutlicheren Anstieg in Belgien (+115 %), Spanien (+35 %) und Irland (+20 %).

Außerdem wurden angesichts der höheren Finanzierungskosten Fremdkapitalinvestoren aus dem Markt gedrängt, wodurch sich Chancen für Eigenkapitalinvestoren ergaben.

Quelle: CBRE, LF REM RESEARCH

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Von Jérôme Valade, Head of Healthcare Assets, La Française Real Estate Managers

Nachfrage nach Gesundheitsimmobilien steigt aufgrund des demografischen Wandels in Europa weiter an

Das Gesundheitswesen ist ein Nischensegment des Immobilienmarktes und umfasst üblicherweise Gebäude, Büros und Gelände, die an medizinische Dienstleister oder Einrichtungen des Gesundheitssektors vermietet werden. Bis vor kurzem waren für Gesundheitsimmobilien spezifische technische Merkmale und Grundrisse erforderlich. Die steigende Nachfrage und neue Trends im Gesundheitswesen haben jedoch Möglichkeiten für Umnutzungsprojekte geschaffen, wie z. B. die Neuausrichtung bestehender Einzelhandels- und Büroflächen. Gesundheitsdienstleister entscheiden sich zunehmend für Erbbaurechtsgrundstücke, die sich im Besitz von Dritten befinden und von diesen verwaltet werden, wodurch sie ihr Kapital für die Entwicklung ihres Kerngeschäfts erhalten können.

Anpassung der Immobilienlandschaft an eine alternde Bevölkerung

Die Alterung der Bevölkerung, gepaart mit einer höheren Lebenserwartung, ist eine langfristige Entwicklung, die in ganz Europa zu beobachten ist. In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wird die Bevölkerung ab 65 Jahren bis 2050 voraussichtlich auf 129,8 Millionen Menschen anwachsen[1] – ein deutlicher Anstieg gegenüber 90,5 Millionen im Jahr 2019. Die Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen wird voraussichtlich um 56,1 %[2] zunehmen. Noch besorgniserregender ist die Zahl der über 85-Jährigen, die sich voraussichtlich mehr als verdoppeln wird (12,5 Millionen 2019 gegenüber 26,8 Millionen 2050[3]). Die Daten deuten auch darauf hin, dass es bis 2050 in den EU-Mitgliedstaaten 13,5 %[4] weniger Menschen unter 55 Jahren geben wird, was eine fortschreitende Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung bedeutet.

Die Alterung der Bevölkerung in Verbindung mit einer höheren Lebenserwartung führt zu einer steigenden Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen, einer Zunahme altersbedingter Erkrankungen, einem Anstieg chronischer Krankheiten und insgesamt zu einer höheren Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. Doch wie steht es um die auf die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung abgestimmte Infrastruktur in den EU-Mitgliedstaaten? Für eine alternde Bevölkerung, die mit einem erhöhten Risiko eingeschränkter Mobilität und einem größeren Gesundheitsversorgungsbedarf einhergeht, bietet das städtische Umfeld natürlich zahlreiche Vorteile, die das Leben älterer Menschen verbessern können: besserer Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, eine größere Vielfalt an Wohnmöglichkeiten, mehr öffentliche und kommerzielle Dienstleistungen. Auf internationaler Ebene befasst sich die Weltgesundheitsorganisation mit dem Thema altersfreundliche Städte (Age Friendly Cities, AFC), aber auch staatliche Initiativen wie Frankreichs Plan Vieillissement et Solidarités (2003 bis 2006) und Plan Solidarité grand âge (2007 bis 2012), die Investitionen in den Bau und die Renovierung von Pflegeheimen und die Entwicklung von Langzeitpflegediensten förderten. Der Staat allein wird jedoch nicht in der Lage sein, die rasant ansteigenden Kosten für die Gesundheitsversorgung zu finanzieren, vor allem nicht angesichts einer schrumpfenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Privates Kapital ist notwendig, um die Lücke zwischen dem sinkenden Angebot und der steigenden Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen zu schließen.

Das defensive Profil von Gesundheitsimmobilien

Generell bieten Gesundheitsimmobilien (Seniorenwohnanlagen, Pflegeheime, Kliniken) den Vorteil, dass sie nicht zyklisch sind. Sie weisen ein defensiveres Profil auf, das auf soliden Fundamentaldaten und langfristigen Trends beruht, wie den strukturellen Veränderungen in der Demografie, alternativen Lebensformen und einem allgemeinen Unterangebot an betriebsbereiten Objekten. Der Markt für Gesundheitsimmobilien ist gemessen am Investitionsvolumen noch relativ bescheiden. Das Angebot behindert weiterhin die Zunahme des Investitionsvolumens und zwingt Investoren über ihre Heimatmärkte hinaus nach Möglichkeiten zu suchen.

Gesundheitsimmobilien bieten weiterhin ein relativ interessantes Risiko-Rendite-Profil und Diversifikationsmöglichkeiten für das Portfolio. 2022 war durch eine geldpolitische Straffung gekennzeichnet. Der Anstieg der risikofreien Zinssätze hat die Immobilienrenditen in die Höhe getrieben, wobei das Ausmaß je nach Objekt und Markt variierte. Unserer Erfahrung nach sind die Renditen von Gesundheitsimmobilien in Kern-Europa stabiler als die anderer Sub-Assetklassen. Das begrenzte und weitgehend regulierte Angebot fördert den Wert von Gesundheitsimmobilien.

ESG-Investmentstrategien – ein wichtiger Aspekt von Gesundheitsimmobilien

Da sich Anlagestrategien zunehmend an Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien orientieren, suchen Investoren natürlich nach Diversifizierungsmöglichkeiten im alternativen Immobiliensegment. Die wachsende Bedeutung von Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität für ältere Menschen ist ein wichtiger Aspekt bei Gesundheitsimmobilien, ebenso wie der strukturelle Mangel, der durch die alternde Bevölkerung hervorgerufen wird.

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Lediglich 14 Prozent der Befragten können sich einen Umzug in eine energieeffizientere Immobilie vorstellen.

73 Prozent der deutschen Senioren mit selbst genutztem Wohneigentum leben in Immobilien, die vor 1989 gebaut wurden – 39 Prozent der Immobilien sind sogar vor 1969 erbaut worden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag der GNIW Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW), für die 1.004 Personen ab 60 Jahre befragt wurden. Dennoch planen nur 9 Prozent der Befragten eine Sanierung ihrer Immobilie. Während 28 Prozent der Befragten aus finanziellen Gründen auf Sanierungsmaßnahmen verzichten, lehnen 55 Prozent eine Sanierung kategorisch ab.

„Der Wert einer Immobilie wird zukünftig über die Energieeffizienzklasse bestimmt, das wird von vielen Senioren stark unterschätzt. Ein Großteil weiß allerdings gar nicht, wie ineffizient ihr Gebäude ist und was in den kommenden Jahren vonseiten des Gesetzgebers auf sie zukommt. Eine Verbesserung des Energiestandards der eigenen Immobilie plant daher kaum jemand, auch weil häufig die finanziellen Mittel fehlen“, erklärt Dr. Henryk Seeger, Geschäftsführer der GNIW.

Senioren unterschätzen Bedeutung der Energieeffizienz

Obwohl insgesamt 37 Prozent der Befragten glauben, dass ihre Immobilie zukünftig an Wert verlieren wird, gehen nur sieben Prozent davon aus, dass das aufgrund des energetischen Zustands ihrer Immobilie der Fall sein wird. Auch der Umzug in eine energieeffizientere Immobilie ist für eine überwältigende Mehrheit kein Thema. Lediglich 14 Prozent könnten sich unter bestimmten Umständen einen Umzug vorstellen – das Motiv Klimaschutz treibt dabei nur zwei Prozent um. Und auch beim Kauf einer neuen Immobilie wären nur 33 Prozent der Befragten bereit, mehr Geld für einen besseren energetischen Zustand zu investieren.

Kaum eine Immobilie ist auf dem neuesten energetischen Stand

Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten gab an, dass die letzte Sanierung ihrer Immobilie mehr als zehn Jahre zurückliegt. Bei 23 Prozent fand sogar noch nie eine Sanierung statt. Innerhalb der zurückliegenden fünf Jahre nahmen nur 23 Prozent der Befragten eine Sanierung ihres Eigenheims vor.

Ganz oben auf der Wunschliste der Befragten steht der Austausch beziehungsweise die Modernisierung der Heizung – 47 Prozent würden diese Maßnahme bei ausreichendem finanziellem Spielraum durchführen. Mit Blick auf die gegenwärtig am häufigsten vertretenen Heizarten keine Überraschung: 76 Prozent der Befragten gaben an, derzeit mit Erdgas (53 Prozent) oder Heizöl (23 Prozent) zu heizen.

Weitere beliebte Sanierungsmaßnahmen sind der Austausch der Fenster (34 Prozent), eine Dacherneuerung (26 Prozent) sowie die Dämmung der Fassade (24 Prozent) und der oberen Geschossdecke (23 Prozent). Bei dringendem Sanierungsbedarf an der eigenen Immobilie würden 45 Prozent der Befragten auf ihre Ersparnisse zurückgreifen. Für 21 Prozent käme die Aufnahme eines Kredits infrage.

Die Hälfte der Senioren blickt mit Sorge in die Zukunft

Der Hälfte (50 Prozent) der Befragten sorgt sich angesichts steigender Energiepreise. Insgesamt sind 66 Prozent der Befragten mit Blick auf zukünftige finanzielle Mehrbelastungen im Zusammenhang mit ihrer Immobilie beunruhigt. Nur 28 Prozent der Befragten sehen sich finanziell so gut aufgestellt, dass sie keine Sorge vor höheren Kosten haben müssen.

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der hohen Inflation ist immerhin für 21 Prozent der Befragten das Bewohnen der eigenen Immobilie noch wichtiger geworden. Insgesamt zeigt sich die Generation 60 plus aber krisenresilient: Bei knapp 60 Prozent hat sich die Einstellung in Bezug auf ihre Immobilie nicht verändert.

„Senioren mit einem kleinen Häuschen werden in der aktuellen Diskussion häufig vergessen, dabei schlagen höhere Kosten für Energie, Instandhaltung und Sanierung bei ihnen sofort durch“, erklärt Dr. Henryk Seeger, Geschäftsführer der GNIW. „Gerade für Senioren sind die eigenen vier Wände als Garant für Sicherheit und Freiheit enorm wichtig. Deshalb ist es so wichtig, passende Angebote wie die Immobilienverrentung anzubieten, um die finanzielle Freiheit von Senioren sicherzustellen“

Zu den Befragungen

Die Befragung wurden im Auftrag der GNIW durchgeführt. An der Befragung der YouGov Deutschland GmbH nahmen 1.004 Personen ab 60 Jahre mit Wohneigentum per Online-Umfrage teil.

Über die GNIW Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW)

Die Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) ist ein deutschlandweit tätiges Immobilienunternehmen, das Eigenheimbesitzern einen rechtlich abgesicherten Verkauf ihrer Immobilie zum Marktpreis ermöglicht und ihnen gleichzeitig ein Wohnrecht zu fairen Mietkonditionen garantiert. Im Bereich derartiger Rückmietverkäufe ist das Unternehmen bereits seit vielen Jahren Marktführer. Das Vertragsmodell der GNIW, welches sofort finanzielle Spielräume bei voller Sicherheit der lebenslangen Wohnsituation ermöglicht, ist etwas ganz Besonderes in Deutschland. Gemeinsam mit renommierten Partnern, wie PlanetHome, der LBS, Garant Immobilien, ImmobilienScout24 sowie Volks- und Postbanken und Sparkassen, arbeitet die GNIW daran, die Chancen dieses Konzepts einem möglichst breiten Kundenkreis zugänglich zu machen.

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GNIW Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft mbH, Kurfürstendamm 194, 10707 Berlin, Tel: 030 403657910, www.gniw.de

ZIA hat das Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen Bundesbauministerin Klara Geywitz übergeben

Die Investitionen sind unattraktiv wie lange nicht

Drastisch gestiegene Baupreise und Zinsen lassen viele Projektkalkulationen zerbröseln

Erreichbare Mieten beim Wohnungsbau liegen oft unterhalb der Kostenmieten

ZIA: 2023 droht beim Wohnen ein Gap von 400.000, für 2025 eine noch dramatischere Lücke: 700.000

Prognose einer nur kurzen und milden Rezession für die Realwirtschaft deutet auf Gestaltungspotenzial

ZIA-Präsident mahnt: „Der Staat muss Abschied nehmen vom Modell ‚Kassieren und Regulieren‘“

Der gewerbliche Immobilienmarkt spürt die Unsicherheit, zeigt sich aber bislang robust. Vor allem der Büro- und Logistikbereich gilt weiter als attraktiv

ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner hat das Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen  Bundesbauministerin Klara Geywitz übergeben. Kernsignale dieser Analyse: Bauinvestitionen sind in vielen Bereichen unattraktiv wie seit vielen Jahren nicht. Drastische Steigerungen bei den Baupreisen und den Zinsen ließen in den zurückliegenden Monaten Projektkalkulationen oft regelrecht zerbröseln. Der gewerbliche Immobilienmarkt gilt in weiten Teilen nach wie vor als robust; angesichts stark gestiegener Energiekosten rücken hier zunehmend die Energiebilanzen der Gebäude in den Fokus.

Beim Wohnungsbau aber zeichnet sich eine zunehmende Dramatisierung ab. Erreichbare Mieten liegen nun immer häufiger unterhalb der Kostenmieten. Der ZIA fordert angesichts der immer schärferen Zuspitzung der Lage einen „radikalen Abschied von finanziellen und regulatorischen Begrenzungen, mit denen staatliche Akteurinnen und Akteure die Immobilienwirtschaft in Krisenzeiten zusätzlich ausbremsen“. Mattner: „Wenn wir weitermachen wie bisher, werden wir ein Wohnungs-Debakel in 2025 nicht mehr abwenden können. Hier ist es nicht mehr fünf nach zwölf, sondern Viertel nach drei, und es wird um sechs ein unangenehmes Erwachen geben.“

Das Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen hat sich in den 20 Jahren seit dem Start zum bewährten Datenfundus für Immobilienwirtschaft, Politik, Wissenschaft sowie die breite Öffentlichkeit entwickelt und wird vom ZIA – dem Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, der 37.000 Mitglieder vertritt –  herausgegeben.

„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine markiert einen Wendepunkt für Europa und nimmt starken Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung“, kommentiert Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld, der in dem Gutachten die gesamtwirtschaftliche Lage analysiert hat, die Veränderungen. Er hält fest: „Inzwischen wird zunehmend von einer kurzen und milden Rezession für 2023 ausgegangen, wenn sie denn überhaupt eintritt.“

Ein Befund Felds mit Blick auf die Branche: Bauinvestitionen sind aktuell so unattraktiv wie seit langem nicht mehr. Seine Analyse: „Vielen Projektentwicklern und Wohnungsunternehmen fehlen die Anreize zu bauen, weil zum einen die Aussicht auf sinkende Immobilienpreise bei gleichzeitig steigenden Baukosten und teuren (Zwischen-)Finanzierungen riskant ist. Zum anderen ist die Toleranz für höhere Mieten angesichts der hohen Inflation und niedriger Realeinkommen gering, und das schmälert die Mietenrenditen bei gleichzeitig steigenden Zinsen.“

Mattner: „Stopp beim Wohnungsneubau ein Menetekel“

Der Stopp großer Akteure beim Wohnungsbau sei möglicherweise „ein Menetekel“ für die Entwicklung der Branche, warnt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner zur Präsentation des Frühjahrsgutachtens. Die Attraktivität des gewerblichen Immobilienmarktes sei, speziell im Büro und Logistikbereich und bei modernen Gebäuden mit energetischen Nachhaltigkeitsstandards, zwar weiter gegeben. Für den Bereich Wohnen aber könnte die wachsende „Wirtschaftlichkeitslücke“ eine immer bedrohlichere „Wohnraumlücke“ auslösen.

„Für das Jahr 2022 liegt beim Wohnungsbau bereits ein kumuliertes Neubaudefizit in der Zahl fast aller Wohnungen in Bremen vor, im Jahr 2024 wären rechnerisch alle Saarländer ohne Wohnung, für 2025 könnte das Gap aus ZIA-Sicht bei 700.00 Wohnungen beziehungsweise 1,4 Mio. Menschen liegen“, so Mattner, „das entspräche fast dem Wohnungsbestand des Saarlandes und Bremen zusammengenommen.“

Wegen der Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Deutschland Hilfe suchen, ist der Bedarf zusätzlich gestiegen. Der dramatische Mangel ist umso ernster; als erschwinglicher, klimagerechter Wohnraum zu den Basics eines guten Zusammenlebens der Gesellschaft gehört. „Wir müssen alles tun, um eine verschärfte Konkurrenz um Wohnraum zu verhindern, weil ansonsten auch die Stabilität der Gesellschaft insgesamt gefährdet wird“, warnt Mattner. Mit konventionellem Wohnungsbau mit „X Jahren Genehmigungsvorlauf und mindestens zwei Jahren Realisierungszeit“ sei selbst bei einem Start in diesem Februar eine Fertigstellung 2025 schon nicht mehr zu schaffen.

Eine weitere Verschärfung der Lage auf dem Wohnungsmarkt sei daher eine „sehr konkrete Gefahr“, aber „eben kein Automatismus“, betont Mattner mit Blick auf Prof. Felds Prognose einer allenfalls kurzen und milden Rezession.

Der konventionelle Wohnungsbau komme nur noch durch einen Dreiklang aus:

Preissenkung beim Wohnungsbau und damit Abbau der enormen Staatsquote am Produkt,

Verbesserte Finanzierungsbedingungen, zu denen eine nennenswerte Förderung wie in der Vergangenheit sowie eine echte degressive AfA gehören

Verzicht auf eine weitere Begrenzungen der Einnahmeseite

Dafür fordert Mattner den Abschied von der Mietpreisbremse und generell einen strikten Verzicht auf weitere Mietenregulierung.

Weitere ZIA-Forderungen:

Die Umsetzung von seriellem und vor allem modularen Bauen auf breiter Front. Mattner: „Das Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen hat zahlreiche Verbesserungen für diese Bauweise wie die Typengenehmigung bereits auf den Weg gebracht. Jetzt braucht es die Umsetzung ohne Verzug.“

Einen schnellen Anlauf bei der Neubauförderung mit einem Volumen von insgesamt 10 Milliarden Euro jährlich

Eine Ausweitung der KfW-Kredite zur Vergrößerung des finanziellen Spielraums

Eine degressive Sonder-AfA, die den Namen verdient

Die Öffnung von § 246 des Baugesetzbuchs als generellen Freiraum für einfachen, schnellen und bezahlbaren Wohnungsbau (§ 246 wurde ursprünglich als Sonderregelung eingeführt für Flüchtlingsunterkünfte)

Intelligente Lösungen, um die Klimaziele mit einem Kostenrahmen zu erreichen, der leistbar ist

Bundesbauministerin Klara Geywitz habe sich immer wieder offen gezeigt für die Fakten der Praktikerinnen und Praktiker, so Mattner. Für den Bereich Wohnen aber müsse der Bundeskanzler die Wende zur Sache der gesamten Regierung machen, wie er dies einst in seiner Regierungszeit in Hamburg erfolgreich getan habe. Es sei an der Zeit, „unangenehme Wahrheiten auszusprechen“, sagte Mattner. Der Staat selbst müsse auf breiter Front „Abschied nehmen vom Modell ‚Kassieren und Regulieren‘“. Bislang habe Politik Mangel allzu oft mit Regulierung beantwortet und damit das Problem vergrößert, weil so weniger Wohnungen entstünden.

Fazit des ZIA-Präsidenten angesichts der Entwicklungen der letzten Wochen: „Wir sind zu spät gekommen, uns bestraft schon das Leben – beim Wohnungsmarkt geht es inzwischen ums Überleben.“

Das vollständige Frühjahrsgutachten 2023 sowie die Zusammenfassung finden Sie unter www.fruehjahrsgutachten.de.

Schlaglichter aus dem Frühjahrsgutachten:

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld (Professor für Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Direktor des Walter Eucken Instituts)

Ein weiterer Akzent Felds: Die Toleranz für höhere Mieten angesichts der hohen Inflation und niedriger Realeinkommen bewertet er als gering – das schmälert die Mietenrenditen bei gleichzeitig steigenden Zinsen. „Allerdings dürften sich steigende Mieten aufgrund der hohen Wohnraumnachfrage schließlich durchsetzen“, so Felds Erwartung. „Eine neuerliche Diskussion über die Regulierung steigender Mieten wäre dann höchst kontraproduktiv. Denn dadurch könnten zusätzlich dringend benötigte Investitionen in den Wohnungsneubau abgewürgt und gleichzeitig die Elastizität des Bauangebots deutlich verringert werden.“

Feld warnt vor einer weiteren Entwicklung: „Im Falle eines starken und anhaltenden Auftragseinbruchs im Baugewerbe wären aufgebaute Kapazitäten jedoch gefährdet, da beispielsweise ausländische Arbeitskräfte in andere europäische Länder abwandern könnten. Es ist kaum möglich, die Kapazitäten dann auf Knopfdruck wieder hochzufahren, wenn sich die Situation für die Baubranche entspannt hat. Ein Kapazitätsrückgang würde nicht zuletzt die Bemühungen um die Erreichung der Neubauziele konterkarieren.“

Zu weiteren angebotsorientierten Ansätzen zählt aus Felds Sicht die Stärkung des seriellen Bauens, wie es im Koalitionsvertrag vorgesehen ist. Gepaart mit einer gemeinde- oder länderübergreifenden Vereinheitlichung oder Standardisierung der Bauvorschriften würde dies zu enormen Skaleneffekten führen. So könnte gleichzeitig das seit Jahren niedrige Produktivitätswachstum in der Bauwirtschaft angekurbelt werden, was „angesichts der stagnierenden Kapazitäten in der Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren ein notwendiges Unterfangen wäre“.

Wohnimmobilien: Prof. Harald Simons (empirica)

Für das Jahr 2022 erwartet Prof. Dr. Harald Simons, Autor des Kapitels „Wohnimmobilien“, eine Nettozuwanderung von insgesamt knapp 1,5 Millionen, etwa eine Million von ihnen seien Menschen aus der Ukraine, die in Deutschland Schutz suchen.  „Damit ist das Jahr 2022 das Jahr mit der höchsten Nettozuwanderung nach Deutschland seit Bestehen der Bundesrepublik“, so Prof. Simons. Die Nachfrage nach Wohnungen ist dadurch sprunghaft gestiegen. Entsprechend ist die Wirkung auf die Wohnungsmieten, die im Bestand in 2022 mit +5,2 Prozent wieder etwas stärker als in den Vorjahren anstiegen.“

„Regelrechte Angst unter den Akteuren“

„Der Wohnungsneubau sah sich 2022 neuen Herausforderungen gegenüber. Der annähernd zeitgleiche drastische Anstieg der Baupreise und der Zinsen ließ viele Projektkalkulationen zerbröseln, und regelrechte Angst kehrte unter den Wohnungsmarktakteuren ein“, beschreibt Prof. Simons die Entwicklung.

Der Neubau von Wohnungen ist mit den hohen Baupreisen plus höheren Zwischenfinanzierungskosten und hohen Grundstückskosten „meist nicht mehr wirtschaftlich, da die erzielbaren Mieten unterhalb der Kostenmieten liegen und die Verkaufspreise aufgrund der höheren Zinsen nicht mehr von den Käufern finanziert werden können“, sagt Prof. Simons. Seine Prognose: „Der hohe Bauüberhang, entstanden durch die Trägheit in den letzten Jahren, hat den Wohnungsneubau noch 2022 gestützt und könnte dies auch 2023 noch tun.“ Zukünftig werde sich aber eine neue Neubaulücke auftun.

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sinken seit dem Anstieg der Zinsen. Vom zweiten bis zum vierten Quartal 2022 gaben sie bundesweit insgesamt um 3,2 Prozent nach. In den A-Städten ist der Rückgang mit 2,1 Prozent bis 7,8 Prozent meist stärker gewesen.

Einzelhandelsimmobilien:  Michael Gerling (EHI Retail Institute)

„Der Einzelhandelsumsatz hat sich trotz negativer Rahmenbedingungen positiv entwickelt – entgegen den vorangegangenen Jahren getragen vom stationären Handel“, fasst Michael Gerling, Autor des Kapitels „Einzelhandelsimmobilien“ zusammen. „Eine wieder leicht steigende Konsumstimmung, zurückkehrende Passantenfrequenzen und staatliche Maßnahmen zur Kostenreduzierung für Verbraucher und Unternehmen zeigen in den positiven Expansionsplänen des Handels ihre Wirkung. Während 2020 und 2021 die Nahversorgungsimmobilien im Trend lagen, erhellen sich nun auch die Aussichten in den anderen Handelsimmobilienklassen.“

„Der Handel hat im vergangenen Jahrzehnt durch zahlreiche Maßnahmen, zum Beispiel LED-Beleuchtung und effiziente Kühlung und Klimatisierung, seinen Energieverbrauch deutlich gesenkt“, hebt Gerling hervor. „Ebenso investieren Investoren und Eigentümer schon seit Jahren in die energetische Sanierung von Gebäuden, sowohl um die Nebenkosten zu reduzieren, als auch um Abwertungen entgegenzuwirken.“ Gerlings Blick auf die künftige Entwicklung: Im Sinne eines weiteren Fortschrittes auf dem Weg zu einem klimaneutralen Handelsstandort müssen aber weitere gemeinsame Anstrengungen unternommen werden. Dabei braucht es dringend weiterer Unterstützung bei der energetischen Optimierung der Bausubstanz. Auch beim Neubau von Objekten müssen neue Wege eingeschlagen werden. „Viele Handelsunternehmen pilotieren Holz als Baustoff für ihre Gebäude. Anreize durch staatliche Unterstützung sind hierzu auf jeden Fall zu begrüßen“, sagt Gerling.

Gesundheits- und Sozialimmobilien, Innenstadtentwicklung: Carolin Wandzik (GOS)

„Die Nutzungsklasse der Pflegeimmobilien und des Servicewohnens für Senioren ist aufgrund des demografischen Wandels nachfrageseitig sehr stabil“, hält Carolin Wandzik, Autorin des Kapitels „Gesundheits- und Sozialimmobilien“ fest. Weitere Trends nach ihrer Analyse: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt perspektivisch weiter stark an und wird in allen Angebotsformen einen zusätzlichen Bedarf aufweisen. Dennoch wirken sich die generellen Rahmenbedingungen infolge des Kriegs in der Ukraine bezogen auf die Baukostenentwicklung und das Finanzierungsumfeld sowie die steigenden Energiekosten auch in dieser Nutzungsklasse restriktiv auf die Ausweitung des Angebots aus. Zudem ist der bereits längst erkannte Fachkräftemangel in diesem Sektor nicht behoben, sondern hat sich im Zuge der Pandemie zu einem personellen Pflegenotstand ausgeweitet, für den noch keine überzeugenden Lösungsansätze gefunden wurden.

Angebotslücke für Seniorinnen und Senioren

Carolin Wandzik weist auf konkrete Lücken hin: „Das Angebot an Pflegeheimen stagniert derzeit in Deutschland. Um den demografiebedingten Zusatzbedarf zu decken, müsste der Neubau deutlich an Dynamik gewinnen.“ Für das Segment des betreuten oder Servicewohnens für Seniorinnen und Senioren ergibt sich schon heute eine Angebotslücke von 550.000 Wohneinheiten. Unter Berücksichtigung der steigenden Zahl an Älteren wird diese bis 2040 auf fast eine Million Wohnungen anwachsen. „Mit der aktuellen Neubautätigkeit von etwa 6.000 Wohnungen pro Jahr, wird diese nicht zu schließen sein“, konstatiert Wandzik.

„Der Veränderungsdruck auf die Innenstädte, der zunächst durch die Coronapandemie deutlich wurde, verstärkte sich seit Februar 2022 durch den Ukraine-Krieg und dessen Folgen“, kommentiert Carolin Wandzik die Innenstadtentwicklung, die sie in einem weiteren Kapitel analysiert hat. Ihre Signale: „Ein nachhaltiger Nutzungsmix gepaart mit einer erfolgreichen Mobilitätswende sind die Schlüssel der Veränderungsprozesse für unsere Stadtzentren und ermöglichen eine Steigerung der Aufenthaltsqualität.“

Bund und Länder gestalten den gesetzlichen Rahmen für den Strukturwandel in den Innenstädten. Dabei bilden das Planungs- und Baurecht wesentliche Grundlagen für die Gestaltungsmöglichkeiten. „Hier gilt es die Planungsprozesse zu beschleunigen und in Teilen zu flexibilisieren, um zeitnah neue Nutzungskonzepte umsetzen zu können“, erklärt Wandzik.

Die interdisziplinären oder nutzungsklassenübergreifenden Herausforderungen zur Transformation der Innenstädte könnten „nur gemeinschaftlich gelöst werden“, dafür sei „eine Kommunikation aller Akteure, Eigentümer und Nutzer auf Augenhöhe eine wichtige Voraussetzung“, betont die Expertin. Kommunen sollten Initiatoren von Kommunikations- und Kooperationsprozessen sein, aber auch erkennen, dass sie als Beteiligte Eigeninteressen haben und kein neutraler Moderator sein können.

Büro und weitere Wirtschaftsimmobilien: Sven Carstensen (bulwiengesa)

Die Attraktivität des gewerblichen Immobilienmarktes ist aufgrund der steigenden Mieten und der bestehenden Flächennachfrage, speziell im Büro- und Logistiksegment, weiterhin gegeben, diagnostiziert der Experte Sven Carstensen, der das Kapitel „Büro-, Unternehmens-, Logistik-, Hotelimmobilien“ verfasst hat. Es ist, so Carstensen, aber wahrscheinlich, dass zumindest die erste Jahreshälfte noch von Zurückhaltung geprägt sein wird und die Marktaktivität erst wieder anspringt, wenn die Zinsentwicklung besser eingeschätzt werden kann.

Weitere Kernpunkte seiner Analyse: Neben Zinsumfeld, gesamtwirtschaftlicher Entwicklung, Inflation sowie Energie- und Baupreisen wird das Thema ESG den Investmentmarkt 2023 weiter beeinflussen. Die Preisfindung und Einordnung der Immobilien wird sich noch stärker an den Nachhaltigkeitskriterien orientieren. Damit ist auch verbunden, so Carstensen, dass der Anteil an potenziellen Stranded Assets zunehmen wird. Dieses Themenfeld bietet gleichzeitig auch großes Marktpotenzial, insbesondere für Akteure mit Kompetenz im Bereich Bestandsrevitalisierung.

Beim Büro wird sich der Trend zu modernen und hochwertigen Flächen in den Innenstädten und in innenstadtnahen Lagen mit guter Erreichbarkeit und Service-Infrastruktur 2023 fortsetzen. Befeuert wird diese Entwicklung neben den Anforderungen durch New Work auch durch die ESG-Thematik. Die Energiebilanz der Gebäude rückt vor dem Hintergrund stark gestiegener Energiekosten noch stärker in den Fokus.

Diese Trends erhöhen laut Carstensen den Druck auf Bestandshalter, ihre Immobilien an die neuen Anforderungen anzupassen. Die Gefahr von Stranded Assets wird zunehmen. Auch betroffen sind wenig flexible Objekte, die keine New-Work-Konzepte bedienen können. Hier seien auf absehbare Zeit erhöhte Leerstandsrisiken und deutliche Abschläge auf das erzielbare Mietniveau zu erwarten.

Unternehmensimmobilien haben sich während der Corona-Pandemie als krisenresilient erwiesen. Bei einer möglichen Rezession kann sich aber die gekräftigte Nachfrage durch Near- und Reshoring-Tendenzen der Produktion sowie der Bedarf nach kleinteiligen Hallenflächen aus dem E-Commerce als stabilisierend erweisen.

Eine Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird in der nahen und fernen Zukunft weiter eine wichtige und dringliche Zielsetzung sein. Diese Transformation der Wirtschaft betrifft im hohen Maße die Unternehmen des Mittelstands und sollte damit auch durch die Immobilien getragen werden können.

Mit Blick auf Logistikimmobilien hält Carstensen fest: Bisher zeigt sich der Markt für Logistikflächen trotz aller wirtschaftlicher Unsicherheiten resilient. Die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen hoch. E-Commerce als ein wesentlicher Treiber des Wachstums des Logistikmarktes hat nach wie vor noch nicht sein vollständiges Ausmaß erreicht, weswegen die Standortnetze weiter ausgebaut werden. Die Flächenpotenziale für Neuentwicklungen sind vielerorts aber zunehmend ausgeschöpft. Die Mieten zeigen aufgrund des Nachfrageüberhangs flächendeckend einen deutlichen Aufwärtstrend. Neben dem Nachfragedruck treiben hohe Baukosten und die gestiegenen Anforderungen an die technische Gebäudeausstattung das Mietniveau.

Sollten die derzeit geplanten Projekte kurzfristig realisiert werden, könnte das Jahr 2023 erneut ein Rekordjahr werden. Schwierigkeiten am Projektentwicklermarkt bei der Finanzierungs- und Kostensicherheit sind inzwischen allerdings auch im Logistikbereich zu beobachten.

Carstensens Blick auf Hotelimmobilien: „Nach zwei Jahren Pandemie schien Anfang letzten Jahres eine baldige Erholung der Hotellerie in Deutschland, so auch der Stadthotellerie, in Sicht. Die Lage blieb aber angesichts der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine angespannt. Mit besseren Konjunkturaussichten ist 2023 aber zumindest mit einer leichten Stimmungsaufhellung zu rechnen.“

Die Branche ist zudem nach wie vor mit einem großen Fachkräftemangel – neben stark steigenden Erzeuger- und Energiepreisen und stark wachsenden Bau- und Finanzierungskosten konfrontiert und muss sich zeitgleich um Nachhaltigkeit im Bau und Betrieb als auch um die Digitalisierung ihres Angebots schnellstens kümmern.

Investoren warten im Hotelimmobilienmarkt nach wie vor ab. Kaufinteressenten hoffen auf klarere Signale, welche Standorte, Konzepte und Betreiber sich am Markt durchsetzen werden.

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Von Michael Gobitschek, Portfoliomanager

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Der Markt dürfte die Aussichten für börsennotierte Immobilien zu negativ einschätzen

Aktuelles Marktumfeld bietet günstige Einstiegsgelegenheiten

Der Jahresschlussverkauf an den Immobilienmärkten im Dezember wurde durch die restriktiven Zentralbanken angeheizt, die die Anleiherenditen weiter in die Höhe trieben, was sich typischerweise negativ auf Immobilien auswirkt. Mit dem Ukrainekrieg, der anhaltend hohen Inflation, steigenden Zinssätzen und der Aussicht auf eine Rezession in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften war 2022 ein schwieriges Jahr. Die US-Notenbank und andere Zentralbanken führten einige der aggressivsten Zinserhöhungszyklen aller Zeiten durch, um die Inflation zu bekämpfen. Betrachtet man die im vierten Quartal gemeldeten US-Inflationszahlen, so scheinen sie ihre beabsichtigte Wirkung erzielt zu haben. Die Straffung der Politik auf der einen Seite und die Verlangsamung des Wachstums auf der anderen brachten die Anleger in ein Dilemma und trieben die Volatilität im Quartalsverlauf weiter in die Höhe.

Im Laufe des Jahres preisten die Märkte einen sehr negativen Ausblick für börsennotierte Immobilien ein. Das Portfoliomanagement des SKAGEN m2 ist der Ansicht, dass dieser Ausblick zu negativ ist und das Umfeld für börsennotierte Immobilien günstiger ist. Der Inflationsdruck dürfte in den nächsten Monaten weiter nachlassen, da die rezessiven Tendenzen auf die Realwirtschaft treffen werden. Dadurch dürfte die Geldpolitik vorhersehbarer werden, was die Marktsorgen zum Teil beruhigen sollte. Trotz höherer Finanzierungskosten und eines voraussichtlich langsameren Wachstums befindet sich der börsennotierte Immobilienmarkt in dieser wirtschaftlichen Schwächephase in einer Position relativer Stärke, die durch ein knappes Angebot und einen gesunden Cashflow gestützt wird.

Weltweit schlossen die wichtigsten Immobilienmärkte das Jahr in den roten Zahlen ab, insbesondere in Skandinavien, wo sie durchschnittlich fast die Hälfte des Börsenwertes einbüßten. Regional betrachtet schnitt Asien am besten ab und verzeichnete im Jahresverlauf einen nur leichten Rückgang. Das Jahr 2022 unterstreicht die Bedeutung der Diversifizierung sowohl in Bezug auf die geografische Lage als auch auf die Teilsegmente. Der SKAGEN m2 hat sich im Laufe des Jahres gut gehalten, dank seinen Beteiligungen außerhalb Europas, aber auch seiner Konzentration auf widerstandsfähige und defensive Segmente und Unternehmen.

Positive Beiträge und Störfaktoren: Catena liefert positiven Performancebeitrag Den größten Beitrag zur Wertentwicklung des Fonds im vierten Quartal lieferte der schwedische Logistikbetreiber Catena, der seine Verluste nach den lang erwarteten positiven Marktbewegungen auf dem schwedischen Immobilienmarkt, aber auch dank eines soliden Geschäftsberichts wieder wettmachen konnte. Catena erhöhte im Laufe des Quartals sein Eigenkapital und nutzte dabei die leichte Premium-Bewertung. Das Unternehmen ist nun gut kapitalisiert und wird von den Chancen profitieren, die sich in diesem schwierigen Markt ergeben. Der zweitbeste Wert des Quartals war das britische Vermietungsunternehmen Grainger, das aufgrund der gestiegenen Nachfrage und des starken Mietwachstums, das mit der Lohninflation korreliert, einen überzeugenden Geschäftsbericht vorlegte. Es wird erwartet, dass die steigenden Hypothekenkosten die Mietnachfrage weiter in die Höhe treiben werden, was unserer Meinung nach allen Vermietungsunternehmen im Portfolio zugutekommen wird.

Der in diesem Quartal größte Störfaktor für die Wertentwicklung des Fonds war das brasilianische Logistik- und Bauunternehmen LOG. Ein eher positives Jahr für die brasilianischen Aktienmärkte endete mit wahlbedingten makroökonomischen Turbulenzen. Immobilien wurden aufgrund der hohen Unsicherheit über die Zinsentwicklung im Zusammenhang mit der Wahl abgestraft.

Portfolioaktivität: Abbau von Positionen in Vonovia und LEG Im vierten Quartal reduzierte das Portfoliomanagement das Gesamtrisiko und baute die Positionen in den deutschen Mietwohnungsbetreibern LEG und Vonovia ab. Grund für den Ausstieg ist die mangelnde Visibilität der angekündigten Verkäufe. Das Portfoliomanagement schätzt das als problematisch ein da ein gewisser Wertverlust erwartet wird. Die Unternehmen werden günstig gehandelt und die Aktienkurse preisen einen hohen impliziten Wertverlust ein. Das ist aber ohne Risiko, da der Verschuldungsgrad im derzeitigen Umfeld hoch ist. Auch die Position in dem in den USA ansässigen Bürobetreiber Hudson Pacific Properties wurde aufgelöst, um das Rezessionsrisiko zu mindern, da das Bürosegment eine starke Korrelation zur wirtschaftlichen Entwicklung aufweist. Dagegen wurden im Laufe des Quartals die Positionen mit dem höchsten Überzeugungsgrad weiter erhöht.

Ausblick: Portfoliomanagement rechnet mit verbessertem Umfeld Börsennotierte Immobilien haben sich in der Vergangenheit in einem Umfeld mit geringerem Wachstum und niedrigeren Realrenditen gut entwickelt. Ein solches Szenario erwartet das Portfoliomanagement mit dem Ende des Zinserhöhungszyklus und dem Übergang zu einem neuen Zyklus. Im vierten Quartal reagierten die Märkte sofort auf die niedrigeren Inflationszahlen und preisten eine erste Zinssenkung und den Beginn eines stärkeren Konjunkturzyklus ein. Immobilien sind für das beschriebene Szenario, wann immer es eintritt, gut positioniert, da in der Vergangenheit alle frühzyklischen Sektoren in einem solchen Umfeld profitiert haben.

Ein langfristiger Horizont ist für jeden Anleger in einem Umfeld, in dem das Ausmaß einer möglichen Rezession ungewiss ist, von entscheidender Bedeutung. Immobilien werden im langfristigen Vergleich mit einem deutlichen Abschlag gehandelt. Einige Segmente und Regionen werden mit einem enormen, impliziten Wertverlust gehandelt, der sehr unrealistisch erscheint. Während viele schlechte Nachrichten bereits eingepreist sind, kann es aber immer noch schlimmer kommen, bevor sich die Lage verbessert. Der SKAGEN m2 konzentriert sich weiterhin auf Unternehmen, die in trendgetriebenen Teilsegmenten widerstandsfähig erscheinen, die einen gesunden Cashflow generieren und eine solide Bilanzstruktur aufweisen. Es ist wichtiger denn je, dass Beteiligungen überschaubare Bilanzen, einen hohen Anteil an fixen oder abgesicherten Schulden und inflationsbereinigte Mietstrukturen aufweisen. Der SKAGEN m2 ist dank seiner Anlagephilosophie und seines disziplinierten Ansatzes bei der Aktienauswahl für das aktuelle Szenario gut aufgestellt. Die aktuellen Märkte sind aus Investorensicht interessant, da sich das Angebot an günstigen Aktien fast täglich vergrößert und langfristig gute Kaufgelegenheiten bietet.

Über SKAGEN m2 (NO0010657356):

SKAGEN m2 investiert weltweit in Immobilienaktien und in Aktien von Unternehmen, die immobilienbezogene Dienstleistungen anbieten. Durch die Investition in börsennotierte Unternehmen, statt in Objekte, bietet der Fonds einen einfachen und breit diversifizierten Zugang zur Anlageklasse Immobilien. Fondsmanager ist Michael Gobitschek

Über SKAGEN Funds:

SKAGEN Funds ist eine norwegische Asset Management Boutique mit einer langen und erfolgreichen Tradition im aktiven Management von Aktienfonds. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet und hat seinen Sitz in Stavanger. Bis heute ist SKAGEN Funds zu einer der größten Fondsgesellschaften in Norwegen herangewachsen – mit rund 140.000 Kunden in Skandinavien und strategischer Ausweitung der Geschäftsaktivitäten in Europa. Vertreten in Deutschland durch SKAGEN AS – Zweigniederlassung Frankfurt, Barckhausstr. 1, 60325 Frankfurt (Gewerbe-Registernummer: 06412000). SKAGEN AS ist Teil der Storebrand Group und gehört zu 100 Prozent Storebrand Asset Management AS.

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Neu- und Nachvermietungen von rund 1,2 Millionen m² – Jährliche Nettomiete von 286 Millionen Euro gesichert

Trotz Zinswende, Inflation und Rezession hat Union Investment im Jahr 2022 rund 1,2 Millionen m² gewerbliche Immobilienfläche neu- oder nachvermietet. Das sind rund 11 Prozent des aktuell verwalteten Flächenbestands. Der Hamburger Immobilien-Investmentmanager hat sich damit eine jährliche Nettomiete von 286 Millionen Euro für seine Fonds gesichert.

„Dass die aktuelle Vermietungsbilanz trotz des erneut schwierigen Umfelds nach wie vor auf dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 liegt, ist eine herausragende Leistung unseres gesamten Vermietungs- und Asset Managementteams. Zumal insbesondere Mietvertragsverlängerungen und Anschlussvermietungen – die mit 81 Prozent oder rund 963.300 m² auch in diesem Jahr den Großteil der Vermietungsbilanz stellen – im aktuell schwierigen und wettbewerbsintensiven Umfeld sehr aufwändig sind“, so Volker Noack, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH und verantwortlich für das Asset Management. Die Vermietungsquote nach Ertrag der aktiv gemanagten Immobilienfonds konnte auf dem hohen Niveau von 94,3 Prozent stabilisiert werden.

Büroflächen stellen fast die Hälfte der Vermietungsleistung

Bürogebäude in gut angebundener Lage mit modernen, flexiblen und nachhaltigen Flächen sind im vergangenen Jahr am stärksten nachgefragt worden: Rund 47 Prozent der gesamten Vermietungsleistungen des Jahres 2022 erfolgten in Büroimmobilien, weitere 27 Prozent im Einzelhandel. Die restliche Vermietungsleistung verteilt sich vor allem auf Logistik- und Hotelimmobilien.

Knapp 60 Prozent der Vermietungen in Deutschland 

Mit knapp 60 Prozent entfällt der überwiegende Teil der Neu- und Nachvermietungen auf Immobilien in Deutschland. Die größten Vermietungserfolge, gemessen an der Fläche, erzielte Union Investment dabei im Logistikbereich. So verlängerte unter anderem Fiege Logistik seine 35.747 m² in Burgwedel und der Logistikdienstleister TST GmbH seine 32.177 m² in Worms. Im Bürobereich konnte Union Investment allein neun Mietverträge im Hamburger Chilehaus verlängern. Es ist eines der bekanntesten Bauwerke Deutschlands und eine der repräsentativsten Büroadressen, die Hamburg zu bieten hat. Neu eingezogen ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dierkes Hamburg AG, die 1.483 m² für eine Laufzeit von zehn Jahren angemietet hat. Im TOWER des TRIIIO Hamburg hat Union Investment zudem auf einen Schlag sieben Etagen vermietet. Die Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei YPOG unterzeichnete einen Mietvertrag über 15 Jahre für rund 4.150 m² auf den Etagen 10 bis 15, der Immobilien-Dienstleister Cushman & Wakefield mietet die 685 m² der neunten Etage. Union Investment hat den ehemaligen Hauptsitz der Reederei Hamburg Süd im Jahr 2021 von der Oetker-Gruppe erworben.

Bilanz in den europäischen Märkten außerhalb Deutschlands

Außerhalb Deutschlands entfallen rund 30 Prozent der Neu- und Nachvermietungen auf gewerbliche Immobilienflächen in Europa. Allein in Polen konnten insgesamt rund 120.672 m² neu- und nachvermietet werden. In den Niederlanden, wo insgesamt 41.874 m² neu- und nachvermietet wurden, hat unter anderem die Anwaltskanzlei Houthoff Buruma ihren Vertrag über rund 12.250 m² im Amsterdamer ITO verlängert. Der 2005 fertiggestellte Büroturm ist nach dem japanischen Star-Architekten Toyo Ito benannt, der mit seinem Entwurf ein panoramaprägendes Objekt im Geschäftsbezirk Amsterdam-Zuid geschaffen hat. In Frankreich, wo insgesamt 23.416 m² in der Vermietungsbilanz stehen, konnten beispielsweise im Pariser CityQuartier Trocadéro 14 Einzelflächen über insgesamt 4.283 m² neu vermietet werden. Das Gebäudeensemble vereint im mondänen 16. Arrondissement Büroflächen mit Einzelhandel, Luxusapartments und Dienstleistungsangeboten.

Vermietungen in Übersee

Rund 107.560 m² (9 Prozent der Vermietungsleistung) hat Union Investment im vergangenen Jahr in den außereuropäischen Märkten neu- und nachvermietet. In Dallas hat Union Investment beispielsweise den Mietvertrag mit der Texas Capital Bank um 15 Jahre verlängert. Das Class A Bürogebäude mit der Adresse 2000 McKinney Avenue ist seit 2008 die Unternehmenszentrale der Bank. Die Vertragsverlängerung geht mit einer Vergrößerung der Flächen und der Umbenennung des Gebäudes in „Texas Capital Center“ einher. Insgesamt mietet das Finanzinstitut künftig rund 35.000 m². Auch der Mietvertrag über 5.500 m² mit Lincoln Properties Company im Objekt 2000 Mc Kinney Avenue wurde erneut verlängert. Im australischen Brisbane konnte ferner beim Objekt Flight Centre Southbank mit dem aktuellen Untermieter Virgin Australia ein direkter Mietvertrag über 7.300 m² bis zum Jahr 2030 abgeschlossen werden.

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Nachdem die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen über Jahre hinweg sowohl deutlich als auch konstant stiegen, setzt im vierten Quartal 2022 endgültig eine Kehrtwende ein.

Mit Ausnahme von Berlin und Hamburg stagnieren oder sinken in allen von PROJECT Research untersuchten Metropolen die Preise. Auch wenn sich die Preissteigerungsraten im Jahresvergleich im Großteil der Städte immer noch im Plus bewegen, ist im Vergleich zum Vorquartal eine klare Trendumkehr festzustellen. Gegenteilig sieht die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt aus: Die Mietpreise steigen fast flächendeckend mit zunehmender Dynamik an, vor allem im Neubau.

»Die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage beeinträchtigt den Immobilienmarkt immer noch erheblich. Nach mehr als einem Jahrzehnt steigender Immobilienpreise, hoher Nachfrage und günstiger Zinsen bietet sich derzeit ein ungewohntes Bild: Die Preise für neue Häuser und Eigentumswohnungen sinken. Doch nun steigen die Bauzinsen, die EZB erhöhte im Dezember erneut den Leitzins und für viele Familien platzt der Traum vom Eigenheim. Im gleichen Zug werden aber auch die Mieten teurer, da sich viele Menschen kein Eigentum mehr leisten können oder von Bauprojekten zurücktreten. Da diese nun auf Mietwohnungen ausweichen, ziehen die Mietpreise kräftig an. Wie der Immobilienmarkt 2023 aussieht, hängt daher davon ab, wie viele Menschen sich in der Zukunft eine Immobilie noch leisten können – und welche«, erklärt Dr. Matthias Schindler, Vorstand der PROJECT Real Estate AG.

Berlin: Standort mit positiver Preisentwicklung

Als eine der wenigen Metropolstädte verzeichnet Berlin im vierten Quartal 2022 eine positive Preisentwicklung. So steigt der durchschnittliche Quadratmeterpreis auf 8.750 Euro und liegt damit etwa 1 Prozent über dem Wert des Vorquartals. Die Preisdynamik lässt jedoch deutlich nach. Im Jahresvergleich sinkt die Preissteigerungsrate von 7 Prozent im dritten Quartal auf 5,5 Prozent im vierten Quartal 2022.

Das Wohnungsangebot befindet sich seit Spätsommer 2022 auf einem stabilen Niveau. Die Anzahl der Objekte im Einzelvertrieb nimmt leicht zu und liegt aktuell bei über 180. Ein Hauptgrund für die steigenden Objektzahlen ist die geringe Zahl an abverkauften Objekten. Durch die deutlich reduzierten Verkaufszahlen sind viele Objekte mit Restantenwohnungen weiterhin im Vertrieb. Neue Vertriebsstarts gibt es im vierten Quartal 2022 deutlich weniger. Nach 42 Vertriebsstarts im dritten Quartal sinkt die Zahl im vierten Quartal auf 16.

Einige Berliner Bezirke weisen trotz der nachlassenden Preisdynamik zweistellige Wachstumsraten auf. Dazu gehören Mitte mit 12,2 Prozent, Friedrichshain-Kreuzberg mit 12,5 Prozent sowie Treptow-Köpenick mit 12 Prozent. In Köpenick finden auch weiterhin Vertriebsstarts mit hohem Preisniveau von ca. 10 Prozent über dem Bezirksdurchschnitt statt, obwohl sich diese neuen Objekte zum Teil in Randlagen wie Rahnsdorf befinden. Objekte im absoluten Hochpreissegment gibt es unter anderem in Charlottenburg mit einem Preisniveau zwischen 12.000 und 14.000 Euro pro Quadratmeter.

Im Berliner Umland (ohne Potsdam) stagnieren die Preise seit Frühsommer bei ca. 5.450 Euro pro Quadratmeter. Hierfür ist die geringe Anzahl an neuen Bauvorhaben im vierten Quartal 2022 verantwortlich. In Potsdam liegen die Quadratmeterpreise ebenfalls fast unverändert bei ca. 7.800 Euro.

Die Dynamik der Mietpreisentwicklung in der Hauptstadt nimmt weiter zu, während das Angebot immer geringer wird. Die Neubaumietpreise machen im dritten Quartal 2022 einen deutlichen Sprung auf 20,84 Euro pro Quadratmeter und steigen damit in nur einem Quartal um ca. 1,20 Euro pro Quadratmeter. Im Jahresvergleich ist in Berlin mit 13,2 Prozent die höchste Preisentwicklung (Eigentumswohnungen oder Mietwohnungsbau) unter allen Metropolstädten zu verzeichnen. Auch der Bestand entwickelt sich preislich nach oben. Ein Mietpreis von 14,90 Euro pro Quadratmeter im dritten Quartal 2022 entspricht einer Preissteigerung von 8,3 Prozent, dem höchsten Wert für Bestandsangebote aller Metropolstädte. Während sich das Angebot in den meisten Städten im dritten Quartal 2022 wieder stabilisiert, setzt sich der Rückgang von Inseraten in Berlin weiter fort. Pro Monat werden nur noch knapp 200 Neubauangebote erfasst, ein erneuter Tiefstand. Im ersten Quartal 2021 ist dieser Wert noch dreimal so hoch. Im Bestand ist das Angebot mit etwa 1.650 Inseraten ebenfalls rückläufig. Im dritten Quartal 2021 liegt die Zahl noch bei rund 2.750 Angeboten.

München: Sinkende Verkaufspreise, steigende Mietpreise

In München sinken die Verkaufspreise für Neubauten im Vergleich zum dritten Quartal 2022 um rund 150 Euro auf etwa 13.750 Euro pro Quadratmeter im Dezember. Im Jahresvergleich ist die Preissteigerungsrate mit 5 Prozent positiv. Im Vorquartal liegt dieser Wert jedoch noch bei fast 10 Prozent.

Der Preisrückgang lässt sich mit einem Blick auf die Vertriebsstarts erklären. Im vierten Quartal 2022 werden 19 Vertriebsstarts erfasst, von denen ein Großteil in den Außenbezirken stattfindet. Nur vier neue Objekte weisen ein Preisniveau über dem städtischen Durchschnitt auf. Es fällt auf, dass etwa die Hälfte der neuen Objekte preislich im Durchschnitt bzw. unterhalb des Durchschnitts der jeweiligen Bezirke liegt. Dies wurde zuvor kaum beobachtet. Erklären lässt sich das mit den Mikrolagen, die bei einigen Objekten weniger attraktiv sind. Dennoch werden 2022 kaum Objekte unter 10.000 Euro pro Quadratmeter verkauft. Zum Jahresende nimmt diese Zahl allerdings wieder zu. Bei etwa einem Fünftel aller Objekte kommt es in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu Preissenkungen, was ein Novum der letzten Jahre ist. Diese Entwicklung ist jedoch noch zu neu, um daraus einen klaren Trend zu sinkenden Preisen zu erkennen.

Sowohl die Objektzahlen als auch das verfügbare Wohnungsangebot ist im Vergleich zum dritten Quartal 2022 gestiegen. Gründe hierfür sind die sehr geringen Verkaufszahlen und fehlenden abverkauften Objekte.

Im Münchner Umland (ohne Augsburg und Ingolstadt) liegen die Preise im Dezember exakt auf dem Niveau von September bei rund 9.650 Euro pro Quadratmeter, die jährliche Steigerung beträgt 6,5 Prozent. Das Angebot steigt im Umland stärker als in München. Im vierten Quartal 2022 werden dort fast genauso viele Vertriebsstarts erfasst wie in München. In Augsburg und Ingolstadt fallen die Preise im vierten Quartal 2022 und liegen bei rund 6.900 bzw. 6.200 Euro pro Quadratmeter. Die Jahresentwicklung ist mit 2,4 Prozent und 10 Prozent weiterhin positiv.

Die Münchner Neubaumietpreise steigen im dritten Quartal 2022 im Jahresvergleich um 4,3 Prozent auf 22,85 Euro pro Quadratmeter. Die Bestandsmietpreise erhöhen sich um 2,1 Prozent auf 20,29 Euro pro Quadratmeter. Das Bestandsangebot ist weiterhin rückläufig und liegt bei noch rund 2.400 monatlichen Inseraten. Mit 470 monatlichen Angeboten steigt das Neubauangebot im dritten Quartal 2022 wieder an.

Hamburg: Preisentwicklung weiterhin positiv

Die Hansestadt weist im Vorquartal eine hohe Dynamik bei der Preisentwicklung auf. Im vierten Quartal 2022 steigen die Quadratmeterpreise nur noch leicht an und liegen aktuell bei knapp 9.100 Euro. Im Vergleich zu den meisten anderen Märkten ist die Preisentwicklung in der Hamburger Metropolregion dennoch positiv. Die jährliche Preissteigerungsrate erhöht sich von 10,6 Prozent im dritten Quartal auf 10,8 Prozent im vierten Quartal 2022.

In den Bezirken Altona und Eimsbüttel werden mit zwölf von insgesamt 20 Neubauobjekten die meisten Vertriebsstarts gezählt. Die günstigsten Bezirke Bergedorf und Harburg sind stark unterrepräsentiert. Mit einer jährlichen Steigerung von über 25 Prozent weist Altona die höchsten Preissteigerungsraten auf. Die zunehmende Konzentration in den hochpreisigen Lagen sorgt dafür, dass Altona nach Nord und Mitte der mittlerweile dritte Bezirk mit fünfstelligem Preisniveau ist.

Auch in Hamburg steigen die Objektzahlen weiter an, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Das Wohnungsangebot befindet sich aktuell in etwa auf Vorjahresniveau und liegt im Dezember zum ersten Mal im Jahr 2022 in einem niedrigen vierstelligen Bereich. Auch in der Hansestadt sind die niedrigen Verkaufszahlen ein Hauptgrund für das gestiegene Angebot.

Im Hamburger Umland steigen die Preise um 7,9 Prozent und liegen knapp unter 6.000 Euro pro Quadratmeter. Aufgrund fehlender Verkäufe und neuer Großprojekte entwickelt sich das Angebot ebenfalls positiv.

Die Neubaumietpreise klettern in den letzten zwölf Monaten um 10,9 Prozent, was den zweithöchsten Wert aller sieben Metropolstädte darstellt. Innerhalb eines Quartals steigen die Preise um mehr als einen Euro auf 18,34 Euro pro Quadratmeter. Mit einem Quadratmeterpreis von 13,89 Euro sind die Steigerungen im Bestand deutlich geringer und betragen 3,3 Prozent. Die monatliche Angebotsmenge im Neubau hat sich stabilisiert und liegt bei rund 250 Wohnungen. Im Bestand wird im dritten Quartal 2022 der Wert von ca. 2.900 Angeboten aus dem Vorquartal wieder erreicht.

Frankfurt am Main: Jahresentwicklung der Wohnungspreise nimmt spürbar ab

In Frankfurt stagniert die Preisentwicklung in den letzten Monaten. Aktuell werden Verkaufspreise von knapp 8.900 Euro pro Quadratmeter verzeichnet. Im Juli liegen die Preise rund 250 Euro pro Quadratmeter höher, doch fallen anschließend bis September ab. Seitdem können die bisherigen Höchstmarken nicht mehr erreicht werden. Die Jahresentwicklung ist weiterhin positiv, nimmt jedoch spürbar ab. In den letzten zwölf Monaten steigen die Preise nur um 2,6 Prozent.

In den letzten drei Monaten überwiegen wie im Vorquartal Vertriebsstarts in den günstigeren Randlagen. Dementsprechend liegt der Durchschnittspreis dieser Objekte deutlich unterhalb des städtischen Durchschnitts. Auffällig ist, dass sich die meisten neuen Objekte auch unterhalb des Bezirksdurchschnitts befinden. Dies gilt unter anderem für Objekte in den Bezirken Süd, Mitte-West und Mitte-Nord. Da gleichzeitig mehrere günstige Objekte ihren Vertrieb beenden können, wird das Gesamtpreisniveau zumindest gehalten. Das Wohnungsangebot verläuft über das ganze Jahr 2022 konstant. Gleichzeitig nehmen die Objektzahlen um rund 15 Prozent zu und liegen mittlerweile bei über 70.

Im Frankfurter Umland (ohne Mainz, Wiesbaden und Darmstadt) stagnieren die Quadratmeterpreise bei ca. 6.150 Euro. Wie in Frankfurt nimmt auch hier die jährliche Preissteigerungsrate deutlich ab und liegt aktuell nur noch bei 3,8 Prozent. In Mainz und Wiesbaden sinkt das Preisniveau im letzten Quartal leicht auf 6.900 Euro pro Quadratmeter bzw. 7.900 Euro pro Quadratmeter. In Darmstadt sind die Preise wegen fehlender Vertriebsstarts unverändert bei 6.550 Euro pro Quadratmeter. Die jährlichen Preissteigerungen liegen in Mainz bei 2,3 Prozent, in Wiesbaden bei 3,2 Prozent und in Darmstadt bei 5,4 Prozent.

Nach einer deutlichen Reduzierung der Angebotszahl in den teuren Innenstadtlagen weist Frankfurt im Jahr 2021 und Anfang 2022 eine negative Mietpreisentwicklung auf. In den letzten zwei Quartalen steigen die Neubaumietpreise um etwa einen Euro auf 19,76 Euro pro Quadratmeter. Die jährliche Preissteigerung liegt bei 4,2 Prozent. Im Bestand steigen die Preise um 1,3 Prozent auf 15,68 Euro pro Quadratmeter. Das Neubauangebot wächst im dritten Quartal 2022 wieder auf etwa 200 monatliche Inserate. Im Bestand werden wie im Vorquartal rund 2.500 Angebote erfasst.

Nürnberg: Preissteigerungsrate positiv, aber rückläufig

Auch in Nürnberg stagnieren die Quadratmeterpreise und liegen aktuell bei 6.750 Euro. Die Preissteigerungsrate ist mit einem Wert von 7,4 Prozent vergleichsweise positiv, aber wie in den meisten anderen Städten rückläufig.

Neue Vertriebsstarts gibt es unter anderem im neuen Lichtenreuth-Quartier mit für Nürnberg hohen Verkaufspreisen von bis zu 8.000 Euro pro Quadratmeter für klassische Eigentumswohnungen und bis zu 9.000 Euro pro Quadratmeter für Mikroapartments. Das Angebot geht im Vergleich zum dritten Quartal 2022 etwas zurück, was am Vertriebsstopp eines großen Mikroapartmentobjekts mit über 200 Einheiten liegt. Dieser Angebotsrückgang wird durch die Vertriebsstarts in Lichtenreuth fast ausgeglichen.

Im Nürnberger Umland steigt das Preisniveau um 7,7 Prozent auf 5.850 Euro pro Quadratmeter aufgrund von neuen hochpreisigen Objekten in Herzogenaurach und Feucht. In Fürth klettern die Preise nach einem Rückgang im dritten Quartal 2022 wieder deutlich um 9,4 Prozent auf 6.250 Euro pro Quadratmeter. In Erlangen erhöhen sich die Objektzahlen auf neun. Das aktuelle Preisniveau liegt bei ca. 8.000 Euro pro Quadratmeter und damit deutlich über den September-Werten.

Der Nürnberger Neubau-Mietwohnungsmarkt ist aktuell von einer hohen Dynamik geprägt. Die Preise machen im dritten Quartal 2022 einen deutlichen Sprung auf 14,33 Euro pro Quadratmeter, was einer Preissteigerungsrate von 5,7 Prozent entspricht. Gleichzeitig weitet sich das Neubauangebot deutlich aus und liegt bei ca. 170 Inseraten. In den Vormonaten werden etwa 100 Inserate erfasst. Im Bestand steigen die Preise um 3,9 Prozent auf 11,14 Euro pro Quadratmeter. Auch in Nürnberg stabilisieren sich im dritten Quartal 2022 die Angebotszahlen und befinden sich etwas über den Inseraten im Vorquartal bei 1.600 Angeboten.

Düsseldorf: Einziger Standort mit sinkenden Neubau-Mietpreisen

Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg der Verkaufspreise für Neubauten im September sind die Preise zum Jahresende hin wieder gefallen und liegen auf dem Niveau der ersten Jahreshälfte. Im Dezember wird ein Wert von knapp unter 8.400 Euro pro Quadratmeter erreicht. Dementsprechend ist die Preissteigerungsrate im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 2,8 Prozent sehr gering.

Grund des gesamtstädtischen Preisrückgangs sind die Vertriebsstarts, von denen die meisten in den Außenbezirken 7 bis 9 mit niedrigeren Verkaufspreisen stattfinden. Ein weiteres neues Objekt im hochpreisigen Düsseltal liegt preislich deutlich unterhalb des Durchschnitts im Stadtteil. Das Angebot bleibt weiterhin auf einem sehr konstanten Niveau.

Im Gegensatz zu Düsseldorf steigen die Verkaufspreise im Düsseldorfer Umland im Jahresvergleich weiterhin deutlich an. Das Preisniveau liegt im Dezember bei 5.500 Euro pro Quadratmeter, die jährliche Preissteigerungsrate verzeichnet ein Plus von 12,6 Prozent. Das Angebot steigt im letzten Quartal signifikant an. Vertriebsstarts in Meerbusch, Langenfeld und Hilden sorgen nicht nur für deutlich erhöhte Objektzahlen, sondern auch für einen erheblichen Preisanstieg in den letzten Monaten.

Das Neubau-Mietpreisniveau in Düsseldorf entwickelt sich weiterhin sehr volatil. Im dritten Quartal 2022 ist die Landeshauptstadt der einzige Standort mit negativer Mietpreisentwicklung im Neubau im Jahresvergleich. Im letzten Quartal fallen die Preise auf 15,80 Euro pro Quadratmeter. Mit ca. 80 monatlichen Inseraten ist die Angebotszahl gering. Der Bestand entwickelt sich hingegen positiv. Im dritten Quartal 2022 machen die Preise einen deutlichen Sprung auf 12,82 Euro pro Quadratmeter, was einem Plus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das monatliche Angebot im Bestand ist wieder leicht auf ca. 2.100 Inserate gesunken.

Köln: Geringeres Angebot als im Umland

In der Domstadt stagnieren die Preise im vierten Quartal 2022 und bleiben bei ca. 7.250 Euro pro Quadratmeter im Dezember. Nachdem Köln im Vorquartal mit ca. 15 Prozent die mit Abstand höchste Preissteigerung aller Metropolstädte aufwies, fällt die 12-Monats-Entwicklung auf 8,4 Prozent ab. Ein Grund für die Stagnation ist die geringe Dynamik am Markt. So werden im vierten Quartal 2022 nur vier neue Objekte gezählt.

Während in Köln das Angebot weiterhin auf sehr niedrigem Niveau stagniert, steigt das Angebot im Umland weiter an und liegt etwa doppelt so hoch wie in Köln. Damit stellt Köln eine Ausnahme dar, denn in den restlichen Metropolregionen übersteigt das Angebot der Kernstädte jenes des direkten Umlands deutlich. Im Kölner Umland verbleiben die Preise im vierten Quartal 2022 bei 5.550 Euro pro Quadratmeter. In Bonn fallen die Preise auf 6.600 Euro pro Quadratmeter, während die Preisentwicklung im Jahresvergleich mit 10 Prozent weiterhin sehr positiv ist.

Wie in Düsseldorf gibt es in Köln sehr wenige Neubauangebote, was an der seit Jahren geringen Zahl von Baugenehmigungen und Fertigstellungen liegt. Zwar steigt die Zahl der Inserate im dritten Quartal 2022 wieder an, doch bleibt das Angebot mit ca. 80 Anzeigen sehr überschaubar. Die geringe Angebotszahl führt wie auch in Düsseldorf zu einer Achterbahnfahrt der Preise. Im dritten Quartal 2022 steigen sie zum zweiten Mal in Folge kräftig an auf durchschnittlich 16,27 Euro pro Quadratmeter. Damit ist die Preisentwicklung im Jahresvergleich mit einem Plus von 3 Prozent wieder positiv. Der Bestand in Köln entwickelt sich mit einem Plus von 3,6 Prozent auf 13,63 Euro pro Quadratmeter ähnlich. Die Kölner Bestandsangebote stabilisieren sich zum dritten Mal in Folge und liegen bei ca. 1.550 monatlichen Inseraten.

Seit 2017 veröffentlicht PROJECT Research quartalsweise die »Wohnungsmarktanalyse Neubauwohnungen in ausgewählten Metropolregionen«. Analysiert werden die Angebotskaufpreise im privat finanzierten Geschoss- und Mietwohnungsbau für die Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, München, Nürnberg, Düsseldorf und Köln. Mietpreise werden für das vorherige Quartal erhoben und basieren auf Angeboten der Immobilienportale Immobilienscout24.de und Immonet.de. Betrachtet werden ausschließlich unmöblierte, freifinanzierte Mietangebote. Weitere Informationen unter www.project-research.de.

Verantwortlich für den Inhalt:

PROJECT Beteiligungen AG, Kirschäckerstraße 25, 96052 Bamberg, Tel: +49 (0) 951 91790 0, Fax: +49 (0) 951 91790 222, www.project-investment.de

Spürbarer Rückgang bei Finanzierung von Neubau und Bauvorhaben sowie Kapitalanlegern

Der Immobilienmarkt hat sich in 2022 tiefgreifend verändert. Das berichtet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler von privaten Baufinanzierungen, auf der Grundlage einer Auswertung von mehr als 500.000 abgeschlossenen Finanzierungen aus den vergangenen zehn Jahren. “In den vergangenen Jahren haben wir einen Verkäufermarkt erlebt”, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe und führt weiter aus: “Es gab wenige Objekte, auf die meist sehr viele Interessentinnen und Interessenten kamen. Das wandelt sich nun. Die Preise sinken, es sind deutlich mehr Objekte verfügbar und zusätzlich können Käuferinnen und Käufer wieder die Preise verhandeln.”

Interhyp-Immobilienpreis-Index zeigt: Immobilienpreise fallen weiter

Um die Entwicklung der Kaufpreise so genau wie möglich darzustellen, hat Interhyp einen Immobilienpreis-Index entwickelt. Dieser vergleicht exakt gleichartige Immobilien zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Datengrundlage des Index bleibt immer gleich. Heißt: Der Index stellt die Änderungen des Kaufpreises von Immobilien unabhängig von Änderungen in der Zusammensetzung der Finanzierungen von Interhyp dar. “Nachdem die Immobilienpreise mehr als zehn Jahre gestiegen sind, erleben wir nun erstmals einen Abschwung. Dieser ist jedoch noch nicht so signifikant, wie es teils berichtet wird”, sagt Utecht. Entscheidend sei der zeitliche Vergleich: “Auf Jahressicht 2021 zu 2022 sind die Preise noch um etwa 5 Prozent gestiegen. Vergleicht man Q4 2021 mit Q4 2022, sieht man einen Rückgang von 3,5 Prozent. Und von Q2 2022 zu Q4 2022 beträgt der Rückgang dann bereits etwa 6 Prozent.” Damit lagen die Immobilienpreise im Dezember 2022 auf dem Niveau von Mitte 2021. Q2 2022 ebenfalls als Referenzpunkt heranzuziehen ist daher sinnvoll, weil durch diesen Zeitraum am deutlichsten wird, wie sich der Markt im Laufe des Jahres verändert hat. Zu diesem Zeitpunkt waren die Immobilienpreise in der Spitze am höchsten.

Preise fallen in ganz Deutschland – auch in Metropolen

“Der Interhyp-Immobilienpreis-Index zeigt: Die Entwicklung verläuft regional unterschiedlich, allerdings sehen wir deutschlandweit einen Rückgang”, sagt Utecht. Eine Analyse der Kaufpreise in den sieben größten Metropolen Deutschlands von Q2 2022 zu Q4 2022 zeigt folgendes Bild: In Hamburg, München und Frankfurt sind die Preise am stärksten zurückgegangen, um jeweils 8 Prozent. In Köln und Stuttgart waren es minus 7 Prozent und Leipzig und Berlin jeweils minus 4 Prozent.

Je älter die Immobilie, desto stärker der Preisrückgang

“Ältere und somit weniger energieeffiziente Immobilien sind stärker vom Preisrückgang betroffen als neue Objekte”, sagt Utecht. Der Quartalsvergleich (Q2 22 zu Q4 22) zeigt deutlich: Immobilien, die vor 1990 gebaut wurden, sind unserem Immobilienpreis-Index zufolge 7,5 Prozent günstiger. Immobilien ab dem Baujahr 2010 hingegen nur um 4 Prozent. Mit Blick auf die aktuellen Rohstoff- und Energiepreise ist diese Entwicklung nicht verwunderlich. “Gleichzeitig bieten sich vor allem für das Erreichen der Klimaziele auch Chancen: Banken sollten diese sogenannten “braunen Energieeffizienzklassen” G und H weiterhin finanzieren und die Käufer bei der Modernisierung und somit auf dem Weg zu einer besseren Energieeffizienzklasse unterstützen. So tragen sie zur Reduktion der CO2-Emissionen im Gebäudesektor bei”, erklärt Utecht.

Kompromissbereit, damit der Traum vom eigenen Zuhause noch möglich wird

Zusätzlich zur Entwicklung der Immobilienpreise durch den Index hat Interhyp auch die durchschnittlichen Finanzierungskennzahlen für 2022 analysiert. “Die Analyse zeigt eine große Kompromissbereitschaft seitens der Käuferinnen und Käufer. Denn nur so können sie sich den Traum vom eigenen Zuhause noch erfüllen”, sagt Utecht.

So haben die Kunden 2022 ältere und kleinere Objekte gekauft. Zwischen 2020 und 2021 waren die über Interhyp finanzierten Immobilien etwa 38 Jahre alt, Ende 2022 waren es bereits 46 Jahre. Die mittlere Wohnfläche der über Interhyp finanzierten Häuser verringerte sich von etwa 161m2 auf 156m2. Die mittlere Wohnfläche von Wohnungen bleibt gleich bei 80m2. Darüber hinaus haben die Menschen andere Vorhaben finanziert. Heißt: Der Anteil von Finanzierungen von Neubauten und eigenen Bauvorhaben verringert sich zum Teil dramatisch im Laufe des Jahres 2022. Der Kauf von Neubauten verringerte sich von etwa 15 auf 5 Prozent. Eigene Bauvorhaben verringerten sich von etwa 15 Prozent auf 10 Prozent.

Kapitalanleger ziehen sich aus dem Markt zurück

Von Q4 2021 zu Q4 2022 hat sich der durchschnittliche Anteil der Kapitalanleger von 28 Prozent auf 21 Prozent verringert. Der Anteil der Eigennutzer hingegen ist von 67 Prozent auf 73 Prozent gestiegen. “Der Immobilienkauf als Investitionsentscheidung geht momentan nicht auf. Für Kapitalanleger sind die monatlichen Raten derzeit im Vergleich zu den erwartenden Mieteinnahmen einfach zu hoch, als dass es sich lohnen würde.”

Leistbarkeit sinkt – Eintrittshürden für den Immobilienmarkt steigen weiter

155.000 Euro – so viel Eigenkapital haben die Kundinnen und Kunden von Interhyp im vierten Quartal 2022 durchschnittlich eingebracht. Das sind fast 12 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. “Die Eintrittshürden für den Immobilienmarkt sind nach wie vor zu hoch. Das wiederum minimiert die Zahl der Menschen, die die aktuellen Marktchancen tatsächlich nutzen können. Und hier ist die Politik in der Pflicht, die Eintrittshürden zu senken, zum Beispiel indem sie die Kaufnebenkosten reduziert. Eine Reform der Grunderwerbssteuer könnte ein wichtiger Baustein dafür sein”, sagt Utecht.

Über den Interhyp-Immobilienpreis-Index

Der Interhyp-Immobilienpreis-Index ist vergleichbar mit dem Verbraucherpreisindex vom Statistischen Bundesamt. Der Warenkorb im Interhyp-Index ist eine Selektion von allen über Interhyp finanzierten Immobilien. Eine Selektion des Warenkorbs war nötig, weil die abgeschlossenen Finanzierungen von Interhyp nicht gleichmäßig über Deutschland verteilt sind. Das bedeutet: In die Selektion geht eine Gewichtung ein, um repräsentativ für Deutschland zu sein. Im nächsten Schritt wurde der Warenkorb für verschiedene Zeitpunkte berechnet, wodurch Interhyp nun genau sagen kann, wie sich die Immobilienpreise in einem bestimmten Zeitraum entwickelt haben. Jegliche Mischeffekte, die die reale Preisentwicklung verzerren würden, sind dadurch eliminiert. Mixeffekte wären zum Beispiel, wenn in dem Warenkorb in einem Jahr mehr Immobilien aus München wären. Das würde die reale Preisentwicklung verzerren.

Über Interhyp

Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an den Endkundinnen und -kunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittlerinnen und -vermittler und institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2022 ein Finanzierungsvolumen von 29,0 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die vielfach ausgezeichnete Kompetenz ihrer Finanzierungsspezialistinnen und -spezialisten mit der Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform Home sowie kundenorientierten Digitalangeboten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kundinnen und Kunden und Partner präsent.

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Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Angesichts der erneut steigenden Zinsen warnt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) vor einer zunehmenden Anhäufung negativer Effekte für den Immobilienmarkt.

„Dramatisch gestiegene Energiepreise, höhere Zinsen und deutliche Kostensteigerungen beim Bauen ergeben eine Mixtur, die die Immobilienwirtschaft zunehmend lähmt“, warnt ZIA-Vizepräsident Jochen Schenk nach Bekanntwerden der jüngsten Entscheidung des EZB-Rates  für eine Anhebung des Leitzinses auf 3,0 Prozent.. Wenn der Wohnungsneubau in Deutschland weiter stocke und teilweise sogar fast zum Erliegen komme, sei dies „ein sehr ernstes Warnzeichen“. Auch für den Gewerbeimmobilien-Markt werde es durch die Leitzinsanhebung erneut schwieriger.  „Gerade, weil es Faktoren gibt, die die Politik kaum beeinflussen kann, müssen die Entscheiderinnen und Entscheider jetzt dringend dort aktiv werden, wo sie Negativ-Effekte abmildern können“, drängt Schenk.

Der ZIA fordert unter anderem einen schnellen Anlauf bei der Neubauförderung mit einem Volumen von insgesamt 10 Milliarden Euro jährlich, eine degressive Sonder-Afa und eine Ausweitung der KfW-Kredite.

Aus Sicht des ZIA gehen die Schritte, die jetzt erforderlich sind, über bloße Fragen des Immobilienmarkts hinaus. „Genügend bezahlbarer Wohnraum ist auch eine Schlüsselfrage, wenn es um den Zusammenhalt des Landes geht“, sagt Schenk. „Gerade in Zeiten, in denen wegen des Krieges in der Ukraine viele Menschen bei uns Schutz suchen, sind weitere politische Antworten auf den Wohnungsmangel wichtiger denn je.“ Für eine neue Dynamik in den Innenstädten sei es zudem entscheidend, dass der Bau und die notwendige Umnutzung  von Wirtschaftsimmobilien schneller vorangehen.

Anfang Dezember hatte der ZIA einen gemeinsamen Appell von 17 Verbänden angestoßen. Der Aufruf an politische Entscheiderinnen und Entscheider, der am 2. Dezember 2022 vorgestellt wurde, findet sich hier:

https://zia-deutschland.de/pressrelease/dramatische-lage-im-wohnungsbau-teufelskreis-durchbrechen-jetzt-17-verbaende-fordern-neuen-politischen-kraftakt/

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ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.,Hauptstadtbüro, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin,Tel: 030 / 20 21 585-0, Fax 030 / 20 21 585-29, www.zia-deutschland.de

Ohne Jahresendrallye wird ein Transaktionsvolumen von 66 Milliarden Euro erzielt

Der deutsche Investmentmarkt hat das Jahr 2022 mit einem Transaktionsvolumen inklusive der Nutzungen „Living“ von insgesamt 66 Milliarden Euro abgeschlossen.  Wie bereits im Dezember prognostiziert, blieb das sonst zum Jahresende übliche Feuerwerk an Transaktionen diesmal aus. Das Ergebnis ist gleichbedeutend mit einem Minus von rund 41 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2021. Der Zehnjahresschnitt wird dagegen nur um rund acht Prozent verfehlt. „Dass der langfristige Vergleich relativ glimpflich ausfällt, ist auf die starke erste Jahreshälfte 2022 zurückzuführen, während das zweite Halbjahr zunehmend von Zurückhaltung und Marktbeobachtung der Investoren geprägt war“, sagt Dr. Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany. Er erwartet, dass sich diese Entwicklung im ersten Halbjahr 2023 zunächst fortsetzen, dann aber schrittweise abbauen werde. „Die Marktakteure wollen sichergehen, dass sich die Zinsschraube wieder langsamer dreht oder verharrt, ehe sie investieren“, erläutert Kortmann.

Die Gründe für die verhaltenen Aktivitäten der Investoren sind hinlänglich bekannt: Mit der erneuten Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte durch die Europäische Zentralbank (EZB) Mitte Dezember wurde zwar ein etwas kleinerer Zinsschritt vorgenommen, die Kommentare der Währungshüter ließen jedoch keinen Zweifel daran, dass die Inflation nach wie vor deutlich zu hoch ist und weitere Zinserhöhungen folgen könnten. So sind im Nachgang des Zinsentscheids sowohl die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen als auch die Finanzierungszinsen wieder kräftig gestiegen. Abzuwarten bleibt, wie der jüngste Rückgang der Preissteigerung im Dezember auf 8,6 Prozent an den Märkten aufgenommen wird. Gaspreisdeckel und gesunkene Öl- und Benzinpreise sind hauptverantwortlich für diesen relativ deutlichen Rückgang. Gleichwohl stieg die Kerninflation (exklusive der Komponenten Energie- und Lebensmittel) weiter an auf voraussichtlich 5,2 Prozent. „Hierauf wird in den nächsten Wochen und Monaten das Hauptaugenmerk der EZB liegen und ein weiterer Zinsschritt um 50 Basispunkte im Januar wäre sicherlich keine Überraschung“, meint Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Renditedifferenz zwischen Staatsanleihen und Immobilien so gering wie seit 2008 nicht mehr

Mit der Rückkehr des Zinses sind klassische Finanzanlagen wieder vermehrt in den Fokus der institutionellen Anleger gerückt. Unter einer nominalen Betrachtung haben vor allem Bundesanleihen gegenüber Immobilien an Attraktivität gewonnen, was den Kapitalzufluss in den Immobilienmarkt besonders im zweiten Halbjahr gehemmt hat. Der Abstand von Immobilienrenditen zu zehnjährigen Staatsanleihen hat sich entsprechend im Verlauf des Jahres 2022 auf rund 0,5 Prozentpunkte reduziert, eine solch niedrige Renditedifferenz hat es seit 2008 nicht mehr gegeben. Bis Ende Dezember ist dieser Spread vor allem durch den Anstieg der Immobilienrenditen aber wieder auf fast einen Prozentpunkt gestiegen. Dennoch bleibt für die Jahresbilanz 2022 festzuhalten, dass insgesamt deutlich weniger frisches Kapital für Immobilienanlagen verfügbar war.

Vor diesem Hintergrund liegt der Investitionsschwerpunkt nicht mehr länger in der Null- und Negativzinsflucht, sondern beim Inflationsschutz und der Realzinssicherung. „Je länger das inflationäre Umfeld anhält, wobei auch drei Prozent bis fünf Prozent viel sind, desto mehr werden sich Versicherer, Pensionskassen und private Anleger mit dem Kaufkraft- und Vermögensverlust auseinandersetzen und auf Anlagen setzen, welche bestmöglichen Schutz vor der Teuerung bieten“, sagt Jan Eckert, Head of Capital Markets JLL DACH. Diese Orientierungsphase dürfte noch einige Wochen anhalten, doch sobald die Rekalibrierung der Preisniveaus beendet ist, sollte wieder mehr Kapital in die Assetklasse Immobilie fließen. Dass Kapital verfügbar ist, steht für Jan Eckert außer Frage: „Privates Kapital aber auch ausländische Fonds haben 2022 viel Geld eingesammelt und sind bereit zu investieren, warten aber derzeit noch ab, ob weitere Korrekturen folgen.“ Nicht immer träten diese erhöhten Renditeerwartungen aber auch ein: „Sobald Zins- und Konjunkturerwartungen sich verbessern und die langfristigen Zinsen sinken, werden wir einen zügigen ,Rebound‘ der Renditen sehen. Hier zu lange zu warten, um in der Talsohle zu fischen, kann auch daneben gehen. Dann bleibt aus dem ursprünglichen Core-Kapital nur der Weg in eine Style Drift, um die höheren Renditeerwartungen mit höheren Risiken einzukaufen. Der Rendite Rebound 2010 in Madrid hat beispielsweise zwischen totaler Illiquidität und Vorkrisenniveau gerade mal drei Monate gedauert“, skizziert Eckert. Eine Style Drift tritt dann ein, wenn die angekündigte Anlagestrategie und die tatsächliche Umsetzung nicht mehr deckungsgleich sind.

Transaktionsvolumen im Schlussquartal 2022 so niedrig wie seit 2012 nicht mehr

Ohne die traditionelle Jahresendrallye liegt das vierte Quartal 2022 mit einem Transaktionsvolumen von 13 Milliarden Euro in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals. Es war somit das schwächste Schlussquartal der vergangenen zehn Jahre. Zuletzt hatte der Markt im vierten Quartal 2012 mit 13,6 Milliarden Euro ein ähnlich niedriges Volumen erzielt. „Dennoch haben einige große Transaktionen stattgefunden: Immerhin fanden 22 Objekte oder Portfolios mit Verkaufspreisen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro neue Eigentümer“, bilanziert Scheunemann.

Als größte Transaktion des vierten Quartals wurde die nunmehr auf knapp 90 Prozent angewachsene Anteilsübernahme der S Immo durch die CPI Property Group registriert. Auf die Immobilien in Deutschland entfällt dabei ein Transaktionswert von über 1,2 Milliarden Euro. Danach folgt als zweitgrößte Transaktion der Verkauf weiterer Teile des Quartiers Heidestraße in Berlin durch Aggregate Holdings an die österreichische Gesellschaft Imfarr für knapp 490 Millionen Euro. Doch nicht nur diese großvolumigen Transaktionen sprechen dafür, dass der Investmentmarkt nach wie vor funktioniert. Denn gerade auch im mittleren Segment zwischen 50 Millionen und 100 Millionen Euro summieren sich die Transaktionen auf knapp drei Milliarden Euro für die drei Monate Oktober bis Dezember und auf rund 14,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2022 und damit nur rund 1,4 Milliarden weniger als im Rekordjahr 2021.

Wie in den Jahren zuvor wurde das Gros des Transaktionsvolumens durch deutsche Käufer bestimmt. Aber auch das Vertrauen internationaler Akteure in den Immobilienmarkt in Deutschland ist nach wie vor vorhanden. Sechs der sieben größten Transaktionen des Gesamtjahres 2022,die zusammen immerhin über elf Milliarden Euro ausmachen, fanden mit ausländischer Beteiligung auf Käuferseite statt.

Die deutsche Hauptstadt musste gleichwohl gemeinsam mit Köln den größten prozentualen Verlust in Bezug auf das gehandelte Volumen hinnehmen. Für 2022 stehen fast elf Milliarden Euro in Berlin zu Buche, ein Rückgang von 71 Prozent gegenüber 2021. Allerdings wurde das Berliner Ergebnis für 2021 maßgeblich von der Übernahme der Deutsche Wohnen durch die Vonovia geprägt. Nur Hamburg (6,3 Milliarden Euro) und Düsseldorf (2,8 Milliarden Euro) konnten in etwa ihr Vorjahresergebnis bestätigen. In Summe macht sich aber vor allem in den sieben Metropolen das vorsichtige Agieren von Investoren und Finanzierern und dem damit resultierenden Ausbleiben von größeren Transaktionen deutlich bemerkbar. Die für das Gesamtjahr gehandelten rund 32 Milliarden Euro sind gleichbedeutend mit einem überdurchschnittlichen Rückgang von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und in der Aggregation machen die „Big 7“ nur noch 48 Prozent des bundesweiten Transaktionsvolumens aus. „Die gute Nachricht ist aber, dass aktuell fehlende Transaktionen nicht komplett aufgegeben wurden und im Laufe des Jahres 2023 bei einer Konsolidierung der Marktfaktoren auch relativ zügig wieder in den Verkaufsprozess gelangen könnten“, sagt Scheunemann.

Deutlich weniger Portfoliotransaktionen

Die Summe der Einzeltransaktionen erreichte zum Ende des Jahres ein Volumen von 38,6 Milliarden Euro und damit 27 Prozent weniger als noch 2021. Einen deutlich höheren Rückgang verzeichneten die Portfoliotransaktionen: Sie erzielten knapp 27,4 Milliarden Euro und liegen damit 53 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Mit fast 22 Milliarden Euro wurde das meiste Kapital in Büroimmobilien investiert (33 Prozent des gesamtdeutschen Transaktionsvolumens). Es folgt das Segment Living mit 14,4 Milliarden Euro (22 Prozent). Logistikimmobilien kommen auf 9,6 Milliarden Euro und erhöhten ihren relativen Anteil auf fast 15 Prozent. Das zum Ende des dritten Quartals erfolgte Revival der Einzelhandelsimmobilien hat sich auf Jahressicht bestätigt: Mit einem Volumen von 9,4 Milliarden Euro (14 Prozent) liegen diese nur noch knapp hinter den Logistikimmobilien, und vor allem lebensmittelgeankerte Fach- und Supermärkte konnten ihren Ruf als Stabilitätsanker bewahren.

Während für die beiden stärksten Assetklassen Living und Büro das letzte Quartal des Jahres gleichzeitig das schwächste war, gilt dies nicht für Logistik und Einzelhandel, und schon gar nicht für gemischtgenutzte Immobilien. Diese Assetklasse erzielte mit 2,3 Milliarden Euro ihr bestes Quartalsergebnis und kam auf insgesamt 6,3 Milliarden Euro. Darin enthalten ist als größte Transaktion die Unternehmensübernahme der S Immo. Im derzeitigen Marktumfeld erscheint die Diversifikation über mehrere Nutzungen hinweg aber auch bei Einzeltransaktionen als ein probates Mittel, um das objektspezifische Risiko so gering wie möglich zu halten. „Hier würde ich Living und Büro auf keinen Fall zu früh deklassieren“, meint Jan Eckert. „Für beide Assetklassen stimmen die Fundamentaldaten. In Living wird viel zu wenig gebaut, für eine weiterhin wachsende Nachfrage nach Wohnraum. Die hohe Beschäftigungsrate im Dienstleistungssektor führt derweil zu sehr hohen Vermietungsumsätzen im Bürobereich. Beides spricht für einen starken Rebound dieser Sektoren.“ Der Einzelhandel habe schon während der Covid-Pandemie stark korrigiert und laufe daher entsprechend gut auf angepasstem Niveau. „Und auch in der Logistik haben wir keine Strukturprobleme. Wenn wir den kurzen ,Hype‘ während der Lockdowns ausblenden, sind auch hier vernünftige Preise am Markt erzielbar. Damit hängt der Rebound vor allem vom Inflations- und Zinsverlauf ab und dort wird mit jeder Woche der Trend klarer“, sagt Eckert.

Renditen steigen deutlich an

Mit dem Ende der Nullzinspolitik der Notenbanken sind 2022 nicht nur alternative Investitionsanlagen wieder attraktiver geworden, auch die Finanzierungszinsen tendierten deutlich nach oben. Der Stichtagsvergleich vom 3. Januar 2022 und 30. Dezember 2022 zeigt ein Plus bei den fünfjährigen Swap-Sätzen von 319 Basispunkten auf einen Stand, der seit 2008 nicht mehr registriert wurde. Infolgedessen war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Immobilienrenditen eine entsprechende Bewegung zeigten.

Im Jahresvergleich legten die Spitzenrenditen in den einzelnen Assetklassen zwischen 15 Basispunkten für Shoppingcenter und 90 Basispunkten für Logistikimmobilien zu. Dazwischen liegen die Spitzenrenditen für Büroimmobilien, die im Mittel in den Big 7 um 67 Basispunkte anstiegen, sowie für Fachmarktprodukte (plus 40 Basispunkte) und innerstädtische Geschäftshäuser mit einem Plus von 30 Basispunkten. Bei Büros steht mit einem Mittelwert von 3,31 Prozent erstmals seit dem zweiten Quartal 2019 wieder eine Drei vor dem Komma, bei Objekten von nur durchschnittlicher Qualität in Toplage sind die Anfangsrenditen sogar auf 4,22 Prozent gestiegen und bei älteren Büroimmobilien in B-Lagen mit kurzen Restlaufzeiten der Mietverträge zeigt sich erstmals seit 2018 wieder eine Fünf vor dem Komma.

Investoren können wieder mehr Risiken einpreisen

Das Renditeniveau wirkt sich laut Jan Eckert auch auf das Verhalten der Akteure im Markt aus: „Die in der Vergangenheit zum Teil sehr tiefen Renditen im Core-Bereich haben auch die Risikobereitschaft von Käufern stark eingeschränkt.  Bei etwas höheren Renditen können wieder Risiken eingepreist werden, was per se nicht schlecht für einen Markt ist und hilft, ausreichend Liquidität herzustellen. Die aktuelle Entwicklung könnte daher dazu führen, dass manche Transaktionen wieder schneller abgeschlossen werden.“ Das sei gut für den Markt, denn das Kapital werde in allen Risikoklassen gebraucht, so Eckert.

Insgesamt spiegelt das aktuelle Preisniveau auch das Verhalten der Investoren und der finanzierenden Banken wider, die ihre Risikoaversion deutlich erhöht haben.

Beim Ausblick für 2023 wird es laut Helge Scheunemann darauf ankommen, sich mit den neuen Rahmenbedingungen zu arrangieren: „Fakt ist, dass es eine Rückkehr zu den Nullzinsen der vergangenen Jahre nicht geben wird und der Anpassungsprozess bei einer Vervierfachung der Finanzierungskonditionen nicht vonstattengehen kann, ohne Spuren zu hinterlassen. Entscheidend wird sein, dass ein Korridor gefunden wird, in dem sich Margen und Kapitalmarktzins einpendeln und mit denen Investoren und Entwickler verlässlich kalkulieren können.“ Die Zügel in der Hand haben dabei die Notenbanken. Für Investoren ergeben sich aktuell im Zuge steigender Renditen selektiv gute Einstiegsmöglichkeiten, bevor in der zweiten Jahreshälfte 2023 eine Konsolidierung oder sogar eine neue Renditekompression einsetzen könnte.

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Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Starke Wohnungsnachfrage wird für Marktbelebung im Frühjahr 2023 sorgen

Zum Ende des Jahres 2022 hat sich die abwartende Haltung der Investoren am Wohnungsmarkt fortgesetzt. Die übliche Jahresendrallye blieb wie erwartet aus. Im vierten Quartal lag das Transaktionsvolumen* bei rund 1,96 Milliarden Euro, ein Rückgang von 80 Prozent im Vergleich zum Fünfjahresschnitt. Zugleich markiert das Schlussquartal 2022 das schwächste Quartalsergebnis auf dem deutschen Wohninvestmentmarkt in den vergangenen zehn Jahren.

Für das Gesamtjahr 2022 ergibt sich ein Transaktionsvolumen von rund 12,2 Milliarden Euro – ebenfalls der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Umsatzminus 76 Prozent. Allerdings war das 2021er-Ergebnis durch sehr große Transaktionen wie die Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia maßgeblich geprägt worden. „Die Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern lagen im vergangenen Jahr zunehmend auseinander. Viele Marktakteure haben ihre Ankaufsziele deswegen im Laufe des Jahres nach unten angepasst“, erläutert Michael Bender, Head of Residential JLL Germany.

Der Rückgang betraf insbesondere große, überregionale Portfoliotransaktionen. So hatten die fünf größten Transaktionen im abgelaufenen Jahr lediglich einen Anteil von zwölf Prozent am Jahresumsatz. Im Vorjahr waren es noch zwei Drittel gewesen. Überregionale Portfoliodeals machten nur noch ein Viertel des Gesamtumsatzes aus und damit die Hälfte des Durchschnittswerts der vergangenen fünf Jahre.

Trotz fehlender Großdeals wurde am Wohninvestmentmarkt aber auch 2022 rege gehandelt. Mit 372 registrierten Transaktionen versus 420 im Vorjahr sank die Zahl der Abschlüsse im Vergleich zum Transaktionsvolumen nur moderat. „Das verdeutlicht, dass der Gesamtmarkt – anders als häufig in der Öffentlichkeit dargestellt – weiterhin funktioniert und dass Transaktionen zustande kommen“, unterstreicht Bender.

Asset- und Fondsmanager dominieren den Markt auf der Käuferseite

Auffällig ist der relativ hohe Anteil an Abschlüssen im Core-plus-Segment.  Mit rund 80 Prozent aller Investitionen lag deren Anteil deutlich über dem Fünfjahresmittel von 40 Prozent. Zudem gab es 2022 eine deutliche Verengung auf der Käuferseite. So dominierten Asset- und Fondsmanager sowie Immobilienunternehmen mit einem Anteil von 78 Prozent das Marktgeschehen. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre kam diese Käufergruppe dagegen nur auf einen Anteil von 30 Prozent. Auf der anderen Seite zogen sich Immobilien-AGs 2022 als Käufer vollständig aus dem Markt zurück. In den fünf Jahren zuvor hatten sie noch einen Marktanteil von rund 29 Prozent erzielt.

Verstärkt in den Fokus rückt für viele Marktteilnehmer das Segment geförderter Wohnungsbau. Weil für viele private Haushalte die Wohnkostenbelastung infolge gestiegener Energiepreise stark zugenommen hat, plant die Bundesregierung, den Bestand an Sozialwohnungen zu erhöhen und die Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum gezielt zu fördern. „Investitionen in den geförderten Wohnungsbau werden aus Investorensicht angesichts der stark gestiegenen Fremdkapitalkosten wieder attraktiver. Denn diese versprechen neben zinsgünstigen Darlehen auch direkte Fördergelder und weitere Tilgungszuschüsse“, erläutert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Insbesondere für langfristig orientierte und eher defensive Anleger sei der geförderte Wohnungsbau interessant.

Wohninvestments bleiben dank Nachfrageüberhang und Inflationsschutz attraktiv

Aber auch grundsätzlich bleibt die Assetklasse Wohnen aus Investorensicht attraktiv, was unter anderem mit dem hohen Nachfrageüberhang nach Wohnraum begründet ist. So gab es 2022 eine deutliche Nettozuwanderung nach Deutschland, vor allem aus der Ukraine. Zudem führen die gestiegenen Hypothekenzinsen dazu, dass private Ersterwerber ihr Kaufvorhaben zurückstellen müssen und sich dem Mietwohnungsmarkt zuwenden.

Auf der Angebotsseite fehlen die nötigen Impulse, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, wurde 2022 mit geschätzten 280.000 fertiggestellten Wohnungen weit verfehlt. Für dieses Jahr könnte die Bilanz noch schlechter ausfallen, weil viele Bauprojekte komplett auf Eis gelegt wurden.

Andererseits bieten Investitionen in Wohnimmobilien den Vorteil, dass im Gegensatz zu Anleihen die nominalen Gewinne in Inflationsphasen aufgrund von höheren Mieterträgen gesteigert werden können. „In Zeiten hoher Inflation bleiben Immobilien daher eine lukrative Anlagemöglichkeit und sollten mit Blick auf die stabilen Cashflows gerade bei hoher Volatilität an den Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkten 2023 gefragt bleiben“, meint Scheunemann. Er rechnet mit einer Zunahme des Marktgeschehens in diesem Jahr. Nach einem schwächeren Beginn sollten die Transaktionsvolumina im weiteren Jahresverlauf sukzessive anziehen. „Angesichts der insgesamt gesunkenen Liquidität an den Kapitalmärkten dürften die institutionellen Transaktionsvolumina jedoch mittelfristig nicht mehr das Niveau der Vorjahre erreichen. Langfristig sollte sich das Transaktionsvolumen auf einem neuen Niveau einpendeln, das zwischen dem derzeitigen niedrigen Niveau und dem der Vorjahre liegt.“

Der Jahresbeginn 2023 werde allerdings von einem weiteren Renditeanstieg geprägt sein, der wahrscheinlich bis zum zweiten Quartal anhalten werde. Dabei dürften sich die Renditen deutlich stärker nach den regionalen Risikoprofilen ausdifferenzieren als zuletzt. „Das Ende der ultralockeren Geldpolitik führt dazu, dass sich die Risikoprämien wieder deutlich erkennbarer an den lokalen Marktrisiken ausrichten. Daneben werden im Jahr 2023 auch die individuellen Eigenschaften der einzelnen Wohnimmobilien stärker in den Fokus rücken“, ist Scheunemann überzeugt.

Energieeffiziente Gebäude sind eher vor Preisrückgängen geschützt

Damit sind insbesondere die energetischen Eigenschaften der Immobilien gemeint. Bereits im vergangenen Jahr hat sich die Wertdiskrepanz zwischen energieeffizienten und weniger effizienten Gebäuden vergrößert. Einer Analyse von JLL zufolge lag die Preisdifferenz im ersten Halbjahr 2022 zwischen zwölf und 33 Prozent im Mittel.

Für 2023 rechnet JLL mit einer weiteren Segmentierung des Marktes nach dem energetischen Zustand der Objekte. „Zum einen nimmt der regulatorische Druck auf energetisch schlechtere Objekte weiter zu, etwa durch die Aufteilung der CO2-Kosten, zum anderen dürften energetische Sanierungen noch kostspieliger werden, da die Nachfrage nach Baudienstleistungen auf lange Sicht hoch bleiben wird“, sagt Michael Bender. Hohe Energiestandards dürften in der aktuellen Marktsituation vor Preisrückgängen schützen.

* Verkauf von Wohnungspaketen und Studentenheimen mit mindestens zehn Wohneinheiten und 75 Prozent Wohnnutzung sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen mit Übernahme einer Kontrollmehrheit ohne Börsengänge

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vdp-Immobilienpreisindex zeigt für Gesamtjahr 2022 noch leicht steigende Preise, auf Quartalssicht sind die Preise aber durchgängig gefallen

Die Immobilienpreise in Deutschland verzeichneten im vierten Quartal 2022 einen leichten Anstieg in Höhe von 0,8% – verglichen mit dem vierten Quartal 2021. Vom dritten zum vierten Quartal 2022 gaben die Preise insgesamt jedoch um 2,0% nach. Es ist der zweite Rückgang auf Quartalssicht in Folge, den der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) ausweist. Der vdp-Index, der auf einer von vdpResearch quartalsweise durchgeführten Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten basiert, steht nun bei 188,9 Punkten (Basisjahr 2010 = 100 Punkte).

Die ambivalente Entwicklung zeigt sich auch bei den Wohnimmobilienpreisen, die sich im Jahr 2022 nochmals um 2,1% erhöhten, auf Quartalssicht dagegen um 1,8% verringerten. Demgegenüber entwickelten sich die Preise für Gewerbeimmobilien einheitlich rückläufig: Sowohl beim Vergleich des vierten Quartals 2022 mit dem Vorjahresquartal (-4,4%) als auch beim Vergleich des vierten mit dem dritten Quartal 2022 (-2,9%) sind Preisrückgänge auszumachen. Zurückzuführen sind die Entwicklungen zum einen auf die Preise für Büroimmobilien, die um 2,6% auf Jahressicht und um 2,4% auf Quartalssicht nachgaben. Zum anderen fielen auch die Preise für Einzelhandelsimmobilien – um 9,1% bzw. 4,2% gegenüber dem Vorjahres- bzw. Vorquartal.

“Die insgesamt gesunden Rahmenbedingungen des deutschen Immobilienmarktes sollten dazu beitragen, dass er die aktuelle Preiskorrekturphase gut verkraftet.” Jens Tolckmitt

“Die vielen Krisen des Jahres 2022 hinterlassen am Jahresende nun auch Spuren auf dem Immobilienmarkt, das haben wir auch so vorhergesagt. Die Preisentwicklungen weisen im Quartalsvergleich jetzt durchweg Minuszeichen auf”, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. “Wir rechnen auch für die nächsten Quartale mit Rückgängen – allerdings insgesamt weiterhin auf moderatem Niveau. Die insgesamt gesunden Rahmenbedingungen des deutschen Immobilienmarktes sollten dazu beitragen, dass er die aktuelle Preiskorrekturphase gut verkraftet. Denn selbst wenn die Preise über einen längeren Zeitraum in Summe um 15% nachgeben sollten, stünden wir gemessen an der Entwicklung des Gesamtindex auf dem Preisniveau von Anfang 2020.”

Preisentwicklung im Jahresvergleich Q4 2022 zu Q4 2021):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: +0,8%

Wohnimmobilien in Deutschland:+2,1%

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: +2,2%

Gewerbeimmobilien: -4,4%

– Büroimmobilien: -2,6%

– EZH-Immobilien: -9,1%

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q4 2022 zu Q3 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -2,0%

Wohnimmobilien in Deutschland: -1,8%

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -2,0%

Gewerbeimmobilien: -2,9%

– Büroimmobilien: -2,4%

– EZH-Immobilien: -4,2%

Selbst genutztes Wohneigentum preisstabiler als Mehrfamilienhäuser

Die im vierten Quartal 2022 weiterhin positive Entwicklung der Wohnimmobilienpreise im Vorjahresvergleich (+2,1%) resultiert aus einem nochmals deutlichen Anstieg der Preise für selbst genutztes Wohneigentum (+3,9%) und einer nur leichten Verteuerung von Mehrfamilienhäusern in Höhe von 0,4%. Der Blick auf die Entwicklung seit dem dritten Quartal 2022 zeigt dagegen sowohl für selbst genutztes Wohneigentum als auch für Mehrfamilienhäuser Preisrückgänge von moderaten 1,5% bzw. 2,1%, so dass sich die Preise für Wohnimmobilien vom dritten zum vierten Quartal 2022 insgesamt um 2,0% ermäßigten.

“Bei den steigenden Mieten deutet sich keine Trendumkehr an, im Gegenteil: Denn die Neubautätigkeit liegt weiterhin weit hinter dem Bedarf zurück.” Jens Tolckmitt

Bei den Mehrfamilienhäusern stiegen die Liegenschaftszinsen auf Jahressicht um 6,0%, auf Quartalssicht um 4,1%. Eine ebenso positive Entwicklung wiesen die Neuvertragsmieten auf, die im Vorjahres- bzw. Quartalsvergleich um 6,5% bzw. um 1,9% zulegten. “Die Nachfrage nach Wohnraum trifft nach wie vor auf ein viel zu geringes Angebot, so dass die Mieten weiter steigen. Es deutet sich hier auch keine Trendumkehr an, im Gegenteil, denn die Neubautätigkeit in Deutschland liegt weiterhin weit hinter dem Bedarf zurück”, betonte Tolckmitt.

Berlin und Frankfurt zeigen stärkste Preisbewegungen unter Top 7-Städten

Die Preise für Wohnimmobilien in den Top 7-Städten entwickelten sich mit einem Anstieg um 2,2% auf Jahressicht und einem Rückgang um 2,0% auf Quartalssicht ähnlich wie die Wohnimmobilienpreise in Deutschland insgesamt. Unter den Metropolen ragte erneut Berlin hervor, wo sich Wohnimmobilien im vierten Quartal 2022 um 4,6% im Vorjahresvergleich verteuerten und lediglich um 0,7% im Quartalsvergleich verbilligten. Die negativste Entwicklung wies Frankfurt auf, wo die Wohnimmobilienpreise gegenüber dem vierten Quartal 2021 um 2,7% und gegenüber dem dritten Quartal 2022 um 4,8% zurückgingen. Die anderen fünf Metropolen bestätigten den Gesamttrend der Top 7-Städte und wiesen Preiszuwächse auf Jahressicht und Preisrückgänge auf Quartalssicht auf.

Büromieten legen auf Jahressicht um 5,4% zu

Nachdem in den vergangenen Quartalen häufig eine gegenläufige Preisentwicklung bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien festzustellen war, ermäßigten sich die Preise im vierten Quartal 2022 in beiden Objektklassen, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung: Während die Einzelhandelsimmobilienpreise auf Jahressicht um 9,1% und auf Quartalssicht um 4,2% nachgaben, wiesen Büroimmobilien geringere Preisrückgänge in Höhe von 2,6% (gegenüber Vorjahresquartal) bzw. 2,4% (gegenüber Vorquartal) auf. Die Neuvertragsmieten gingen bei Einzelhandelsimmobilien um 5,1% bzw. 2,5% zurück. Die Büromieten erhöhten sich dagegen um 5,4% bzw. 1,7%. Der Liegenschaftszinssatz als Maß für die Rendite wiederum legte in beiden Objektklassen und in beiden Vergleichszeiträumen zu.

“Die zahlreichen Herausforderungen und die Inflation trüben die Kauflaune ein und belasten die Einzelhandelsimmobilienpreise.” Jens Tolckmitt

“Der Strukturwandel zu Ungunsten des stationären Einzelhandels, der durch die Lockdowns während der COVID-19-Pandemie an Fahrt gewonnen hat, hält weiter an. Mittlerweile sind es aber nicht nur die steigenden Marktanteile des Onlinehandels, die dem stationären Einzelhandel zu schaffen machen. Hinzu kommen die vielen Herausforderungen und die Inflation, die die Kauflaune eintrüben und die Einzelhandelsimmobilienpreise belasten”, erläutert Tolckmitt. Für Büroimmobilien seien die Aussichten trotz des leichten Preisrückgangs im vierten Quartal 2022 besser: “Die Nachfrage nach Büroimmobilien in Deutschland dürfte robust bleiben. Dafür spricht beispielsweise der nach wie vor deutliche Anstieg der Büromieten – der Nutzermarkt ist offenbar intakt.”

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PATRIZIA hat im Geschäftsjahr 2022 weltweit Transaktionen im Wert von 6,5 Milliarden Euro abgeschlossen und unterstreicht damit die strategische Rolle für ihre Kunden in einem schwierigen Marktumfeld.

Rund 70 Prozent der Transaktionen waren Akquisitionen

Wohnimmobilien, Infrastruktur und Logistik als wichtigste Sektoren

16 Transaktionen mit mehr als 100 Millionen Euro, fünf mit mehr als 200 Millionen Euro

Transaktionsvolumen von Real Assets erreicht 37 Milliarden Euro seit 2018

PATRIZIA, ein führender Partner für globale Real Assets, hat im Geschäftsjahr 2022 weltweit Transaktionen im Wert von 6,5 Milliarden Euro1 abgeschlossen und unterstreicht damit die strategische Rolle für ihre Kunden in einem schwierigen Marktumfeld. Die abgeschlossenen Transaktionen gingen im Vergleich zum Vorjahr nur leicht, um 1,5 Prozent zurück und lagen damit über dem Marktdurchschnitt. Rund 70 Prozent der Transaktionen waren Akquisitionen.

Das höchste Transaktionsvolumen verzeichnete der Wohnimmobiliensektor mit 1,8 Milliarden Euro (29 Prozent des Gesamtvolumens). Rund 1,4 Milliarden Euro (23 Prozent) entfielen auf den Infrastrukturbereich. Das Segment Logistik umfasste 1,3 Milliarden Euro (22 Prozent). Sowohl das Volumen als auch der Anteil der Logistiktransaktionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr, und auch ein deutlicher Anstieg des Transaktionsvolumens im Infrastrukturbereich trug dazu bei, Rückgänge bei Büro- und Wohnimmobilien auszugleichen.

Im Jahr 2022 waren die bedeutendsten Märkte für PATRIZIA die DACH-Region (29 Prozent), die Iberische Halbinsel (16 Prozent) sowie Großbritannien und Irland (elf Prozent). Im Vergleich zu 2021 stieg der Anteil der Transaktionen auf der Iberischen Halbinsel um mehr als das Zweieinhalbfache. In Frankreich und Italien verdoppelte sich der Anteil der Transaktionen. Der wachstumsstärkste Markt war Japan, wo sich das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr mehr als vervierfachte. Strategiegemäß hat sich dadurch die Präsenz von PATRIZIA in der asiatisch-pazifischen Region deutlich verstärkt.

Das robuste Transaktionsvolumen im Jahr 2022, in dem durchschnittlich etwa drei Transaktionen pro Woche abgeschlossen wurden, unterstreicht die Erweiterung der Produktpalette von PATRIZIA.  Das Unternehmen hat bewiesen, dass es auch in einem schwierigen Marktumfeld für seine Kunden erfolgreich ist. In den vergangenen fünf Jahren hat PATRIZIA Real Asset Transaktionen im Wert von insgesamt rund 37 Milliarden Euro abgewickelt.

Philipp Schaper, CEO European Real Estate bei PATRIZIA, sagt: „Trotz eines herausfordernden Jahres 2022, das von Zinserhöhungen, dem Krieg in der Ukraine und anhaltenden Verzögerungen in den Lieferketten geprägt war, hat PATRIZIA weiterhin hochwertige Immobilien- und Infrastrukturdeals in ganz Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum abgeschlossen. Unsere Strategie, ein globaler Real-Asset-Akteur zu werden, geht auf. Im vergangenen Jahr konnten wir eine Reihe unserer Flagship-Fonds erfolgreich erweitern, insbesondere den PanEuropean-Fonds, der ein Fondsvolumen von einer Milliarde Euro erreicht hat, und unseren Smart Cities Infrastructure Fund‘ (SCIF). Zudem haben wir einen Immobilienfonds in Japan aufgelegt und damit unsere Präsenz in der asiatisch-pazifischen Region ausgebaut. Wir werden auch künftig unsere kombinierte Immobilien- und Infrastrukturexpertise konsequent stärken, um für unsere Anleger weiterhin erheblichen und langfristigen Mehrwert zu schaffen.“

Graham Matthews, CEO von PATRIZIA Infrastructure, fügt hinzu: „Das Jahr 2022 war ein Meilenstein für PATRIZIA, da wir unsere globalen Infrastrukturinvestitionen deutlich ausgebaut haben. Wir haben nicht nur einen neuen Fonds im asiatisch-pazifischen Raum aufgelegt, sondern auch erheblich in unsere Flagship- und High-Yield-Debt-Fonds in Europa investiert. Und unser globaler Smart-Cities-Fonds überstieg die Marke von 600 Millionen Euro an zugesagten Investitionen. Dadurch haben wir unser Anlageportfolio für intelligentere, besser vernetzte Gemeinschaften auf der ganzen Welt erweitert. Infrastruktur ist ein zentraler Bestandteil der Wachstumsstrategie von PATRIZIA und wird in den kommenden Jahren für Anleger aufgrund des hohen Inflationsschutzes und der Ertragssicherheit noch wichtiger werden.“

Trotz einer Verlangsamung der Wohnimmobilieninvestitionen schloss PATRIZIA im Auftrag ihres Living-Cities-Fonds erfolgreich ein Forward-Funding-Geschäft mit einem Volumen von 600 Millionen Euro zum Erwerb eines Wohnportfolios mit zehn Gebäuden in Barcelona ab. Zu den bemerkenswerten Transaktionen im Infrastrukturbereich gehörten Investitionen in Ottima und Selettra, zwei der führenden italienischen Unternehmen für intelligente Straßenbeleuchtung, sowie eine Mehrheitsbeteiligung an dem italienischen Bio-Flüssiggas-Hersteller Biomet, der den strategischen Schritt von PATRIZIA zu einem globalen Real-Asset-Investor unterstreicht. Der Erwerb der größten niederländischen Logistikimmobilie, eines Verteilzentrums in Rotterdam, gehörte zu den bedeutendsten Logistik-Deals des Jahres 2022.

Die vorläufigen Finanzergebnisse von PATRIZIA für das Geschäftsjahr 2022 werden am 28. Februar 2023 veröffentlicht.

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Marktkorrektur erfolgt in diesem Jahr

An den Transaktionsmärkten ist noch keine Entspannung in Sicht. Entweder mangelt es Investoren an Kapital oder aber sie finden kein passendes Angebot. Das belegt auch die aktuelle Umfrage von Union Investment unter 150 Immobilienunternehmen und institutionellen Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Für 84 Prozent der befragten europäischen Immobilieninvestoren ist derzeit vor allem die eigene Liquiditätssituation ausschlaggebend bei ihren Investitionsentscheidungen. 85 Prozent geben an, dass ihre Investitionsentscheidungen von der Verfügbarkeit geeigneter Investitionsobjekte beeinflusst werden.

„Viele eigenkapitalstarke Marktteilnehmer halten derzeit die Füße still, weil die Zinserhöhungen noch nicht vollständig eingepreist sind und sie dementsprechend keine adäquaten Immobilien finden. Auch viele potenzielle Verkäufer warten darauf, dass sich die Preise auf einem stabilen Niveau einpendeln“, so Olaf Janßen, Leiter Immobilien-Research bei Union Investment.

Laut Umfrage dürften sich die Ankaufspreise in diesem Jahr an das gestiegene Zinsniveau anpassen. 42 Prozent der Studienteilnehmer rechnen in den kommenden drei bis sechs Monaten mit einer entsprechenden Marktkorrektur. 40 Prozent gehen davon aus, dass die Anpassungsphase noch mindestens bis Ende dieses Jahres dauert. „Dann dürften sich auch die Transaktionsmärkte wieder etwas beleben, da sich eigenkapitalstarke Investoren aus der Deckung wagen werden“, so Janßen.

Als erstes wird das Transaktionsvolumen in den USA wieder anziehen, sind zumindest 38 Prozent der Umfrage-Teilnehmer überzeugt. 25 Prozent rechnen damit, dass es zuerst in Europa wieder bergauf geht, 9 Prozent verorten den Start in der Region Asien-Pazifik. Der Rest der Befragten macht keine Angaben dazu. Von denjenigen, die zuerst mit einem Anziehen des Transaktionsvolumens in Europa rechnen, gehen rund 30 Prozent davon aus, dass der Investmentmarkt zunächst in Großbritannien wieder in Schwung kommt. 27 Prozent gaben Nordeuropa an und 24 Prozent Deutschland.

Investitionsklima: Licht am Ende des Tunnels

Insgesamt drückt die Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Entwicklung von Zinsen, Energiekosten und Wirtschaft nach wie vor auf die Stimmung der europäischen Immobilien-Investoren. Dennoch gibt es Licht am Ende des Tunnels. Während der von Union Investment ermittelte Immobilien-Investitionsklimaindex im zweiten Halbjahr 2022 in Großbritannien nochmals deutlich um 5,3 auf 60,3 Punkte gefallen ist, ging es in Deutschland nur noch um 0,8 auf 58,9 Punkte nach unten. Und in Frankreich ist der Index sogar leicht gestiegen, von 60,3 auf 61,3 Punkte. „Damit zeigen die Immobilienmärkte eine Tendenz zur Bodenbildung und es besteht durchaus die Hoffnung, dass die zinsbedingte Anpassungsphase bis Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein sollte“, so Janßen.

Über die Union Investment-Umfrage

Der europäische Immobilien-Investitionsklimaindex von Union Investment wird seit 2005 ermittelt, seit Frühjahr 2008 halbjährlich. Der Index berechnet sich aus den vier Teilindikatoren „Marktstruktur“, „Rahmenbedingungen“, „Standortbedingungen“ und „Erwartungen“, die mit jeweils 25 Prozent gewichtet werden. Für die aktuelle Auswertung hat das Marktforschungsinstitut Ipsos von November 2022 bis Januar 2023 insgesamt 150 Immobilienunternehmen und institutionelle Immobilieninvestoren in Deutschland (n=55), Frankreich (n=51) und Großbritannien (n=44) befragt.

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Preise in Metropolen: Immobilienpreise in München sinken um 11 Prozent

Europace, Deutschlands führende Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, stellt mit der aktuellen Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse die aktuelle Einschätzung zum privaten Wohnimmobilienmarkt vor. Die Analyse beleuchtet die folgenden Bereiche: Immobilien und Käufer:innen, Finanzierungslösungen sowie Kaufpreise und Zinssätze. Die Zahlen des Zeitraumes vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 zeigen auf, dass die Hauspreise sich leicht rückläufig verhalten und weniger Neubauten finanziert werden.

Forwarddarlehen sinken weiter

Seit März 2022 wird deutlich, dass Forwarddarlehen zurückgehen. Von 7,9 Prozent im September fand ein Rückgang auf 5,7 Prozent im Dezember statt. Stattdessen stiegen Annuitätendarlehen weiter an und landen bei 81,9 Prozent im Dezember. Die Zinsen haben im Gesamtjahr 2022 bis auf minimale Ausnahmen nur nach oben entwickelt. Im Dezember lagen die Zinsen bei einer Zinsbindung von zehn Jahren bei knapp 4 Prozent.

Rückgang von Neubau-Finanzierungen

Der Großteil der Verwendungszwecke der Finanzierungen bleiben weiterhin Käufe von Bestandsimmobilien. Diese lagen im Dezember bei 67 Prozent. In Q4 wird der Rückgang von Neubau-Finanzierungen noch einmal verdeutlicht. Im Dezember wurden nur noch 10 Prozent finanziert.

Haushaltsüberschuss sinkt im vierten Quartal erstmalig

Die durchschnittlichen Käufer:innen sind 39 Jahre alt. Der Haushaltsüberschuss ist vom dritten Quartal von 1.602 Euro auf 1589 Euro in Q4 gesunken. Das Durchschnittseinkommen beträgt im vierten Quartal 3.744 Euro – wie auch schon im dritten Quartal.

„Die aktuelle Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse macht den Wandel am Immobilienmarkt erneut deutlich. Die Zinsen sind in 2022 stark angestiegen. Wir haben gesehen, dass die Immobilienpreise nach einer langen, starken Wachstumsphase, langsam sinken. Das gilt aber vor allem für bestehende Immobilien, bei Neubauten sind die Preise weiterhin stabil. Wir erwarten für 2023  eine Balance am Markt und gehen von einer langsamen Erholung zum Sommer aus”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, die aktuelle Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse.

Methodik

Die kostenfrei zur Verfügung stehende Analyse wird in regelmäßigen Abständen bei Europace veröffentlicht und beleuchtet neben den Kaufpreisen von Häusern und Eigentumswohnungen auch Bonität, Berufsgruppen, Alters- und Einkommensklassen, Immobilienarten und -nutzung, Darlehensformen und Zinssatzentwicklungen. Die Plattformdaten werden anonymisiert zusammengetragen und übersichtlich aufbereitet.

Die aktuelle Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse kann ab sofort im Studienbereich des Unternehmensblogs Europace Report herunter geladen werden. Alle Indizes, Studien sowie das Trendbarometer von Europace sind hier zu finden. Alle Daten können für journalistische oder wissenschaftliche Veröffentlichungen unter Angabe der Quelle frei verwendet werden.

Aufgrund der unterschiedlichen Datengrundlage und spezifischen Berechnungslogiken können die Durchschnittswerte der Wohn- und Finanzierungsmarktanalyse von den Indizes der Europace AG leicht abweichen.

Über Europace

Europace, Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, vernetzt rund 800 Partnerunternehmen aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere tausend Nutzer:innen wickeln monatlich über 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 9 Mrd. Euro über den Marktplatz ab. Mit rund 85 Mrd. Euro in 2021 wurden hier über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkund:innen in Deutschland in der größten Produktgruppe umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit Vertrieben und Produktanbietern entwickelt Europace nutzerorientierte Finanzierungslösungen, optimal auf die Bedürfnisse der Verbraucher:innen abgestimmt – für ein Finanzieren mit Leichtigkeit.

Die Europace AG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Hypoport SE, die an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet ist. Seit 2015 ist Hypoport durchgängig im Auswahlindex SDAX oder MDAX vertreten. Europace ist mit dem TÜV Datenschutzgutachten zertifiziert. Seit 2018 organisiert sich die Europace AG vollständig holakratisch.

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Weiterer Preisrückgang für Eigentumswohnungen und Bestandsimmobilien, Preise für Neubauten weiter stabil

Der Europace Hauspreis Index verdeutlicht weiter sinkende Preise für Bestandsimmobilien sowie Eigentumswohnungen. Die Preise für Neubauten halten sich hingegen weiterhin stabil. Auch der Gesamtindex sinkt leicht.

Im Dezember fielen die Preise für Eigentumswohnungen um 1,86 Prozent am stärksten. Der Hauspreisindex landete bei 210,85 Indexpunkten. Im Vorjahresvergleich reduzierten sich die Eigentumspreise um 4,24 Prozent.

Die Preise des Segments neuer Ein- und Zweifamilienhäuser sanken um 0,20 Prozent leicht und bleiben weitestgehend stabil. Der Index kommt auf 226,31 Punkte. Innerhalb der letzten 12 Monate stiegen die Kosten in diesem Bereich um 5,03 Prozent.

Für Bestandshäuser liegt der Europace Hauspreisindex im Dezember bei 200,37 Punkten. Das Segment nahm um 1,63 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Preise für Bestandshäuser um 3,30 Prozent.

Der Gesamtindex nahm im Vergleich zum Vormonat um 1,21 Prozent ab und sank auf 212,51 Indexpunkte im Dezember. Im Vorjahreszeitraum reduzierten sich die Preise um 0,83 Prozent.

„Auch im Dezember zeigt der Europace Hauspreisindex weiterhin fallende Immobilienpreise für Bestandshäuser und Eigentumswohnungen. Die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser halten sich derweil weitestgehend stabil. Für 2023 rechnen wir frühestens in den Sommermonaten mit einer Entspannung des Marktes”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, den Hauspreisindex.

Die Entwicklung der EPX-Preisindizes im Detail:

Gesamtindex: fallend

Monat Indexwert    Veränderung zum Vormonat     Veränderung zum Vorjahresmonat

Dezember 2022    212,51        -1,21 %       -0,83 %

November 2022    215,10        -1,80 %       1,50 %

Oktober 2022        219,04        -1,26 %       4,52%

Eigentumswohnungen: stark fallend

Monat Indexwert    Veränderung zum Vormonat     Veränderung zum Vorjahresmonat

Dezember 2022    210,85        -1,86 %       -4,24 %

November 2022    214,85        -2,54 %       -1,92 %

Oktober 2022        220,45        -2,01 %       1,50%

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: leicht fallend

Monat Indexwert    Veränderung zum Vormonat     Veränderung zum Vorjahresmonat

Dezember 2022    226,31        -0,20 %       5,03 %

November 2022    226,77        -0,44 %       7,25 %

Oktober 2022        227,78        -0,25 %       9,39 %

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: stark fallend

Monat Indexwert    Veränderung zum Vormonat     Veränderung zum Vorjahresmonat

Dezember 2022    200,37        -1,63 %       -3,30 %

November 2022    203,69        -2,48 %       -0,78 %

Oktober 2022        208,88        -1,55 %       2,75 %

Über den Europace Hauspreis-Index EPX

Der Europace Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Über Europace werden mit mehr als 70 Mrd. Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen. Erläuterungen zur hedonischen Berechnungsmethodik finden Sie unter https://report.europace.de/epx-hedonic/.

Über Europace

Europace, Deutschlands führende Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, vernetzt rund 800 Partnerunternehmen aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere tausend Nutzer:innen wickeln monatlich über 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 9 Mrd. Euro über den Marktplatz ab. Mit rund 85 Mrd. Euro in 2021 wurden hier über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkund:innen in Deutschland in der größten Produktgruppe umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit Vertrieben und Produktanbietern entwickelt Europace nutzerorientierte Finanzierungslösungen, optimal auf die Bedürfnisse der Verbraucher:innen abgestimmt – für ein Finanzieren mit Leichtigkeit.

Die Europace AG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Hypoport SE, die an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet ist. Seit 2015 ist Hypoport durchgängig im Auswahlindex SDAX oder MDAX vertreten. Europace ist mit dem TÜV Datenschutzgutachten zertifiziert. Seit 2018 organisiert sich die Europace AG vollständig holakratisch.

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5.702 Quadratmeter Mietfläche / Geplante Fertigstellung Q1/2025

Die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe engagiert sich erstmalig im Bereich Projektentwicklung in den Niederlanden. Dabei handelt es sich um das Wohnneubauprojekt „Green Harbour“ in Den Haag mit 68 Wohneinheiten und 64 Tiefgaragenstellplätzen. Das Projekt in ausgezeichneter Mikrolage im Stadtteil Scheveningen wird im Rahmen einer Forward-Funding-Struktur innerhalb des offenen Immobilien-Publikums-AIF der ZBI entwickelt. Die Fertigstellung des Projekts mit einer Gesamtmietfläche von 5.702 Quadratmetern ist für das erste Quartal 2025 geplant.

Verkäufer der Liegenschaft ist die La Maison Haute de NL B.V. und Totalübernehmer ist das konzernverbundene Unternehmen Ridge Green Harbour B.V. Die Transaktion wurde federführend vom österreichischen Projektentwicklungsteam begleitet. Über die Gesamtinvestitionskosten wurde Stillschweigen vereinbart. Die Projektentwicklung wurde durch die PME Group vermittelt.

„Bei der Projektentwicklung in Den Haag handelt es sich um unser erstes wohnwirtschaftliches Neubauprojekt in den Niederlanden.  Mit ‚Green Harbour‘ weiten wir unsere Develop-and-Hold Strategie nach Österreich nun auch zielgerichtet auf die Niederlande aus. In diesem Rahmen setzen wir konsequent auf im Nachhaltigkeitskontext adäquate Lösungen im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz“, sagt Christian Reißing, Chief Development Officer der ZBI Gruppe.

„Mit der Projektentwicklung schaffen wir modernen Wohnraum in einer attraktiven und nachgefragten Lage. Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit mit der ZBI Gruppe, die nicht zuletzt auch auf einem gemeinsamen hohen Qualitätsanspruch sowie einem vorausdenkenden Fokus auf Nachhaltigkeit zum Vorteil aller Beteiligten beruht,“ sagt Hans Nieuwenhuis der Ridge Gruppe.

Auf dem Dach des neuen Wohnbauprojekts ist eine Photovoltaikanlage zur Energieversorgung der dezentralen Heiz- und Kühlversorgung mit Wärmepumpen in Verbindung mit Geothermie vorgesehen, welche das Gebäude fast autark mit Wärme und Kühlung versorgt. Dieses moderne Energieversorgungssystem ermöglicht den zukünftigen Mieterinnen und Mietern eine sichere, nachhaltige und im Vergleich zu herkömmlichen Heiz- und Kühlsystemen sogar günstigere Versorgung.

Das Objekt zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Grundrissen sowie durch eine hochwertige Innenausstattung der Mieteinheiten aus. Es werden insgesamt vier unterschiedliche Wohnungsgrößen mit zwei bis vier Zimmern sowie ein Penthouse zur Verfügung stehen.

Das Wohnneubauprojekt ‚Green Harbour‘ entsteht in der Tesselsestraat 65–69 in Den Haag-Duindorp. Das Wohngebiet liegt in unmittelbarer Nähe zum Strand im beliebten Bezirk Scheveningen, welcher sich in den vergangenen Jahren zum größten Seebad der Niederlande entwickelt hat. Die lange Strandpromenade ist bekannt für ihre Sonnenterasse, zahlreiche Restaurants und Geschäfte. Die Liegenschaft ist rund vier Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum Den Haag entfernt, welches innerhalb weniger Autominuten erreichbar ist.

Über die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung am Wohnimmobilienmarkt gilt die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe als einer der führenden Spezialisten für deutsche Wohnimmobilien. Seit dem Jahr 2002 konzipiert das Erlanger Emissionshaus erfolgreich Immobilienfonds für private und institutionelle Anlegerinnen und Anleger. Die ZBI Gruppe verfolgt das Ziel einer Stärkung von Teilhabe, Langfristigkeit und Verbindlichkeit in Form einer neuen „Wertgemeinschaft“ für Investments und Wohnen. Derzeit arbeiten bei der ZBI Gruppe mehr als 850 Mitarbeitende an 36 Standorten in Deutschland, Luxemburg und Wien. Aktuell werden etwa 61.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten von der Unternehmensgruppe verwaltet. Das bislang realisierte Transaktionsvolumen liegt bei rund elf Milliarden Euro.

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ZBI Immobilien AG, Henkestraße 10, 91054 Erlangen, Tel: 09131 48009-1201, Fax: 09131 48009-1200, www.zbi-ag.de

Die ernste ökonomische Gesamtlage treibt die Immobilienwirtschaft zunehmend um.

Die Branche kann sich trotz ihres traditionellen Charakters als Stabilitätsanker immer weniger dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend entziehen. Dies belegt der vierte ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI), die Konjunkturbefragung des IW Köln in Kooperation mit dem Spitzenverband der Immobilienbranche,  ZIA. Das Immobilienklima hat sich gegenüber dem Vorquartal verschlechtert, der Wert sinkt um 9,4 Punkte auf einen Tiefstand von -9,1 Punkten.

Ein wesentlicher Treiber der veränderten Stimmungslage in der Immobilienwirtschaft ist die Entwicklung der Fremdfinanzierung aufgrund steigender Zinsen.  Auch hohe Baukosten und extrem gestiegene Energiepreise drücken zunehmend auf die Stimmung.

„Dieses Stimmungsbild ist ein echter Warnschuss. Er muss die Letzten wachrütteln, die noch im Zeitlupentempo alter Zeitrechnung steckengeblieben sind“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Die ernste Lage muss als gemeinsame Aufgabe von Branche und Politik erkannt werden und einen neuen Gründergeist erzeugen. Andernfalls werden wir nicht nur ein Wohnungsversorgungschaos in nie da gewesener Dimension, sondern auch bei Wirtschaftsimmobilien einen erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen sehen.”

Es gehe darum, Hürden, die „ohne großen Aufwand zu beseitigen sind, jetzt endlich entschieden wegzuschaffen“, so Mattner. Konkrete Forderungen: Der ZIA setzt darauf, dass Planungs- und Bauvorschriften in Teilen für den Krisenzeitraum ausgesetzt werden, der Verband bewertet die gerade beschlossene Sonderabschreibung für Wohnungsbau als „völlig unzureichend“, weil sie so eingeschränkt ist, dass es kaum Anwendungsfälle gibt – „das kann man sich gleich sparen“, so Mattner. Der ZIA-Präsident weiter: „Alle Beteiligten sollten an einen Tisch gebracht werden, um Konzepte zu enzwickeln, wie die Klimaschutzziele der Regierung und Bezahlbarkeit zusammen zu bringen sind.“ Kredite der KfW wären ein Weg, den Engpass der Fremdfinanzierung zu beseitigen.

ZIA-Chef Mattner zur aktuellen Lage: Der Bundeskanzler hat bereits in Hamburg als Bürgermeister bewiesen, was geht, jetzt muss er sich an die Spitze der Bewegung stellen und das Bauministerium unterstützen.  „ Die Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven hat aktuell gezeigt, welches Tempo möglich ist, wenn der Wille der Treiber ist“, betont Mattner. „Der Maßstab für engagierte Politik sind nicht Worte, sondern entschiedene Taten.“ Mattners Forderung: „Es wird Zeit für eine konzertierte Aktion zwischen Bund, Ländern, Kommunen und der Branche, wir müssen uns auch selbst in die Pflicht nehmen”.

Vor allem die aktuelle Lage der Unternehmen wird in der Befragung weniger positiv eingeschätzt, der Wert beträgt lediglich 6,3 Punkte – noch vor einem Jahr lag dieser Wert bei 65,6 Punkten. Der Erwartungswert liegt nun bei -23,4 – eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vorquartal. Sorgen vor einer Rezession mit Auswirkungen auf die Nachfrage sowie vor weiter verschlechterten Finanzierungsbedingungen spiegeln sich in diesen Zahlen, so analysiert das IW Köln.

Unternehmen verfolgen Klimaziele mit großem Einsatz weiter

Zugleich belegt die Befragung, dass die Unternehmen trotz der ernsten Lage ihre Anstrengungen zum Klimaschutz nicht etwa reduzieren, sondern zum Teil sogar noch steigern: 26,5 Prozent der Unternehmen planen zusätzliche energetische Maßnahmen, 53,7 Prozent halten unverändert an den bisherigen Plänen fest – vor allem im Wohnbereich. Nur eine Minderheit fasst Abstriche ins Auge. Der Wohnbereich ist damit ein Treiber für das Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor. Wesentlicher Auslöser für zunehmende energetische Sanierungen sind die gestiegenen Energiepreise; als Hemmschuhe für Modernisierungen werden dagegen schlechtere Förderbedingungen und steigende Zinsen genannt. „Gerade dieses Engagement beim Kilmaschutz belegt, dass die Immobilienwirtschaft ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung entschieden wahrnimmt“, so Mattner.

Hintergrund: Der Immobilienstimmungsindex wird vom Institut der deutschen Wirtschaft IW seit 2020 in Kooperation mit dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) erstellt. Ziel ist es, zeitnahe Informationen über die Lage und Erwartungen von Immobilieninvestoren und Projektentwicklern zu gewinnen und so die Transparenz auf dem Immobilienmarkt weiter zu verbessern. Die Befragung findet jedes Quartal statt.

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ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.,Hauptstadtbüro, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin,Tel: 030 / 20 21 585-0, Fax 030 / 20 21 585-29, www.zia-deutschland.de

Mieten gestiegen – Großdeals treiben Transaktionsvolumen nach oben

Bürovermietungsmarkt: Mieten sind sowohl in der Spitze als auch in der Breite des Marktes gestiegen

Dritthöchster Flächenumsatz der letzten zehn Jahre (568.600 m² Flächenumsatz; + 16,8 % ggü. 2021)

Medianmiete steigt binnen eines Jahres um fast 20 %

Im Jahr 2022 wurden in Hamburg 568.600 m² Bürofläche umgesetzt. Dies entspricht einem Umsatzplus von etwa 16,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Matthias Huss, Director und Head of Hamburg Office bei Savills berichtet: „Das starke Jahresergebnis am Hamburger Büromarkt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im Schlussquartal eine deutlich geringere Aktivität seitens der Nutzer beobachtet haben. Während wir bei kleineren Flächen eine ungebrochen hohe Nachfrage registrieren, ist die Nachfrage bei Flächen ab 1.000 m² schon spürbar verhaltener. Für Großflächen ab 5.000 m² ist das Interesse momentan sogar noch geringer. Viele Großnutzer reduzieren ihren Flächenbedarf angesichts nachhaltig hoher Homeofficequoten in ihrer Belegschaft und oftmals versuchen sie, neue Büroflächenkonzepte in ihrer Bestandsfläche zu realisieren. Das derzeit unsichere konjunkturelle Umfeld lässt zudem gerade die Großnutzer auf die Bremse treten und Anmietungsentscheidungen werden in einigen Fällen aufgeschoben. Angesichts der geringeren Nachfrage sind die anmietungswilligen Nutzer aktuell wieder in einer etwas besseren Verhandlungsposition und können ihre Forderungen nach Incentives oder einer Anpassung der Indexierungsklauseln eher durchsetzen. Weil moderne Flächen in zentralen Lagen aber insgesamt rar bleiben und auf dem Wunschzettel vieler Nutzer stehen, kann von einer spürbaren Entspannung des Marktes aus Nutzersicht noch nicht gesprochen werden.“

Insgesamt bleiben verfügbare moderne Büroflächen in Hamburg knapp. Die Leerstandsrate bewegte sich im vierten Quartal seitwärts und verblieb bei 3,7 %. Im Vergleich zum Jahresende 2021 bedeutet dies einen Rückgang der Leerstandsrate um 20 Basispunkte. Damit ist Hamburg der Einzige der Top-6-Märkte, der auf Jahressicht einen Rückgang der Leerstandsrate verbuchen konnte. Dementsprechend dynamisch entwickelten sich die Mieten in der Hansestadt. Die Spitzenmiete verblieb im vierten Quartal zwar auf ihrem zuvor erreichten Niveau von 34,00 EUR/m², im Vergleich zu vor einem Jahr ist sie aber um 8,8 % gestiegen. Die Durchschnittsmiete kletterte im vierten Quartal um 1,0 % auf nunmehr 20,90 EUR/m², während die Medianmiete um 5,7 % auf 18,50 EUR/m² zulegte. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen Durchschnitts- und Medianmiete in Hamburg um 15,5 % bzw. 19,4 % an – in keiner anderen der Top-6-Städte gab es einen derart starken Mietanstieg in der Breite des Marktes. Huss erklärt: „Insgesamt suchen Nutzer vor allem nach guten Objektqualitäten, um ihren Mitarbeitenden ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten, aber auch um die Belastung durch die massiv steigenden Nebenkosten zu reduzieren. Die Verschiebung der Präferenzen auf Neubauten und modernisierte Bestandsflächen erklärt den starken Mietanstieg in der Breite des Marktes. Ältere und unsanierte Flächen werden hingegen schwieriger vermietbar.“

Gewerbeinvestmentmarkt: Großdeals treiben Transaktionsvolumen auf den dritthöchsten bislang erfassten Wert

Gewerbetransaktionsvolumen von 4,6 Mrd. Euro (+ 39 % ggü. 2021)

Bürospitzenrenditen bewegen sich zum Jahresende zwischen 3,2 % und 3,6 %

Das Transaktionsvolumen am Hamburger Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien belief sich im letzten Jahr auf rund 4,6 Mrd. Euro und lag somit ca. 39 % über dem Vorjahresergebnis. Damit war es zugleich das dritthöchste bislang in Hamburg erfasste Transaktionsvolumen. Das vierte Quartal war mit einem Volumen von lediglich 565 Mio. Euro relativ umsatzschwach – ein so niedriges Volumen in einem Schlussquartal gab es zuletzt im Jahr 2011. Matthias Huss erklärt: „Einige großvolumige Einzeltransaktionen sowie die Alstria-Übernahme haben das Transaktionsvolumen in diesem Jahr über das des Vorjahres katapultiert. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch am Hamburger Markt im Zuge der Zinswende die Aktivität deutlich zurückgegangen ist. Nach wie vor liegt zwischen den Kaufpreisvorstellungen der Eigentümer und den Geboten der Bieter eine oftmals kaum zu überwindende Differenz. Weil nur wenige Eigentümer Verkaufsdruck haben, dürfte sich der Prozess der Angleichung der Kaufpreiserwartungen auch noch länger hinziehen und die Zahl der Transaktionen dürfte vorerst niedrig bleiben.“

Die Spitzenrendite für Bürogebäude bewegt sich laut Savills zum Jahresende in einer Spanne zwischen 3,2 % und 3,6 %, wobei das untere Ende der Spanne die Preisvorstellungen der Eigentümer und das obere Ende diejenigen der Bieter widerspiegelt. Aufgrund weniger Transaktionen ist die Transparenz bezüglich des aktuell erzielbaren Renditeniveaus aber weiterhin gering.

Die drei größten Einzeltransaktionen im letzten Jahr waren der Erwerb des ehemaligen Fernmeldeamtes in Rotherbaum durch Values Real Estate, eine 25 % Beteiligung am Elbtower seitens des offenen Immobilienfonds Hausinvest der Commerz Real sowie der Kauf des Medical Science Centers durch die Hansemerkur Grundvermögen. Außerdem wechselten im Frühjahr im Zuge der Alstria-Übernahme durch Brookfield Hamburger Gewerbeimmobilien für etwa 1,5 Mrd. Euro den Eigentümer. Unter Herausrechnung dieser Ausnahmetransaktion beliefe sich das letztjährige Transaktionsvolumen auf lediglich 3,1 Mrd. Euro und läge damit um circa 29 % unter dem Fünf-Jahres-Mittel. Insgesamt entfielen im Jahr 2022 etwa 59 % des Transaktionsvolumens auf Büroimmobilien (2021: 65 %). Auf den Rängen zwei und drei der umsatzstärksten Nutzungsarten kamen Handelsimmobilien mit 15 % und gemischt genutzte Gebäude mit einem Volumenanteil von rund 14 %.

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