Kommentar von Mario Aguilar De Irmay und Sabrina Denis, beide Senior Portfolio Strategists, und Matthew Bullock, EMEA Head of Portfolio Construction and Strategy, Janus Henderson Investors

  • Die derzeitige Underperformance von börsennotierte REITs deutet darauf hin, dass viele der negativen Nachrichten der letzten zwölf Monate bereits eingepreist sind
  • Da das Ende der Zinsstraffung der Zentralbanken absehbar scheint, könnten die erwarteten Immobilienbewertungen ihren Tiefststand in diesem Zyklus fast erreicht haben
  • In Zeiten höherer Zinssätze kann eine geringere Verschuldung die Stabilität von REITs erheblich verbessern. Niedrig verschuldete REITs könnten Kaufgelegenheiten nutzen

In seinem jüngsten Halbjahresbericht hat das Janus Henderson Global Property Equities Team seinen Ausblick für den börsennotierten Immobiliensektor dargelegt. Wir teilen die konstruktive Sichtweise des Teams und sehen für die Zukunft Chancen bei REITs.

Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Börsennotierte REITS werden nach wie vor mit einem hohen Abschlag zum Nettoinventarwert (NIW) gehandelt und haben in der Vergangenheit nach starken Abschlägen eine deutlich bessere Performance erzielt.
  2. Das nahende Ende des Zinserhöhungszyklus ist für die REITS von großem Vorteil.
  3. Die Verschuldung liegt heute deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Starker Abschlag zum NIW = eine Chance

In den letzten zehn Jahren wurden REITs im Durchschnitt zum Nennwert des NIW der gehaltenen Vermögenswerte gehandelt. Dieses Verhältnis war zweifellos volatil und wies in der einen Hälfte der Zeit einen Aufschlag (durchschnittlich ca. 9 %) und in der anderen Hälfte einen Abschlag (durchschnittlich ca. 7,5 %) auf. Der Abschlag, den die REITs am 30. Juni 2023 verzeichneten, lag mit 16 % weit über dem historischen Durchschnitt – eine deutliche Verbesserung gegenüber einem Abschlag von 28 % Ende 2022.

Sollte dieser Abschlag wie in früheren Phasen weiter sinken, bieten REITs unserer Meinung nach zu den aktuellen Bewertungen attraktive Chancen.

Börsennotierte und private Immobilienanlagen weisen langfristig eine ähnliche Performance auf, kurzfristig weichen die Erträge jedoch voneinander ab. Dies liegt meist an den täglichen Anpassungen des gehandelten Werts von börsennotierten REITs an die Markterwartungen und -bedingungen, während private Immobilien eine Verzögerung (von bis zu 18 Monaten) aufweisen.

Die derzeitige Underperformance der börsennotierten REITs deutet darauf hin, dass viele der negativen Nachrichten der letzten zwölf Monate bereits eingepreist sind.

Der Zinserhöhungszyklus neigt sich dem Ende zu: gut für die Performance?

Im dritten Quartal 2023 dürften die meisten großen Zentralbanken weltweit entweder am Ende des Zinsstraffungszyklus oder kurz davor sein.

Der Immobiliensektor reagiert sehr empfindlich auf Zinsschwankungen. In den meisten Fällen gilt: Je höher der Zinssatz, desto niedriger die erwartete Bewertung. Da wir uns dem Ende der Zinserhöhungen nähern, dürften auch die erwarteten Immobilienbewertungen fast am Tiefpunkt des Zyklus angelangt sein, falls sie ihn nicht schon erreicht haben.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass REITs nach Beendigung der Zinserhöhungszyklen Chancen bieten können. REITs haben in früheren Zyklen in den Monaten nach einer Zinspause der US-Notenbank (Fed) besser abgeschnitten als der breite Aktienmarkt.

Bessere Chancen durch geringe Verschuldung?

Vor dem Hintergrund hoher Finanzierungsraten und überdurchschnittlich hoher Leerstandsquoten ist die Bewertung der Qualität und der Fundamentaldaten von REITs besonders wichtig. Insgesamt ist der Verschuldungsgrad von REITs tendenziell gesunken und liegt unter dem historischen Durchschnitt der letzten fünf Jahre und länger. In Zeiten höherer Zinsen kann eine geringere Verschuldung die Stabilität von REITs erheblich verbessern.

Es wird zwar zunehmend mit einer Zinssenkung gerechnet, aber diese dürfte wohl frühestens im Laufe des Jahres 2024 erfolgen. In dieser Zeit dürften einige (private und börsennotierte) REITs mit hohem Fremdkapitalanteil, die unter höheren Finanzierungskosten leiden, möglicherweise zum Verkauf von Vermögenswerten gezwungen sein. Die wahrscheinlichen Gewinner wären REITs mit einem geringeren Verschuldungsgrad, die unserer Meinung nach besser positioniert sind, um Kaufgelegenheiten zu nutzen.

REITs im Portfolio

Viele unserer Kunden haben kein oder nur ein sehr geringes Exposure gegenüber REITs. Und das, obwohl diese Anlageklasse Diversifizierungsvorteile bieten und Alpha-Potenzial freisetzen kann. Allerdings sind nicht alle REITs gleich. Es kommt auf die Qualität an, wahrscheinlich mehr als in den letzten zehn Jahren. So dürften sich Objekte an attraktiven Standorten, in ansprechenden und energieeffizienten Gebäuden und mit tragfähigen Finanzierungskosten im Laufe der Zeit als Gewinnern entpuppen. Nachdem die Preise einiger dieser Objekte aggressiv und übermäßig korrigiert wurden, dürften die aktuellen Bewertungen immer noch attraktive Einstiegschancen bieten.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Marktbericht zum Einzelhandel und Handelsimmobilien-Investmentmarkt

Der am 13.September veröffentlichte HAHN Retail Real Estate Report 2023/2024 bietet einen umfassenden Marktüberblick über die Rahmenbedingungen für Handelsimmobilieninvestments. Dieser jährliche Bericht der Hahn Gruppe entstand erneut in Zusammenarbeit mit CBRE, bulwiengesa und dem EHI Retail Institute. Hier sind einige der zentralen Erkenntnisse aus den Untersuchungen und Expertenbefragungen.

Klimaschutz und Wirtschaftsumfeld bestimmen den Investmentmarkt

Viele Investoren identifizieren die Zinsentwicklung (77 Prozent; Vorjahr: 93 Prozent), die auf einem hohen Niveau liegende Inflationsrate (36 Prozent; Vorjahr 68 Prozent) sowie die generelle Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (56 Prozent; Vorjahr: 64 Prozent) wie im Vorjahr als entscheidende Risikofaktoren bei Handelsimmobilien-Investments. Darüber hinaus werden die gesetzlich verschärften energetischen Anforderungen an Immobilien mehrheitlich von den Experten (74 Prozent) als zusätzlicher Belastungsfaktor für die eigene Investitionstätigkeit wahrgenommen. Eine weitere Herausforderung besteht in der mangelnden Objektverfügbarkeit (21 Prozent; Vorjahr: 9 Prozent). Im Vorjahresvergleich positiv anzumerken ist, dass die Sorge der Experten um die Konkurrenz im Einzelhandel durch den E-Commerce erneut rückläufig ausfällt (33 Prozent; Vorjahr: 48 Prozent).

Mehr Käufer als Verkäufer im Markt

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil von Investoren, die in den kommenden 12 Monaten im Segment der Handelsimmobilien moderat zukaufen möchten, geringfügig von 64 Prozent auf 50 Prozent zurückgegangen. Nach null Nennungen im Vorjahr wollen nun 9 Prozent der Investoren in den kommenden zwölf Monaten stark Handelsimmobilien für ihre Portfolios zukaufen. Aufgrund der weiterhin bestehenden Unwägbarkeiten im Marktumfeld gibt ein leicht gestiegener Anteil von 31 Prozent der teilnehmenden Investoren an, dass sie ihr bestehendes Niveau von Handelsimmobilien in ihrem Portfolio bis zum Jahresende halten wollen (Vorjahr: 25 Prozent). Ein wie im Vorjahr geringfügiger Anteil von 6 Prozent (Vorjahr: 8 Prozent) möchte das bestehende Immobilienportfolio in den nächsten zwölf Monaten moderat verkleinern. Wie in den beiden Jahren zuvor verfolgt keiner der befragten Investoren einen größeren Abverkauf.

Interesse an Value-Add und Opportunistic nimmt zu

Angesichts der steigenden Nettoanfangsrenditen und der ungewissen gesamtwirtschaftlichen Lage agieren die Investoren bisher überwiegend vorsichtig. Entsprechend werden weiterhin risikoaverse Investments von einer überwiegenden Mehrheit der befragten Investoren bevorzugt (siehe Grafik). So fokussieren sich 56 Prozent der Investoren in ihrer Investmentstrategie auf Core- (Vorjahr 68 Prozent) beziehungsweise 62 Prozent auf Core-Plus-Immobilien (Vorjahr 64 Prozent). Darüber hinaus setzt sich aber auch der Vorjahrestrend einer erhöhten Risikobereitschaft bei einem Teil der Investoren in diesem Jahr fort. Der Anteil an Investoren, die eine Value-Add-Investmentstrategie verfolgen wollen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 23 Prozent auf 26 Prozent angestiegen. Ebenfalls angestiegen ist der Anteil der Befragungsteilnehmer, die die Investmentstrategie Opportunistic für sich präferieren (13 Prozent; Vorjahr: 5 Prozent).

Fachmarktzentren bleiben bei Handel & Investoren hoch im Kurs 

Die Anleger agieren grundsätzlich sehr selektiv: Stabilität und Investitionssicherheit werden in wirtschaftlich dynamischen Zeiten präferiert. So stehen Fachmarktzentren bei 74 Prozent der Investoren im Investmentfokus (Vorjahr: 78 Prozent). An zweiter Stelle folgen Supermärkte und Lebensmitteldiscounter mit 68 Prozent (Vorjahr: 65 Prozent), gefolgt von SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten (26 Prozent; Vorjahr: 35 Prozent). Die Top 3 bleiben konstant, während die Bau- und Heimwerkermärkte von Platz 6 aufgestiegen sind und sich zusammen mit Mixed-Use-Immobilien den vierten Platz mit jeweils 21 Prozent teilen.

Eine starke Präferenz für Fachmarktzentren liegt auch beim Einzelhandel vor: 68 Prozent der Expansionsverantwortlichen des Einzelhandels erwarten eine positive Entwicklung für lebensmittelgeankerte Fachmarktzentren. Mit großem Abstand an zweiter Stelle folgen innerstädtische Top-Lagen für die 26 Prozent eine positive Entwicklung erwarten. Schlusslicht sind Shopping-Center. Nur 8 Prozent der Befragten rechnen mit einer positiven Entwicklung, aber rund 72 Prozent mit einer negativen Entwicklung.

Handel mit erhöhter Expansionsneigung

Der stationäre Einzelhandel hat Marktanteile zurückgewonnen. Bei einem Gesamteinzelhandelsumsatz von etwa 632 Mrd. Euro sank der Anteil des Onlinehandels 2022 um 1,3 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent (Quelle: HDE). In dieser Entwicklung mag auch der gestiegene Optimismus des stationären Einzelhandels begründet sein: Unsere Erhebung zum HAHN Retail Real Estate Report zeigt, dass der Handel weiter auf physische Präsenz setzt. Von den Befragten planen 58 Prozent bis Ende 2023 mehr Filialen zu eröffnen, ein Anstieg gegenüber den 51 Prozent aus dem Vorjahr. Insbesondere in den Branchen Gesundheit und Beauty (88 Prozent), Bekleidung (75 Prozent), allgemeiner Bedarf (67 Prozent) sowie Hobby und Freizeit (57 Prozent) sowie Gastronomie (50 Prozent) ist die Expansionsbereitschaft hoch. Der Lebensmitteleinzelhandel liegt mit 92 Prozent Expansionswilligen an der Spitze.

Einzelhandel setzt auf Nachhaltigkeit

Energetische Standards, Ressourceneffizienz, nachhaltige Produkte sowie soziale und gesellschaftliche Verantwortung sind zentrale ESG-Aspekte, die den deutschen Einzelhandel und seine Wertschöpfungskette beeinflussen. Für 91 Prozent der Umfrageteilnehmer hat Nachhaltigkeit eine hohe Relevanz in der Unternehmensstrategie ihrer Vertriebslinie. Das Engagement konzentriert sich hauptsächlich auf Umwelt- und Sozialthemen. Aktuell liegt der Schwerpunkt auf Energieeffizienz (93 Prozent). Umweltfreundliches Bauen bleibt ebenso im Fokus der Händler, mit einer signifikanten Relevanz von 56 Prozent. Sozial gesehen betonen die Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung (77 Prozent) und Work-Life-Balance (69 Prozent) als wachsende Prioritäten.

Hahn Retail Real Estate Report 2023/2024

Der jährlich erscheinende HAHN Retail Real Estate Report gibt Einblick in die aktuellen Trends des deutschen Einzelhandels und Handelsimmobilien-Investmentmarkts. Er entsteht in Zusammenarbeit mit CBRE, bulwiengesa und dem EHI Retail Institute. Während bulwiengesa die wirtschaftlichen Bedingungen und Entwicklungen der Marktteilnehmer skizziert, konzentriert sich CBRE auf den Investmentmarkt für Handelsimmobilien. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf den Expertenumfragen, die die Hahn Gruppe im Sommer 2023 mit 66 Verantwortlichen des Einzelhandelsexpansionsbereichs und 39 Entscheidern aus institutionellen Immobilieninvestoren und Finanzinstituten durchgeführt hat. In Partnerschaft mit dem EHI Retail Institute wurden führende Einzelhandelsunternehmen in Deutschland befragt. Die teilnehmenden Investoren repräsentieren u.a. Asset Manager, Versicherungen, Immobilien-AGs, Pensionskassen und Stiftungen. Den vollständigen Report können Sie online auf www.hahnag.de einsehen.

Verantwortlich für den Inhalt:

HAHN Immobilien-­Beteiligungs AG, Buddestraße 14, D­-51429 Berg. Gladbach, Tel.: 02204 / 9490 0, Fax: 02204 / 9490 117, www.hahnag.de

Erste Bestandsaufnahme der insolventen Bauprojekte abgeschlossen. Erste konkrete Vertragsverhandlungen mit General- und Nachunternehmern laufen.

»Die Bauprojekte der insolventen Projektgesellschaften sind grundsätzlich fortführungsfähig, die PROJECT Immobilien-Gruppe ist dazu jedoch personell und finanziell nicht mehr vollumfänglich in der Lage«, erläuterte der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun. »Um abzuklären, ob ein Weiterbau in der Insolvenz möglich ist, müssen wir in jedem einzelnen Fall die aktuellen Kosten für eine Fertigstellung klären.« Dazu sprechen Böhm gemeinsam mit der PROJECT Immobilien-Gruppe derzeit zu sämtlichen Projekten Nachunternehmer für die betroffenen Gewerke an. In Betracht kommt in einigen Fällen auch die Vergabe an Generalunternehmer, die die komplette Fertigstellung übernehmen. Mit einigen Unternehmen laufen bereits konkrete Vertragsverhandlungen. »Wir treiben die Verhandlungen mit Hochdruck voran und rechnen damit, dass wir bald erste Ergebnisse haben«, so Böhm.

Böhm war nach den Insolvenzanträgen von 56 Projektgesellschaften der PROJECT Immobilien-Gruppe vom zuständigen Gericht als Gutachter eingesetzt worden mit dem Auftrag, die finanzielle Lage und Fortführungsaussichten der einzelnen Gesellschaften zu prüfen. Eine erste Bestandsaufnahme ist erfolgt, zugleich haben Böhm und sein Team die Daten soweit aufbereitet und verifiziert, dass mit der Ansprache der Bauunternehmen gestartet werden konnte.

»Es geht um Schadensbegrenzung für die betroffenen Käufer und Anleger. Die Spielräume sind bei vielen Projekten sehr eng«, machte Böhm deutlich. »Wo immer es geht, wollen wir einen längeren Stillstand der Baustellen vermeiden. Zu welchen Bedingungen das möglich ist, und was das für die Käufer bedeutet, werden die Verhandlungen in den nächsten Wochen zeigen. Sobald wir konkrete Zahlen und einen belastbaren Zeitplan haben, werden wir zuerst die betroffenen Käufer hierüber informieren.«

Parallel dazu arbeitet der vorläufige Insolvenzverwalter daran, den Geschäftsbetrieb der operativen Gesellschaften der PROJECT Immobilien-Gruppe aufrecht zu erhalten und zu stabilisieren. »Dass der Betrieb weiterläuft, ist essenziell, denn bei den Beschäftigten der PROJECT Immobilien-Gruppe liegen das Know-how und die Daten für die Weiterführung der Bauprojekte«, betonte Böhm. »Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten sehr engagiert und lösungsorientiert mit uns zusammen.«

Verantwortlich für den Inhalt:

Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft für Insolvenzverwaltung mbH, Eisenbahnstraße 19-23, 77855 Achern, Tel: 07841/708-0, www.schultze-braun.de

Nach wie vor sind Immobilien die wichtigste Anlageklasse für Investoren, die ihr Vermögen solide und krisensicher anlegen wollen.

Nicht jedes Geschäftsmodell ist jedoch geeignet, diesen Vorteil auch über mehrere unterschiedliche Krisenphasen hindurch erfolgreich zu managen. Besonders in der aktuellen Krise der Wohnimmobilienprojektfinanzierungen zeigt sich, welche Geschäftsmodelle eine Kumulation von Marktveränderungen derzeit nicht verkraften. Zugleich zeigt sich aber auch, dass antizyklisch investierende Geschäftsmodelle, die sich beispielsweise auf die (energetische) Sanierung von Bestandsimmobilien, die Optimierung von Lebensmitteleinzelhandelsstandorten oder auf die globale Ausnutzung sich verstärkender Megatrends ausgerichtet haben (z.B. Logistik), auch in der Krise erfolgreich sein können. Gerade in Krisen, wenn prozyklische Vermarktungsstrategien Liquiditätsausfälle, Wertminderungen den Ausfall von privaten Wohnungskäufern als Exitkanal hinnehmen müssen, schlägt die Stunde der „Gelegenheitskäufer“ und Bestandsoptimierer.

buy ugly and low, sell fine and high

Für Marktphasen, wie die aktuelle, haben krisenresiliente Geschäftsmodelle eine Strategie, für die ihr Konzept ausgerichtet ist: buy ugly and low, sell fine and high. Diese Geschäftsmodelle sind über viele Marktphasen hinweg tragfähig und weisen ein entscheidendes Erfolgskriterium auf: ihr Risikomanagement hat gleichhohe Priorität wie die Renditeoptimierung ihrer Investmentvehikel. Auf ein Spekulieren auf immer weiter steigende Wohnimmobilienpreise und die Erwartung, dass inflations- und bonitätsgebeutelte Käufer diese Preise auch zahlen können, wird verzichtet. Im Gegenteil, fester Planungsbestandteil ist, dass auch in Krisenphasen Verkäufe zu Marktpreisen möglich sind (wenn auch verlangsamt). Aber – wie beispielsweise die aktuellen Exits für energetisch sanierte Wohnungen und Häuser oder die Übergabe modernisierter Lebensmitteleinzelhandelsmärkte der Bestandsentwickler mit laufendem Mietcashflow in Deutschland oder auch Exits international ausgerichteter Geschäftsmodelle zeigen – es kommt auf 2 entscheidende Faktoren an:

  • Jedes dieser Objekte ist einer sorgfältigen Einzel-DD unterzogen worden und zwar auf das Potenzial hin, das diesen Objekten werterhöhend hinzugefügt werden kann, um sie am Markt auf jeden Fall an eine breite Käuferschicht wieder verkaufen zu können. Die Investition resilienter Geschäftsmodelle beginnt zwingend mit dem Szenario für den Exit (auch im Hinblick auf einen schwachen Gesamtmarkt, der aber Einzelexits zu guten Preisen über einen angemessenen Zeitraum durchaus zulässt). Der Erfolgsfaktor resilienter Geschäftsmodelle beruht zudem auf dem Vorsichtsprinzip der Risikostreuung aufgrund nachhaltig bewährter Managementqualität, die CHECK im Rahmen der neuen Serie der CHECK-Managementratings durch die Historie der Performance für einige dieser Häuser hindurch detailliert untersucht und bewertet hat.
  • Der 2. wesentliche Faktor, der zum System des elementaren Risikoschutz resilienter Geschäftsmodelle gehört, ist der laufende Cashflow aus der dauerhaften Nutzung und dem Betrieb von erheblichen Vermögenswerten und Wirtschaftsgütern (Assets under Management) auch und gerade während der Optimierungsmaßnahmen des Objektbestands. Dieser projektunabhängige Cashflow sichert die Einnahmen für den laufenden Betrieb resilienter Unternehmen auch dann, wenn sich der Rückfluss aus Objektverkäufen verzögert und eine bessere Marktphase abgewartet wird, in der noch höhere Preise erzielt werden können.

Resiliente Geschäftsmodelle planen Exitrisiken rechtzeitig ein

Ausfallresiliente Geschäftsmodelle haben eine Struktur, die die Finanzierung der Investitionsprojekte bereits sicherstellt, BEVOR ein Projekt begonnen, realisiert und vermarktet wird. Ferner werden Risikoabschläge sowohl bei der Projektierung, den Materialpreisen, den Fertigstellungsfristen und der Vermietung eingeplant. So war es auch in Krisenzeiten möglich, dass 2023 ein Großeinkaufszentrum “Am Laubanger” in Bamberg oder eine energetisch sanierte Liegenschaft in Dorsten verkauft bzw. rechtzeitig fertig gestellt und an die Mieter/ Käufer mit Gewinn übergeben werden konnten. Beispiel Dorsten: der Projektumsatz von EUR 3,6 Mio. wurde mit der Veräußerung einer Bestandsimmobilie im August 2023 zum 1,6-fachen des Kaufpreises inkl. Sanierungskosten realisiert, zuzüglich eines Miet-Cashflows von bisher ca. einer Million Euro.

Entnahmerecht ohne Cashflow problematisch

Erschwerend kommt bei zyklisch aufgebauten Anlagemodellen hinzu, dass den Anlegern die Option eingeräumt wird, aus ihrem eingezahlten Kapital gewinnunabhängige Entnahmen von beispielsweise 6 – 8 % vornehmen zu dürfen. Resiliente Geschäftsmodelle verzichten dagegen grundsätzlich auf marketinggetriebene, gewinnunabhängige (Vorab-) Entnahmen/Ausschüttungen. Sie folgen dem Grundsatz: Cashflow, der nicht erwirtschaftet wurde, kann seriös auch nicht ausgeschüttet werden. Werden dennoch Auszahlungen vorgenommen, geht dies nur auf Kosten der Substanz und damit auf das Potenzial, Wertzuwachs zu erwirtschaften.

Fazit

Resiliente Geschäftsmodelle preisen Projekt- und Marktrisiken ein. Sie haben ein transparentes, schlüssiges Finanzierungskonzept und sind durch einen laufenden Cashflow aus Bestandsvermögensanlagen existenziell abgesichert. Gerade für Krisenzeiten sind risikogestreute Geschäftsmodelle fundamental anpassungsfähig und profitieren in diesen Perioden sogar durch antizyklisches Investieren. Sie erwirtschaften stille Reserven in Phasen, in denen andere Konzepte unter ihren stillen Lasten zusammenbrechen. Sie kaufen, wenn andere verkaufen müssen. Und sie zahlen Überschüsse erst aus, wenn diese erwirtschaftet wurden. Sie verfügen in der Regel über diversifizierte Exitkanäle (institutionelle Globalverkäufe, Club-Deals, Einzelverkäufe,…). Diese Faktoren sind bei zyklischen Geschäftsmodellen überwiegend nicht erfüllt und weisen hohe Verlustrisiken auf, wenn die Märkte drehen.

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Unternehmensanalyse Stephan Appel, Jaspersdiek 7, 22399 Hamburg, Tel: 040-409725, www.check-analyse.de

Abstand wächst zu Indizes in Nordamerika und Asien/Pazifik

Bereits im ersten Quartal 2023 zeigten sich im Global Retail Attractiveness Index (GRAI) von Union Investment zarte Erholungstendenzen einzelner europäischer Einzelhandelsmärkte. Die Erholung hat im zweiten Quartal an Kraft and Breite gewonnen. Nachdem der Trendpfeil im ersten Quartal bei sechs der 15 im GRAI berücksichtigten europäischen Länder nach Oben zeigte, können im zweiten Quartal elf Länder gegenüber dem Vorjahr zulegen. Besonders deutlich fallen die Zuwächse mit neun bzw. zehn Punkten in Großbritannien, Polen, Spanien und Italien aus. Binnen Jahresfrist legt der Retail-Index für Europa knapp sechs Punkte zu und erreicht damit ein gutes Niveau von 113 Punkten.

„Zusätzlich zu den bereits seit längerem zu beobachtenden positiven Trends auf dem Arbeitsmarkt und bei den Einzelhandelsumsätzen gibt nun auch der Anstieg bei der Verbraucherstimmung in den meisten europäischen Ländern Anlass zur Hoffnung, dass sich die Erholung in der Breite weiter fortsetzt und die Märkte auf ihr Attraktivitätsniveau vor der Pandemie zurückkehren“, sagt Roman Müller, Leiter des Bereichs Retail Investments bei Union Investment.

Die Gründe für den Anstieg im EU-15-Index: Die Verbraucherstimmung (85 Punkte) verbessert sich binnen Jahresfrist um acht Punkte. Der Arbeitsmarkt (137 Punkte) und der Einzelhandelsumsatz (135 Punkte) legen gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres um sechs bzw. sogar um neun Punkte zu. Nahezu unverändert präsentiert sich demgegenüber die Stimmung auf der Händlerseite (100 Punkte).

Angeführt wird das Länderranking im EU-15-Index weiterhin von Polen (131 Punkte) und Tschechien (120 Punkte), gefolgt von Portugal (118 Punkte). Zu den Top-Fünf gehören auch unverändert Deutschland und Italien mit jeweils 116 Punkten. In Deutschland legt der Retail-Index um drei Punkte zu. Schlusslicht in Europa bilden zum Ende des zweiten Quartals 2023 Schweden (88 Punkte), Österreich (90 Punkte) und Dänemark mit 93 Punkten. Auf Schweden und Österreich entfallen mit einem Minus von vier bzw. fünf Punkten auch die stärksten Verluste gegenüber dem Vorjahr.

Während der EU-15-Index sein Niveau verbessern kann, lässt die Erholung in Nordamerika und Asien noch auf sich warten. Der Nordamerika-Index im GRAI verliert leicht (-2 Punkte) und liegt zum Ende des zweiten Quartals damit 18 Punkte unter dem Niveau in Europa. Ebenfalls zwei Punkte büßt der Retail Index in Asien/Pazifik ein. Der Abstand zum EU-15-Index vergrößert sich dadurch auf 20 Punkte. Von Japan abgesehen, das sich mit einem Zuwachs von zwei Punkten leicht verbessern kann, verzeichnen alle betrachteten Länder in den beiden Übersee-Regionen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang. Die größten Verluste mit jeweils elf Punkten erleiden Kanada (88 Punkte) sowie Südkorea (96 Punkte). Der kanadische Einzelhandelsmarkt trägt damit im globalen Länderranking des GRAI weiterhin die rote Laterne.

Zur Methodik

Der Global Retail Attractiveness Index (GRAI) von Union Investment bildet die Attraktivität der Einzelhandelsmärkte von insgesamt 20 Ländern in Europa, Amerika und Asien-Pazifik ab. Dabei bedeuten 100 Indexpunkte eine durchschnittliche Bewertung. In den EU-15-Index gehen die Indizes der EU-Länder Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Niederlande, Belgien, Irland, Portugal, Polen und Tschechien ein, zusätzlich Großbritannien, gewichtet mit ihrer jeweiligen Bevölkerungszahl. In den Nordamerika-Index gehen die Indizes der USA und Kanadas ein; der Asien-Pazifik-Index berücksichtigt Japan, Südkorea und Australien.

Halbjährlich vom Marktforschungsunternehmen GfK ermittelt, setzt sich der Global Retail Attractiveness Index aus zwei Stimmungsindikatoren und zwei datenbasierten Indikatoren zusammen. Alle vier Faktoren gehen gleichgewichtet, d.h. mit jeweils 25 Prozent, in den Index ein. In den Index fließt sowohl die Stimmung der Nachfrageseite (Consumer Confidence) als auch die Stimmung der Angebotsseite (Business Retail Confidence) ein. Als quantitative Input-Faktoren werden die Veränderung der Arbeitslosigkeit und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes (rollierend 12 Monate) in den GRAI einbezogen. Nach Standardisierung und Transformation haben die Input-Faktoren jeweils einen Mittelwert von 100 sowie einen theoretischen Wertebereich von 0 bis 200 Punkte. Dem Index liegen Daten aus aktuellen Quellen von GfK, EU-Kommission, OECD, Trading Economics, Eurostat sowie der nationalen Statistikämter zugrunde. Die dargestellten Veränderungen beziehen sich jeweils auf den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres (Q2 2022).

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Fokus auf irische Wohnimmobilien

Die Real I.S. AG hat eine Niederlassung in der irischen Hauptstadt Dublin eröffnet. Von dort aus wird das Unternehmen unter der Führung von Nana Collins seine Investmenttätigkeit im irischen Markt noch weiter ausbauen, wobei der Fokus auf Wohnimmobilien liegen wird. Der Bestand der Real I.S. in Irland beläuft sich aktuell auf neun Objekte im Großraum Dublin sowie zwei in Cork mit einem Investmentvolumen von insgesamt rd. 600 Millionen Euro.

„Mit unserer stetig wachsenden Zahl an Immobilien sowie der geplanten Auflage unseres irischen Wohnimmobilienfonds war die Gründung einer Niederlassung in Dublin der nächste logische Schritt, um den steigenden Anforderungen an das Asset- und Investment-Management gerecht zu werden“, sagt Barbara Geidner, Head of Investment Management International at Real I.S. AG.

„Wir freuen uns, mit Nana Collins eine ausgewiesene Expertin für den irischen Markt gewonnen zu haben. Sie verfügt nicht nur über langjährige Erfahrung in der Bewertung und Akquisition von Immobilien, sondern auch im Bereich Property- und Asset-Management und kann somit unsere bereits vorhandene Präsenz in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen, was für die Erschließung neuer Kundengruppen und Investmentmöglichkeiten von Vorteil ist“, sagt Jochen Schenk, Vorstandsvorsitzender der Real I.S. AG und ergänzt: „Bereits im Oktober werden wir unser Team mit einem technischen Asset Manager verstärken und unseren Fokus auf Nachhaltigkeit auch in Irland ausbauen.“

Nana Collins erlangte 2014 ihren Bachelor in Immobilienwirtschaft vom Dublin Institute of Technology und startete anschließend ihre berufliche Laufbahn im Hotel & Trading Assets Team bei DTZ. Bevor sie zur Real I.S. kam, war sie sowohl als Gutachter als auch Makler bei CBRE tätig und zuletzt Associate Director für Commercial Property bei BidX1, einer Onlineauktions-Plattform für Immobilien. Collins ist gebürtige Münchnerin und lebt bereits seit 15 Jahren in Irland.

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REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement, Innere Wienstr. 17, ­81667 München Tel.: 089/489082­0, Fax: 089/489082­295, www.realisag.de

11.500 Quadratmeter Mietfläche für bis zu 740 moderne Büroarbeitsplätze und Gastronomie

Die CELLS Group entwickelt ein erstklassiges Büroprojekt mit circa 11.500 Quadratmeter Mietfläche am Holstenwall 20–22 in Hamburg. Durch ein aufwendiges Redevelopment am Eingangstor zur Hamburger City entstehen bis zu 740 hochmoderne Büroarbeitsplätze und mindestens 300 Quadratmeter Gastronomieflächen im historischen Ambiente. CELLS entwickelt die Immobilie in Partnerschaft mit Deutsche Finance International (DFI), einem Tochterunternehmen der DEUTSCHE FINANCE GROUP. Die Baugenehmigung für das Projekt liegt vor und erste bauvorbereitende Abbruchmaßnahmen begannen bereits im März dieses Jahres. Die Fertigstellung ist nach aktuellem Stand für das Frühjahr 2025 geplant.

Der achtgeschossige ehemalige Hauptsitz der Hamburger Sparkasse und das viergeschossige Wimmelhaus werden im Rahmen einer umfangreichen Sanierung entkernt und entsprechend den modernsten technischen Gebäudestandards neu gestaltet. So entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro noAarchitecten ein Büroimmobilienkomplex, der beide Gebäude in eine funktionelle Einheit und durch eine Tiefgarage mit 73 Pkw- und ca. 200 Fahrradstellplätzen miteinander verbindet. Mehr als 900 Quadratmeter Terrassenfläche über mehrere Etagen bieten zukünftigen Mietern zudem attraktive Außenflächen mit Blick auf Michel und Elbphilharmonie. Die Vermietung des Projektes hat bereits begonnen.

„Mit diesem Revitalisierungsprojekt schaffen wir ein modernes und flexibles Arbeitsumfeld, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. Auf Nachhaltigkeit legen wir dabei besonderen Wert und setzen auf hochwertige grüne Architektur und den Erhalt von grauer Energie“, sagt Norman Schaaf, Chief Development Officer der CELLS Group.

Nachhaltiges Projekt mit umfangreichem ESG-Maßnahmenkatalog

Für das Projekt am Holstenwall 20–22 ist die Zertifizierung nach LEED-Platin geplant. Grundlage dafür ist ein umfangreicher ESG-Maßnahmenkatalog, der zahlreiche Aspekte der Immobilie umfasst. So übertrifft die geplante Energieeffizienz des Projekts die politischen Vorgaben um 45 Prozent durch ein Zusammenspiel von neuer Fassade sowie innovativer Gebäudetechnik wie modernen Heiz- und Kühlsystemen.

Im Rahmen der Sanierung der Bestandsgebäude ist eine Einsparung von ca. 8,1 Millionen Kilogramm Kohlenstoffdioxid geplant. Diese Einsparung geht auf den vorgesehenen Rückbau auf ca. 86 Prozent des Rohbaus zurück und den damit verbundenen Erhalt der Betonkonstruktion des Hauptgebäudes mit einem Volumen von ca. 5.300 Kubikmeter Beton.

In der Tiefgarage werden rund 50 Prozent der Pkw-Stellflächen mit Stromanschluss für E-Fahrzeuge ausgerüstet, mit einer vorgesehenen Anschlussleistung von 160 Kilowatt.

Die geplante Fassadenbegrünung auf der Innenhofseite sowie Grünflächen auf dem Dach reduzieren den zukünftigen Umfang von Versiegelungsflächen zudem signifikant. Passend dazu wird ein Retentionskonzept erarbeitet, das unter anderem ein ressourcensparendes Bewässerungssystem zur Förderung des Abflusses von Regenwasser vorsieht. Zusätzlich soll der Wasserverbrauch im Außenbereich um etwa 30 Prozent durch Einsatz eines Tröpfchenbewässerungssystems in Verbindung mit einem Feuchtigkeitsmesser und einem ausgeklügelten Controlling verringert werden. Auch innerhalb des Gebäudes wird auf einen ressourcenschonenden Wasserverbrauch geachtet und eine Reduktion der Durchflussmengen angestrebt.

Weitere ESG-Maßnahmen sind eine ressourcensparende Beleuchtung, barrierefreie WCs und Zugänge der Terrassen auf allen Etagen sowie eine nachhaltige Lichtplanung zum Schutz gegen die jährlich etwa um sechs Prozent zunehmende Lichtverschmutzung mit zahlreichen damit einhergehenden Konsequenzen für die Stadtfauna und Zugvögel.

Hohe Flexibilität und Aufenthaltsqualität

Das Projekt am Holstenwall erfüllt hohe Ansprüche mit Blick auf die Aspekte Nachhaltigkeit, Flexibilität, Repräsentativität und Komfort. So entsteht am Hochhaus am Holstenwall 20 eine neue Fassade und innen eine zweigeschossige Lobby. Lichte Raumhöhen von bis zu 4,20 Metern und eine hochwertige Innenausstattung schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Je nach Bedarf sind Meetingräume oder Vorstandsflächen mit Außenterrassen eine Option. Insgesamt können im Rahmen einer flexiblen Grundrissgestaltung bis zu 565 Arbeitsplätze im Hochhaus und 175 Arbeitsplätze im Wimmelhaus nach den Bedürfnissen der Mieter gestaltet werden. Die integrierte Fahrradgarage wird über Duschen und Umkleideräume verfügen.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass Arbeit mehr sein muss als ein Job. Arbeit soll inspirieren, motivieren und erfüllen – und genau dazu können wir mit gut konzipierten Arbeitsräumen beitragen. Die Immobilie am Holstenwall 20–22 wird nach ihrer Fertigstellung ein Paradebeispiel für modernes Arbeiten darstellen und ist genau die Art von Projektentwicklung, für die wir als CELLS Group stehen: nachhaltig zukunftssichere Gewerbeimmobilien in innerstädtischen A-Lagen deutscher Großstädte“, erklärt Norman Schaaf.

Über die CELLS Group: Seit über 25 Jahren entwickelt die CELLS Group Value-add-Investments in innerstädtischen Lagen deutscher Großstädte. CELLS schafft stadtbildprägende Gewerbeimmobilien sowie Arbeitswelten mit hohem Lebenswert. Als integrierter Dienstleister und Partner realisiert CELLS einen überdurchschnittlichen Mehrwert als Development-, Asset- und Property-Manager. Ein Team aus rund 100 Mitarbeitern an den Standorten Berlin, München und Frankfurt/Main deckt dabei alle Stufen der Wertschöpfungskette ab – von der Akquise über die Entwicklung und Realisierung beziehungsweise Optimierung im Bestand bis hin zum Verkauf. Weitere Informationen: cells-group.com

Die Deutsche Finance International ist eine pan-europäische Private Equity Immobilienplattform mit Büros in London, München, Madrid und Luxemburg und gehört zur DEUTSCHEN FINANCE GROUP. Sie verwaltet ein Vermögen von über 3,9 Milliarden Euro und ist auf kundenorientierte und betriebliche Immobilien spezialisiert.  Das Unternehmen fungiert als Anlageberater für seine diskretionären Fonds und Co-Investmentpartner und verfügt über einen weltweiten institutionellen Kundenstamm, zu dem Staats- und Pensionsfonds, sowie Versicherungsgesellschaften, Finanzinstitute und Family Offices gehören. Weitere Informationen: deutsche-finance-international.com

Die DEUTSCHE FINANCE GROUP ist eine internationale Investmentgesellschaft und bietet Investoren Zugang zu institutionellen Märkten und exklusiven Investments in den Bereichen Private Equity Real Estate, Immobilien und Infrastruktur. Die DEUTSCHE FINANCE GROUP verwaltet 12,2 Milliarden Euro Assets under Management. Weitere Informationen: deutsche-finance-group.de

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Gestiegene Energiepreise rücken die energetische Effizienz beim Kauf einer Eigentumswohnung stärker in den Fokus.

Zudem sind EU-Gesetze zu Mindeststandards für die Energieeffizienz von Wohngebäuden in Bearbeitung. Es zeichnet sich ab, dass ab 2033 alle Gebäude mindestens die Energieeffizienzklasse D ausweisen müssen. Immobilien mit Energieeffizienzklasse E, F, G oder H müssen somit bald energetisch saniert werden. Dies alles sollten Interessent*innen bei der Auswahl einer Wohnung einbeziehen. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat die Immobilienangebote in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands untersucht und gibt im Postbank Wohnatlas 2023 einen Überblick über die regionalen Preisabstufungen zwischen den untersuchten Kategorien von Energieeffizienz. In etwa jeder dritten der 2022 unter Angabe der Energieeffizienzklasse angebotenen Eigentumswohnungen besteht laut Richtlinienentwurf keine Sanierungspflicht bis 2033. Allerdings zahlen Käufer*innen zumeist einen Aufpreis für diesen energieeffizienten Wohnraum.

Der Anteil der angebotenen Eigentumswohnungen mit einer künftigen Sanierungsverpflichtung (Energieeffizienzklasse zwischen E und H) ist in Deutschland nicht gleich verteilt. In 72 Regionen sind nach EU-Plänen drei von vier angebotenen Wohnungen bis 2033 von der Sanierungspflicht betroffen. Unter diese Gebiete mit oft älterem Gebäudebestand fallen 13 Großstädte, zehn Mittelstädte sowie 49 Landkreise. Den geringsten Anteil an angebotenen Wohnungen mit hohem energetischem Standard hat mit 7,3 Prozent die kreisfreie Stadt Pirmasens. Danach folgen die Landkreise Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), Rhein-Hunsrück-Kreis (Rheinland-Pfalz), Vogelsbergkreis (Hessen) und Stendal (Sachsen-Anhalt). Unter den Großstädten sind etwa Wuppertal und Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) sowie Heilbronn (Baden-Württemberg) betroffen.

In 51 Regionen ist der Anteil an Eigentumswohnungen mit nicht sanierungspflichtigen Effizienzklassen am Angebot dagegen hoch: Hier haben zwischen 40 und 50 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen einen relativ hohen energetischen Standard. Geografisch liegen diese energetisch effizienten Angebote vor allem in ostdeutschen Bundesländern und im süddeutschen Raum.

Hier werden anteilig besonders viele energieeffiziente Wohnungen angeboten

In vier Mittelstädten und fünf Landkreisen ist das energieeffiziente Angebot noch größer, hier weist mindestens jede zweite Wohnung die Effizienzklasse D oder höher aus. Im Landkreis Ebersberg in Bayern liegt die Quote mit 49,7 Prozent nur knapp darunter. Die Top-10-Regionen mit nicht sanierungsbedürftigen Energieeffizienzklassen liegen ausschließlich in Bayern und in ostdeutschen Bundesländern. Unter anderem liegt das an dem hohen Bestand an inzwischen energetisch hervorragend sanierten Plattenbauten in vielen Städten im Osten sowie einem höheren Anteil an neueren Gebäuden. Ganz oben auf der Liste steht die Stadt Suhl in Thüringen, in der 2022 mehr als 60 Prozent der angebotenen Wohnungen eine hohe Energieeffizienzklasse von mindestens D auswiesen. Über 50 Prozent liegt auch der Anteil in der Stadt Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Gera (Thüringen) und dem Landkreis Roth (Bayern). Ein Blick auf die deutschen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohner*innen zeigt, dass die Spitzenreiter mit dem höchsten Anteil an energieeffizienten Wohnungen in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern liegen. In Rostock haben 46,9 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen eine Energieeffizienzklasse von D oder besser, in Erlangen noch 46,2 Prozent. In den Top 10 der Großstädte finden sich aber auch Orte in anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Hessen oder Niedersachsen.

Top 10: Anteil der Eigentumswohnungen mit Effizienzklassen A+, A, B, C, D* an allen Angeboten** in Großstädten

1.) Stadt***

2.) Bundesland

3.) Anteil

4.) Kaufpreis im Durchschnitt, ohne Sanierungsverpflichtung, in Euro je qm

1.)…………………………………2.)……………………………………….3.)……………..4.)

Rostock………………………..Mecklenburg-Vorpommern…….46,9%…………3.988,36

Erlangen……………………….Bayern…………………………………46,2%…………5.343,16

Erfurt…………………………..Thüringen……………………………46,0%…………3.066,28

Trier…………………………….Rheinland-Pfalz……………………45,7%…………4.166,80

Offenbach am Main………..Hessen………………………………..42,7%…………4.921,53

Jena…………………………….Thüringen…………………………….41,7%…………3.400,51

Wolfsburg…………………….Niedersachsen………………………39,4%…………2.967,79

Chemnitz……………………..Sachsen……………………………….39,3%…………1.522,65

Potsdam………………………Brandenburg…………………………39,3%…………5.537,04

Würzburg…………………….Bayern………………………………….39,0%…………4.489,87

*für diese Energieeffizienzklassen besteht laut Gesetzesvorlage keine Sanierungspflicht

**nur Angebote mit ausgewiesener Energieeffizienzklasse; Kaufpreise ohne Nebenkosten

***Sortierung nach Anteil der angebotenen Eigentumswohnungen ohne Sanierungspflicht bis 2033 laut Entwurf zur Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie

Quellen: Value AG Marktdatenbank (2022); Berechnungen und Darstellung HWWI

“Die Vorteile energieeffizienter Gebäude liegen auf der Hand – Eigentümer*innen sparen Heizkosten, müssen in naher Zukunft nicht mehr zwingend sanieren und können mit einem anhaltend hohen Wert ihrer Immobilie rechnen. Der Postbank Wohnatlas gibt einen Überblick über Regionen, in denen Interessierte aus einem vergleichsweise großen Angebot von Eigentumswohnungen mit hohem energetischen Standard wählen können”, sagt Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft der Postbank. “Wichtig ist gerade hier ein Blick auf alle Details – auch diejenigen, die nicht sofort sichtbar sind. Käufer*innen sollten Sachverständige oder Gutachter*innen hinzuziehen, um vorhandene Mängel mit einpreisen zu können.”

Preisaufschläge für Energieeffizienz in den größten sieben Metropolen

Durchschnittlich jede dritte angebotene Eigentumswohnung (33,6 Prozent) in den sieben größten Metropolen Deutschlands, den sogenannten Big 7, weist eine nicht sanierungspflichtige Effizienzklasse aus. Den größten Anteil von Wohnungen mit Effizienzklasse D und besser bieten München und Berlin, den geringsten Prozentsatz hat Stuttgart. Doch obwohl die Schwabenmetropole im Schnitt verhältnismäßig wenige energieeffiziente Eigentumswohnungen bereithält, fällt der Preisaufschlag für diese nicht sanierungspflichtigen Immobilien mit gerade einmal durchschnittlich 645 Euro pro Quadratmeter am geringsten unter den sieben größten Städten aus.

In Frankfurt am Main beträgt die Preisdifferenz zwischen Angeboten mit und ohne Sanierungspflicht bis 2033 dagegen durchschnittlich beachtliche 1.510 Euro. In der Mainmetropole kostete eine Wohnung mit dem schlechteren Energiestandard der Energieeffizienzklassen E, F, G oder H durchschnittlich 6.124 Euro pro Quadratmeter, Wohnungen mit höherem Energiestandard der Energieeffizienzklassen A+, A, B, C und D dagegen 7.633 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt zahlen Käufer*innen von Eigentumswohnungen in den Big 7 immer einen Aufschlag für einen besseren energetischen Standard. Die zweithöchste Preisdifferenz zwischen Angeboten mit und ohne Sanierungspflicht bis 2033 besteht in Hamburg. In der Hansestadt zahlen Immobilienkäufer*innen durchschnittlich 1.392 Euro mehr für laut Gesetzesentwurf bis 2033 nicht sanierungspflichtige Eigentumswohnungen. Dicht gefolgt von München mit einem Mehrpreis von 1.385 Euro pro Quadratmeter für energetische Effizienz.

Big 7: Preisdifferenzen 2022 zwischen Eigentumswohnungen mit und ohne Sanierungspflicht

1.) Stadt***

2.) Durchschnittspreis ohne Sanierungspflicht in Euro

3.) Durchschnittspreis mit Sanierungspflicht in Euro

4.) Differenz in Euro**

5.) Anteil Angebote ohne Sanierungspflicht

1.)…………………………………2.)………………3.)……………..4.)…………5.)

Frankfurt am Main………….7.633…………6.124…………1.510………35,3%

Hamburg……………………….7.517…………6.125…………1.392………34,2%

München………………………10.375………..8.991…………1.385………37,1%

Berlin……………………………6.424…………5.351…………1.073………36,3%

Köln……………………………..5.413…………4.643……………771………33,3%

Düsseldorf…………………….5.750…………5.039……………710………30,8%

Stuttgart……………………….5.769…………5.124……………645………27,9%

*sortiert nach Preisdifferenz zwischen ETW mit und ohne Sanierungsverpflichtung bis 2033

** mögliche Abweichungen durch Rundungsdifferenzen

Quellen: Value AG Marktdatenbank (2023); Berechnungen und Darstellung HWWI

Die von den HWWI-Expert*innen berechnete Höhe der durchschnittlichen Mehrkosten hilft Kaufinteressierten, die Wahl zwischen einer energieeffizienteren Wohnung und einer Eigentumswohnung mit Verpflichtung zur energetischen Sanierung bis 2033 zu treffen. “Wie viel Geld im konkreten Fall in die Sanierung fließen muss, ist sehr unterschiedlich. Dabei spielen unter anderem der genaue Sanierungsbedarf und die Anzahl der Wohneinheiten eine Rolle, denn energetische Sanierung ist Sache der Eigentümer*innengemeinschaft. Die Dämmung des Daches kostet in einem 4-Parteien-Haus oft genauso viel wie in einem 20-Parteien-Gebäude, kann in letzterem Fall aber auf mehr Schultern verteilt werden. Die Höhe der bestehenden Rücklagen ist ebenso zu beachten, wie die konkrete Ausstattung mit alten Heizungen oder ob es ausreicht, nur Dach und Keller statt der gesamten Fassade zu dämmen. Es ist dringend anzuraten, Expert*innen zu Rate zu ziehen”, sagt Beermann.

Das kostet Energieeffizienz jenseits der großen Metropolen

In insgesamt 66 Regionen werden Aufschläge von mehr als 800 Euro je Quadratmeter aufgerufen, für Wohnungen, die bis 2033 nicht verpflichtend energetisch saniert werden müssen. Darunter fallen 28 Regionen mit mehr als 1.000 Euro Mehrpreis. Neben vier Metropolen aus den genannten Big 7 fallen darunter auch die Großstädte Bremerhaven, Offenbach am Main, Oldenburg, Erlangen und Trier. Beispielsweise werden in der rheinland-pfälzischen Stadt Trier im Schnitt 4.167 Euro pro Quadratmeter für eine nicht sanierungspflichtige Eigentumswohnung verlangt, 1.005 Euro mehr als für eine Immobilie mit einer schlechteren Energieeffizienz. In Bremerhaven beträgt der Aufpreis 1.129 Euro und ist damit höher als in der Hauptstadt Berlin. Zu den teuren Gegenden für Kaufinteressent*innen, die auf Energieeffizienz Wert legen, gehören auch viele Landkreise – vor allem im Norden und Süden Deutschlands. Den höchsten Aufpreis von 2.349 Euro zahlen Käufer*innen im Landkreis Miesbach (Bayern), dicht gefolgt von Schleswig-Flensburg (Schleswig-Holstein) mit rund 2.000 Euro pro Quadratmeter. Ein höherer Aufschlag als in Frankfurt am Main wird im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch sowie im bayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen für Wohnungen mit mindestens Energieeffizienzklasse D fällig. Im bayerischen Landkreis Starnberg liegt der Aufschlag mit knapp 1.500 Euro über dem von Hamburg und München. In den Top 10 der höchsten Aufpreise befinden sich zusätzlich der nah an Berlin gelegene Landkreis Potsdam-Mittelmark (Brandenburg) und die Ferienregion Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern).

In 157 Regionen beträgt der Preisaufschlag für energetisch effiziente Wohnungen weniger als 500 Euro je Quadratmeter, in 109 Regionen sogar weniger als 400 Euro. Viele davon liegen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sowie im südöstlichen Niedersachsen und nördlichen Teilen Brandenburgs. Nur 23 Euro mehr pro Quadratmeter müssen Käufer*innen in der Stadt Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) für mehr Energieeffizienz investieren, im Landkreis Havelland (Brandenburg) sind es 27 Euro, in der Stadt Leipzig 43 Euro und im Landkreis Nordsachsen (Sachsen) 44 Euro. Auch die von Altbauten geprägten ostdeutschen Städte Potsdam, Gera und Dresden gehören zu den Regionen mit vergleichsweise günstigen energieeffizienten Eigentumswohnungen. Im Durchschnitt über alle Landkreise eines Bundeslandes bestehen die höchsten Differenzen in Schleswig-Holstein (819 Euro), die niedrigsten in Sachsen (123 Euro).

Wo Energieeffizienz weniger kostet

In zwölf Regionen kosten Eigentumswohnungen mit Effizienzklassen D und besser im Durchschnitt weniger als Wohnungen, für die voraussichtlich eine Sanierungspflicht besteht. Das liegt vor allem an der Lage. In vielen Altstädten gibt es kaum Neubauten und die energieeffizienten Gebäude stehen in weniger attraktiven Außenbezirken. Die größte Preisdifferenz weist die kreisfreie Stadt Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) auf. Für Eigentumswohnungen in Gebäuden mit Effizienzklassen schlechter als D zahlen Käufer*innen im Schnitt 792,13 Euro mehr pro Quadratmeter als für energieeffizientere Wohnungen. Fast genauso groß ist der Aufpreis im angrenzenden Landkreis Rostock. In Heidelberg werden nicht energieeffiziente Wohnungen mit einem Preisplus von 327 Euro je qm angeboten.

“In einigen Fällen kann sich der Aufpreis für Eigentumswohnungen in weniger energieeffizienten Gebäuden lohnen, wenn die Lage der Immobilie dies rechtfertigt. Haben Käufer*innen die energetische Sanierung bereits eingeplant, kann die Traumwohnung in zentraler Altstadtlage die entscheidenden Vorteile bringen und ihren Wert auch künftig halten oder sogar steigern. Eine besonders energieeffiziente Wohnung weiter außerhalb oder in weniger ansprechenden Neubauvierteln wird auch mit zusätzlichen Investitionen nicht in eine gute Lage versetzt”, erläutert Beermann. “Pauschale Aussagen sind schwer zu treffen. Interessent*innen sollten Lage, Ausstattung und andere individuelle Merkmale prüfen sowie diese mit den persönlichen Anforderungen und dem Budget abgleichen.”

Angaben zur Berechnung der Energieeffizienz

Untersucht wurden deutschlandweit alle Angebote von Eigentumswohnungen, die über Angaben zum Energieeffizienzstandard verfügten.

Einteilung der Bauten in Deutschland nach Endenergieverbrauch

Am 14. März 2023 wurde der Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Neufassung im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren) vom Europäischen Parlaments angenommen. Nach den Beratungen mit den Mitgliedsländern soll die finale Ausgestaltung im Sommer 23 im sogenannten Trilog-Verfahren erfolgen. Die Richtlinie legt europaweit energetische Mindestanforderungen für Wohngebäude fest. Den Mitgliedsstaaten obliegt die jeweilige Umsetzung. In Deutschland wird diese im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfolgen.

Keine energetische Sanierungspflicht bis 2033 laut Entwurf zur Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie*

Energieeffizienzklasse A+ mit weniger als 30 kWh/m² (Passivhaus, KfW-Effizienzhaus 40).

Energieeffizienzklasse A mit 30 bis 50 kWh/m² (3-Liter-Haus, KfW-Effizienzhaus 55).

Energieeffizienzklasse B mit 50 bis 75 kWh/m² (Niedrigenergiehaus sowie die meisten Neubauten)

Energieeffizienzklasse C mit 75 bis 100 kWh/m² (KfW-Effizienzhaus 100).

Energieeffizienzklasse D für ein Haus mit 100 bis 130 kWh/m² Energieverbrauch (gut sanierte Bestandsbauten)

Energetische Sanierungspflicht laut Entwurf EU-Verordnung, bis 2030 müssen Wohngebäude mindestens die Energieklasse E erreichen. Ab 2033 gilt Energieeffizienzklasse D als energetischer Mindeststandard für Wohngebäude.

Energieeffizienzklasse E mit 130 bis 160 kWh/m²

Energieeffizienzklasse F mit 160 bis 200 kWh/m²

Energieeffizienzklasse G mit 200 bis 250 kWh/m²

Energieeffizienzklasse H ab 250 kWh/m² für ältere, nicht sanierte oder sehr schlecht gedämmte Häuser

Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2023

Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Analyse, die den sechsten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung im Zusammenhang mit den Energieeffizienzklassen in den 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.

Verantwortlich für den Inhalt:

Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Auf Wunsch: Schnelle und unkomplizierte Vermittlung von passenden Immobilienprofis vor Ort

Der Verkauf einer Immobilie ist eine komplexe Angelegenheit. Viele Eigentümer sind daher verunsichert: Welche Unterlagen und Dokumente sind nötig? Was ist der richtige Verkaufspreis? Welche Steuern und Gebühren fallen an? Die neuen kompetenten immowelt Eigentümer-Coaches helfen Immobilienbesitzern mit Verkaufswunsch im persönlichen Gespräch durch den kompletten Verkaufsprozess – kostenlos, unverbindlich und bequem per Telefon.

“Eine Immobilie zu verkaufen ist kein alltägliches Geschäft. Es geht um viel Geld und auf dem Weg lauern einige Fallstricke”, sagt Felix Kusch, immowelt Geschäftsführer. “Mit der Beratung eines erfahrenen Immobilienprofis sind Eigentümer gerade in diesen unruhigen Zeiten auf der sicheren Seite, zum Beispiel was den richtigen Verkaufspreis betrifft. So finden Eigentümer schnell und stressfrei einen Käufer für die eigene Immobilie.”

Sorgenfrei und entspannt dank kompetenter Beratung durch Profis

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Weitere Informationen über die immowelt Eigentümer-Coaches unter immowelt.de/anbieten/eigentuemer-coach

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Die DEUTSCHE FINANCE GROUP veröffentlicht in Kooperation mit dem Handelsblatt Research Institute ihr neues Factbook mit Fokus auf die Assetklasse der Logistikimmobilien in Großbritannien.

Die Assetklasse der Logistikimmobilien profitiert aktuell sehr stark von strukturellen Veränderungen im Logistikbereich und bietet attraktive Investitionsmöglichkeiten und einen exklusiven Zugang in den Logistiksektor, um nachhaltig von den Entwicklungen der Branche zu profitieren.

Dabei sorgen insbesondere der große Wohlstand, der Wachstum des E-Commerce, die hohe Industrialisierung sowie das Import-/Exportwesen langfristig für eine stabile Nachfrage nach innovativen Logistikkonzepten. Logistikimmobilien gelten bei institutionellen Investoren im aktuellen Marktumfeld als Immobilieninvestment der Zukunft.

Factbook „Logistikimmobilien in Großbritannien – Attraktives Marktumfeld für Investoren“

„Mit der Deutschen Finance verbindet uns nicht nur eine langjährige Zusammenarbeit, sondern auch eine gemeinsame Leidenschaft für innovative Finanzthemen. Die infografische Darstellung der komplexen Sachverhalte ermöglicht dabei einem breiten Leserkreis einen leichten Zugang zu dieser spannenden Thematik“, kommentiert Barbara Burk, Director Business Development des Handelsblatt Research Institute.

In langjähriger Kooperation mit dem Handelsblatt Research Institute publiziert die DEUTSCHE FINANCE GROUP regelmäßig Factbooks zu relevanten Fachthemen aus der Investment- und Immobilienbranche. Das Handelsblatt Research Institute (HRI) wurde Anfang 2013 als unabhängiges Forschungsinstitut unter dem Dach der Verlagsgruppe Handelsblatt gegründet.

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Die Real I.S. fokussiert die Organisation des Investment Managements und damit den Transaktionsbereich:

Barbara Geidner, Head of Investment Management international, und Maximilian Kube, Head of Investment Management D-A-CH, werden zu ersten Ansprechpartnern für Investments und Desinvestments. Sie berichten direkt an Jochen Schenk, den Vorstandsvorsitzenden der Real I.S. AG.

„Gerade jetzt, wenn es darum geht, sich auf eine neue Marktphase vorzubereiten, ist für eine Fokussierung im Transaktionsmanagement der richtige Zeitpunkt. Mit Barbara Geidner und Maximilian Kube können wir das im Investment Management gezielt umsetzen. Beide arbeiten seit vielen Jahren bei der Real I.S. und verfügen über eine umfassende Expertise, Erfahrung und das passende Netzwerk. Ich freue mich darauf, noch enger als zuvor mit beiden zusammenzuarbeiten“, erklärt Jochen Schenk, Vorstandsvorsitzender der Real I.S. AG.

Axel Schulz, bisher Global Head of Investmentmanagement, hat sich neu orientiert. „Wir alle bedanken uns bei Axel Schulz für knapp sieben Jahre bei der Real I.S. Gemeinsam haben wir viel erreichen können. Wir wünschen ihm bei seiner nächsten beruflichen Herausforderung und auch darüber hinaus alles Gute“, sagt Jochen Schenk.

Über die Real I.S. Gruppe

Die Real I.S. Gruppe ist seit über 30 Jahren der auf Immobilieninvestments spezialisierte Fondsdienstleister der BayernLB. Das Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe zählt zu den führenden Asset-Managern am deutschen Markt. Neben alternativen Investmentfonds (Spezial-AIF und geschlossene Publikums-AIF) und einem offenen Immobilien-Publikumsfonds umfasst das Produkt- und Dienstleistungsangebot individuelle Fondslösungen, Club-Deals, Joint Ventures sowie Asset-Management-Mandate für institutionelle Kunden. Die Real I.S. Property Management GmbH rundet das Leistungsspektrum ab. Die Real I.S. Gruppe hat rund 13 Milliarden Euro Assets under Management und verfügt über zwei lizenzierte Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) nach KAGB sowie Tochtergesellschaften bzw. Niederlassungen in Frankreich, Luxemburg, Spanien, den Niederlanden und Australien. Weitere Informationen unter www.realisag.de bzw. www.realis-australia.com.au

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REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement, Innere Wienstr. 17, ­81667 München Tel.: 089/489082­0, Fax: 089/489082­295, www.realisag.de

Das Heizungsgesetz soll in Kürze vom Bundestag verabschiedet werden und der energetischen Sanierung im Gebäudebestand einen Schub verleihen.

Doch am Wohnungsmarkt wachsen die Probleme: der Neubau ist zum Erliegen gekommen, die Bau- und Sanierungskosten sind zu hoch, und nun diskutiert die SPD auch noch über einen Mietenstopp für drei Jahre. Wenn das Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen wieder zunehmen soll, muss die Politik mehr Anreize setzen, anstatt zu bremsen.

Ein Kommentar von Markus Steinhauser, CEO der Wohnraum AG

Am 8. September soll nun das Gebäudeenergiegesetz (GEG), gemeinhin Heizungsgesetz genannt, endlich durch den Bundestag. Dann soll für den Heizungstausch in Wohngebäuden gesetzlich vorgeschrieben werden, dass die neue Heizung zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gespeist wird. Das geht entweder mit einer ökostrombetriebenen Wärmepumpe, mit grünem Wasserstoff anstelle von Gas, aber auch mit Holz oder Holzpellets als CO2-neutralem Brennstoff. Fest steht aber schon jetzt: Es kommen hohe Kosten auf Hauseigentümer, Vermieter und Wohnungsgesellschaften zu – und damit auch auf die Mieter.

Die Aussichten für die Energiewende im Wohnungsmarkt verdüstern sich zusehends. Der Verkauf von Wärmepumpen ist schon während der Debatte um das GEG nahezu zum Erliegen gekommen, zumal noch unklar war, wie der Staat den Heizungstausch genau fördern will. Das Heizungsgesetz ist aber nur ein Faktor, der die Wohnkosten in Deutschland mittelfristig in die Höhe treibt. Viele Bau- und Sanierungsvorhaben wurden nicht nur wegen des Streits um das GEG, sondern wegen der stark gestiegenen Baukosten und Bauzinsen gestoppt. Im Neubau werden seit Monaten reihenweise Projekte storniert oder gar nicht erst begonnen, bei Bauträgern und Projektentwicklern baut sich eine Pleitewelle auf. Die Wohnungsnot hat sich verschärft, die Mieten sind vielerorts bereits kräftig gestiegen.

In dieser prekären Gemengelage debattiert die Regierungspartei SPD nun auch noch über einen Mietpreisdeckel für die nächsten drei Jahre. Die Mieten sollen in angespannten Wohnungsmärkten in dieser Zeit um maximal sechs Prozent steigen dürfen, maximal auf das Niveau der ortsüblichen Miete. Von einer Atempause für Mieter ist die Rede. Das ist eine fatale, ja widersinnige Idee. Denn solch eine Mietpreisbremse würde alle bisherigen Bemühungen – wie etwa das Ringen um das Heizungsgesetz und die zugehörige Förderkulisse – konterkarieren. Wir haben brauchbare Ideen und Regelungen gefunden – und laufen nun Gefahr, das Erreichte noch vor dem Startschuss zu sabotieren. Statt einer Atempause droht dem Wohnungsmarkt der Erstickungstod.

Wollen wir weg von Gas und Öl und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum schaffen, gibt es zur Sanierung des Baubestandes keine Alternative. Die Mehrheit der Menschen lebt nun mal in Häusern, die schon Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alt sind. Hier liegt das größere Potenzial, aber hier sind auch die Lösungsansätze komplexer. Aus der Sanierung von mehr als tausend Wohneinheiten aus den 50er und 60er Jahren wissen wir, dass jedes Gebäude individuell betrachtet werden muss, um die ökonomisch und energetisch sinnvollsten Sanierungsmaßnahmen auszuwählen. Den Mietaufschlag beziehungsweise die Modernisierungsumlage pauschal für alle zu begrenzen, ist dabei genauso unverhältnismäßig wie die zuvor befürchtete Wärmepumpenpflicht. Denn nicht nur die Gebäude müssen beim Heizungstausch individuell betrachtet werden, sondern auch das vor Ort geltende Mietniveau. 50 Cent pro Quadratmeter spürt der Mieter in München kaum, der Mieter im ländlichen Raum mit nur einem Viertel der Münchner Mieten jedoch sehr wohl. Auch hier wären Einzelbetrachtungen im Sinne der Menschen, die in den sanierungsbedürftigen Wohnungen leben.

Ein Mietendeckel verhindert rentables Investieren

Sanierungen sind dabei nicht unbedingt billiger zu haben als ein Neubau, ökologisch und gesellschaftlich aber unbestritten sinnvoll. Da ist es nur fair, dass Vermieter einen Teil der Kosten dafür auf die Miete aufschlagen dürfen. Klar, das muss mit Augenmaß geschehen. Aber pauschal eingefrorene Mieten sind kontraproduktiv. Ein Mietpreisdeckel würde die bisherigen Bemühungen, die energetische Sanierung im Bestand voranzutreiben, zunichte machen. Es würde weitere verlorene Jahre bedeuten, wenn die Haus- und Wohnungseigentümer keine Chance mehr sehen, rentabel zu investieren. Im Gegenteil, die Pleitewelle in der Immobilienbranche würde sich ungebremst fortsetzen.

Vermieter werden bei einer Begrenzung der Modernisierungsumlage oder der Mieten daher weniger investieren als notwendig wäre, damit sie keine roten Zahlen schreiben. Unfrieden zwischen Mietern und Vermietern ist so programmiert. Aber nur zufriedene Mieter sind bereit, Mehrkosten für eine energetische Sanierung mitzutragen. Und wer zufriedene Mieter hat, hat auch kaum leerstehende Wohnungen in den Häusern.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Staat Vermieter stärker entlastet, damit der Mietaufschlag so moderat wie möglich ausfällt. Die Förderpolitik muss ihren Fokus auf die Menschen legen, nicht auf die Technik. Um das klarzustellen: Es kann es nicht darum gehen, die Renditen für die Vermieter zu erhöhen, aber eine schwarze Null muss am Ende der Amortisationszeit für die Investitionen der Hauseigentümer möglich sein – sonst werden sich viele Vermieter gegen die Energiewende im Wohngebäudebereich sperren.

Zum Autor:

Markus Steinhauser ist Gründer und CEO der Wohnraum AG, einem modernen und innovativen Immobilienunternehmen aus Kempten im Allgäu. Das Unternehmen hat sich auf die Revitalisierung, das Immobilien-Asset-Management und die Verwaltung von derzeit 1500 Wohneinheiten in fünf Bundesländern fokussiert und verwaltet auch Wohngebäude im Auftrag von Großkunden. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Verwaltung von Wohnanlagen aus den 50er- und 60er-Jahren in C- und D-Lagen, also abseits der Großstädte. Dabei legt die Wohnraum AG großen Wert auf bezahlbaren Mieten (knapp unter Durchschnittsmiete) und eine Reduktion des Leerstands durch zufriedene Mieter.

Verantwortlich für den Inhalt:

WR Wohnraum AG, Beethovenstraße 18, 87435 Kempten (Allgäu), Tel: 0831 93060760, www.wohnraum.ag

Investoren passen eigene Renditeziele an – Preisfindungsphase noch in vollem Gange – Investitionsklima verbessert sich nur in Deutschland

Die Mehrheit der europäischen Immobilien-Investoren (55 Prozent) kalkuliert bei neuen Immobilien-Investments derzeit mit einer jährlichen Rendite von 3 bis 5 Prozent. Das hat eine aktuelle Umfrage von Union Investment unter 134 Immobilienunternehmen und institutionellen Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ergeben. 25 Prozent davon kalkulieren mit einer Zielrendite von 3 bis 4 Prozent, 30 Prozent mit 4 bis 5 Prozent pro Jahr. Ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) setzen bei Neu-Investments eine jährliche Rendite von über 6 Prozent an.

„Die Preisfindungsphase auf den europäischen Immobilienmärkten ist nach wie vor in vollem Gange. Ob die kalkulierten Renditen auch so erzielt werden können, bleibt abzuwarten. Wir beobachten, dass die Preisvorstellungen von Verkäufern und Käufern meist noch nicht zueinander finden. Aus dem stark zurückgegangenen, fragmentierten Transaktionsgeschehen lässt sich aktuell keine klare Marktevidenz ableiten“, so Martin Schellein, Leiter Investment Management Europa bei Union Investment. Laut Studie geht die Mehrheit (60 Prozent) der europäischen Immobilien-Investoren derzeit davon aus, dass es noch länger als zwölf Monate dauert, bis sich die Transaktionsmärkte wieder beleben. 37 Prozent rechnen bereits innerhalb der kommenden zwölf Monaten mit einer deutlichen Belebung des Investmentmarkts.

Eigene Renditeziele angepasst

Bei den selbstgesteckten Renditezielen der Immobilien-Portfolios europäischer Immobilien-Investoren zeigt sich kein klarer Trend: 31 Prozent der Befragten haben ihre Ziele nach unten angepasst, 26 Prozent nach oben. 39 Prozent haben ihre selbstgesteckten Renditeziele indes bis dato nicht geändert. Über die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer (60 Prozent) geben an, dass sie ihre selbstgesteckten Renditeziele in den kommenden drei Jahren dennoch nicht erreichen werden.

Deutliche Länder-Unterschiede bei der Investmentstrategie

Ein Ausverkauf an den europäischen Immobilienmärkten ist nach wie vor nicht in Sicht. Über die Hälfte der befragten Immobilien-Investoren wollen in den kommenden zwölf Monaten erst einmal abwarten und ihre Immobilien halten oder sogar neu investieren. Im Detail: Bei 25 Prozent der Umfrage-Teilnehmer liegt der strategische Schwerpunkt auf dem Halten ihrer Objekte, bei 27 Prozent auf dem Kauf. Bei 39 Prozent der Befragten liegt der Fokus ihrer Investmentstrategie in den kommenden zwölf Monaten auf dem Verkauf. Immobilien bleiben jedoch ein unverzichtbarer Baustein in der Asset Allokation: Laut Studie gaben 67 Prozent der Befragten die Krisen-Resistenz und Werterhaltungsfunktion als wichtigste Eigenschaft des Betongoldes an.

Je nach Land unterscheiden sich die Investmentstrategien allerdings deutlich. Während in Deutschland (55 Prozent der Befragten) und Frankreich (39 Prozent) in den kommenden zwölf Monaten stärker auf Verkäufe gesetzt wird, liegt in Großbritannien der Schwerpunkt der Investmentstrategie auf Abwarten und Halten (52 Prozent der Befragten). Nur 21 Prozent der befragten britischen Investoren setzen auf Verkäufe.

Investitionsklima steigt, aber nur in Deutschland

Die Stimmung an den europäischen Immobilienmärkten bleibt insgesamt gedämpft. Der von Union Investment in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ermittelte Immobilien-Investitionsklimaindex zeigt zudem ein recht uneinheitliches Bild: Während das Barometer in Deutschland um 2,4 auf 61,3 Punkte gestiegen ist, ging es in Frankreich und Großbritannien bergab. Am stärksten hat sich die Stimmung in Frankreich verschlechtert: Der Index sank im ersten Halbjahr 2023 um 2 auf 59,3 Punkte. In Großbritannien rutschte das Barometer nur um leichte 0,7 auf 59,6 Punkte.

Über die Union Investment-Umfrage

Der europäische Immobilien-Investitionsklimaindex von Union Investment wird seit 2005 ermittelt, seit Frühjahr 2008 halbjährlich. Der Index berechnet sich aus den vier Teilindikatoren „Marktstruktur“, „Rahmenbedingungen“, „Standortbedingungen“ und „Erwartungen“, die mit jeweils 25 Prozent gewichtet werden. Für die aktuelle Auswertung hat das Marktforschungsinstitut Ipsos von Juni bis August 2023 insgesamt 134 Immobilienunternehmen und institutionelle Immobilieninvestoren in Deutschland (n=65), Frankreich (n=36) und Großbritannien (n=33) befragt.

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Ein immowelt Ranking der 107 kreisfreien Städte, in dem die monatlichen Median-Bruttogehälter mit den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen verglichen wurden, zeigt:

Spitzenplatzierung für Salzgitter: Wohneigentum kostet im Schnitt 1.604 Euro pro Quadratmeter – das mittlere monatliche Bruttogehalt ist mit 4.487 Euro fast dreimal so hoch

Auf den Plätzen 2 bis 5 folgen Pirmasens, Dessau-Roßlau, Gera und Gelsenkirchen, die durch niedrige Immobilienpreise überzeugen

Städte mit den höchsten Gehältern: Ingolstadt im Leistbarkeits-Ranking auf Platz 57, Wolfsburg auf Rang 14

Schlusslichter: In München, Hamburg und Potsdam halten die Gehälter nicht mit den Kaufpreisen Schritt

Die jahrelangen Preisanstiege sowie das hohe Zinsniveau haben den Immobilienkauf deutlich erschwert. Ein Leistbarkeits-Ranking von immowelt zeigt jedoch, dass es nach wie vor Städte gibt, in denen der Wohnungskauf auch für Normalverdiener möglich ist. Das beste Verhältnis zwischen Einkommen und Immobilienpreisen besteht laut Untersuchung in Salzgitter: Dort beträgt das monatliche Bruttogehalt der Einwohner 4.487 Euro und somit das 2,8-fache des Quadratmeterpreises einer Bestandswohnung (1.604 Euro). Für die Erstellung des immowelt Rankings wurde in jeder der 107 kreisfreien Städte der Quotient aus monatlichem Median-Bruttogehalt und durchschnittlichem Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) gebildet.

“Trotz der Preis-Rallye des vergangenen Jahrzehnts gibt es zahlreiche Städte, in denen die Gehälter schneller gestiegen sind als die Immobilienpreise”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “Potenzielle Käufer sollten vor allem einen Blick auf die kleineren kreisfreien Städte an der Spitze des Leistbarkeits-Rankings werfen. Dort ist der Traum von den eigenen vier Wänden auch für Normalverdiener nach wie vor realistisch.”

Beste Leistbarkeit in Salzgitter, Primasens und Dessau-Roßlau

Neben Salzgitter fällt das Verhältnis von Gehältern und Immobilienpreisen besonders in Städten mit niedrigem Preisniveau vorteilhaft aus. Auf Platz 2 im Leistbarkeits-Ranking liegt das rheinland-pfälzische Pirmasens. Dort kostet eine Bestandswohnung im Schnitt 1.266 Euro pro Quadratmeter – der zweitniedrigste Wert aller Städte. Das Bruttogehalt der Einwohner liegt mit 3.441 Euro im hinteren Mittelfeld – 2,7-mal höher als der Quadratmeterpreis. Hinter Pirmasens folgen auf den Plätzen 3 und 4 mit Dessau-Roßlau und Gera zwei kreisfreie Städte aus Ostdeutschland. Dort fallen die Medianentgelte 2,5 bzw. 2,4-mal so hoch aus wie die Quadratmeterpreise. Zwar sind die Gehälter im Osten tendenziell niedriger als in westdeutschen Städten, das gleiche gilt jedoch für die Immobilienpreise. So kostet eine Bestandswohnung im thüringischen Gera derzeit im Mittel 1.210 Euro – der geringste Wert aller untersuchten Städte.

Bezahlbares Wohneigentum finden Käufer auch im Ruhrgebiet, das mit Gelsenkirchen (Platz 5), Duisburg (Platz 7) und Herne (Platz 9) gleich dreimal in den Top 10 vertreten ist. Komplettiert werden die vorderen Ränge durch Chemnitz (Platz 10) sowie die beiden norddeutschen Städte Emden (Platz 6) und Bremerhaven (Platz 8).

Städte mit höchsten Gehältern schneiden unterschiedlich ab

Eine weitere Stadt aus Norddeutschland hat die Top 10 nur knapp verpasst. In Wolfsburg beträgt das mittlere Monatsgehalt das 1,9-fache des Quadratmeterpreises, was Rang 14 im Leistbarkeits-Ranking ergibt. Während sich die Autostadt preislich im Mittelfeld befindet – der Quadratmeter kostet im Schnitt 2.788 Euro – verfügen die Bewohner mit 5.238 Euro über das zweithöchste Bruttogehalt aller untersuchten Städte. Nur in Ingolstadt (5.282 Euro) fällt der Medianverdienst noch höher aus. Da Wohneigentum dort mit 4.507 Euro pro Quadratmeter aber vergleichsweise teuer ist, schneidet die oberbayerische Audi-Stadt deutlich schlechter ab als Wolfsburg. Das Gehalt beträgt das 1,2-fache des Kaufpreises – das bedeutet Platz 57 im Ranking.

Schwerster Stand für Normalverdiener in München, Hamburg und Potsdam

In 28 der 107 kreisfreien Städte übersteigt der Quadratmeterpreis das mittlere Bruttogehalt sogar. Den letzten Platz im Leistbarkeits-Ranking der kreisfreien Städte belegt München, wo der Quotient aus Gehalt und Kaufpreis bei 0,6 liegt. Das mittlere Münchner Monatsgehalt von 4.892 Euro ist zwar das fünfhöchste aller untersuchten Städte, gleichzeitig kostet aber der Quadratmeter Wohneigentum mit 8.417 Euro deutlich mehr als in jeder anderen kreisfreien Stadt. Auch in Hamburg (Platz 106) und Berlin (Platz 101) ist Wohneigentum mit einem mittleren Einkommen nur schwer leistbar. Beide Städte liegen beim Gehalt im oberen Mittelfeld, zählen aber zu den teuersten Pflastern der Untersuchung.

Neben den Metropolen befinden sich auch mehrere kleinere Großstädte auf den hinteren Plätzen des Leistbarkeits-Rankings. In Potsdam beträgt das mittlere Monatsgehalt (3.548 Euro) lediglich das 0,7-fache des durchschnittlichem Quadratmeterpreises (5.086 Euro) – das ergibt Rang 105 von 107 Städten. In den bayerischen Gemeinden Landshut (Platz 102), Rosenheim (Platz 103) und Lindau (Platz 104) ist der Wohnungskauf für Normalverdiener ebenfalls nur schwer zu stemmen.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 107 kreisfreien Städten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die aktuellen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) wieder. Die Daten für die Bruttogehälter stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Es handelt sich um Medianentgelte, das heißt, die eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber.

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Dass Immobilienbesitz eine erfolgreiche Methode zum Vermögensaufbau ist, zeigt eine aktuelle Auswertung der Kaufangebote von ImmoScout24, die über der Millionen-Euro-Grenze liegen.

Die Zahl der Eigentümer:innen, die Immobilien mit einem Angebotspreis über eine Millionen Euro auf ImmoScout24 anbieten, ist innerhalb von fünf Jahren um mehr als das Doppelte gestiegen.

Die Zahl der Immobilien mit Millionenwert hat sich in den letzten fünf Jahren auf ImmoScout24 mehr als verdoppelt.

Eigentümer:innen von Häusern sind häufiger in die Millionärsliga aufgestiegen als Wohnungsbesitzer:innen.

8 von 10 Städten mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten liegen in Bayern. Gleiches gilt für die Städte mit dem stärksten Anstieg von hochpreisigen Immobilien.

Unter den Metropolen sticht München (31 %) mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten hervor, gefolgt von Düsseldorf (22 %).

Seit dem 1. Halbjahr 2018 sind die Angebotspreise von Wohnungen im Schnitt um rund 60 Prozent gestiegen, die von Häusern um mehr als 50 Prozent. Ungeachtet der Preisdelle Mitte 2022 sind viele Immobilien im Zuge des Preisanstiegs der letzten fünf Jahre zu Millionen-Objekten geworden. Auf ImmoScout24 waren im 1. Halbjahr 2023 rund 44.000 Wohnungen und Häuser zum Kauf mit einem Kaufpreis von einer Million Euro und mehr im Angebot. Fünf Jahre zuvor waren es noch rund 19.000 Objekte in dieser Preisklasse. Damit hat sich innerhalb von fünf Jahren allein die Zahl der verkaufswilligen Immobilien-Millionär:innen mehr als verdoppelt. Die Gruppe der Eigentümer:innen, die insgesamt in die Millionärs-Liga aufgestiegen sind, dürfte um ein Vielfaches stärker gewachsen sein.

Häuser machten Eigentümer:innen in den vergangenen Jahren indes häufiger zu Immobilien-Millionär:innen als Wohnungen: Der Häuser-Anteil an der Gesamtzahl der angebotenen Millionen-Objekte wuchs innerhalb der vergangenen fünf Jahren von 74 Prozent auf 79 Prozent an.

“Angesichts der Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt haben sich jüngst viele Eigentümer:innen und Kaufinteressent:innen gefragt, wie lohnend Immobilienbesitz noch ist”, erklärt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. “Die Preisentwicklung und die Tatsache, dass sich innerhalb von fünf Jahren die Zahl der angebotenen Millionen-Objekte auf ImmoScout24 mehr als verdoppelte hat, macht klar: Immobilien bleiben attraktiv für den Vermögensaufbau. Eigentümer:innen haben dank der Preisentwicklung der letzten Jahre deutlich Vermögen aufgebaut – häufig sogar Millionen-Werte. Zwar erschwert die Zinslage den Immobilienkauf zurzeit, jedoch rechnen Ökonom:innen weltweit mit mittelfristig wieder deutlich steigenden Preisen, auch in Deutschland und über einen längeren Zeitraum.”

Bayerische Städte mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten

Die Top Ten der Städte mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten am Gesamtangebot werden klar von bayerischen Orten dominiert: 8 von 10 dieser Städte / Kreise liegen im Freistaat. Angeführt wird das Ranking vom Kreis Starnberg. Mehr als 60 Prozent der Verkäufer:innen bieten hier Millionen-Objekte an. Im Starnberger Stadtteil Berg liegt der Angebotspreis im Median mit 3,9 Millionen Euro am höchsten. Platz zwei des Rankings belegt der bayerische Kreis Miesbach. 53 Prozent der angebotenen Wohnimmobilien knacken die Millionen-Grenze. Der Kreis München übertrumpft mit seinem hochpreisigen Immobilienangebot inzwischen das Stadtgebiet und belegt Platz drei des Rankings. Das Umland der Metropole wartet mit 38 Prozent Millionen-Objekten auf.

Unter den Top Ten der Orte mit den meisten Millionen-Objekten liegen nur zwei nicht in Bayern. Auf Position 8 ist das der Kreis Nordfriesland, rund ein Viertel der Kaufangebote (26 %) kosten hier eine Million Euro und mehr. Ein großer Teil davon ist auf Sylt zu finden, so etwa im Stadtteil Berg mit einem Median-Immobilienpreis von 1,8 Millionen Euro. Platz 10 belegt schließlich Baden-Baden in Baden-Württemberg mit ebenfalls fast einem Viertel Millionen-Kaufobjekte (24 %).

Auch in Sachen Zuwachs der Millionen-Objekte liegen 8 von 10 der Top Ten-Orte in Bayern. Im Kreis Garmisch-Patenkirchen stieg die Zahl der Immobilien-Millionär:innen am stärksten: Um 14 Prozentpunkte auf 36 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Der Kreis Miesbach auf Platz 2 verzeichnet in diesem Zeitraum ein um 12 Prozentpunkte erhöhtes Millionen-Angebot (auf 53 %). Und im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm legte der Anteil der Millionen-Objekte um acht Prozentpunkte auf 11 Prozent zu. Im Kreis Nordfriesland (Rang 7) stieg die Zahl der (verkaufswilligen) Immobilien-Millionäre um sechs Prozentpunkte auf 26 Prozent. Auf Platz 8 überrascht Erfurt in Thüringen mit einem Wachstum von ebenfalls sechs Prozentpunkten t auf 11 Prozent Millionen-Objekte.

Im Metropolenvergleich liegt München mit 31 Prozent Immobilien-Millionären auf dem ersten Platz, gefolgt von Düsseldorf mit 22 Prozent und Hamburg mit 21 Prozent. Frankfurt und Stuttgart liegen mit einem Anteil von 16 Prozent und 17 Prozent ebenfalls dicht beieinander. Berlin (14 %) und Köln (13 %) belegen die letzten Plätze. In München und Düsseldorf sank der Anteil von Millionen-Objekten am Gesamtangebot leicht (-1 %), in Frankfurt und Stuttgart etwas stärker (-4 %).

Methodik

Für die Auswertung wurde das Gesamtangebot an Wohnimmobilien auf ImmoScout24 mit dem Angebot von Objekten mit einem Angebotspreis von einer Million Euro und mehr auf Stadtteil- und Stadt-Ebene ins Verhältnis gesetzt. Auf Stadtteil-Ebene wurde zudem der Angebotspreis der Immobilien im Median ermittelt. Dies jeweils für die ersten sechs Monate des Jahres 2018 und die ersten sechs Monate des Jahres 2023.

Über ImmoScout24

ImmoScout24 ist die führende Online-Plattform für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland. Seit über 20 Jahren revolutioniert ImmoScout24 den Immobilienmarkt. Jeden Monat suchen rund 19 Millionen Nutzer:innen auf unserem Online-Marktplatz oder in unserer App ein neues Zuhause oder die passende Gewerbefläche. Deshalb kennen 98 Prozent der Zielgruppe ImmoScout24. Mit seinen digitalen Lösungen schafft der Online-Marktplatz Orientierung und bringt Eigentümer:innen, Makler:innen und Immobiliensuchende erfolgreich zusammen. ImmoScout24 arbeitet an dem Ziel, Transaktionen rund um die Immobilie digital abzuwickeln und dadurch komplexe Entscheidungen für seine Nutzer:innen einfacher zu machen. Seit 2012 ist ImmoScout24 auch auf dem österreichischen Wohn- und Gewerbemarkt aktiv und erreicht monatlich rund 3 Millionen Suchende.

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Im Umland der Städte und in anderen verdichteten Regionen dürften die Preise etwas weniger nachgeben – Wohneigentum bleibt insgesamt teuer – Kaufinteressenten zeigen große Bereitschaft zu Eigenleistung und Heizungstausch

3,5 Millionen Euro für ein freistehendes Einfamilienhaus in München und Hamburg, 15.000 Euro in der thüringischen Spielkartenstadt Altenburg – das sind die Extremwerte, die die Immobilienvermittler von Landesbausparkassen (LBS) und Sparkassen für den diesjährigen Preisspiegel der LBS-Analyse “Markt für Wohnimmobilien” zu Protokoll gaben. Aber auch wenn man die Extreme außen vor lässt und die regional üblichen Preise betrachtet, ist die Spanne groß: München ist mit Preisen von im Mittel 2,5 Millionen Euro für ein Eigenheim das teuerste Pflaster aller im Preisspiegel erfassten 995 Städte und Gemeinden, am günstigen ist es im südöstlichen Vorharz in der Kleinstadt Eisleben mit 80.000 Euro.

Der LBS-Preisspiegel wird jährlich bei den Immobiliengesellschaften von LBS und Sparkassen erhoben. In diesem Jahr gaben insgesamt 581 Immobilienfachleute Auskunft über ihr Geschäftsgebiet. Vielerorts sind Wohnimmobilien nach wie vor teuer. Dennoch hat die Verdrei- bis Vervierfachung der Bauzinsen erste Bremsspuren hinterlassen. Im Frühjahr 2023 lagen die Preise für ältere Einfamilienhäuser aus der LBS-Vermittlungstätigkeit im bundesweiten Durchschnitt gerade noch um knapp 3 Prozent über ihrem Vorjahresniveau – ein Jahr zuvor hatte der Preisanstieg noch 14 Prozent betragen. Für gebrauchte Reihenhäuser und Eigentumswohnungen meldeten die Marktbeobachter zuletzt lediglich ein Preisplus von weniger als 2 Prozent. Neubau und Bauland haben sich dagegen um knapp 5 bis knapp 9 Prozent und damit deutlich stärker verteuert.

Bis zum Ende des Jahres werden die Folgen des Zinsanstiegs aber wohl noch offensichtlicher zu Tage treten: Weil Immobilienfinanzierungen durch das Zusammentreffen von hohen Preisen und Zinsen für private Haushalte kaum noch zu stemmen sind, gehen die Vermittler erstmals seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr von einer steigenden Nachfrage nach Wohnimmobilien aus, sondern im Gegenteil von einer kräftigen Abnahme. Nach ihrer Einschätzung führt dies dazu, dass sowohl Eigentumswohnungen als auch Einfamilienhäuser und Reihenhäuser aus dem Bestand um rund 6 bis 7 Prozent günstiger werden könnten. In den Städten, aber auch in abgelegeneren ländlichen Regionen wird der Preisrückgang voraussichtlich noch etwas größer ausfallen, im Umland der Städte und in anderen verdichteten Regionen dagegen moderater. Für Bauland erwarten die Immobilienvermittler insgesamt nur leichte Preisrückgänge, und beim Neubau besteht wohl kein Preisspielraum nach unten.

“Die Wohneigentumsbildung bleibt also vorerst schwierig, weil die höhere Belastung durch die Zinsen nicht vollständig von geringeren Preisen kompensiert wird”, ordnet LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann die Situation ein. “Unsere Immobilienvermittler erleben immer wieder, dass die Kaufinteressenten alle Register ziehen, um den Sprung in die eigenen vier Wände trotzdem zu schaffen. Deshalb haben wir sie auch danach gefragt, welche Strategien am häufigsten zum Einsatz kommen.” Das Ergebnis: 72 Prozent der Befragten nannten das Erbringen von mehr Eigenleistung. Aber auch Kompromisse bei Objekt und Standort sind ihren Angaben zufolge an der Tagesordnung. Wer könne, mobilisiere zudem weitere Kapitalquellen. Nur auf die eigene Immobilie zu verzichten – das sei für die meisten ihrer Kundinnen und Kunden keine Option, bestätigten die Marktkenner unisono.

“Und das ist letztlich auch gut so”, weist Guthmann auf einen wichtigen Punkt hin: “Jeder Eigentümerwechsel bringt auch den Klimaschutz voran, wie unsere Befragung bestätigt.” Fast alle Immobilienvermittler berichten, dass die Neu-Eigentümer ihre fossile Heizung früher oder später durch ein nachhaltigeres Modell ersetzen wollen – gut jeder fünfte hat beobachtet, dass dies kurzfristig geschehen soll.

Ein Auszug aus dem Preisspiegel 2023

Die häufigsten Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser in den teuersten und den günstigsten … in Euro

Großstädten über 500.000 Einwohner

München 2.500.000

Stuttgart 1.100.000

Frankfurt am Main 1.075.000

Düsseldorf 1.075.000

Nürnberg 900.000

Köln 860.000

Hamburg 750.000

Berlin 720.000

Hannover 640.000

Dresden 500.000

Essen 495.000

Dortmund 460.000

Bremen 400.000

Leipzig 360.000

Großstädten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern

Wiesbaden 1.200.000

Freiburg/Breisgau 1.000.000

Regensburg 1.000.000

Heidelberg 890.000

Augsburg 850.000

Erlangen 850.000

Ingolstadt 800.000

Mainz 750.000

Potsdam 750.000

Würzburg 750.000

Chemnitz 330.000

Hagen 325.000

Bottrop 310.000

Gelsenkirchen 300.000

Magdeburg 300.000

Salzgitter 300.000

Moers 285.000

Hamm 270.000

Bremerhaven 260.000

Siegen 255.000

Klein- und Mittelstädten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern

Gauting (BY) 1.600.000

Starnberg (BY) 1.600.000

Bad Soden am Taunus (HE) 1.300.000

Garmisch-Partenkirchen (BY) 1.300.000

Vaterstetten (BY) 1.300.000

Haar (BY) 1.200.000

Hofheim am Taunus (HE) 1.200.000

Konstanz (BW) 1.200.000

Ottobrunn (BY) 1.200.000

Unterhaching (BY) 1.200.000

Unterschleißheim (BY) 1.200.000

Aschersleben (ST) 165.000

Staßfurt (ST) 160.000

Zeitz (ST) 155.000

Sangerhausen (ST) 140.000

Bernburg/Saale (ST) 130.000

Blieskastel (SL) 130.000

Grimma (SN) 120.000

Sondershausen (TH) 120.000

Nordhausen (TH) 100.000

Eisleben (ST) 80.000

Gemeinden im Umland der Großstädte und ausgewählten regionalen Zentren

Grünwald (BY) 2.000.000

Gräfelfing (BY) 1.800.000

Herrsching am Ammersee (BY) 1.500.000

Planegg (BY) 1.500.000

Gröbenzell BY) 1.445.000

Neubiberg (BY) 1.400.000

Oberhaching (BY) 1.400.000

Bad Tölz (BY) 1.300.000

Holzkirchen (BY) 1.300.000

Kronberg im Taunus (HE) 1.235.000

Forst (Lausitz) (BB) 175.000

Guben (BB) 175.000

Aue-Bad-Schlema (SN) 170.000

Hohe Börde (ST) 170.000

Schwarzenberg/Erzgebirge (SN) 170.000

Finsterwalde (BB) 150.000

Merchweiler (SL) 150.000

Wanzleben-Börde (ST) 150.000

Lichtenau (NW) 145.000

Mandelbachtal (SL) 130.000

Coswig (Anhalt) (ST) 125.000

Die LBS-Frühjahrsumfrage

Die Immobilienexperten von LBS und Sparkassen werden seit 2000 jedes Frühjahr zu ihrer Einschätzung der Angebots- und Nachfragesituation auf dem Neubau- und Gebrauchtwohnungsmarkt befragt. Außerdem geben sie Auskunft über typische Preise vor Ort in jeweils mittleren bis guten Lagen. Die Erhebung für 400 Kreise und kreisfreie Städte ergibt ein umfassendes Bild der Wohnungsmarktsituation in Deutschland.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Friedrichstraße 83, 10117 Berlin, Tel: 030 20225-5381, Fax: 030 20225-5385, www.lbs.de

München behauptet erneut seinen Rang als teuerste deutsche Immobilienstadt: Der Quadratmeterpreis stieg von 10.500 Euro (2021) auf 11.400 Euro/qm (2022) und liegt damit 237,4 Prozent über Bundesdurchschnitt

Auch in Berlin und Hamburg zogen die Immobilienpreise erneut leicht an und liegen nun jeweils erstmals über 150 Prozent im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.

Israel – in diesem Jahr erstmals in dem Ranking berücksichtigt – war 2022 das teuerste Land für den Immobilienkauf mit einem durchschnittlichen Preis/qm von 5.701 Euro; zugleich ist Tel Aviv die teuerste Stadt Europas (14.740 Euro/qm) vor Paris, dem bisherigen Spitzenreiter im Deloitte Ranking.

Der europäische Immobilienmarkt bleibt angesichts anhaltender Herausforderungen durch hohe Inflation, gestiegenen Zinsen und Energiekosten angespannt. In seinem neuen “Property Index 2023” sieht Deloitte die Situation auf den europäischen Wohnimmobilienmärkten uneinheitlich und generell weiter unter Druck.

So legten die Immobilienpreise in einigen Ländern stark zu, andere Immobilienmärkte brachen regelrecht ein. Besonders starke Preiszuwächse beim Immobilienkauf verzeichneten südosteuropäische Länder wie Bosnien-Herzegowina, Ungarn und Kroatien mit jeweils weit über 20 Prozent, während die durchschnittlichen Transaktionspreise (auf EURO Basis) in Großbritannien (-18,8%) und Dänemark (-9,7%) zum Teil dramatisch sanken.

Bemerkenswert ist die Entwicklung in Israel: Dessen Metropole Tel Aviv löste mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 14.740 Euro Paris als teuerste Immobilienstadt ab. Zugleich verzeichnet auch Israel selbst mit einem Plus von 14,1 Prozent (auf Euro-Basis) einen Boom bei den Immobilienpreisen.

In Deutschland hingegen hat sich der Immobilienboom abgebremst, die Kaufpreise legten nur noch vereinzelt relevant moderat zu, während die Mieten infolge des Wohnungsmangels und der rückläufigen Bautätigkeit weiterhin deutlich anstiegen.

“Die Immobilienbranche war im vergangenen Jahr mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert, die die Entwicklung der europäischen Wohnungsmärkte stark beeinflusst haben”, erklärt Michael Müller, Partner und Sector Lead Real Estate bei Deloitte. “Dies dürfte auch die sehr unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Ländern erklären.”

Energiepreise setzen Immobilienbranche unter Druck

Im Jahr 2022 war der europäische Wohnungsmarkt vor allem mit steigenden Energiepreisen konfrontiert. Projektentwickler sahen sich gezwungen, alternative Energielösungen in ihre Projekte zu integrieren. Dasselbe gilt für Hausbesitzer, die ihre Häuser mit Sonnenkollektoren, geothermischen Systemen oder anderen Technologien für erneuerbare Energien aufrüsten.

“Generell unterscheidet sich 2022 in vielerlei Hinsicht von den vorangegangenen Jahren: Nicht zuletzt die steigenden Energiekosten haben den Immobiliensektor zum Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit gezwungen und einen Weg in Richtung ESG geebnet – insofern kann 2022 als Beginn der nachhaltigen Transformation bezeichnet werden”, so Müller.

Investoren in Wartestellung, ESG-Kosten treiben die Baukosten

“Aktuell sind Investoren wegen stagnierender oder sogar sinkender Verkaufspreise und der grundlegenden Unsicherheit in den Märkten, auch hinsichtlich der Zinsentwicklung, noch zurückhaltend “, sagt Müller. “Zudem haben klassische ‘sichere’ Anlageklassen (z.B. Anleihen) aufgrund des veränderten Zinsumfelds für sie an Attraktivität gewonnen”.

Der starke Anstieg der Energiekosten und der Kosten für die Umsetzung der ESG-Regulierungen haben Auswirkungen auf die Baukosten der Projektentwickler.” Dies führe insbesondere in Bezug auf die ESG-Kosten zu einer stärkeren Preisdifferenzierung zwischen Neubauten und älteren Gebäuden am Markt. “Bei Letzteren sind entsprechend im Vergleich zu den Vorjahren größere Preisnachlässe zu erwarten”, so Müller.

Stagnierende Immobilienpreise in Deutschland

Die multizentrische und föderale Struktur des deutschen Wohnungsmarkts erzeugt seit Jahren ein immer größer werdendes Preisgefälle der Städte und Metropolregionen im Vergleich zum Umland bzw. Bundesdurchschnitt. Der Unterschied der Metropolen zum Bundesdurchschnitt hat sich 2022 abermals vergrößert, wenngleich nicht in allen deutschen Großstädten:

So liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in München inzwischen bei 11.400 Euro und damit 237,5 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch in Berlin und Hamburg stiegen die Immobilienpreise erneut leicht und liegen nun jeweils erstmals über 150 Prozent im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.

Deutsche Mieten weiterhin dynamisch

Auch die Mieten in den deutschen Großstädten stiegen weiter an. Wohnraummangel besteht unverändert, besonders in den Metropolregionen. Folge ist anhaltendes Mietpreiswachstum. Weiter verschärft wird dies wird durch die Zuwanderung infolge des Ukraine-Kriegs und die damit verbundene erhöhte Nachfrage, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus.

Zusätzlich unter Druck steht der Immobilienmarkt durch die erhebliche Erhöhung der Finanzierungskosten aufgrund der Anpassung der Zinssätze, die sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt – in einigen Fällen sogar verdreifacht haben. Für Projektentwickler bedeutet dies höhere Baukosten und erhebliche Finanzierungsrisiken für die Entwicklung neuer Wohnungen. Die Renditen der Entwickler verringern sich dadurch drastisch.

Michael Müller bleibt trotz allem optimistisch: “Das Marktumfeld für Wohnimmobilien wird in Deutschland aufgrund der verschiedenen exogenen Faktoren herausfordernd bleiben, wenngleich ab Ende des Jahres 2023 eine Stabilisierung auf dem Investitionsmarkt zu erwarten ist.”

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“Der Nachfrageeinbruch im Wohnungsbau setzt sich immer weiter fort”, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), die aktuellen Meldungen des Statistischen Bundesamtes zu den Baugenehmigungszahlen und den Auftragseingängen im ersten Halbjahr 2023.

“Seit über einem Jahr sehen wir Monat für Monat markant sinkende Baugenehmigungszahlen und Auftragseingänge. Im ersten Halbjahr fehlen uns zum Vorjahr Baugenehmigungen für fast 51.000 Wohnungen. Das ist ein Rückgang um 27%. Nicht anders sieht es bei den Auftragseingängen aus: Hier fehlen uns real ca. 29% zum Vorjahr. Besonders eklatant ist der Rückgang der Baugenehmigungszahlen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie brechen in Summe um über 40% ein. Aber auch bei den Mehrfamilienhäusern – also dem überwiegend Mietwohnungsbereich- kommen nur noch knapp 70% der Genehmigungen rein. Bedenkt man zusätzlich, dass wir schon im Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohnungen von gut 25.000 Wohneinheiten sehen mussten, liegt eines klar auf der Hand: Diese Entwicklung läuft den Erfordernissen des Wohnungsmarktes diametral entgegen. Wir brauchen mehr und nicht weniger Wohnungsbau. Die Bundesregierung hat sich aus gutem Grund 400.000 Wohnungen pro Jahr ins Pflichtenheft geschrieben. Diese Wohnungen bereitzustellen, ist auch eine Frage des sozialen Friedens in Deutschland,” so Pakleppa.

Mit Blick auf diese Entwicklung fordert er sofortige Investitionsanreize: “Die Plan-, Bau- und Immobilienwirtschaft hat mit fast 20% einen bedeutenden Anteil an der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Nur mit schnell wirkenden Investitionsanreizen werden wir verhindern, dass sich der Nachfragerückgang auf die Beschäftigung durchschlägt. Wir haben in den letzten zehn Jahren im Angesicht der Baubedarfe im Wohnungsbau, bei der Infrastruktur, bei der Klima- und Energiewende 200.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Bauunternehmen brauchen jetzt die Aufträge für die geschaffenen Kapazitäten.

Die Zins-Schockstarre beim Wohnungsbau löst sich nicht von alleine auf. Die bisher getroffenen Maßnahmen schaffen offensichtlich keine ausreichende Aktivierung der Nachfrage. Hier braucht es Impulse für alle Segmente auf der Nachfrageseite. Und hier braucht es gemeinsames, kongruentes Handeln von Bund und Ländern: Die Förderung im klimafreundlichen Neubau muss bei den Darlehenssätzen und der Zinsstützung deutlich aufgestockt werden. Im Mietwohnungsbau ist die vom Bauministerium vorgeschlagene Sonder-Afa ohne Bindung an den EH 40-Standard ein Ansatz. Auch bei der Wohneigentumsförderung für Familien sollte die Kopplung entfallen und eine direkte Eigenkapitalstützung erfolgen. Allen potentiellen Investoren würde es helfen, wenn Bund und Länder den Weg für Freibeträge bei der Grunderwerbssteuer freimachen.

Wir dürfen außerdem nicht verkennen, dass auch im übrigen Hochbau, namentlich im Wirtschaftshochbau, seit Jahresbeginn die Order deutlich ausgeblieben sind. Von hier kommt also auch keine Entlastung bzw. Auslastung der geschaffenen Kapazitäten. Zum Halbjahr fehlen im Hochbau ohne Wohnungsbau real gut 13%. Und auch die Aufträge der öffentlichen Hand, im Straßenbau bleiben klar hinter den Vorjahresinvestments zurück. Hier liegen die Order um real 12% hinter dem Vorjahr. Über alle Bausparten fehlen uns zum Vorjahr real ca. 13%, beim anteilsstarken Hochbau sind es 20%. Wir brauchen dringend Wachstums-Chancen-Impulse für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ohne Impulse für die Bauwirtschaft wird das nicht fruchten.”

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes erzielten die Unternehmen im Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Halbjahr einen Umsatz von ca. 49 Mrd. Euro, nominal ein Plus von fast 6%, real, d.h. unter Herausrechnung der Preisentwicklung, ein Minus von 5,5%. Die Order erreichten ein Volumen von ca. 49,7 Mrd. Euro, ein nominaler Rückgang um 2%, real um 13%.

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Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin, Tel: 030-20314-409, www.zdb.de

Am 30.August 2023 hat das Bundeskabinett das Wachstumschancengesetz beschlossen. Das überarbeitete Steuerpaket kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB):

“Die heute vom Bundeskabinett beschlossene degressive Afa von 6 % für den Mietwohnungsbau ist ein erster guter Schritt. Positiv ist, dass sie bereits ab dem EH-55-Standard gilt und für genehmigte Projekte bereits ab dem 1. Oktober 2023 greift. Damit ist die “Attentismusphase” gegenüber dem ersten Entwurf deutlich verkürzt worden. Leider hilft die Regelung nicht, laufende Projekte im Abverkauf zu stützen.

Um den Wohnungsbau als Ganzes in Schwung zu bringen, sind insgesamt weitere Maßnahmen notwendig. Deswegen blicken wir mit Spannung auf das angekündigte Baupaket und den Wohnungsbaugipfel am 25. September. In der aktuellen Wohnungsbaukrise, die sich mehr und mehr auf den gesamten Bau auszubreiten droht und enorm auf die Beschäftigung drückt, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz: Dazu gehören auch Investitionsanreize für den selbstgenutzten Wohnungsbau. Bei der Wohneigentumsförderung für Familien sollte wie bei der neuen Afa im Mietwohnungsbau die Kopplung an den EH-40-Standard entfallen. Es sollten Zuschüsse und Zinsstützung gewährt werden und das zu versteuernde jährliche Haushaltseinkommen auf 90.000 Euro pro Jahr angehoben werden. Bei der Förderung für den Klimafreundlichen Neubau, die an den EH-40-Standard gekoppelt ist, müssen die Darlehenssätze und die Zinsstützung deutlich aufgestockt werden. Außerdem müssen die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer schnellstmöglich kommen. Für den sozialen Wohnungsbau müssen die Mittel von Bund und Ländern so aufgestockt werden, dass der Bau von 100.000 Wohnungen pro Jahr auch umgesetzt werden kann.”

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PwC-Studie zu den Kriterien sozialer Nachhaltigkeit in bei Wohnimmobilien / Social Value wird bereits von den meisten Wohnungsbaugesellschaften berücksichtigt / Einheitliche Standards fehlen / Wohnqualität hat oberste Priorität

Während viele Wohnungsunternehmen bislang in erster Linie umweltbezogene Aspekte (E) im Fokus hatten und sich infolgedessen um ein ökologisch nachhaltigeres Handeln im Rahmen ihrer Geschäftsaktivitäten bemühten, rücken nun auch die nachhaltige Geschäftsführung (G) und soziale bzw. gesellschaftliche Nachhaltigkeit (S) – in den Vordergrund. Die PwC-Studie „Social Value in der Wohnungswirtschaft“ zeigt, inwieweit soziale Nachhaltigkeitsaspekte (S) von den Wohnungsgesellschaften in Deutschland aktuell berücksichtigt werden. Gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) wurden 18 Wohnungsunternehmen zu den wichtigsten Kriterien befragt, anhand derer der Social Value, also der gesellschaftliche Mehrwert von Wohnimmobilien, gemessen werden kann. Die befragten Unternehmen gehören unterschiedlichen Sparten innerhalb der Wohnungswirtschaft an.

Thorsten Schnieders, Partner bei PwC Deutschland: „Für uns wurde in Folge der Studie deutlich, dass das ‚S‘ innerhalb der ESG-Aktivitäten von Wohnungsunternehmen zunehmend aus dem Schatten der bislang vorherrschenden ökologischen Ausrichtung hervortritt. Die Nachfrage nach sozial und gesellschaftlich nachhaltigen Immobilieninvestitionen steigt seit mehreren Jahren und wurde zuletzt noch einmal durch den Bewusstseinswandel in der Gesellschaft aufgrund der COVID-19-Pandemie forciert. Besonders die junge Generation und Initiativen wie das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft e. V. treiben diese Entwicklung voran. Auch auf politischer Ebene gewinnt die gesellschaftliche Nachhaltigkeit aufgrund der geplanten Ausweitung der EU-Taxonomie auf soziale Ziele an Bedeutung.“

Ergebnisse der Umfrage im Überblick

Die Mehrheit (72%) der befragten Marktteilnehmer integriert bereits den Social Value bei unternehmerischen Entscheidungen, vorwiegend bei Umbaumaßnahmen, Modernisierungen und Sanierungen (61%), aber auch bei der Festlegung der Mietpreise (56%) sowie bei Ankaufs- (39%) und Verkaufsentscheidungen (11%).

22 Prozent der teilnehmenden Unternehmen haben Bedenken bei der Berücksichtigung des Social Value in ihrem Geschäftsalltag, da derzeit noch keine einheitlichen Standards zum Messen des Social Value existieren.

Die Wohnungsunternehmen erachten die Social-Value Kriterien der Kategorie Wohnqualität als am wichtigsten. Dazu zählen neben dem barrierefreien Objektzugang (56 % sehr wichtig) eine ausreichende Anzahl an Fahrradstellplätzen (76 % wichtig oder sehr wichtig) sowie gemeinsam nutzbare Grünflächen am Gebäude (56 % wichtig oder sehr wichtig). Auch privat nutzbare Außenflächen werden von einer Mehrheit der befragten Wohnungsbauunternehmen (61 %) als wichtig oder sehr wichtig erachtet.

Das Ziel, eine hohe Quartiersqualität zu erreichen, ist bei den Wohnungsgesellschaften weiter in den Fokus gerückt. Hier werden insbesondere objektnahe Grün- und Freiflächen als wesentlich für die Erhöhung des Social Value genannt (55 % wichtig oder sehr wichtig). 50% der Befragten finden möglichst objektnahe (Kinder-) Betreuungsangebote wichtig bzw. sehr wichtig. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist für 22 Prozent der befragten Unternehmen der Zugang zu elementaren Gesundheitsleistungen wie etwa Pflegestützpunkten in unmittelbarer Nähe des Wohnobjekts.

Gemeinschaftsflächen oder gemeinschaftlichen Angeboten messen die Befragten im Vergleich zur Wohn- und Quartiersqualität eine eher untergeordnete Bedeutung bei (34 % wichtig oder sehr wichtig). 50 Prozent der Befragten finden dagegen objektnahe generationsgerechte Flächen wichtig oder sehr wichtig.

Bei den genannten Sicherheitsmaßnahmen wurden vor allem einbruchshemmende Wohnungstüren (67 %) als wichtig oder sogar sehr wichtig erachtet.

Andreas Polter,Director bei PwC Deutschland: „Das Thema Social Value hat bei den Wohnungsbaugesellschaften bereits einen hohen Stellenwert inne. Für eine weiterreichende strukturelle Berücksichtigung von sozialen Aspekten ist es jedoch erforderlich, einheitliche Standards zur Messung des sozialen Mehrwerts von Wohnimmobilien zu entwickeln.“

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 327.000 Mitarbeitende in 152 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

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