Das sind die Ergebnisse der 8. Ausgabe des immowelt Mietkompass für das 1. Quartal 2023:

Aufwärtstrend hält an: In 10 von 14 untersuchten Großstädten steigen die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal

Mietexplosion in Berlin: Wohnungen in der Hauptstadt verteuern sich im 1. Quartal um 22 Prozent

Steigende Preisdynamik in München (+3 Prozent) und Frankfurt (+2 Prozent); leichte Rückgänge in Hamburg und Stuttgart (je -1 Prozent)

Günstige Großstädte: Anstiege in Leipzig (+1 Prozent) und Dresden (+4 Prozent); Rückgang in Dortmund (-2 Prozent)

Das vergangene Jahr brachte für viele Neumieter in deutschen Großstädten eine steigende finanzielle Belastung. Neben den höheren Energiekosten war dafür vor allem die zunehmende Preisdynamik bei den Kaltmieten verantwortlich. Auch in diesem Jahr tritt in vielen Städten bisher keine Entspannung auf dem Mietmarkt ein. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle immowelt Mietkompass. Dafür wurden die Quadratmeterpreise von auf immowelt.de angebotenen Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) im 1. Quartal 2023 mit dem Vorquartal verglichen. Laut Mietkompass sind die Angebotsmieten in 10 von 14 untersuchten Städten gestiegen. Vor allem der ungebrochen hohe Nachfragedruck sowie der enorme Mangel an Wohnraum sorgen dafür, dass die Mieten in vielen Großstädten weiter anziehen.

Plus 22 Prozent: Mieten in Berlin explodieren

Den mit Abstand stärksten Anstieg aller untersuchten Städte verzeichnet Berlin. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich Bestandswohnungen im 1. Quartal 2023 um 22 Prozent verteuert. Wohnungssuchende zahlen in der Hauptstadt für den Quadratmeter derzeit 12,41 Euro – vor drei Monaten waren es noch 10,17 Euro. Ein möglicher Grund für den dramatischen Anstieg ist der starke Zuzug nach Berlin, der durch Geflüchtete aus der Ukraine verstärkt wird. Gleichzeitig stockt der Wohnungsbau – vor allem im staatlich geförderten Segment. Zudem könnten weiterhin Nachholeffekte wegen des gescheiterten Mietendeckels eine Rolle spielen. Wohnungen, die in den letzten Jahren zu günstigeren Preisen vermietet waren, werden bei Neuvermietungen nun wieder zu deutlich höheren Preisen angeboten. Durch den sprunghaften Anstieg im vergangenen Quartal ist Berlin von Platz 7 auf Rang 3 im Preisranking der 14 größten Städte aufgestiegen.

München und Frankfurt im Aufwind, Rückgänge in Hamburg und Stuttgart

Noch teurer als in der Hauptstadt fallen die Mieten nur in München und Frankfurt aus. In der bayerischen Landeshauptstadt sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen innerhalb von drei Monaten um 3 Prozent gestiegen. Im letzten Quartal des Vorjahres hatten die Mietpreise in der Isarmetropole dagegen noch stagniert. Mit einem Quadratmeterpreis von aktuell 17,35 Euro ist München die mit Abstand kostspieligste Großstadt Deutschlands. Auch in Frankfurt, wo die Angebotsmieten in den beiden vorangegangenen Quartalen sogar rückläufig waren, zeigt die Preiskurve wieder nach oben. Verglichen mit dem Vorquartal verteuerten sich Mietwohnungen in der Mainmetropole um 2 Prozent auf 12,50 Euro pro Quadratmeter.

In Hamburg und Stuttgart sind die Mietpreise dagegen zuletzt leicht gesunken. In der Hansestadt haben sich die Angebotsmieten seit Jahresbeginn um 1 Prozent auf 11,39 Euro pro Quadratmeter verringert. Im letzten Quartal des Vorjahres stand in Hamburg noch ein Plus von 2 Prozent zu Buche. In Stuttgart sinken die Angebotsmieten dagegen bereits zum zweiten Mal in Folge. Nach einem Minus von 3 Prozent im 4. Quartal des Vorjahres liegt der Rückgang im 1. Quartal 2023 ebenso wie in Hamburg bei 1 Prozent. Wohnungssuchende zahlen für den Quadratmeter in der Schwabenmetropole derzeit 11,52 Euro.

Günstige Großstädte: Anstiege im Osten, Rückgang in Dortmund

In vielen günstigen Großstädten haben sich Mietwohnungen im vergangenen Quartal dagegen verteuert. So kostet der Quadratmeter bei Neuvermietung in Leipzig inzwischen 7,07 Euro (+1 Prozent), während die Angebotsmieten in Dresden auf 7,50 Euro gestiegen sind (+4 Prozent). Etwas teurer ist Essen, wo sich Mietwohnungen auf 7,95 Euro pro Quadratmeter verteuert haben (+1 Prozent). Lediglich in Dortmund, der günstigsten untersuchten Großstadt, sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im 1. Quartal gesunken. Nach einem Rückgang von 2 Prozent zahlen Wohnungssuchende derzeit 6,95 Euro pro Quadratmeter.

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Irgendwie überrascht es dann doch: Wenn es um das Thema “Wohnen” geht, ist die Generation Z – also die heute 18- bis 29-Jährigen – ganz klassisch unterwegs.

Ein freistehendes Haus, gerne auf dem Land oder in kleineren Städten, am liebsten mit Garten und einer guten digitalen Infrastruktur. Was die Jüngeren sonst noch rund um das Thema Wohnen und Eigentum bewegt, darauf gibt die jüngste repräsentative Befragung der Wüstenrot Bausparkasse AG Antworten.

Beinahe unbeeindruckt von den Schlagzeilen zu hohen Immobilienpreisen, Inflation, steigenden Bau- oder Finanzierungskosten bleibt der Wunsch nach den eigenen vier Wänden hoch. Fast 90 Prozent der rund 660 befragten 18- bis 29-Jährigen wünschen sich den Erwerb von Wohneigentum. Rund 80 Prozent wollen ihren Wunsch sogar spätestens bis zum 35. Lebensjahr umsetzen. Ein ehrgeiziges Ziel, da aktuell das Alter für Ersterwerbende in der Bevölkerung eher bei Anfang 40 liegt.

Land gewinnt vor Stadt

Ein Neubau muss es für die jüngere Generation nicht sein. Eine Gebrauchtimmobilie – gerne auch mit Renovierungsbedarf – kann sich jeder Zweite von ihnen vorstellen. Denn sie schrecken nicht vor handwerklichen Tätigkeiten in Eigenleistung wie beispielsweise dem Verlegen von Fußböden oder Fliesen zurück. Zwei Drittel der Befragten mit Wohneigentumswunsch können sich zudem den Erwerb auch als Mitglied einer Baugemeinschaft vorstellen.

“Bei der Art der Immobilie haben die Klassiker ganz klar die Nase vorn: Das freistehende Einfamilienhaus führt mit großem Abstand und über 40 Prozent der Nennungen die Rangliste an, gefolgt von der Eigentumswohnung und dem Doppel- oder Reihenhaus”, stellt Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse, fest. Besondere Wohnformen wie zum Beispiel Penthouse-Wohnung, Loft, Bauernhof, Tiny House oder Hausboot bleiben hingegen auch bei der jüngeren Generation eher Exoten.

Wohnen heute aktuell deutlich mehr junge Menschen in der Großstadt, so wendet sich das Blatt beim geplanten Erwerb von Wohneigentum. Etwa 60 Prozent ziehen eine Landgemeinde oder eine kleinere Stadt mit bis zu 50.000 Einwohnern der Großstadt beim Immobilienerwerb vor. “Der in den letzten Jahren zu beobachtende Stadt-Land-Trend setzt sich auch bei den 18- bis 29-Jährigen fort”, resümiert Bernd Hertweck.

Garten schlägt Kulturangebot

Der Grund für den Vorzug des ländlicheren Lebens scheint auf der Hand zu liegen: Denn bei der Frage nach den besonders wichtigen Aspekten bei der Standortwahl liegt der eigene Garten oder mindestens ein großer Balkon oder eine Terrasse auf dem ersten Platz – in der Großstadt ist dieser Wunsch kaum verfügbar oder bezahlbar. Ein schnelles und störungsfreies Internet, eine gute Anbindung an den ÖPNV und kurze Wege für den täglichen Bedarf folgen dicht dahinter. Auch ein zeitgemäßer energetischer Standard der Immobilie ist den Befragten wichtig. Ein reiches kulturelles Angebot in der näheren Umgebung rangiert dagegen auf dem letzten Platz.

Egal, welchen Wohnwunsch junge Menschen verfolgen und wie sie ihre Prioritäten setzen, zur Verwirklichung gehört das passende Angebot an Wohnraum und ein entsprechendes Startkapital. Ideal kann dieses mithilfe eines Bausparvertrags aufgebaut werden. Ein Bausparvertrag sichert zugleich die Option auf ein zinsgünstiges Darlehen und wird mehrfach staatlich gefördert. Denn Eigenkapital ist der Türöffner zu den eigenen vier Wänden – egal, ob in der Stadt oder auf dem Land.

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Preis-Entwicklung bei Immobilien: VALUE Data Insights. Die Immobilienmarkt-Analyse.

Die VALUE AG hat die Immobilienmarktdaten zum ersten Quartal 2023 vorgelegt und informiert in dem VALUE Data Insights über die aktuellen Entwicklungen.

  • Die Preise sind im 1. Quartal 2023 weiter gesunken
  • Wohnungspreise sinken bundesweit das dritte Quartal in Folge um -2,3%
  • Eigenheimpreise sinken bundesweit stärker als im Vorquartal um -2,9%
  • Mieten steigen bundesweit minimal um +0,4%
  • Mieten in Berlin explodieren mit +19,7% zum Vorjahr
  • Regional Insight zum Immobilienmarkt der Region Stuttgart vorgelegt

Die Preise am Wohnungsmarkt fallen bundesweit aber der Crash bleibt aus. Am Mietwohnungsmarkt steigen die Preise moderat weiter, in einzelnen Städten jedoch extrem.

Die Angebotspreise für Wohnungen sinken das dritte Quartal in Folge und sie fielen im Vergleich zum Vorquartal um –2,3 %. Die Zahl offener Verkaufsvorgänge nimmt weiter zu, der Zuwachs flacht im Vergleich zum Vorquartal etwas ab. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind aktuell rd. 48 % mehr Wohnungen im Angebot.

Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sinken zwar erst das zweite Quartal in Folge, dafür aber deutlich stärker als im vergangenen Quartal: Sie veränderten sich im Vergleich zum vierten Quartal 2022 um –2,9 %. Gleichzeitig steigt auch hier das Angebot, im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 61 % mehr Häuser zum Verkauf auf dem Markt. Der Kaufmarkt ist nach dem Wendepunkt weiterhin in Katerstimmung und geprägt von sinkenden Preisen, steigenden Verkaufsofferten und fallenden Transaktionen.

Am Mietwohnungsmarkt stiegen die Preise hingegen weiter, mit 0,4 % allerdings weniger stark als im Vorquartal. Das Angebot bleibt hingegen extrem knapp und stagniert auf niedrigem Niveau.

„Im Jahr 2022 sind die Transaktionszahlen um 20 % gesunken, in den hochpreisigen Städten sogar um 25 %. Zurzeit dürfte das Transaktionsvolumen bei etwa 50 % des Vorjahreswertes liegen.“ kommentiert Sebastian Hein Leiter von VALUE Marktdaten und ergänzt: „Die Preise hingegen sinken nur langsam. Ein Jahr nach Einläuten der Zinswende liegen die Medianpreise nun exakt auf dem Niveau des 4. Quartals 2021, also nur knapp unter dem Vorjahreswert. Das Angebot ist also preisunelastisch, denn die aktuelle Phase ist noch gekennzeichnet von einer Verkäuferseite Druck. Damit dürfte sich der Preis auch weiterhin nur langsam nach unten bewegen, zumindest im Selbstnutzer und Kleinanlegersegment.“ „Gleichzeitig dürften die aktuellen Entwicklungen am Mietmarkt, besonders das fehlende Angebot, die Kaufnachfrage langsam wiederbeleben.“ führt Hein fort.

Preisentwicklung in A- und B-Städten

In den Metropolen insgesamt sanken die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen seit dem letzten Jahr um –0,5 %. Dieser vergleichsweise leichte Rückgang ist erneut vorrangig durch die Entwicklung der Bundeshauptstadt Berlin getrieben, wo im Vergleich zum 1. Quartal 2022 die Preise noch um 2,4 % gestiegen sind. In Köln sinken die Preise vergleichsweise moderat (–3,1 %), in Hamburg (–6,9 %), Frankfurt am Main (–8,1 %) und Düsseldorf (–8,7 %), Stuttgart (–9,6 %) und München (–9,9 %) fällt der Rückgang weit stärker aus. Im Vergleich zum letzten Quartal sinken die Preise gebrauchter Eigentumswohnungen auch diesmal in allen Städten. In Berlin (–0,2 %) ist der Rückgang am geringsten, dahinter folgen Hamburg (–2,8 %), Stuttgart (–2,9 %), Frankfurt am Main (–3,2 %), Köln (–3,4 %) sowie München (–3,8 %).

Bei den Mieten zeigt sich erneut ein anderes Bild. In Berlin stiegen die Mietpreise gebrauchter Wohnungen auf Jahressicht um sage und schreibe 19,7 %, dahinter folgen Köln (4,7 %) und Düsseldorf (4,5 %), München (4,4 %) sowie Hamburg (4 %). In Frankfurt am Main (2,9 %) und Stuttgart (1,1 %) war der Anstieg am geringsten. Auch im Vergleich zum letzten Quartal sind die Mieten mit 5 % in Berlin am stärksten gestiegen, dahinter folgen München (2,1 %), Köln (1,1 %), Frankfurt am Main (1,2 %) und Düsseldorf (0,9 %). In Hamburg (0,7 %) und Stuttgart (0,3 %) ist der Anstieg gering.

Auch in den B-14 Städten sind die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem letzten Quartal mit –2,8 % insgesamt rückläufig, in Bonn (–4,6 %), Hannover (–4 %) und Mainz (–3,9 %) ist der Rückgang am stärksten, in Dortmund (–1,2 %) und Leipzig (–0,7 %) am geringsten. Auf Jahressicht gab es diesmal insgesamt einen klaren Rückgang von –6,3 %, nur in Essen (2,2 %) gab es noch Preiszuwächse. Am stärksten sind die Preise in Nürnberg (–8,1 %) und Hannover (–9,5 %) gefallen.

Bei den Mieten ist Mannheim mit einem Plus von 8,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal diesmal Spitzenreiter unter den B-14 Städten, vor Bremen (7,4 %) und Leipzig (7 %). Am Ende der Skala rangieren Hannover (3,2 %), Dresden (3 %) und Wiesbaden (2,5 %).

Regional Insight: Fokus auf Mieten und Kaufpreise in der Region Nord-Hessen

Fokus des Regional Insights ist diesmal der Raum Stuttgart. Die Region liegt zentral in Baden-Württemberg und umschließt die Stadt Stuttgart sowie die umliegenden Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen und Tübingen.

Die Preise für Eigentumswohnungen sanken im Vergleich zum Vorjahr mit –8 % stärker als im bundesweiten Schnitt (–2,8 %). Auch die Einfamilienhauspreise sind – anders als im Bundesdurchschnitt (0,3 %) – mit –5,4 % rückläufig, wobei das Preisniveau jeweils weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Umgekehrt hinkt der Mietanstieg mit 2,7 % dem Bundesdurchschnitt (5,3 %) hinterher.

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Value AG, Einsteinufer 63a, 10587 Berlin, www.value.ag

Der zur Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat das Rathaus Wandsbek von der Real I.S. AG erworben.

Die Kommission für Bodenordnung hat diesem Ankauf nunmehr zugestimmt. Das rund 12.000 Quadratmeter große Stormarnhaus war 2006 vom damaligen Senat in einem sogenannten PRIMO-Paket verkauft worden. Die Real I.S. erwarb das Gebäude 2010 im Auftrag ihrer Investoren von der alstria. Das Objekt beherbergte einst die Kreisverwaltung Stormarn und ist seit Langem Sitz des Bezirksamts Wandsbek einschließlich Kundenzentrum. Die bestehende Nutzung an diesem Standort bleibt unverändert.

Finanzsenator und LIG-Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Andreas Dressel: „Mit dem Erwerb können wir ein Gebäude, welches die Stadt Hamburg seit Jahrzehnten nutzt und auch weiter langfristig nutzen wird, wieder in unser Portfolio aufnehmen. Der Rückkauf fügt sich perfekt ein in unsere Strategie, die städtische Eigentumsquote durch Ankäufe, insbesondere in Bezug auf eigengenutzte Immobilien, zu erhöhen. Dort, wo sich im Einzelfall Erwerbsmöglichkeiten zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen ergeben und ein wichtiges städtisches Ankaufsinteresse besteht, können wir damit den nachteiligen PRIMO-Deal des damaligen Senats korrigieren – eine gute Nachricht für Stadt und Bezirk.“

Wandsbeks Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff: „Es freut mich als Wandsbeker Bezirksamtsleiter besonders, dass die Stadt das Wandsbeker Rathaus wieder in die öffentliche Hand überführt. Städtische Infrastruktur gehört in das Eigentum der Stadt. Ich bedanke mich für den Einsatz des Finanzsenators.“

„Die Real I.S. bedankt sich für die partnerschaftliche Zusammenarbeit und setzt ihr langjähriges Engagement in Hamburg mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund einer Milliarde Euro weiter fort, mit Einkaufsmöglichkeiten, Hotels sowie Büroflächen in unterschiedlichen Lagen“, ergänzt Jochen Schenk, Vorstandsvorsitzender der Real I.S. AG.

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REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement, Innere Wienstr. 17, ­81667 München Tel.: 089/489082­0, Fax: 089/489082­295, www.realisag.de

Volker Noack übergibt das Staffelholz für das Asset Management an Henrike Waldburg

Seit fast einer Dekade führt Volker Noack als Geschäftsführer erfolgreich das Asset Management im Immobilienbereich von Union Investment. Zum 1. Juli 2023 übergibt Volker Noack das Staffelholz für das Ressort an Henrike Waldburg. Vorbehaltlich der Zustimmung der Finanzaufsicht rückt Henrike Waldburg in die Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH auf. Volker Noack wird in der Geschäftsführung die Bereiche Sachverständigenwesen, Fondssupport, Beteiligungsmanagement, Risikomanagement sowie Compliance & Geldwäsche übernehmen. Für eine Übergangsphase wird die Geschäftsführung aus fünf Mitgliedern bestehen.

„Volker Noack wird bis Ende Juni den Übergang des Asset Managements an Henrike Waldburg mit großer Kraft aktiv begleiten. Dafür sind wir ihm außerordentlich dankbar. Zudem wird er künftig seine unschätzbare Erfahrung unter anderem im Bereich Sachverständigenwesen einbringen und damit für hohe Kontinuität in einem weiteren Kernbereich sorgen“, sagt André Haagmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Union Investment Real Estate GmbH.

„Wir sind Volker Noack für seine langjährige erfolgreiche Arbeit im Asset Management sehr dankbar. Mit Henrike Waldburg steigt eine erfahrene und geschätzte Kollegin und Führungskraft aus den eigenen Reihen in die Geschäftsführung auf. Wir freuen uns auf eine starke Performance in dieser neuen Teamkonstellation in der Geschäftsführung“, so Michael Bütter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH. „Henrike Waldburg verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Immobilienwirtschaft und hat sich mit ihrer Expertise und als Führungspersönlichkeit für unsere Anleger und unser Haus verdient gemacht. Ihre Berufung in die Geschäftsführung ist Ausdruck der außerordentlichen Wertschätzung ihrer besonderen Leistungen“, so Michael Bütter.

Henrike Waldburg übernimmt in ihrer neuen Geschäftsführungsfunktion die Leitung des Bestands- und Vermietungsmanagements für die etwa 500 Fondsobjekte von Union Investment mit einem Immobilienvermögen von derzeit rund 47 Milliarden Euro. In diesem Ressort liegt darüber hinaus die Verantwortung für das Immobilienprojektmanagement und den Prozess der Dekarbonisierung sowie der nachhaltigen Transformation des Immobilienportfolios von Union Investment. Sie leitet seit 2021 die Abteilung Investment Management Global und gehört dem Unternehmen seit 2006  in verschiedenen Führungspositionen an. Des Weiteren verantwortet sie derzeit den Bereich Investment Management Institutional.

Henrike Waldburg hält akademische Grade der RWTH Aachen (Dipl. Ing.), der ebs Immobilienakademie, des SGMI Management Instituts St. Gallen und der ESMT European School of Management and Technology Berlin. Sie ist Fellow der Royal Institution of Chartered Surveyors (FRICS), Mitglied des ECSP Executive Boards sowie des Beirates der IREBS Immobilienakademie. Zudem ist sie Mitglied im Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und im Urban Land Institute (ULI). Zuletzt hat sich die gebürtige Dortmunderin in diversen Studien und Vorträgen mit der Rolle und Bedeutung von Transformationsimmobilien befasst.

Dem Führungsgremium der Union Investment Real Estate GmbH gehören weiterhin Michael Bütter (Vorsitzender der Geschäftsführung), Martin J. Brühl (Chief Investment Officer) und Christoph Holzmann (Chief Operating Officer) an.

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Erwarteter Dämpfer zum Jahresbeginn beschert 607.000 m² Flächenumsatz

Fast ohne Anmietungen jenseits der 5.000 m² ist der Bürovermietungsmarkt in den sieben deutschen Immobilienmetropolen verhalten ins Jahr 2023 gestartet. Insgesamt verbuchte der Markt einen Flächenumsatz von 607.000 m², was einem Rückgang von 31,5 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022 entspricht, wie der Immobiliendienstleister JLL in seiner aktuellen Quartalsanalyse errechnet hat. Haben die Vermietungsvolumina 2022 nach oben hin überrascht, kommt diese Delle im ersten Quartal nun erwartungsgemäß – man könnte es als temporäre Ruhephase deuten. Zum einen zeigt sich die potenzielle Nachfrage nach wie vor robust und die Unternehmen profitieren von einem sich leicht aufhellenden Konjunkturumfeld, zum anderen lasten aber Kosten und Unsicherheiten auf unternehmerischen Entscheidungsprozessen.

Dr. Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany und Head of Markets: “Der Bürovermietungsmarkt hat diesmal mit dem Jahreswechsel eine harte Kante erlebt – das Momentum ist nach dem außergewöhnlich starken Jahr 2022 spürbar zurückgegangen. Aber mittelfristig sehen wir weiterhin große Nachfrage und eine gut gefüllte Pipeline. Zwar werden die Deals kleiner, doch spielen Qualität, ESG-Kriterien und zentrale Lage eine zunehmend wichtige Rolle, sodass Wettbewerb und Mietpreisentwicklung weiterhin dynamisch sind. Hierbei agieren die verschiedenen Branchen sehr heterogen.”

Denn genauso differenziert wie sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt aktuell zeigen, müssen auch die Entwicklungen in den einzelnen Branchen gesehen werden. Gestiegene Energie- und Personalkosten treffen nicht alle Branchen gleichermaßen, und selbst wenn sich die Gas- und Stromkosten wieder auf einem deutlich niedrigeren Niveau eingependelt haben, treibt die Sorge um zusätzliche Lohnkosten nicht nur jedes Unternehmen, sondern auch die Europäische Zentralbank um. Letztere sieht aufgrund der nach wie vor hohen Kerninflation die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. Die jüngsten Tarifabschlüsse, die zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelt wurden, liegen teilweise bei deutlich mehr als zehn Prozent, und noch sind nicht für alle Arbeitnehmer Einigungen erzielt worden. Nimmt man eine zehnprozentige Lohnsteigerung als Durchschnitt für alle der gewerkschaftlich organisierten elf Millionen Beschäftigten an, so würde dies Mehrkosten bei den betroffenen Unternehmen von mehr als drei Milliarden Euro verursachen. Es bleibt abzuwarten, ob und in welchem Umfang diese zusätzliche Kostenbelastung an die Kunden weitergegeben wird.

Von Lohnsteigerungen profitieren hingegen die Arbeitnehmer und damit die Konsumenten, was sich im März bereits in einer aufgehellten Stimmung gezeigt hat. Der entsprechende Indikator der GfK kletterte auf den höchsten Stand seit zehn Monaten. Und auch in den Chefetagen der Unternehmen hellt sich die Stimmung weiter auf: “Trotz des jüngsten Bankenbebens stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 93,3 Zähler von 91,1 Punkten im Vormonat. Dies war der fünfte Anstieg in Folge. Insbesondere die Erwartungen für die nächsten sechs Monate konnten sogar deutlich zulegen und das selbst in der durch die Zinswende arg gebeutelten Baubranche”, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Die Grundlagen für einen moderaten Optimismus für den Büromarkt sind also gegeben: “Bessere Geschäftsaussichten scheinen höhere Kosten und eine möglicherweise zu erwartende bremsende Kreditvergabe der Banken zu kompensieren. Für das Gesamtjahr gehen wir in der Bewertung aller Faktoren davon aus, dass das Vermietungsvolumen um bis zu zehn Prozent niedriger ausfallen wird als 2022. Das wäre mit 3,1 Millionen m² immer noch ein Ergebnis, welches das Vorjahresresultat und den Schnitt der vergangenen zehn starken Jahre nur um rund zehn Prozent unterschreiten würde”, erklärt Scheunemann.

Ohne Großabschlüsse schwächelt der Flächenumsatz im ersten Quartal

Mit dem Flächenumsatz von 607.000 m² präsentieren sich die Hochburgen dabei alles andere als konstant. Zwar konnte sich keine Stadt einem Rückgang entziehen, dieser fiel in Düsseldorf mit 19,5 Prozent und in Berlin mit 22 Prozent jedoch moderater als in Stuttgart (minus 53 Prozent) oder München (minus 39 Prozent) aus.

Was in den Monaten Januar bis März durchweg fehlte, waren großvolumige Abschlüsse mit mehr als 5.000 m². Das zeigt sich besonders am Beispiel München, wo nur zwei größere Abschlüsse über 5.000 m² registriert wurden und der Durchschnitt pro Vermietung bei lediglich 753 m² liegt. “Großanmietungen sind aber weiterhin in der Pipeline und könnten im Laufe des Jahres realisiert und damit umsatzwirksam werden. Besonders für größere Flächen mit neuen Flächenkonzepten sehen wir gute Vermarktungschancen”, sagt Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany. “Wir haben die Chance auf ein erneut sehr gutes Jahr, denn die Anfragesituation ist so stark wie zuletzt zum Auftakt 2020. Die Frage ist, wie viel sich davon realisieren lässt.”

Die Nachwirkungen der Coronapandemie sind nicht aufgelöst, und viele Unternehmen stellen sich neu auf oder hinterfragen ihre Arbeitsplatzkonzepte. “Der Veränderungsdruck im Bürosegment ist nach wie vor hoch und erfordert oft grundlegende Neuausrichtungen, damit Unternehmen in den kommenden Jahren auf dem Arbeitsmarkt bestehen können”, erörtert Leimbach. Gesucht sind zudem nachhaltige Objekte mit klaren ESG-Kriterien inklusive eines modernen und technisch hochwertigen Ausstattungskonzepts. Dies wird die Nachfrage auch in diesem Jahr prägen. Im ersten Quartal lag der Umsatzanteil von A-Flächen bei fast 70 Prozent. Das Credo lautet: “Es müssen nicht immer größere Flächen als vorher sein, aber bessere und damit teurere”, so Leimbach. Nach einer JLL-Umfrage verfolgen deutlich mehr als 60 Prozent der Unternehmen eine hybride Flächenstrategie zwischen Büro und Homeoffice. Büros, insbesondere in zentralen Lagen, gehören nach wie vor zu dieser Strategie.

In Bezug auf die Mieterklientel zeigt sich, dass die global schwächelnde Tech-Branche auch am deutschen Büromarkt zurückhaltender geworden ist. Das gilt für weitere Expansionspläne genauso wie für den aktuellen Flächenbestand. Die Preissensibilität hat grundlegend zugenommen, und JLL beobachtet, dass vermehrt Untermietflächen aus dieser Branche vermarktet werden. Dagegen wachsen die Unternehmensberater und auch Steuer- und Anwaltskanzleien weiter, hier ist auch die Zahlungsbereitschaft für Topflächen in zentraler Lage nach wie vor vorhanden.

Leerstand steigt in den sieben Metropolen erstmals seit 2016 auf über fünf Millionen m²

Mit mehr als fünf Millionen m² hat das Leerstandsvolumen in den sieben Metropolen erstmals seit Ende 2016 diese Marke überschritten. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht dies einem Plus von zwölf Prozent. Die Quote steigt damit auf 5,2 Prozent. “Inoffiziell” ist mit dem Überschreiten der Fünf-Prozent-Marke die Zeit der fast sieben Jahre anhaltenden Knappheit am Büromarkt vorbei. Gleichwohl sieht JLL nach wie vor keine Angebotsschwemme. Diese Entwicklung bestätigt die Prognose eines bis Ende 2023 weiter moderat zunehmenden Leerstands auf dann 5,8 Prozent. “Zwar sind in Frankfurt gute Flächen verfügbar und es wird gebaut, doch in anderen Städten sind Flächen bereits jetzt deutlich knapper und Entwicklungen gebremst. Dort steuern wir in zwei Jahren auf einen Flächenengpass zu, der sich bereits jetzt abzeichnet und den Druck in den jeweiligen Märkten erhöhen wird”, erwartet Stephan Leimbach.

Die Ausdifferenzierung zwischen nachgefragten Topflächen und Büros mit schlechterer Qualität geht weiter. “Ein Teil des Büromarkts, der die Anforderungen an Lage und Qualität nicht mehr erfüllen kann, wird perspektivisch aus dem Markt fallen, umgenutzt oder abgerissen werden”, prognostiziert Leimbach. Die Zukunft muss also in der Bestandssanierung und -optimierung liegen. Nur mit entsprechenden Investitionen in die Sanierung werden Altflächen auch künftig eine Vermarktungschance haben. Dies gilt auch für Flächen, die von einem Unternehmen zur Untermiete angeboten werden, wenn sie nicht mehr in die Unternehmensausrichtung passen oder über eine Flächenverkleinerung nachgedacht wird. “Aktuell registrieren wir ein Volumen von 827.000 m², die zur Untermiete am Markt angeboten werden. Das sind knapp 13 Prozent mehr als im Vorquartal. Der Anteil am gesamten Leerstand beläuft sich nach wie vor auf 16 Prozent und hat sich nicht verändert”, rechnet Helge Scheunemann vor.

Auch wenn sich die Lage in der Baubranche insgesamt etwas erholt hat, so ist sie dennoch noch weit entfernt von einer Normalisierung. Der Baupreisindex steigt weiter (plus 2,5 Prozent in Q4 2022 im Vergleich zu Q3 2022), und solange auch die Zinsen hoch bleiben, bleibt der Markt für Projektentwicklungen angespannt. Gepaart mit den nach wie vor vorhandenen Material- und Personalengpässen belastet dies weiterhin zahlreiche Unternehmen.

Die angezogene Handbremse zeigt sich auch in den Fertigstellungszahlen für das abgelaufene Quartal. Rund 218.000 m² wurden in den sieben Metropolen fertiggestellt, das entspricht nicht einmal der Hälfte des Volumens aus dem letzten Quartal 2022 und auch im Zwölfmonatsvergleich reduzierte sich das Neubauangebot um 52 Prozent. Besonders in Berlin ging das Fertigstellungsvolumen um 85 Prozent auf nur noch 45.000 m² zurück. Klar ist, dass angeschobene Bauten nach wie vor fertiggestellt werden, neue Projekte aber aufgrund der nicht-kalkulierbaren Kosten und einer unsicheren Zeitplanung häufig verschoben werden. Auch Banken schauen deutlich kritischer auf solche Finanzierungsengagements und erwarten bereits vor Baubeginn eine deutlich höhere Vorvermietungsquote als früher. Immerhin: “In den sieben Hochburgen haben wir aktuell mehr als 100 Büroprojekte im Bau registriert, die bereits zu mehr als die Hälfte vormietet sind – Eigennutzer exkludiert. Das korreliert auch mit der Vermietungssituation der im ersten Quartal fertig gewordenen Projekte, auch bei diesen beläuft sich die Vorvermietung auf rund 50 Prozent”, sagt Scheunemann.

Für das restliche Jahr 2023 stehen noch 1,4 Millionen m² im Bau, sodass sich das Delta im Vergleich zu 2022 bis Jahresende auflösen sollte und ein ähnliches Neubauvolumen zu erwarten ist. In der aktuellen Marktlage darf diese Konstanz als gutes Zeichen gedeutet werden. Auch wenn bei manchen Projekten das erwartete Fertigstellungsdatum nach hinten verschoben wurde: Ein Abbruch von bereits angeschobenen und im Bau befindlichen Projekten wäre sicherlich ein denkbar schlechtes Signal. Ebenso positiv ist, dass die Vorvermietung für 2023 bereits bei fast 60 Prozent liegt. Von der Neubauseite her wird also kein signifikanter Druck auf die Leerstände ausgeübt.

Spitzenmieten steigen weiter – aber langsamer

Nach der Mietdynamik im vergangenen Jahr wird sich das Wachstum der Spitzenmieten im Verlauf des Jahres 2023 schon allein aufgrund des Basiseffekts abflachen. “Doch im Augenblick bleibt der JLL-Spitzenmietpreisindex mit 264 Punkten gegenüber dem Vorjahreswert mit über 13 Prozent noch deutlich im Plus”, sagt Scheunemann. Allerdings zogen im Vergleich zum letzten Quartal 2022 die Spitzenmieten signifikant nur noch in Köln und moderat in Berlin und München an. Für das Gesamtjahr erwartet JLL im Schnitt über die sieben Märkte ein Plus von knapp sechs Prozent. Der Fokus auf qualitativ hochwertige Büros wird dabei anhalten. Gleichzeitig bleibt auch die Inflation auf Jahressicht auf einem vergleichsweise hohen Niveau. “Da das Gros der Verträge mit Indexklauseln an die Preissteigerung gekoppelt ist, bleibt der Druck auf die Mieten bestehen, auch abseits des engen Spitzensegments. Zunehmend werden bei Neuabschlüssen aber auch andere Klauseln wie Staffelmieten von Seiten der Eigentümer akzeptiert”, erklärt Leimbach.

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BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Retail-Investmentmarkt für Q1 2023

Das Transaktionsgeschehen auf dem Retail- sowie dem gesamten gewerblichen Investmentmarkt wurde im ersten Quartal entscheidend durch zahlreiche externe Einflussfaktoren bestimmt, die zu einem sehr verhaltenen Marktgeschehen geführt haben. Somit ist das Investmentvolumen auf dem Retail-Investmentmarkt zum Jahresbeginn mit rund 1,5 Mrd. EUR um 26 % im Vorjahres- und 41 % im langjährigen Vergleich gesunken. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Durch das herausfordernde Finanzierungsumfeld und die daraus resultierende Fortsetzung der Preisfindungsphase konnten gerade im Einzeldeal-Segment nur sehr wenige Transaktionen registriert werden. Dass sich Retail-Assets allerdings auf einem vergleichbaren Level bewegen wie Büroimmobilien mit rund 1,3 Mrd. EUR, ist ein deutliches Indiz für das assetklassenübergreifend schwierige Investmentmarktumfeld für Verkäufer und Investoren”, erklärt Christoph Scharf, Geschäftsführer und Head of Retail Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. So entfielen gemessen an der Anzahl rund 90 % der Einzelverkäufe auf Deals mit einem Volumen von unter 50 Mio. EUR, was die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten widerspiegelt. Großvolumige Investments, die in der Regel hauptverantwortlich für hohe Investmentumsätze sind, waren somit in den ersten drei Monaten bisher dem Share-Deal-Sektor in Form von Beteiligung und weniger den Investments in einzelne Assets vorbehalten.

Fehlende Großdeals an A-Standorten

Die fehlenden Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich drücken sich im Investmentvolumen der A-Standorte aus. Zwar erreichen die Top-Märkte mit einem Umsatz von insgesamt 910 Mio. EUR ein etwas besseres Zwischenresultat als im Vorjahr (822 Mio. EUR), dies hängt jedoch maßgeblich mit dem Teilverkauf des KaDeWes in Berlin zusammen, der alleine das Gros des Volumens in den A-Städten ausgemacht hat. Neben diesem Deal konnten zum Jahresauftakt lediglich vereinzelte kleinere Transaktionen in den größten Investmentstandorten registriert werden. Insgesamt ist die schwächere Zwischenbilanz zunächst allerdings als Momentaufnahme zu werten, die direkt durch die wirtschaftliche Gesamtgemengelage mitbestimmt wird.

Das bislang verhaltene Marktgeschehen im ersten Quartal drückt sich ebenfalls in der Verteilung des Volumens auf die unterschiedlichen Objektarten aus: Somit setzen sich die Kaufhäuser getrieben durch den anteilsmäßigen Verkauf des KaDeWes nach dem ersten Jahresabschnitt mit knapp 50 % des Gesamtergebnisses an die Spitze des Rankings. Einige kleinere Transaktionen und Portfolios waren zudem auch in der Fachmarktsparte zu beobachten (fast 27 %). Shoppingcenter liegen bei knapp 17 % und Geschäftshäuser bei rund 6 % Marktanteil.

Corporates durch KaDeWe vorerst vorne, Renditeanstiege über alle Objektarten und Städte

Genau wie die Verteilung des Investmentvolumens auf die Objektarten zeigen auch die Umsatzanteile der Käufergruppen nach dem ersten Quartal ein eher ungewöhnliches Bild: So zeichnen Corporates für die KaDeWe-Anteile und mit insgesamt gut 46 % auch für den höchsten Beitrag des Gesamtumsatzes verantwortlich. Immobilien AGs/REITs, die auf dem zweiten Rang folgen, traten insbesondere durch Beteiligungen an verschiedenen Shoppingcentern in Erscheinung (anteilig knapp 17 %). In der Fachmarktsparte behaupten sich erneut Spezialfonds als wichtigste Anleger. Sie sind mit fast 14 % am Volumen beteiligt. Über der 5-%-Marke liegen darüber hinaus nur noch Family Offices, die weitere knapp 6 % zum Gesamtvolumen beisteuern. Bei der Herkunft der Investoren liegen die internationalen Käufer mit 52 % bislang vorne. Auch dieses Resultat spiegelt jedoch vorerst nur einen Zwischenstand wider, der keinen Markttrend, sondern zunächst den Einfluss der wenigen Großdeals auf die Gesamtbilanz ausdrückt.

Im Jahresverlauf 2022 konnten Retail-Highstreet-Investments noch etwas länger als Büro- oder Logistikobjekte ihre Spitzenrenditen halten, da diese bereits seit mehreren Jahren durch Seitwärtsbewegungen gekennzeichnet waren. Seit der zweiten Jahreshälfte war es jedoch auch im Premium-Highstreet-Sektor kaum möglich, die hohen Preise zu halten. Seit dem Jahreswechsel mussten weitere Anstiege in den Top-Märkten verzeichnet werden. Im Städte-Ranking der A-Standorte positioniert sich München (3,25 %) aktuell hauchdünn vor Berlin (3,30 %). Hamburg (3,45 %) verweilt auf dem dritten Rang, während Frankfurt und Köln (jeweils 3,55 %) gleichauf liegen und damit Stuttgart (3,60 %) und Düsseldorf (3,70 %) auf die beiden hinteren Plätze verweisen. Weitere Preisanpassungen gab es seit Jahresbeginn aber auch bei den anderen Objektarten: Fachmarktzentren (4,40 %) legten genau wie Supermärkte/Discounter (4,50 %) und Baumärkte (5,15 %) um 20 Basispunkte zu. Shoppingcenter notieren inzwischen bei 5,00 % (+10 bps seit Jahresende 2022).

“Die übergeordneten Einflussfaktoren haben im ersten Quartal zu einem generell verhaltenen Marktgeschehen auf den Investmentmärkten geführt, dem sich auch Retail-Investments nicht entziehen konnten. Zu Gute kommt der Retail-Sparte allerdings ihre diversifizierte Struktur mit verschiedenen Objektarten und ganz unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen. Positiv hervorzuheben ist hierbei vor allem der Food-Sektor als krisenresilientes Produkt, wodurch die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern in der Regel deutlich näher beieinanderliegen als bei anderen Assetklassen. Vor diesem Hintergrund dürfte sich das Portfolio-Segment vor allem im Fachmarktsegment spürbar beleben. Auch wenn die Rahmenbedingungen vorerst angespannt bleiben, stehen im Jahresverlauf die Vorzeichen für steigende Investmentumsätze im Vergleich zu den anderen Top-Objektarten somit gut”, so Christoph Scharf zu den weiteren Aussichten.

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Drei größere Transaktionen dominieren das Marktgeschehen im ersten Quartal 2023

Das nach wie vor von Unsicherheit geprägte Marktumfeld hat für einen sehr verhaltenen Jahresauftakt am Wohninvestmentmarkt gesorgt. In den ersten drei Monaten 2023 summierten sich die Transaktionen* nach Analyse des Immobiliendienstleisters JLL auf ein Volumen von rund 2,1 Milliarden Euro, bei rund 7.600 gehandelten Einheiten. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres (4,0 Milliarden Euro) ist das gleichbedeutend mit einem Rückgang um fast die Hälfte. In der Fünfjahresbetrachtung fällt das Minus mit zwei Dritteln noch deutlicher aus.

Das Interesse an Wohnimmobilien ist weiterhin vorhanden und Investoren schauen sich viele Produkte sehr genau an, unterstreicht Michael Bender, Head of Residential JLL Germany. Jedoch sei das Repricing in Folge des Zinsanstiegs noch nicht abgeschlossen, auch wenn sich Käufer und Verkäufer bei ihren Preisvorstellungen annähern. “Allen Marktteilnehmern ist bewusst, dass Wohnimmobilien aufgrund der weiter steigenden Mietpreise mittel- und langfristig eine äußerst attraktive Assetklasse sind.”

Im ersten Quartal zählte JLL 39 Abschlüsse. Das sind nur rund halb so viele wie im vierten Quartal 2022 und zwei Drittel weniger als im Fünfjahresschnitt der jeweils ersten Quartale der Vorjahre. Rund die Hälfte des Transaktionsvolumens entfiel auf die drei größten Deals. Dazu zählen der Verkauf von zehn Projektentwicklungen durch Quarterback Immobilien an HIH Invest Real Estate, die Veräußerung von rund 1.300 Wohneinheiten von S Immo an ein Family-Office sowie der Verkauf von zwölf Wohngebäuden in München durch MEAG an die Versicherungskammer Bayern. Zwei Drittel des gesamten Transaktionsvolumens entfielen auf die sieben großen Immobilienmärkte.

Kaum noch Forward-Deals und Fokus auf Bestand

Annähernd zum Erliegen gekommen sind Verkäufe von Projektentwicklungen. Lediglich drei Forward-Deals wurden im ersten Quartal gezählt – so wenige gab es bisher noch nie in einem Quartal. “Der Fokus liegt klar auf dem Bestand. Wir sehen viele kleinere, lokale Teilportfolios, die zum Verkauf stehen, aber auch einige großvolumige Opportunitäten”, sagt Bender. Auch Sonderwohnformen wie das Marktsegment studentisches Wohnen stießen derzeit auf erhöhtes Investoreninteresse. Angesichts des insgesamt breiten Angebots rechnet Bender für das Gesamtjahr mit einem Transaktionsvolumen zwischen 14 Milliarden und 15 Milliarden Euro.

Stabile Zinsen wesentliche Voraussetzung für Marktbelebung

Wann eine generelle Marktbelebung einsetzt, hängt nach Ansicht von Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, von mehreren Faktoren ab. Dazu zählt in erster Linie, dass die hohe Volatilität an den Kreditmärkten abnimmt. “Mit einer Schwankungsbreite von rund 45 Basispunkten basierend auf dem zehnjährigen Hypothekenzins in den vergangenen drei Monaten ist die kurzfristige Volatilität weiterhin sehr hoch. Dies erschwert sowohl die kurz- als auch die mittelfristige Planung der Finanzierung im Transaktionsgeschäft und wirkt sich bremsend auf die Investitionstätigkeit aus”, erläutert Scheunemann. Die hohe Unsicherheit an den Kapitalmärkten beträfe zudem insbesondere Portfoliotransaktionen, die aufgrund des umfangreicheren Investitionsvolumens ein höheres selektives Anlagerisiko darstellten.

Ob es zu einer Stabilisierung bei den Finanzierungskonditionen kommt, hängt davon ab, wie erfolgreich die Zentralbank bei der Eindämmung der Inflation ist. Dazu Scheunemann: “Derzeit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Zentralbanken in der Lage sein werden, die geldpolitische Straffung zu beenden, sobald sich eine deutliche Wende bei der Inflation abzeichnet. Erste Merkmale dafür sehen wir bereits. So schrumpfte die Inflationsrate in Deutschland im März dieses Jahres den dritten Monat in Folge auf einen Wert von nun 7,4 Prozent. Die Kerninflation liegt aber mit einem Wert von rund 5,9 Prozent immer noch deutlich über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank. Sinkt die Teuerungsrate weiter, ist eine Rückkehr zu einem moderaten geldpolitischen Kurs wahrscheinlich, wenn auch weit entfernt von der Niedrigzinspolitik des vergangenen Jahrzehnts.”

Es braucht einen Großdeal mit Signalwirkung

Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine Marktbelebung sind ihm zufolge “signalwirksame Transaktionen aus den Reihen der gelisteten Wohnungsunternehmen”. Bereits im vergangenen Jahr haben börsennotierte Wohnungskonzerne großvolumige Portfolios zum Verkauf angeboten. Bislang wurden jedoch nur geringe Teile davon tatsächlich am Markt platziert. Vielen Marktteilnehmern dienten diese öffentlichkeitswirksamen Verkaufsabsichten als Gradmesser für die aktuelle Marktaktivität. “Deswegen hätten großvolumige Verkäufe eine deutliche Signalwirkung und könnten zu weiteren Transaktionen motivieren”, sagt Scheunemann.

Realwirtschaftliche Rahmenbedingungen geben zusätzlichen Rückenwind

Ungeachtet dessen sprechen die langfristigen Perspektiven am Mietwohnungsmarkt für ein baldiges Anziehen der Marktaktivitäten. So dürfte sich die Lücke zwischen Wohnungsangebot und -nachfrage in diesem Jahr weiter vergrößern. Hohe Baupreise gepaart mit kräftig gestiegenen Fremdkapitalkosten sorgen dafür, dass viele Wohnprojekte storniert werden. Für 2023 rechnet JLL lediglich mit 230.000 bis 240.000 fertiggestellten Wohnungen. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung durch eine hohe Nettozuwanderung, unter anderem aus der Ukraine, und somit insbesondere in den großen und attraktiven Städten auch die Wohnungsnachfrage. Daher dürfte der Druck auf die Nettokaltmieten hoch bleiben.

Zuletzt sind die Neuvertragsmieten als auch die Bestandsmieten bereits deutlich gestiegen. Nach Analyse von JLL haben sich in den acht Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart die Angebotsmieten im zweiten Halbjahr 2022 im Schnitt (Median) um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuert. Gleichzeitig ist die Fluktuation am Mietwohnungsmarkt und damit das inserierte Angebot zurückgegangen. “Die Angebotsknappheit dürfte die Hauspreiskorrektur abmildern und sich mittelfristig in einen Rückenwind verwandeln, sobald Zinsen und Finanzierungskosten moderater werden”, prognostiziert Scheunemann.

* Verkauf von Wohnungspaketen und Studentenheimen mit mindestens zehn Wohneinheiten und 75 Prozent Wohnnutzung sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen mit Übernahme einer Kontrollmehrheit ohne Börsengänge

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Transaktionsvolumen zum Auftakt mit 7,8 Milliarden Euro so gering wie zuletzt 2011

Der deutsche Investmentmarkt ist äußerst schwach in das neue Jahr gestartet. Angesichts des seit Mitte vergangenen Jahres dominierenden Themas rund um Inflation und Zinserhöhung ist das keine Überraschung. Am Ende des ersten Quartals 2023 steht ein Transaktionsvolumen von 7,8 Milliarden Euro zu Buche, so die aktuelle Analyse des Immobiliendienstleisters JLL. Das ist das schwächste Ergebnis eines ersten Quartals seit zwölf Jahren, als 6,5 Milliarden Euro registriert wurden. Der direkte Vergleich mit dem sehr starken Auftaktquartal des vergangenen Jahres fällt mit minus 68 Prozent besonders negativ aus. Da die Bedingungen ohne Krieg niedrigeren Zinsen sowie geringerer Inflation allerdings völlig anders waren, dient der Vergleich auch nur der Statistik. Relevanter ist da schon der Blick auf den langjährigen Schnitt und auch der fällt dramatisch aus: Minus 56 Prozent im Vergleich zum Zehnjahresschnitt und auch minus 45 Prozent im Vergleich zum Fünfzehnjahresschnitt, der dann auch die schwachen Jahre nach der globalen Finanzkrise umfasst.

Dr. Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany: “Gerade angesichts des trüben Jahresauftakts ist eine klare und differenzierte Marktbetrachtung wichtig. Wir sehen zwar weder die Menge noch die Größenordnung der vergangenen Jahre bei den Transaktionen. Doch jenseits des allgemeinen Gesamtbildes bieten sich im Einzelfall nach wie vor Chancen. So gibt es weiterhin Verkäufer, die vor einigen Jahren zu deutlich niedrigeren Preisen gekauft haben und nun die geringe Dynamik im Markt für sich zu nutzen wissen. Auch sind nicht alle Nutzungsarten in gleicher Weise betroffen. Die Mipim in Cannes hat zudem gezeigt, dass Markterfahrung und -expertise im aktuellen Marktumfeld angesichts aktueller Herausforderungen wichtiger denn je sind – wie auch die Tatsache, dass, weil die Zinshöhe wieder eine signifikante Größe ist, die Fristenkongruenz auf der Aktiv- wie der Passivseite ein sehr wirksamer Risikopuffer ist.”

Finanzmärkte haben besonnen auf Turbulenzen reagiert

Viele Akteure halten sich derzeit jedoch auffallend zurück: “Der Markt in Europa wird derzeit von einer beeindruckenden Illiquidität geprägt”, beobachtet Jan Eckert, Head of Capital Markets JLL DACH. Was hemmt den Markt? Droht eine erneute Bankenkrise? Angesichts der Turbulenzen der vergangenen Wochen könnte man schon zu dem Schluss kommen, die Bankenpleiten in den USA seien der Auftakt zu einer neuen Schockwelle. Doch die Finanzmärkte haben erstaunlich besonnen und ruhig reagiert, einem kurzen Kursabsturz an den Börsen folgte eine schnelle Erholung, wohl auch, weil die Probleme dieses Mal anders gelagert sind als 2007/2008. Was allerdings gleichgeblieben ist, dass die Notenbanken und der Staat mit Liquiditätsspritzen und Garantien als Rettungsanker fungieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange solche staatlichen Aktionen gut gehen können, zumal das Beispiel Credit Suisse/UBS zeigt, dass mit der Zwangsfusion nun ein Bankkonzern entstanden ist, dessen Bilanz deutlich über dem Bruttoinlandsprodukt der Schweiz liegt. Nach “too big to fail” nun “too big to bail”? Also zu groß um gerettet zu werden? “Im Moment deutet vieles darauf hin, dass die derzeitige Situation bei weitem nicht so ernst ist wie während der globalen Finanzkrise”, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Angesichts der immer noch vielen Unbekannten sind die Risiken für das Wirtschaftswachstum und vor allem auch für die kreditabhängige Immobilienwirtschaft jedoch gravierend. Gerade in den USA sitzen die Regionalbanken aufgrund steigender Zinsen auf hohen unrealisierten Verlusten bei Wertpapieren inklusive Engagements in Gewerbeimmobilien, die einen großen Teil ihres Vermögens ausmachen. Die Belastungen für die Banken werden sich vor allem über verschärfte Kreditbedingungen auf die Realwirtschaft übertragen. In welchem Umfang, ist derzeit noch nicht klar. “Dennoch befinden wir uns bereits an einem Punkt, an dem die globalen Konjunkturprognosen beeinträchtigt werden und die Abwärtsrisiken deutlich höher einzuschätzen sind. Noch haben die Notenbanken ihren Zinserhöhungskurs unbeirrt fortgesetzt und auch die Rhetorik gab bislang keinen Anlass darauf zu setzen, dass der Kurs geändert wird. Dennoch wird in den nächsten Sitzungen sicherlich intensiv über den Einfluss der hohen Zinsen auf die Realwirtschaft im Spannungsverhältnis mit einer nach wie vor hohen Kerninflationsrate diskutiert werden”, erwartet Scheunemann.

Doch auch ohne Signale der Notenbanken hat sich an der Zinsfront eine gewisse Stabilisierung gezeigt. Die greifbare Unsicherheit nach den Bankenpleiten hat zu einer Flucht in Staatsanleihen geführt, was deren Renditen nach unten drückte. Infolgedessen sanken sowohl die Hypothekenzinsen als auch die Swap-Rates (von 3,5 Prozent Anfang März auf aktuell knapp unter drei Prozent). “Insofern ist ein heftiges Gewitter manchmal besser als dauerhaft trüber Himmel, und die nächsten Wochen werden zeigen, ob ein solcher exogener Schock dann auch die Preisfindung am Immobilienmarkt beschleunigen wird”, sagt Helge Scheunemann.

Verkäufer müssen sich an neue Realitäten gewöhnen

Für die ersten drei Monate des Jahres gilt das sicherlich noch nicht. Investoren agieren nach wie vor extrem zurückhaltend, die Unsicherheit über Konjunktur- und Zinsentwicklung ist dabei der stärkste Bremsklotz. “Erst wenn sich eine gewisse Stabilisierung zeigt, kann der Fuß von der Bremse genommen werden und dann werden auch wieder Transaktionen in signifikanter Größenordnung stattfinden. Denn Kapital ist nach wie vor grundsätzlich vorhanden und auch die grundlegende Erkenntnis, dass Immobilien in jedes Portfolio gehören, hat sich nicht geändert”, sagt Scheunemann. Was sich geändert hat, ist die Preisvorstellung und angesichts Finanzierungskonditionen inklusive Marge von mehr als vier Prozent müssen sich auch die Verkäufer an neue Realitäten gewöhnen.

Doch damit tun sich viele Marktteilnehmer nach wie vor schwer: “Ich kaufe doch jetzt nicht zum 25fachen” und “Ich verkaufe doch jetzt nicht zum 25fachen” sind Aussagen, welche die derzeitige Patt-Situation zwischen Käufern und Verkäufern auf den Punkt bringen. “Wir befinden uns in einer klassischen Bid-ask-Falle”, unterstreicht Jan Eckert. Solange an der Zinsfront keine Stabilität eintritt oder zumindest in Sicht ist, solange wird sich dieser Knoten nur schwer lösen können. “Ausgerechnet die geringfügigen Zinserhöhungen sorgen weiterhin für Verunsicherung und nur zögerliche Neubewertungen. Allerdings ist längst nicht ausgemacht, dass eine Schocktherapie wie beispielsweise in Großbritannien nach dem Regierungswechsel im vergangenen Herbst der sinnvollere Weg ist”, analysiert Eckert.

Die Zügel in der Hand haben die Notenbanken. Die Inflation ist in Deutschland im März nun zwar deutlich auf 7,4 Prozent zurückgegangen, doch die für die Beurteilung maßgebliche Kerninflation stieg europaweit sogar noch weiter auf 5,6 Prozent an. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob das Zwei-Prozent-Inflationsziel der EZB angesichts globaler Trends und zukünftigen demografischen Entwicklungen noch angemessen ist.

Fakt ist, dass zumindest die Rhetorik der EZB noch keinen Kurswechsel signalisiert. Dennoch: Die Finanzmärkte sehen das wohl anders und angesichts der jüngsten Verwerfungen im Bankensektor und der deutlich spürbaren negativen Auswirkungen auf die Kreditvergabe der Banken wird immer häufiger ein Ende der Zinserhöhung erwartet. “Das wäre natürlich ein Signal für Immobilieninvestoren und sobald ein solches erkannt wird, rechnen wir auch wieder mit einem deutlichen Schub am Investmentmarkt. Ob die dann angeschobenen Transaktionen noch für 2023 wirksam werden, muss aber abgewartet werden, im Moment sehen wir in der Prognose ein Transaktionsvolumen von nicht mehr als 50 Milliarden Euro für 2023”, erklärt Scheunemann.

Kaum großvolumige Transaktionen

Angesichts des niedrigen Gesamtvolumens ist es keine Überraschung, dass im Markt derzeit vor allem großvolumige Transaktionen jenseits der 100 Millionen Euro fehlen. Das Gros der Nachfrage fokussiert sich im Moment auf Volumina im Bereich zwischen 40 Millionen und 70 Millionen Euro für Büroimmobilien und zwischen 30 Millionen und 60 Millionen Euro für Logistikimmobilien. Eine entsprechende Gebäudeausstattung und Vermietung vorausgesetzt, ist das die Bandbreite, in der entweder mit Eigenkapital investiert wird, oder bei der die Banken noch eine Finanzierung mittragen. “Davon sind alle Assetklassen gleichermaßen betroffen”, sagt Eckert, “allein der Retailinvestmentmarkt ist in der Entwicklung etwas voraus, weil die Assetklasse in der Coronapandemie harte Einschnitte hinnehmen musste.”

Eine der größten Transaktionen der ersten drei Monate war der Verkauf eines 49,9-Prozent-Anteils des KaDeWe in Berlin durch Signa an die Central Group, einem Asset-Manager aus Thailand für einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Darüber hinaus wechselten aber nur 13 Immobilien beziehungsweise Immobilienportfolios mit einem Volumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro den Eigentümer.

Portfolios sind derzeit so wenig gefragt wie seit 2010 nicht mehr

Überhaupt waren Portfolios kaum gefragt. Insgesamt wurden nur 2,4 Milliarden Euro für diese Kategorie registriert, der Rückgang gegenüber dem Vorjahr fiel mit 80 Prozent überdurchschnittlich aus und es war das schlechteste erste “Portfolio-Quartal” seit dem Jahr 2010. “Unter den aktuellen Marktbedingungen sind Refinanzierungen komplizierter geworden, sodass vor allem Portfolios nicht mehr in dem Maße nachgefragt werden, wie wir es in den vergangenen Jahren gesehen haben”, erklärt Eckert.

Hier, wie auch am Gesamtmarkt, wurde das Fehlen ausländischer Investoren besonders deutlich. Wie häufig in Krisenzeiten dominieren einheimische Investoren den Markt. Und auch jetzt zeichnen deutsche Käufer und Verkäufer für jeweils mehr als zwei Drittel des investierten Kapitals verantwortlich. Doch anders als sonst in unsicheren Zeiten fehlen Core-Transaktionen aktuell nahezu komplett, und Investoren weichen eher auf Immobilien aus dem Core-plus-Segment aus. Der eigentlich für Sicherheit und Stabilität stehende Begriff “Core” ist aktuell zum Sorgenkind geworden. Sowohl bereitet die “Core”, also die Kerninflation, den Notenbankern Bauchschmerzen, als auch den Bestandshaltern und potenziellen Käufern im Immobilienmarkt. Denn gerade diese Immobilien wurden aufgrund der zuletzt hohen Kaufpreise vom jüngsten Renditeanstieg besonders getroffen, und eine Finanzierung ist bei den nach wie vor relativ niedrigen Renditen aktuell nicht darstellbar.

Living holt sich die Spitzenposition bei den Assetklassen zurück

Der Blick auf die Assetklassen zeigt einen erneuten Wechsel an der Spitze. Immobilien der Kategorie Living stehen mit einem Anteil von mehr als 31 Prozent jetzt wieder vor Büros mit 24 Prozent. Angesichts der niedrigen absoluten Volumina dürfen diese Vergleiche aber nicht überinterpretiert werden. “Langfristig wird es in Deutschland immer wieder Wechsel zwischen Büro und Living geben, denn der deutsche Markt ist auf der einen Seite von Dienstleistungen und auf der anderen von einer langen Miettradition geprägt. Letzteres im deutschsprachigen Europa viel stärker als in den Nachbarländern”, erklärt Jan Eckert.

Erst mit Abschuss des ersten Halbjahrs sollten sich etwaige Präferenzen der Investoren auch in den Zahlen zeigen. Im Zuge der gesamten Rückkehr-ins-Büro-Debatte und steigender Leerstände gepaart mit den oftmals hohen Volumen werden Büroimmobilien derzeit kritisch gesehen. Bei Logistik- und Wohnimmobilien sprechen die strukturellen Fundamentaldaten – anhaltende Urbanisierung, Angebotsmangel, Entspannung bei Lieferketten – für diese Assetklassen. Und auch Einzelhandelsimmobilien scheinen aufgrund der bereits erfolgten Preisanpassungen der vergangenen Jahre eine gewisse Nachfrageerholung verzeichnen zu können.

Transaktionsvolumen der sieben Metropolen liegt im Schnitt 63 Prozent unter dem Vorjahr

Das Fehlen der insbesondere großvolumigen Bürotransaktionen macht sich vor allem in der Bankenmetropole Frankfurt bemerkbar. Der Rückgang gegenüber dem ersten Quartal 2022 beläuft sich auf fast 90 Prozent. Nur 320 Millionen Euro konnten für Frankfurt registriert werden, nach Köln der niedrigste Wert der sieben größten Immobilienmärkte. Auf dem ersten Platz steht nach wie vor Berlin als einzige der Hochburgen mit einem Transaktionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Auch der Rückgang gegenüber dem ersten Quartal 2022 fällt mit 40 Prozent noch relativ moderat aus. Auch München (minus 33 Prozent) und Stuttgart (minus 30 Prozent) lagen im Vergleich unter dem Schnitt der sieben Metropolen in Höhe von minus 63 Prozent. “Diese starke Volatilität wird nicht der neue Normalzustand bleiben. In der epochalen Kombination der Herausforderungen ist das erste Halbjahr 2023 durchaus in Teilen mit dem Jahr 2008 zu vergleichen. Die Ausschläge werden mit der Zeit aber wieder abnehmen. Denn letztlich sind Immobilien ein zyklisches Investment, auch wenn es bis vor Kurzem einen außergewöhnlich langen Zyklus gab”, ordnet Jan Eckert den starken Rückgang im Jahresvergleich ein.

Renditespread von Immobilien ist wieder leicht gewachsen

Die Reaktion der Finanzmärkte auf das jüngste Bankenbeben jenseits des Atlantiks und in der Schweiz fiel besser aus als befürchtet. Eine kurze Schockphase wurde schnell überwunden und seit Mitte März liegen die Finanzierungszinsen (fünfjährige Swap Rates) bei rund drei Prozent. Das ist laut Scheunemann zunächst einmal als positiv zu bewerten. “Sollte sich das Niveau auch in den nächsten Wochen auf diesem Level stabilisieren, wäre das inklusive einem Margenaufschlag von 150 Basispunkten immerhin eine Kalkulationsbasis für Immobilieninvestments. Der Abstand zu Büroimmobilienrenditen liegt dann zwar immer noch bei 104 Basispunkten, und ein positiver Leverage-Effekt lässt sich immer noch nicht erzielen, dennoch reduzierte sich diese Lücke seit dem Herbst 2022 um immerhin 80 Basispunkte und macht eine Preisfindung von Käufern und Verkäufern zumindest wieder greifbarer”, analysiert Scheunemann. Auch die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen hat sich aktuell bei rund 2,3 Prozent eingependelt, sodass der Renditespread von Immobilien sich wieder leicht ausweiten sollte. “Und bei all dem darf nicht vergessen werden, dass nach wie vor die Realverzinsung für Immobilien als Anlageklasse spricht. Auch wenn Anleger aktuell Anleihen bevorzugen, bleibt es eine Wette auf die Zukunft und wer jetzt in deutsche Anleihen investiert, verliert real immer noch Geld, denn die erwarteten Realzinsen sind nach wie vor negativ”, verdeutlicht Scheunemann.

Bürospitzenrendite liegt in den sieben Hochburgen im Schnitt bei 3,53 Prozent

Das Repricing ist also im vollen Gange und besonders die Spitzenrenditen für Büroimmobilien sind in den vergangenen zwölf Monaten deutlich gestiegen. Aktuell stehen wir bei 3,53 Prozent als Mittelwert über die sieben Hochburgen, ein Plus von mehr als 90 Basispunkten gegenüber dem ersten Quartal 2022. Mit einem Plus von 97 Basispunkten zogen die Renditen für Logistikimmobilien ähnlich stark an. Hier gab es allerdings im Vergleich zum vierten Quartal 2022 keinen weiteren Anstieg zu verzeichnen, sodass die Spitzenrenditen auf einem Niveau von 3,93 Prozent verharren. Auch für Shoppingcenter sieht JLL Stabilisierungstendenzen. Nach wie vor liegt die Rendite hier bei fünf Prozent. Steigende Mieten und vor allem ein geringes Angebot sind nach wie vor die Anker für Mehrfamilienhäuser. Zwar haben auch diese im Jahresvergleich um 78 Basispunkte zugelegt, mit einem Durchschnittswert von 3,14 Prozent sind diese aber weiterhin die teuerste Assetklasse.

“Der Ausblick für den weiteren Jahresverlauf gestaltet sich extrem schwierig. Da die Mieten in nahezu allen Assetklassen steigen, können diese die Wertverluste steigender Renditen zwar etwas abfedern, aber eben nicht verhindern. Letztere sollten im Schnitt noch ungefähr 20 Basispunkte steigen. Je schneller sich dieser Anpassungsprozess vollzieht und je eher sich die Notenbanken zu einem Konsolidierungskurs entscheiden, desto eher wird es dann auch wieder Einstiegsmöglichkeiten für Investoren in den Immobilienmarkt geben”, meint Helge Scheunemann.

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BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Wohn-Investmentmarkt für Q1 2023

Die stark gestiegenen Finanzierungskonditionen, eine Inflation auf historisch hohem Niveau, makroökonomische Unsicherheiten und neue Risiken im Bankensektor sorgten für einen sehr verhaltenen Jahresstart auf den Wohn-Investmentmärkten. Bundesweit wurden in den abgelaufenen drei Monaten 1,15 Mrd. EUR in größere Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) investiert. Damit wurde das Ergebnis des ersten Quartals des Vorjahres mit 71 % deutlich verfehlt. Auch der langjährige Durchschnitt wurde um 79 % unterschritten. Mehr Klarheit über den weiteren Verlauf im Zinszyklus dürfte für eine spürbar höhere Marktdynamik im Jahresverlauf sorgen. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“In den ersten drei Monaten im Jahr 2023 belief sich das Investitionsvolumen auf nur rund 1,15 Mrd. EUR, womit das schwächste erste Quartal seit 2011 verzeichnet wurde. Die Wohn-Investmentmärkte haben die Antriebsschwäche aus 2022 ins neue Jahr mitgenommen. Die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Zinswende mit dem daraus resultierenden starken Anstieg der Finanzierungskosten und die sprunghaft gestiegene Inflation haben ihre Spuren auf den Finanzmärkten hinterlassen und auch den sonst so resilienten deutschen Wohn-Investmentmarkt in eine neue Preisfindungsphase versetzt. Weiterhin bestehen zwischen Kauf- und Verkaufsgesuchen häufig deutliche Preisdifferenzen. Großvolumige Transaktionen konnten daher kaum realisiert werden. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen jedoch, dass solche Marktphasen typischerweise nicht von Dauer sind und von neuen Akteuren, die in den Markt eintreten, aufgelöst werden, um in der Gunst der Stunde Opportunitäten zu realisieren. Perspektivisch wird so wieder ein konstruktiverer Austausch zwischen Käufer und Verkäufer mit einem für alle Seiten tragbaren Preisniveau stattfinden können”, erläutert Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Wenige Großdeals, Markt weiter kleinteilig

Das niedrige Gesamtvolumen geht zu einem großen Teil auf sehr geringe Investitionsaktivitäten im großvolumigen Segment zurück. So wurden im Segment über 100 Mio. EUR nur zwei Transaktionen, die einen Anteil von 35 % am Gesamtvolumen (Ø 10 Jahre: 58 %) ausmachen, registriert. Immerhin liegen die mittelgroßen Deals (50-100 Mio. EUR) mit einem Anteil von 28 % deutlich über dem langjährigen Durchschnitt (16 %). Insgesamt ist der Markt aber nach wie vor wesentlich kleinteiliger als in den vergangenen Jahren. So wurden durchschnittlich nur rund 37 Mio. EUR je Deal investiert. Ein Grund dafür dürfte sein, dass institutionelle Investoren, die üblicherweise einen großen Teil über Fremdkapital finanzieren und besonders stark in dem Segment großer Transaktionen sind, aktuell wenig aktiv sind.

Ältere Bestandsobjekte und Projekte stark

Die Kleinteiligkeit des Markts hat auch Auswirkungen auf die Verteilung des Investitionsvolumens auf die einzelnen Assetklassen. Die gewöhnlich das Investmentvolumen dominierenden großvolumigen Bestandsportfolios kamen im ersten Quartal nur auf einen Anteil von knapp 10 %. Hingegen machen knapp zwei Drittel (65 %) des Investmentvolumens ältere Bestandsobjekte aus, was deutlich über dem 10-Jahresdurchschnitt (15 %) liegt. Immerhin 746 Mio. EUR (Ø 10 Jahre: 521 Mio. EUR) wurden in diese Assetklasse investiert. Eine Erklärung hierfür ist die tendenziell höhere Zinssensitivität von älteren Bestandsobjekten. Investoren versuchen zuerst ihre noch älteren Bestandsobjekte zu veräußern, um neue, sicherere Opportunitäten realisieren zu können. Auf einen verhältnismäßig hohen Anteil von fast 26 % kommen hingegen die Projekte bzw. Forward Deals (Ø 10 Jahre: 21 %).

Family Offices größte Käufergruppe, US-amerikanisches Kapital bleibt dem Markt fern

Zwei Käufergruppen, die normalerweise nur auf Anteile im einstelligen Prozentbereich kommen, dominierten in den ersten drei Monaten klar den Markt: Immobilienunternehmen steuerten mit rund 18 % und Family Offices mit 40 % weit überdurchschnittliche Anteile zum Investmentvolumen bei. Ein wesentlicher Grund für die starke Marktpräsenz der Family Offices dürfte die gute Eigenkapitalausstattung sein. In den letzten Jahren prägten für gewöhnlich Immobilien AGs/REITs (Ø 10 Jahre: 36 %) stark den Markt. Im ersten Quartal sind diese jedoch nicht als Käufer aufgetreten. Die Gründe hierfür dürften mehrheitlich die schwierigere Fremdkapitalbeschaffung und die Bewertungskorrekturen in den Bestandsportfolios der Gesellschaften sein. Stärker als sonst wurde der Markt von deutschem und europäischem Kapital geprägt (Umsatzanteil kumuliert: 94 %). Hingegen blieben US-amerikanische Investoren dem Markt weitestgehend fern. Sie kamen auf einen unterdurchschnittlichen Anteil von 2 %.

Investments vorwiegend in A-Städten, Berlin und Leipzig stark

Investoren suchten insbesondere das sichere Fahrwasser in den A-Städten auf. So entfiel auf die sieben größten Städte ein Anteil von fast 68 %. Im langjährigen Durchschnitt kommen die A-Städte auf einen Umsatzanteil von rund 42 %. Ein möglicher Grund hierfür dürfte das stabilere Investmentumfeld der A-Städte und das tendenziell etwas einfachere Pricing durch eine höhere Transaktionsanzahl sein. Auf einen deutlich überdurchschnittlichen Anteil von knapp 48 % kommt Berlin (Ø 10 Jahre: 21 %). Auch in der Bundeshauptstadt liegt das Investmentvolumen zwar unter dem Durchschnitt der letzten Jahre, zeigt sich mit 546 Mio. EUR jedoch vergleichsweise robust. Davon gingen mehr als die Hälfte auf einen Großteil der Veräußerung der Berliner Wohnungsbestände der S Immo an ein österreichisches Family Office zurück. Erstmalig hat auch Leipzig mit 11 % einen zweistelligen Umsatzanteil (120 Mio. EUR) beigetragen. Dagegen blieben Hamburg (100 Mio. EUR; -76 %), München (56 Mio. EUR; -49 %), Düsseldorf (48 Mio. EUR; -68 %) und Stuttgart (26 Mio. EUR; -26 %) deutlich unterhalb ihrer üblichen Ergebnisse. Frankfurt und Köln konnten keine Transaktionen verzeichnen.

Weiterer Anstieg der Nettospitzenrenditen gegenüber Q4 2022

Neben den Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank sind auch die Finanzierungskosten weiter gestiegen. Spiegelbildlich legten auch die Netto-Spitzenrenditen für Neubauobjekte zum Jahresanfang nochmals spürbar zu. Der Anstieg gegenüber dem vierten Quartal 2022 bewegte sich im Bereich zwischen 15 und 25 Basispunkten. Nach wie vor ist München der teuerste Standort (3,00 %). Dahinter rangieren bei 3,05 % Berlin, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart. Für Düsseldorf und Köln werden aktuell 3,15 % angesetzt.

Perspektiven

“Die ersten drei Monate des Jahres belegen, dass die Preisfindungsphase auf dem Wohn-Investmentmarkt noch nicht sein Ende gefunden hat. Es gibt aktuell wenige Akteure, die sich als Market-Maker aus der Deckung wagen und für neue Preisindikationen sorgen. Das Interesse an Investments in Wohnimmobilien ist nach wie vor ungebrochen groß, jedoch suchen Käufer und Verkäufer mehrheitlich noch nach einem neuen, für alle Parteien tragbaren Preisniveau, um Transaktionen erfolgreich abschließen zu können. Die Europäische Zentralbank hat zuletzt wiederholt zu verstehen gegeben, dass sie ihr Mandat zur Bekämpfung der Inflation weiter ernst nehmen wird. Vor diesem Hintergrund dürfte erst im zweiten Halbjahr, wenn ein deutlicher Rückgang der Inflation, auch bedingt durch Basiseffekte, sichtbar bzw. absehbar sein wird, eine stärkere Visibilität des weiteren Zinspfades von der EZB ausgehen. In diesem Basisszenario ist auch mit einer erkennbaren Verlangsamung der Zinserhöhungen zu rechnen. Dies sollte den Marktakteuren wieder mehr Planungssicherheit geben und die Basis für einen deutlichen Anstieg der Marktdynamik im zweiten Halbjahr bzw. im kommenden Jahr bereiten. Nichtsdestotrotz ist davon auszugehen, dass bei einem Hochfahren der Märkte die Akquisitionen wohl weiterhin zunächst sehr selektiv vorgenommen werden. Großvolumige Transaktionen dürften damit vorerst weiter selten bleiben. Auch aufgrund des tendenziell geringeren Preisniveaus im Vergleich zu den vergangenen Jahren dürfte das Investmentvolumen 2023 unter den Volumina der letzten Jahre zurückbleiben”, fasst Christoph Meszelinsky die weiteren Aussichten zusammen.

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BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Investmentzahlen für Q1 2023

Der gewerbliche Investmentmarkt ist mit dem schwächsten Umsatz seit 2010 ins neue Jahr gestartet. Insgesamt wurden in Deutschland nur rund 5,1 Mrd. EUR in gewerblich genutzte Immobilien und Entwicklungsgrundstücke investiert. Ein Vergleich mit dem Vorjahresrekord aus dem ersten Quartal 2022 von damals 19,7 Mrd. EUR (-74,0 %) verbietet sich nahezu aufgrund der fundamental geänderten Rahmenbedingungen auf den Finanz- und Nutzermärkten, allerdings zeigt auch die Langzeitbetrachtung das stark unterdurchschnittliche Abschneiden. Das aktuelle Ergebnis notiert 56,5 % unter dem 10-Jahresdurchschnitt und ordnet sich auf dem Niveau der Jahre 2010 bis 2012 ein, als der Markt noch ganz klar im Schatten der globalen Finanzmarktkrise stand. Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) fielen mit 1,15 Mrd. EUR im ersten Quartal 2022 ebenfalls spürbar unterdurchschnittlich aus. Das Gesamtvolumen im deutschen Markt beläuft sich damit auf 6,3 Mrd. EUR. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Mit rund 5,1 Mrd. EUR notiert der gewerbliche Investmentumsatz 74 % unter dem Rekordjahresauftakt 2022 und 56,5 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt.

Ergebnis reiht sich auf dem Niveau der Jahre 2010 bis 2012 ein.

88 % (4,5 Mrd. EUR) entfallen auf Einzeldeals.

Portfolioverkäufe liefern mit 611 Mio. EUR mit Abstand schwächstes Ergebnis der Historie seit 2009.

Auch dank Unternehmensübernahmen setzen sich Einzelhandels-Investments mit knapp 30 % Marktanteil (1,53 Mrd. EUR) an die Spitze vor Büro (rund 25 %) und Logistik (fast 19 %).

Berlin unangefochtene Nummer 1 der deutschen Investitionsstandorte (1,3 Mrd. EUR).

Netto-Spitzenrenditen erwartungsgemäß weiter gestiegen.

Marktanteil ausländischer Investoren verbleibt mit 40 % auf gutem Durchschnittsniveau.

Rund 210 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe).

“Der deutsche Immobilien-Investmentmarkt befindet sich in einer sehr herausfordernden Phase. Anders als zuvor kommen die Herausforderungen jetzt von drei Seiten, denn Investoren müssen und wollen neben der Performance der deutschen Nutzermärkte, der Entwicklung der globalen Finanzmärkte auch ESG-Anforderungen bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen. Es überrascht wenig, dass angesichts der aktuell sehr komplexen Situation auf den Finanz- und Immobilienmärkten, das Investmentvolumen im ersten Quartal 2023 nur bei rund 5,1 Mrd. EUR und damit 56,5 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt notiert”, stellt Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland, fest.

Die Signale, welche die Nutzer- und Finanzmärkte aktuell aussenden, geben wenig Anlass zur Freude. Zwar haben sich die deutschen Nutzermärkte während der Corona-Pandemie durchaus resilient und 2021/2022 über weite Strecken sogar auf Wachstumskurs präsentiert, allerdings haben sich in den vergangenen drei Jahren neue Konsum- und Arbeitsmuster herauskristallisiert, die den Schluss nahelegen, dass es ein “weiter so” nicht geben wird. Dies gilt allen voran für Büroimmobilien. Das Büro wird sicherlich der zentrale Arbeits- und Kommunikationsort bleiben, aber nicht für jedes Unternehmen und für jedes Team funktioniert jeder Standort, schon gar nicht in den selben Flächendimensionen wie vor der Pandemie. Das Thema Homeoffice scheint jetzt in einer zweiten Welle mit Verzögerung auf den Märkten anzukommen und diese Entwicklung lassen Investoren sehr bewusst in ihre Ankaufskalkulationen einfließen, genauso wie die ESG-Tauglichkeit jeder Immobilie. Positiver gestaltet sich demgegenüber aktuell die Situation in den anderen Assetklassen, allen voran Retail, Logistik und Hotel. Nach turbulenten Jahren scheint der Kurs Richtung Zukunft klar und die Marktteilnehmer können besser als zuvor die weitere Entwicklung einschätzen, inklusive zu erwartender Mietpreissteigerungen.

“Der nächste große Faktor, der jede Investmententscheidung aktuell fundamental beeinflusst, ist die Situation auf den globalen Finanzmärkten und insbesondere die weitere Zinspolitik der Zentralbanken. Zum einen ist durch die notwendigen Banken-Rettungen in den USA sowie der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS die Unsicherheit auf den Finanzmärkten deutlich gestiegen. Zum anderen sinken die Inflationsraten europaweit nicht in dem zuvor erhofften Tempo und dürften bis ins nächste Jahr vergleichsweise hoch bleiben. Entscheidend wird sein, wie die Zentralbanken angesichts dieser Gemengelage agieren und mit welchem Tempo sie ihren eingeschlagenen Kurs der Leitzinserhebung zur Inflationsbekämpfung weiterverfolgen werden. Direkte Auswirkungen auf die Finanzierungskonditionen sind unausweichlich und die Preisfindungsphase auf den deutschen Investmentmärkten ist ein gutes Stück davon entfernt, abgeschlossen zu sein. Das sehr niedrige Investmentvolumen unterstreicht dies in eindrucksvoller Weise”, ergänzt Nico Keller, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Einzelhandel stärkste Assetklasse, Büro und Logistik auf den Plätzen

Erstmals seit 2011 hat sich die Assetklasse Einzelhandel mit einem Marktanteil von knapp 30 % wieder an die Spitze des Feldes geschoben. Rund 1,5 Mrd. EUR wurden im ersten Quartal in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert, wobei im Vorjahresvergleich ein Rückgang von knapp 26 % verzeichnet werden muss und gegenüber dem Langzeitdurchschnitt ein Minus von knapp 41 %. Für das im Assetklassenvergleich immer noch gute Abschneiden des Einzelhandels zeichnen verschiedene Faktoren verantwortlich. Zum einen haben sich seit Ausbruch der Pandemie die neuen Konsummuster stetig verfestigt. Die Marktteilnehmer können mittlerweile sehr gut einschätzen, wohin die Reise beim Einzelhandel geht. Zum anderen ist hier die Preisfindungsphase deutlich weiter fortgeschritten als zum Beispiel in den Assetklassen Büro und Logistik, denn das Renditeausgangsniveau beim Einzelhandel war von Beginn an ungleich höher. Zum aktuellen Ergebnis haben unter anderem die Unternehmensbeteiligungen der Deutsche EuroShop, verschiedene kleinere Portfoliotransaktionen im Segment der Supermärkte und Discounter sowie der Anteilsverkauf (49,9 %) am KaDeWe durch die Signa beigetragen.

Mit einem Investmentvolumen von nur knapp 1,3 Mrd. EUR und dem damit schwächsten Ergebnis seit 2011 ordnet sich die Assetklasse Büro mit einem Marktanteil von knapp 25 % auf dem zweiten Platz ein. Der Vorjahresrekord von rund 9,8 Mrd. EUR wurde um gut 87 % verfehlt und das Resultat notiert fast 74 % unter dem Langzeitdurchschnitt. Ins Gewicht fällt hier das komplette Fehlen von Portfoliotransaktionen und sogenannter Trophy Assets insbesondere in den Top-Büromärkten. Weiterhin wurden insgesamt nicht einmal eine Handvoll Deals mit einem Kaufpreis jenseits der 100 Mio. EUR bundesweit getätigt. Insgesamt ist die Transaktionstätigkeit im großvolumigen Segment auch im Langzeitvergleich aktuell extrem schwach. Auffällig ist die vergleichsweise hohe Marktaktivität in der Größenklasse zwischen 10 und 25 Mio. EUR. Hier ist der Umsatz im Vorjahresvergleich um gut 27 % auf 388 Mio. EUR gestiegen, der 10-Jahresdurchschnitt wird dennoch um ein Drittel verfehlt. Diese Zahlen unterstreichen eindrucksvoll, dass die Preisfindungsphase in der Assetklasse Büro noch lange nicht abgeschlossen ist. Die zukünftige Entwicklung der Finanzierungskonditionen wie auch der Büroflächennachfrage generell lässt insbesondere Core-Investoren mit deutlich erhöhter Zurückhaltung im Markt agieren.

Im Logistiksegment wurden bis dato 951 Mio. EUR bundesweit platziert, womit sich der Marktanteil dieser Assetklasse auf knapp 19 % beläuft. Das Vorjahresergebnis wurde um 80 % verfehlt und auch der 10-Jahresdurchschnitt von 1,8 Mrd. EUR blieb unerreicht. Healthcare-Investments steuerten 7,1 % (362 Mio. EUR) zum Quartalsergebnis bei, Investitionen in der Assetklasse Hotel beliefen sich auf 272 Mio. EUR (5,3 % Marktanteil).

Kaum Bewegung im Portfoliosegment

Die geringe Transaktionsdynamik ist sowohl bei den Einzeltransaktionen wie auch im Portfoliosegment zu beobachten. Während sich das Investmentvolumen der sog. Single Deals im ersten Quartal auf 4,5 Mrd. EUR belief und damit gut 43 % unter dem 10-Jahresdurchschnitt notierte, wurde der Langzeitschnitt bei den Paketverkäufen um 84 % verfehlt. Mit nur 611 Mio. EUR Investmentvolumen ist es nach 2009 das mit Abstand niedrigste Ergebnis der Historie. Die Erhöhung der Beteiligung der Deutsche EuroShop an diversen Shoppingcentern ist mit rund 260 Mio. EUR in dieses Ergebnis eingeflossen. Der Marktanteil ausländischer Investoren verharrt mit 40 % auf gutem Durchschnittsniveau.

Auch A-Standorte mit deutlichen Einbußen beim Investmentvolumen

“Die A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) sind schwach ins neue Jahr gestartet. Mit insgesamt knapp 2,7 Mrd. EUR wurde nicht nur das Spitzenergebnis aus dem Vorjahr um 76 % verfehlt, sondern auch der Langzeitdurchschnitt von rund 6 Mrd. EUR blieb in weiter Ferne. Weiterhin leiden insbesondere die deutschen Top-Standorte darunter, dass sich Investoren und Verkäufer über weite Strecken noch nicht auf ein für beide Seiten funktionierendes Kaufpreisniveau einigen können. In den A-Standorten fällt das Fehlen von Core-Transaktionen und insbesondere von Trophy Deals besonders ins Gewicht”, erläutert Nico Keller, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Mit weitem Abstand führt Berlin das Feld der Top-Standorte an. Die Bundeshauptstadt ist der einzige Markt, in dem die 1 Mrd. EUR-Marke bereits zum Ende März übersprungen wurde. Das gewerbliche Investmentvolumen beläuft sich in Berlin auf knapp 1,3 Mrd. EUR, allerdings notiert das Ergebnis 22 % unter dem Langzeitdurchschnitt. München reiht sich auf dem zweiten Platz mit rund 540 Mio. EUR ein, wobei der 10-Jahresdurchschnitt um gut die Hälfte unterschritten wurde. Düsseldorf kann sich mit 325 Mio. EUR den dritten Rang sichern, doch bleibt auch hier das Marktgeschehen weit unterdurchschnittlich (-46 %). Auf den weiteren Rängen folgen Stuttgart mit 205 Mio. EUR (-47 %), Hamburg mit 161 Mio. EUR (-82 %) und Frankfurt mit 96 Mio. EUR (-91 %). Das Schlusslicht bildet aktuell Köln mit nur 50 Mio. EUR Investmentumsatz und damit einem Resultat, das den Durchschnitt um fast 84 % verfehlt.

Spitzenrenditen steigen weiter

Der Anstieg der Spitzenrenditen hat sich im ersten Quartal 2023 in der Breite fortgesetzt. Im Bürosegment sind die Netto-Spitzenrenditen im Durchschnitt um rund 30 Basispunkte gestiegen, wobei das Tempo des Anstiegs in den Top-Märkten sehr unterschiedlich ausfiel. München bleibt Deutschlands teuerster Standort mit 3,35 %. Die Spitzenrendite ist in der bayerischen Landeshauptstadt nur um 15 Basispunkte gestiegen. Stärker fiel das Plus in Berlin (3,40 %) und Stuttgart (3,60 %) mit 20 Basispunkten aus. In Hamburg und Köln ist die Netto-Anfangsrendite in der Spitze um 25 Basispunkte auf aktuell 3,55 % gestiegen. Eine Ausweitung um 45 bzw. 50 Basispunkte muss für Düsseldorf bzw. Frankfurt vermeldet werden, deren Spitzenrendite im Bürosegment jetzt bei 3,85 % notiert. Bei Logistikobjekten sind die Spitzenrenditen bundesweit um 10 Basispunkte auf 3,95 % gestiegen. Bei den Fachmärkten und Fachmarktzentren wurde ein Plus von 20 Basispunkten auf aktuell 4,40 % bzw. 5,00 % registriert, und auch im Segment der Discounter/Supermärkte ging es um 20 Basispunkte auf 4,50 % nach oben. Demgegenüber ist die Spitzenrendite bei Shoppingcentern nur um 10 Basispunkte auf jetzt 5,00 % gestiegen.

Perspektiven

“Im ersten Quartal mussten wir die niedrigste Investitionsdynamik der vergangenen 13 Jahre registrieren, was die logische Konsequenz auf die großen Unsicherheiten ist, mit denen Immobilieninvestitionen aktuell behaftet sind. Die Finanzmärkte erscheinen im momentanen Licht relativ fragil, die Inflation ist hartnäckiger als noch vor wenigen Monaten prognostiziert und der Korridor für die weitere Leitzinsentwicklung ist gegenüber dem Jahresende 2022 kaum enger geworden. Hinzu kommt, dass die Nutzermärkte über weite Strecken Schwäche zeigen und die EU-Taxonomie zur ESG-Regulierung für viele Investoren weiterhin mehr Fragezeichen als Sicherheit mit sich bringt. Aktuell deutet wenig auf kurzfristige Entspannung auf den Investmentmärkten hin, denn zu komplex und weitreichend sind die Themen”, erläutert Marcus Zorn.

Jüngst mehren sich jedoch die Zeichen für eine höhere Marktdynamik im weiteren Jahresverlauf. Die Zahl der Pitch-Anfragen ist deutlich gestiegen, was den Schluss nahelegt, dass noch einmal Tempo in den Preisfindungsprozess kommt. Wie viele der jetzt “soft” angestoßenen Verkaufsprozesse schlussendlich erfolgreich in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden, ist im Moment nicht seriös zu beantworten, denn Marktsondierung bleibt ein großes Thema. Allerdings dürfte in die Ankaufsentscheidungen der Investoren genau das einfließen, was den deutschen Markt auszeichnet und die Marktteilnehmer verhalten optimistisch stimmen sollte: überzeugende Fundamentaldaten. Dazu zählen die politische und wirtschaftliche Stabilität, die trotz aller Probleme Kurs haltende größte Volkswirtschaft der EU, Nutzermärkte, die im internationalen Vergleich sehr niedrige Leerstandsquoten bei vergleichsweise robuster Flächennachfrage aufweisen und eine sich laut ifo-Geschäftsklimaindex generell verbessernde Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Der deutsche Immobilienmarkt bietet langfristig attraktive Chancen, was zum einen die steigende Anzahl an Investoren unterstreicht, die nach vielen Jahren jetzt zurück auf den deutschen Markt strebt, und zum anderen der hohe Marktanteil von rund 13 %, den Entwicklungsgrundstücke aktuell am Einzeltransaktionsvolumen haben – darunter das Entwicklungsgrundstück von Apple in München.

“Wir halten es für wahrscheinlich, dass auf viele der drängendsten Investorenfragen, insbesondere zum weiteren Zinskorridor der EZB, zur Jahreshälfte erste und auch verlässliche Antworten vorliegen, so dass der aktuell weiter andauernde Preisfindungsprozess, der vorerst mit weiteren moderaten Renditeanstiegen gekoppelt sein wird, dann dem Ende zusteuern dürfte. In Konsequenz erwarten wir eine Belebung des Investitionsgeschehens in der Breite, wobei das Ergebnis zum Jahresende deutlich unterdurchschnittlich ausfallen dürfte”, fasst Zorn zusammen.

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Das sind die Ergebnisse der 9. Ausgabe des immowelt Preiskompass für das 1. Quartal 2023:

Ende der starken Preisrückgänge: Nur noch in 4 von 14 untersuchten Großstädten sinken die Angebotspreise von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal

4 Städte sogar mit steigenden Preisen, darunter Berlin (+2 Prozent) – in den weiteren Metropolen stagniert das Preisniveau

Weiterhin leichte Preiskorrekturen in Frankfurt (-1 Prozent), Stuttgart und Düsseldorf (je -2 Prozent)

Ruhrgebiet im Aufschwung: Stärkste Anstiege in Essen (+5 Prozent) und Dortmund (+3 Prozent)

Ein Jahrzehnt lang stiegen die Immobilienpreise sehr stark an, ehe sie letztes Jahr erstmals wieder sanken und sich nun allmählich einpendeln. Das verdeutlichen die aktuellen Angebotspreise von Bestandswohnungen aus dem immowelt Preiskompass. Dafür wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht. Zwischen Dezember 2022 und März 2023 sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen nur noch in 4 von 14 untersuchten Großstädten gesunken. In 4 Städten haben sich die Kaufpreise sogar wieder leicht verteuert, in den übrigen 6 Städten ist das Preisniveau stabil geblieben. Die nachlassende Dynamik wird beim Blick auf die Vorquartale deutlich: Im 4. Quartal 2022 sind die Angebotspreise noch in allen 14 Städten gesunken. Auch im 3. Quartal 2022 verzeichneten noch alle untersuchten Großstädte rückläufige Kaufpreise. Zum Teil sind die Preise innerhalb eines Quartals um 5 Prozent eingebrochen. In den vergangenen drei Monaten beträgt der maximale Rückgang dagegen nur noch 2 Prozent.

Ein möglicher Grund für die Stabilisierung der Kaufpreise ist die gleichzeitige Stabilisierung des Zinsniveaus. Hinzu kommt, dass die Nachfrage im vergangenen Jahr zwar zurückgegangen ist, sich aber inzwischen ebenfalls stabilisiert hat. Käufer ohne viel Eigenkapital suchen Alternativen im Umland der Großstädte oder nehmen Abstriche beim Wohnstandard hin. Für Investoren mit viel Eigenkapital kann sich trotz gestiegener Zinsen der Kauf aufgrund der weiter steigenden Mieten lohnen. Ein weiteres Plus: Die Zahl der Angebote auf dem freien Markt und damit die Auswahl haben sich erhöht, während die Konkurrenz deutlich geringer ist als zur Niedrigzinsphase.

Stabile Preise in Metropolen – Ausnahme Berlin

Auch in den vier Millionenstädten kam es zuletzt zu keinen weiteren Preisrückgängen, wenngleich die Preise deutlich niedriger sind als vor einem Jahr. So blieben die Angebotspreise im 1. Quartal in München, Hamburg und Köln nahezu stabil. Am teuersten ist nach wie vor die bayerische Landeshauptstadt: Bestandswohnungen kosten aktuell 8.778 Euro pro Quadratmeter, vor einem Vierteljahr waren es 8.822 Euro. Im Jahresvergleich zeigt sich allerdings die Trendwende: Vor einem Jahr lag das Preisniveau in München noch bei 9.535 Euro und somit 8 Prozent höher als derzeit. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Hamburg, wo Käufer im Augenblick 6.404 Euro für den Quadratmeter zahlen müssen. Auch in der Hansestadt war die Preisspitze vor einem Jahr mit 6.785 Euro erreicht worden. Mit Ausnahme des 1. Quartals 2022 sanken seither die Preise – um insgesamt 6 Prozent.

Etwas niedriger ist das generelle Preisniveau in den anderen beiden Metropolen, Köln und Berlin. In der Rheinmetropole hat sich der Angebotspreis ebenfalls nicht nennenswert verändert und liegt aktuell bei 5.123 Euro für den Quadratmeter. Die Bundeshauptstadt ist hingegen die einzige Metropole, in der die Preise im Quartalsvergleich sogar wieder steigen. Nach einem Plus von 2 Prozent kostet der der Quadratmeter in Berlin aktuell 5.150 Euro und liegt auf Vorjahresniveau. Der Berliner Immobilienmarkt scheint damit generell robuster auf die veränderten Rahmenbedingungen reagiert zu haben. Das kann daran liegen, dass das Interesse an Immobilien in der Hauptstadt – gerade von vermögenden ausländischen Investoren – größer ist bzw. weniger stark abgenommen hat als in anderen Städten. Denn das Preisniveau ist für die Größe und Bedeutung der Stadt noch vergleichsweise niedrig.

Weiterhin leichte Rückgänge in Frankfurt und Stuttgart

In Frankfurt und Stuttgart sind Rückgänge hingegen nicht komplett zum Erliegen gekommen, allerdings weniger stark gefallen als in den Monaten zuvor: in Frankfurt gaben die Angebotspreise um 1 Prozent nach, in Stuttgart um 2 Prozent. Innerhalb eines Jahres gingen die Kaufpreise im Schwabenland um 12 Prozent nach unten. In der Mainmetropole zahlen Käufer 8 Prozent weniger. Aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und folglich hohen Anziehungskraft sind die Preise aber nach wie vor hoch. Frankfurt liegt mit derzeit 5.934 Euro pro Quadratmeter auf Platz 3 und Stuttgart mit 5.155 Euro auf Platz 4 im Preisranking. Ebenfalls leichte Preisrückgänge verzeichnen im 1. Quartal 2023 Düsseldorf (-2 Prozent; 4.779 Euro) und Bremen (-2 Prozent; 3.081 Euro).

Plus 5 Prozent in Essen

Die stärksten Anstiege im vergangenen Quartal gab es in zwei der günstigsten Städte. In Essen verteuert sich Wohneigentum innerhalb eines Vierteljahres um 5 Prozent auf 2.781 Euro, in Dortmund klettern die Angebotspreise um 3 Prozent auf 2.776 Euro pro Quadratmeter. Beide Ruhrgebietsstädte nähern sich dadurch allmählich wieder dem Preisniveau vor den Zinsanstiegen an: Essen liegt noch 3 Prozent und Dortmund 2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Noch preiswerter sind Wohnungen nur im Osten Deutschlands. In Leipzig kosten Bestandswohnungen aktuell 2.571 Euro pro Quadratmeter (+1 Prozent) und in Dresden 2.718 Euro (0 Prozent). Damit ist auch in den ostdeutschen Großstädten der Abwärtstrend fürs erste gestoppt.

Alternative Immobilienkauf im Umland: deutlich mehr Fläche leistbar

Trotz hoher Preise und hoher Zinsen gibt es nach wie vor Optionen, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen. Denn gerade in den ländlicheren Regionen sind die Preise oftmals günstiger und das Angebot groß und vielfältig. So lagen im vergangenen Jahr 43 Prozent aller Kaufinserate auf immowelt.de in Städten und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern, also in größtenteils suburbanen oder ländlichen Regionen.

Der 2. Teil des immowelt Preiskompass zeigt auf, wie viel mehr Wohnfläche sich potenzielle Käufer im Umland der 14 größten deutsche Städte leisten können. Als Grenze für die Leistbarkeit wurde eine Wohnkostenbelastung von 30 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens gesetzt. Schon bei einer Pendelzeit von bis zu 45 Minuten ins Stadtzentrum sind die Ersparnisse so groß, dass sich Immobilienkäufer dann stellenweise die doppelte Fläche leisten können. In der Spitze können sich Käufer, die eine Stunde pendeln in Kauf nehmen, sogar 126 Prozent mehr Wohnfläche leisten. Je nach Stadt sind so 2 oder 3 Zimmer mehr möglich. In vielen Umlandgemeinden ist trotz gestiegener Zinsen eine familientaugliche Wohnung mit mehr als 100 Quadratmetern Wohnfläche finanziell realisierbar.

Berechnung und Methodik

Grundlage für die Analyse sind auf immowelt.de inserierte Wohnungen, die mit bewährten statistischen Methoden ausgewertet werden. Diese basieren auf der langjährigen Expertise in der Preisberechnung des französischen Partner-Portals Meilleurs Agents, das genauso wie immowelt Teil der AVIV Group ist. Die entstehenden Preisfortschreibungen geben einen Einblick in die dynamische Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in diesen Städten. Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich auf Seite 6 des aktuellen immowelt Preiskompass.

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Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Industriestandort Deutschland im Wandel: Auswirkungen auf die Bewertung von Produktionsimmobilien

Das Interesse institutioneller Investoren an Industrieimmobilien ist weiter gewachsen. Hoher Anlagedruck, überdurchschnittliche Renditen und der große Anteil von Industrieimmobilien am gewerblichen Immobilienbestand machen die Attraktivität der Assetklasse aus.

Als Industrieimmobilien werden Immobilien verstanden, die einem Produktionsprozess dienen oder in denen ein Produktionsprozess stattfindet. Der Bestand solcher Immobilien ist besonders geprägt von Eigennutzern, die ihre Immobilien eher als Betriebsmittel denn als Wirtschaftsgut betrachten. Diese Eigennutzerprägung beschert der Assetklasse eine deutlich geringere Volatilität und Zinsabhängigkeit als anderen Immobilienarten, bedeutet aber zugleich eine hohe Abhängigkeit von der Liquidität der Eigentümer. Das dadurch vergleichsweise erhöhte Risikopotenzial spiegelt sich in zumeist höheren Renditen wider.

Mit der umfassend aktualisierten Studie richtet die HypZert Fachgruppe “Industrie” das Augenmerk von Immobiliengutachterinnen und -gutachtern auf sämtliche wichtige Eigenschaften der Objektart: Standort-Kriterien, rechtliche Rahmenbedingungen, mögliche Kontaminationen und Anforderungen an den Brandschutz werden ebenso thematisiert wie Vergleichsmieten, Kosten oder Nutzungsdauern.

Herausforderungen und Chancen beim Umbau der Industrie

Die deutsche Industrie ist gleichzeitig von den stark gestiegenen Energiepreisen, Preissteigerungen für nahezu alle Produktions- und Handelsgüter, dem Arbeitskräftemangel über alle Branchen hinweg und den Lieferengpässen infolge der Corona-Pandemie besonders betroffen. Dazu kommen die schnell gestiegene Inflation, sich stark verteuernde Kredite aufgrund der Zinserhöhungen sowie der notwendige Wandel hin zu Elektromobilität und umweltschonender Produktion und Konsum generell. Sind in diesem Szenario eine Deindustrialisierung des Standorts Deutschland oder eine globale Rezession unausweichlich?

Tatsächlich zeigt sich die Industrie trotz der vielfältigen Herausforderungen bisher weitgehend robust und verzeichnet einen wachsenden Auftrags- und Beschäftigtenbestand bei leicht sinkender Produktion. “Die Entlastungspakete der Politik haben die Wirtschaft effektiv gestützt. Die Transformation der Energieinfrastruktur ist gerade für die energieintensiven Industriebranchen wie Metall, Glas und Chemie eine gewaltige Herausforderung, aber auch eine einzigartige Chance für Innovation. Dafür muss weiter in Bildung und Digitalisierung investiert werden”, betont Reiner Lux, Geschäftsführer der HypZert.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz beeinflussen den Immobilienwert

Energieeffizienz, mögliche Umweltrisiken, die Notwendigkeit energetischer Sanierungen und Nachhaltigkeitskriterien im Sinne der ESG (Environment, Social und Governance)-Taxonomie-Verordnung der EU haben Einfluss auf erzielbare Mieten und werden inzwischen stärker in der Bewertung berücksichtigt. In der 4. Auflage der Studie finden Immobilien-Sachverständige daher nun eine Checkliste von ESG-Kriterien für die Beurteilung von Industrieimmobilien. Die HypZert Fachgruppe “Industrie” bringt die Datengrundlage und die bewährten Typenblätter auf den aktuellen Stand und unterstützt mit Beispielen die Erstellung von Markt- und Beleihungswertgutachten für Industrieimmobilien.

Interessierte können die Studie über den HypZert Shop unter www.hypzert.de beziehen.

Über die HypZert

Die HypZert GmbH ist die führende Zertifizierungsstelle für Immobiliengutachter/innen. Sie ist eine Gesellschaft der Spitzenverbände der deutschen Finanzwirtschaft und zertifiziert seit 1996 zertifiziert Immobiliengutachter nach Kriterien der ISO/IEC 17024.

Das Fachwissen von Gutachtern für Spezialthemen bündelt HypZert in elf Fachgruppen. Die Fachgruppe Industrie wurde 2012 gegründet und beschäftigt sich mit allen Bewertungsfragen zu Industrieimmobilien. Neben Studien und Newslettern verantwortet sie ein Rechentool zur Plausibilisierung von Vertragsmieten für Lager- und Produktionshallen sowie Fabriketagen.

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HypZert GmbH, Georgenstr. 24, 10117 Berlin, Tel: 030 2062290, www.hypzert.de

PATRIZIA erweitert sein Angebot für den Bereich Private Banking.

Über eine Kooperation mit iCapital, einer globalen Fintech-Plattform, die den Zugang zu alternativen Anlageprodukten in der Vermögensverwaltungsbranche fördert, können Vermögensverwalter künftig ausgewählte PATRIZIA-Anlagefonds über das weltgrößte Fondsvertriebsnetz Allfunds beziehen.

PATRIZIA schafft für Vermögensverwalter zusätzlichen Zugang zu Immobilien und Infrastruktur via iCapital

Produkte werden über das internationale Fondsvertriebsnetzwerk Allfunds angeboten

Neue nachhaltige und langfristig attraktive Investitionsmöglichkeiten für Intermediäre über ein führendes digitales Plattform-Angebot

PATRIZIA, ein führender Partner für globale Real Assets, erweitert sein Angebot für den Bereich Private Banking. Über eine Kooperation mit iCapital, einer globalen Fintech-Plattform, die den Zugang zu alternativen Anlageprodukten in der Vermögensverwaltungsbranche fördert, können Vermögensverwalter künftig ausgewählte PATRIZIA-Anlagefonds über das weltgrößte Fondsvertriebsnetz Allfunds beziehen. PATRIZIA wird dafür die Technologieplattform und die Strukturierungslösungen von iCapital nutzen, um Vermögensverwaltern und ihren Kunden Zugang zu PATRIZIAs profunder Marktexpertise, die auf einer Erfahrung von fast 40 Jahren beruht, und einer Reihe von alternativen Anlagemöglichkeiten in den Bereichen Immobilien und Infrastruktur zu verschaffen. Über iCapital bieten institutionelle Real-Asset-Anbieter ihre Produkte Anlageexperten auf der ganzen Welt an.

Die neue Partnerschaft ist ein attraktives Angebot an nachhaltigen Immobilien und Infrastrukturinvestments, um die wachsende Nachfrage von vermögenden Privatpersonen nach Investitionen in alternative Anlagen zu bedienen.

Den Auftakt der Partnerschaft mit iCapital bildet ein Impact-Investment-Fonds, der auf den Aufbau nachhaltiger, zukunftsfähiger Quartiere abzielt, die zu acht der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) beitragen. Der Fonds, der sowohl in dringend nötigen Wohnraum als auch in soziale Infrastruktur investiert, wird gemäß Artikel 9 SFDR eingestuft. Er bietet Lösungen für drei spezifische gesellschaftliche Herausforderungen: bezahlbaren Wohnraum, Immobilienmit einem klimafreundlichen CO2 Fußabdruck, sowie soziale Inklusion und Konnektivität. Neben einer attraktiven finanziellen Rendite eine positive soziale und ökologische Rendite erbringen, die durch einen klar definierten Kriterienkatalog nachgewiesen wird.

Sebastian Baer, Head of Wealth Solutions bei PATRIZIA: „Als führender unabhängiger Vermögensverwalter im Bereich Real Assets macht PATRIZIA erstmals einen großen Teil seiner Produkte zugänglich für Vermögensverwalter. Künftig werden wir ausgewählte Produkte im Bereich Value-Add sowie Investitionen entlang Artikel 8 und 9 anbieten.“

Marco Bizzozero, Head of International bei iCapital, sagte: “Wir freuen uns, mit PATRIZIA, einem führenden unabhängigen Vermögensverwalter für globale Real Assets, zusammenzuarbeiten und sie mit unserer Technologie und unseren Lösungen dabei zu unterstützen, Vermögensverwaltern und ihren Kunden einen breiteren Zugang zu den Impact-Investment-Strategien von PATRIZIA zu verschaffen und so dazu beizutragen, privates Kapital zu mobilisieren, um den Bedarf an sozialer Infrastruktur zu decken.”

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Vermarktungserfolg ist abhängig von Zentralität und Flächenattraktivität

Die negative konjunkturelle Entwicklung im vergangenen Jahr hat am deutschen Büromarkt bislang kaum sichtbare Spuren hinterlassen. Der Flächenumsatz in den Metropolen stieg 2022 sogar moderat auf 3,5 Millionen m², die Spitzenmieten haben sich trotz zunehmender Leerstände zum Teil kräftig erhöht. Auffallend ist allerdings der zunehmende Anteil von Untermietflächen am Leerstand. 2022 waren in den fünf Bürohochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München rund 17 Prozent der verfügbaren Flächen zur Untermiete ausgeschrieben, drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. „Einen so hohen Anteil gab es zuletzt vor 20 Jahren nach dem Platzen der Dotcom-Blase“, sagt Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany.

Eindeutiger Spitzenreiter bei der Untervermietung ist Frankfurt mit einer Quote von 25 Prozent, in München sind es 16 Prozent, in Berlin und Hamburg jeweils 15 Prozent und in Düsseldorf zehn Prozent.

Vor allem in besonders zentralen Lagen ist die Untervermietungsquote teilweise hoch. So beträgt diese etwa im Frankfurter Bankenviertel 29 Prozent, im Teilmarkt City sind es sogar 32 Prozent. Allerdings sind die Leerstandsquoten hier mit 4,6 Prozent und 3,3 Prozent auch mit am niedrigsten in Frankfurt. Ähnlich verhält es sich in München und Berlin, dort allerdings weniger stark ausgeprägt, weil die Leerstände insgesamt kleiner sind. „Auch Untermietflächen haben vor allem dann eine Chance auf eine erfolgreiche Vermarktung, wenn sie urban gelegen und hochwertig ausgestattet sind“, unterstreicht Leimbach. Grundsätzlich ist die Untervermietung von Büroflächen allerdings mit Nachteilen behaftet. So ist die Vertragslaufzeit zumeist eher kurz und es gibt keine Verlängerungsoptionen über die Dauer des Hauptmietvertrags hinaus. Dem Untervermieter fällt es zudem schwer, die Gestaltungswünsche des Untermieters umzusetzen. „Die Flächengröße ist fix, und zum Mietvertragsende müssen die Büros meistens wieder im Ursprungszustand an den Vermieter zurückgegeben werden. Zweimal umbauen macht die Untervermietung fast immer unwirtschaftlich“, erklärt Leimbach.

Hinzu kommt, dass Untermietflächen in aller Regel mit Preisabschlägen auf eine vergleichbare direkte Anmietung angeboten werden, um überflüssige Flächen möglichst schnell loszuwerden. Dennoch haben die steigenden Untermietflächen Leimbach zufolge bislang keine preisreduzierende Wirkung auf den Markt gehabt: „Die Angebotsmieten von klassischen Flächen bleiben wegen der beschriebenen Nachteile der Untervermietung unbeeindruckt, und auf die Durchschnittsmiete haben günstigere Untervermietungen kaum Einfluss, weil es insgesamt noch zu wenige sind.“

Der Anstieg der Untermietflächen sei somit kein Indikator für eine Büromarktkrise. „Das klassische Büro selbst ist in der Krise. Es wird kaum noch gebraucht. Was aber gebraucht wird, sind Büros als attraktive soziale Orte, die Menschen anziehen und inspirieren. Solche Orte zu konzipieren und zu bauen, ist eine große Chance dieser Zeit – für die Menschen in den Büros, für die Unternehmen und für die Immobilienwirtschaft.“

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Paris und London in einer eigenen Dimension – München auf Platz drei der Mietrangliste

Unter den 15 Städten Europas mit den höchsten Einzelhandelsmieten ist Deutschland mit gleich sieben Metropolen vertreten. Zwar führt Paris mit einer monatlichen Spitzenmiete von 1.625 Euro je Quadratmeter das Feld an und bildet mit London (1.444 Euro) praktisch eine Liga für sich. Doch schon auf Platz drei folgt München mit 340 Euro vor den italienischen Millionenstädten Mailand (333 Euro) und Rom (300 Euro).

Josefine Ulrich, Director Retail Tenant Representation Germany: „Die deutschen Handelsmetropolen haben in der Coronapandemie zwar leichte Korrekturen bei der Spitzenmiete hinnehmen müssen – so reduzierte Spitzenreiter München die jahrelange Marke von 360 Euro auf 340 Euro – doch im europäischen Vergleich gehören sie definitiv zur engsten Verfolgergruppe hinter Paris und London.“

Ein wichtiger Treiber für Konzepte und Umsätze in den absoluten Toplagen sei zudem der Tourismus, so Ulrich: „Hierbei profitiert Deutschland von seiner dezentralen Struktur und dem individuellen Charakter der Großstädte. Während die Hauptstädte in vielen Ländern alles andere überstrahlen und es oft nur eine weitere Metropole wie Mailand oder Barcelona gibt, sind es in Deutschland neben Berlin gleich sechs weitere Städte mit Anziehungskraft und entsprechendem Einzelhandel.“

Deshalb können Berlin (290 Euro), Frankfurt (280 Euro), Düsseldorf (275 Euro), Hamburg (265 Euro), Stuttgart (250 Euro) und Köln (230 Euro) gut mit Hauptstädten wie Athen (280 Euro), Madrid (249 Euro) und Amsterdam (217 Euro) mithalten.

Nicht in den Top 15 vertreten, aber mit einem konstanten Wachstum machen derweil die Hauptstädte Oslo, Istanbul, Prag und Brüssel sowie das Modezentrum Antwerpen auf sich aufmerksam. „Luxusmarken haben zudem Lagen wie die Züricher Bahnhofstraße, die Genfer Rue du Rhône, Dublins Grafton Street sowie die Bibloteksgatan in Stockholm im Blick“, differenziert Josefine Ulrich.

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Von Guy Wilkinson, ESG Analyst, und Claudia Ravat, ESG Analyst, La Française AM

Da der Immobiliensektor fast 40 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht, muss er schnell und entschlossen in Angriff genommen werden. Um eine rasche und dauerhafte Dekarbonisierung des Sektors zu gewährleisten, müssen Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten.

Die Immobilienbranche muss ihre Emissionen reduzieren, ebenso wie die Zement- und Stahlhersteller. Während beim Stahl die Richtung klar ist, ist es beim Zement schwierig, einen ähnlichen Weg einzuschlagen – ohne erhebliche technologische Fortschritte, die den erwarteten Anstieg der Gesamtnachfrage übersteigen müssten. Die Bedeutung der „Gebäudehülle“ ist jedoch auch ein wichtiger Faktor für die Emissionsreduzierung, und wir rechnen mit einer Intensivierung der Maßnahmen und Anreize zur Verbesserung der Gebäudeeffizienz. Dies erfordert jedoch ein zusätzliches Engagement der Gebäudenutzer, die vielleicht die wichtigsten Stakeholder im Dekarbonisierungsprozess sind.

Auch künftig wird der Markt mit zahlreichen Regularien, Subventionen und Steuern überschwemmt. Regularien rund um die Offenlegung sind besonders wichtig für ESG-orientierte Investoren. Die Offenlegung im Rahmen der EU-Taxonomie wird es Investoren ermöglichen, genau die Unternehmen zu identifizieren, die künftig ihre Emissionen am ehesten reduzieren können. Es wurden zahlreiche Initiativen, Rahmenwerke und Zertifizierungen entwickelt, die dies unterstützen und den Unternehmen erlauben, sich Ziele auf Basis branchenspezifischer Rahmenwerke zu setzen. Der Prozentsatz der Gebäude, die nach LEED, BREEAM und anderen Standards zertifiziert sind, sollte ein entscheidender Faktor sein, wenn es darum geht, börsennotierte Immobilienunternehmen auf ihre Dekarbonisierungsfortschritte zu prüfen. Diese Initiativen werden nicht nur die Klimaschutzmaßnahmen vorantreiben, sondern sie schaffen auch ein Umfeld mit erheblichen finanziellen Möglichkeiten. Börsennotierte Immobilienunternehmen, die ihre Portfolios dekarbonisieren können, werden „grüne“ Prämien berechnen können und so bessere Renditeströme erzielen.

Der Vergleich von börsennotierten Immobilienunternehmen, die für den Übergang und die Dekarbonisierung am besten gerüstet sind, wird durch die uneinheitliche Marktstruktur erschwert. Die Möglichkeit zur Dekarbonisierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Zusammensetzung des Portfolios aus Büro-, Einzelhandels- und Wohngebäuden sowie von den Standorten (Geografie) der Objekte. Die Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse der „Science Based Targets“-Initiative[1] für den Gebäudesektor wird ein wichtiger Katalysator für die Immobilienbranche sein. Allerdings soll diese erst im Oktober 2023 veröffentlicht werden

Für eine erfolgreiche Dekarbonisierung des börsennotierten Immobiliensektors müssen Finanzinstitute den Übergang unterstützen.

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Immobilienpreise im ersten Quartal 2023 deutschlandweit um durchschnittlich 1,9 Prozent gesunken; Angebot zugleich um 2,1 Prozent gestiegen

Wohnungen verzeichnen mit 3,1 Prozent einen stärkeren Preisrückgang als Häuser (-0,6%)

Der durchschnittliche Eigenkapitalanteil liegt aktuell bei rund 20 Prozent

Auch zum Jahresstart 2023 hat sich der Immobilienmarkt verhalten entwickelt. Potenzielle Käufer bleiben trotz weiter rückläufiger Immobilienpreise noch zurückhaltend. Eine aktuelle Auswertung von McMakler Research, der Plattform für Immobilienmarktanalysen von McMakler, hat in einer Marktanalyse die Preis-, Nachfrage- und Angebotsentwicklung sowie Finanzierungsdaten in den deutschen Bundesländern sowie in den sogenannten A-Städten im ersten Quartal 2023 untersucht. Dabei wurden jeweils die Transaktions- und Angebotsdaten berücksichtigt.*

Die Marktanalyse von McMakler zeigt, dass die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal dieses Jahres bundesweit um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen sind – im Vorjahresvergleich (Q1/2022 vs. Q1/2023) sogar um 6,2 Prozent. Die gestiegenen Zinsen für Immobilienkredite führten im Gegenzug zu einem erhöhten durchschnittlich eingebrachten Eigenkapitalanteil an der Gesamtfinanzierung.

Wohnungspreise sinken stärker als bei Häusern

Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sind die Preise über alle Bundesländer und 7-A-Städte hinweg deutlich gesunken. Anhaltend hohe Inflationsraten und gestiegene Zinsen zur Finanzierung von Immobilien haben weiterhin einen erheblichen Einfluss auf den Immobilienmarkt. Den stärksten Rückgang innerhalb der größten Städte verzeichneten Stuttgart (-4,7%), Frankfurt am Main (-3,9%) und Düsseldorf (-3,0%) für Wohnungen sowie Hamburg (-0,7%), Frankfurt am Main (-0,6%) und Köln (-0,6%) für Häuser.

Im Bundesländervergleich war der Preisrückgang für Wohnungen in Bayern (-3,5%), Sachsen-Anhalt (-3,3%) und Schleswig-Holstein (-3,3%) am stärksten. Bei Häusern gingen die Preise am deutlichsten in Brandenburg (-1,8%), Schleswig-Holstein (-1,5%) und Hessen (-1,3%) zurück.

“Auch im ersten Quartal 2023 beobachten wir rückläufige Preise für Eigentumsimmobilien. Zwar hat sich der Preisrückgang im Vergleich zu den Vorquartalen verlangsamt. Es lässt sich aber noch keine echte Stabilisierung des Marktes prognostizieren”, erläutert Felix Jahn, Gründer und CEO von McMakler. “Die anhaltende Zurückhaltung potenzieller Käufer lässt vielmehr darauf schließen, dass die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern noch nicht zusammenpassen. Der durchschnittlich eingebrachte Eigenkapitalanteil bei Immobilienfinanzierungen hat sich zuletzt stabilisiert.”

Eigenkapitalanteil bei Immobilienfinanzierung stabilisiert sich

Trotz aktuell sinkender Immobilienpreise bleibt der Immobilienerwerb für potenzielle Käufer herausfordernd, insbesondere aufgrund erschwerter Finanzierungsbedingungen. Um hohen Kreditzinsen entgegenzuwirken, bringen Käufer inzwischen mehr Eigenkapital in ihre Immobilienfinanzierung ein als noch vor einem Jahr. So hat sich der durchschnittlich eingebrachte Eigenkapitalanteil im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozentpunkte erhöht und liegt aktuell bei rund 20 Prozent. Im ersten Quartal 2022 hatte er noch bei rund 16 Prozent gelegen. Der durchschnittlich eingebrachte Eigenkapitalanteil war im Laufe des vergangenen Jahres kontinuierlich gestiegen, hat sich im vierten Quartal 2022 aber nun weitgehend stabilisiert.

Leicht steigendes Angebot trifft auf weiter rückläufige Nachfrage

Das Immobilienangebot nahm bundesweit auch im ersten Quartal 2023 mit einem Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal des Vorjahres weiter zu. Während das Angebot im Saarland (-10,7%), in Sachsen-Anhalt (-3,1%) und Nordrhein-Westfalen (-2,3%) zwar zurück ging, standen in Bremen (+47,6%), Schleswig-Holstein (+33,3%) und Hamburg (+27,6%) deutlich mehr Immobilien im Vergleich zum Vorquartal zum Verkauf. Die Nachfrage nach Immobilien verzeichnete deutschlandweit hingegen einen Rückgang um 2,4 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2022. In den Bundesländern Rheinland-Pfalz (-17,3%), Schleswig-Holstein (-22,5%) und Hamburg (-7,4%) ging die Nachfrage besonders stark zurück.

*Der Marktreport umfasst die Kaufpreis-, Nachfrage- sowie Angebotsentwicklung in den deutschen Bundesländern und den Top-7-Städten im ersten Quartal 2023. Die Analyse basiert u.a. auf den realen Transaktionsdaten von McMakler und bildet damit das momentane Marktgeschehen ab

Datenerhebung:

Die Angebots-, Transaktions- und Nachfragedaten basieren auf den unternehmenseigenen Transaktionsdaten von McMakler sowie Daten verschiedener Online-Immobilienportale. Betrachtet wurde der Zeitraum Q1/2022 bis 1/2023. Die Kaufpreise werden mithilfe eines Algorithmus für maschinelles Lernen mit Referenzobjekten berechnet. Das Referenzobjekt für Wohnungen ist eine 3-Zimmer-Wohnung mit einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern und einer Standardausstattung. Für Häuser ist das Referenzobjekt ein Haus in Standardqualität mit 5 Zimmern und einer Wohnfläche von 200 Quadratmetern, einem Garten und einem Grundstück von 300 Quadratmetern.

Über McMakler

McMakler ist ein in Deutschland und Österreich aktiver Full-Service Immobiliendienstleister. Das Unternehmen beschäftigt knapp 400 eigene Immobilienmakler an über 30 Standorten, die sich hervorragend mit den regionalen Gegebenheiten auskennen. Sie werden unterstützt durch knapp 500 Mitarbeiter in der Zentrale in Berlin, in der unter anderem die Analyse- und Vermarktungstechnologie von McMakler entwickelt wird. McMakler ist eines der Top-Maklerunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen zeichnet sich durch hohe Professionalität, umfangreiche Technologie und einen schnellen, sicheren Verkauf aus. Felix Jahn startete den Hybrid-Immobilienmakler 2015 als Gründungsinvestor und Executive Chairman und ist seit 2018 auch CEO.

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Kommentar von Portfoliomanager Greg Kuhl, Janus Henderson Investors

  • Die aktuellen Spannungen im Bankensystem dürften zu einer Verschärfung der Kreditkonditionen, einer geringeren Verfügbarkeit und einer Ausweitung der Credit Spreads führen.
  • Dies dürfte den Gewerbeimmobiliensektor unter Druck setzen, da er sich hauptsächlich im Besitz privater Immobiliengesellschaften befindet, die bei der Finanzierung stark auf die Kreditmärkte angewiesen sind.
  • Börsennotierte Immobilien dürften aufgrund der meist geringeren Verschuldung, des besseren Kapitalzugangs und des niedrigeren Exposures bei Büroimmobilien gut positioniert sein, wenn sich die Kreditbedingungen verschärfen.

In den letzten Wochen haben wir die Auswirkungen einer der aggressivsten Straffungsmaßnahmen der US-Notenbank (Fed) beobachtet, die sich in Stresssymptomen im Bankensystem manifestiert. Dazu gehören die zweit- und drittgrößten Bankenpleiten in der Geschichte der USA und das Ende der Credit Suisse, eines 165 Jahre alten globalen Instituts. Es scheint logisch, nach solchen Ereignissen eine Verschärfung der Bedingungen für das gesamte Finanzsystem zu erwarten. Einige Indikatoren deuten bereits darauf hin. So zeigte der Bloomberg US Financial Conditions Index am 8. März (unmittelbar vor den Bankenpleiten) etwas lockerere Finanzbedingungen als durchschnittlich an, während er am 20. März eine Verschärfung der Bedingungen um etwa 40 % anzeigte.1 Ob es sich bei den Bankenausfällen um idiosynkratische (endemische) Ereignisse handelt oder ob sie das Ende eines Kreditzyklus markieren, wird sich erst im Nachhinein herausstellen. Unser Team rechnet jedoch derzeit mit einer geringeren Kreditverfügbarkeit und größeren Credit Spreads auf kurze bis mittlere Sicht.

Wie werden sich schwächere Kreditmärkte auf Gewerbeimmobilien auswirken?

Etwa 90 % der Gewerbeimmobilien („Commercial Real Estate“, CRE) befinden sich in Privatbesitz, und die meisten privaten Eigentümer von Gewerbeimmobilien finanzieren ihre Immobilien hauptsächlich mit Fremdkapital (wobei der durchschnittliche CRE-Kredit seit 2011 bei etwa 64 % des Beleihungswerts liegt).2 Aus diesem Grund sind die Kosten und die Verfügbarkeit von Krediten wichtige Faktoren für die allgemeine Verfassung und das Bewertungsniveau des CRE-Marktes.

In den kommenden Monaten dürften die Nachrichten und die allgemeine Besorgnis über Spannungen auf den Gewerbeimmobilienmärkten zunehmen, vor allem im Zusammenhang mit den folgenden Transmissionsmechanismen der Schuldenmärkte:

1) Bestehende CRE-Darlehen könnten aufgrund technischer oder betrieblicher Faktoren ausfallen, was zu einer Aussetzung der Zinszahlungen und Zwangsverkäufen von Immobilien führen könnte.

2) Neue CRE-Darlehen, einschließlich der Refinanzierung fällig werdender CRE-Kredite, werden wahrscheinlich mit niedrigeren Beleihungsausläufen gezeichnet, verlangen höhere Kupons und sind generell weniger verfügbar. Dies würde zu einer Verringerung oder Abschaffung des Eigenkapitals für Kreditnehmer bei der Refinanzierung führen und bedeuten, dass neue Akquisitionen zu niedrigeren Preisen getätigt werden müssen, damit die Eigenkapitalgeber ihre Renditeziele erreichen können.

Ähnliche Objekte, unterschiedliche Merkmale

Neben einem Überblick darüber, wie sich die Kreditmärkte auf den gewerblichen Immobilienmarkt auswirken können, ist es unseres Erachtens entscheidend, einige sehr wichtige Unterschiede zwischen börsennotierten Immobilienfonds (Real Estate Investment Trusts oder REITs) und privaten Immobilienfonds (nicht börsennotierte REITs, Private Equity) hervorzuheben:

  • Relativ geringerer Verschuldungsgrad: Börsennotierte Immobilien nutzen etwa halb so viel Fremdkapital wie private Immobilien, wobei öffentliche REITs derzeit mit einem Beleihungssatz von etwa 30 % kapitalisiert sind3, verglichen mit privaten CRE, die in diesem Zyklus etwa 64 % Fremdkapital aufgenommen haben. Gemessen am Verhältnis Schulden/EBITDA (eine Kennzahl, die wir bevorzugen, weil sie das „V“ im Beleihungswert von jeglicher Subjektivität befreit), ist der Verschuldungsgrad börsennotierter Immobilien derzeit so niedrig wie nie zuvor. Gleichzeitig ist die Laufzeit börsennotierter Immobilien mit durchschnittlich sieben Jahren so lang wie nie zuvor. Wir sind der Meinung, dass börsennotierte REITs aufgrund des geringeren Gesamtverschuldungsgrads und des geringeren Refinanzierungsrisikos generell ein vergleichsweise geringeres Risiko aufweisen als private Immobilen.

Büroimmobilien machen nur einen kleinen Teil der börsennotierten REITs aus: „Gewerbeimmobilien“ ist ein zu weit gefasster Begriff. CRE besteht aus mindestens 16 verschiedenen Immobilientypen, mit oftmals soliden Fundamentaldaten, die auch in einem Abschwung stabil bleiben dürften, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Eine Ausnahme bilden Büroimmobilien, vor allem solche von geringerer Qualität, die unter erheblichem Druck stehen. Drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie liegt die Auslastung der Büros in den USA immer noch bei 50 % des Niveaus vor Corona.4 Wir halten dies für ein schlechtes Omen für die künftige Belegung und das Mietniveau. Schließlich laufen die Mietverträge aus und die Mieter von Bürogebäuden überdenken ihre Immobilienausgaben, insbesondere wenn die Mietverträge in einem schwächeren Konjunkturumfeld auslaufen. Einigen Schätzungen zufolge liegen die Büroimmobilienwerte heute etwa 25-30 % unter dem Niveau vor der Pandemie, wobei Büros der Klassen B und C noch schlechter abschneiden.5 Sollten diese Prognosen zutreffen, geraten Bürokredite, die in den vergangenen Jahren mit einem Beleihungsauslauf von über 60 % vergeben wurden, verstärkt ins Visier oder drohen auszufallen. Die Finanzierung von Bürogebäuden dürfte in Zukunft schwieriger und kostspieliger werden. Bürokredite machen etwa 16 % der Bankkredite für CRE6 und einen erheblichen Prozentsatz der CRE-Kredite in Privatbesitz aus.

Wir sind der Ansicht, dass etwaige bevorstehende Krisen bei Gewerbeimmobilien stark von Büroimmobilien dominiert werden dürften. Dieser Sektor macht nur 6 % der Marktkapitalisierung von US-REITs aus. Das Büro-Exposure kann von aktiven börsennotierten Immobilienmanagern angepasst werden, da sie auf veränderte Marktbedingungen reagieren und diese für sich nutzen können.

  • Besserer Kapitalzugang: Sobald sich die Bedingungen auf dem Kreditmarkt verschärfen, wird der Zugang zu Kapital immer wichtiger. Sowohl Eigentümer börsennotierter als auch privater Immobilien können über Bankkredite und CMBS-Märkte (Commercial Mortgage-Backed Securities) Geld aufnehmen. Börsennotierte Immobiliengesellschaften können auch börsennotierte Anleihen ausgeben, wobei die meisten öffentlichen REITs Investment-Grade-Kreditnehmer auf den Märkten für unbesicherte Schuldtitel sind. Uns sind keine nicht börsennotierten REITs bekannt, die die Märkte für unbesicherte Schuldtitel genutzt haben, aber sie stehen für erstklassige börsennotierte REITs weiterhin zur Verfügung. Börsennotierte REITs können sich auch über Nacht Kapital über den Aktienmarkt aufnehmen, während private Immobilieneigentümer einen komplexeren und daher wesentlich langsameren Prozess der Mittelbeschaffung durchlaufen. Im gegenwärtigen Umfeld ist die Finanzierung in der Regel schwieriger, da viele der größten privaten Immobilienfonds derzeit „geschlossen“ sind und Rücknahmen einschränken.8
  • Verzögerung bei der privaten Bewertung: Die börsennotierten Immobilienmärkte haben die verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit der anhaltenden Zinsanhebung durch die US-Notenbank eingepreist, wobei US-REITs seit Anfang 2022 um 25 % gefallen sind.9 Private Immobilien, bei denen die Betreiber ihre Bewertungen selbst angeben, verzeichneten seit Anfang 2022 einen Wertzuwachs von 7,5 %.10 Börsennotierte Immobilien werden von Aktieninvestoren etwa 250 Mal pro Jahr neu bewertet – an jedem Tag, an dem die Börse geöffnet ist. Im Gegensatz dazu werden private Immobilien vier bis zwölf Mal pro Jahr neu bewertet, und die Verwalter haben einen Ermessensspielraum bei den ausgewiesenen Bewertungen.

Auch wenn sich die künftigen Nachrichten auf sinkende Immobilienwerte und die „Notlage“ von Gewerbeimmobilien konzentrieren werden, sollten die Anleger bedenken, dass sich 90 % der Gewerbeimmobilien in Privatbesitz befinden. Die meisten Schlagzeilen werden sich daher auf die von privaten Verwaltern gemeldeten Werte beziehen. Ferner sollte bedacht werden, dass die Preise für börsennotierte Immobilien 2022 bereits erheblich angehoben wurden, was für private Immobilien nicht der Fall war. Die angegebenen privaten Immobilienwerte folgen den börsennotierten Immobilienwerten meist mit einer gewissen Verzögerung – die börsennotierten Märkte haben bereits erlebt, was den privaten Immobilien wahrscheinlich noch bevorsteht.

Börsennotierte REITs sind vor einer Verschärfung der Kreditbedingungen gut positioniert

Engere Kreditmärkte machen das Investitionsumfeld schwieriger. Sie führen auch dazu, dass riskantere Kapitalstrukturen als solche erkannt werden. Börsennotierte Immobiliengesellschaften arbeiten meist mit einem halb so hohen Verschuldungsgrad wie private Unternehmen, sind nur in geringem Maße kurzfristigen Fälligkeiten ausgesetzt und haben Zugang zu mehr Formen von Fremd- und Eigenkapital als andere Arten von Immobilienbesitz. Börsennotierte Unternehmen haben außerdem bereits einen Großteil der „Notlage“ erlebt, die auftreten könnte, wenn private Immobilieneigentümer schließlich gezwungen sind, Abschreibungen vorzunehmen. Es wird sicherlich weitere Volatilität geben, aber Anleger börsennotierter Immobilien sollten sich damit trösten, dass börsennotierte REITs in Zeiten sich verschärfender Kreditbedingungen besser positioniert sind als je zuvor. Mit ihrem meist relativ geringeren Leverage und dem breiteren Kapitalzugang dürften börsennotierte REITs in der Lage sein, in die „Offensive“ zu gehen und von Notverkäufen privater Immobilieneigentümer zu profitieren. Nicht alle Formen des gewerblichen Immobilieneigentums sind gleich; wir glauben, dass die Zeit für börsennotierte REITs gekommen ist, aus ihren vielen Vorteilen Kapital zu schlagen.

1 Bloomberg, Stand: 20. März 2023. Der Bloomberg US Financial Conditions Index weist einen z-Score von -1,3 auf, was einem Wert von 40 % unter dem Durchschnitt der Normalverteilung entspricht, die der Index verwendet.

2 Morgan Stanley Research REITs/CRE Hinweis 16. März 2023, Daten bis 31. Dezember 2022.

3 Green Street Advisors, Daten bis 17. März 2023, nach Marktkapitalisierung gewichtete Nettoverschuldung.

4 Kastle Back to Work Barometer.

5 Green Street Advisors, Preisindex für Gewerbeimmobilien Februar 2023, Green Street 2023 Office Outlook.

6 BofA-Wertpapiere zum 23. März 2023.

7 Bloomberg, Janus Henderson Investors, Stand: 20. März 2023.

8 Barrons.com, Blackstone begrenzt BREIT-Entnahmen im vierten Monat in Folge, 1. März 2023.

9 Bloomberg, FTSE NAREIT Equity REITs Index Renditen in US-Dollar, 31. Dezember 2021 bis 20. März 2023.

10 ODCE-Index-Renditen in US-Dollar, 31. Dezember 2021 bis zu den letzten verfügbaren Daten am 31. Dezember 2022.

Vergangene Performance sagt nichts über zukünftige Ergebnisse aus.

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Berlin punktet bei Life Sciences & HealthTech, nordeuropäische Städte bei ClimateTech & CleanTech

San Francisco, New York und das Silicon Valley führen die Savills-Rangliste der weltweit bedeutendsten Tech Cities 2023 an. Diese Standorte zeichnen sich durch einen großen Talentpool, eine hochwertige Hochschullandschaft, Partner- und Tech-Netzwerke sowie ein hohes Volumen an Risikokapital aus, wodurch sie langfristig ein starkes Umfeld für das Tech-Wachstum bieten. Nordamerikanische Städte sind in der Rangliste besonders stark vertreten: Sie belegen 16 der 30 Plätze, gefolgt von China, das sechs Städte stellt. Europa kommt mit London (5.), Paris (9.) und Berlin (19.) auf drei Vertreter unter den Top 30 Tech Cities. Dabei zieht die englische Hauptstadt mit Abstand die meisten Risikokapitalgeber in Europa an.

Das Ranking wird von etablierten Tech Cities angeführt, die den Löwenanteil des globalen Risikokapitals anziehen. Jedoch werden auch „Challenger-Cities“, wozu auch Berlin zählt, immer wichtiger für die Technologiebranche. Diese globalen Zentren ziehen ein breites Spektrum von Technologieunternehmen an, zeichnen sich aber durch eine Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich aus. Gründer in nischenorientierten, aufstrebenden Teilbranchen haben diese alternativen Städte in den Blick genommen, die sich langfristig am Tech-Markt etablieren könnten. Im Teilbereich Climate/CleanTech beispielsweise sind laut Savills einige skandinavische Städte den oftmals größeren Mitbewerbern voraus – New York, das in der Gesamtrangliste den zweiten Platz belegt, befindet sich in diesem Sektor außerhalb der Top 12. Im Bereich DeepTech (z. B. künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Nanotechnologie, Big Data) liegt das britische Bristol auf Platz 12, während Metropolen wie Shanghai und Paris hier nicht unter den Top-12 vertreten sind.

„Technologie durchdringt heute alles. Nischen wie HealthTech, FoodTech und ClimateTech verändern unser Leben und helfen bei der Bewältigung großer Herausforderungen”, sagt Paul Tostevin, Savills World Research Director und Leiter des Projekts Tech Cities, und fährt fort: „Im Gesamtranking stehen die großen Tech Cities unter anderem aufgrund des sehr guten Arbeitskräfteangebots und des starken Zuflusses an Kapital an der Spitze. In einigen Teilbereichen werden sie allerdings von kleineren, spezialisierteren Standorten übertroffen, die zu Tech-Hubs für die dynamischen Nischenbereiche geworden sind. Gründer werden vor eine Standortwahl gestellt: Entscheiden sie sich für eine klassische Tech-Metropole, die sehr gute Rahmenbedingungen bietet, aber beispielsweise auch höhere Immobilienkosten mit sich bringt? Oder suchen sie sich einen auf ihre Branche spezialisierten Standort, der zielgerichtetes Wissen und Talente bietet, die das Wachstum in ihrem Teilgebiet ankurbeln können? Allerdings reichen bei letzterer Option ab einem gewissen Entwicklungspunkt die Opportunitäten möglicherweise nicht mehr aus, damit das Unternehmen weiterwachsen kann.“

Die Ansiedlung in einer der Top-Tech-Cities ist mit erheblichen Kosten verbunden, sowohl für das Unternehmen, das sich für die Anmietung hochwertiger Flächen entscheidet, als auch für seine Mitarbeitenden. New York weist beispielsweise die zweithöchsten Büromieten und die höchsten Wohnungsmieten der bestplatzierten Städte auf. Aufstrebende Tech-Städte wie Bristol, Durham, Houston und Tallinn hingegen weisen geringere Kosten auf, was sie insbesondere für Mitarbeitende attraktiver macht. Auch für Technologieunternehmen, die nach kostengünstigen Büroflächen suchen, könnten diese Märkte von zunehmendem Interesse sein.

In Deutschland hat es nur die Hauptstadt in das Ranking geschafft und belegt im Tech Cities Index den 19. Platz. Berlin ist ein Hotspot für Gründer und besonders bei Tech-Startups beliebt. Laut Savills-Ranking kann Berlin insbesondere im Segment Life Sciences & HealthTech punkten, wo es Rang 11 belegt. Speziell der Stadtteil Kreuzberg konnte sich zu einem gefragten Tech-Standort vor allem für Startups entwickeln und profitierte unter anderem von niedrigen Kosten und dem besonderen Vibe. Wie auch in Brooklyn in New York City oder Shoreditch in London zog die steigende Attraktivität allerdings eine Gentrifizierungswelle nach sich, was sich in steigenden Kosten äußert.

„Berlin untermauert mit seiner Platzierung im Ranking seine Ausnahmestellung als Tech-Standort in Deutschland sowie seine Attraktivität für internationale Unternehmen. Die Tech-Branche profitiert unter anderem von der lebendigen Gründerszene in der Hauptstadt sowie von den im Vergleich zu den in anderen gelisteten Städten geringeren Kosten“, sagt Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, und ergänzt: „In der Tech-Branche brach zuletzt Unruhe aus, da viele große Unternehmen Stellenstreichungen ankündigten. Langfristig wird die Technologiebranche als Nutzergruppe aber wichtig bleiben. Weltweit sind nach wie vor zahlreiche Menschen in diesem Bereich beschäftigt und viele Tech-Unternehmen wachsen weiter. Wie der Tech-City-Report zeigt, ergeben sich in Nischensektoren besondere Chancen und hier können sich spezialisierte deutsche Städte, wie Berlin mit dem Bereich Life Science & HealthTech, weiter profilieren.“

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Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de