BREEAM-Zertifikat „Excellent“ sowie „BBC Effinergie Rénovation“-Label angestrebt

Die Real I.S. hat die Umstrukturierung des Bürogebäudes in der 53 Avenue Hoche in Paris erfolgreich abgeschlossen. Das „53 Hoche“ wurde im Jahr 2020 im Auftrag einer deutschen Versicherungsgesellschaft erworben und wurde anschließend kernsaniert. Mit Abschluss der Bauarbeiten sind in dem Bürogebäude nun moderne Arbeitsräume entstanden. Gleichzeitig wurde der historische Charakter des Objekts gewahrt. Das „53 Hoche“, ursprünglich im Jahr 1854 als Privathotel erbaut und später in ein Bürogebäude umgewandelt, befindet sich im 8. Arrondissement von Paris im Herzen des Central Business Districts. Insgesamt umfasst die Immobilie 1.445 Quadratmeter Mietfläche.

„Wir sind stolz darauf, das Ergebnis dieser ambitionierten Neupositionierung vorzustellen. Im Zuge der Sanierung ist es uns gelungen, das ,53 Hoche‘ in einem neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Wir haben nicht nur die Flächen umfassend modernisiert, sondern auch ökologische Faktoren wie etwa die Einrichtung eines begrünten Innenhofs  miteinbezogen. Ziel der Real I.S. ist es, unser Portfolio bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Wir sind überzeugt davon, dass unsere künftigen Mieter vom hohen Nutzungskomfort der Immobilie profitieren werden“, kommentiert Christoph Erven, Geschäftsführer der Real I.S. in Frankreich.

Im Zuge der Umbauarbeiten wurden alle Gebäudeteile umfassend überarbeitet. Dazu zählen unter anderem die Einrichtung eines neuen Empfangsbereichs, die Erweiterung der Nutzflächen, die Gestaltung eines Innengartens und einer begrünten Terrasse im fünften Stock sowie die Bereitstellung von Entspannungsräumen und die Installation einer Fahrradstation. Mit der Modernisierung des „53 Hoche“ wird zudem eine Zertifizierung nach den Standards BREEAM in der Stufe „Excellent“ sowie dem „BBC Effinergie Rénovation“-Label angestrebt. CBRE und Knight Frank erhalten ein Vermarktungsmandat für die vakanten Flächen.

Die Mikrolage der Immobilie zeichnet sich durch eine wirtschaftlich dynamische Umgebung aus und bietet darüber hinaus eine vielfältige Auswahl an Dienstleistungen und Freizeitmöglichkeiten. Das Gebäude ist nur wenige hundert Meter vom Place Charles de Gaulle und der Avenue des Champs-Élysées entfernt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln und über den Individualverkehr leicht erreichbar.

Das „53 Hoche“ profitiert von seiner privilegierten Lage im 8. Arrondissement von Paris, einem der bekanntesten und prestigeträchtigsten Teile der Stadt. Das Gebiet zeichnet sich durch seine historische Architektur, Luxusgeschäfte und renommierte Institutionen aus. Darüber hinaus ist es ein Hauptverkehrsknotenpunkt, insbesondere durch den Verkehrshub Charles de Gaulle-Étoile, der den Zugang zu verschiedenen Teilen der Stadt und darüber hinaus erleichtert.

Die Real I.S. ist seit über zehn Jahren in Frankreich ansässig. Die Pariser Niederlassung managt insgesamt 35 Immobilien in Frankreich, Belgien und Luxemburg mit einem Gesamtwert von ca. 2,1 Milliarden Euro.

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REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement, Innere Wienstr. 17, ­81667 München Tel.: 089/489082­0, Fax: 089/489082­295, www.realisag.de

Der Gesamtindex sinkt im Oktober minimal

Der Europace Hauspreisindex (EPX) für Oktober zeigt weiterhin sinkende Preise für Bestandshäuser und Eigentumswohnungen. Währenddessen nehmen die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser leicht zu.

Im Oktober sinken die Preise für Eigentumswohnungen um 0,37 Prozent leicht und landen bei 205,40 Indexpunkten. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 6,83 Prozent.

Die Immobilienpreise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser fallen im Oktober um 0,51 Prozent. Der Index landet so bei 192,87 Punkten im Vergleich zu 193,85 Indexpunkten im Vormonat September. Innerhalb der letzten 12 Monate gingen die Preise um 7,66 Prozent zurück.

Einen leichten Anstieg hingegen verzeichnen die Preise für Neubauten. Der Index erreicht 231,45 Punkte und erhöht sich um 0,55 Prozent. Im Vorjahresvergleich sind die Neubaupreise um 1,61 Prozent gestiegen.

Der Gesamtindex fällt minimal um 0,08 Prozent auf 209,91 Indexpunkte im Vergleich zu 210,07 Indexpunkten im Vormonat. Innerhalb der letzten 12 Monate ist der Gesamtindex um 4,17 Prozent.

„Der Europace Hauspreisindex unterstreicht die besondere Situation, in der sich der Immobilienfinanzierungsmarkt befindet. Wir sehen einen sich verhalten normalisierenden Markt, mit etwas besseren Rahmenbedingungen. Stabile Langfristzinsen und sich stabilisierende Immobilienpreise führen mit einem positiven Inflationsausblick zu einem neuen Marktgleichgewicht. Unsere Forderung nach klarem politischen Handeln zu Gunsten des Wohnungsbaus und energetischen Sanierungen mit gut umgesetzten Förderprogrammen und einen Wegfall der Grunderwerbsteuer für den Ersterwerb gilt mehr denn je”, erklärt Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace.

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Marktkommentar von Siegfried Suszka, Leiter Marktdirektion und Experte für Finanzplanung bei der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

30 Prozent der deutschen CO2-Emissionen werden durch die Gebäudenutzung erzeugt. Deshalb verschärft die Bundesregierung im Eiltempo ihre energetischen Vorgaben für Immobilienbesitzer, um so besser ihre Klimaziele für 2045 erreichen zu können. Besonders ältere Hauseigentümer stellen sich damit oft die Frage, ob und wenn ja in welchem Umfang eine Sanierung des Eigenheims für sie Sinn macht.

Das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Bundesregierung – auch Heizungsgesetz genannt – sieht einige neue Verpflichtungen für Hausbesitzer vor. Ab 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Bestehende Heizungen können weiter genutzt werden. Reparaturen sind möglich und als Enddatum für die Nutzung fossiler Brennstoffe in Heizungen ist der 31. Dezember 2044 geplant. Doch viele Hausbesitzer stellen sich die Frage, ob und in welchem Umfang sie bereits jetzt eine energetische Sanierung durchführen wollen.

„Im Jahr 2019 waren Immobilienbesitzer in Deutschland durchschnittlich 58 Jahre alt“, sagt Siegfried Suszka, Leiter Marktdirektion und Experte für Finanzplanung bei der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ. „Das heißt, die Frage der Sanierung betrifft oft auch die älteren Altersgruppen. Diese sollten sich mit Blick auf mögliche größere Investitionen in ihr Eigenheim aber natürlich überlegen: wie lange lebe ich denn noch in diesem Haus, damit sich die Energieeinsparungen, die ich durch die Sanierung erziele, für mich persönlich auszahlen?“

Das sollten Immobilienbesitzer bei einer Sanierung bedenken

Siegfried Suszka nennt ein Rechenbeispiel: „Angenommen es handelt sich um eine Immobilie aus dem Jahr 1970 mit einer Gesamtwohnfläche von rund 120 Quadratmetern. Geheizt wird mit Gas, die Fenster wurden in den 1990ern nachträglich erneuert und sind zweifach verglast mit Holzrahmen. Dach und Keller sind nicht ausgebaut. Um den Energieverbrauch des Gebäudes zu verbessern, sind eine Fassadendämmung, der Austausch der Fenster sowie eine Dämmung für die Kellerdecke angedacht. Hinzu kommen die Dämmungen für die oberste Geschossdecke und Heizungsverteilleitungen, die laut GEG früher oder später wohl für jeden Hausbesitzer Pflicht sind. Würden die genannten Maßnahmen umgesetzt, wären dafür rund 100.000 Euro zu veranschlagen.“

„Das ist natürlich eine ordentliche Stange Geld“, sagt Suszka. „Nehmen wir einmal an, die Maßnahmen im genannten Beispiel führen zu einer jährlichen Kosteneinsparung von rund 4.000 Euro. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die Investitionen erst nach rund 15 Jahren amortisiert haben. Der durchschnittliche Immobilienbesitzer hätte dann ein Alter von 73 erreicht. Die Kostenersparnis allein dürfte so gesehen eher für jüngere Familien ein Anreiz sein, die noch viele Jahrzehnte in ihrer Immobilie wohnen wollen.“

Für ältere Menschen stelle sich unter diesen Umständen manchmal die Frage, ob sie ihr Haus nicht verkaufen oder vermieten wollen. Denn meist sind die Kinder schon lange aus dem Haus und der Wohnraum ist für ein oder zwei Personen eigentlich ohnehin viel zu groß. Zudem müsste die Immobilie langfristig nicht nur energetisch saniert, sondern häufig auch altersgerecht umgebaut werden.

„In diesem Fall sollten Eigentümer allerdings bedenken, dass der energetische Zustand des Gebäudes auch bei Verkauf oder Vermietung zunehmend als Preisfaktor an Bedeutung gewinnt“, sagt Suszka. „Niemand will angesichts der hohen Energiekosten eine schlecht isolierte Immobilie mieten. Und bei Eigentümerwechsel greift unter bestimmten Umständen eine Sanierungspflicht bereits innerhalb von zwei Jahren – übrigens mit gewissen Ausnahmen auch bei Erbschaften. Wer also heute eine sanierungsbedürftige Immobilie erwirbt, der stellt sich darauf ein, dass erhebliche Kosten auf ihn zukommen könnten, und drückt dementsprechend den Kaufpreis.“

Anders sieht die Lage aus, wenn die nächste und übernächste Generation bereits mit im Haus lebt oder wenn mit den Nachkommen bereits abgesprochen ist, dass diese die Immobilie einmal übernehmen werden: „Dann kann sich die Investition in eine energetische Sanierung nochmal mehr lohnen“, sagt Suszka. „Unter Umständen können sich die künftigen Besitzer sogar an den Ausgaben beteiligen, sodass der Aufwand auf mehrere Schultern verteilt wird“, rät der Experte für Finanzplanung.

Zuschüsse und Steuererleichterungen

„Und natürlich muss nicht jede Haussanierung so viel kosten, wie im vorhin genannten Beispiel“, betont Suszka. Außerdem bietet der Staat für fast alle energetischen Maßnahmen Fördermittel, Zuschüsse oder Steuererleichterungen an. Für die Dachsanierung können beispielsweise 20 Prozent Kostenzuschuss beantragt werden, für die Heizung gibt es sogar bis 40 Prozent. Übrigens: Auch der altersgerechte Umbau kann von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gefördert werden.

Eigentümern empfiehlt Suszka deshalb, ihr Haus möglichst früh fachkundig prüfen zu lassen, so notwendige Maßnahmen zu ermitteln und die potenziellen Kosten und Förderungen im Einzelnen zu recherchieren. Hierfür empfiehlt es sich, zunächst einen Energieberater hinzuzuziehen. Für eine erste Kostenkalkulation bietet der Sanierungsrechner der KfW-Bank gute Anhaltspunkte und auch andere Banken bieten Kalkulationshilfen an.

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Eine Analyse von immowelt zeigt, welchen Einfluss das Baujahrzehnt auf den Angebotspreis einer Eigentumswohnung hat:

Wohneigentum, das seit 2010 errichtet wurde, ist im Mittel zwischen 27 und 46 Prozent teurer als eine vergleichbare Wohnung aus den 1990ern

Höchste prozentuale Aufpreise in Dresden (+45,6 Prozent), Leipzig (+43,2 Prozent) und Essen (+38,6 Prozent)

Geringste anteilige Aufschläge in München (+27,6 Prozent) und Hamburg (+27,3 Prozent) – allerdings bei höheren absoluten Preisen

Die hohen Preise für Energie und Baumaterialien sowie die Debatten über Sanierungszwänge und Heizungstauschpflicht haben den Immobilienmarkt verändert. Gebäude mit jüngerem Baujahr und damit oftmals besserer Energieeffizienz sind preislich die Gewinner, wie eine immowelt Analyse für die 14 größten Städte zeigt: Eigentumswohnungen, deren Bau nach 2010 erfolgte, sind im Mittel bis zu 46 Prozent teurer als vergleichbare Immobilien, die zwischen 1990 und 2000 fertiggestellt wurden. In der Spitze kann die Differenz beim Baujahr einen Aufpreis von über 2.300 Euro pro Quadratmeter bedeuten.

Dresden, Leipzig und Essen: Niedriges Preisniveau, hohe Aufschläge

Tendenziell gilt: Die prozentuale Differenz zwischen einer Immobilie aus dem letzten Jahrzehnt und einer in den 1990ern erbauten Referenzwohnung ist dort am höchsten, wo die Immobilienpreise am niedrigsten sind: Das trifft auf Dresden zu, wo moderne Bausubstanz im Mittel 45,6 Prozent teurer angeboten wird. Auch in Leipzig (+43,2 Prozent) und Essen (+38,6 Prozent) kostet der Quadratmeter einer Beispielwohnung aus den 1990ern aktuell im Mittel um die 2.500 Euro, wie der immowelt Preiskompass für das 3. Quartal zeigt.

Angesichts eines allgemein niedrigeren Preisniveaus haben Immobilienkäufer noch Spielraum in ihrem Finanzierungsbudget und sind bereit, signifikante Aufpreise für Wohnungen neueren Baujahres zu zahlen. In der Praxis äußert sich das in einem mittleren Quadratmeteraufpreis, der zwischen 1.012 Euro in Essen und 1.137 Euro in Dresden ausfällt.

“Die in Medien und Öffentlichkeit sehr präsenten Debatten über Sanierungspflichten, das Heizungsgesetz und lange Wartezeiten bei Handwerkern haben Kaufinteressenten aufgeschreckt”, sagt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. “Für Immobilien älteren Baujahres mit im Normalfall schlechterer Energieeffizienz befürchten Kaufinteressenten hohe Folgekosten. Zumal sich angesichts der höheren Zinsen auch Sanierungskredite verteuert haben. Wohnungen mit schlechtem energetischem Zustand werden daher weniger nachgefragt und können nur mit spürbaren Preisabschlägen vermarktet werden.”

Jüngeres Baujahr erhöht Preis meistens um etwa ein Drittel

Merkliche Preisunterschiede gibt es in allen untersuchten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern. In 5 von 14 Städten liegt der Aufschlag bei etwa einem Drittel: Immobilien mit Baujahr ab 2010 werden also zwischen 30 und 35 Prozent teurer angeboten als Objekte vergleichbarer Ausstattung mit Baujahr 1990 bis 2000.

Prozentual betrachtet, fallen die höheren Preise in zwei Metropolen am wenigsten ins Gewicht: In München beträgt der Aufschlag für die moderne Wohnung 27,6 Prozent und in Hamburg 27,3 Prozent. Allerdings zählen beide Städte zu den teuersten Immobilienstandorten des Landes. In Hamburg werden für eine in den 1990ern erbaute Wohnung im Mittel 6.089 Euro pro Quadratmeter verlangt, in München 8.305 Euro. Angesichts dieses hohen Niveaus fallen die Preisaufschläge in diesen Städten somit absolut gar größer aus: In München kostet der Quadratmeter einer modernen Immobilie im Mittel 2.292 Euro mehr als bei einer Wohnung aus den 1990ern, in Hamburg sind es 1.662 Euro.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 14 größten deutschen Städten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock) mit Baujahr zwischen 1990 und 2000 sowie ab 2010 (ohne Neubau) zum 01.10.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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Insolvenzen im deutschen Bau- und Immobiliengewerbe steigen deutlich: 2022 mit +8 % und bis August 2023 um +20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

Baubranche einer der Haupttreiber des nationalen Insolvenzgeschehens: über ein Fünftel aller Pleiten im Bau- und Immobiliensektor (21 %)

Wohnungsnot verschärft sich: Baugenehmigungen ein Drittel unter dem Vorjahr, vermehrt Baustopps durch hohe Zinsen und Materialkosten

Kauf bleibt deutlich teurer als Miete, selbst wenn Mieten um weitere 20 % anziehen; Immobilienkauf auch bei vereinfachten Baugenehmigungen wenig attraktive Alternative

Lange Zeit lief es wie geschmiert in großen Teilen der deutschen Baubranche – dank der Niedrigzinsphase. Mit dem Zinsanstieg folgte die Wende. Die Bauwirtschaft befindet sich aktuell in einem Tief: Die hohen Zinsen und massiv gestiegenen Materialkosten führen zu Baustopps, Stornierungen sowie zuletzt auch zu Zahlungsverzügen und Insolvenzen. Schon im vergangenen Jahr nahmen die Pleiten im deutschen Bau- und Immobiliengewerbe um 8 % zu (Baubranche +11 %, Immobilien: -10 %). Im bisherigen Jahresverlauf bis einschließlich August 2023 bereits um 20 % (Baubranche: +16 %, Immobilien: +42 %). Die beiden Branchen machen damit mehr als ein Fünftel (21 %) aller Insolvenzen in Deutschland aus. Zu diesem Ergebnis kommt der weltweit führende Kreditversicherer Allianz Trade in seiner jüngsten Studie zum Bausektor.

“Viele Bauprojekte liegen mit höheren Zinsen und Materialkosten auf Eis – mit sichtbaren Folgen für Projektentwickler, Bauunternehmen und vor allem den Wohnungsmarkt”, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. “2023 fehlen schätzungsweise 700.000 Wohnungen. Bezahlbarer Wohnraum ist schon seit Jahren knapp, die aktuelle Situation dürfte dies noch weiter verschärfen.”

Insbesondere die Inflation hat den Druck auf den Wohnungsbestand erhöht. Die Mieten sind in diesem Jahr in ganz Deutschland in Rekordhöhe gestiegen – bei gleichzeitigen Reallohnverlusten. Gleichzeitig haben Inflation und steigende Zinsen die Neubauvorhaben jäh ausgebremst, weil der Wohnungsbau dadurch noch teurer geworden ist. Die Folge: Fast ein Drittel weniger Baugenehmigungen für Wohnungen (-32 %) im August 2023 im Vergleich zum August 2022 und sogar -38 % bei allen Gebäudearten.

Sandwich-Position von mittelständischen Subunternehmern: Abstriche bei Marge für Aufträge

“Die Auftragslage trifft viele Projektentwickler und Bauunternehmer hart, da sie seit Monaten praktisch keine neuen Aufträge haben”, sagt Bogaerts. “Gerade die vielen mittelständischen Unternehmen sind als Subunternehmer oft in einer Art Sandwichposition mit geringer Preissetzungsmacht gegenüber großen Auftraggebern. Das macht sie besonders anfällig bei einer Verschlechterung der Auftragslage und der Konjunktur. Wer einen der wenigen Aufträge ergattern möchte, muss oft Abstriche bei den Margen machen.”

In den letzten Monaten zeichnet sich zwar eine ganz leichte Entspannung bei der Auftragslage ab, ein Turbo ist allerdings nicht in Sicht. Zudem erhöhen sinkende Real-Umsätze bei gleichzeitig hohen Kosten weiterhin den Druck auf die Unternehmen.

Deutlich steigende Insolvenzen – auch die großen Pleiten im Baugewerbe sind zurück

“Es zeigt sich aktuell, dass nicht alle diesem Druck standhalten können”, sagt Bogaerts. “Wir haben zuletzt in der deutschen Baubranche deutlich mehr Zahlungsverzüge und im bisherigen Jahresverlauf 16 % mehr Insolvenzen gesehen, auch größere. Das gab es in den letzten Jahren nur sehr wenig.”

Im Immobiliensektor sind die Insolvenzen im bisherigen Jahresverlauf sogar um 42 % (beide Branchen zusammen +20 %).

Die realen Umsätze im deutschen Baugewerbe sind in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 % gesunken, nominal sind sie aufgrund der gestiegenen Baupreise um 5,4 % gestiegen. Ein kleiner Lichtblick sind die zuletzt leicht gesunkenen Materialkosten. Allerdings sind sie weiterhin auf hohem Niveau und Lohnkosten sowie Fachkräftemangel bereiten der Branche auch große Sorgen.

Sinkende Immobilienpreise: Jetzt doch lieber kaufen statt mieten?

Während die Baupreise steigen, sind die Preise von Immobilien zuletzt drastisch gesunken: Sie verzeichneten im zweiten Quartal 2023 mit -9,9 % einen Rekordrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein leichter Anstieg der Septemberzahlen könnte signalisieren, dass die Talsohle eventuell aber erreicht ist und die Kaufpreise sich an einem Wendepunkt befinden.

“Fakt ist: Trotz gesunkener Preise können sich viele Menschen den Hauskauf nicht leisten”, sagt Jasmin Gröschl, Senior Volkswirtin bei Allianz Trade. “Die privaten ‘Häuslebauer’ werden die Bauwirtschaft in der aktuellen Lage also nicht aus dem Nachfragetief ziehen. Das ist ein echtes Dilemma. Die Mieten sind explodiert, der Kauf scheint durch die hohen Kreditzinsen keine realistische Alternative zu sein, und eine Normalisierung ist kaum abzusehen – auch nicht durch vereinfachte Baugenehmigungen.”

Kauf bleibt deutlich teurer als Miete, selbst wenn Mieten um weitere 20 % anziehen

Die Allianz Trade Studie berechnet die durchschnittliche monatliche Kreditbelastung eines privaten Haushalts für den Immobilienerwerb im Vergleich zu den durchschnittlichen Monatsmieten privater Haushalte in Deutschland zwischen 2011 und 2023.

“Unsere Berechnungen zeigen, dass der Immobilienerwerb im Durchschnitt immer noch deutlich teurer ist als das Mieten in Deutschland”, sagt Gröschl. “Selbst wenn die Mieten auf der Grundlage des Niveaus von 2023 auf die gesetzliche Höchstgrenze von 20 % steigen würden, würde die Differenz zwischen einer durchschnittlichen monatlichen Kreditbelastung und einer durchschnittlichen monatlichen Miete immer noch 381 EUR betragen.”

Erst wenn zusätzlich zu den Mietpreissteigerungen die Immobilienpreise um 20 % gegenüber 2022 sinken würden – und damit um weitere 10 % gegenüber dem derzeitigen Niveau – oder wenn stattdessen die Hypothekenzinsen zusätzlich zur Mieterhöhung auf 1,78 % sinken würden, lohnt sich der Hauskauf im Vergleich zur Miete.

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Allianz Trade täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Mit dieser Expertise macht Allianz Trade den Welthandel sicherer und gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating von Standard & Poor’s ist Allianz Trade im Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter weltweit. 2022 erwirtschaftete Allianz Trade einen Umsatz von EUR 3,3 Milliarden und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.057 Milliarden. Weitere Informationen auf www.allianz-trade.de

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Bundesverfassungsgericht (BVerfG) urteilt: Bundesregierung darf Corona-Sondervermögen nicht in Klima- und Transformationsfonds umwidmen

Fördermittel für Sanierungen und Heizungserneuerungen in Höhe von 19 Milliarden Euro stehen infrage

Folgen des Urteils: Weitere Spaltung des Immobilienmarkts, Bestandsgebäude könnten schwerer vermittelbar werden, Investitionsstau droht

Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds ergeben sich auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt: Zentrale Maßnahmen des neuen Gebäudeenergiegesetzes sollten aus dem Fonds finanziert werden, die nun nach dem Urteil des obersten deutschen Gerichts auf der Kippe stehen könnten. 19 Milliarden Euro waren für Gebäudesanierungen vorgesehen. Mehr Hintergründe zum Klimafonds-Urteil und mögliche Folgen für die Immobilienbranche lesen Sie im immowelt Ratgeber.

“Die psychologische Wirkung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts auf den Immobilienmarkt ist fatal. Eigentümer und Kaufinteressenten sind jetzt schon verunsichert und das Urteil verstärkt dies nun weiter”, sagt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. “Ob alle Förderungen für Sanierungen und Heizungsaustausch weiterlaufen, ist derzeit noch nicht vollständig klar. Das Vertrauen in die Maßnahmen der Politik ist mit diesem Urteil weiter gesunken. Alle Akteure auf dem Immobilienmarkt brauchen dringend Planbarkeit und Verlässlichkeit, um jetzt die Weichen für einen sicheren Wohnungsmarkt der Zukunft zu stellen.”

Zweiteilung des Immobilienmarkts

Der Markt für Immobilien ist bereits gespalten: Weil Immobilienkäufer verunsichert sind und bei älteren Immobilien hohe Kosten für Sanierungen fürchten, lassen sich diese nur noch mit deutlichen Preisabschlägen vermarkten. Immobilien mit Baujahr ab 2010 werden bereits jetzt zwischen 30 und 45 Prozent teurer angeboten als Objekte vergleichbarer Ausstattung, die in den 90ern erbaut wurden. Das hat eine immowelt Analyse der Angebotspreise für Eigentumswohnungen in den 14 größten Städten ergeben. Unklarheiten oder weitere Verzögerungen bei Sanierungsförderungen dürften diese Spaltung des Immobilienmarkts vorantreiben. Gebäude mit schlechter Energieeffizienz werden zunehmend schwerer vermittelbar. Dabei benötigt Deutschland dringend Investitionen in den Gebäudebestand, um einerseits gegen den Wohnraummangel anzugehen und andererseits die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.

Preissteigernde Ausstattung: Wärmepumpen sind begehrt

Um Öl- und Gasheizungen zu ersetzen, die hierzulande noch die häufigste Heizungsart darstellen, setzen Industrie und Regierung auf Wärmepumpen. Dass diese als zukunftsfähig gelten, spiegelt sich schon im Immobilienwert wider: Wohnungen mit Wärmepumpe kosten im Mittel bis zu 17 Prozent mehr als mit Ölheizung, Häuser bis zu 13 Prozent. Das hat eine immowelt Auswertung im Juni ergeben. Sollten die Fördermittel für den Heizungsaustausch nun zusammengestrichen werden, könnte das die Auswirkungen auf Bestandsimmobilien mit fossilen Heizanlagen verstärken.

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Gruppe baut Schulden deutlich ab und fokussiert sich künftig auf Asset Management

Finanzverbindlichkeiten aus Schuldverschreibungen von insgesamt € 535 Mio. auf € 143 Mio. reduziert

Eigenkapitalbasis durch Neukapitalisierung deutlich gestärkt

Parallele Ausgabe von 132 Mio. neuen Aktien vollzogen, neue Aktionärsstruktur gewährleistet Stabilität und reflektiert das Investorenvertrauen

Operative Restrukturierung mit umfassendem Kostensparprogramm läuft erfolgreich

Corestate Capital Holding S.A. („Corestate“) hat heute die bilanzielle Neustrukturierung und Neukapitalisierung der Gruppe basierend auf den Beschlüssen der Gläubigerversammlungen vom 21. Juni 2023 und der außerordentlichen Hauptversammlung vom 14. Juli 2023 erfolgreich abgeschlossen („Closing“).

Die Nominalbeträge der beiden Schuldverschreibungen aus 2017 und 2018 konnten um rund 78% reduziert und die Laufzeit jeweils bis zum 31. Dezember 2026 verlängert werden. Zudem wurde die bestehende Brückenfinanzierung aus Dezember 2022 bzw. Mai 2023 zuzüglich aufgelaufener Zinsen mit neuen erstrangig besicherten Schuldverschreibungen in Höhe von € 37 Mio. mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026 abgelöst („New Super Senior Notes“).

Mit Finanzverbindlichkeiten aus Anleihen von jetzt insgesamt rund € 143 Mio. (zuvor rund € 535 Mio.) ist die Gruppe damit deutlich entschuldet, langfristig finanziert und verfügt nach dem erfolgten Schuldenschnitt über einen im Verhältnis zu bilanziellen Vermögenswerten und potenzieller Ertragskraft adäquaten Verschuldungsgrad.

Parallel ist die Ausgabe von rund 132 Mio. neuen Aktien auf jetzt insgesamt rund 166,2 Mio. ausstehende Aktien vollzogen worden. Davon wurden 113,5 Mio. neue Aktien an die Investoren der Schuldverschreibungen („New Super Senior Notes“) ausgegeben. Ein Teil der verbleibenden 18,5 Mio. neuen Aktien bildet die Basis für ein Management Incentive Programm, im Rahmen dessen das Management mit 10% künftig am Unternehmen beteiligt sein wird. Die neuen Aktien sollen so bald als möglich zum Handel zugelassen werden, was insbesondere von der noch ausstehenden Bestellung eines Abschlussprüfers abhängt. Im Ergebnis ermöglicht der Abschluss der umfassenden Rekapitalisierung die Schaffung einer deutlich positiven Eigenkapitalbasis für Corestate im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich (pro forma). Die neuen, langfristig ausgerichteten Großaktionäre, die mit der Kapitalerhöhung gewonnen werden konnten, tragen die strategische Neuausrichtung der Gruppe voll mit und gewährleisten für diese Unternehmensphase Stabilität und breite Unterstützung für das Management.

Auf der betrieblichen Seite sind die im vergangenen Jahr aufgesetzte, umfangreiche Sanierung von Corestate und das begleitende, konsequente Kostensparprogramm bisher planmäßig erfolgreich umgesetzt worden. Die Gruppenstruktur besteht künftig aus einer Holdinggesellschaft und operativen Tochterunternehmen mit Fokus auf das Asset Management, die unternehmerisch eigenständig agieren.

Über CORESTATE Capital Holding S.A. (CORESTATE)

Corestate ist ein Investmentmanager und Co-Investor mit einem verwalteten Vermögen im Kerngeschäft von 17,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen versteht sich als Manager der gesamten Immobilien-Wertschöpfungskette und bietet Investoren über seine vollintegrierte Immobilien-Plattform insbesondere die Möglichkeit, in große gesellschaftliche Trends wie Urbanisierung, demographischer Wandel oder Nachhaltigkeit zu investieren, welche die Wohn-, Lebens- und Arbeitswelt langfristig weiter entscheidend beeinflussen werden. Die konsequente Fokussierung auf nachhaltig erfolgreiche Assetklassen ist ein zentraler Eckpunkt der Unternehmensstrategie. Alle Konzepte werden bei Corestate von einer branchenweit einzigartigen ESG-Expertise flankiert. Mit über 400 Experten hält Corestate für Kunden und Investoren ein vollumfängliches Service- & Beratungsspektrum aus einer Hand bereit – von der Projektfinanzierung über das Management von Immobilien bis zum Verkauf. Corestate ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und europaweit in 11 Ländern mit Niederlassungen unter anderem in Luxemburg, Frankfurt, Zürich, Paris, Madrid und München als angesehener Geschäftspartner für institutionelle und semi-institutionelle Investoren sowie vermögende Privatanleger tätig.

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Bauproduktionsleistung in Deutschland wird 2023 und 2024 voraussichtlich um jeweils 6,2 Prozent sinken

Mit rund minus 17 Prozent ist der Auftragsbestand im Wohnungsbau stark rückläufig

Unternehmen müssen einem Abrutschen in die Verlustzone entgegenwirken, die Krise aber auch nutzen, um gestärkt daraus hervorzugehen

November 2023: Die Krise der deutschen Bauindustrie hält weiterhin an. Externe Schocks, wie die Inflation, steigende Zinsen und geopolitische Konflikte belasten die Branche. In der aktuellen Studie von Roland Berger “Construction Radar” erwarten die Experten für 2023 ein Minus in Höhe von 6,2 Prozent für den deutschen Markt. Und auch kurzfristig bleibt die Situation angespannt: Unternehmen und Investoren müssen sich 2024 auf einen weiteren Rückgang des Wachstums um weitere 6,2 Prozent einstellen, der voraussichtlich den Tiefpunkt des Abwärtstrends bildet. Bei einem realistischen Szenario ist dann mit einer Erholung ab 2025 zu rechnen (+3%). In Konsequenz bedeutet dieser Ausblick für Unternehmen eine Gratwanderung. Sie müssen sich kurzfristig gegen die Risiken absichern, Margen in einem schrumpfenden Markt mit Gegenmaßnahmen verteidigen und gleichzeitig eine Strategie für die anstehende Markterholung entwickeln.

“Es geht für Unternehmen um Geschwindigkeit”, sagt Kai-Stefan Schober, Partner bei Roland Berger. “Sie müssen spätestens jetzt ihre Strukturen auf den noch weiter zu erwartenden Markteinbruch anpassen, um sich so effektiv und effizient wie möglich aufzustellen, sodass sie im Aufschwung einen strategischen und operativen Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben.”

Schwache Auftragslage im Wohnungsbau

Die regressiven Faktoren der vergangenen Jahre wie die Pandemie und damit einhergehende Lieferschwierigkeiten rücken momentan in den Hintergrund, wirken allerdings dennoch nach. Letztendlich ist die aktuelle Schwäche der Industrie aber vor allem auf die steigenden Zinssätze zurückzuführen. Das macht Neubauprojekte insbesondere im Wohnungsbau für viele unerschwinglich und reduziert damit Investitionen. Gleichzeitig führen die wiederholten Zinssprünge und gestiegene Baukosten zu mehr Projektprüfungen, Verzögerungen und sogar Projektstornierungen.

Der Rückgang des Auftragsbestandes in der Bauindustrie wurde Anfang 2023 zunächst durch steigende Preise ausgeglichen. Dabei hebt sich der Tiefbau mit einer soliden Auftragslage vom Gesamtmarkt ab (Auftragseingänge +9,1% im Vgl. zu 2022). Schlechter steht es um den Wohnungsbau. Die Auftragseingänge sind seit Beginn des Jahres 2023 um 17,6 Prozent zurückgegangen. Auch der Nichtwohnungsbau verzeichnet einen Rückgang von insgesamt 6 Prozent. “Wir erwarten keine signifikante Verbesserung bei der Auftragslage in den kommenden Monaten”, so Kai-Stefan Schober, “allerdings gehen wir davon aus, dass sie sich Ende 2024 stabilisieren und dann langsam, aber kontinuierlich wachsen wird.”

Normalisierung des Marktes in 2025

Vor dem Hintergrund obiger Entwicklungen machen die Studienautoren den kurzfristigen Handlungsbedarf, um die Marge der Unternehmen zu sichern, deutlich. Viele Akteure der Bauwirtschaft haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Rezession abzufangen. Doch eine Kostensenkung und die Erhöhung der Liquidität allein reiche nicht aus: “Die geschwächte Marktsituation bietet die Möglichkeit für Unternehmen, Prozesse und Strukturen zu verbessern und sich auf verschiedenste Wachstumsszenarien nach der Normalisierung des Marktes in 2025 vorzubereiten”, sagt Kai-Stefan Schober.

Roland Berger ist die einzige Strategieberatung europäischer Herkunft mit einer starken internationalen Präsenz. Als unabhängige Firma, im alleinigen Besitz unserer Partnerinnen und Partner, sind wir mit 51 Büros in allen wichtigen Märkten präsent. Unsere 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnet eine einzigartige Kombination aus analytischem Denken und empathischer Einstellung aus. Angetrieben von unseren Werten Unternehmergeist, Exzellenz und Empathie sind wir überzeugt davon, dass Wirtschaft und Gesellschaft ein neues, nachhaltiges Paradigma benötigen, das den gesamten Wertschöpfungskreislauf im Blick hat. Durch die Arbeit in kompetenzübergreifenden Teams über alle relevanten Branchen und Geschäftsfunktionen hinweg bietet Roland Berger weltweit die beste Expertise, um die tiefgreifenden Herausforderungen unserer Zeit heute und morgen erfolgreich zu meistern.

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Roland Berger GmbH, Sederanger 1, 80538 München, Tel: +49-89-9230-0, www.rolandberger.com

Ein Marktkommentar von Gordon Grundler, Vorstand der Primus Valor AG.

Der Immobilienmarkt liegt am Boden – so die einhellige Meinung zahlreicher Marktkommentatoren in Fach- und Publikumsmedien. Seitdem die Hypothekenzinsen Anfang 2022 steil stiegen, hat sich der Markt tatsächlich verändert. Viele private Immobilienkäufer können sich Immobilien nicht mehr leisten. Private Verkäufer beharren teilweise noch immer auf die Preise von vor Jahren. Die Folge: Der Markt ist eingefroren. Doch hier und da bekommt das Eis bereits Risse.

Vor allem professionelle Marktteilnehmer haben sich inzwischen auf die neuen Gegebenheiten eingestellt und treten inzwischen verstärkt mit realistischen Preisvorstellungen nach außen. Auch Käufer haben Anforderungen an energetische Sanierungen sowie die gestiegenen Kapitalkosten in ihren Kalkulationen berücksichtigt. Das sorgt für eine gänzlich neue Ausgangslage für Immobilientransaktionen im großen Stil.

Erst im August gelang es der Primus Valor AG, in Solingen drei Liegenschaften mit insgesamt 3.400 Quadratmetern zu erwerben. Neben 44 Wohneinheiten zählen auch zwei Gewerbeeinheiten zum Portfolio. Der Kauf des Immobilienpakets für unseren Immobilien-AIF ICD 12 R+ gelang unterhalb des Niveaus aktueller Gutachterpreise. Unterm Strich konnten wir unser Positiv-Szenario, welches wir im Herbst 2022 für Transaktionen im neuen Zinsumfeld aufgestellt hatten, sogar noch unterbieten.

Obwohl wir in den kommenden Jahren energetische Sanierungen vornehmen werden, müssen Mieter keine überproportionalen Mietpreissteigerungen fürchten – langfristig gehen wir von einer Mietanpassung auf 8,50 Euro aus. Im Gegenzug dürften die Nebenkosten nach den geplanten Sanierungsmaßnahmen sogar sinken.

Die aktuelle Lage am Immobilienmarkt bietet gerade bei Bestandsimmobilien große Chancen. Wie der Hauspreisindex der Immobilienkreditplattform Europace zeigt, verloren vor allem Bestandsgebäude seit Anfang der Zinserhöhungen deutlich an Wert – um satte 16 Prozent gingen die Preise zurück. Weitgehend konstant blieben dagegen Neubaupreise. Letzteres liegt allerdings daran, dass Immobilienentwickler längst keinen Spielraum für niedrigere Preise mehr haben – zu hoch sind die Baukosten. Und so geht die Zahl der Transaktionen bei Neubauten mangels potenter Käufer weiter zurück.

Bei Bestandsimmobilien schlägt dagegen jetzt die Stunde der Profis. Wer bei Immobilienbewertung, Ankauf-Prozessen inklusive Finanzierung, Sanierung und Bewirtschaftung mit einer großen Expertise punkten kann und zudem über Jahre etablierte Netzwerke nutzt, wird aus der aktuellen Marktsituation Profit schlagen. Nach dem beispiellosen Preisverfall können kühne Rechner zu Konditionen kaufen, die langfristig sogar Renditen versprechen, die an die goldenen 2010er Jahre erinnern. Verstärkt wird diese Perspektive zusätzlich durch die Malaise am Bau: Bleibt der Neubau schwach und steigt der Bedarf an Wohnungen weiter an, dürften Mietniveaus noch stärker steigen, als in den vergangenen Jahren ohnehin schon. Der Immobilienmarkt bietet die größte antizyklische Chance seit Jahren. Gemeinsam mit professionellen Partnern gelingt es auch Privatanlegern, dieses Potenzial zu heben.

Über Primus Valor:

Die Primus Valor AG blickt auf 16 Jahre Erfahrung im Kauf, der Entwicklung und dem Verkauf von Immobilien in Deutschland zurück. Das Mannheimer Emissionshaus hat es sich zum Ziel gesetzt, Anlegern innovative Investitionsformen im Bereich der Immobilien zu bieten, die bislang institutionellen Investoren vorbehalten waren. Mit der Fonds-Reihe “ImmoChance Deutschland” investierte Primus Valor bisher in ca. 10.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten an über 120 bundesweiten Standorten. Die Primus-Valor-Gruppe besitzt ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 1,1 Milliarden Euro.

Verantwortlich für den Inhalt:

Primus Valor AG, Harrlachweg 1, D-68163 Mannheim, Tel: 0621 / 73627760, Fax: 0621 / 73627761, www.primusvalor.de

Deutschland leidet unter der schlimmsten Wohnungsnot seit 20 Jahren, wie Studien zeigen.

Gerade in Großstädten ist die Knappheit besonders drastisch. Gefragt ist vor allem energieeffizienter Wohnraum, der die Nebenkosten moderat hält und zugleich das Klima schont. Auch dank der Investments des Sachwerte-Fonds „Blue Living“ des nachhaltigen Investment Managers Pangaea Life sind nun im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk 187 neue Wohnungen zur Miete entstanden. Mit seinem innovativen Mobilitätskonzept nimmt das Projekt eine Pionierrolle ein.

Nachhaltiger Wohnraum für Düsseldorf, Performance für Kunden

Das Wohnprojekt „Savvy“ in der Düsseldorfer Mindener Straße 102-110 ist der jüngste Projektabschluss im Portfolio des Pangaea Life Fonds „Blue Living“. Dieser investiert exklusiv in nachhaltige Wohnimmobilien und deren Entwicklung in deutschen Großstädten und im US-Sunbelt. Auf 5.831 Quadratmeter entstanden im pulsierenden Viertel Oberbilk 187 neue Wohnungen. Unter den auf dem Markt besonders gefragten möblierten Ein- und Zweizimmer-Apartments des Projekts findet sich auch preisgedämpfter Wohnraum. Das gesamte Gebäude verfügt als Effizienzhaus nach KfW 55 EE über ein besonders nachhaltiges Fernwärme-Energiekonzept gemäß der höchsten Energieeffizienzklasse A+. Zusätzlich sind noch 318 Quadratmetern Photovoltaikfläche geplant.

Anleger können an der Wertentwicklung von nachhaltigen Wohnprojekten wie diesen transparent über den Sachwerte-Fonds „Blue Living“ teilhaben und zugleich einen Beitrag für den Wandel hin zu energieeffizienten und sozialpositiven Städten leisten. Trotz eines äußerst angespannten Immobilien-Marktes mit vielen strauchelnden Immobilien-Fonds erzielten Anleger mit „Blue Living“ seit Auflage eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,8 Prozent (nach Kosten; Stand 30.09.2023). Für Privatanleger ist der Fonds im Versicherungsmantel der Bayerischen erhältlich.

Wegweisende Konzepte für die Stadt der Zukunft

„Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Urbanität ist in vollem Gange“, sagt Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life. „Unser Investment ‚Savvy“ in Düsseldorf ist ein herausragendes Beispiel, wie fortschrittliche Ideen für eine nachhaltige Mobilität, Energieversorgung und auch Lebensqualität die Städte der Zukunft prägen. Für uns ist es ein großer Ansporn unseren Kunden weiterhin Zugang zu Sachwerten zu bieten, die Investoren und Gesellschaft gleichermaßen nutzen“.

Das Düsseldorfer Projekt geht in punkto Nachhaltigkeit mit besonderen Innovationen voran: E-Ladeinfrastruktur zählt ebenso zur Ausstattung wie zwei Elektroautos, die den Anwohnern für Car-Sharing zur Verfügung stehen, sodass die urbane Mobilität kein eigenes Auto erfordert. Eine Innovation ist auch der Mobilitätsmonitor in der Lobby des Gebäudes: Auf Basis von Echtzeitdaten informiert dieser Mieter auf einer Anzeigetafel über die besten Mobilitäts-Verbindungen in der Nähe. Zu den Informationen zählen Daten zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Distanzen zu Car-, Bike- und Scooter-Sharing Angeboten sowie Taxi-Wartezeiten.

Erste Einzüge in „Savvy“ haben bereits zum 1. Oktober 2023 stattgefunden.

Pangaea Life

Pangaea Life ist ein auf nachhaltige Investments spezialisierter globaler Investment Manager und Anbieter nachhaltiger Vorsorgelösungen. Die Marke wurde im Jahr 2017 durch die Versicherungsgruppe die Bayerische mit dem Ziel gegründet, Rendite und konsequente Nachhaltigkeit zu vereinen. Hinter Pangaea Life stehen aktuell zwei Fonds, die in konkrete Sachwerte aus den Bereichen erneuerbare Energien (Blue Energy) und nachhaltige Wohnimmobilien (Blue Living) investieren. Der Fonds Blue Energy verfügt aktuell über ein Fondsvolumen von rund 536 Millionen Euro und bietet Kunden seit Auflage eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,4 Prozent nach Fondskosten. Der Fonds Blue Living verfügt aktuell über ein Fondsvolumen von rund 154 Millionen Euro und weist seit Auflage eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,8 Prozent nach Kosten auf (Stand jeweils 30.09.2023). Beide Fonds investieren ausschließlich in Anlagen, die ökologischen, sozialen und ethischen Standards entsprechen und bieten Kunden ein Höchstmaß an Transparenz.

Verantwortlich für den Inhalt:

Pangaea Life, Thomas-Dehler-Straße 25, 81737 München, Tel: (089) 6787-8285, www.pangaea-life.de

Immer mehr Menschen verlassen sich auf Online-Tools, die blitzschnell den Wert von Häusern und Wohnungen schätzen.

Doch diese schnelle Lösung kann teure Folgen haben. Eine falsche Bewertung kann Verkäufer und Käufer gleichermaßen schaden, sei es durch einen zu niedrigen Verkaufspreis oder durch finanzielle Überschätzungen, die im schlimmsten Fall zur Schuldenfalle werden.

“Online-Tools sind oft nur so gut wie die Daten, auf die sie Zugriff haben. Sie können den Zustand der Immobilie, die lokale Marktsituation oder zukünftige Entwicklungen nicht vollumfänglich erfassen”, erklärt André Heid, qualifizierter Sachverständiger für Immobilien.

In diesem Beitrag verrät er, warum Immobilienbewertungen aus dem Internet ein gefährliches Spiel sein können.

Allgemeine Aspekte

Um den Wert einer Immobilie zu ermitteln, stützen sich Online-Tools auf eine Datenbasis. Diese ist jedoch bei vielen Anbietern nicht vollständig. Das verzerrt das Ergebnis der Einschätzung. Hinzu kommt, dass bei solchen Tools häufig nur Angebotspreise hinterlegt sind, nicht aber die Preise, zu denen es schließlich bei den realen Transaktionen gekommen ist. Da die Bewertung in der Regel durch standardisierte Algorithmen zustande kommt, werden manche Faktoren, beispielsweise die Region oder spezielle Immobilientypen, nicht von dem Tool berücksichtigt. Auch die Marktentwicklung kann deshalb nur unzureichend abgebildet werden, wenn sie besonders schnelllebig ist.

Fehleinschätzungen aufgrund der fehlenden physischen Inspektion

Online-Tools arbeiten mit Fotos und den Angaben des Verkaufswilligen. Deshalb können sie versteckte Mängel wie bauliche oder Feuchtigkeitsschäden nicht in ihrer Bewertung abbilden. Ebenso verhält es sich mit dem Zustand im Inneren des Hauses. Ob Bäder oder die Küche renovierungsbedürftig sind, kann ein Online-Tool nicht erfassen und demnach auch nicht berücksichtigen. Hinzu kommt, dass die Tools keine Informationen über den Standort der Immobilie haben. Umgebungslärm, die Nähe zu Industriegebieten, der Zustand benachbarter Grundstücke – das sind Aspekte, die den Immobilienwert in der Realität beeinflussen, bei einer Online-Bewertung allerdings außen vor bleiben. Das ist natürlich auch bei geplanten, aber noch nicht realisierten Veränderungen im Umfeld, wie zum Beispiel der Infrastruktur, der Fall.

Rechtliche Aspekte

Baulasten sind Verpflichtungen des Eigentümers, bestimmte Dinge an seinem Grundstück durchzuführen oder zu unterlassen. Das kann beispielsweise eine Fläche sein, die grundsätzlich nicht bebaut werden darf, oder festgeschriebene Abstände, die beim Bauen eingehalten werden müssen. Solche Baulasten beeinflussen den Wert einer Immobilie, werden von Online-Tools allerdings nicht erfasst. Bei Eigentumswohnungen ist es der genaue Wortlaut der Teilungserklärung, der zum Wert beiträgt. Diese Erklärung beinhaltet die Rechte und Pflichten des Eigentümers, wird vom Online-Bewertungsdienst jedoch nicht erfasst. Ähnlich verhält es sich mit Dienstbarkeiten, die Dritten Rechte an der Immobilie oder dem Grundstück einräumen.

Fazit

Die Bewertung einer Immobilie ist komplex und beruht auf vielen Aspekten. Deshalb kommt es schnell zu einer Über- oder Unterschätzung des Werts, wenn man auf den unpersönlichen Online-Ansatz vertraut. Bereits die Entscheidung für einen solchen Anbieter ist eine Vertrauensfrage, da nicht verraten wird, mit welchen Daten diese arbeiten. Deshalb sollte man eine Online-Bewertung stets nur als eine Ermittlung des Richtwerts sehen. Tatsächlich sind sogar Abweichungen bis zu 50 Prozent möglich, wenn mehrere Faktoren gebündelt auftreten, die das Tool nicht berücksichtigen kann. Deshalb ist eine zusätzliche Expertise, insbesondere durch einen professionellen Immobilienbewerter, unbedingt erforderlich, um eine realistische und aktuelle Beurteilung seiner Immobilie zu erhalten.

Über Katharina und André Heid:

Ob es sich um den Kauf oder den Verkauf einer Immobilie handelt: Viele Menschen sind sich unsicher, ob der veranschlagte Preis angemessen ist. Sie entscheiden sich deshalb für eine Immobilienbewertung. Das hat zahlreiche Vorteile. Nicht nur kann man über ein Expertengutachten finanzielle Einbußen verhindern, die durch einen zu hohen oder einen zu niedrigen Verkaufspreis entstehen können. Auch können sich Interessenten auf diese Weise vor unliebsamen Überraschungen absichern. Katharina und André Heid haben sich mit der Heid Immobilien GmbH auf Immobilienbewertungen spezialisiert. Das Team von zertifizierten Sachverständigen und Immobiliengutachtern bewertet Immobilien zuverlässig und professionell, wobei sie stets die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden berücksichtigen. Dabei legen sie Wert auf faire und transparente Preise und eine Festpreisgarantie.

Verantwortlich für den Inhalt:

Heid Immobilien GmbH, Ziegelstr. 25, 69190 Walldorf, Tel: 0172 746 95 36, www.heid-immobilienbewertung.de

ULI und PwC stellen aktuelle Studie “Emerging Trends in Real Estate® 2024” vor

Zinsentwicklung, Inflation und europäisches Wirtschaftswachstum bleiben für 75 % der Branche auch im Jahr 2024 die größten Herausforderungen – Anzahl der Restrukturierungen wird 2024 steigen

London, Paris und Madrid sind die drei aussichtsreichen Städte für Immobilieninvestitionen und Entwicklungspotenzial

Globale Megatrends steigern die Bedeutung von bisherigen Nischen-Assetklassen für die Investoren, insbesondere neue Energie-Infrastrukturinvestments

Städteranking: Berlin (4), München (7), Frankfurt (9) und Hamburg (11) sind in der Rangliste der Investitions- und Entwicklungsaussichten abgerutscht

Laut der aktuellen Studie “Emerging Trends in Real Estate® Europe” von PwC und dem Urban Land Institute (ULI) sind 75 % der Führungskräfte der Immobilienbranche der Meinung, dass die aktuellen Bewertungen “nicht alle Herausforderungen und Chancen im Immobilienbereich widerspiegeln”, da weiterhin ein deutlicher Abstand zwischen Marktpreiserwartungen von Käufer und Verkäufer besteht. Viele der mehr als 1.000 für die Studie befragten Branchenexperten befürchten, “in ein offenes Messer zu laufen”, da der Markt in Europa nach wie vor von großer Unsicherheit geprägt ist. Dies ist der Grund für das deutlich reduzierte Investitionsvolumen. So hat der US-amerikanische Finanzdienstleister MSCI einen Rückgang von -42 % des Transaktionsvolumens gegenüber dem Durchschnitt vor Covid (2015-2019) verzeichnet.

Sabine Georgi, Geschäftsführerin des ULI Deutschland/Österreich/Schweiz: “Mit einem Drittel der Befragten, die ‘optimistisch sind, dass die Rentabilität im Jahr 2024 steigen wird’, zeigt die Studie eine Verbesserung des Geschäftsvertrauens im Vergleich zum Vorjahr (ein Anstieg um 8 % der Befragten) – wenn auch von einer niedrigen Basis aus und weit unter dem langfristigen Durchschnitt. Die Aussichten werden durch das schleppende Wirtschaftswachstum in Europa und die ‘realistische Sorge’ vor einer drohenden Rezession eingetrübt.”

Die diesjährige Studie zeigt die komplexen Herausforderungen auf, mit denen der europäische Immobiliensektor konfrontiert ist. Es wird gemeinhin erwartet, dass die Branche nun auch noch mit schwächeren Vermietungsmärkten konfrontiert wird. Die Meinungen darüber, was nötig ist, um die Marktaktivität wieder anzukurbeln, gehen auseinander: Eine Stabilisierung der Finanzierungsbedingungen, eine leichte Erholung der Konjunktur und ein Rückgang der Zinssätze, um das Gleichgewicht bei den Renditen wiederherzustellen, gehören zu diesen Szenarien. Ebenfalls wurde eine anstehende Refinanzierungswelle hervorgehoben, die zusätzlichen Eigen- und Fremdkapitalbedarf erzeugen wird, um Schieflagen zu vermeiden.

Thomas Veith, Head of Real Estate PwC Deutschland und Global Leader Real Estate: “Die Ergebnisse der Studie zeigen zwar, dass die Branche noch abwartet, aber die Erfahrung aus vergangenen Marktzyklen lehrt, dass diese Phasen sehr gute Einstiegschancen für antizyklische Investoren bieten. Dabei werden die Investoren am meisten profitieren, die gleichzeitig die ESG- und Digital-Transformation mitdenken und am Ende die marktgängigsten Immobilien schaffen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es dafür einen einheitlichen Zeitplan für die verschiedenen europäischen Märkte gibt.”

Dr. Harald Heim, German Head of Real Estate Deals & Construction PwC sowie PwC EMEA Real Estate Deals Leader, ergänzt: “Wir gehen davon aus, dass die Verfügbarkeit von Fremd- und Eigenkapital in den kommenden Jahren deutlich eingeschränkt sein wird und zeitgleich erhebliches Kapital für Refinanzierungen und die Transformation von Immobilien benötigt wird. Der Effekt der Kapitalknappheit wird insbesondere im Bereich der institutionellen Immobilienallokation verstärkt, da konkurrierende Asset Klassen (wie beispielsweise Rentenpapiere) deutlich an Attraktivität gewonnen haben.”

Bei so viel Unsicherheit sind Immobilieninvestoren vorsichtiger denn je, wie und wo sie ihr Kapital in Europa anlegen. Für viele bedeutet dies, dass sie sich in risikoreicheren Zeiten auf Städte fokussieren, die Liquidität bieten. Da überrascht es wenig, dass London (1) und Paris (2) erneut die ersten beiden Plätze im Städteranking der Studie belegen. Auf die beiden Städte entfielen in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 rund 15 % des gesamten Immobilientransaktionsvolumens in Europa. Auch in den anderen Städten, die in der diesjährigen Studie weitere vordere Plätze belegen, wird die hohe Liquidität in Verbindung mit der Wirtschaftsleistung deutlich: Madrid (3), Mailand (6) und Lissabon (8).

Die deutschen Städte Berlin (4, Vorjahr: 3), München (7, Vorjahr: 5), Frankfurt (9, Vorjahr: 7) und Hamburg (11, Vorjahr: 8) sind in der Rangliste der Investitions- und Entwicklungsaussichten abgerutscht, obwohl sie immer noch relativ weit oben stehen. Die insgesamt düsteren wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland im Jahr 2024 beeinflussen die Stimmung für diese Metropolen, die vor nicht allzu langer Zeit noch als sichere Häfen für Kapital galten. Nach Angaben von Oxford Economics stehen die deutschen Städte vor stagnierenden wirtschaftlichen Wachstumsaussichten mit einem durchschnittlichen realen BIP-Wachstum von nur 0,1 % im Jahr 2023. Daten von MSCI zeigen, dass das Investitionsvolumen in Deutschland in den ersten neun Monaten des Jahres um 55 % gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Einige Interviewpartner, die für die Studie befragt wurden, weisen zudem darauf hin, dass sich die Immobilienpreise in Deutschland langsamer angepasst haben als in den meisten anderen europäischen Ländern.

Obwohl Investitionsmöglichkeiten in Deutschland nach wie vor vorhanden sind, gehört die Stimmung der deutschen Investoren und Entwickler zu den schlechtesten in Europa, da die hohen Zinsen, der Krieg in der Ukraine, die (bislang) gestiegenen Baukosten und die Sorge um die Energieknappheit die Immobilienbranche erheblich beeinträchtigen. Es wird zudem erwartet, dass notleidende Vermögenswerte auf den Markt kommen werden, und die Verfügbarkeit von Eigenkapital insgesamt erheblich zurückgehen wird, was die Bauträger besonders hart treffen wird. Zusätzlich wird erwartet, dass mehr Cashflow in den Schuldenabbau fließen werden, da der Druck durch die Refinanzierung und die Notwendigkeit, den Verschuldungsgrad zu verringern, zunimmt. Infolgedessen werden die Dividendenzahlungen an die Anleger wahrscheinlich geringer ausfallen, was zu Unzufriedenheit unter den Anlegern im In- und Ausland führt.

Darüber hinaus wirkt sich in Deutschland die Kombination von nicht einfachen Marktbedingungen auf den Zugang zu Kapital aus. Die Beleihungsquote sinkt derzeit von 60 % auf 50 %, was dazu führt, dass Immobilien mit geringer Energieeffizienz ein höheres Risiko für den Cashflow darstellen und daher ohne ausreichendes Eigenkapital keine Finanzierung erhalten. Insgesamt sieht sich die deutsche Immobilienbranche mit einem schleppenden Wachstum und schmerzhaften Investitionsanforderungen konfrontiert, um die ESG-Konformität neuer und bestehender Immobilien zu gewährleisten. Bei der für 2025 erwarteten Erleichterung bleibt Skepsis.

Während die Branche in Europa mit einem durch Inflationsdruck und hohe Zinsen belasteten Markt zu kämpfen hat, sind vier Fünftel der Befragten der Meinung, dass sich ESG-Aspekte in den nächsten 12 bis 18 Monaten wesentlich auf die Bewertungen von Vermögenswerten auswirken werden. Längerfristig wird erwartet, dass ESG-Aspekte bis 2050 den größten Einfluss auf Immobilien haben werden.

Im Einklang mit diesem verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeitsanforderungen wird davon ausgegangen, dass globale Megatrends wie Klimawandel, Digitalisierung und Demografie den Appetit der Investoren auf Nischensektoren anregen, wobei die Studie neue Energieinfrastrukturen, Datenzentren und das Gesundheitswesen als die Sektoren einstuft, in denen Investoren ihr Engagement am ehesten “erhöhen” werden. Diese Trends werden in Verbindung mit dem Ziel ESG-Anforderungen zu erfüllen den Weg für neue Entwicklungs- und Investitionsmöglichkeiten in Bereichen wie Batteriespeicher für erneuerbare Energien, Solarparks und Infrastruktur für Elektrofahrzeuge ebnen.

Georgi fasst zusammen: “Die mittelfristigen Aussichten für Immobilien werden deutlich positiver, wenn man davon ausgeht, dass sich die Zinssätze bis dahin stabilisiert haben und die wirtschaftliche Unsicherheit weitgehend verschwunden sein wird. Im Hinblick auf die fortschreitende Urbanisierung, die technologischen und demografischen Megatrends sowie die zunehmende Konzentration von Nutzern und Investoren auf Gesundheit, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit liegt eine riesige Chance für die Immobilienwirtschaft vor uns. Je mehr wir zusammenarbeiten, um Themen wie Bewertungen und Klimawandel anzugehen, desto mehr und früher können wir diese Chance nutzen.”

Verantwortlich für den Inhalt:

PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, 60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 9585-0, Fax: +49 69 9585-1000, www.pwc.de

vdp-Index: Wohnimmobilienpreise fielen seit zweitem Quartal um 1,7 %

Die seit nunmehr einem Jahr anhaltenden Preisanpassungen auf dem deutschen Immobilienmarkt setzten sich im dritten Quartal 2023 fort: Gegenüber dem Vorquartal reduzierten sich Wohn- und Gewerbeimmobilienpreise in Deutschland um durchschnittlich 1,7 %. Auf Jahressicht belief sich das Minus gegenüber dem dritten Quartal 2022 auf 7,1 %. Damit steht der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) aktuell bei 179,2 Punkten (Basisjahr 2010 = 100 Punkte) und hat seit seinem Höchststand im zweiten Quartal 2022 (194,8 Punkte) 8,0 % eingebüßt. Der bereits seit 2010 von vdpResearch quartalsweise erhobene vdp-Index basiert – im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes – auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten und deckt Quartal für Quartal den gesamten deutschen Markt ab.

Im dritten Quartal dieses Jahres gaben die Wohnimmobilienpreise um 1,7 % gegenüber dem direkten Vorquartal (Q3 2023 zu Q2 2023) nach. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q3 2023 zu Q3 2022) betrug der Rückgang 6,3 %. Seit ihrem Höchststand zur Jahresmitte 2022 nahmen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland um 7,0 % ab.

Die Gewerbeimmobilienpreise fielen im dritten Quartal 2023 um 2,2 % auf Quartals- und um 10,3 % auf Jahressicht. Damit beläuft sich der Wertverlust, der bei Gewerbeimmobilien seit ihrem Preishöchststand im zweiten Quartal 2022 eingetreten ist, bislang auf 12,3 %. Von 2010 bis Mitte 2022 hatten sich die Gewerbeimmobilienpreise um 55,4 % erhöht.

“Im dritten Quartal 2023 zeigte sich eine Fortschreibung der Preisentwicklung im ersten Halbjahr dieses Jahres: Die Preiskorrektur findet nach wie vor in allen Assetklassen statt, bei Wohnimmobilien allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als bei Gewerbeimmobilien”, stellte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt fest. “Eine Marktbelebung lässt auf sich warten.”

Preisentwicklung im Jahresvergleich (Q3 2023 zu Q3 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -7,1 %

Wohnimmobilien in Deutschland: -6,3 %

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -5,7 %

Gewerbeimmobilien: -10,3 %

– Büroimmobilien: -10,6 %

– EZH-Immobilien: -9,3 %

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q3 2023 zu Q2 2023):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -1,7 %

Wohnimmobilien in Deutschland: -1,7 %

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,3 %

Gewerbeimmobilien: -2,2 %

– Büroimmobilien: -2,5 %

– EZH-Immobilien: -1,2 %

Wohnimmobilien: Neuvertragsmieten und Renditen mit steigender Tendenz

Der Rückgang der Wohnimmobilienpreise um 1,7 % (Q3 2023 zu Q2 2023) bzw. 6,3 % (Q3 2023 zu Q3 2022) resultierte aus ähnlichen Preisentwicklungen bei Mehrfamilienhäusern (-1,7 % bzw. -6,8 %) sowie bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen, die zusammen das selbst genutzte Wohneigentum bilden (-1,6 % bzw. -5,8 %). Auch bei beiden Unterkategorien waren nahezu keine Unterschiede auszumachen.

Mit +5,8 % bewegte sich die Jahresveränderungsrate der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern auf ähnlichem Niveau wie im Vorquartal (+6,2 %). “Der sich ausweitende Wohnraummangel und die damit verbundene Übernachfrage schlägt sich in weiter steigenden Mietpreisen nieder. Läuft der Wohnungsbau in Deutschland nicht zügig wieder an, droht eine weiter wachsende Wohnungsnot”, warnte Tolckmitt. Deutlich aufwärts ging es im dritten Quartal dieses Jahres erneut für die Renditen von Mehrfamilienhäusern: Gemessen am vdp-Index der Liegenschaftszinsen stiegen die Renditen um 13,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit ähnlich dynamisch wie im Vorquartal (+14,2 %).

Top 7: Berlin bestimmt erneut die Entwicklung

Die Rückgänge der Wohnimmobilienpreise in den Top 7-Städten fielen im dritten Quartal 2023 gegenüber der Entwicklung im gesamten Bundesgebiet etwas weniger stark aus. Im Vergleich zum direkten Vorquartal gingen die Preise in den Metropolen durchschnittlich um 1,3 % zurück, wobei kaum regionale Unterschiede bestanden: Alle Top 7-Städte wiesen Veränderungsraten zwischen -1,0 % und -2,0 % auf. Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal sticht die Preisabnahme in Frankfurt am Main (-9,1 %) hervor, während Berlin (-4,7 %) erneut das geringste Minus verzeichnete. Die Rückgänge in Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart bewegten sich im Korridor zwischen -5,1 % und -6,8 %.

Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern erhöhten sich in den Top 7-Städten um durchschnittlich 5,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal, die Renditen im selben Zeitraum um 11,9 %. Beide Entwicklungen wurden maßgeblich von Berlin und München geprägt, die unter den Metropolen jeweils die höchsten Wachstumsraten bei Neuvertragsmieten (+8,7 % und +5,2 %) sowie bei Renditen (+13,9 % und +12,9 %) aufwiesen.

Gewerbe: Preisrückgang bei Büros erstmals höher als bei Einzelhandelsimmobilien

Zur Abnahme der Gewerbeimmobilienpreise in Höhe von -2,2 % auf Quartals- und -10,3 % auf Jahressicht trugen im Berichtsquartal sowohl die Preisrückgänge bei Einzelhandels- als auch bei Büroimmobilien bei: Während sich die Einzelhandelsimmobilienpreise um 1,2 % bzw. 9,3 % verminderten, gaben die Preise für Büros um 2,5 % bzw. 10,6 % nach. Erstmals seit dem Jahr 2009 fiel damit der Preisrückgang bei Büroimmobilien höher aus als bei Einzelhandelsimmobilien.

Die am Liegenschaftszinssatzindex gemessenen Renditen von Einzelhandelsimmobilien erhöhten sich im dritten Quartal 2023 um 1,7 % gegenüber dem direkten Vorquartal und um 9,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Eine leichte Aufwärtstendenz zeigten das dritte Quartal in Folge die Neuvertragsmieten im Einzelhandel, die seit dem zweiten Quartal dieses Jahres um 0,4 % stiegen. Auf Jahressicht stand noch ein moderates Minus von 1,0 % zu Buche.

Demgegenüber wiesen die Neuvertragsmieten auf dem Büroimmobilienmarkt positive Vorzeichen auf: Die Zuwächse betrugen auf Quartalssicht 1,1 %, auf Jahressicht 3,9 %. Mit Veränderungsraten in Höhe von 3,7 % bzw. 16,2 % verzeichneten auch die Büroimmobilien-Renditen deutliche Anstiege.

“Die Anpassung an das veränderte Renditeumfeld ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Investoren Büro- und Einzelhandelsimmobilien wieder stärker nachfragen”, erklärte Tolckmitt. Wann sich beide Märkte wieder grundlegend erholen werden, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum seriös sagen. Dafür seien die Unsicherheiten in weiten Teilen des Gewerbeimmobilienmarktes nach wie vor zu hoch – dies gelte im Zuge der Diskussionen um Homeoffice und ESG-Vorgaben insbesondere für das Bürosegment. Erst wenn sich die Marktlage nachhaltig beruhige, d. h. die Rahmenbedingungen wie das Zinsumfeld eine verlässliche Planung zuließen, sei eine Stabilisierung auf dem Markt für Gewerbeimmobilien zu erwarten. Dazu könne perspektivisch auch die derzeit nachlassende Bautätigkeit beitragen.

Ausblick: Für Wohnimmobilienmarkt deutet sich ruhigeres Fahrwasser an

Die Entwicklungen im dritten Quartal 2023 berücksichtigend, erklärte Tolckmitt, dass sich der Immobilienmarkt in Deutschland unverändert angespannt präsentiere und dass weitere Preisrückgänge wahrscheinlich seien. “Der Gewerbeimmobilienmarkt ist weiterhin von externen und internen Unsicherheiten geprägt, die eine Belastung für die Kapitalwerte darstellen. Die mit der derzeit verhaltenen Bautätigkeit zwangsläufig einhergehende Angebotsverknappung wird dieser Entwicklung jedoch perspektivisch entgegenwirken. Da offensichtlich noch kein neues Preisgleichgewicht gefunden zu sein scheint, gehen wir für die nächsten Quartale weiter von Preisrückgängen bei Gewerbeobjekten aus”, so der vdp-Hauptgeschäftsführer.

Positiver schätzte er demgegenüber die Aussichten für den Wohnimmobilienmarkt ein, u. a. aufgrund sich stabilisierender Finanzierungsanfragen auf niedrigem Niveau sowie der generellen Übernachfrage nach Wohnraum: “Der Wohnimmobilienmarkt ist kurz davor, in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Starke Preisrückgänge sind bislang nicht eingetreten, und sie wird es nach jetzigem Erkenntnisstand auch in nächster Zeit nicht geben.”

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Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Herbstumfrage 2023 der privaten Bausparkassen

Wohneigentum vor Konsum: Die Umschichtung bei diesen Sparmotiven ist das auffälligste Ergebnis der Herbstumfrage 2023 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 79. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Die “Altersvorsorge” bleibt das wichtigste Sparmotiv der Bundesbürger. 56 Prozent nannten es in der Herbstumfrage – nach 57 Prozent im Sommer. Auf Platz 2 steht jetzt allerdings “Wohneigentum”. Dieses Sparmotiv legte um fünf Prozentpunkt auf 42 Prozent zu. Damit überholte es erstmals seit Frühjahr 2010 wieder das Sparmotiv “Konsum” – verstanden als Sparen für spätere größere Anschaffungen. Dieses kam auf unverändert 41 Prozent.

“Die Diskussion über das Heizungsgesetz hat viele Menschen völlig verunsichert”, erklärte Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. “Niemand weiß genau, was auf ihn an finanzieller Belastung zukommt. Klar ist aber: Es wird teuer.” Diejenigen, die sparen können, hielten jetzt lieber ihr Geld zusammen, um sich ein Finanzpolster aufzubauen.

Die “Kapitalanlage” kommt auf nur noch 26 Prozent – zwei Prozentpunkte weniger als zuletzt.

4 Prozent – nach 8 Prozent im Sommer – gaben als Sparmotiv “Notgroschen” an und 3 statt zuvor 4 Prozent “Ausbildung der Kinder”.

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Verband der Privaten Bausparkassen e.V., Klingelhöfer Str. 4, D­-10785 Berlin, Tel.: 030 / 590091­500, Fax: 030 / 590091­501, www.bausparkassen.de

Mit guten Umsätzen und Optimismus: Die Hotellerie trotzt der Krise

Die Hospitality-Branche funktioniert auch in der Krise. Die Erwartungen für das Geschäft bleiben hoch, ebenso an steigende Umsätze. Nur mit neuen Projekten tut sich die Branche schwer. Investments werden erst Ende 2024 oder 2025 an Fahrt gewinnen. Family Offices und Fondsanbieter dürften dann den Ton angeben. ESG bleibt auf der Agenda – bei den Maßnahmen spielt die Branche jedoch auf Zeit. Das ergab das aktuelle Investment Barometer, die 10. Umfrage von HospitalityInside und Union Investment.

Wie in den Vorjahren ließen der Augsburger Fachverlag und der Hamburger Immobilien-Investmentmanager die Umfrage von Ende September bis Ende Oktober laufen, um die Stimmung von der Expo Real München mit einzufangen. Der Einbruch der Projektentwicklungen seit dem Sommer war dieses Mal das Top-Thema auf der Immobilien-Messe.

Sowohl die Gespräche in den Messefluren wie auch die Antworten zeigten, dass die Asset-Klasse Hotel sich mit den multiplen Krisen arrangiert hat, mit Blick auf die weitere Entwicklung aber vor allem verlässliche Rahmenbedingungen vermisst.

Im Spagat zwischen Umsatz und Entwicklung

Insgesamt zeigen die vier Langzeit-Indizes (Business, Expectation, Development und Operation Index) eine leichte Verbesserung zum Vorjahr. Das Auseinanderklaffen der Erwartungen bei den Umsätzen und der Projektentwicklung zeigt unterdessen den Spagat, der die Branche aktuell herausfordert.

So fällt der Development Index weiter deutlich hinter den drei anderen Indizes zurück und dokumentiert die verhaltene Stimmung in der Projektentwicklung. Demgegenüber steigt der Business Index, der die aktuelle Situation im eigenen Unternehmen erfasst, um 3,4 Prozent, der Expectation Index für die Geschäftserwartungen der kommenden sechs Monate legt sogar um 12 Prozent zu. Und der Operation Index für die Umsatzentwicklung der Branche ist mit einem Plus von 12,4 Prozent sogar wieder auf Vor-Corona-Niveau.

Family Offices und Fonds an der Seite der Hoteliers

Uneinheitlich präsentieren sich nach einem transaktionsschwachen Jahr 2023 die Erwartungen an die Trendumkehr an den Hotelinvestmentmärkten. An eine Rückkehr der Hotelinvestitionen in Deutschland bis Ende 2024 glauben 34 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. Für 40 Prozent der Befragten steht das Comeback erst 2025 an. Pessimistischer zeigt sich ein Viertel der Befragten, die erst 2026 oder später mit nachhaltig anziehenden Märkten in Deutschland rechnen.

Den Ton an den Investmentmärkten dürften laut der befragten Hotelexperten dann Family Offices und die auf Hotelinvestments spezialisierte Fondsbranche angeben. Beide Investorengruppen werden gleichauf (jeweils 42 Prozent) als marktbestimmend eingeschätzt, gefolgt von Institutionellen Anlegern (37 Prozent) und Asset Management Companies (32 Prozent). Weit abgeschlagen folgen aus Sicht der Befragten die Staatsfonds mit nur 3 Prozent der Nennungen.

Geprägt wird das aktuelle Bild von der Erwartung, dass sich die Umsetzung der ESG-Ziele unter den bestehenden Rahmenbedingungen verzögern wird. „Dass die überwiegende Mehrheit (fast 58 Prozent) der Umfrage-Teilnehmer angesichts von gestiegenen Energie- und Personalkosten, damit rechnen, dass sich ESG-Umsetzungen drei Jahre nach Hinten verschieben, zeigt wie sich temporär die Prioritäten verschoben haben“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Operational bei Union Investment. Mit einem Zeitverzug um fünf Jahre rechnen nur etwa 27 Prozent. Eine Verzögerung um mehr als fünf Jahre erwarten lediglich 15 Prozent der Befragten. „ESG bleibt aber auf der Agenda, dafür sorgt allein schon die Regulatorik, die Umsetzungen schon bis 2030 einfordert“, so Andreas Löcher.

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Eine Analyse der durchschnittlichen Angebotspreise von Eigentumswohnungen im Berliner S- und U-Bahn-Netz zeigt:

Ringbahn als Preislinie: Direkt außerhalb des S-Bahn-Rings fällt der Quadratmeterpreis bereits um bis zu 1.800 Euro

Höchstpreise in Mitte: Unter den Linden (8.514 Euro pro m²), Friedrichstraße (7.339 Euro) und Brandenburger Tor (7.333 Euro)

Teuerste Linien: Höchste Immobilienpreise entlang der U2 zwischen Pankow (4.711 Euro) und Ruhleben (4.514 Euro) sowie U1/U3 zwischen Warschauer Str. (5.527 Euro) und Wittenbergplatz (6.059 Euro)

Große Unterschiede: Mittlerer Quadratmeterpreis in Unter den Linden (8.514 Euro) mehr als dreifach so teuer wie in Bernau (2.600 Euro) am Ende der S2

Das U- und S-Bahn-Netz in Berlin zählt mit über 300 Bahnhöfen zu den größten innerstädtischen Gleisnetzen Deutschlands. Die Linien haben sogar gewissen Einfluss auf die Immobilienpreise in der Hauptstadt: Innerhalb der markanten Ringbahn ist das Preisniveau deutlich höher als direkt außerhalb. Binnen nur zwei U-Bahn-Haltestellen können bis zu 1.800 Euro Differenz beim Quadratmeterpreis von Wohneigentum herrschen. Das ist ein Ergebnis einer Analyse von immowelt, bei der die Angebotspreise von Eigentumswohnungen im 500-Meter-Umkreis von U- und S-Bahn-Haltstellen der Berliner Verkehrsbetriebe untersucht wurden.

Innen teuer, außen günstiger: Ringbahn als Preisbarriere

An der U2-Haltestelle Eberswalderstraße wird der Quadratmeter im Mittel für 6.557 Euro angeboten. Nur zwei Stationen weiter nördlich, an der Vinetastraße, fällt das Preisniveau deutlich auf 4.681 Euro. Das Verlassen des S-Bahn-Rings an der Schönhauser Allee (5.877 Euro) sorgt also dafür, dass der Immobilienpreis um nahezu ein Drittel günstiger wird. Die Eberswalderstraße liegt im Szene-Viertel Prenzlauer Berg, während die Vinetastraße bereits zu Pankow zählt.

Das Phänomen zeigt sich auch andernorts in Berlin: Rund um die Yorckstraße in Schöneberg wird der Quadratmeter für 5.540 Euro angeboten. Am Südkreuz fällt der Preis auf 5.093 Euro und nur eine Station mit der S2 stadtauswärts am Priesterweg, obwohl ebenfalls noch im Bezirk Schöneberg, sinkt der Preis auf 4.384 Euro.

Höchster Preis rund um Unter den Linden

Die höchsten Immobilienpreise in Berlin werden tendenziell rund um den U-Bahnhof Unter den Linden verlangt: Auf dem Boulevard wird der Quadratmeter für 8.514 Euro angeboten. Allgemein zählt Mitte mit Quadratmeterpreisen von meist jenseits von 7.000 Euro zu den hochpreisigsten Immobilienstandorten in Berlin: Dazu zählen unter anderem die Haltestellen Friedrichstraße (7.339 Euro), Brandenburger Tor (7.334 Euro) und Hackescher Markt (7.302 Euro).

Berlins teuerste U-Bahn-Linien für Immobilien: U2 und U1/U3

Die höchsten Angebotspreise für Berliner Immobilien werden in der Tendenz entlang der Haltestellen der U2 und der U1/U3 verlangt. Die U2 verkehrt von Pankow durch den Prenzlauer Berg und führt dann über den Potsdamer Platz (6.995 Euro) Richtung Ruhleben (4.514 Euro).

Ebenfalls sehr teuer sind Immobilien entlang der U3 beziehungsweise U1: Diese fährt von der Warschauer Straße (5.527 Euro) über die Möckernbrücke (6.155 Euro) an den Wittenbergplatz (6.059 Euro). Die U3 fährt weiter Richtung Krumme Lanke (5.978 Euro) und die Haltestellen bleiben auch beim Verlassen des S-Bahn-Rings teure Pflaster. Denn die Linie fährt durch das für seine Villen bekannte Dahlem: Dort ist das Preisniveau auch außerhalb der Ringbahn sehr hoch, beispielsweise rund um die Haltestellen Dahlem Dorf (7.432 Euro) und Freie Universität (7.336 Euro).

Durch die große Ausdehnung des Berliner S-Bahn-Netzes bis weit ins Brandenburger Umland ergeben sich auch massive Preisunterschiede: Die günstigsten Immobilienpreise im Schienennetz der BVG finden sich in Bernau am Ende der S2. Dort wird der Quadratmeter im Mittel für 2.600 Euro angeboten.

Die Fahrt von Bernau zur teuersten Haltestelle Unter den Linden dauert knapp eine Dreiviertelstunde, dafür kostet Wohneigentum auch nur ein Drittel. Für Kaufinteressenten, die auch dank des Deutschlandtickets preisgünstig pendeln können, lohnt sich also der Blick über die Stadtgrenzen Berlins hinaus.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in Berlin und Brandenburg, die im Umkreis von 500 Metern von U- oder S-Bahn-Stationen liegen. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Preise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.10.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:

Vorjahresvergleich: Deutschland mit stärkstem Rückgang (-6,0 Prozent), deutlichster Anstieg in Spanien (+7,2 Prozent)

Leichtes Minus in Frankreich (-0,6 Prozent) – französische Bauzinsen gleichen sich zunehmend an europäisches Niveau an

Schwindende Kaufkraft wegen hoher Zinsen: In Deutschland können sich Käufer heute im Schnitt 11 Quadratmeter weniger Wohnfläche leisten als Anfang 2022; größte Einbußen in Belgien (-25 Quadratmeter)

Der europaweite Anstieg der Bauzinsen hat sich seit Jahresbeginn spürbar abgeschwächt. Bei der Entwicklung der Wohnimmobilienpreise bestehen jedoch weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den europäischen Staaten. Während sich die durchschnittlichen Kaufpreise in 4 von 7 untersuchten Ländern im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben, ist es in 3 Staaten zu Preisrückgängen gekommen. Obwohl die Immobilienpreise in der Mehrzahl der betrachteten Länder gestiegen sind, lässt sich zuletzt eine generelle Abschwächung der Preisdynamik beobachten. Das stärkste Minus aller untersuchten europäischen Länder weist Deutschland auf – dort sind die Kaufpreise für Wohnimmobilien im Vorjahresvergleich um 6 Prozent gesunken. Das ist das Ergebnis des aktuellen AVIV Housing Market Reports für das 3. Quartal 2023. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Portugal analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.

Deutlichste Preisanstiege in Südeuropa

Im Gegensatz zu Deutschland zeigt die Preiskurve in mehreren südeuropäischen Ländern nach oben. Die stärkste Verteuerung aller untersuchten Länder weist Spanien auf, wo sich Kaufimmobilien gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent verteuert haben. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt aktuell bei 2.004 Euro. In Portugal (2.526 Euro) sind die Kaufpreise im selben Zeitraum um 5,6 Prozent gestiegen, in Italien (1.857 Euro) um 0,9 Prozent. Neben den südeuropäischen Staaten hat sich Wohneigentum auch in Belgien verteuert – nach einem Plus 2,9 Prozent kostet der Quadratmeter dort aktuell 2.300 Euro. Allerdings liegt das Preisniveau in allen vier Ländern nach wie vor deutlich niedriger als in Deutschland, wo Immobilienkäufer mit durchschnittlich 3.073 Euro für den Quadratmeter rechnen müssen.

Trotz der Preisanstiege ist die Leistbarkeit von Wohneigentum in Spanien, Italien und Belgien jedoch noch immer besser als in Deutschland, da die durchschnittlichen Quadratmeterpreise und Gehälter in einem günstigeren Verhältnis stehen. Während sich die Kaufpreise in den drei genannten Ländern folglich weiter erhöhen, kühlt sich der deutsche Immobilienmarkt ab, da Wohneigentum für potenzielle Käufer kaum noch bezahlbar ist. Eine Ausnahme stellt Portugal dar: Zwar liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis dort mehrere hundert Euro unter dem deutschen, allerdings ist das Durchschnittsgehalt der Einwohner das niedrigste aller untersuchten Staaten. In Portugal ist der Immobilienkauf folglich sogar noch schwieriger zu stemmen als in Deutschland. Dass die Kaufpreise dennoch weiter anziehen, liegt vor allem an der starken Nachfrage ausländischer Käufer, die das südeuropäische Land in den vergangenen Jahren für sich entdeckt haben.

Bauzinsen stabilisieren sich – außer in Frankreich

Während sich die Kaufpreise europaweit unterschiedlich entwickeln, zeigen sich bei den Bauzinsen Gemeinsamkeiten. So lässt sich in fast allen untersuchten Ländern eine Stabilisierung des Zinsniveaus beobachten: In 6 der 7 Länder lag der Zinsanstieg im vergangenen Quartal bei maximal 0,2 Prozentpunkten. In Deutschland waren es sogar nur 0,1 Prozentpunkte. In ihrer jüngsten Sitzung hat die Europäische Zentralbank zudem beschlossen, den Leitzins nicht weiter anzuheben, was für eine fortgesetzte Stabilisierung der Kreditbedingungen sorgen könnte. Die einzige Ausnahme unter den betrachteten Staaten stellt Frankreich dar, wo sich die Bauzinsen zuletzt um 0,5 Prozentpunkte erhöht haben. Dort legt die französische Nationalbank einen Höchstsatz fest, zu dem Immobiliendarlehen ausgegeben werden dürfen, um Verbraucher vor überteuerten Krediten zu schützen. Dadurch konnte der rapide Zinsanstieg, wie er in den anderen Ländern seit 2022 auftrat, zunächst abgedämpft werden. Seit 2023 wird die Obergrenze durch die französische Nationalbank jedoch monatlich aktualisiert und das Zinsniveau gleicht sich folglich rasch dem der anderen Länder an.

Die finanzielle Belastung für Käufer in Frankreich nimmt folglich zu, was sich auch in der Preisentwicklung widerspiegelt. Die Kaufpreise sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent gesunken und liegen mit durchschnittlich 3.171 Euro pro Quadratmeter knapp über dem deutschen Niveau. Noch kostspieliger ist Wohneigentum unter den betrachteten Ländern lediglich in Luxemburg, wo Käufer im Schnitt mit 8.457 Euro pro Quadratmeter rechnen müssen.

Schwindende Kaufkraft: Bis zu 25 Quadratmeter weniger als vor einem Jahr

Obwohl sich die Bauzinsen zuletzt in vielen europäischen Ländern stabilisiert haben, ist das Zinsniveau mit etwa 4 Prozent nach wie vor hoch. Im Vergleich zur Niedrigzinsphase hat sich der Immobilienerwerb für potenzielle Käufer somit deutlich erschwert. Das verdeutlicht ein Blick auf die leistbare Wohnfläche, die heute in allen untersuchten Ländern deutlich geringer ausfällt als im Januar 2022. In Deutschland konnte sich ein Zweipersonenhaushalt ohne Kinder mit einem mittleren Nettohaushaltseinkommen damals 69 Quadratmeter Wohnfläche leisten. Unter dem heutigen Zinsniveau gibt es für dasselbe Budget nur noch 58 Quadratmeter Wohnfläche – 11 Quadratmeter weniger. Für die Berechnung wurde eine Annuität von 33 Prozent des verfügbaren Einkommens und eine Finanzierungsdauer von 25 Jahren angenommen. In anderen Ländern fallen die Einbußen noch deutlicher aus: Immobilienkäufer in Frankreich und Italien bekommen heute 17 Quadratmeter weniger als Anfang 2022. In Spanien beträgt das Minus 22 Quadratmeter, in Belgien sogar 25 Quadratmeter.

Über den AVIV Housing Market Report:

Der AVIV Housing Market Report erscheint jedes Quartal und analysiert die Entwicklung auf den europäischen Immobilienmärkten. Er entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents aus Frankreich und Immoweb aus Belgien, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind. Derzeit fokussiert sich der AVIV Housing Market Report auf die Länder Deutschland, Frankreich und Belgien sowie makroökonomische Vergleichsdaten aus den Nachbarländern Italien, Spanien, Portugal und Luxemburg. Die Einbeziehung des Vereinigten Königreichs und der Niederlande ist für zukünftige Auswertungen geplant. Langfristig besteht das Ziel darin, einen umfassenden europäischen Marktbericht zu erstellen, der die größten europäischen Volkswirtschaften abbildet.

Über immowelt.de:

immowelt ist Teil der AVIV Group, eines der größten digitalen Immobilien-Tech-Unternehmen der Welt.

Die immowelt Mission ist es, künftig alle Schritte der Immobilientransaktion zu digitalisieren, um diese für alle Beteiligten so unkompliziert und einfach wie möglich zu gestalten. Die Basis hierfür bieten die reichweitenstarken immowelt Portale, die zu den führenden Immobilienplattformen in Deutschland und Österreich gehören und schon heute Eigentümer, Immobilienprofis und Suchende erfolgreich zusammenbringen. immowelt unterstützt mit datengestützten Services die unkomplizierte Suche nach einer Mietwohnung, die effektive Vermarktung einer Immobilie und maßgeschneiderte Finanzierungen der eigenen vier Wände. Dank jahrzehntelanger Erfahrung und breitem Immobilien-Know-how kreiert immowelt so das perfekte Erfolgserlebnis für Mieter und Vermieter, Immobilienprofis, Immobilieneigentümer und Käufer.

Neben immowelt gehören weitere führende Immobilien-Onlinemarktplätze in Frankreich, Belgien und Israel zur AVIV Group, die Teil der Axel Springer SE ist.

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Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Wohnungsbau kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

“Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunktur im Bauhauptgewerbe sind die bundesweiten Neuaufträge im Wohnungsbau im August 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat nominal um 3,3% und real um 6,5% zurückgegangen. Das ist aber leider nicht die erhoffte Bremsspur der Talfahrt im Wohnungsbau. Vielmehr sind diese scheinbar nur schwachen Rückgänge vor dem Hintergrund der bereits im letzten Jahr rückläufigen Auftragseingänge zu sehen. Im August letzten Jahres waren sie bereits real um fast 24% zurückgegangen. Das Niveau der Auftragserteilung ist also weiterhin sehr niedrig. Der Wohnungsbau bleibt damit auf der Intensivstation. Die von der Bundesregierung angekündigten 14 Punkte für zusätzliche Investitionen müssen schnellstens umgesetzt werden, sonst droht der Kollaps.

Im August haben wir wieder 30% weniger Baugenehmigungen bekommen als im Vorjahr. Insgesamt fehlen im Vorjahresvergleich bis August Genehmigungen für 69.000 Wohnungen. Es ist keine Zeit mehr für die bisherige Ankündigungspolitik. Die Menschen erwarten einen Wohnungsbau-Wumms. Baugenehmigungen innerhalb von drei Monaten, eine niedrigere Grunderwerbsteuer, die versprochenen zinsvergünstigten Kreditsummen und ein geförderter EH 55-Standard sind das Minimum, um den Wohnungsbau in Deutschland wieder auf Kurs zu bringen.

Die bestehenden Auftragsbestände werden zwar immer noch abgearbeitet. Die Reichweite der Order hat im Jahresverlauf aber deutlich abgenommen und beträgt nach dem Ifo-Konjunkturtest nun weniger als vier Monate. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei fast einem halben Jahr. Eine Unterauslastung ist damit absehbar und setzt die Unternehmen zunehmend unter Handlungsdruck. Wir brauchen deswegen sofort investive Impulse, sonst können die Unternehmerinnen und Unternehmer dauerhaft den Beschäftigtenstand nicht halten, geschweige denn weiter ausweiten- um zum Beispiel in den nächsten Jahren die benötigten 400.000 Wohnungen zu bauen.”

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes sind die Auftragseingänge im August insgesamt um nominal ca. 22% gestiegen, real um ca. 18%. Ursächlich für den Zuwachs sind Großaufträge zum Bau im kommunalen öffentlichen Nahverkehr und der Energieinfrastruktur, die sich im gewerblichen Tiefbau niederschlagen. Kumulativ liegen die gesamten Order damit nominal um ca. 2% über und real um 8% unter dem Vorjahresniveau.

Der Umsatz erreichte in den Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten bis August 69,2 Mrd. Euro, ein nominales Plus von 5,4%, real ein Rückgang um ca. 4%. Dabei stützt der gewerbliche Tiefbau die Umsatzentwicklung mit einem nominalen Plus von gut 16% und erreicht 13,5 Mrd. Euro. Die Umsätze im Wohnungsbau erreichen knapp 17 Mrd. Euro, nominal ein Rückgang um 2,5%, real ein Rückgang um 11%.

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Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin, Tel: 030-20314-409, www.zdb.de

Das Prinzip einer Immobilienrente ist immer gleich: im Alter in der eigenen Immobilie wohnen bleiben und gleichzeitig Geld daraus ziehen.

Doch es gibt unterschiedliche Modelle. Die WIR WohnImmobilienRente GmbH sagt, welches sich je nach Zielsetzung am besten eignet.

“Die Ausgangsbasis für die Wahl einer Immobilienrente sollten immer die persönlichen Ziele sein”, sagt Dr. Georg F. Doll, geschäftsführender Gesellschafter der WIR WohnImmobilienRente GmbH. “Es gibt nicht das eine Modell für alle.”

  1. Die monatlichen Einnahmen erhöhen

Reicht die Rente nicht aus? Geht es um die Erhöhung der Alterseinkünfte? Soll der Partner durch eine monatliche Zahlung finanziell abgesichert werden? Dann kommen eine Leibrente oder eine Umkehrhypothek infrage. Bei einer Leibrente wird das Haus verkauft. Im Gegenzug erhalten die Verkäufer ein lebenslanges Wohnrecht sowie eine monatliche Zahlung oder eine Einmalzahlung.

Bei einer Umkehrhypothek handelt es sich um einen Bankkredit, für den allein die Immobilie als Sicherheit dient. Diese wechselt also nicht den Eigentümer. Das Darlehen kann in monatlichen Raten oder einmalig ausgezahlt werden. Während der Laufzeit fallen keine Zinsen und Tilgungen an. Der Kredit wird erst zurückgezahlt, wenn der Eigentümer verstirbt oder auszieht und das Haus verkauft wird.

  1. Größere Anschaffungen oder Umbauten finanzieren

Steht der altersgerechte Umbau der Immobilie an? Brauchen die Kinder einen Zuschuss zum Hauskauf? Soll ein Wohnmobil oder die langersehnte Traumreise finanziert werden? Dann könnte ebenfalls die Umkehrhypothek die richtige Lösung sein. Denn diese kann auch als Einmalzahlung ausbezahlt werden.

Soll weniger vom Erbe “verbraucht werden”, kommt eher der Seniorenkredit infrage. Dabei vergibt die Bank einen klassischen Kredit, meist in Höhe von maximal 40 Prozent des Immobilienwertes. Dieser wird als Einmalzahlung zur Verfügung gestellt. Nach der Auszahlung müssen die Kreditnehmer zwar monatlich Zinsen zahlen, die Tilgung wird aber in der Regel ebenfalls bis zum Verkauf der Immobilie ausgesetzt. So muss am Ende der Kreditlaufzeit nur der Kreditbetrag zurückgezahlt werden, da die Zinsen bereits während der Laufzeit beglichen wurden.

Um im Alter größere Anschaffungen zu finanzieren, kommt auch ein Immobilien-Teilverkauf infrage. Aber: Viele Verträge enthalten problematische Klauseln. “Hier müssen die Interessenten sehr genau hinschauen”, rät Georg F. Doll. “Außerdem stellt sich in der Beratung oft heraus, dass ein anderes Modell doch besser geeignet ist.”

  1. Das Erbe frühzeitig regeln

Immobilien sind häufig der Auslöser für Erbstreitigkeiten. Wer die Immobilie aus dem Nachlass herauslösen möchte, kann das über eine Leibrente tun. Denn hierbei wird die Immobilie zu Lebzeiten verkauft. Wer Rücklagen für eventuelle Erbansprüche an den längerlebenden Partner bilden möchte, könnte dafür eine Umkehrhypothek auf die Immobilie aufnehmen.

Lektüre zum Thema

Die WIR WohnImmobilienRente GmbH berät zu allen Formen der Immobilienrente. Um eine erste Orientierung zu erhalten, können sich Interessierte auf der Website www.immorente.de einen kostenlosen Leitfaden herunterladen. Außerdem hat das Unternehmen ein Buch herausgegeben, das in verständlicher Form über die verschiedenen Formen der Immobilienrente informiert: “Die Immobilienrente. Umkehrhypothek / Leibrente / Teilverkauf” ist über Amazon für 0,99 Euro erhältlich und kann für 6,99 Euro im Buchhandel bestellt werden. ISBN-13: 978-375574783

Über Immorente.de:

Immorente.de ist das Onlineportal der WIR WohnImmobilienRente GmbH. Es richtet sich an Menschen, die älter als 65 Jahre sind und vom Wert ihrer selbstgenutzten Immobilie profitieren möchten. Ihnen bietet die WIR WohnImmobilienRente GmbH persönliche Beratung und Angebote für die Leibrente, den Teilverkauf, die Umkehrhypothek sowie Immobiliendarlehen. Damit ist die WIR WohnImmobilienRente GmbH einer der wenigen Anbieter auf dem Markt, die unabhängig von einem speziellen Produkt beraten. Die Gesellschafter blicken auf langjährige Erfahrungen in der Finanz- und Immobilienbranche sowie im Verbraucherschutz zurück.

Verantwortlich für den Inhalt:

WIR WohnImmobilienRente GmbH, Parkstraße 65, 22605 Hamburg, Tel:  +49 (0) 40 / 53 02 46-76, www.immorente.de

LBS-Heft “Markt für Wohnimmobilien 2023” liefert Kurzanalysen zu Teilmärkten und Einflussfaktoren

Wie hoch sind die Baulandpreise in Hamburg, Halle (Saale), Haren (Ems) oder Havixbeck? Was kosten gebrauchte Einfamilienhäuser im Vergleich zu neuen? Bleibt der Wohnungsmarkt weiter angespannt oder beruhigen sich bald Mieten und Preise? Und wie haben sich die Finanzierungskonditionen entwickelt? Orientierung bei diesen und vielen weiteren Fragen bietet die Publikation ” Markt für Wohnimmobilien”, die jüngst von den Landesbausparkassen (LBS) herausgegeben wurde.

Die jährlich erscheinende Broschüre ist konzipiert für den schnellen Zugriff auf die wichtigsten Zahlen zum Wohnungsmarkt. Sie enthält neben kurzen Analysen der Teilmärkte für Eigenheime, Eigentumswohnungen und Bauland auch aktuelle Daten zur Bautätigkeit, zum Wohnungs- und Vermögensbestand sowie zur Wohneigentumsbildung. Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Themenkomplex “Wohneigentum und Klimaschutz”. Grafisch aufbereitet und mit kurzen Erläuterungstexten versehen sind außerdem die relevanten gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen, etwa die Entwicklung von Einkommen und Sparquote sowie Baupreisen und Mieten.

Am Heftende befindet sich der LBS-Immobilien-Preisspiegel für rund 1.000 Städte und Gemeinden, darunter 80 Großstädte. Die Faltblätter geben einen Überblick über die Marktlage im Neubau und Bestand, wobei jeweils Preisspannen und der am häufigsten anzutreffende Kaufpreis angegeben sind. Basis für den Preisspiegel sowie für die Einschätzungen zur weiteren Entwicklung ist auch 2023 die traditionelle Umfrage der Landesbausparkassen unter gut 580 Immobilienvermittlern von LBS und Sparkassen.

Die Immobiliengesellschaften der Landesbausparkassen (LBS-I) und Sparkassen sind mit einem Objekt-Umsatz von 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 die größte Gruppe gewerblicher Wohnimmobilienvermittler in Deutschland. Ihre Einschätzungen sind zu einem wichtigen Indikator für die künftige Entwicklung auf dem Wohnungs- und Baulandmarkt geworden.

Das kleine Nachschlagewerk (Titel: “Markt für Wohnimmobilien 2023 – Daten, Fakten, Trends”) kann kostenlos bestellt werden bei:

LBS-Versandservice

Stichwort: “Immobilienmarkt 2023”

Werner-von-Siemens-Straße 13

53340 Meckenheim

Bestellungen sind unter Angabe des Stichworts “Immobilienmarkt 2023” auch per Fax oder E-Mail möglich:

Fax: 02225/8893-595

E-Mail: lbs@druckcenter.de

Die Bezugsadresse im Internet, wo die Broschüre auch zum Download zur Verfügung steht, lautet:

https://www.lbs-markt-fuer-wohnimmobilien.de/bestellen/

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Friedrichstraße 83, 10117 Berlin, Tel: 030 20225-5381, Fax: 030 20225-5385, www.lbs.de