Nach fallenden Hauspreisen in den vergangenen Monaten gewinnt der Markt weiter an Stabilität.

In Bezug auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland gibt es derzeit unterschiedliche Tendenzen der beiden renommiertesten Indizes. Der Europace Hauspreisindex (EPX) verzeichnete im Februar einen leichten Anstieg um etwa 1,3 %, während der Index des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für das erste Quartal einen Rückgang um 2% aufzeigte.

Die Unterschiede liegen in den Details: Der vdp-Index für Wohneigentum berücksichtigt keine Neubauprojekte und konzentriert sich folglich ausschließlich auf die Wertentwicklung bestehender Immobilien. Der EPX hingegen bezieht auch den Wohnungsneubau mit ein und betrachtet somit die Kosten für den Erwerb von Wohneigentum, unabhängig davon, ob es sich um einen Kauf oder einen Neubau handelt. Bei einer isolierten Betrachtung der Bestandsobjekte und für das gesamte erste Quartal lag der EPX dennoch bei -0,5%.

Der EPX bildet hedonisch den Durchschnitt über alle Objekte ab, während der vdp-Index die verschiedenen Objektarten (Häuser und Eigentumswohnungen) mit einer festen Gewichtung von ca. 80% zu 20% berücksichtigt.

Beide Indizes verwenden hedonische Methoden, jedoch mit unterschiedlichen Merkmalen. Der EPX berücksichtigt stärker differenzierende Lagekriterien wie die Entfernung zum Stadtzentrum und BBR Lagevariablen.

Diese Unterschiede erklären die Restdifferenz, insbesondere wenn günstigere dezentrale Objekte derzeit bevorzugt gekauft werden.

“Die unterschiedlichen Ergebnisse des Europace Hauspreisindex und des vdp-Index werfen verschiedene Blickwinkel auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen die aktuellen Trends haben werden”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO Europace AG.

Über den Europace Hauspreis-Index EPX

Der Europace Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Über Europace werden mit rund 85 Mrd. Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen. Erläuterungen zur hedonischen Berechnungsmethodik finden Sie unter https://report.europace.de/epx-hedonic/.

Verantwortlich für den Inhalt:

Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Positive Arbeitsmarktdaten und Handelsumsätze geben EU-15-Index Stabilität

Die europäischen Einzelhandelsmärkte haben die direkten und indirekten Belastungen aus den Preissteigerungen infolge von Rohstoffknappheit und gestiegenen Energiekosten, verstärkt durch den andauernden Krieg in der Ukraine, weitestgehend aufgefangen. Bei sechs der 15 EU-Länder im Global Retail Attractiveness Index (GRAI) zeigt der Trendpfeil gegenüber dem ersten Quartal 2022 nach oben. Bei den anderen Ländern fallen die Einbußen abgesehen von wenigen Ausnahmen in den Nordics moderat aus. „Die durch die Bank weg positiven Entwicklungen auf den europäischen Arbeitsmärkten und die seit langer Zeit wieder in allen 15 Ländern steigenden Einzelhandelsumsätze deuten auf eine Erholung und perspektivische Rückkehr der Märkte auf das Niveau vor der Pandemie hin“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilien Research bei Union Investment.

Der von Union Investment und GfK ermittelte Retail Index für Europa (EU 15) zeigt sich im ersten Quartal 2023 mit 111 Punkten unverändert gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Zugleich wächst die bereits im vergangenen Herbst festgestellte Diskrepanz zwischen einem einerseits stark negativen Sentiment bei Konsumenten und Händlern und andererseits positiven Arbeitsmarktdaten und inflationsgetriebenen Umsätzen im Handel. Die Verbraucherstimmung (78 Punkte) sinkt auffällig stark um 14 Punkte, die Einzelhandelsstimmung (95 Punkte) um 12 Punkte. Auf der anderen Seite können sich sowohl der Arbeitsmarkt (136 Punkte, plus 9) als auch der Einzelhandelsumsatz (133 Punkte, plus 10) verbessern.

Die größten Zuwächse im EU-15-Index gegenüber dem ersten Quartal 2022 zeigen Italien mit einem Plus von 7 Punkten sowie Polen mit einem Plus von 6 Punkten. Im Länderranking liegen Polen (127 Punkte) und Tschechien (122 Punkte) an der Spitze, gefolgt von Portugal (116 Punkte) und Deutschland (115 Punkte). Es folgen Frankreich und Italien mit jeweils 113 Punkten. Schlusslicht in Europa bilden zum Ende des ersten Quartals 2023 Schweden und Dänemark mit 83 und 86 Punkten. Auf die beiden Nordics-Länder entfallen mit einem Minus von 12 bzw. 17 Punkten auch die stärksten Verluste gegenüber dem Vorjahr.

Während der EU-15-Index sein Niveau halten kann, zeigen sich in Nordamerika und Asien noch keine Erholungszeichen. Der Nordamerika-Index im GRAI verliert im Vergleich zu Europa am deutlichsten (minus 8 Punkte) und kommt nur auf 95 Punkte. Bei etwas geringeren Verlusten (minus 7 Punkte) bildet der Retail Index in Asien/Pazifik weiterhin das Schlusslicht (91 Punkte). Die größten Verluste in den beiden Übersee-Indizes weisen zum Ende des ersten Quartals 2023 Südkorea (93 Punkte, minus 16) sowie erneut Kanada (87 Punkte, minus 18) aus.

Zur Methodik

Der Global Retail Attractiveness Index (GRAI) von Union Investment bildet die Attraktivität der Einzelhandelsmärkte von insgesamt 20 Ländern in Europa, Amerika und Asien-Pazifik ab. Dabei bedeuten 100 Indexpunkte eine durchschnittliche Bewertung. In den EU-15-Index gehen die Indizes der EU-Länder Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Niederlande, Belgien, Irland, Portugal, Polen und Tschechien ein, zusätzlich Großbritannien, gewichtet mit ihrer jeweiligen Bevölkerungszahl. In den Nordamerika-Index gehen die Indizes der USA und Kanadas ein; der Asien-Pazifik-Index berücksichtigt Japan, Südkorea und Australien.

Halbjährlich vom Marktforschungsunternehmen GfK ermittelt, setzt sich der Global Retail Attractiveness Index aus zwei Stimmungsindikatoren und zwei datenbasierten Indikatoren zusammen. Alle vier Faktoren gehen gleichgewichtet, d.h. mit jeweils 25 Prozent, in den Index ein. In den Index fließt sowohl die Stimmung der Nachfrageseite (Consumer Confidence) als auch die Stimmung der Angebotsseite (Business Retail Confidence) ein. Als quantitative Input-Faktoren werden die Veränderung der Arbeitslosigkeit und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes (rollierend 12 Monate) in den GRAI einbezogen. Nach Standardisierung und Transformation haben die Input-Faktoren jeweils einen Mittelwert von 100 sowie einen theoretischen Wertebereich von 0 bis 200 Punkte. Dem Index liegen Daten aus aktuellen Quellen von GfK, EU-Kommission, OECD, Trading Economics, Eurostat sowie der nationalen Statistikämter zugrunde. Die dargestellten Veränderungen beziehen sich jeweils auf den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres (Q1 2022).

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

vdp-Mitgliedsinstitute vergeben im ersten Quartal 2023 Immobiliendarlehen über 25,6 Mrd. Euro

Das Immobilienfinanzierungsneugeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute belief sich im ersten Quartal 2023 auf 25,6 Mrd. Euro. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 (24,8 Mrd. Euro) ergibt sich damit zwar ein leichter Anstieg um 3,2%, die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen bewegt sich jedoch grundsätzlich weiter auf einem im längerfristigen Vergleich niedrigen Niveau.

Der Immobilienmarkt büßte aufgrund veränderter Rahmenbedingungen – wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine oder dem Inflations- und Zinsanstieg – bereits im Verlauf des vergangenen Jahres jegliche Dynamik ein, was sich folglich auch im Finanzierungsgeschäft niederschlug. Gegenüber dem ersten Quartal 2022, in dem u. a. aufgrund von Vorzieheffekten in Erwartung steigender Zinsen mit 49,0 Mrd. Euro ein Rekordergebnis verzeichnet worden war, ergab sich nach den ersten drei Monaten des Jahres 2023 ein Minus von 47,8%.

“Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen wird nach wie vor von der generellen Zurückhaltung der Marktteilnehmer im Immobilienmarkt bestimmt. Die noch nicht abgeschlossene Adjustierung von Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern führt zu wenigen Transaktionen und damit auch zu einem geringen Neugeschäft bei den Immobilienfinanzierern”, kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Von Kunden der vdp-Mitgliedsinstitute wurden im ersten Quartal dieses Jahres 16,3, Mrd. Euro an Wohnimmobilienkrediten nachgefragt. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 (17,0 Mrd. Euro) entspricht dies einem Minus von 4,2%. Die größten Anteile entfielen dabei im ersten Quartal 2023 auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern (44%) und Mehrfamilienhäusern (36%). Das weitere Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft im Anfangsquartal 2023 betraf Eigentumswohnungen (15%) und Sonstiges wie z. B. Bauland (5%). Im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres (32,1 Mrd. Euro) fiel das Neugeschäft in der Wohnimmobilienfinanzierung um 49,2% geringer aus.

Das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen betrug in den ersten drei Monaten dieses Jahres 9,3 Mrd. Euro und lag damit 19,2% oberhalb des Volumens im vierten Quartal 2022 (7,8 Mrd. Euro). Auf Bürogebäude entfiel ein Volumen von 4,8 Mrd. Euro bzw. ein Anteil von 52% am gesamten Finanzierungsvolumen der Objektklasse Gewerbeimmobilien. Die Finanzierung von Einzelhandelsimmobilien machte 25% bzw. 2,3 Mrd. Euro aus. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 (16,9 Mrd. Euro) nahm das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen in den ersten drei Monaten des neuen Jahres um 45% ab.

Der Bestand an ausgereichten Krediten belief sich zum 31. März 2023 auf 998,3 Mrd. Euro, nach 994,3 Mrd. Euro zum Jahresende 2022.

Der Erwerb von Wohneigentum und das Investment institutioneller Anleger in Wohn- oder Gewerbeimmobilien gestalten sich angesichts der seit vergangenem Jahr geltenden Rahmenbedingungen schwieriger. Die Preissteigerungen der vergangenen Dekade auf dem deutschen Immobilienmarkt führen in Verbindung mit den stark gestiegenen Finanzierungskosten dazu, dass die Erschwinglichkeit von Wohneigentum deutlich zurückgegangen ist. Des Weiteren sind die Renditeanforderungen an Immobilieninvestitionen gestiegen, da andere Asset-Klassen wie Anleihen an relativer Attraktivität gewonnen haben. “So lange die gegenwärtige Phase der Unsicherheit über die weitere Preis- und Zinsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, dürfte auch die Nachfrage nach Finanzierungen verhalten bleiben”, so Tolckmitt.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Offene Immobilienfonds erzielten 2022 im Mittel eine Rendite von 2,6%.

Erstmals seit Jahren wuchsen die Mieterträge, das Vor-Corona-Niveau ist aber noch nicht erreicht. Die Gebäudewerte stiegen leicht, Liquidität war für viele noch eine Belastung.

Scope hat die Renditebestandteile von 27 offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht, die insgesamt mehr als 120 Mrd. Euro verwalten. Sie erzielten 2022 im Durchschnitt eine Rendite von 2,6%. Die Performance von Immobilienfonds besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: der Mietrendite (Mieterträge abzüglich Bewirtschaftungsaufwand in Relation zum Immobilienvermögen), der Änderung der Gebäudewerte und der Verzinsung der Liquidität.

Die Mietrendite war 2022 höher als 2021. Sie lag im volumengewichteten Durchschnitt bei 3,7% netto. Damit ist ein jahrelang anhaltender Abwärtstrend gebrochen. Das Vor-Corona-Niveau mit 4,0% im Jahr 2019 ist aber noch nicht wieder erreicht. Mehrere Aspekte führten zu diesem Anstieg. Zum einen kamen durch die Lockerung pandemiebedingter Maßnahmen Umsatzmieten zurück und teilweise wurden Mietstundungen aufgeholt. Zum anderen stieg die Inflationsrate 2022 deutlich. Weil die meisten Gewerbemietverträge entsprechend indexiert sind, erhöhten sich viele Mieten. Scope geht davon aus, dass die Netto-Mietrenditen in Summe mittelfristig weiter steigen werden, vor allem weil das Marktpreisniveau korrigieren dürfte. Die Bewirtschaftungskosten werden jedoch mittel- bis langfristig weiter zunehmen, da insbesondere das Thema ESG und damit Investitionen in den Bestand immer wichtiger werden.

Die Wertänderungsrendite der Immobilienfonds betrug im vergangenen Jahr 1,0%. Damit liegt sie auf dem Niveau von 2021. In den vergangenen Jahren wurden die Renditen der offenen Immobilienfonds größtenteils von Aufwertungen im Bestand, aber auch durch erfolgreiche Verkäufe getrieben. Dies wird sich 2023 nicht in diesem Maße fortsetzen. Die Zeit der Aufwertungen der Immobilien dürfte im Gesamtbild vorerst vorbei sein. Die Wertänderungsrenditen werden sich abschwächen.

Zusätzlich wurde die Veränderung der Immobilienwerte seit 2018 analysiert. Bei Büroimmobilien besteht ein starker lagebezogener Unterschied. Während Objekte in sehr guten Lagen und mit guter ÖPNV-Anbindung deutlich aufwerteten, haben sich Büroimmobilien in weniger guten Lagen deutlich schlechter entwickelt. Shopping-Center befinden sich schon seit Jahren unter Druck. Auch wenn im Einzelhandel inflations- bzw. umsatzgebundene Mieten üblich sind, lassen sich nicht alle Indexierungen weitergeben, weil die Mieterbonitäten dies oft nicht zulassen. Hotelimmobilien konnten sich aufgrund der Pandemie-Lockerungen 2022 stabilisieren. Die hohe Nachfrage nach Logistik-/Industrie-Objekten hat deren Werte deutlich erhöht.

Die Liquiditätsrendite lag 2022 bei -1,9% (volumengewichteter Durchschnitt). Dies war maßgeblich getrieben von Fonds, die ihre flüssigen Mittel größtenteils in Anleihen investiert haben. Diese werteten infolge des gestiegenen Zinsniveaus stark ab. Noch fehlen allerdings die Geschäftsjahresabschlüsse von zwölf Fonds. Diese parken ihre Barreserven überwiegend bei Banken. Dies wird die Liquiditätsrendite für 2022 etwas nach oben korrigieren, sobald die Jahresabschlüsse vorliegen und eine finale Berechnung erfolgen kann. Scope rechnet insgesamt für 2022 mit einer nur leicht negativen Liquiditätsrendite. Für 2023 erwarten wir wieder einen positiven Wert, der eventuell sogar das Niveau von 2014 mit 0,7% überschreiten und damit zur höchsten Liquiditätsrendite der vergangenen zehn Jahre führen könnte.

Vor dem Hintergrund kumulierender Unsicherheitsfaktoren (steigende Zinsen, hohe Inflation, wenig Transaktionen, wandelnde Nutzeranforderungen) erhöhen sich die Risiken in vielen Segmenten weiter. Trotz dieser vielfältigen Herausforderungen erwartet Scope für 2023 für offene Immobilienpublikumsfonds eine durchschnittliche Performance zwischen 2% und 2,5%. Viele Fonds verfügen weiterhin über attraktive Objekte mit hohen Vermietungsquoten und bonitätsstarken Mietern. Ihre Liquiditätsquoten sind derzeit ausreichend hoch und die Fremdfinanzierungsquoten überwiegend gering. Zusätzlich schützen die gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen vor kurzfristigen Mittelabflüssen.

Die komplette Analyse können Sie HIER herunterladen.  https://www.scopegroup.com/dam/jcr:b461c4db-421f-4ebd-bead-e3668875f5c9/Scope%20Renditekennzahlen%20Offene%20Immobilienfonds%20Mai%202023.pdf

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

74 Prozent der Menschen in Deutschland wollen eine eigene Immobilie

Mit Eigentumsquote von unter 50 Prozent ist Deutschland weiter europäisches Schlusslicht beim Immobilieneigentum

Immobilienpreise sind trotz Energiekrise, Inflation und steigenden Zinsen weitgehend stabil

Verunsicherter Markt braucht mehr Planbarkeit, z.B. durch verlässliche Förderpolitik oder Freibeträge für Immobilienersterwerb

“Der Wohnimmobilienmarkt ist durch den Ukraine-Krieg, die Energiekrise, Inflation, steigende Baukosten und Zinsen noch komplexer geworden, als er es ohnehin schon war. Doch gerade in diesen Zeiten zeigt sich: Der Wunsch nach der Sicherheit einer eigenen Immobilie ist ungebrochen groß. 74 Prozent der Menschen in Deutschland möchten in einer eigenen Immobilie leben. Die Eigentumsquote stagniert allerdings schon seit einem Jahrzehnt bei unter 50 Prozent und liegt damit im europäischen Vergleich auf dem letzten Platz. Diese unrühmliche “rote Laterne” beim Wohneigentum ist nicht nur das Ergebnis aktueller Krisen, sondern auch hausgemacht”, erklärt Florian Rentsch, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken e.V., anlässlich der Veröffentlichung der 2023er Ausgabe der Sparda-Studie “Wohnen in Deutschland”.

Die auch im internationalen Vergleich völlig überdimensionierten und regional unterschiedlichen Bauvorschriften, die horrenden Kaufnebenkosten – beispielsweise getrieben durch die Grunderwerbsteuer – und die Verknappung von Bauland stellen nach Auffassung des Sparda-Verbandes wesentliche Gründe für die zu hohen Baukosten dar. “Wir müssen wieder einfacher, innovativer und damit auch günstiger bauen”, so Rentsch weiter. Zudem dürfe die Wohnimmobilienkreditvergabe nicht zusätzlich verknappt werden. Die noch vor dem Anstieg der Zinsen von der BaFin angeordneten Risikopuffer für die Kreditvergabe der Banken müssen nach Auffassung der Sparda-Banken dringend auf den Prüfstand.

Den von einigen Seiten kolportierten Preisverfall bei Wohnimmobilien kann die Studie nicht bestätigen. Im Gegenteil: Seit 2020 haben die Immobilienpreise weiter eine hohe Dynamik gezeigt und sind um weitere 20 Prozent gestiegen. “Wir sehen zwar kleinere Preiskorrekturen, im vierten Quartal 2022 beispielsweise um durchschnittlich 3,5 Prozent. Insbesondere angesichts der nach wie vor hohen Nachfrage, der viel zu geringen Bauanträgen und Baufertigstellungen sowie der Auswirkungen der Rekordzuwanderung sehen wir jedoch keine dauerhafte Korrektur der Wohnimmobilienpreise nach unten”.

Die Mangellage werde außerdem durch die aktuellen politischen Diskussionen weiter verschärft. “Es ist in dieser Situation nicht hilfreich, wenn die Verunsicherungen im Markt gerade für den Kauf im Bestand durch Debatten um Heizungsverbote oder unklare Fördertatbestände bis hin zur plötzlichen Beendigung von Förderprogrammen verstärkt werden. Kaufinteressenten und Projektträger brauchen Planbarkeit” so Rentsch. Pekka Sagner, Economist für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln, ergänzt: “Es gäbe eine ganze Reihe von Maßnahmen, mit denen echte Anreize zur Schaffung von Wohneigentum gesetzt werden könnten, unter anderem eine transparente und zielgerichtete Förderpolitik oder Freibeträge für den Ersterwerb einer selbstbewohnten Immobilie. Denn es kann nur Entlastung am angespannten Wohnungsmarkt geben, wenn insgesamt wieder mehr gebaut, mehr Bürgern zum Wohnungseigentum verholfen und so wiederum Mietraum frei wird.”

“Ohne ein konzeptionelles Rahmenwerk können die politisch formulierten Wohnungsbauziele jedenfalls nicht erreicht werden. Es ist Aufgabe der Politik, jetzt die richtigen Weichen zum Umsteuern zu stellen und die Trendwende im Wohnimmobilienmarkt zu schaffen. Die Sparda-Banken stehen bereit, Ihre Kunden und Mitglieder umfassend beim Immobilienerwerb zu unterstützen”, so Rentsch abschließend.

Zum insgesamt fünften Mal legt der Verband der Sparda-Banken e.V. die “Studie “Wohnen in Deutschland” vor, eine der größten repräsentativen Studien in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW), der IW Consult GmbH sowie dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) erfolgt seit 2017 unter anderem eine umfassende Betrachtung der Preisentwicklungen am Wohnimmobilienmarkt, der Erschwinglichkeit von Immobilien sowie Pendlerbewegungen. Auch Auswirkungen von gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklungen werden hierbei mit einbezogen.

Diese und viele weitere spannende Erkenntnisse sowie ein interaktives Tool zu den Preisentwicklungen und Zukunftschancen Ihrer Region finden Sie in der neuen Sparda-Wohnstudie 2023 unter www.sparda-wohnen2023.de

Über den Verband der Sparda-Banken

Der Verband der Sparda-Banken e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Prüfungsverband im Sinne des Genossenschaftsgesetzes. Als “Stabsstelle” ist er außerdem das Sprachrohr der Gruppe nach außen. Neben der Prüfung der Verbandsmitglieder obliegen dem Verband ebenso die Beratung und Betreuung der rechtlich und wirtschaftlich eigenständigen Sparda-Banken in genossenschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen, betriebswirtschaftlichen, organisatorischen und personellen Angelegenheiten. Darüber hinaus übernimmt er die Aufgaben der Interessenvertretung und fördert die politische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Themen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband der Sparda-Banken e.V., Tower 185 – 17. Etage, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, 60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 / 79 20 94 – 160, www.sparda-verband.de

Ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von Bestandswohnungen in ausgewählten deutschen Mittelstädten von immowelt zeigt:

Preisanpassungen: In 51 von 54 untersuchten Mittelstädten sind die Angebotspreise von Wohnungen innerhalb eines Jahres gesunken, in 11 Städten sogar um mindestens 10 Prozent

Stärkste prozentuale Rückgänge in Bayreuth, Lüdenscheid, Lüneburg und Schwerin (je -15 Prozent)

Sinkende Preise auch in teuersten Mittelstädten: Wohneigentum in Konstanz kostet im Mittel 6.043 Euro pro Quadratmeter (-6 Prozent), in Rosenheim 5.275 Euro (-7 Prozent)

Günstigste Mittelstädte im Osten: In Gera kostet der Quadratmeter durchschnittlich 1.222 Euro (-2 Prozent), in Zwickau 1.259 Euro (-5 Prozent)

Wie in den meisten Großstädten sinken auch in vielen deutschen Städten mittlerer Größe die Kaufpreise von Wohnungen. In insgesamt 51 von 54 untersuchten Mittelstädten hat sich Wohneigentum im Vergleich zum Vorjahr vergünstigt. In 11 Städten liegt das Minus sogar im zweistelligen Prozentbereich. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten mittelgroßen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner) untersucht wurden.

“Der Anstieg der Bauzinsen hat auch in den deutschen Mittelstädten zum Ende des Immobilienbooms geführt”, sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director. “Nach jahrelangen Zuwächsen sinken die Preise für Wohneigentum in vielen mittelgroßen Städten nun spürbar. Für Käufer könnte das die Chance bieten, sich den Wunsch nach der eigenen Wohnung zu erfüllen. Zwar wird die Immobilienfinanzierung durch das hohe Zinsniveau erschwert, gleichzeitig ermöglicht der im Vergleich zur Niedrigzinsphase geringere Konkurrenzdruck aber auch Nachverhandlungen beim Preis.”

Stärkste Rückgänge in Schwerin, Lüneburg, Bayreuth und Lüdenscheid

In der Spitze zahlen Wohnungssuchende in deutschen Mittelstädten derzeit 15 Prozent weniger für eine Eigentumswohnung als vor einem Jahr. Das ist etwa in Schwerin der Fall, wo der Quadratmeter aktuell im Mittel 2.476 Euro kostet. Vor 12 Monaten mussten Käufer in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns noch mit 2.915 Euro pro Quadratmeter rechnen. In drei weiteren Mittelstädten sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen ebenfalls um 15 Prozent eingebrochen: Im niedersächsischen Lüneburg kostet der Quadratmeter derzeit durchschnittlich 3.727 Euro, in Bayreuth im nördlichen Bayern sind es 3.531 Euro und im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid 1.984 Euro.

Sinkende Kaufpreise auch in teuren Städten Süddeutschlands

Am teuersten sind Eigentumswohnungen in den Mittelstädten Süddeutschlands. Allerdings ist es auch hier zu spürbaren Preisrückgängen gekommen: In Konstanz, der kostspieligsten Stadt in der Analyse, zahlen Käufer gegenwärtig im Mittel 6.043 Euro pro Quadratmeter für eine Bestandswohnung – 6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch in anderen Mittelstädten Baden-Württembergs kostet Wohneigentum derzeit deutlich weniger als vor 12 Monaten, etwa in Tübingen (4.985 Euro; -9 Prozent), Böblingen (4.403 Euro; -11 Prozent) oder Friedrichshafen (4.388 Euro; -9 Prozent).

Das gleiche gilt für mehrere hochpreisige Mittelstädte Bayerns. In Rosenheim, mit durchschnittlich 5.275 Euro pro Quadratmeter die zweitteuerste Stadt der Untersuchung, sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres im Schnitt um 7 Prozent zurückgegangen. In Landshut (4.760 Euro) und Neu-Ulm (4.041 Euro) beträgt das Minus jeweils 5 Prozent, in Bamberg (3.906 Euro) sind die Kaufpreise um 6 Prozent gefallen.

Preiswerte Mittelstädte im Osten und in NRW

Die günstigsten Eigentumswohnungen finden Käufer in den Mittelstädten Ostdeutschlands. Dort übersteigt das Wohnungsangebot oftmals die Nachfrage, was die ohnehin niedrigen Preise weiter sinken lässt. Gera in Thüringen ist mit 1.222 Euro pro Quadratmeter (-2 Prozent) die günstigste Mittelstadt der Analyse, gefolgt vom sächsischen Zwickau mit 1.259 Euro (-5 Prozent).

Preiswertes Wohneigentum gibt es auch in mehreren mittelgroßen Städten Nordrhein-Westfalens: In Iserlohn (1.903 Euro; -7 Prozent), Marl (1.960 Euro; -3 Prozent) und Lüdenscheid (1.984 Euro; -15 Prozent) kosten Bestandswohnungen im Mittel weniger als 2.000 Euro pro Quadratmeter.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 54 ausgewählten mittelgroßen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner). Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.05.2022 sowie dem 01.05.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

Verantwortlich für den Inhalt:

Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

vdp-Immobilienpreisindex zeigt für alle Objektklassen Preisrückgänge

Im ersten Quartal 2023 fielen deutschlandweit die Immobilienpreise. Dies zeigt der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), der einen Rückgang um 3,3% gegenüber dem Anfangsquartal 2022 und um 2,3% gegenüber dem direkten Vorquartal verzeichnet. Es sind sowohl auf Jahres- als auch auf Quartalssicht die stärksten Rückgänge seit Beginn der Indexaufzeichnungen. Damit setzt sich zu Beginn dieses Jahres die Entwicklung fort, die bereits im zweiten Halbjahr 2022 begonnen hat. Der vdp-Index, der auf einer von vdpResearch quartalsweise durchgeführten Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten basiert, steht nun bei 184,5 Punkten (Basisjahr 2010 = 100 Punkte).

Die Wohnimmobilienpreise in Deutschland fielen im Vorjahresvergleich (Q1 2023 zu Q1 2022) moderat um 2,1%. Hier wirkten sich die nach wie vor niedrige Bautätigkeit und die hohe Nachfrage nach Wohnraum stabilisierend aus. Einen deutlich stärkeren Rückgang wiesen dagegen die Preise für Gewerbeimmobilien mit -8,3% auf. Dabei büßten Einzelhandelsimmobilienpreise mit -10,5% noch etwas mehr ein als die Preise für Büroimmobilien (-7,5%). Auch beim Quartalsvergleich (Q1 2023 zu Q4 2022) finden sich durchweg negative Vorzeichen: Während die Wohnimmobilienpreise in diesem Zeitraum um 2,0% zurückgingen, nahmen die Gewerbeimmobilienpreise um 3,6% ab, wobei sich dieser Wert aus rückläufigen Preisentwicklungen sowohl bei Büro- (-5,0%) als auch bei Einzelhandelsimmobilien (-1,7%) speiste.

“Die Preiskorrektur findet in allen Objektklassen statt.” Jens Tolckmitt

“Der gesamte Immobilienmarkt befindet sich seit Mitte 2022 im Umbruch. Das zeigt sich vor allem bei den Immobilienpreisen”, hob vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt hervor. “Die vielen Belastungsfaktoren wie Inflation, Zinsanstieg und Unsicherheit führen in allen Objektklassen zu einer Preiskorrektur.” Jedoch falle sie unterschiedlich stark aus: Den größten Rückgang im Jahresvergleich zeigten weiterhin Einzelhandelsimmobilien. Im Quartalsvergleich belief sich deren Reduktion allerdings auf nur -1,7%. “Diese Entwicklung bei den Einzelhandelsimmobilienpreisen könnte ein erstes Anzeichen für eine Bodenbildung sein”, kommentierte Tolckmitt.

Preisentwicklung im Jahresvergleich (Q1 2023 zu Q1 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -3,3%

Wohnimmobilien in Deutschland: -2,1%

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,4%

Gewerbeimmobilien: -8,3%

– Büroimmobilien: -7,5%

– EZH-Immobilien: -10,5%

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q1 2023 zu Q4 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -2,3%

Wohnimmobilien in Deutschland: -2,0%

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,3%

Gewerbeimmobilien: -3,6%

– Büroimmobilien: -5,0%

– EZH-Immobilien: -1,7%

Mehrfamilienhäuser: Renditen und Mieten legen weiterhin stark zu

Der Rückgang der Wohnimmobilienpreise trifft gleichermaßen das selbst genutzte Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser: Gegenüber dem Anfangsquartal 2022 vergünstigten sich selbst genutzte Immobilien leicht um 1,0%, während die Preise für Mietwohngebäude im gleichen Zeitraum um 3,1% zurückgingen. Im Quartalsvergleich wiederum büßten die Preise für selbst genutztes Wohneigentum 2,4% ein, die Preise für Mehrfamilienhäuser gaben um 2,2% nach.

Die Renditen für Mehrfamilienhäuser gemessen am Liegenschaftszinssatzindex erhöhten sich sowohl auf Jahressicht (+10,9%) als auch auf Quartalssicht (+3,5%) deutlich. Auch die Neuvertragsmieten legten in beiden Zeiträumen dynamisch zu: Gegenüber dem ersten Quartal 2022 belief sich das Plus auf 7,4%, gegenüber dem vierten Quartal 2022 auf 1,2%. “Nach wie vor besteht eine echte Knappheit an Wohnraum: Eine hohe und noch wachsende Nachfrage trifft auf dem Wohnungsmarkt auf ein viel zu geringes Angebot”, stellte Tolckmitt fest.

Noch leicht steigende Wohnimmobilienpreise in Berlin im Jahresvergleich

Ähnlich wie im gesamtdeutschen Markt entwickelten sich zu Beginn dieses Jahres die Preise für Wohnimmobilien in den Top 7-Städten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 gingen die Preise um 1,4% zurück, im Vergleich zum Schlussquartal 2022 um 1,3%. Wie in den Vorquartalen ragte Berlin unter den Metropolen heraus: In der Hauptstadt verteuerten sich Wohnimmobilien gegenüber dem Anfangsquartal 2022 noch um 1,0%. Seit dem Schlussquartal 2022 reduzierten sich hingegen auch in Berlin die Wohnimmobilienpreise (-1,3%). Die anderen sechs Top 7-Städten wiesen sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich durchweg fallende Wohnimmobilienpreise auf. Mit Veränderungsraten von -6,4% bzw. -2,2% waren die Rückgänge in Frankfurt am Main am größten.

Eventuell Anzeichen für Bodenbildung bei Einzelhandelsimmobilienpreisen

Die schon vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie eingetretene Entwicklung fallender Einzelhandelsimmobilienpreise setzte sich zu Beginn des Jahres 2023 fort: Verglichen mit dem Anfangsquartal 2022 belief sich der Rückgang auf 10,5%. Gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal gaben die Preise für Einzelhandelsimmobilien allerdings lediglich um 1,7% nach. “Ob das der Beginn einer Bodenbildung ist, wird man sehen”, so Tolckmitt. In diese Richtung deuten aber auch erste Anzeichen bei den Neuvertragsmieten: Verringerten sich diese gegenüber dem Vorjahresquartal noch um 5,0%, erhöhten sie sich im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,3%. Der Liegenschaftszinssatzindex als Maß für die Rendite von Einzelhandelsimmobilien stieg um 6,2% (im Jahresvergleich) und um 2,0% (im Quartalsvergleich).

Noch deutlicher steigende Renditen wiesen Büroimmobilien auf: Deren Liegenschaftszinssatzindex erhöhte sich gegenüber dem Anfangsquartal 2022 um 12,8% und gegenüber dem Schlussquartal 2022 um 4,3%. Bei der Mietentwicklung unterschieden sich Büroimmobilien hingegen von Einzelhandelsimmobilien: Die Büromieten erhöhten sich im Jahresvergleich zwar noch um 4,4%. Im Quartalsvergleich gaben sie jedoch um 0,9% nach. Die Preise für Büroimmobilien verringerten sich um 7,5% (auf Jahressicht) und um 5,0% (auf Quartalssicht).

Ausblick: Weiterhin kein abrupter Preisverfall absehbar

Alle Objektklassen eint: “Es gibt nach wie vor vergleichsweise wenige Transaktionen. Verkäufer und Käufer sind weiterhin auf der Suche nach einem neuen Preisgleichgewicht. Diese Phase wird mutmaßlich noch einige Quartale anhalten”, so Tolckmitt, der abschließend die aktuelle Preiskorrektur einordnete: Nach mehr als zehn Jahren dynamischen Preiswachstums sei diese Wende schon länger erwartet worden. Nun sei sie da. “Der Immobilienmarkt ist wie jeder andere Markt auch Zyklen unterworfen. Wir gehen auch für die nächsten Quartale noch von fallenden Preisen aus, mit unterschiedlicher Ausprägung in den einzelnen Objektklassen. Wir sehen aber weiterhin keine Anzeichen für einen abrupten Preisverfall.”

Über den vdp-Immobilienpreisindex

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht vierteljährlich auf Basis stattgefundener Transaktionen Miet- und Preisindizes zur Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkte. Der durch das Analysehaus vdpResearch erstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der Deutschen Bundesbank. Grundlage bilden die von über 700 Kreditinstituten der deutschen Finanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierte Kaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft. Die Entwicklung der Teilmärkte sowie sämtliche Indexdaten zu den einzelnen vdp-Immobilienpreisindizes (2003 – 2023) sind in der zugehörigen Publikation dargestellt und als Rohdaten unter www.pfandbrief.de verfügbar. Eine differenzierte Betrachtung der regionalen TOP 7-Wohnungsmärkte inkl. aller Teilsegmente (selbst genutztes Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser) ist unter www.vdpresearch.de verfügbar.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Interhyp hat 2023 erneut mehr als 1.000 Käuferinnen und Käufer sowie Immobilieninteressentinnen und -interessenten zu ihrer Wahrnehmung des Immobilienmarktes befragt

Nur 37 Prozent der Befragten rechnen sich die monatlichen Kosten für eine Finanzierung aus

Bereitschaft, die eigene Lebensqualität für höhere Finanzierungsraten einzuschränken, sinkt weiter

Jeder 3. angehende Immobilienkäufer hat sein Vorhaben hinausgeschoben oder verzögert

1/3 der Befragten nutzten Erbe oder Schenkung für den Kauf

Über die Hälfte der Befragten schließt den Kauf von unsanierten Bestandsimmobilien mit hohem Energiebedarf aus

Die Umbrüche am Immobilienmarkt verunsichern die Menschen nach wie vor. In der aktuellen Leistbarkeitsstudie der Interhyp Gruppe, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, zeigt sich deutlich, in welchem Spannungsfeld die Menschen sich derzeit bewegen. Sie sind einerseits sehr kompromissbereit, was Lage und Ausstattung angeht, gleichzeitig wollen sie sich für den Immobilienkauf nicht zu stark einschränken. Die Immobilienpreise werden als weniger abschreckend und der Markt als weniger leergefegt empfunden, aber letztlich bleibt die Angst vor der hohen finanziellen Belastung – wobei eben diese Angst häufig auf einem Bauchgefühl beruht. Denn ob sie sich eine Immobilie leisten können oder nicht, rechnen sich nur die Wenigsten wirklich aus. “Der Markt ist herausfordernd, keine Frage, gleichzeitig bietet er den Menschen auch Chancen. Um diese nutzen zu können, müssen sie sich aber intensiv mit einem Immobilienkauf befassen und das Projekt durchrechnen. Und genau das machen nach wie vor zu wenige Interessentinnen und Interessenten”, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe.

Bauchgefühl statt Fakten

Kann ich mir eine Immobilie leisten oder nicht? Bei dieser Frage verlassen sich die Immobiliensuchenden in Deutschland weiterhin auf ihr Bauchgefühl. Nur 37 Prozent der Befragten haben sich die monatlichen Finanzierungskosten ausgerechnet. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 54 Prozent der Befragten orientieren sich hingegen an den Immobilienpreisen in ihrer Region. 49 Prozent nehmen ihr monatliches Einkommen als Grundlage für die Einschätzung und 31 Prozent orientieren sich an den gestiegenen Kreditzinsen. “Das sind natürlich alles Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen. Gleichzeitig ist eine Finanzierung immer sehr individuell, daher sollte man sich nicht sofort vom Zinsniveau oder den Durchschnittspreisen abschrecken lassen”, sagt Utecht.

Kompromissbereit ja, aber Urlaub muss noch drin sein

Die Lage und die eigenen Ansprüche: Bei beiden Punkten sind die Menschen im Vergleich zu 2022 deutlich kompromissbereiter geworden. Auf die Frage, wodurch der Immobilienerwerb möglich ist, antworteten 26 Prozent, dass sie weniger anspruchsvoll sind und sich zum Beispiel auch eine kleinere Immobilie kaufen würden. Zum Vergleich: 2022 sagten das 19 Prozent. Bei der Lage würden 28 Prozent eine andere erwägen, als eigentlich geplant. Darüber hinaus spielt Eigenleistung nach wie vor eine wichtige Rolle: 41 Prozent gaben an, viel selbst machen zu wollen und dadurch zu sparen. 40 Prozent setzen auf einen Glückstreffer und 35 Prozent hoffen, durch hartnäckiges Suchen erfolgreich zu sein. Trotz dieser hohen Kompromissbereitschaft hat jeder dritte angehende Immobilienkäufer den Immobilienkauf verschoben oder hinausgezögert. 2022 sagten das noch 29 Prozent. “So viele Kompromisse die Menschen zum Beispiel bei der Lage eingehen würden, gibt es dennoch bei vielen klare Grenzen, was die Einschränkungen angeht”, sagt Utecht. Auf die Frage “Was führte dazu, dass Sie für den Immobilienkauf nicht mehr ausgeben wollen?” sagten 54 Prozent: Ich bin nicht bereit, noch höhere Finanzierungskosten zu tragen und meine Lebensqualität dafür einzuschränken.” 2022 sagten das noch 46 Prozent. Ein Viertel der Befragten sagte, ihnen seien in der aktuellen Situation (Ukraine-Krieg, Inflation) die Unsicherheit beziehungsweise die monatliche Belastung zu groß. 39 Prozent fühlen sich mit so hohen Kreditsummen unwohl, weil sich Lebensumstände immer ändern können und die Hälfte der Befragten möchte nicht so lange einen Kredit abbezahlen.

Bestandsimmobilie ja, aber kein unsanierter Altbau

Welche Immobilie soll es nicht sein? Die Antwort ist eindeutig: Für 54 Prozent der Befragten kommt eine unsanierte Bestandsimmobilie mit hohem Energiebedarf nicht in Frage. Als Gründe geben die Menschen vor allem den hohen Aufwand für die Modernisierung, Dämmung und Instandhaltung an (65 Prozent) sowie die unkalkulierbaren Kosten für die Modernisierung (63 Prozent). Gewünscht wird stattdessen ein energieeffizienter Neubau (88 Prozent), alternativ eine sanierte Bestandsimmobilie (93 Prozent). “Interessentinnen und Interessenten sollten unsanierte Bestandsimmobilien nicht grundsätzlich ausschließen. Unsere Daten zeigen, dass die Preise für solche Objekte von Q2 2022 zu Q1 2023 mit 9 Prozent am stärksten gefallen sind. Mit einem klaren Sanierungsplan kann so eine Immobilie gerade in einem herausfordernden Markt eine Chance für den Einstieg in den Immobilienmarkt sein”, sagt Utecht.

Ohne die Familie geht es nicht

160.000 Euro – so viel Eigenkapital haben die Kundinnen und Kunden von Interhyp 2022 durchschnittlich in ihre Finanzierung eingebracht. “Das können Menschen Anfang bis Ende 30 meist nur aufbringen, wenn beide Partner sehr viel verdienen oder Unterstützung von der Familie bekommen. Und dass man aus einer Familie kommt, die einem etwas vererben oder schenken kann, ist nicht selbstverständlich”, sagt Jörg Utecht. Die Befragten der Leistbarkeitsstudie bestätigen das: 1/3 hat die Immobilie unter anderem mit geerbtem oder geschenktem Geld finanziert. Neben dem nötigen Eigenkapital sind staatliche Förderungen ein wichtiger Bestandteil für die Menschen. Jedoch hat das Vertrauen in diese Förderungen im vergangenen Jahr spürbar gelitten. 1/4 nennt bürokratische Hürden als Grund für das nachgelassene Vertrauen, für 23 Prozent liegt es an schlechten Konditionen.

Über die Leistbarkeitsstudie

Angesichts der Immobilienpreisentwicklung hat die Interhyp AG zum zweiten Mal in Folge in einer Studie untersucht, wie die Menschen in Deutschland die Leistbarkeit von Immobilien aktuell einschätzen. In einem quantitativen Online-Fragebogen wurden mehr als 1.000 Personen befragt. Die Befragung fand Ende Februar 2023 statt. Die Studie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 25 und 65 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren eine Immobilie gekauft haben, aktuell auf der Suche sind und in den nächsten ein bis zwei Jahren kaufen wollen oder das in den vergangenen ein bis zwei Jahren versucht haben.

Über Interhyp

Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an die Endkundinnen und -kunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittlerinnen und -vermittler und institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2022 ein Finanzierungsvolumen von 29,0 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die vielfach ausgezeichnete Kompetenz ihrer Finanzierungsspezialistinnen und -spezialisten mit der Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform HOME sowie kundenorientierten Digitalangeboten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kundinnen und Kunden und Partner präsent.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Spitzenquadratmeterpreise von bis zu 31.000 Euro  –  Heimatliebe und ökologisches Bewusstsein als Kaufmotive

Die Reiselust der Deutschen belebt den inländischen Tourismusmarkt, der 2022 maßgeblich von Erholung geprägt war. Mit 51,8 Millionen registrierten Übernachtungen in gewerblich vermieteten Ferienimmobilien wurde in diesem Marktsegment der bisherige Rekordwert von 2019 (48,1 Mio. Übernachtungen) übertroffen. Indes haben Ferienhäuser und -wohnungen ihren Stellenwert als präferierte Unterkunftsart und als wertstabile Anlageklasse zur langfristigen Vermögenssicherung weiter stabilisiert. Die Kaufnachfrage nach Ferienimmobilien übertraf das Angebot in den beliebten Urlaubsregionen in den vergangenen Jahren bei weitem. “Die stetige Erhöhung der Bauzinsen ab dem zweiten Quartal 2022 führte dazu, dass in den mittleren und einfachen Lagen einiger Ferienorte eine gewisse Kaufzurückhaltung einsetzte”, konstatiert Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers für Deutschland, Österreich und die Schweiz, und erklärt weiter: “Die Auswirkungen der Zinsentwicklung sind jedoch deutlich geringer als im Erstwohnsitzmarkt, da Ferienimmobilien in der Regel mit hohem Eigenkapitalanteil und von einer finanzstarken Kundschaft erworben werden.”

Zum zehnten Mal analysiert Engel & Völkers im “Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland 2023” die Preis- und Lageentwicklung der 42 wichtigsten Urlaubsregionen an Nord- und Ostsee, in den Alpen und im Alpenvorland sowie am Bodensee, im Schwarzwald und in der Mecklenburgischen Seenplatte.

Grüne Ferienimmobilien sichern Werterhalt und Wertsteigerung

Die gestiegenen Energiekosten sorgen aktuell dafür, dass moderne und gut sanierte Ferienimmobilien sehr gefragt sind. Eigentümerinnen und Eigentümer traditioneller Objekte stehen vor der Herausforderung der energetischen Modernisierung. Infolgedessen registriert Engel & Völkers ein erhöhtes Suchinteresse für rundum erstklassige Ferienimmobilien in beliebten Tourismusregionen, die alljährlich beliebt sind.

Im Marktsegment der Ferienhäuser werden die Spitzenpreise weiterhin auf Sylt und am Starnberger See sowie am Tegernsee aufgerufen. Hier reicht die Preisspanne für erstklassige Premium-Objekte in sehr guten Lagen bis 18 Millionen Euro – und für seltene und besondere Liebhaberobjekte sogar bis 30 Millionen Euro. An der Ostsee werden die höchsten Preise auf den Inseln Rügen (bis 4,3 Millionen Euro) und Usedom (bis 3,5 Millionen Euro) sowie an der Lübecker Bucht und dort insbesondere am Timmendorfer Strand (bis 3 Millionen Euro) aufgerufen. In den Alpen werden die höchsten Preise in den Skiorten Garmisch-Partenkirchen (bis 6 Millionen Euro) und Oberstdorf (bis 5 Millionen Euro) erzielt. Im Südschwarzwald beliefen sich die Preise bis 2,9 Millionen Euro.

Im Marktsegment für Ferienwohnungen werden die Spitzenpreise auf den Inseln Norderney und Sylt sowie am Starnberger See und Tegernsee erzielt. Auf Norderney reichen die Quadratmeterpreise in sehr guter Lage bis 28.000 Euro. Bei Ausnahmeobjekten können sogar 31.000 Euro pro Quadratmeter erreicht werden. Die vergleichsweise günstigsten Preise für Ferienwohnungen gibt es bislang an der Mecklenburgischen Seenplatte (ab ca. 3.000 Euro pro Quadratmeter), an der Nordsee in der Region Wilhelmshaven (ab ca. 1.000 Euro pro Quadratmeter), Büsum (ab ca. 2.000 Euro pro Quadratmeter) und Husum (ab ca. 2.500 Euro pro Quadratmeter), sowie an der Ostsee in Wismar/Insel Poel, Greifswald und Stralsund (ab ca. 2.000 Euro pro Quadratmeter). Die günstigsten Einstiegspreise in den südlichen Ferienregionen gibt es in einfacheren Lagen des Chiemsees (ab ca. 3.500 Euro pro Quadratmeter) und im Schwarzwald (ab ca. 1.700 Euro pro Quadratmeter).

Ausblick: Renditepotenzial durch saisonübergreifende Vermietung

Deutschlands Ferienimmobilien sind und bleiben als attraktives Mittel zur Altersvorsorge beliebt und belegen ihre Krisenresistenz aktuell sehr deutlich. Aufgrund der guten Vermietbarkeit und infolge der gestiegenen Mobilität durch Remote Working etabliert sich der Trend zur Mischnutzung. Infolgedessen erwerben Kundinnen und Kunden ihre Wunschimmobilie an ihrer Lieblingsurlaubsdestination, um sie selbst zur Staycation zu nutzen und teilweise zu vermieten. Mit den Einnahmen können die laufenden Kosten und die Instandhaltung zum Teil gedeckt werden. Durch eine gut organisierte Ferienvermietung und eine hohe Auslastung lassen sich auch häufig über vier Prozent Rendite realisieren. Aufgrund der starken Kaufnachfrage bei gleichzeitig extrem limitierten Angebot wird eine Investition in Ferienhäuser und -wohnungen auch künftig attraktiv bleiben. “Solange die Zinsen weiter steigen, ist mit einzelnen weiteren Preiskorrekturen in einfacheren Lagen zu rechnen. Da viele Kaufinteressenten ihr Ferienimmobilieninvestment jedoch nur verschoben haben, ist auch dort, wo die Nachfrage etwas zurückging, mittelfristig mit einem Wiederanstieg der Preise zu rechnen. Im Premiumsegment ist weiterhin eine hohe Stabilität zu erwarten”, sagt Till-Fabian Zalewski abschließend.

Über Engel & Völkers:

Engel & Völkers ist ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie von Yachten und Flugzeugen im Premium-Segment. Seit über 40 Jahren haben die Wünsche und Bedürfnisse der privaten als auch institutionellen Kunden oberste Priorität, sodass unser Serviceangebot rund um die Immobilie stetig weiterentwickelt wird. Verkauf und Vermietung, aber auch die Beratung diverser Investment- und Anlagemöglichkeiten im Immobiliensegment gehören heute zu den Kernkompetenzen der über 16.500 Personen, die unter der Marke Engel & Völkers tätig sind. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern auf fünf Kontinenten präsent. Die Grundlage des Erfolgs basiert auf intensiver Aus- und Fortbildung in einer eigenen Immobilien-Akademie sowie auf einer hohen Qualitätssicherung in allen Bereichen. Das Unternehmen setzt neue Standards in der Realisierung von digitalen Lösungen für die Vermittlung als auch für alle Serviceleistungen rund um das Immobiliengeschäft.

Verantwortlich für den Inhalt:

ENGEL & VÖLKERS AG, Vancouverstraße 2a, 20457 Hamburg,Tel: 040 334681600, www.ev-liquidhome.de

Kommentar des Portfoliomanagements zum ersten Quartal 2023

  • Zunehmend restriktive Kreditvergabe belastet den Immobiliensektor im ersten Quartal
  • Unternehmen legen gute Zahlen vor, sind aber bei Prognosen vorsichtiger
  • Viele schlechte Nachrichten im Immobiliensektor bereits eingepreist

Marktrückblick: Berg- und Talfahrt an den Märkten

Das erste Quartal 2023 glich einer Achterbahnfahrt an den Märkten. Der zu Jahresbeginn herrschende Optimismus, als die Anleger ein weniger aggressives Vorgehen der Zentralbanken und etwas positivere Wirtschaftsaussichten einzupreisen begannen, fand im weiteren Quartalsverlauf ein abruptes Ende. Die anhaltend starken makroökonomischen Zahlen und die hartnäckig hohe Inflation in den USA führten zu einer noch schärferen Rhetorik und weiteren Zinserhöhungen. Die Zusammenbrüche im globalen Bankensektor trieben weitere Schockwellen durch das Finanzsystem. Der Immobiliensektor war vor allem durch die zunehmend restriktive Kreditvergabe betroffen. Die Situation könnte aber auch mittelfristig zu einer weniger restriktiven Geldpolitik führen, wenn Zentralbanken bei einer Erhöhung der Zinssätze zögern.

Die von den Unternehmen vorgelegten Ergebnisse für das vierte Quartal waren im Allgemeinen gut. Die Prognosen für 2023 sind allerdings vorsichtiger, was die Unsicherheit am Markt widerspiegelt. Anleger mit einem langen Anlagehorizont könnten die Korrektur zu einer vorsichtigen Erhöhung ihres Immobilienengagements nutzen, bevor der Zyklus wieder ins Positive dreht. Im börsennotierten Immobiliensektor sind bereits viele schlechte Nachrichten eingepreist. Dies wird sich mit der Zeit wieder ändern, da die Bewertungen mit den Erwartungen niedrigerer Kapitalkosten neu kalibriert werden. Insbesondere im Bereich der am stärksten fremdfinanzierten Unternehmen sehen wir weiter Risiken und Selektion ist entscheidend. Ein weiteres Risiko liegt in dem zu aggressiven Vorgehen der Zentralbanken bei ihren Zinserhöhungen, die der Wirtschaft sehr geschadet haben. Im ersten Quartal 2023 waren die USA der stärkste Immobilienmarkt, während Europa auf Lokalwährungsebene der schwächste war.

Positive Beiträge und Störfaktoren: Marcus Corporation und CTP mit starker Performance

Den größten Beitrag zum absoluten Ertrag des Fonds leistete der US-amerikanische Hotel- und Theaterbetreiber Marcus Corporation, der einen soliden Bericht vorlegte. Das Unternehmen steuert auf eine Normalisierung der Erträge zu und nähert sich insbesondere im Hotelbereich dem Niveau vor der Pandemie. Der Logistikbetreiber und -entwickler CTP schnitt im abgelaufenen Quartal ebenfalls gut ab, nachdem er gute Zahlen präsentieren konnte, die ein anhaltendes nachfragegetriebenes Wachstum mit fortgesetzten Gewinnen in der Entwicklung bestätigen. Der panasiatische Immobilieninvestor ESR Cayman war trotz des vom Unternehmen veröffentlichten soliden Berichts der größte Störfaktor des Fonds im Berichtsquartal.

Wesentliche Zukäufe: Wiedereinstieg bei Cellnex und Digital Bridge

Im Laufe des ersten Quartals gingen wir erneut eine Position in Cellnex ein; der spanische Betreiber von Telekommunikations- und Rundfunkinfrastrukturen weist ein interessantes Cashflow-Profil auf. Darüber hinaus könnte das Unternehmen aufgrund seiner Bewertung und geografischen Präsenz ein Konsolidierungsziel sein. Cellnex weist eine hohe Verschuldung auf und der Markt hat die Aktie im aktuellen Zinserhöhungsumfeld abgestraft, wodurch wir zu einem guten Preis einsteigen konnten. In Europa ist die strukturelle Nachfrage hoch, da die Digitalisierung – vor allem im 5G-Bereich – weiterhin sehr zügig voranschreitet. Ein weiterer Neuzugang im selben Segment ist das US-Unternehmen Digital Bridge, das wir zu Pandemiebeginn verkauften, da es zahlreiche Veräußerungen durchzuführen hatte, was ein großes Risiko in diesem Umfeld darstellte. Inzwischen hat das Unternehmen die Wende geschafft, ist gut kapitalisiert und konzentriert sich in erster Linie auf Immobilien im Digitalisierungsbereich. So erwarb es unter anderem den letztjährigen Topperformer des Portfolios, den US-Rechenzentrumsentwickler und -betreiber Switch.

Wir haben auch eine Position in dem schwedischen Unternehmen Castellum aufgebaut, das sehr günstig gehandelt wird. Es handelt sich um ein diversifiziertes Unternehmen, das sich auf Büroflächen in Skandinavien konzentriert und eine große Beteiligung an der norwegischen Entra hält. Castellum ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, hatte aber in den letzten Jahren einige Herausforderungen innerhalb der Unternehmensführung, die allerdings rasch adressiert wurden. Im Kampf gegen übermäßige Verschuldung erklärte Castellum einen Dividendenstopp und kündigte für das zweite Quartal eine vollständig garantierte Kapitalerhöhung an, was dem Unternehmen helfen sollte.

Wesentliche Verkäufe: Bürobetreiber Hudson Pacific Properties und Paramount

Aufgrund der insbesondere in New York und San Francisco bestehenden Probleme im Bürovermietungs-Segment reduzierten wir unser Gesamtengagement im Bürobereich in den USA und verkauften unsere beiden Bürobetreiber Hudson Pacific Properties und Paramount. Dies steht im Gegensatz zum skandinavischen Büroimmobilienmarkt, der momentan in guter Verfassung ist.

Ausblick: Immobilien bieten historisch hohe Abschläge

In der Vergangenheit haben börsennotierte Immobilien in dem von uns erwarteten Umfeld mit geringerem Wachstum und niedrigeren Realrenditen, dem Ende des Zinserhöhungszyklus und dem Übergang zu einem frühen Zyklusumfeld, gut abgeschnitten. Angesichts der Ungewissheit über das Ausmaß einer möglichen Konjunkturabkühlung aufgrund des hohen Zinsniveaus sollte man sich bewusst sein, dass ein langfristiger Horizont für jeden Anleger in diesem Umfeld entscheidend ist. Immobilien werden derzeit mit historisch hohen Abschlägen gehandelt. Viele schlechte Nachrichten sind bereits eingepreist, aber die Dinge können immer noch schlechter werden, bevor sie sich verbessern. Der SKAGEN m2 konzentriert sich weiterhin auf Unternehmen, die wir in trendgetriebenen Teilsegmenten als widerstandsfähig erachten, die einen gesunden Cashflow generieren und eine solide Bilanzstruktur aufweisen. Wichtig ist dabei, dass unsere Beteiligungen überschaubare Bilanzen, einen hohen Anteil an festverzinsten oder abgesicherten Schulden und inflationsbereinigte Mietstrukturen aufweisen. Diese Märkte sind für uns interessant, da sich das Angebot an günstigen Aktien fast täglich vergrößert, was langfristig gute Kaufgelegenheiten bietet.

Verantwortlich für den Inhalt:

Storebrand Funds Deutschland SKAGEN AS, German Branch, Barckhausstrasse 1, 60325 Frankfurt, www.skagenfunds.de

Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:

Preisvergleich europäischer Länder: In 6 von 7 untersuchten Ländern steigen Immobilienpreise im 1. Quartal 2023

Deutschland mit durchschnittlich 3.222 Euro pro Quadratmeter auf Platz 2, gefolgt von Frankreich (3.199 Euro) – höchste Preise in Luxemburg (8.969 Euro)

Vergleich der Hauptstädte: Paris (10.177 Euro pro Quadratmeter) deutlich vor Berlin (5.173 Euro pro Quadratmeter)

Die europäischen Immobilienmärkte ächzen unter dem steigenden Niveau der Bauzinsen. Für Kaufinteressenten ist die Finanzierung einer Immobilie derzeit deutlich schwerer zu stemmen. Die abkühlende Nachfrage hat aber auf dem Markt noch nicht zu dem starken Preisabfall geführt, der durch den Zinsanstieg zu erwarten gewesen wäre. In Deutschland erhöhte sich der mittlere Quadratmeterpreis von Immobilien im 1. Quartal wieder um 0,4 Prozent. In 5 weiteren europäischen Ländern kletterte das Preisniveau ebenso. Lediglich in Frankreich (-0,5 Prozent) lässt sich ein leichter Preisrückgang in den ersten 3 Monaten 2023 beobachten. Das ist das Ergebnis des AVIV Housing Market Report im 1. Quartal 2023. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in 7 europäischen Ländern analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.

Deutschland: Trotz hoher Zinsen auf dem 2. Platz bei Immobilienpreisen

Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 3.222 Euro pro Quadratmeter ist Deutschland das zweitteuerste der analysierten Länder. Im 1. Quartal hat das Preisniveau noch einmal um 0,4 Prozent zugelegt. Lediglich im kleinen Luxemburg müssen Immobilienkäufer mit 8.969 Euro noch tiefer in die Tasche greifen. Auf Deutschland folgen Frankreich (3.199 Euro pro Quadratmeter) und Portugal (2.475 Euro pro Quadratmeter). Am günstigsten schneidet im Vergleich Italien ab, wo Wohneigentum im Mittel 1.837 Euro pro Quadratmeter kostet.

Bauzinsen in europäischen Ländern: Anstieg auf fast 4 Prozent

Das Zinsniveau für Immobiliendarlehen hat sich in allen 7 untersuchten Ländern tendenziell ähnlich entwickelt. Lag der durchschnittliche Zinssatz im Januar 2021 noch in allen Ländern um die 1 Prozent, sind die Zinsen mittlerweile überall kräftig gestiegen. Die Marke von 3 Prozent wurde im Januar 2023 in 6 von 7 Ländern erreicht. Deutschland ist mit fast 4 Prozent an der Spitze. Lediglich Frankreich bildet eine Ausnahme: Im Nachbarland lag der mittlere Zinssatz für Immobilienkredite zu Jahresbeginn noch knapp über 2 Prozent. Die französische Nationalbank legt einen Höchstsatz fest, zu dem Immobiliendarlehen ausgegeben werden dürfen, um Verbraucher vor überteuerten Krediten zu schützen. Infolgedessen stiegen die Zinssätze im Jahr 2022 viel langsamer als in anderen europäischen Ländern, denn bis Ende des Jahres erfolgte die Anpassung vierteljährlich. Seit 2023 wird die Obergrenze durch die französische Nationalbank monatlich aktualisiert. Das Zinsniveau dürfte sich also nun schnell den anderen europäischen Ländern angleichen.

Städtevergleich: Paris fast doppelt so teuer wie Berlin

Ein Blick auf die Immobilienpreise in den größten Städten in Deutschland, Frankreich und Belgien offenbart, dass die Preisspanne in Frankreich weiter größer ist. Berlin ist trotz eines Anstiegs von 1,5 Prozent im abgelaufenen Quartal mit 5.173 Euro pro Quadratmeter für eine europäische Metropole noch vergleichsweise günstig. Immobilienkäufer in Paris müssen mit 10.177 Euro fast das Doppelte für den Quadratmeter bezahlen – und dass obwohl das Preisniveau der Seine-Metropole bereits um 1,5 Prozent nachgelassen hat. An die Preise von Paris kommt auch München, die teuerste deutsche Stadt, nicht heran: In der bayerischen Landeshauptstadt wird der Quadratmeter für 8.912 Euro angeboten.

Verantwortlich für den Inhalt:

Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Preise in den Big 7 sinken stärker als in den Landkreisen und Mittelstädten

Nach mehreren Jahren des Anstiegs sind 2022 die Preise für Wohneigentum in Deutschland erstmals in der Mehrheit der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte leicht gefallen – zumindest real, also unter Berücksichtigung der Inflationsrate von 6,9 Prozent in 2022. In rund 63 Prozent der Regionen konnten Eigentumswohnungen im Bestand 2022 real günstiger erworben werden als im Vorjahr. Das betrifft die sieben größten Metropolen stärker als die Mittelstädte. In etwa 37 Prozent verteuerten sich die Preise real, etwa in den Ferienregionen an der Nordsee, die sich weiter großer Beliebtheit erfreuen. Im Durchschnitt über alle Regionen hinweg lag der Preisabfall gegenüber 2021 inflationsbereinigt bei minus 0,7 Prozent. 2021 hatte das reale Plus noch 14,2 Prozent betragen, im Jahr davor 9,6 Prozent. In nominaler Rechnung, ohne Berücksichtigung der Inflation, welche sich individuell sehr unterschiedlich auswirken kann, stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Durchschnitt über alle Kreise und kreisfreien Städte dennoch um 6,2 Prozent gegenüber 2021. Dies sind Ergebnisse der Studie “Postbank Wohnatlas 2023”.

Gestiegene Zinsen, eine stark steigende Inflationsrate und eine auf hohem Niveau stagnierende Nachfrage bestimmten 2022 den Immobilienmarkt in Deutschland. Nominal steigen die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland weiterhin leicht – real sinken sie zurzeit vielerorts.

“Die Phase, in der Preise für Eigentumswohnungen in ungeahnte Höhen kletterten, ist vorerst vorbei. Aktuell stagnieren beziehungsweise sinken die Preise angesichts einer leicht nachlassenden Nachfrage in Folge steigender Zinsen und erhöhter Lebenshaltungskosten”, sagt Achim Kuhn, Leiter Kunden- und Produktmanagement und damit auch für das Immobiliengeschäft der Postbank verantwortlich. “Aktuell befinden wir uns in einer Preisdelle, nach der wir wieder höhere Preise bei Wohnimmobilien erwarten. Unter der Annahme, dass die Inflation für einen absehbaren Zeitraum weiterhin höher ausfällt als die zugrunde liegenden vertraglichen Nominalzinsen, entstehen jedoch negative Realzinsen, so dass die Finanzierung einer Immobilie weiterhin sinnvoll sein kann.”

Preise in den Metropolen fallen stärker als in Landkreisen und mittelgroßen Städten

Großstädte wie die “Big 7” waren im Durchschnitt von dem realen Preisrückgang stärker betroffen als Mittelstädte und Landkreise. Das zeigt auch der Preisatlas, den Expert*innen des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) für die Postbank berechnet haben. So sanken die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Durchschnitt über die größten sieben Metropolen real um -4,3 Prozent, im Durchschnitt über alle Mittelstädte um -1,5 Prozent und über alle Landkreise um -0,1 Prozent. “Metropolregionen waren mit deutlichen Preisanstiegen im Verlauf der vergangenen Dekade stets unter den Top-Gebieten. Entsprechend kam es hier spätestens seit 2019 zu einer Überhitzung bei den lokalen Immobilienpreisen. Daher fallen hier die Korrekturen für den Moment am höchsten aus”, erklärt Kuhn.

Das bedeutet aber nicht, dass nur Großstädte von den Preisanpassungen betroffen sind. Ein Blick ins Detail offenbart, dass auch in ländlichen Regionen selbst innerhalb der Bundesländer große Unterschiede bestehen. Besonders hohe Preisschwankungen gegenüber dem Vorjahr treten dabei häufig in Regionen mit einem nur geringen Immobilienangebot auf, darum wurden in die Top 10 der größten Veränderungen nur die 357 Regionen mit mindestens 100 Angeboten aufgenommen. Am stärksten von diesen Gebieten fielen laut Preisatlas die Kaufpreise real im Vergleich zum Vorjahr im bayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach (-23,2 Prozent), im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen (-20,5 Prozent) und im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (-18,4 Prozent). Der größte Preisanstieg wurde 2022 mit 22,8 Prozent real im Landkreis Bayreuth verzeichnet, der wie der Kreis mit dem größten Preisverlust in Bayern liegt. Hier lag der Kaufpreis 2022 bei 2.945 Euro pro Quadratmeter. Auch im Thüringer Ilm-Kreis lag der reale Preisanstieg bei mehr als 20 Prozent. Hier war der gezahlte Preis für Eigentumswohnungen jedoch mit 1.898,26 Euro noch relativ moderat.

Für Kaufinteressierte lohnt auch der Blick in die so genannten Mittelstädte mit 20.000 bis 100.000 Einwohner*innen. Die Preise in der kreisfreien Stadt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz stiegen inflationsbereinigt 2022 um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Der Quadratmeterpreis liegt noch recht moderat bei 2.168 Euro. In einigen bayrischen Städten, in denen die Preise im Vorjahr noch stark gestiegen waren, sinken sie nun sowohl real als auch nominal – zum Beispiel in Amberg (-13,1 Prozent real), Hof (-11,4 Prozent real) und Straubing (-9,4 Prozent real). Vor allem Hof und Amberg hatten 2021 noch einen extrem hohen Preisanstieg verzeichnet.

München bleibt teuer, Hamburg auf Platz zwei der Metropolen

Die bayerische Landeshauptstadt ist und bleibt ein teures Pflaster. Bundesweit gibt es keinen Ort, an dem Kaufinteressierte für den Quadratmeter mehr bezahlen müssen. Allerdings fiel der Preis für Eigentumswohnungen im Bestand real um -6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag 2022 bei durchschnittlich 9.734 Euro pro Quadratmeter. Zweitteuerste Stadt in den Big Seven, den sieben größten deutschen Metropolen, ist Hamburg. Hier wurden im Schnitt 6.685 Euro pro Quadratmeter fällig – inflationsbereinigt ein Abfall um -3,9 Prozent. Die Hansestadt überholte Frankfurt am Main, die Mainmetropole rangiert im Ranking der Big Seven mit 6.654 Euro pro Quadratmeter auf Platz drei vor Berlin mit 5.904 Euro.

In der Hauptstadt fiel der reale Kaufpreisrückgang mit -0,1 Prozent gering aus im Vergleich der Big Seven. “In Berlin ist die Nachfrage nach Wohnraum weiter hoch, etwa weil die Einwohnerzahl kontinuierlich steigt. Gleichzeitig hinkte die Hauptstadt in Sachen Preisniveau lange Zeit hinter anderen Metropolen hinterher und hat somit noch Nachholpotenzial”, so Kuhn.

Den höchsten realen Preisabfall unter den größten sieben deutschen Städten verzeichnete München. Er lag, wie bereits erwähnt, bei -6,9 Prozent, 2021 hatten die realen Preise dort noch um 15,3 Prozent zugelegt. Auf Rang zwei rangierte Frankfurt am Main mit einem Minus von -5,9 Prozent. Auch in Düsseldorf und Stuttgart sanken die Preise real um mehr als 5 Prozent.

Nordsee-Immobilien werden weiterhin teurer

Keine Entspannung auf dem Immobilienmarkt an der Nordsee: Besonders kostspielig sind Eigentumswohnungen weiterhin im Landkreis Nordfriesland, zu dem die beliebten Inseln Sylt, Föhr und Amrum sowie Ferienorte wie St. Peter Ording gehören. Hier kostete der Quadratmeter im Bestand 2022 im Schnitt 9.185 Euro. Das entspricht einem erneuten Anstieg um reale 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – zwar weniger als 2021 (14,3 Prozent), aber mehr als 2020 (4,8 Prozent). Am stärksten innerhalb der Top 10 legten jedoch die Preise im Landkreis Aurich zu: In dem niedersächsischen Feriengebiet, zu dem die Inseln Juist, Norderney und Baltrum sowie die Badeorte Norddeich und Greetsiel gehören, stiegen die Preise für Eigentumswohnungen 2022 real um 17,7 Prozent. Damit zieht der Landkreis neu in die Top 10 ein.

Unter den zehn teuersten Landkreisen finden sich neben den Nordsee-Regionen ausschließlich Landkreise aus dem Speckgürtel Münchens und aus den Feriengebieten des Alpenvorlandes wie etwa Miesbach. Allerdings fielen hier die Preise im Vergleich zu 2021 real zumeist – die Ausnahme bilden der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit einem Kaufpreisanstieg von real 3,4 Prozent und Miesbach (0,4 Prozent). Der Landkreis München fällt von Platz 3 im Vorjahr auf den 4. Rang. Bad Tölz-Wolfratshausen wird aus den teuersten zehn Landkreisen verdrängt.

Niedrige Kaufpreise herrschen in den meisten Regionen Mitteldeutschlands sowie einzelnen westlichen und östlichen Grenzregionen, besonders gering fallen sie in vielen ländlichen Gebieten in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen aus. So zahlten Käufer*innen 2022 im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, im Vogtlandkreis in Sachsen sowie im Landkreis Greiz in Thüringen weniger als 1.000 Euro pro Quadratmeter. In München jedoch fast 10.000 Euro und in Frankfurt am Main rund 6.700 Euro.

Nachholeffekte in vielen Großstädten vorbei

In nahezu allen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner*innen stagnieren oder sinken die Preise für Eigentumswohnungen – zumindest inflationsbereinigt. Zu den Gewinnern gehören vor allem Städte aus Nordrhein-Westfalen wie Herne, Duisburg, Remscheid, Leverkusen, Wuppertal und Oberhausen. Allerdings beträgt der größte Preisanstieg knapp über 5 Prozent real, ein Jahr zuvor erreichten die Großstädte in der Spitze noch Teuerungsraten von fast 30 Prozent. Doch die Top 10 sah vor einem Jahr noch anders aus. Einzig Wuppertal in Nordrhein-Westfalen und Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt befinden sich weiterhin unter den Großstädten mit den höchsten realen Teuerungsraten. Die größte Stadt des Bundeslandes liegt in Nachbarschaft zu Leipzig und gilt als wichtiges Wissenschafts- und Wirtschaftszentrum. Während der reale Kaufpreisanstieg 2021 in Halle jedoch noch 18,7 Prozent betrug, lag er 2022 nur noch bei 0,4 Prozent. Erfurt hatte im Vorjahr noch mit einem Plus von 29,5 Prozent den ersten Platz der Großstädte eingenommen, 2022 fiel der Preis für Eigentumswohnungen hier jedoch real um -8,3 Prozent.

“Die Nachholeffekte in den relativ erschwinglichen Großstädten Ost- und Mitteldeutschlands sind größtenteils vorbei, die Preise stagnieren oder gehen zurück”, sagt Achim Kuhn. “Doch gute Anbindungen an die teuren Metropolen Düsseldorf und Köln haben die Nachfrage etwa in Duisburg, Leverkusen und der Pendlerstadt Herne getrieben. Langanhaltendes Homeoffice macht den Umzug weiterhin attraktiv.”

Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2023

Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Preisanalyse, die den ersten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung in den 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.

Verantwortlich für den Inhalt:

Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Krisenresilientes Investment in einem unterversorgten Wohnungsmarkt

Union Investment baut ihre strategische Position im europäischen Wohnimmobilienmarkt weiter aus und hat für den Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniImmo: Europa einen Großteil der Quartiersentwicklung MIX in Amsterdam erworben. Verkäufer ist der Immobilienentwickler MRP, der das Projekt für Union Investment realisieren wird. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Bis Mitte des Jahres 2026 entstehen in der Osdorpplein 1000, auf dem Gelände des ehemaligen Gemeindeamts Amsterdam Nieuw-West, sechs Wohntürme mit Höhen von 29 bis 41 Metern. Auf dem Grundstück werden insgesamt 528 Wohnungen realisiert, von denen Union Investment 281 Einheiten, verteilt auf vier Türme, mit einer Mietfläche von insgesamt 20.274 m² erworben hat. Teil der Transaktion sind zudem rund 3.950 m² gewerbliche Fläche im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sowie die gesamte Tiefgarage mit 382 Pkw-Stellplätzen. Nicht Bestandteil des Ankaufs sind die rund 3.923 m² große städtische Bibliothek sowie 162 Sozialwohnungen in Turm 1, die an einen lokalen Anbieter von Sozialwohnungen verkauft werden, und 85 Wohneinheiten in Turm 6, der im Eigentum des Entwicklers MRP bleibt.

„Mit dem anteiligen Erwerb der Quartiersentwicklung MIX erweitern wir unser im Bau befindliches Wohnportfolio in Amsterdam auf rund 1.200 Einheiten. Damit können wir in diesem unterversorgten Markt eine erhebliche Menge an dringend benötigtem neuem Wohnraum bereitstellen. Gleichzeitig setzen wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit MRP und Heddes Bouw & Ontwikkeling fort, die bereits die AMST-Entwicklung an der Amstelstation für Union Investment realisieren. Neben den bereits investierten Märkten wie Amsterdam, Dublin und Helsinki werden wir unsere Wohninvestmentstrategie sukzessive auf weitere europäische Standorte ausweiten“, so Martin Schellein, Leiter Investment Management Europa bei der Union Investment Real Estate GmbH.

Das Projekt MIX markiert für Union Investment bereits den fünften Ankauf auf dem Amsterdamer Wohnimmobilienmarkt: Im Jahr 2019 erwarb der Hamburger Immobilien-Investmentmanager für den UniImmo: Europa das Projekt YVIE in Amsterdam-Nord, das auch einen Wohnturm mit 176 Apartments umfasst. Im Jahr 2020 folgten die Ankäufe der gemischt genutzten Projekte AMST und PULSE für den Bestand des UniImmo: Deutschland. Im vergangenen Jahr erwarb Union Investment das Wohnprojekt Urban Villas für den UniImmo: Global. Insgesamt hat sich Union Investment damit bereits neun Wohnprojekte in drei europäischen Ländermärkten gesichert.

Das Projekt MIX befindet sich im Zentrum des Stadtteils Amsterdam Nieuw-West, unmittelbar neben dem 2017 eröffneten Westmarket Einkaufszentrum, das über 100 Geschäfte beherbergt. Die sechs Wohntürme gruppieren sich um einen begrünten Innenhof und liegen an einem erst vor Kurzem von der Stadt neu angelegten Kanal. Direkt neben dem Projekt befindet sich zudem der große Freizeitsee “Sloterplas“.

„MRP entwickelt verschiedene innerstädtische Mischnutzungsprojekte, die einen hohen Mehrwert für die unmittelbare Umgebung und die Stadt liefern. Nach dem AMST-Projekt, das 80 % Midrent-Mietwohnungen umfasst, ist MIX Amsterdam das zweite Projekt, das an Union Investment verkauft wurde. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit beim AMST-Projekt freuen wir uns darauf, die Zusammenarbeit mit Union Investment als Partner beim MIX-Projekt und bei zukünftigen Entwicklungen fortzusetzen. Mit MIX Amsterdam können wir nun in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Amsterdam und den Anwohnern weiter an der Verwirklichung eines hochwertigen, vielfältigen Wohn-, Arbeits- und Geschäftszentrums in Amsterdam Nieuw-West arbeiten”, so MRP-CEO Bart Meijer.

Union Investment wurde von NL Real Estate | Knight Frank beraten.

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

CBRE Investment Management (“CBRE IM”) hat für mehrere von CBRE IM gemanagte Investmentvehikel Vereinbarungen über den Erwerb eines Wohnportfolios in Deutschland abgeschlossen.

Das Portfolio besteht aus fünf Mehrfamilienhäusern mit 1.350 Wohneinheiten. Verkäufer ist Vonovia.

Das gesamte Wohnportfolio umfasst fünf Neubauten, die zum Teil erst in den nächsten Monaten fertig gestellt werden. Zwei der Gebäude befinden sich in Berlin, zwei in München und eines in Frankfurt. Alle Objekte befinden sich in zentralen Lagen mit guter Infrastruktur und sind gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

„Mit dem Abschluss dieser Portfoliotransaktion in Deutschland – einem der stärksten Wohnungsmärkte in Europa1 – stellen wir erneut die Stärke der Plattform von CBRE IM unter Beweis.  Wir verfügen über die Fähigkeit, unterschiedliche Kapitalquellen zu bündeln, um große Portfoliotransaktionen durchzuführen. Der Wohnimmobiliensektor bleibt für Investoren aufgrund einer Vielzahl von positiven strukturellen Faktoren langfristig attraktiv. Deshalb suchen wir auch zukünftig nach entsprechenden Anlagemöglichkeiten und wollen dieses Jahr europaweit 1,5 Milliarden Euro in Wohnimmobilien investieren”, kommentierte Marius Schöner, Leiter des Wohnimmobiliensektors bei CBRE IM in EMEA.

Sebastian Ehrhardt, Leiter Transaktion in Deutschland bei CBRE IM, fügte hinzu: „Wir freuen uns sehr über den Erwerb dieses qualitativ hochwertigen Portfolios, das unsere Ansprüche erfüllt und uns ermöglicht, bezahlbaren Wohnraum in modernen und nachhaltigen Gebäuden zur Verfügung zu stellen. Alle fünf Gebäude wurden energieeffizient gebaut. Wir haben weiterhin einen Fokus auf Neuakquisitionen in den großen Ballungsräumen in Deutschland, wobei für uns sowohl Bestandsimmobilien als auch Projektentwicklungen in Betracht kommen.”

Mit diesem Ankauf steigt das unmittelbar von CBRE IM verwaltete Immobilienvermögen in Wohnimmobilien in der EMEA-Region auf ca. € 6.8 Mrd.²

CBRE IM wurde von E&Y (Steuern und Finanzen), Linklaters (Recht) sowie von CBRE Capital Markets und CBRE Building Consultancy beraten.

1Verschieden Qeullen – RCA, PMA, Oxford Economics, CBRE, JLL, Destatis

2 AuM per 31. März 2023 inklusive der Projektentwicklungen im Bau

Verantwortlich für den Inhalt:

CBRE GmbH, OMNITURM Große Gallusstraße 18, 60312 Frankfurt am Main, Tel: + 49 (0)69 17 00 77 – 0, www.cbre.de

Alle Sektoren werden von einem verbesserten Mietwachstum und sinkenden Renditen nach 2024 profitieren. Die höchsten Renditen werden im Bereich Logistik erwartet, die zweithöchsten bei Premium-Einkaufszentren. Deutschland und UK sind die attraktivsten Märkte.

AEW, einer der weltweit führenden Immobilieninvestment- und – Assetmanager, veröffentlicht heute seinen europäischen Halbjahresausblick 2023. In dem Bericht werden Basisszenarien aktualisiert, um die vermiedene europaweite Rezession im Jahr 2023 widerzuspiegeln. Es wird außerdem untersucht, wie weit die derzeitige Marktanpassung noch gehen muss, wie die Aussichten für das Mietwachstum und die Kreditfinanzierungslücke (KFL) aussehen und wann sich Inflation und Anleiherenditen voraussichtlich normalisieren.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts gehören:

      Der makroökonomische Ausblick für Europa hat sich verbessert, da 2023 eine Rezession verhindert werden konnte, die Finanzmärkte die jüngsten Zinserhöhungen der Zentralbank ausgleichen konnten und die Anleiherenditen wieder gesunken sind. In UK wird das niedrigste Wirtschaftswachstum von allen untersuchten 20 Ländern erwartet.

      Es bleiben allerdings große Unsicherheiten. In unseren Szenarien skizzieren wir die möglichen Auswirkungen. Unser neues Basisszenario geht im laufenden Jahr von einer Normalisierung der Inflationsrate mit einer langsamen, aber stetigen Erholung aus. Somit ist unser Negativszenario, das von einer Rezession und anhaltend hoher Inflation ausgeht, weniger wahrscheinlich geworden.

      Unsere Renditen von 2023-2027 liegen derzeit in allen Sektoren bei 6,8% per annum und damit deutlich über dem Wert von 4,0% vor einem halben Jahr. Alle Sektoren profitieren von einem verbesserten Mietwachstum und einem Anstieg der Renditen nach 2024.

      Logistik wird in den nächsten fünf Jahren mit 8,5 % p.a. die höchste Rendite aller Sektoren erzielen.

      An zweiter Stelle stehen die Premium-Einkaufszentren mit einer Rendite von 7,9 % p.a. aufgrund der derzeit hohen Renditen und der verbesserten Mietwachstumsprognosen.

      Logistik- und Wohnimmobilien sind mit einem Mietzuwachs von 3,1% bzw. 2,9% per annum die attraktivsten Sektoren und profitieren von den verbesserten makroökonomischen Aussichten. Die geringere Profitabilität bei Projektentwicklungen dürfte das Neuflächenangebot knapp halten und Leerstandsraten begrenzen.

      Büroimmobilien im europäischen Spitzensegment dürften resilienter sein als im Standardsegment, wenngleich die Marktstimmung vor dem Hintergrund negativer Meldungen von den US-Märkten durchweg angespannt bleibt.

      2022 ging das Investitionsvolumen um 19% gegenüber dem Rekordjahr 2021 zurück, da Anleger, die Fremdkapital einsetzten durch höhere Finanzierungskosten ausgebremst wurden. In Q1 2023 rechnen wir mit einem Transaktionsvolumen von rund 37 Mrd. € – weniger als der Hälfte des Niveaus von Q1 2022 von 83 Mrd. €, allerdings noch deutlich über dem niedrigsten Q1 nach der GFK im Jahr 2009 mit 13 Mrd. €.

      Unsere jüngsten Prognosen für die Gesamtrendite gehen davon aus, dass die Kapitalwerte im Jahr 2023 noch weiter sinken werden – wenn auch weniger als die tatsächliche Korrektur im Jahr 2022 – und sich nach 2024 wieder erholen werden. In Deutschland und den Benelux-Ländern wird die Kapitalwertkorrektur 2022-23 voraussichtlich stärker ausfallen als während der GFK.

      Die Fremdkapitalkosten stabilisieren sich. Allerdings ist auch künftig mit Problemen bei der Refinanzierung auslaufender Kredite zu rechnen, da die Kapitalwerte rückläufig sind und die Kreditgeber mit niedrigeren Beleihungsquoten (LTV) refinanzieren müssen. Die entstehende Kreditfinanzierungslücke (KFL) liegt unverändert bei geschätzten 51 Mrd. EUR. Dies entspricht 22% der Gesamtkreditvergabe. Unsere aktuelle KFL beträgt 60% des Post-GFK-Niveaus.

      Unsere Bewertung des relativen Werts (in deren Rahmen die erwartete (ERR) mit der erforderlichen Rendite (RRR) verglichen wird) ergab eine deutliche Verbesserung von 268 Basispunkten gegenüber unserem November 2022 Report. Alle 168 untersuchten Märkte verzeichnen derzeit eine negative Überschussdifferenz zwischen ERR (6,8%) und RRR (6,9%) von lediglich 13 Basispunkten.

      Der doppelte Effekt des verbesserten Mietwachstums und der prognostizierte Rückgang der erwarteten durchschnittlichen Staatsanleihen- und Immobilienrenditen in den nächsten fünf Jahren haben die ERR nach oben und in Einklang mit der RRR gebracht. Wenn die Immobilienrenditen im Laufe des Jahres 2024 zu sinken beginnen, kehren ERR und RRR zu einem noch günstigeren Gleichgewicht zurück, das es den Anlegern ermöglicht, den Zeitpunkt ihres Wiedereinstiegs genauer zu bestimmen.

      Infolge der rasch erfolgten Neubewertung werden über 70% oder 122 der 168 von AEW abgedeckten europäischen Märkte als neutral (77) oder attraktiv (45) klassifiziert, wo Investoren ihre RRR erzielen können. Deutschland und UK belegen in unserer Analyse die Spitzenpositionen, Logistik ist unser attraktivster Sektor.

Hans Vrensen, Managing Director, Head of Research & Strategy Europe bei AEW, kommentiert: „Seit unserer letzten Marktprognose im November 2022 haben die Aussichten für europäische Immobilien von einer verbesserten makroökonomischen Entwicklung profitiert. In unserem jüngsten Basisszenario wird eine europaweite Rezession im Jahr 2023 vermieden. Außerdem bestätigen unsere neusten Prognosen, dass für viele Märkte im Jahr 2023 noch ein gewisser Abwärtstrend bei den Kapitalwerten zu verzeichnen ist. Nach 2024 erwarten wir jedoch für die meisten europäischen Märkte eine Erholung der Kapitalwerte und der Gesamtrenditen.“

“Infolge der schneller als erwarteten Neubewertungen in 2022-23 werden über 70 % bzw. 122 unserer 168 abgedeckten europäischen Märkte nun als attraktiv oder neutral eingestuft – d.h. Anleger können davon ausgehen, dass sie ihre Renditeanforderungen in diesen Märkten erfüllen werden. Logistik bleibt mit den höchsten Renditeerwartungen für die nächsten fünf Jahre unsere erste Wahl unter den Sektoren. An zweiter Stelle folgen Premium-Einkaufszentren. Trotz der insgesamt negativen Stimmung erwarten wir auch Chancen bei europäischen Spitzenbüroimmobilien, die sich als widerstandsfähiger erweisen werden als Standardbüros.“

Über AEW

AEW ist einer der weltweit größten Real Estate Investment Manager mit 89,4 Milliarden Euro an Assets under Management (Stand 31. Dezember 2022). Mit über 800 Mitarbeitern und Hauptniederlassungen in Boston, London, Paris und Hongkong bietet AEW eine breite Palette an Immobilienanlagen, darunter Poolfonds, Individualfonds und REITS über das gesamte Spektrum an Investmentstrategien. AEW ist die Real Estate Investment Management Plattform von Natixis Investment Managers, einem der weltweit größten Vermögensverwalter.

In Europa managed AEW ein Immobilienvermögen in Höhe von 38,5 Milliarden Euro, welches in Fonds und Separate Accounts gebündelt ist (Stand 31. Dezember 2022). AEW beschäftigt europaweit über 470 Mitarbeiter in zehn Büros und kann einen langen Track Record in der erfolgreichen Umsetzung von Core, Value Add und opportunistischen Investmentstrategien für seine Kunden vorweisen. Das Transaktionsvolumen (Käufe und Verkäufe in ganz Europa) der vergangenen fünf Jahren beläuft sich auf über 21 Milliarden Euro.

Verantwortlich für den Inhalt:

AEW, Steinstraße 1-3, 40212 Düsseldorf, Tel: +49 211 311 138 12, www.aew.com

Von Saji Anantakrishnan, Head of Infrastructure – Australia and Asia, PATRIZIA

Traditionell ist der Infrastruktursektor aufgrund seiner relativ stabilen Cashflows für langfristige Investoren attraktiv. Inzwischen herrscht jedoch bei Regierungen, Investoren und anderen Stakeholdern eine gewisse Unsicherheit: Die Branche versucht, Finanzmittel für Bau, Renovierung oder Erneuerung der Infrastruktur zu sichern, um die Netto-Null-Emissionsziele zu erreichen.

Es ist nicht leicht, diese Ziele zu erreichen. Aber jede Herausforderung ist auch eine Chance für Veränderungen. Klimamaßnahmen können den dringend benötigten Fortschritt zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ermöglichen und bieten gleichzeitig die Möglichkeit, attraktive Renditen zu erzielen.

Besonderes Wachstumspotenzial sieht PATRIZIA im asiatisch-pazifischen Raum (APAC). Hier gibt es starken wirtschaftlichen Rückenwind, etwa durch ein weltweit führendes BIP-Wachstum. APAC wird mittelfristig rund 60 % der weltweiten Urbanisierung ausmachen. Darüber hinaus wird die Mittelschicht im APAC zwischen 2020 und 2030 von derzeit 54 % auf 65 % wachsen. Diese fortschreitende Verstädterung und der Anstieg des verfügbaren Einkommens werden zu einer höheren Gesamtnachfrage nach Infrastruktur führen.

Im Gegensatz zu den alternden Bevölkerungen und der schrumpfenden Zahl der Erwerbstätigen, die in vielen anderen Teilen der entwickelten Welt zu beobachten sind, verfügt die Region über ein relativ großes Arbeitskräfteangebot. Es wird erwartet, dass die Schwellenländer der Region in den nächsten 20 Jahren mehr als 400 Millionen Menschen beschäftigen werden. Dies wird das BIP-Wachstum vorantreiben und die wirtschaftliche Integration fördern. Vor kurzem wurde der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zum ersten Mal größter Handelspartner Chinas und überholte damit die EU.

All diese Faktoren führen zu einem beispiellosen, beneidenswerten Wirtschaftswachstum im asiatisch-pazifischen Raum, das nach einem Wachstum von 6,5 % im Jahr 2021, 2022 4 % und 2023 4,3 % erreichen dürfte.

Suche nach grünen Lösungen

Die Nachfrage nach Infrastruktur wird voraussichtlich stark ansteigen. Dieses Problem wird durch die Notwendigkeit, die wachsende Nachfrage nachhaltig zu befriedigen, zusätzlich erschwert. Die Region nutzt verstärkt fossile Brennstoffe und ist für mehr als die Hälfte der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Darüber hinaus ist die Region aufgrund der hohen Population, der Umweltzerstörung und der ausgedehnten Küstengebiete extremen Wetterereignissen ausgesetzt und anfällig für den steigenden Meeresspiegel.

Zudem ist APAC auch bei der Dekarbonisierung im Rückstand. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich dies ändern könnte. Bis 2025 sollen zusätzliche 35-40 GW erneuerbare Energiekapazitäten entstehen. Die einzelnen Länder verfolgen dabei unterschiedliche Ziele. So hat sich Taiwan ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Windkraftkapazitäten bis 2035 gesetzt, Japan will seine Treibhausgasemissionen aus dem Jahr 2013 bis 2030 um 46 % senken und Australien hat sein Netto-Null-Ziel für 2050 gesetzlich verankert. Andere Länder haben sich unterdessen verpflichtet, nicht mehr in die Kohleverstromung zu investieren.

Ohne Frage: Diese Zusagen sind eindeutig positiv. Dennoch können sie die erheblichen Mängel in der regionalen Energieinfrastruktur nicht ausgleichen. So ist die Netzinfrastruktur in vielen Ländern unzureichend für variable Energieerzeugung ausgelegt, in der Nähe großer Verbrauchszentren bereits überlastet und muss für zusätzliche Last erheblich ausgebaut werden.

Für diese Herausforderungen gibt es zwar Lösungen, aber sie sind kostenintensiv. Damit APAC bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen kann, müsste der jährliche Investitionsaufwand um etwa 1 Billion US-Dollar auf 3,1 Billionen US-Dollar steigen. Diese Summe übersteigt eindeutig die verfügbare Kaufkraft der Länder – eine Situation, die durch die hohe Staatsverschuldung und die Pandemie noch verschärft wurde.

Privatinvestitionen können Finanzierungslücke schließen

Investitionen des Privatsektors sind eine Möglichkeit, um die Finanzierungslücke zu schließen. Japan beispielsweise drängt auf die Privatisierung seiner Flughafeninfrastruktur, nachdem es bereits die Eisenbahnen, die Raumfahrtindustrie und einen großen Teil seiner Technologieproduktion privatisiert hat. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima gelang es dem Land außerdem, erhebliches privates Kapital für sein Programm für erneuerbare Energien zu beschaffen.

Die langjährige Präferenz institutioneller Anleger für Nordamerika und Europa sowie die erhebliche Finanzierungslücke haben zur Folge, dass APAC im Vergleich zu den klassischen Märkten attraktivere risikobereinigte Renditen erzielt und eine starke Nachfrage nach Investitionen in erneuerbare Infrastrukturen besteht.

Gewiss gibt es noch einige Herausforderungen, darunter eine Vielzahl von rechtlichen und regulatorischen Anforderungen. Diese werden umso offensichtlicher als der Sektor sich von fossilen Brennstoffen weg und hin zu Wind-, Solar-, Wasser- und Biomasseerzeugung bewegt. Die Stromnetze müssen ausgebaut werden, um erneuerbare Energien nutzen zu können, und es werden Lösungen für die Speicherung neuer Energieformen, wie z. B. Batterien, benötigt.

PATRIZIA hat das Potenzial der Region bereits erkannt und ist der Zeit voraus. So erwarb PATRIZIA 2013 einen in der Entwicklung befindlichen Offshore-Windpark in der Nähe von Miaoli in der Straße von Taiwan, aus dem sie 2020 mit einer günstigen internen Rendite ausstieg. Weitere Infrastrukturinvestitionen in der APAC-Region werden PATRIZIA in naher Zukunft sicher beschäftigen.

Über PATRIZIA

Die weltweit tätige PATRIZIA bietet seit 38 Jahren institutionellen, semi-professionellen und privaten Anlegern Investitionsmöglichkeiten in Immobilien und Infrastrukturanlagen. PATRIZIA verwaltet mehr als 55 Milliarden Euro an Vermögenswerten und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter an 27 Standorten weltweit.

Verantwortlich für den Inhalt:

PATRIZIA Immobilien AG, Fuggerstraße 26, D­-86150 Augsburg Tel.: +49 821 50910­000, Fax: +49 821 50910­999,  www.patrizia.ag

Gestern wurde im EU-Parlament die Entscheidung zur MICA getroffen und die Gesetzgebung dazu verabschiedet.

Tobias Eckl, CEO, Gubbi AG

Dazu haben wir als wmd-brokerchannel uns mit Tobias Eckl, CEO der Gubbi AG, einem FinTech aus Deutschland unterhalten, was bedeutet die Regulierung für Sachwerthäuser und Emittenten?

Tobias Eckl: Der neue Rahmen ist weltweit in der Form noch einzigartig und ist nun für Krypto- und digitalen Assets klar abgesteckt. Die Verabschiedung der MICA wird den Europäischen Markt als auch den deutschen Finanzmarktplatz verändern und digitale Assetklassen in den Vordergrund stellen. Viele Anbieter und alternative Finanzierungsdienstleister für Unternehmen werden das Thema Blockchain und Krypto jetzt noch konzentrierter angehen.

Was bedeutet das für Sachwerthäuser?

Tobias Eckl: Wer nun als Emittent und Sachwerthaus dabei sein will, muss sich „jetzt“ vorbereiten um seinen Marktanteil im kommenden digitalen Zeitalter des Finanzwesens sichern.

„Emittenten und Bank müssen dazu bedenken, dass dieses Jahr, „vor“ der Regulierung 2024 kommend, der Zeitpunkt ist sich am Markt als Innovationsleader zu positionieren. Produkte als Token sollten 2023 in den Markt hinein projektiert werden. Die Vorteile, wie Fungibilität als auch Steueroptimierung wird es zwar 2024 weitergeben, dennoch sind Kosten insbesondere zur Rechtsberatung möglicherweise ein Vielfaches höher“, so Tobias Eckl, CEO der Gubbi AG.

Wir informieren zur MICA noch ausführlicher. Dies als erste Information vorab.

Über die Gubbi AG:

Die Gubbi AG wurde 2022 gegründet und digitalisiert herkömmliche Finanzprodukte. Die Gubbi AG verwendet innovativen Blockchain-Lösungen und unterstützt dabei Unternehmen, vorrangig Finanzunternehmen in der Transformation der Digitalisierung. Gubbi baut Brücken zwischen der modernen, digitalen und der traditionellen Finanzwelt. Spezialisiert ist das Unternehmen auf drei Geschäftsfelder: „Token Consulting“, „Eigene innovative Tokenprojekte“ und „Digitale Krypto-Bankingplattform“. Gubbi startete mit dem Vermögensverwalter Winbridge den weltweit ersten Managed Account auf NFT-Basis und schuf so einen komplett neuen digitalen Einstieg in den Bereich der Vermögensverwaltung. Die Gründer und Vorstände der Gubbi AG sind allesamt ausgewiesene Finanzmarkt- und IT-Experten mit jahrzehntelanger Führungserfahrung.

Verantwortlich für den Inhalt:

Gubbi AG, Nördliche Münchner Straße 27a, 82031 Grünwald, Tel: +49 89 90 90 15 3959, office@gubbi.iowww.gubbi.io

Mit der MICA wird der Startschuss für die Regulierung der Kryptowährungen gelegt, dies betrifft insbesondere Utility Token und Stablecoins.

Tobias Eckl, CEO, Gubbi AG

Unter Utility Token sind Lösungen zu versehen, die einen digitalen Zugang zu einer Ware oder Dienstleistung verschafft und Stablecoins im Sinn der MICA sind wertreferenzierte Token wo Währungen oder andere Assets als Bezugspunkt genommen werden.

Sie tritt aber erst 2024 in Kraft und damit gilt es jetzt mit der Vorbereitung zu beginnen.

„Mit der MICA ist die Chance für neue innovative Anlage- und Finanzprodukte auf der Basis einer europaweiten Regulierung auch für Deutschalnd geltend, entstanden, um transparent und sicher digitale Assets zu emittieren“, so Tobias Eckl, CEO der Gubbi AG.

„Damit beginnt der Wettlauf um die Entwicklung der Assetklassen der Zukunft, die uns die nächsten Jahre begleiten werden.“, so Eckl weiter.

Was bedeutet das für uns alle? Wertpapiere und Kryptowährungen werden auf dieselbe Ebene gebracht und müssen dieselben Anforderungen wie viele andere Finanzprodukte erfüllen.

Es müssen damit Transparenz und Offenlegungspflicht erfüllt werden, die den Weg zu einem nachhaltigen und vertrauensvollen Krypto Markt ebnen.

Oder in layman’s terms, jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Kryptowerte und Wertpapiere sind auf derselben Ebene was den Anforderungen für Konsumenten und Verbraucher betrifft.

Über die Gubbi AG:

Die Gubbi AG wurde 2022 gegründet und digitalisiert herkömmliche Finanzprodukte. Die Gubbi AG verwendet innovativen Blockchain-Lösungen und unterstützt dabei Unternehmen, vorrangig Finanzunternehmen in der Transformation der Digitalisierung. Gubbi baut Brücken zwischen der modernen, digitalen und der traditionellen Finanzwelt. Spezialisiert ist das Unternehmen auf drei Geschäftsfelder: „Token Consulting“, „Eigene innovative Tokenprojekte“ und „Digitale Krypto-Bankingplattform“. Gubbi startete mit dem Vermögensverwalter Winbridge den weltweit ersten Managed Account auf NFT-Basis und schuf so einen komplett neuen digitalen Einstieg in den Bereich der Vermögensverwaltung. Die Gründer und Vorstände der Gubbi AG sind allesamt ausgewiesene Finanzmarkt- und IT-Experten mit jahrzehntelanger Führungserfahrung.

Verantwortlich für den Inhalt:

Gubbi AG, Nördliche Münchner Straße 27a, 82031 Grünwald, Tel: +49 89 90 90 15 3959, office@gubbi.iowww.gubbi.io

Die Immobilienpreise sinken vielerorts spürbar, und viele Bauträger stellen Neubauprojekte ein. Grund sind die enorm gestiegenen Zinsen und Baupreise. Sie haben die Nachfrage bei den Käufern einbrechen lassen.

IW-Immobilienexperte Voigtländer: “Ganz extreme Preisreduktionen gibt es in den Metropolen nicht, aber auch in Großstädten ist es möglich, 5 bis 10 Prozent günstiger zur Immobilie zu kommen.”/ Preis-, Mieten- und Renditen-Überblick für 40 deutsche Städte / Wohnmarkt-Analyse für Immobilienbesitzer auf capital.de

Die Vorzeichen am deutschen Immobilienmarkt haben sich rasant gedreht: Der Boom am deutschen Häusermarkt ist vorbei, die Preise sinken erstmals spürbar. “Ganz extreme Preisreduktionen gibt es in den Metropolen nicht, aber auch in Großstädten ist es möglich, 5 bis 10 Prozent günstiger zur Immobilie zu kommen”, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Grund dafür sind die stark gestiegenen Hypothekenzinsen und die weiter steigenden Baukosten infolge des Ukrainekrieges. Beides hat Häuser und Wohnungen in den vergangenen 12 Monaten noch unerschwinglicher für Kaufwillige werden lassen. Selbst Gutverdiener können sich nur einen Bruchteil der inserierten Wohnungen leisten. Die Nachfrage nach Kaufobjekten ist inzwischen stark eingebrochen.

Derweil stieg das Angebot: Makler verzeichnen einen erheblichen Anstieg der Inserate. Zudem hätten sich Kapitalanleger nahezu vollständig vom Markt zurückgezogen. Das macht den Immobiliensektor derzeit zum “Käufermarkt”: “Man muss auch nicht mehr so schnell sein, fühlt sich also als Käufer auch nicht mehr so getrieben”, sagt IW-Ökonom Michael Voigtländer.

Vergleichen ist aber wichtiger denn je, denn die Marktpreise fächern sich merklich auf: Der Neubau bleibt teuer und steigt sogar noch im Preis. Zumal viele Bauträger neue Projekte storniert haben. Beste Citylagen bleiben ebenfalls beliebt bei den Käufern und erzielen weiterhin Höchstpreise. Günstiger angeboten werden dagegen vor allem modernisierungsbedürftige Bestandsbauten. Bei ihnen ist jedoch mit hohem Sanierungsaufwand zu rechnen, besonders angesichts verschärfter Energievorgaben auf Bundes- und EU-Ebene.

Deutlich gefallen ist das Preisniveau auch in B-Städten, kleinere Städte hingegen blieben eher stabil. Einen Trend zur Kleinstadt sollte man daraus aber nicht ableiten, denn der Zuzug in die Großstädte hält an. Steigen die Zinsen noch weiter, könnten die Preise im Lauf des Jahres noch einmal rund 10 Prozent nachgeben, schätzt Ökonom Voigtländer. Ein Ende der Schwächephase sei jedoch absehbar. Denn Wohnungen bleiben Mangelware, besonders in Metropolen.

Der CAPITAL-Immobilienkompass 2023 misst den Preisanstieg nach dem Zinsanstieg der Zentralbanken. Gemeinsam mit dem iib-Institut analysiert das Wirtschaftsmagazin CAPITAL jedes Jahr für seine Mai-Ausgabe die Marktentwicklung in den 40 wichtigsten Städten des Landes, sowie detailliert die Haus- und Wohnungspreise samt Miethöhen in zehn deutschen Metropolen. Als Grundlage dienen die geforderten Kauf- und Mietpreise auf allen relevanten Online-Immobilien-Portalen und die Angebote von Projektentwicklern zum Jahresende. Auch Preis-Prognosen für die nächsten zwölf Monate sind im Immobilien-Kompass enthalten. Zudem bietet CAPITAL mit dem iib Institut wieder die Gelegenheit, die eigene Immobilie anhand einer detaillierten Wohnmarkt-Analyse bewerten zu lassen. Immobilienbesitzer können sich die Analyse kostenlos im Internet unter www.capital.de/wohnmarktanalyse erstellen lassen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Capital Redaktion, G+J Business Channel GmbH, Eupener Straße 70, ­50933 Köln, Tel.: 0221/4908 00, Fax: 0221/5342 563, www.capital.de

Auch wenn die Schlussfolgerung zu weit gegriffen wäre, dass sich im ersten Quartal 2023 eine Trendumkehr von kleineren hin zu großen Shopflächen abgezeichnet hat,

war die Vermietungsdynamik bei Großvermietungen auf dem bundesweiten Retailmarkt in Innenstadtlagen zum Jahresauftakt ungewöhnlich hoch. Eine hohe Anzahl frei werdender Galeria-Objekte, weiterhin bestehende größere Leerstände durch die Auswirkungen der Corona-Krise aber auch Restrukturierungs- und Umzugsbestrebungen bei renommierten Filialisten sind hierbei nur die wichtigsten Faktoren, die für eine spürbare Marktbelebung im Großflächensegment sorgten. Wie sich diese Trends auf dem Retailmarkt im ersten Quartal abgezeichnet haben und sich im Jahresverlauf 2023 weiter verfestigen könnten, hat BNP Paribas Real Estate anhand der Marktdaten zum innerstädtischen Vermietungsgeschehen analysiert.

Flächenumsatz mit sehr gutem Resultat, Anzahl der Deals gleichzeitig auf moderatem Niveau

Mit einem Retail-Flächenumsatz von insgesamt rund 150.000 m² in Citylagen deutscher Innenstädte erreichte der Einzelhandelsvermietungsmarkt zum ersten Mal seit fünf Jahren (Q1 2018: gut 170.000 m²) die 150.000-m²-Marke zum Jahresauftakt. Dass die Zahl der registrierten Vermietungen und Eröffnungen vergleichsweise moderat ausgefallen ist, spiegelt die hohe durchschnittliche Shopgröße der in den ersten drei Monaten abgeschlossenen Einzelhandelsvermietungen wider. So lag die Mietfläche pro Deal zu Jahresbeginn im Schnitt bei 930 m² und der Marktanteil der Abschlüsse mit mindestens 1.000 m² bei 67 %, während sich die Vergleichswerte in der Zeitspanne zwischen 2017 und 2022 bei rund 550 m² bzw. 50 % einordnen. Aufgrund der vielen verschiedenen Krisen, Herausforderungen und Anpassungsprozesse in der stationären Einzelhandelslandschaft wurde das Segment der größeren Retail-Flächen, die in den vergangenen Jahren in der Regel als eher unattraktiv wahrgenommen wurden, neu belebt.

“Zurückzuführen ist dieser Trend vor allem darauf, dass viele Retailer im Zuge ihrer Neupositionierung die Chance ergreifen, sich größere Flächen in den absoluten Top-Lagen, die über viele Jahre von denselben Akteuren bespielt wurden und somit nicht verfügbar waren, zu sichern. Hierbei wird zunehmend auf marktangepasste Mietpreismodelle und -komponenten zurückgegriffen”, so Christopher Wunderlich, Head of Retail Advisory bei BNP Paribas Real Estate. Dass Fashion-Filialisten für über 80 % des sehr hohen Flächenumsatzes im Großflächensegment verantwortlich zeichnen, ist zudem ein klares Signal für die umfangreichen Transformationsprozesse in der stationären Modebranche. In diesem Zusammenhang ist die Fokussierung namhafter Bekleidungs-Labels auf einzelne moderne Flagship-Stores jedoch in der Regel auch mit Geschäftsaufgaben innerhalb der historisch gewachsenen und oftmals sehr dichten Filialnetze verbunden. Demnach stehen den Flächenumsätzen auf der Nachfrageseite in vielen Fällen auch weitere Flächenzugänge auf der Angebotsseite gegenüber.

A-Städte als Plattform: Weniger Stores im Filialnetz, dafür Vorzeigeläden in Top-Lagen

Die vorgenannten Trends kristallisieren sich insbesondere in den Top-Märkten heraus, in denen durch die skizzierten Entwicklungen Bestmarken beim Flächenumsatz und bei den Großvermietungen erzielt wurden. Insgesamt konnte durch das Zusammenspiel aus Umzügen, Neupositionierungen und Galeria-Aufgaben in den A-Städten ein Zwischenergebnis von gut 59.000 m² generiert werden. Auch der Marktanteil des Großflächensegments von rund 73 % wirkt durch die vergleichsweise knappere Angebotssituation in den größten Shoppingmetropolen noch beeindruckender als in der bundesweiten Betrachtung. Bemerkenswert ist zudem, dass an jedem der A-Standorte in den vergangenen zwölf Monaten neue Großflächenshops neu vergeben bzw. eröffnet wurden. In der Kategorie der Neuansiedlungen sind in diesem Kontext unter anderem Uniqlo in München (Alte Akademie), Apple in Berlin (Rosenthaler Straße) oder Reserved in Düsseldorf (Kö-Bogen II) erwähnenswert. Der Spatenstich für den Umbau des Carsch-Hauses zur KaDeWe-Filiale in Düsseldorf steht zudem beispielhaft für Neuausrichtungen innerhalb der Kaufhaussparte. Bei den Umzügen und Neupositionierungen gehören H&M in München (Kaufingerstraße), Zara in Stuttgart (Königstraße), Zalando in Köln (Schildergasse) oder C&A in Hamburg (Mönckebergstraße) zu den Beispielvermietungen, die allesamt von etablierten Einzelhandelsakteuren in Hochfrequenzlagen getätigt wurden. Dass die durchschnittliche Flächengröße dieser Abschlüsse sogar bei rund 3.500 m² liegt, unterstreicht zudem die These, dass Großflächen derzeit wieder zunehmend im Fokus stehen.

Zusammenfassend bildet das insgesamt rege Marktgeschehen auf dem Retailmarkt und die gesonderte Rolle, die Großvermietungen hierbei gespielt haben, nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, dass die Nachfrage vor allem auch durch Sondereffekte auf der Angebotsseite mit attraktiven Einzelhandelsflächen in Top-Lagen stimuliert wurde. “Nichtsdestotrotz sendet die Nachvermietung zahlreicher größerer Stores gerade auch im Zuge der Schlagzeilen zur Streichliste der Galeria-Filialen ein positives Signal für die zu erwartende Vermietungsdynamik im weiteren Jahresverlauf”, fasst Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services, das Marktsentiment zusammen.

Die interaktive Visualisierung zum Retailmarkt finden Sie unter folgendem Link:

https://www.realestate.bnpparibas.de/marktberichte/retailmarkt/deutschland-in-a-nutshell

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de