Von Honoré Achille Simo, Executive Director, EMEA Head of Business Development, Value and Risk Advisory JLL

Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und generativer KI wird die Gesellschaft, Unternehmen und zweifellos auch den Immobilienmarkt verändern. Angesichts des Aufstiegs der Technologie, insbesondere von ChatGPT, aus dem Nischendasein in den Mainstream, müssen sich Führungskräfte mit den vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen auseinandersetzen, die KI heute bereits mit sich bringt und in Zukunft noch bringen wird. Wer sich dem Thema annimmt, KI einsetzt und ihren Nutzen erkennt, wird langfristig profitieren.

Entscheidend ist, KI als Werkzeug zu verstehen, genauso wie einen Hammer: Bevor wir einen Hammer einsetzen, wissen wir bereits, wie das Haus aussehen soll, das wir mit ihm bauen wollen. Bevor wir KI einsetzen, müssen wir unser Ziel kennen. KI darf also nicht als Autopilot verstanden werden, der unsere Arbeit ersetzt, sondern als Copilot, der uns mit großer Hebelwirkung unterstützt.

Umso wichtiger ist diese Erkenntnis angesichts der in vielen Ländern schrumpfenden Bevölkerung im Erwerbsalter. Darüber hinaus sinkt in den meisten europäischen Ländern seit vielen Jahren die Arbeitsproduktivität. KI kann die wegfallende Leistung auffangen und als Werkzeug zur Effizienzsteigerung genutzt werden. Unternehmen, die keine KI einsetzen, drohen also langfristig in der Produktivität zurückzufallen. Einer Studie des Finanzdienstleisters Goldman Sachs zufolge können 25 Prozent der derzeitigen Arbeitsaufgaben in den USA durch KI ersetzt werden. Besonders Bürobeschäftigte (46 Prozent) und Juristen (44 Prozent) seien dadurch betroffen, körperlich intensive Berufe wie beispielsweise im Baugewerbe (sechs Prozent) hingegen weniger.

Dass eine solche Entwicklung realistisch ist, zeigte bereits die Digitalisierung: Zahlreiche IT-Berufe gab es in den 80er-Jahren zum Beispiel noch gar nicht, heute sind acht der zehn wertvollsten Unternehmen weltweit technologiegetriebene Konzerne.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Zusammenarbeit von Mensch und KI, das erleben wir auch regelmäßig in der Immobilienbranche: Zwar kann KI quantitative Merkmale wahrnehmen, analysieren und zugeschnitten auf den Rezipienten wiedergeben – bei der Beschreibung der immateriellen Qualität eines Gebäudes stößt sie jedoch an ihre Grenzen. Zudem kann sie zum Beispiel noch keine Körpersprache von Käufern oder Verkäufern erkennen, um die notwendige Zusicherung und Ermutigung in einem Verkaufsgespräch zu geben. KI ist kein Ersatz für Soft Skills, Authentizität, Kreativität oder Erfahrung. Erst in Zusammenarbeit mit dem Menschen wird sie wirkungsvoll.

Auch für das Geschäft bietet KI zahlreiche Vorteile: Neue Nutzer wie KI-Entwickler, Chiphersteller oder Cloud-Anbieter werden für mehr Nachfrage sorgen, besonders Rechenzentren mit zuverlässiger Energie- und Dateninfrastruktur und ausreichend Kühlungsmöglichkeiten in großen Flächensegmenten dürften zunehmend gefragt sein. Hinzu kommen die zahlreichen Nutzer aus den Segmenten Life Science, Datenmanagement oder Finanzen, die KI-basiert arbeiten und ebenfalls erhöhte Anforderungen stellen werden. Dasselbe gilt für die Immobilienwirtschaft: Viele Proptechs, die vor wenigen Jahren die Digitalisierung in die Immobilienbranche gebracht haben, arbeiten bereits mit KI und vereinfachen Dokumentenordnung, vereinfachen und beschleunigen Bewertungen und Transaktionen, sorgen für effizientes Flächenmanagement, optimieren Anlagen und überwachen den Baufortschritt.

Auch wenn es noch viele offene Fragen zur Datensicherheit, Datenschutzanforderungen und Datenqualität gibt: Investoren, Entwickler und Nutzer müssen sich frühzeitig mit den Möglichkeiten und Herausforderungen von KI auseinandersetzen, um schlussendlich von mehr Effizienz zu profitieren.

Lesen Sie hier den ausführlichen Artikel: https://www.jll.de/de/trends-and-insights/staedte/kuenstliche-intelligenz-im-immobilienmarkt

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Das sind die Ergebnisse der 9. Ausgabe des immowelt Mietkompass für das 2. Quartal 2023:

Mietanstieg setzt sich fort: In 10 von 14 untersuchten Großstädten steigen die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal

Deutlichste Zuwächse in Hamburg (+1,9 Prozent) und Köln (+1,4 Prozent)

In München verteuern sich die Angebotsmieten um 0,9 Prozent, in Berlin fallen sie um 1,3 Prozent

Frankfurt (+0,4 Prozent) erreicht das Mietpreisniveau von Stuttgart (-0,9 Prozent)

Günstige Großstädte: Steigende Mieten in Dortmund (+0,9 Prozent), Essen (+0,6 Prozent) und Dresden (+1,0 Prozent); Minus in Leipzig (-0,8 Prozent)

Die Vorzeichen für die städtischen Mietmärkte stehen derzeit so schlecht wie lange nicht: Der Neubau ist an vielen Stellen zum Erliegen gekommen, während die Zuwanderung im vergangenen Jahr Rekordniveau erreicht hat. Die Mieten in deutschen Großstädten haben sich folglich auch im 2. Quartal dieses Jahres verteuert. Im Vergleich zum Vorquartal sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) in 10 der 14 größten deutschen Städte gestiegen. Immerhin: In 4 Städten sind die Mieten in den vergangenen drei Monaten gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle immowelt Mietkompass.

Die Preisdynamik hat im zurückliegenden Quartal sogar nochmal leicht zugenommen. Im 1. Quartal dieses Jahres sind die Angebotsmieten in 9 der 14 Städte gestiegen. Generell zeigt die Preiskurve bei den meisten Städten seit Jahren steil nach oben. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum, also dem 2. Quartal 2022, haben sich die Angebotsmieten in 13 von 14 Städten verteuert. In der Spitze beträgt das Plus 5,2 Prozent.

Stärkste Anstiege in Hamburg und Köln

Die hohe Nachfrage führt besonders in den attraktiven Metropolen zu hohen Mieten. Die stärksten Verteuerungen im 2. Quartal verzeichnen zwei Millionenstädte. In Hamburg erhöhen sich die Angebotsmieten binnen 3 Monaten um 1,9 Prozent und in Köln um 1,4 Prozent. In der Hansestadt verteuern sich die Preise von durchschnittlich 11,10 Euro auf 11,30 Euro pro Quadratmeter. Nachdem Hamburg jahrelang aufgrund des gut geförderten Wohnungsbaus größere Mietanstiege verhindern konnte, gerät die Elbmetropole inzwischen an ihre Grenzen. Die hohe Nachfrage lässt auch in der Hansestadt das Preisniveau immer weiter anwachsen. Das zeigt sich besonders im Vorjahresvergleich: Denn seitdem sind die Mieten um 3,9 Prozent gestiegen. In Köln ist die Ausgangslage hingegen eine andere. Das Preisniveau ist höher als in Hamburg und in den vergangenen zwei Quartalen sind die Angebotsmieten nahezu konstant geblieben. Nun kam es zuletzt aber wieder zu einem stärkeren Anstieg: Statt 12,20 Euro müssen Mieter nun im Durchschnitt 12,40 Euro pro Quadratmeter bei Neuvermietung zahlen.

Verteuerung in München, Preiskorrektur in Berlin

In München zeigt die Tendenz ebenfalls weiterhin nach oben. Zuletzt verteuerten sich Mietwohnungen um 0,9 Prozent auf 17,60 Euro. Im Vorjahresvergleich wird der Zuwachs deutlicher: Im Juli 2022 kostete der Quadratmeter im Mittel noch 16,70 Euro und damit 5,2 Prozent weniger. Das ist der größte Anstieg aller untersuchten Städte, obwohl München die bereits mit Abstand höchsten Mieten hat.

Dass es aber auch Grenzen beim Preiswachstum gibt, zeigt sich in Berlin. Nachdem sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr und Anfang dieses Jahres rapide verteuert haben, kam es nun zu einer Preiskorrektur. Im April kostete der Quadratmeter im Durchschnitt noch 11,90 Euro, im Juli sind es 11,70 Euro und damit 1,3 Prozent weniger.

Frankfurt und Stuttgart gleichen sich an

Deutlich hinter München, aber noch vor Berlin liegen in der Preisskala Frankfurt und Stuttgart. In den beiden Städten sind die Mieten mehrere Quartale infolge konstant angestiegen. Doch im zurückliegenden Quartal unterschiedet sich die Entwicklung beider Städte, sodass sie sich preislich angeglichen haben. Sowohl in Frankfurt nach einem Plus von 0,4 Prozent als auch in Stuttgart nach einem Minus von 0,9 Prozent kostet der Quadratmeter aktuell im Durchschnitt 13,00 Euro.

Auch bei den Städten im preislichen Mittelfeld zeigt sich kein einheitliches Bild: Während in Düsseldorf (10,60 Euro; -0,3 Prozent) die Angebotsmieten zuletzt leicht zurückgegangen sind, sind sie in Nürnberg (10,20 Euro; +0,8 Prozent), Bremen (9,30 Euro; +0,9 Prozent) und Hannover (8,90 Euro; +0,2 Prozent) gestiegen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt war dies die erste Verteuerung seit über einem Jahr.

Günstigste Städte zwischen Aufschwung und Rückgang

Während in den hochpreisigen Hotspots die Preiskurve seit vielen Jahren nach oben zeigt, bewegte sie sich in den günstigen Großstädten aus dem Ruhrgebiet und dem Osten häufig seitwärts. Das kann zum einen daran liegen, dass die Nachfrage weniger stark gestiegen ist als in den teuren Regionen. Zum anderen daran gibt es nach wie vor mehr Leerstand beziehungsweise ein größeres Angebot am freien Wohnungsmarkt. Doch inzwischen verteuert sich das Wohnen auch dort, wenn auch weniger stark als in Metropolen. In Dortmund zahlen Mieter 0,9 Prozent mehr als im Vorquartal. Der aktuelle Durchschnittspreis beträgt 7,80 Euro pro Quadratmeter. In Essen sind es nach einem Plus von 0,6 Prozent 7,50 Euro pro Quadratmeter. In Dresden haben sich die Angebotsmieten ebenfalls leicht verteuert: um 1,0 Prozent auf 7,90 Euro pro Quadratmeter. Lediglich in Leipzig haben die Preise nach Verteuerungen in den letzten 12 Monaten nun wieder leicht nachgeben. Zuletzt sind die Quadratmeterpreise um 0,8 Prozent auf 7,40 Euro gesunken.

Berechnung und Methodik

Grundlage für die Analyse sind auf immowelt.de inserierte Wohnungen, die mit bewährten statistischen Methoden ausgewertet werden. Diese basieren auf der langjährigen Expertise in der Preisberechnung des französischen Partner-Portals Meilleurs Agents, das genauso wie immowelt Teil der AVIV Group ist. Die entstehenden Preisfortschreibungen geben einen Einblick in die dynamische Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in diesen Städten. Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich auf Seite 5 des aktuellen immowelt Mietkompass.

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Stellenwert der eigenen Immobilien ist nach wie vor groß

Welche Wünsche haben die Deutschen beim Wohnen, beim Immobilienerwerb und bei der Immobilienfinanzierung? Diesen und anderen Fragen ist die bundesweite, repräsentative Studie “Immobilientrends 2023” auf den Grund gegangen, die im Auftrag von Engel & Völkers Finance, einem unabhängigen Vermittler von Immobilienfinanzierungen, im Januar dieses Jahres durchgeführt wurde. “Insgesamt haben 80 Prozent der Deutschen den Wunsch nach Wohneigentum, das sind sogar zwei Prozent mehr als im Vorjahr – trotz steigender Zinsen und Lieferengpässen,” so Rebecca Scheidler, Geschäftsführerin der Engel & Völkers Finance Germany GmbH. Sie fügt hinzu: “Wir sehen, dass Immobilienbesitz nach wie vor eine sehr große Bedeutung hat.”

Sicherheit durch die eigenen vier Wände

Für viele Deutsche erfüllt der Immobilienbesitz ein Sicherheitsbedürfnis: 43 Prozent der Befragten gaben an, der Erwerb einer Immobilie diene als Vorsorge für das Alter, mietfreies Wohnen führen 42 Prozent der Befragten an. Jeweils mehr als ein Drittel versprechen sich eine höhere Lebensqualität, Unabhängigkeit von Vermietenden, Sicherheit vor Kündigung und Schutz vor Inflation und Mieterhöhungen von einer eigenen Immobilie. Allerdings wollen die Befragten nicht ihr ganzes Leben lang in ein- und derselben Immobilie wohnen – Flexibilität ist gefragt und eine Immobilie, die zur aktuellen Lebenssituation passt. Knapp die Hälfte der Befragten würde eine Immobilie kaufen, um sie in einer bestimmten Lebensphase zu nutzen und mit Beginn einer neuen Lebensphase eine neue Immobilie entsprechend den veränderten Bedürfnissen erwerben, z.B. eine kleinere, wenn die Kinder ausgezogen sind oder eine barrierefreie Immobilie im Alter.

Hohe Kosten halten viele vom Immobilienerwerb ab

Zwar wünschen sich acht von zehn Deutschen eine eigene Immobilie, doch die Realität sieht anders aus. Nur knapp 60 Prozent wohnen tatsächlich in den eigenen vier Wänden, über 40 Prozent wohnen zur Miete. Es gibt verschiedene Gründe, weswegen der Traum nicht realisiert wird – auch hier wird der Unterschied zwischen Personen mit und ohne Immobilieneigentum deutlich. Von allen Befragten gaben insgesamt 45 Prozent als Grund gegen einen Kauf eine zu hohe finanzielle Belastung an. Bei den Mieterinnen und Mietern ist die Sorge davor mit 56 Prozent besonders groß, bei Personen mit Immobilienbesitz liegt die Quote bei 37 Prozent. In der gesamten Stichproben nannte jeweils knapp ein Drittel zu wenig Eigenkapital (31%) und zu viele unkalkulierbare Nebenkosten (29%) als weitere Gründe. Während bei den Befragten mit Immobilienbesitz lediglich 19 Prozent zu wenig Eigenkapital und 23 Prozent zu viele unkalkulierbare Nebenkosten beklagen, sind es bei den Befragten, die zur Miete wohnen, 46 bzw. 35 Prozent. “Viele Verbraucher sind verunsichert. Inflation, steigende Energiekosten und hohe Immobilienfinanzierungszinsen schrecken vom Kauf ab”, erklärt Scheidler und fügt hinzu: “Aber der Markt hat sich im Vergleich zum letzten Jahr vom Verkäufer- zum Käufermarkt entwickelt. Das Immobilienangebot ist weniger umkämpft als zuvor und Käufer und Käuferinnen haben jetzt mehr Zeit, in aller Ruhe nach dem richtigen Objekt zu suchen, an verschiedenen Stellschrauben zu drehen und die Finanzierung genau durchzurechnen. Wir unterstützen sehr gern dabei.”

Über die Studie:

Die repräsentative Studie “Immobilientrends 2023” wurde im Januar 2023 bundesweit über das Online-Tool Toluna im Auftrag von Engel & Völkers Finance durchgeführt. Insgesamt haben 1.500 Menschen ab 18 Jahren daran teilgenommen.

Über Engel & Völkers Finance Germany GmbH

Die Engel & Völkers Finance Germany GmbH, ein Lizenzpartner der Engel & Völkers Marken GmbH & Co. KG, ist ein unabhängiger Vermittler von Immobilienfinanzierungen. Mit einer passgenauen Finanzierung unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei der Erfüllung ihres Immobilientraums – ob beim Kauf von selbstgenutztem Eigentum, einer Immobilie als Kapitalanlage oder bei Modernisierungsmaßnahmen. Dafür werden die Konditionen von derzeit mehr als 550 Banken bundesweit verglichen (Stand: April 2022). Unsere Dienstleistungen können von jedem in Anspruch genommen werden: Wir arbeiten sowohl direkt mit Privatpersonen, Immobilienberatern von Engel & Völkers als auch mit sämtlichen anderen Immobilienvermittlern zusammen.

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Engel & Völkers Venture Management AG, Vancouverstraße 2a, 20457 Hamburg, Tel: +49 (0)40 36 13 10, www.ev-venturemanagement.com

Kostenfreie Auswertung widmet sich unterschiedlichen Aspekten der privaten Immobilienfinanzierung in Deutschland

Ab sofort geben die kostenfrei abrufbaren EP Marktdaten der Europace AG einen detaillierten Einblick in den deutschen privaten Immobilienfinanzierungsmarkt. Die regelmäßig erscheinende Auswertung basiert auf den Daten von Europace, Deutschlands führender Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, und bildet die Entwicklungen der Kaufinteressen und Käufer:innenbedarfe von 2017 bis heute ab.

Den Auftakt machen die EP Marktdaten von Europace mit dem Schwerpunktthema “Trends bei Kaufimmobilien – Die Käufernachfrage nach Immobilienobjekten”. Die Hypoport-Tochter Europace AG arbeitet mit vollständig anonymisierten Daten, die Auswertung steht ab sofort im Studienbereich des Europace Report Blogs zum freien Download zur Verfügung.

Die Auswertung basiert auf den Finanzierungsanträgen, welche auf der Europace-Plattform gestellt wurden. Die verwendeten Daten umfassen den Kauf von Bestandsimmobilien, den Neubau, den Kauf eines Neubaus vom Bauträger sowie Nachfinanzierungen. Die Kreditbeantragenden beabsichtigten, die Objekte selbst zu nutzen, zu vermieten oder zu bewohnen und gleichzeitig einen Teil davon unterzuvermieten.

Europace ist die größte deutsche Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Der Bereich der Immobilienfinanzierung bildet über 20 Prozent des deutschen Immobilienmarktes ab, die Daten geben also einen validen Einblick in die derzeitigen Bewegungen am Markt.

Die Plattformdaten werden anonymisiert zusammengetragen und übersichtlich aufbereitet. Sie können unter Angabe der Quelle frei verwendet werden. Europace unterstützt Redaktionen und freie Autoren gern bei ihren Themen rund um private Wohnimmobilien und deren Finanzierung mit weiteren Hintergrundinformationen. Alle Europace Indizes, Europace Studien sowie das Europace Trendbarometer gibt es hier.

Über Europace

Europace, Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite vernetzt über 700 Partnerunternehmen aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere tausend Nutzer:innen wickeln monatlich über 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 6 Mrd. Euro über den Marktplatz ab. In enger Zusammenarbeit mit Vertrieben und Produktanbietern entwickelt Europace nutzerorientierte Finanzierungslösungen, optimal auf die Bedürfnisse der Verbraucher:innen abgestimmt – für ein Finanzieren mit Leichtigkeit.

Die Europace AG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Hypoport SE, die an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet ist. Seit 2015 ist Hypoport durchgängig im Auswahlindex SDAX oder MDAX vertreten. Seit 2018 organisiert sich die Europace AG vollständig holakratisch.

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Eine immowelt Analyse der Angebotspreise von Eigentumswohnungen in ausgewählten deutschen Ferienorten zeigt:

Hochpreisiges Sylt: In Kampen (18.381 Euro pro Quadratmeter) und List (13.020 Euro) ist Wohneigentum am teuersten

Fünfstellige Quadratmeterpreise auch auf Norderney (12.785 Euro) und Juist (10.234 Euro) – Sparpotenzial am Festland der Nordsee

Ostsee: Hochpreisige Wohnungen in Timmendorfer Strand (6.628 Euro), günstiges Stralsund (2.658 Euro)

Tegernsee (11.081 Euro) ist teuerster Ferienort im Süden

Viele Deutsche träumen von einer eigenen Wohnung am Meer oder in den Bergen. Doch Wohneigentum in populären deutschen Ferienregionen ist kostspielig – die Quadratmeterpreise beliebter Urlaubsorte liegen schnell im fünfstelligen Bereich. Eine immowelt Analyse der Angebotspreise von Eigentumswohnungen in 68 ausgewählten deutschen Ferienorten zeigt: Am meisten zahlen Wohnungskäufer in Kampen auf Sylt, wo der Quadratmeter im Durchschnitt 18.381 Euro kostet. Für eine Wohnung mit 75 Quadratmetern im noblen Badeort sind somit mehr als eine Million Euro fällig. In anderen Ferienregionen ist der Wohnungskauf dagegen auch für Normalverdiener realisierbar.

“Das Immobilienangebot in deutschen Ferienregionen ist so groß wie lange nicht mehr”, sagt Felix Kusch, immowelt Geschäftsführer. “Vor allem in vergleichsweise günstigen Ferienorten am Festland der Nord- und Ostsee bietet das aktuelle Marktumfeld die Chance, sich den Traum von der eigenen Ferienwohnung zu erfüllen. Zwar ist die Finanzierung teurer geworden, angesichts des geringeren Konkurrenzdrucks können Käufer aber oftmals Nachverhandlungen beim Preis führen.”

Große Preisdifferenzen zwischen Nordseeinseln und Festland

Mit Abstand am kostspieligsten ist der Wohnungskauf auf Sylt – 4 der 5 teuersten Ferienorte befinden sich auf der mondänen Insel. Hinter Kampen folgt an zweiter Stelle das im Norden gelegene List, wo eine Bestandswohnung im Mittel 13.020 Euro pro Quadratmeter kostet. Mit fünfstelligen Quadratmeterpreisen müssen Wohnungskäufer auch auf zwei weiteren Nordseeinseln rechnen. So werden Eigentumswohnungen auf Norderney für durchschnittlich 12.785 Euro pro Quadratmeter angeboten. Auf dem benachbarten Juist schlägt Wohneigentum mit 10.234 Euro zu Buche. Neben der herausragenden Lage sorgt auch das angesichts der räumlichen Beschränkung begrenzte Wohnungsangebot für Spitzenpreise auf den Nordseeinseln.

Deutlich günstiger wohnt es sich an der Nordsee dagegen auf dem Festland. So zahlen Wohnungskäufer etwa in den niedersächsischen Küstengemeinden Butjadingen und Wurster Nordseeküste weniger als 3.000 Euro für den Quadratmeter.

Ostsee: hochpreisige Seebäder, Sparpotential auf den Inseln

Auch an der Ostsee bestehen erhebliche Preisunterschiede zwischen den einzelnen Ferienorten. Günstigste Eigentumswohnungen gibt es etwa in Stralsund, wo der Quadratmeter 2.658 Euro kostet. Auch die Ostseeinseln sind für potenzielle Käufer einen Blick wert – Wohneigentum ist dort deutlich erschwinglicher als auf den Inseln der Nordsee. In Göhren auf Rügen etwa werden Bestandswohnungen im Mittel für 3.896 Euro pro Quadratmeter angeboten, in Zinnowitz auf Usedom für 4.165 Euro. Am teuersten wohnt es sich an der Ostsee dagegen in den bekannten Seebädern Timmendorfer Strand und Kühlungsborn, wo Bestandswohnungen jeweils mehr als 6.000 Euro pro Quadratmeter kosten.

Süddeutschland: teuerste Wohnungen am Tegernsee

Wer statt am Meer lieber am Fuße der Alpen in der eigenen Ferienwohnung urlauben will, muss zum Teil ebenfalls tief ins Portemonnaie greifen. Das gilt insbesondere für mehrere oberbayerische Ferienorte. Die höchsten Quadratmeterpreise im Süden Deutschlands zahlen Käufer rund um den Tegernsee. In der gleichnamigen Stadt Tegernsee liegen die Kaufpreise für eine Wohnung im Schnitt bei 11.081 Euro pro Quadratmeter. Selbst in Gmund, dem günstigsten Ort am Tegernsee, kostet der Quadratmeter 7.500 Euro.

Auf den Tegernsee folgt im süddeutschen Preisranking mit einigem Abstand der beliebte Wintersportort Garmisch Partenkirchen. Wer dort eine Wohnung erwerben will, zahlt durchschnittlich 6.365 Euro für den Quadratmeter. Eigentumswohnungen für weniger als 4.000 Euro pro Quadratmeter finden Bergfreunde dagegen im Berchtesgadener Land. In Schönau am Königssee kostet der Quadratmeter im Mittel 3.895 Euro, in Berchtesgaden sind es 3.902 Euro.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 68 ausgewählten deutschen Ferienorten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.07.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Die gewerblichen Investmentmärkte wurden auch im zweiten Quartal wesentlich durch die veränderten Finanzierungsbedingungen und das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld bestimmt.

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr lediglich knapp 9,8 Mrd. EUR in gewerblich genutzte Immobilien und Entwicklungsgrundstücke investiert. Gegenüber dem außergewöhnlich guten Vorjahreszeitraum beläuft sich der Umsatzrückgang auf knapp 68 %, auch wenn dieser Vergleich aufgrund des komplett veränderten Finanzierungsumfelds kaum Aussagekraft hat. Dass gleichzeitig aber auch der 10-Jahresdurchschnitt um 57 % unterschritten wird, unterstreicht die aktuelle Situation der Märkte. Das Transaktionsvolumen des ersten Halbjahres bewegt sich damit in etwa auf dem Niveau wie in den Jahren kurz nach der Finanzkrise. Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) fielen mit 2,6 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2023 ebenfalls spürbar unterdurchschnittlich aus. Das Gesamtvolumen im deutschen Markt beläuft sich damit auf 12,4 Mrd. EUR. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Mit rund 9,8 Mrd. EUR notiert der gewerbliche Investmentumsatz knapp 68 % unter dem Halbjahresrekord 2022 und 58 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt

Das Ergebnis reiht sich auf dem Niveau der Jahre 2010 bis 2012 ein

87 % (8,5 Mrd. EUR) entfallen auf Einzeldeals

Portfolioverkäufe mit 1,3 Mrd. EUR mit schwächstem Ergebnis seit 2009

Büro-Investments mit einem Drittel (gut 3,2 Mrd. EUR) erneut wichtigste Assetklasse

Berlin weiterhin klare Nummer 1 der deutschen A-Standorte (2,1 Mrd. EUR)

Netto-Spitzenrenditen haben weiter zugelegt

Marktanteil ausländischer Investoren mit 33 % unterdurchschnittlich

über 410 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe)

“Die Investmentmärkte sind weiterhin mit einer Reihe unterschiedlicher Einflussfaktoren konfrontiert, die eine ausgesprochen herausfordernde Gemengelage bilden”, erläutert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. “An erster Stelle zu nennen ist der noch nicht abgeschlossene Zinserhöhungszyklus der Zentralbanken, der sich vor dem Hintergrund der nach wie vor hohen Inflationsraten voraussichtlich auch im zweiten Halbjahr noch fortsetzen dürfte, wenn auch auf moderaterem Niveau. Vor diesem Hintergrund ist die laufende Preisfindungsphase für neue und nachhaltige Kaufpreisniveaus trotz erkennbarer Fortschritte noch nicht abgeschlossen und begrenzt nach wie vor den Investmentumsatz”. Gleichzeitig tragen das schwierige konjunkturelle Umfeld und die technische Rezession, in der Deutschland sich befindet, ihren Teil dazu bei, dass die Investoren weiterhin verhalten agieren und vielfach noch auf eindeutige Signale für eine spürbare und stabile Trendumkehr der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung warten. “Deutlich wird dies auf den Nutzermärkten, die bei einer schwachen oder sogar negativen BIP-Entwicklung erfahrungsgemäß sehr kurzfristig und stark reagieren. Der schwache Büroflächenumsatz im ersten Halbjahr, der 32 % unter dem sehr guten Vorjahresergebnis liegt, spiegelt die Zurückhaltung der Unternehmen bezüglich größerer Investitionsentscheidungen eindrucksvoll wider”, analysiert Zorn. Aus Investorensicht bestehen damit, vor allem im Zusammenhang mit dem schwierigen Finanzierungsumfeld, Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung. “Auch wenn die Rahmenbedingungen kurzfristig unbestritten noch schwierig sind, ist aber zu berücksichtigen, dass die langfristige Analyse zeigt, dass die Erholungsbewegungen bei wieder deutlich positiver BIP-Entwicklung ebenfalls stark ausfallen. In der mittelfristigen Perspektive bieten sich für Investoren demzufolge gute Chancen, am zu erwartenden Wirtschaftsaufschwung zu partizipieren, insbesondere bei einem guten Timing für den Markteinstieg”, ist sich Zorn sicher.

Trotz starkem Umsatzrückgang bleiben Büros stärkste Assetklasse

Das Investitionsvolumen in Büroimmobilien ist vor allem aufgrund der skizzierten Rahmenbedingungen stark rückläufig und liegt mit 3,23 Mrd. EUR rund 75 % niedriger als im Vorjahreszeitraum, in dem allerdings ein Rekordumsatz registriert wurde. Aber auch der 10-Jahresdurchschnitt wurde um etwa zwei Drittel verfehlt, was eindeutig für das aktuell sehr schwierige Marktumfeld für Büroobjekte spricht. Trotzdem haben sich Büros mit einem Umsatzanteil von einem Drittel wieder an der Spitze der wichtigsten Assetklassen platzieren können. Verantwortlich für das geringe Transaktionsvolumen ist in erster Linie der starke Rückgang im Segment der großvolumigen Transaktionen. Im ersten Halbjahr konnten nur sieben Deals im dreistelligen Millionenbereich erfasst werden. Ihr Anteil am Gesamtumsatz im Bürosegment fällt mit 45 % demzufolge auch unterproportional aus. Anders stellt sich die Situation bei kleineren Investments dar. In Objekte bis 25 Mio. EUR wurde fast genauso viel investiert wie im Vorjahr. Rund 22 % des Umsatzes, und damit deutlich mehr als üblich, entfallen auf diese Größenklasse. Dieses Ergebnis spricht dafür, dass die Preisfindungsphase in den kleineren Preissegmenten bereits weiter vorangeschritten ist als im großvolumigen Core-Bereich.

Auf dem zweiten Platz liegen Einzelhandelsimmobilien, die 26,5 % zum Gesamtergebnis beitragen, was einem Investitionsvolumen von 2,59 Mrd. EUR entspricht. Dies sind rund 36 % weniger als im Vorjahreszeitraum, was den mit Abstand geringsten Rückgang aller Assetklassen darstellt. Am meisten investiert wurde in Kaufhäuser mit über 1,1 Mrd. EUR. Der Löwenanteil dieses Umsatzes entfällt dabei auf den Anteilsverkauf (49,9 %) am KaDeWe von Signa an Harng Central Department Store aus Thailand. Im Blickpunkt der Investoren standen darüber hinaus weiterhin Discounter sowie Super- und Fachmärkte, die insgesamt etwa ein Drittel zum Transaktionsvolumen beitrugen.

Deutliche Umsatzeinbußen mussten auch Logistikobjekte hinnehmen, deren Minus sich auf 76 % beläuft und die damit relativ betrachtet einen vergleichbaren Rückgang aufweisen wie Büroobjekte. Mit einem Investmentvolumen von knapp 1,55 Mrd. EUR tragen sie rund 16 % zum Gesamtergebnis bei. Erstmals seit sieben Jahren fiel der Umsatz im ersten Halbjahr damit wieder unter 2 Mrd. EUR. Vergleichsweise gut schlugen sich Hotels, in die 390 Mio. EUR investiert wurden, was einem Anteil von 4 % am Gesamtumsatz entspricht. Die zu beobachtende verbesserte Investorenstimmung wird aktuell aber auch bei dieser Assetklasse noch vom schwierigen Finanzierungsumfeld und der nicht abgeschlossenen Preisfindungsphase überlagert. Weitere knapp 7 % des Transaktionsvolumens entfallen auf Healthcare-Immobilien, die knapp 660 Mio. EUR zum Gesamtumsatz beisteuern.

Portfoliosegment mit sehr schwachem Ergebnis

Mitverantwortlich für den insgesamt stark rückläufigen Investmentumsatz ist nicht zuletzt das schwache Abschneiden im Segment der Portfoliotransaktionen. Hier konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres lediglich ein Umsatz von 1,3 Mrd. EUR notiert werden. Das Vorjahresergebnis wurde damit um fast 89 % verfehlt. Da sich viele Paktverkäufe im eher großvolumigen Marktsegment abspielen, kommt hier das nach wie vor schwierige Finanzierungsumfeld in besonderem Maße zum Tragen. Auf Einzeldeals entfallen 8,48 Mrd. EUR, was einem Anteil von 87 % am Gesamtumsatz entspricht. Im Jahresvergleich wurden mit einzelnen Objekten rund 55 % weniger umgesetzt als im ersten Halbjahr 2022.

Der Anteil ausländischer Käufer liegt erwartungsgemäß knapp zehn Prozentpunkte niedriger als im langjährigen Durchschnitt. Insgesamt haben sie im laufenden Jahr gut 3,24 Mrd. EUR zum Umsatzvolumen beigetragen, was einem Anteil von einem Drittel entspricht. Knapp die Hälfte hiervon steuerten europäische Käufer bei.

A-Standorte mit vergleichbaren Einbußen wie der Gesamtmarkt

“Das Investitionsvolumen in den deutschen A-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) beläuft sich im ersten Halbjahr auf knapp 4,8 Mrd. EUR und verfehlt das Rekordergebnis des Vorjahres um knapp 69 %. Auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um fast 61 % unterboten. Die Entwicklung der deutschen Top-Standorte verläuft damit relativ identisch zum Gesamtmarkt. Vor allem in den großen Investmentstandorten spielt die noch nicht abgeschlossene Preisfindungsphase aber weiterhin eine entscheidende Rolle. Ein wichtiges Indiz hierfür ist die Tatsache, dass es im Core-Segment bislang kaum großvolumige Trophy-Deals gibt, nicht zuletzt deshalb, weil die Verkäufer in der aktuellen Marktsituation kaum mit derartigen Objekten an den Markt geben”, erläutert Nico Keller, Deputy CEO der BNP Paribas Real Estate Deutschland. Unangefochten an der Spitze liegt Berlin, wo ein Transaktionsvolumen von 2,08 Mrd. EUR registriert wurde (-55 %). Auch in der langfristigen Betrachtung schneidet die Hauptstadt noch relativ gut ab, da das Ergebnis nur rund ein Drittel unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegt. Mit weitem Abstand auf Platz zwei folgt München mit 719 Mio. EUR. Mit -54 % bewegt sich der Umsatzrückgang der bayerischen Landeshauptstadt auf einem ähnlichen Niveau wie in Berlin. Auf den weiteren Plätzen folgen dicht beieinander Hamburg mit 464 Mio. EUR (-82 %), Düsseldorf mit 461 Mio. EUR (-76 %), Frankfurt mit 444 Mio. EUR (-87 %) sowie Stuttgart mit 420 Mio. EUR (-51 %). In Frankfurt und Hamburg fiel der Rückgang im Vorjahresvergleich besonderes deutlich aus, was in erster Linie daran liegt, dass in beiden Märkten bislang nur eine Handvoll größerer Transaktionen erfasst werden konnte. Mit einem Investmentumsatz von lediglich 186 Mio. EUR (-71 %) bildet Köln im ersten Halbjahr das Schlusslicht der deutschen A-Standorte.

Renditeanstieg hält noch an

Die Netto-Spitzenrenditen haben sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres weiter aufwärts entwickelt, was vor dem Hintergrund weiterer Zinsschritte der Notenbanken nicht überrascht. Im Bürosegment haben sie im Durchschnitt der A-Standorte um 30 Basispunkte angezogen. Den stärksten Anstieg um 40 Basispunkte verzeichnete Köln mit jetzt 3,95 %. Am geringsten fiel der Zuwachs in Düsseldorf und Frankfurt aus, wo aktuell 4,00 % notiert werden. In Hamburg und Stuttgart liegen die Netto-Spitzenrenditen mittlerweile bei 3,90 %. Der teuerste Standort ist unverändert München mit 3,70 %, womit sich die bayerische Landeshauptstadt knapp vor Berlin mit 3,75 % platziert. Nur geringfügige Zuwächse waren bei Logistikobjekten zu beobachten. Hier legte die Spitzenrendite um 5 Basispunkte auf jetzt 4,00 % zu. Bei Fachmarktzentren (4,60 %) sowie im Segment der Discounter/Supermärkte (4,70 %) ging es jeweils um 20 Basispunkte nach oben. Etwas geringer fiel der Zuwachs bei Shoppingcentern aus, die bereits in den zurückliegenden Quartalen deutlich zugelegt hatten. Hier sind aktuell 5,10 % (+10 Basispunkte) anzusetzen

Perspektiven

“Die aktuellen Investmentumsätze und Rahmenbedingungen sprechen dafür, dass sich die Investmentmärkte auch im zweiten Halbjahr noch in schwierigem Fahrwasser befinden werden. Die Hoffnung auf eine sich schneller rückläufig entwickelnde Inflation, die den Notenbanken mehr Spielräume eröffnen würde, hat sich bislang leider nicht erfüllt. In der Konsequenz spricht alles für weitere, wenn auch voraussichtlich moderate Zinsschritte im zweiten Halbjahr. Hierdurch verlängert sich auch die Preisfindungsphase, deren Abschluss aber Voraussetzung für mehr Sicherheit und Vertrauen auf Investorenseite und damit eine spürbare Belebung der Investmentmärkte ist”, erläutert Nico Keller.

Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen, dass die Dynamik des Annäherungsprozesses Fahrt aufnimmt. Indizien hierfür sind eine steigende Anzahl von Pitch-Anfragen und eine leicht anziehende Abschlussquote im kleinteiligeren Marktsegment. Sollte die Zinserhöhungsphase der Notenbanken im zweiten Halbjahr beendet werden, besteht demzufolge eine realistische Chance, dass spätestens gegen Ende des Jahres die neue Preisbildung abgeschlossen sein könnte, womit sich die Planungssicherheit sowohl für Käufer als auch Verkäufer erheblich verbessern würde. Das ändert aber nichts daran, dass sich die Investmentumsätze auch im zweiten Halbjahr noch auf einem im langfristigen Vergleich geringen und unterdurchschnittlichen Niveau bewegen werden, da, wenn überhaupt, nur sehr wenig Rückenwind von der Konjunkturseite zu erwarten ist. Damit dürften auch die Nutzermärkte als stabilisierender und den Markt nachhaltig belebender Faktor dieses Jahr noch weitestgehend ausfallen.

“Ab dem Jahr 2024 sollten sich aus heutiger Sicht aber die Rahmenbedingungen sukzessive verbessern, was für eine generelle Marktbelebung und damit auch steigende Investmentumsätze sprechen würde. Als wichtige Einflussfaktoren zu nennen sind hier eine langsam wieder anziehende Konjunktur, getragen auch durch einsetzende Nachholeffekte, ein spürbarer Rückgang der Inflation, Planungssicherheit im Finanzierungsumfeld, steigende Flächenumsätze auf den Nutzermärkten sowie tendenziell weiter anziehende Mietpreisniveaus. Die mittelfristigen Perspektiven bieten demzufolge, wie immer in der Recovery nach einer Krisensituation, erhebliche Chancen für Immobilieninvestitionen. Unbestritten ist aber auch, dass die aktuelle geopolitische Lage fundierte und sichere Prognosen zunehmend erschwert und kurzfristige Ereignisse die zu erwartenden Entwicklungen erheblich beeinflussen können”, fasst Zorn zusammen.

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Künstliche Intelligenz und generative AI, virtuelle Welten, grüne Städte, Nachhaltigkeit, Daten:

Wie wird unsere Welt in zehn Jahren aussehen? Welche Trends setzen sich in der Bau- und Immobilienwirtschaft durch und welche Neuerungen vereinfachen zukünftig unseren Alltag? Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch das Innovation Center von Drees & Sommer und beobachtet intensiv allgemeine Technologietrends und Zukunftsszenarien.

10 Zukunftsthesen für die Bau- und Immobilienwirtschaft

These 1 / Klimapositiv & kreislauffähig: Die gebaute Umwelt und ihre Bestandsgebäude sind klimapositiv. Neubauten werden industriell nach Cradle to Cradle-Designprinzipien gebaut.

These 2 / Transformation der Energiewirtschaft: Die Zeit linearer Energieströme ist vorbei und macht Platz für nachhaltige, regenerative Energie. Durch eine gänzliche Dekarbonisierung sichern wir den Weg in eine Zukunft ohne CO2-Belastung.

These 3 / Smart City & Mobility: Städte der Zukunft vereinen Hightech mit Menschlichkeit – Hardware, Software und Soulware formen eine unzertrennliche Einheit. Dadurch wird nicht nur lebenswerter Raum geschaffen, sondern auch die Mobilität für alle Personen- und Güterströme optimiert.

These 4 / Multi-Use- & Wandlungsfähigkeit: Innovative Gebäude, smarte Quartiere und intelligente Städte bieten die Basis für neue Geschäftsmodelle. Dank ihrer Wandlungsfähigkeit und vielseitiger Nutzungsmöglichkeiten sind sie bereit für die Herausforderungen von morgen.

These 5 / Open-Source-Building-Kataster & Smart Data: Datenverschwendung war gestern: Gebäude besitzen frei verfügbare, digitale Informationen mit dezentral organisierten Daten in einem vertrauenswürdigen Netzwerk.

These 6 / Click & Deliver: Ein Durchbruch für die Planung: Künstliche Intelligenz, Modularisierung und Drag & Drop machen es möglich, Gebäude am selben Tag virtuell zu nutzen, an dem sie automatisiert geplant wurden.

These 7 / Autarke Baustelle: In Zukunft wird vermehrt offsite produziert. Roboter auf der Baustelle werden zum Standard – ihr Einsatz auf Baustellen wird bereits bei der Planung berücksichtigt. Die autonome Baustelle steuert sich selbst und wird remote überwacht.

These 8 / Self-Organized Property & Asset Management: Selbst ist das Haus: Sich selbst verwaltende Gebäude und Anlagen sind die Zukunft – Property und Asset Management sowie Finanzdienstleistungen werden digital, dezentral und sicher organisiert.

These 9 / Geschäftsmodelle durch virtuelle Welten: Die Kombination unterschiedlicher Technologien ergibt ein Metaverse, in dem reale Problemstellungen in virtuellen Räumen gelöst, Prozesse verschlankt und neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden.

These 10 / Alles bleibt anders: Es werden Entwicklungen eintreten, die wir heute noch nicht absehen können.

Mehr zu den Zukunftsthesen unter https://www.dreso.com/de/zukunftsthesen.

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Das sind die Ergebnisse der 10. Ausgabe des immowelt Preiskompass für das 2. Quartal 2023:

Preisstabilisation setzt sich fort: Nach deutlichen Rückgängen von bis zu 1.000 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahr pendeln sich die Preise derzeit ein

In 5 von 14 untersuchten Großstädten steigen die Angebotspreise von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal, in 2 Städten bleiben sie stabil

Teuerste Pflaster: In München und Hamburg verteuern sich die Immobilienpreise innerhalb eines Quartals um jeweils 1 Prozent

Immobilien in Berlin weiterhin gefragt: zweites Quartal in Folge kein Preisrückgang

Abwärtstrend hält an: In Frankfurt und Köln sinken die Angebotspreise um jeweils 2 Prozent

Auf und Ab in günstigen Städten: Großstädte im Ruhrgebiet und im Osten mit schwankenden Preisen

Der Preisverfall bei den Immobilienpreisen scheint derzeit gestoppt. Das Niveau ist zwar weiterhin deutlich unter den Höchstwerten im vergangenen Jahr zum Höhepunkt des Immobilienbooms, aber wie schon im 1. Quartal 2023 stabilisieren sich auch im 2. Quartal die Preise weiter. Das verdeutlichen die aktuellen Angebotspreise von Bestandswohnungen aus dem immowelt Preiskompass. Dafür wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht. Zwischen April und Juli sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 7 von 14 untersuchten Großstädten gesunken. In 5 Städten sind die Kaufpreise gestiegen, während in den übrigen 2 Städten das Preisniveau stabil geblieben ist. Die Preisdynamik hat im zurückliegenden Quartal sogar nochmal leicht abgenommen. Im 1. Quartal dieses Jahr sind die Angebotspreise noch in 9 der 14 Städte gesunken. Im 2. Quartal 2022, also zu Beginn der Trendwende, als die Bauzinsen begannen, steil nach oben zu zeigen, verbuchten gar 11 Großstädte rückläufige Zahlen. Zwischenzeitlich zeigte im Jahr 2022 sogar in allen Städten die Preiskurve nach unten.

“Die sich stabilisierenden Preise sind ein gutes Zeichen für den Immobilienmarkt, weil sie verdeutlichen, dass trotz schlechterer Rahmenbedingungen nach wie vor großes Interesse an Immobilieneigentum besteht”, sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director. “Für Käufer mit Erspartem bietet das aktuelle Marktumfeld sogar große Chancen. Durch den geringeren Konkurrenzdruck können sie wieder verstärkt Preisverhandlungen führen. Zudem ist das sichtbare Angebot auf Immobilienportalen und damit die Auswahl an Immobilien so groß wie lange nicht mehr.”

Trotz sich stabilisierender Angebotspreise hat das vergangene Jahr dazu geführt, dass im Vergleich der jeweils 2. Quartale 2022 und 2023 in allen Städten Bestandswohnungen deutlich an Wert verloren haben. In der Spitze beträgt das Minus sogar 10 Prozent.

Leichte Anstiege in München und Hamburg

Auch in den einwohnerstärksten Städten sind trotz großem Druck auf den Immobilienmarkt die Kaufpreise spürbar gesunken. Doch gerade in den attraktiven Metropolen sind Immobilien nach wie vor begehrt, sodass sich die Preise einpendeln und derzeit sogar wieder leicht ansteigen. In München, der mit Abstand teuersten Stadt der Analyse, haben sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in den vergangenen 3 Monaten um 1 Prozent verteuert. Aktuell werden am Markt durchschnittliche Preise von 8.575 Euro pro Quadratmeter verlangt. Nach vier Quartalen mit rückläufigen Preisen erhöhen sich damit die Kaufpreise erstmals wieder. Dennoch ist München nach wie vor knapp 1.000 Euro pro Quadratmeter von der eigenen Preisspitze aus dem April 2022 entfernt, als Wohnraum für 9.517 Euro pro Quadratmeter angeboten wurde.

Die gleiche Entwicklung hat auch Hamburg durchlaufen. Auch an der Elbe sind die Wohnungspreise ein Jahr lang nach unten gegangen, ehe sie im letzten Quartal erstmals wieder gestiegen sind. Nach einem Plus von ebenfalls 1 Prozent kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 6.266 Euro – der zweithöchste Wert aller Städte. Auch Hamburg ist aber deutlich vom Topwert von 6.768 Euro aus dem vergangenen Jahr entfernt.

Seitwärtsbewegung in Berlin, Minus in Köln

Ein etwas anderes Bild zeigt sich hingegen in Berlin. In der Bundeshauptstadt sind die Preise deutlich weniger eingebrochen als anderswo, im Jahresvergleich lediglich um 3 Prozent. Bereits im 1. Quartal zeichnete sich wieder ein leichtes Plus ab, das Einpendeln der Preise setzt sich nun fort. Im April wurden noch im Mittel 5.125 Euro pro Quadratmeter verlangt, aktuell sind es 5.128 Euro, was für eine weitere Stabilisierung des Preisniveaus spricht.

Doch nicht in allen Metropolen sind die Preissenkungen zum Erliegen gekommen. In Köln setzt sich der Abwärtstrend fort. Das 5. Quartal in Folge sinken die Kaufpreise, dieses Mal um 2 Prozent. Käufer müssen derzeit für den Quadratmeter 4.913 Euro zahlen, im April waren es noch 4.997 Euro.

Trend in Frankfurt hält an, in Stuttgart nicht

Genauso wie in Köln haben sich auch in Frankfurt in den letzten 3 Monate die Vorzeichen nicht geändert. Die Bankenmetropole weist wie schon im Vorquartal erneut einen Rückgang von 2 Prozent auf. Innerhalb eines Jahres sind die Kaufpreise somit sogar um 10 Prozent gesunken. Mit aktuell 5.809 Euro pro Quadratmeter liegt der Durchschnittspreis aber nach wie vor auf Platz 3 der größten Städte. In Düsseldorf hat sich der Immobilienmarkt hingegen beruhigt und die Kaufpreise sind nahezu stabil bei derzeit 4.664 Euro. In Stuttgart haben sich die Vorzeichen sogar komplett geändert. Seit dem 1. Quartal 2022 steigen in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs die Angebotspreise wieder leicht. Der Quadratmeter kostet im Juli im Durchschnitt 5.190 Euro – 1 Prozent mehr als noch im April.

Auch in Nürnberg zeigt die Preiskurve wieder nach oben. Die fränkische Großstadt verbucht sogar den stärksten Anstieg der 14 untersuchten Städte. Im vergangenen Quartal verteuerten sich Bestandswohnungen um 2 Prozent auf 3.789 Euro. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, bleibt abzuwarten. Denn im von der Größe und vom Preisniveau vergleichbaren Hannover sind die Angebotspreise im 1. Quartal noch um 1 Prozent gestiegen und nun zuletzt erneut um 2 Prozent auf 3.468 Euro pro Quadratmeter gefallen. Das Hin und Her zeigt, dass der Markt sich vielerorts noch in der Findungsphase befindet. Verkäufer versuchen gerade Preise aufzurufen, für die sich am Markt Käufer finden, ohne dabei zu sehr von den eigenen Preisvorstellungen abzuweichen.

Zick-Zack in Leipzig, Dortmund und Essen

Das Auf und Ab bei den Preisen zeigte sich zuletzt aber nicht nur in Hannover, auch die günstigsten Städte sind davon betroffen. Sowohl in Essen als auch in Dortmund haben sich die Preise von Bestandswohnungen im 1. Quartal noch erhöht und sind dann im 2. Quartal dieses Jahres um jeweils 2 Prozent wieder nach unten gegangen. Beide Städte im Ruhrgebiet liegen zudem auf einem Preislevel von knapp 2.700 Euro pro Quadratmeter.

Auch in Leipzig bewegen sich die Preise seit über einem Jahr auf Zick-Zack-Kurs. In einem Quartal stiegen die Preise, danach sanken sie wieder, ehe sie in den vergangenen 3 Monaten wieder um 2 Prozent teurer wurden. Durch die ständigen Preisschwankungen liegen die Leipziger Kaufpreise von aktuell 2.484 Euro pro Quadratmeter auch nur 3 Prozent oder rund 80 Euro unter dem Vorjahreswert. In Dresden geht die Preisentwicklung hingegen konstant nach unten. Auch wenn sich die Preiskurve allmählich abflacht, steht im vergangenen Quartal ein Minus von 1 Prozent zu Buche. Käufer müssen derzeit im Durchschnitt 2.604 Euro zahlen und damit 10 Prozent beziehungsweise rund 300 Euro weniger als noch vor einem Jahr.

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Krise als Chance:

Quantum zeigt neuen Blickwinkel auf und veröffentlicht Studie mit 6 Chancen für einen nachhaltigen Wandel in herausfordernden Zeiten. So geht die Immobilienwirtschaft gestärkt aus der Krise hervor.

Zinswende, Rekordinflation, Klima- und Energiekrise fordern die gesamte Immobilienwirtschaft heraus. Quantum wagt einen Blick in Richtung Zukunft und zeigt eine neue Perspektive auf. “Aus der aktuellen multiplen und tiefgreifenden Krisensituation lassen sich gleich mehrere Chancen für eine nachhaltige und resiliente Immobilienwirtschaft ableiten”, sagt Dr. André Scharmanski, Leiter Quantum Research. Insgesamt hat Quantum in einer Studie gleich sechs Chancen für die Immobilienbranche in Krisenzeiten identifiziert:

  1. Fokus auf energetisch effiziente Immobilien im Einkauf

Die Energiekrise wird immer mehr zu einem Katalysator für die Energiewende im Gebäudesektor. Warum? Die zunehmende energetische Ausdifferenzierung (z.B. in Form von Bewertungsabschlägen) und die Regulierung (Stichwort stranding assets) zwingen die Immobilienakteure zum Handeln. Insbesondere im Einkauf liegt daher der Fokus auf der Energieeffizienz von Immobilien, die nach Quantum Research-Analyse heute schon als Argument für Preisverhandlungen eingesetzt wird.

  1. Develop-to-Green-Strategien im Bestand

Gleichzeitig gewinnt die Bestandssanierung an Bedeutung. ESG-Knowhow und ganzheitliche Asset Management Kompetenzen rücken zunehmend in den Fokus. Egal wie nachhaltig Neubauten gestaltet werden, ohne wirkungsvolle Fortschritte bei Bestandsobjekten kann die Immobilienwirtschaft keinen entscheidenden Beitrag zu den Klimazielen leisten.

  1. Modulares und serielles Bauen und Sanieren als Investmentchance

Die Baubranche erhofft sich durch serielle und modulare Verfahren einen Geschwindigkeitsschub sowie Kosteneinsparungen. Auch die Bundesregierung setzt stärker auf das Bauen und Sanieren mit vorgefertigten Teilen, denn diese Bauweisen bieten gute Voraussetzungen, um besonders nachhaltige Gebäude mit hohem Energieeffizienzstandard und positiver Ökobilanz zu errichten.

  1. Stärkere Berücksichtigung der grauen Energie bei Investmententscheidungen

Die Klimabilanz eines sanierten Bestands kann gleich oder sogar besser sein als die eines Neubaus. Berechnungen belegen, dass bis zu 80 % der Emissionen auf die Konstruktionsphase bzw. Herstellung von Baustoffen entfallen. Hierzu wurden Klimabilanzen von Gebäuden über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet. Die Emissionen im Betrieb, die durch Wärmeerzeugung und Stromverbrauch entstehen, machen je nach Baujahr im Vergleich nur einen geringen Teil aus.

  1. Stärkere Anreize zur Investition in geförderten Wohnungsbau

Während der jahrelangen Niedrigzinsphase waren öffentliche Förderkredite gegenüber marktüblichen Krediten für viele Investoren nicht attraktiv. Die Zahl der geförderten Neubauten ist entsprechend gesunken. Eine Hochrechnung von Quantum Research zeigt: 2021 ist in Deutschland alle elf Minuten eine geförderte Wohnung vom Markt verschwunden, aber nur alle 24 Minuten eine neue hinzugekommen. Nun hebt der Zinsanstieg den Anreiz zur Investition in geförderten Wohnungsbau, denn die regionalen Förderdarlehen sind deutlich günstiger als die Kredite für freifinanzierten Wohnungsbau.

  1. Großstädte und deren Umland bleiben nachhaltig attraktive Investmentstandorte

Nach der Pandemie hat die Wohnungsnachfrage in Städten wieder neuen Schwung erfahren. Im Kontext der Zins- und Energiewende ist darüber hinaus von einer rückläufigen Zersiedlung auszugehen. Wesentlicher Grund sind die drastisch gestiegenen Bauzinsen, die bereits im vergangenen Jahr zu einem Rückgang der Bauzusagen für Einfamilienhäuser um 25 % führten. Das betrifft vor allem “Schwellenhaushalte”, die in der Niedrigzinsphase am Rande der Speckgürtel gerade so Eigentum finanzieren konnten. Ein weiterer Faktor: Die CO2-Bilanz von Haushalten in zersiedelten Vorstädten ist 2- bis 4x höher als in innerstädtischen Vierteln.

Krise als Chance: Stetige Weiterentwicklung

“In Krisenzeiten ist es wichtig, trotz aller Verwerfungen die stetige Weiterentwicklung nicht aus dem Blick zu verlieren. Es geht darum, die Krise als guten Moment zu nutzen, um einen Wandel einzuleiten. Das gilt auch für die Immobilienwirtschaft und insbesondere für das Thema Nachhaltigkeit. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln”, sagt Dr. André Scharmanski.

Über Quantum

Die unabhängige Quantum Immobilien AG steht seit der Gründung im Jahr 1999 für zukunftsweisende Projektentwicklung, attraktive institutionelle Anlageprodukte und ganzheitliches Management von Immobilieninvestments. Im Fokus der Aktivitäten stehen deutsche Metropolregionen.

Im Geschäftsbereich Projektentwicklung werden sowohl eigene Projekte als auch Joint Ventures im Rahmen unternehmerischer Beteiligungen realisiert – so entstanden bisher 80 Immobilien mit einer Fläche von über 1.800.000 m². Das Transaktionsvolumen beträgt rund 5,2 Mrd. €.

Im Fondsgeschäft bietet Quantum über die eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft maßgeschneiderte Lösungen für institutionelle Investoren an, etwa Immobilien-Spezialfonds oder alternative Investmentprodukte. Die Assets under Management belaufen sich auf ca. 11,3 Mrd. €.

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Quantum Immobilien AG, Dornbusch 4, 20095 Hamburg, Tel: +49(0)40-41 43 30-0, www.quantum.ag

Ende des Preisverfalls in Sicht. Mieten in Berlin explodieren.

Die VALUE AG hat die Immobilienmarktdaten zum zweiten Quartal 2023 vorgelegt und informiert im VALUE Data Insights über die aktuellen Entwicklungen.

  • Die Preise sind im 2. Quartal 2023 weiter gesunken allerdings schwächer als im Vorquartal
  • Wohnungspreise sinken bundesweit nur noch um -1,1%
  • Eigenheimpreise sinken bundesweit nur noch um –1,8%
  • Im Juni erstmalig wieder leicht steigende Preise gemessen
  • Mieten steigen bundesweit wieder stärker als im Vorquartal um +0,9%
  • Mieten in Berlin explodieren mit >18% zum Vorjahr
  • Regional Insight zum Immobilienmarkt der Region Leipzig vorgelegt

Die Preise am Wohnungsmarkt fallen bundesweit weiter, aber der Preisrückgang flacht im zweiten Quartal ab. Auf Monatsebene wurden erstmals seit einem Jahr wieder steigende Wohnungspreise gemessen. Am Mietwohnungsmarkt steigen die Preise weiter, in einzelnen Städten sogar extrem. Der angespannte Mietmarkt sorgt für ein Ende des Preisverfalls am Kaufmarkt.

Die Angebotspreise für Wohnungen sinken das vierte Quartal in Folge, mit −1,1 % im Vergleich zum Vorquartal flacht der Rückgang allerdings ab. Die Zahl offener Verkaufsvorgänge steigt noch weiter, der Zuwachs ist aber geringer als im Vorquartal. Im 2 Quartal sind etwa 38 % mehr Wohnungen im Angebot als im Vorjahresquartal.

Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sinken derweil das dritte Quartal in Folge, aber auch hier zeigt sich eine Abschwächung der Preisabschläge: Sie sanken im Vergleich zum ersten Quartal 2023 nur noch um −1,8 %. Im Vergleich zum Vorjahr messen wir wie für Wohnungen ein Abflachen der Angebotsausweitung. Zurzeit sind 38 % mehr Häuser auf dem Markt als im selben Zeitraum des letzten Jahres.

Der Mietwohnungsmarkt wird davon unbeeindruckt teurer: Mit einem Plus von 0,9 % steigen die Mieten wieder etwas stärker als im Vorquartal. Das Mietwohnungsangebot bleibt weiter sehr knapp und stagniert auf niedrigem und teils extrem niedrigem Niveau, wie in Berlin zum Beispiel.

„Das Ende des Preisverfalls ist in Sicht, wir sehen auf Monatsebene sogar bereits erste positive Preissignale. Nach einer Phase der Verunsicherung beginnt nun die Neuausrichtung des Marktes, hin zu einer neuen Stabilität.“ kommentiert Sebastian Hein, Leiter von VALUE Marktdaten und ergänzt: „Die ohnehin schon angespannte Situation an den Mietmärkten wird sich noch weiter verschärfen. Es droht eine Superknappheit. Diese aufziehende Superknappheit sorgt an den Wohnungsmärkten für eine Stabilisierung der Kaufpreise.“  „Im Gegensatz zum Investmentmarkt haben die Selbstnutzernachfrager:innen weniger Alternativen und weniger Verhandlungsmacht. Wenn Sie nicht kaufen, bleiben sie im Mietmarkt hängen und hier wird es in spätestens zwei Jahren richtig ungemütlich. Der Investmentmarkt auf der anderen Seite kann angesichts der Gemengelage langfristig mit steigenden Kapitalwerten rechnen.“ führt Hein fort.

Preisentwicklung in A- und B-Städten

In den Metropolen insgesamt sanken die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen seit dem letzten Jahr um −5 %. Dieser Rückgang wäre ohne die Entwicklung in der Bundeshauptstadt noch drastischer ausgefallen, dort stagnierten die Preise im Vergleich zum 1. Quartal 2022 (−0,1 %). In Köln gibt es mit −5,6 % ein klares Minus, in Hamburg (−10,2 %), Düsseldorf (−10,5 %) und Frankfurt am Main (−11,6 %), München (−12,5 %) und Stuttgart (−14,2 %) fällt der Rückgang weit stärker aus.

Vergleich zum letzten Quartal zeigt sich in Berlin sogar schon wieder ein kleines Plus bei der Preisentwicklung gebrauchter Eigentumswohnungen (0,1 %), in Düsseldorf (−0,5 %), Köln (−0,9 %), Hamburg (−1,4 %), Frankfurt am Main (−1,8 %) und München (−2 %) ist das Vorzeichen weiterhin negativ.

Auch bei den Mieten sticht Berlin erneut heraus, dort explodierten die Mietpreise gebrauchter Wohnungen auf Jahressicht erneut (18,3 %). Mit großem Abstand dahinter folgen Köln (5,5 %) und München (4,1 %), Hamburg (3,8 %) sowie Düsseldorf (3,4 %). In Frankfurt am Main (2,9 %) und Stuttgart (1,6 %) war der Anstieg am geringsten. Auch im Vergleich zum letzten Quartal sind die Mieten mit 3,2 % in Berlin am stärksten gestiegen, dahinter folgen Hamburg (2,4 %), Köln (2,2 %), Frankfurt am Main (1,1 %) und München (1 %) sowie Stuttgart (0,9 %). In Düsseldorf (0 %) gab es keine Bewegung.

Auch in den B-14 Städten sind die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem letzten Quartal mit −1,1 % insgesamt rückläufig, in Mainz (−4 %), Bremen (−3,4 %) und Karlsruhe (−2,8 %) ist der Rückgang am stärksten, Münster (1,4 %) und Aachen (2,5 %) liegen leicht im Plus. Auf Jahressicht gab es diesmal insgesamt einen klaren Rückgang von −8,7 %, in Essen (−4 %) war der Rückgang am kleinsten. Am stärksten sind die Preise in Hannover (−11,5 %) und Mainz (−11,8 %) gefallen.

Bei den Mieten ist Karlsruhe mit einem Plus von 6,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal diesmal Spitzenreiter unter den B-14 Städten, vor Bremen (5,4 %) und Essen (4,7 %). Am Ende der Skala rangieren Aachen (1,5 %), Hannover (1,5 %) und Dresden (1 %). Städte mit negativem Vorzeichen gibt es nicht.

Regional Insight: Fokus auf Mieten und Kaufpreise in der Region Leipzig

Fokus des Regional Insights ist diesmal der Raum Leipzig. Die Region liegt im Nord-Westen Sachsens und umschließt die Stadt Leipzig sowie die beiden Kreise Leipzig und Nordsachsen.

Die Preise für Eigentumswohnungen sanken im Vergleich zum Vorjahr mit −4,6 % weniger stark als im bundesweiten Schnitt (−6,3 %). Auch die Einfamilienhauspreise sind – anders als im Bundesdurchschnitt (−6,1 %) – mit −4,5 % weniger stark rückläufig, wobei das Preisniveau jeweils weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Umgekehrt zeigt die Region zurzeit eine höhere Mietdynamik und liegt mit einem Plus von 3,9 % über dem Bundesdurchschnitt mit einem Plus von (3,5 %).

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Transaktionsvolumen bleibt auch zum Halbjahr mit 15 Milliarden Euro extrem niedrig

An der grundlegenden Zurückhaltung der Investoren beim Kauf und Verkauf von Immobilien hat sich auch im zweiten Quartal 2023 nichts geändert: Die aktuell in der Statistik stehenden 14,9 Milliarden Euro für das erste Halbjahr entsprechen in etwa dem Volumen aus 2012 und im langjährigen Schnitt liegt der aktuelle Wert sogar um 53 Prozent darunter, so der das internationale Immobilienberatungsunternehmen JLL. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein Minus von 59 Prozent. Was nach wie vor fehlt, sind größere Transaktionen – insbesondere im Bürosektor und bei Portfolios.

Vor diesem Hintergrund muss die Frage, ob der Investmentmarkt wieder vollumfänglich funktioniert, mit einem klaren Nein beantwortet werden. Spiegelbild dessen ist ein Transaktionsvolumen, welches in den Monaten April bis Juni mit 7,1 Milliarden Euro sogar noch unter dem Wert der ersten drei Monate dieses Jahres von 7,8 Milliarden Euro lag. Keimte zu Beginn des Jahres noch die Hoffnung auf eine deutliche Belebung in der zweiten Jahreshälfte, muss nun nüchtern festgestellt werden, dass sich eine solche wohl erst im nächsten Jahr zeigen wird.

Dr. Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany: “Das rapide Zinswachstum und Banken, die bei der Kreditvergabe zurückhaltend agieren, haben den generellen Ask-Bid-Gap bislang kaum verringert. Allerdings sehen wir, dass der Kapitaldruck auf der Verkäuferseite aufgrund der hohen Betriebs- und Refinanzierungskosten stetig steigt. Auf der anderen Seite sind sich viele Käufer in ihren Planungen mittlerweile sicher und nicht bereit, zum weiterhin vielerorts alten Preisniveau einzukaufen.”

Die jüngsten Ankündigungen der Europäischen Zentralbank, ihren Zinserhöhungskurs – wenn auch abgeschwächt – fortzusetzen, bilden nach wie vor die wesentliche Grundlage für den Blick aufs kommende Jahr. Denn damit verbunden ist eine nach wie vor schwierige Preisfindung und eine Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Immobilienrenditen und ihrem als adäquat anzusehenden Abstand zu der (nominalen) Verzinsung von langlaufenden Staatsanleihen. Mit jeder neuen Zinserhöhung steigt der Druck auf die Renditen, weil alternative Anlage an Attraktivität gewinnen. Gleichzeitig steigen in einem solchen Szenario auch die Immobilienquoten institutioneller Investoren, auch wenn diese gar keine neuen Immobilien in ihr Portfolio aufgenommen haben. “Dies ist auch einer der wesentlichen Unterschiede zur Finanzkrise 2008/2009, als die Immobilienquoten niedrig waren und es entsprechenden Investitionsspielraum gab, was zu einer relativ schnellen Erholung der Investmentmärkte geführt hat”, analysiert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Andererseits gibt es auch einen weiteren Unterschied zur Finanzkrise, der hoffnungsvoll stimmt: “Während damals vor allem als sicher empfundene Core-Produkte nachgefragt wurden, weil auch die Vermietungsmärkte stark schwächelten, liegt der Fokus der Investoren aktuell eher auf Valueadd-Immobilien, also solche Produkte, bei denen Abstriche in Bezug auf ESG-Kriterien oder der Restlaufzeiten der Mietverträge gemacht werden müssen. Investoren, die über entsprechende Expertise und Kapazitäten verfügen, sehen hier eine Möglichkeit, Wertsteigerungen zu generieren.” Es geht also darum, detailliert die Optionen zu prüfen, entsprechend lange dauern dann auch die Transaktionsprozesse, bis schließlich ein Abschluss zustande kommt.

Prognose für Gesamtjahr liegt bei 40 Milliarden Euro – leichte Belebung bis Jahresende erwartet

Vordergründig bleibt also Abwarten auch zum Ende des ersten Halbjahrs das Gebot der Stunde. Dennoch bietet der Markt auch jetzt Investitionsmöglichkeiten, insbesondere für eigenkapitalstarke Käufer. “Und in den Sektoren, in denen sich das Repricing bereits deutlicher manifestiert hat, wie zum Beispiel im Einzelhandelssektor, oder bei denen strukturelle Indikatoren für eine hohe Nachfrage sorgen wie Logistik und Wohnen, rechnen wir mit einer leichten Belebung des Marktgeschehens in den nächsten Monaten”, sagt Scheunemann. Die Verkaufsbereitschaft werde aus den genannten Gründen wieder steigen. “Unsere Prognose für das Transaktionsvolumen 2023 setzen wir nun bei 40 Milliarden Euro an. Das entspräche in etwa dem Ergebnis des Jahres 2012 und läge um rund 47 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt”, prognostiziert Helge Scheunemann.

Für Büroimmobilien herrscht – neben der Suche nach dem richtigen Preis – weiterhin große Unsicherheit über die Zukunft dieser Assetklasse. Nachrichten aus den USA über steigende Leerstände und einer nur sehr schleppenden Rückkehr der Beschäftigten in die Büros der Metropolen tragen zwar nicht zur Beruhigung bei. Doch die USA sind nicht Deutschland und die Unterschiede müssen erklärt werden, um die Skepsis mancher internationaler Investoren auszuräumen. Jan Eckert, Head of Capital Markets JLL DACH: “Die Situation der US-Büromärkte ist absolut nicht vergleichbar mit Europa und auch nicht mit Deutschland. Trotzdem findet auch bei uns eine Auslese im Büromarkt statt. Wir gehen aber davon aus, dass das Bürosegment auch in Zukunft eines der wichtigsten Segmente im Immobilieninvestmentmarkt bleiben wird.”

Aufgrund der strengen Investitionskriterien und der zumeist inbegriffenen Heterogenität der Immobilien stehen auch Portfolios aktuell in der Gunst der Investoren nicht ganz oben. Lediglich 5,1 Milliarden Euro entfallen auf solche Paketverkäufe und das, obwohl sieben der zehn größten Transaktionen des Jahres auf Portfolios entfallen. Das Minus gegenüber dem Vorjahr fällt denn auch mit 68 Prozent noch etwas stärker ins Gewicht als für Einzeltransaktionen (minus 51 Prozent). “Das Gros der Investoren fokussiert sich im Moment eher auf kleinvolumige Transaktionen zwischen 40 Millionen und 80 Millionen Euro, die einfacher zu finanzieren sind. In diesem Segment sind dann allerdings vor allem eigenkapitalstarke Investoren aktiv”, beobachtet Eckert. Entsprechend gering fällt der Anteil der Großdeals aus: Im ersten Halbjahr wurden nur 20 Abschlüsse jenseits der 100-Millionen-Euro-Grenze gezählt; im Vorjahreszeitraum waren es noch 69.

Bei den Assetklassen zeigt sich im Vergleich zum ersten Quartal 2023 keine Veränderung. Der Living-Sektor, zu dem unter anderem Wohn- und Pflegeimmobilien gehören, bleibt mit 5,02 Milliarden Euro nach wie vor führend. Der Anteil liegt zum Halbjahr bei rund 34 Prozent, hat damit seinen Abstand gegenüber den anderen Sektoren weiter ausgebaut und wird in erster Linie getragen durch den Teilverkauf eines Wohnungsportfolios von Vonovia an Apollo (Südewo-Portfolio) für rund eine Milliarde Euro. Büroimmobilien kommen auf insgesamt 3,07 Milliarden Euro. Damit entfällt bislang nur jeder fünfte investierte Euro auf Büros. Immerhin: Neben dem Living-Bereich konnten in den Sektoren Logistik, Hotels und Mischnutzung leichte Transaktionszugewinne gegenüber dem ersten Quartal des Jahres verbucht werden.

Transaktionsvolumen der sieben Metropolen weiter schwach – nur Stuttgart im Plus

Gerade Büroimmobilien wurden in der Vergangenheit überwiegend in einer der großen Metropolen gehandelt. Entsprechend der aktuellen Zurückhaltung auf Käufer- und Verkäuferseite leidet auch das Transaktionsgeschehen in den sieben Immobilienhochburgen. Nur sieben Milliarden Euro konnten registriert werden, ein Minus von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch hier heißt es “Back to 2012” – denn das war das letzte Jahr, in dem es noch weniger waren.

Besonders betroffen ist nach wie vor Frankfurt. Hier hat sich das Vorjahresminus von 84 Prozent gegenüber dem vergangenen Quartal kaum verringert. Kaum besser erging es Hamburg, hier wurden mit rund 740 Millionen Euro zwar gut 100 Millionen mehr verkauft als in der Bankenmetropole, aber das Minus liegt mit 80 Prozent auf ähnlichem Niveau. Und doch gibt es einen Lichtblick: In Stuttgart konnten Immobilien im Volumen von 810 Millionen Euro veräußert werden. Das bringt der baden-württembergischen Landeshauptstadt nicht nur Platz drei im aktuellen Ranking hinter Berlin (2,8 Milliarden Euro) und München (eine Milliarde Euro), sondern ebenso ein recht bemerkenswertes Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das in erster Linie durch Wohnimmobilien aus dem Südewo-Portfolio getragen wird.

Renditeanstieg geht weiter – Risikospread steigt bei Immobilien weiter an

Zwar ist es nach wie vor schwierig, die weitere Zinsentwicklung einzuschätzen, dennoch bleibt festzuhalten, dass die Volatilität deutlich nachgelassen hat. Sowohl die Finanzierungszinsen (fünfjährige Swap-Rates) haben sich in den vergangenen Monaten im Korridor zwischen 3,0 und 3,2 Prozent stabilisiert als auch die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen, die aktuell bei 2,4 Prozent notieren. Der Risikoaufschlag für Immobilien ist damit auf knapp 140 Basispunkte gestiegen, wenn als Grundlage die aktuelle durchschnittliche Spitzenrendite für Büros in den sieben Topstandorten herangezogen wird, die im Vergleich zum Vorquartal um 25 Basispunkte auf jetzt 3,78 Prozent gestiegen ist.

In Relation zu den Finanzierungszinsen inklusive der Bankmargen bleibt nach wie vor eine Lücke von etwas mehr als 90 Basispunkten, ein positiver Hebeleffekt lässt sich somit noch nicht wieder darstellen. Das gilt für alle Assetklassen, deren Renditen unter vier Prozent liegen. Für Einzelhandelsimmobilien liegen die Spitzenrenditen in Teilbereichen jedoch wieder zum Teil deutlich über den Finanzierungskonditionen. So notieren die Renditen für Fachmarktzentren bei 4,4 Prozent, für Shoppingcenter weiterhin bei fünf Prozent und für einzelne Fachmärkte werden aktuell sogar 5,5 Prozent gezahlt. Auch im Logistiksegment hat sich der Renditeanstieg gemäßigt fortgesetzt, hier ist ein Plus von zehn Basispunkten gegenüber dem ersten Quartal auf nun 4,03 Prozent zu beobachten. “Die sich stärker akzentuierende inverse Zinsstruktur gibt dennoch Hoffnung, dass sich die Zinsen früher oder später wieder dem Renditeniveau anpassen werden und nicht umgekehrt”, gibt Eckert einen Ausblick.

Bis zum Jahresende rechnet JLL über alle Assetklassen und Sektoren hinweg mit weiteren Renditeanstiegen. Diese werden sich aller Voraussicht nach zwischen zehn (Geschäftshäuser und Logistik) und 50 Basispunkten (Büros) bewegen. “Auch diese Entwicklung unterstützt unsere eingangs gestellte These, dass sich gegen Ende des Jahres die Transaktionsdynamik etwas beschleunigen sollte”, sagt Helge Scheunemann. Hinzu kommt eine nach wie vor nach oben gerichtete Entwicklung bei den Mietpreisen. Diese werden die infolge der Renditeanstiege sich manifestierenden Wertverluste zwar nicht ausgleichen, aber zumindest abmildern.

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BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Wohn-Investmentmarkt für Q2 2023

Das sehr verhaltene Investmentgeschehen des ersten Quartals setzte sich im zweiten Quartal fort. Damit bleibt das Investmentvolumen auf den deutschen Wohn-Investmentmärkten im ersten Halbjahr weiterhin hinter den Vorjahren zurück, jedoch ist eine leichte Belebung zu verzeichnen. Bundesweit wurden in den vergangenen sechs Monaten 2,63 Mrd. EUR in größere Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) investiert. Damit wurde das Halbjahresergebnis des Vorjahres mit 63 % deutlich verfehlt. Auch der langjährige Durchschnitt wurde um 69 % unterschritten. Eine sich abzeichnende erste Zinspause im Herbst dürfte für eine spürbar höhere Marktdynamik zum Jahresende und insbesondere im kommenden Jahr sorgen. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Nach Ende des ersten Halbjahres 2023 belief sich das Investitionsvolumen auf nur rund 2,63 Mrd. EUR. Somit wurde das schlechteste erste Halbjahr seit 2011 verzeichnet. Die Investitionsaktivitäten auf den deutschen Wohn-Investmentmärkten haben auch im zweiten Quartal nicht wesentlich an Fahrt aufnehmen können. Neben einigen makroökonomischen Unsicherheiten haben die erschwerte bzw. verteuerte Fremdkapitalfinanzierung – befördert durch den straffen Zinsanhebungszyklus – weiterhin für ein sehr verhaltenes Transaktionsgeschehen gesorgt. Die Preisfindungsphase ist dabei noch nicht abgeschlossen, sodass zwischen Kauf- und Verkaufsgesuchen größtenteils noch Preisdifferenzen bestehen. Es mangelt daher weiter an der Realisierung von marktbereitenden großvolumigen Deals. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass solche Phasen selten lange andauern. Als erstes Anzeichen dafür, dass bereits einige neue Käufer versuchen, in den Markt einzutreten, kann der hohe Anteil von US-amerikanischem Kapital gewertet werden. Spätestens im kommenden Jahr dürfte ein Großteil der notwendigen Bewertungskorrekturen und Preisanpassungen stattgefunden haben. Durch gesunde Fundamentaldaten, günstigere Bewertungsrelationen und der “Fear of missing out”, dürfte wieder frisches Kapital in die deutschen Wohn-Investmentmärkte fließen”, fasst Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH, die weiteren Aussichten zusammen.

Großvolumiges Segment gewinnt wieder Anteile, Markt jedoch weiter kleinteilig

Sehr geringe Investitionsaktivitäten im großvolumigen Segment sind ein Grund für das niedrige Gesamtvolumen. Das Segment über 100 Mio. EUR kommt zwar auf einen relativ hohen Umsatzanteil von 41 %, absolut betrachtet sind jedoch vier registrierte Großtransaktionen mit einem kumulierten Volumen von 1,08 Mrd. EUR im langjährigen Vergleich sehr wenig (Ø 10 Jahre: 5,03 Mrd. EUR). Hingegen zeigt sich das Segment der mittelgroßen Deals (50-100 Mio. EUR) mit einem Anteil von 21 % deutlich lebhafter (Ø 10 Jahre: 17 %). Das durchschnittliche Investmentvolumen je Deal betrug nur rund 35 Mio. EUR. Somit ist der Markt nach wie vor wesentlich kleinteiliger als in den vergangenen Jahren.

Ältere Bestandsobjekte und Projekte am gefragtesten

Das Fehlen von institutionellen Investoren am Markt und das geringe Investitionsvolumen hat auch seine Spuren in den Anteilen der einzelnen Assetklassen hinterlassen. Bestandsportfolios mit großem Volumen dominieren gewöhnlich das Investmentgeschehen (10-Jahresdurchschnitt: 52 %), kamen jedoch im ersten Halbjahr auf gerade einmal knapp 11 %. Ältere Bestandsobjekte waren mit einem Anteil von 46 % verhältnismäßig stark gesucht (Ø 10 Jahre: 17 %). Auch Projekte bzw. Forward Deals kommen ebenfalls auf einen weit überdurchschnittlichen Anteil von gut 40 % (Ø 10 Jahre: 24 %). Nach wie vor scheinen Investoren zunächst ihre älteren Bestandsobjekte zu veräußern, um sich größeren Risiken in ihren Portfolios zu entledigen.

US-amerikanisches Kapital kommt zurück

Als ein positives Zeichen für neue attraktive Opportunitäten auf den deutschen Wohn-Investmentmärkten kann die Rückkehr von US-amerikanischem Kapital gewertet werden. Während im ersten Quartal amerikanische Käufer dem Markt weitestgehend ferngeblieben sind, wurden im zweiten Quartal immerhin zwei großvolumige Transaktionen verzeichnet. US-amerikanisches Kapital kommt mit rund 22 % auf einen weit überdurchschnittlichen Anteil (Ø 10 Jahre: 6 %). Ebenfalls waren Käufer aus dem europäischen Ausland mit einem Anteil von knapp 17 % überdurchschnittlich vertreten. Hingegen kommen deutsche Käufer auf einen Anteil von gut 58 %. Für gewöhnlich dominiert deutsches Kapital noch deutlicher den deutschen Wohn-Investmentmarkt (Ø 10 Jahre: 75 %). Die beiden stärksten Käufergruppen Investment Manager und Family Offices steuerten mit 26 % (Ø 10 Jahre: 9 %) bzw. 22 % (Ø 10 Jahre: 4 %) weit überdurchschnittliche Anteile zum Investmentvolumen bei. Im Wesentlichen dürfte die nach wie vor hohe Ausstattung mit Eigenkapital das rege Kaufinteresse dieser beiden Käufergruppen erklären. In den letzten zehn Jahren sorgten für gewöhnlich Immobilien AGs/REITs (Ø 10 Jahre: 32 %) für eine starke Nachfrage. Im ersten Halbjahr konnte jedoch kein einziger Deal verzeichnet werden. Diese Investoren wurden vielmehr auf der Verkäuferseite aktiv, z. T. aufgrund von notwendigen Verkäufen durch Bewertungskorrekturen sowie einer deutlich verteuerten Beschaffung von Fremdkapital.

Berlin und München relativ stark, Investments weiterhin vorwiegend in A-Städten

In den ersten sechs Monaten suchten Investoren besonders stark das solide Investmentumfeld der A-Städte auf. Auf diese entfiel ein Anteil von knapp 67 % (Ø 10 Jahre: 42 %). Die Bundeshauptstadt dominiert nicht mehr so stark den Markt wie noch im ersten Quartal, kommt aber mit 790 Mio. EUR immer noch auf einen überdurchschnittlichen Anteil von 30 %. Berlin erreicht somit einen Anteil, der rund 10 Prozentpunkte höher als im Vorjahr und gegenüber dem langjährigen Durchschnitt liegt. Hingegen nicht ungewöhnlich ist, dass Hamburg, Frankfurt, Köln und Düsseldorf jeweils nur auf Umsatzanteile im einstelligen Prozentbereich kommen. Ein deutlich positiveres Signal sendet München mit einem weit überdurchschnittlichen Umsatzanteil von 24 %. Mit rund 621 Mio. EUR wurde im ersten Halbjahr in München das zweithöchste Volumen (nach 2021) der letzten zehn Jahre investiert. Wesentliche Anteile daran hatten die beiden Großdeals: Vonovia veräußerte mit den “Gmunder Höfen” zwei Neubauprojekte in Obersendling und die Stadt München hat 23 Mehrfamilienhäuser (Bestand) in Schwabing-West erworben.

Weiterer Anstieg der Netto-Spitzenrenditen gegenüber Q1 2023

Parallel zu den Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank hat sich auch die Fremdkapitalfinanzierung weiter verteuert. Gleichzeitig legten auch die Netto-Spitzenrenditen für Neubauobjekte im zweiten Quartal nochmals spürbar zu. Der Anstieg gegenüber dem ersten Quartal 2023 bewegte sich im Bereich zwischen 35 und 50 Basispunkten. Nach wie vor ist München der teuerste Standort (3,35 %). Dahinter rangieren bei 3,40 % Berlin, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart. Für die beiden günstigsten Standorte Düsseldorf und Köln werden aktuell 3,50 % angesetzt.

Perspektiven

“Das erste Halbjahr ist ein Beleg für die weiter andauernde Preisfindungsphase auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt. Dennoch zeigen erste marktbereitende Deals, wie bspw. der Vonovia-Deal in München, dass sich Käufer- und Verkäuferseite wieder annähern. Die jüngsten Aussagen der EZB lassen erkennen, dass das 2-%-Inflationsziel oberste Priorität genießt. Trotz der Entschlossenheit der Währungshüter ist davon auszugehen, dass ein Großteil im Zinserhöhungszyklus bereits vollzogen wurde. Aufgrund des zu erwartenden Rückgangs der Inflation ist im zweiten Halbjahr nur noch mit kleineren Zinsschritten bzw. einer Zinserhöhungspause zu rechnen. Gleichzeitig dürfte in den kommenden Monaten ein erster Gewöhnungseffekt eintreten. Investoren werden langsam das sich stabilisierende Zinsniveau als neue Realität akzeptieren und wieder in den Investitionsmodus umschalten. Denn die Fundamentaldaten auf der Nachfrageseite, die sehr geringen Neubauvolumina sowie deutliche Mietpreissteigerungen und wieder steigende Mietrenditen dürften perspektivisch für einen deutschen Wohn-Investmentmarkt mit relativer Stärke sprechen. Aufgrund des schwachen ersten Halbjahrs und weniger großvolumiger Transaktionen ist für 2023 noch mit einem unterdurchschnittlichen Investmentvolumen zu rechnen. Spätestens 2024 dürften jedoch die Karten neu gemischt werden, gesunde Preisanpassungen nachgeholt worden sein und wieder frisches Kapital in Wohnimmobilien fließen”, fasst Christoph Meszelinsky die weiteren Aussichten zusammen.

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Rahmenbedingungen für Transaktionen verbessern sich, Vonovia-Deals stützen Markt

Rückläufige Inflationsraten und ein stabileres Zinsniveau haben sich im zweiten Quartal 2023 positiv auf die Wohninvestmentmärkte ausgewirkt. Nach einer Analyse des Immobiliendienstleisters JLL fällt das Transaktionsvolumen* mit 2,35 Milliarden Euro höher aus als im ersten Quartal dieses Jahres, als Abschlüsse in Höhe von 2,1 Milliarden Euro erzielt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren halten sich die Investoren allerdings nach wie vor zurück. In den vergangenen fünf Jahren lag das Transaktionsvolumen im Schnitt bei 3,7 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es drei Milliarden Euro.

Für das erste Halbjahr 2023 summieren sich die Abschlüsse auf rund 4,5 Milliarden Euro und rund 20.500 Einheiten, davon knapp 13.000 im zweiten Quartal. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 entspricht das einem Rückgang um circa 37 Prozent sowohl bei den gehandelten Einheiten als auch beim Transaktionsvolumen.

“Es sind weiterhin viele Deals in der Pipeline und Käufer und Verkäufer nähern sich bei ihren Preisvorstellungen weiter an. Die Transaktionsprozesse sind teilweise immer noch recht lang, die Abschlusswahrscheinlichkeit nimmt dafür aber kontinuierlich zu. Für die zweite Jahreshälfte bin ich deswegen positiv gestimmt und rechne mit einer weiteren, leichten Marktbelebung”, sagt Michael Bender, Head of Residential JLL Germany.

Unterstützt werde das aktuelle Marktgeschehen durch zwei Großtransaktionen, die im zweiten Quartal abgeschlossen wurden. Zum einen erwarb Apollo im Rahmen einer Joint-Venture-Struktur für mehrere Versicherungen und andere langfristig orientierte Investoren für einen Kaufpreis von rund einer Milliarde Euro eine Minderheitsbeteiligung von knapp 30 Prozent am Südewo-Portfolio von Vonovia. Zum anderen hat CBRE Investment Management für rund 560 Millionen Euro fünf Gebäude mit 1.350 Wohneinheiten in Frankfurt, Berlin und München erworben. Verkäufer war auch hier Vonovia. “Dass solche Transaktionen zustande kommen, ist ein gutes Signal für den Markt. Es könnte den einen oder anderen davon überzeugen, dass für beide Seiten attraktive Transaktionen gegenwärtig möglich sind und andererseits die Marktteilnehmer dafür sensibilisieren, dass das komplexe Marktumfeld eben auch komplexere Lösungen wie Joint-Venture-Strukturen oder anderweitige Kooperationen erfordert”, meint Bender.

Kleine Deals beherrschen das Marktgeschehen

Abgesehen von diesen beiden Abschlüssen kamen im zweiten Quartal hauptsächlich kleinvolumige Deals mit einer durchschnittlichen Größe von nur 14 Millionen Euro zustande. Mit insgesamt 53 registrierten Transaktionen lag die Marktaktivität um ein Drittel niedriger als im Vorjahresquartal (78 Transaktionen), im Vergleich zum ersten Quartal (40 Transaktionen) steht dagegen ein Plus von ebenfalls knapp einem Drittel. “Bei einer insgesamt nur langsamen Belebung des Wohninvestmentmarkts und einer Vielzahl sehr kleiner Deals bleibt damit auch die Intransparenz in der aktuellen Situation in Bezug auf das marktgerechte Preisniveau hoch”, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Das führe dazu, dass einige Marktakteure lieber abwarten und Investitionsentscheidungen zurückstellen.

Bodenbildung bei den Kaufpreisen und bei den Kreditkonditionen in Sicht

Dennoch mehren sich die Anzeichen, dass sich die Preiskorrekturen im zweiten Quartal fortgesetzt haben und damit die größten Preisanpassungen infolge des stark gestiegenen Zinsniveaus bereits erfolgt sind. “Bei den Preisen sehen wir eine sich nähernde Bodenbildung, die mit der Zinsentwicklung korreliert. Dennoch wird es voraussichtlich mindestens noch eine weitere Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr geben”, erläutert Scheunemann.

Zuletzt hat die Volatilität am Kreditmarkt deutlich abgenommen, wodurch die Preiskalkulation für Investoren grundsätzlich einfacher geworden ist. Gleichzeitig haben die Banken im Vergleich zum Ende des vergangenen Jahres ihre Kreditmargen deutlich gesenkt. Laut dem Deutschen Immobilienfinanzierungsindex (Difi), der von JLL und dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) herausgegeben wird, haben die Margen je nach Assetklasse in den vergangenen sechs Monaten um bis zu 50 Prozent nachgegeben. Auch hier geht JLL im weiteren Jahresverlauf von einer Bodenbildung aus.

Angebot hinkt der Nachfrage hinterher – Druck auf Mieten bleibt hoch

Zusätzlich sorgen steigende Wohnungsmieten dafür, dass die Attraktivität von Wohninvestments zunimmt. Auf den regionalen Mietwohnungsmärkten trifft derzeit eine hohe Nachfrage auf ein geringes Angebot. Auf der Angebotsseite ist jedoch eine notwendige Belebung des Wohnungsneubaus auf absehbare Zeit nicht in Sicht. Hohe Baupreise in Verbindung mit stark gestiegenen Fremdkapitalkosten haben dazu geführt, dass viele Wohnungsbauprojekte storniert wurden. Für das Jahr 2023 rechnet JLL mit rund 240.000 neu gebauten Wohnungen. Benötigt würden etwa 700.000 Wohneinheiten pro Jahr, um die Nachfrage inklusive Bauüberhang zu bedienen.

Die Entwicklungen in der Bauwirtschaft spiegeln sich auch auf dem Wohninvestmentmarkt wider. Die Zahl der verkauften Projektentwicklungen (Forward-Deals) ist im vergangenen Jahr kontinuierlich gesunken und erreichte im ersten und zweiten Quartal 2023 mit jeweils nur drei bzw. vier beobachteten Abschlüssen ihren Tiefpunkt. Auffällig ist weiterhin, dass es sich bei den registrierten Abschlüssen überwiegend um kleinere Transaktionen von Projekten handelt, die zudem kurz vor der Fertigstellung stehen.

Der Druck auf die Mieten bleibt aufgrund der schwachen Bautätigkeit hoch. Weil sich zudem der Arbeitsmarkt trotz der schwachen Konjunktur weiterhin sehr robust zeigt und die Zahl der Erwerbstätigen weiter steigt, dürften die zuletzt kräftigen Lohnzuwächse, die durch die hohen Verbraucherpreise stimuliert wurden, die dynamische Entwicklung der Mieten auf Jahressicht weiter befeuern.

Scheunemann erkennt in Summe positive Vorzeichen für eine Marktbelebung in den kommenden Monaten: “Die anhaltende Renditedekompression und die Aussicht auf weiter steigende nominale Mietrenditen im aktuellen Wohnungsmarktumfeld dürften die Nachfrage auf dem Wohninvestmentmarkt weiter beleben. Aufgrund der Vorsicht der Marktteilnehmer entwickelt sich der Markt jedoch weiterhin in nur kleinen Schritten.”

* Verkauf von Wohnungspaketen und Studentenheimen mit mindestens zehn Wohneinheiten und 75 Prozent Wohnnutzung sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen mit Übernahme einer Kontrollmehrheit ohne Börsengänge.

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Ergebnis auf dem Retail-Investmentmarkt spiegelt Marktaktivitäten noch nicht wider

Zur Jahresmitte konnte gemessen an den Umsätzen auf dem Retail-Investmentmarkt bislang keine grundlegende Trendumkehr im Vergleich zum ersten Quartal beobachtet werden: Mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt knapp 2,6 Mrd. EUR bleiben Retail-Investments weiterhin sowohl hinter ihrem Vorjahresergebnis (-36 %) als auch dem langjährigen Durchschnitt (-49 %) zurück. Gleichzeitig schneiden Einzelhandelsobjekte im Assetklassenvergleich allerdings erneut gut ab und positionieren sich nur knapp hinter den Office-Investments (3,2 Mrd. EUR) und noch vor den Logistiktransaktionen (1,5 Mrd. EUR). Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Auffallend ist im Vergleich der Objektarten hierbei insbesondere, dass Retail-Assets derzeit die einzige Investmentsparte bilden, in der nennenswerte Marktaktivitäten im Portfoliosegment zu verzeichnen sind. Auch wenn Paketverkäufe mit rund 814 Mio. EUR zur Jahresmitte zwar kein hohes Volumen generiert haben, tragen Beteiligungen an Shoppingcentern und Galeria-Objekten sowie kleinere Portfolios im Food-Segment immer wieder zur Diversifizierung des Marktgeschehens bei”, erklärt Christoph Scharf, Geschäftsführer und Head of Retail Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. Gerade im zweiten Halbjahr dürfte dieses Segment verstärkt als wichtiger Treiber der Investmentaktivitäten im Retail-Sektor fungieren. Bei Einzeldeals (1,8 Mrd. EUR) fehlen dagegen durch die Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten bislang vor allem die großvolumigeren Transaktionen.

Berlin treibt Umsatz in A-Städten in die Höhe

Die fehlenden Großdeals im dreistelligen Millionenbereich drücken sich im Investmentvolumen der A-Standorte aus. Zwar erreichen die Top-Märkte mit einem Umsatz von 1,25 Mrd. EUR ein vergleichbares Resultat wie im Vorjahr (1,4 Mrd. EUR), dies hängt jedoch maßgeblich mit dem Teilverkauf des KaDeWes in Berlin zusammen, der alleine das Gros des Volumens in den A-Städten ausgemacht hat. Neben diesem Deal konnten zum Jahresauftakt lediglich vereinzelte kleinere Transaktionen in den größten Investmentstandorten registriert werden. Insgesamt ist die Zwischenbilanz zunächst allerdings als Momentaufnahme zu werten, die direkt durch die übergeordneten Faktoren mitbestimmt wird.

Das Marktgeschehen auf dem Retail-Investmentmarkt wurde im ersten Halbjahr entscheidend von zwei Objektarten geprägt: Zum einen sind es erneut die Fachmarkt- und hier speziell die Food-Investments, die auf gut 33 % kommen. Zum anderen versuchen Investoren, die hohe Dynamik im Kaufhaussegment für sich zu nutzen, wodurch sich dieses Segment mit knapp 43 % in der Zwischenbilanz an die Spitze des Rankings schiebt. Einen geringeren Einfluss auf das Gesamtergebnis haben dagegen bisher Shoppingcenter (14 %) und Geschäftshäuser (10 %).

Corporates durch KaDeWe vorne, Renditeanstiege über alle Objektarten und Städte

Insbesondere an der Spitze des Rankings zeigt die Verteilung des Investmentvolumens auf die Käufergruppen nach den ersten sechs Monaten bislang ein eher ungewöhnliches Bild: So zeichnen Corporates für die KaDeWe-Anteile und mit insgesamt gut 28 % auch für den höchsten Beitrag des Gesamtumsatzes verantwortlich. In der Fachmarktsparte behaupten sich dagegen erneut Spezialfonds als wichtigste Anleger. Sie sind mit fast 20 % am Volumen beteiligt. Über der 10-%-Marke liegen darüber hinaus noch Immobilienunternehmen, die vor allem durch die Beteiligung an Galeria-Objekten, weitere 14 % zum Gesamtvolumen beisteuern sowie Immobilien AGs/REITs, die mit gut 11 % repräsentiert sind. Bei der Herkunft der Investoren liegen internationale Käufer mit knapp 50 % bislang auf Augenhöhe mit deutschen Anlegern und erzielen damit im Vergleich zu den Gewerbe-Investments insgesamt (42 %) einen überdurchschnittlichen Wert. Dieses Resultat spiegelt jedoch vorerst nur einen Zwischenstand wider, der keinen Markttrend, sondern zunächst den Einfluss der wenigen Großdeals auf die Gesamtbilanz ausdrückt.

Im Jahresverlauf 2022 konnten Retail-Highstreet-Investments noch etwas länger als Büro- oder Logistikobjekte ihre Spitzenrenditen halten, da diese bereits seit mehreren Jahren durch Seitwärtsbewegungen gekennzeichnet waren. Seit der zweiten Jahreshälfte war es jedoch auch im Premium-Highstreet-Sektor kaum möglich, die hohen Preise zu halten. Im ersten Halbjahr mussten weitere Anstiege in den Top-Märkten verzeichnet werden. Im Städte-Ranking der A-Standorte positioniert sich München (3,45 %) aktuell hauchdünn vor Berlin (3,50 %). Hamburg (3,65 %) verweilt auf dem dritten Rang, während Frankfurt und Köln (jeweils 3,75 %) gleichauf liegen und damit Stuttgart (3,80 %) und Düsseldorf (3,90 %) auf die hinteren Plätze verweisen. Weitere Preisanpassungen gab es seit Jahresbeginn aber auch bei den anderen Objektarten: Fachmarktzentren (4,60 %) legten genau wie Supermärkte/Discounter (4,70 %) um 20 Basispunkte zu, bei Baumärkten (5,25 %) und Shoppingcentern (5,10 %) ging es im zweiten Quartal jeweils um weitere 10 Basispunkte nach oben.

“Die übergeordneten Einflussfaktoren haben die Investmentaktivitäten auch im zweiten Quartal assetklassenübergreifend weiter maßgeblich beeinflusst. Hierbei ist jedoch darauf hinzuweisen, dass der Retail-Investmentmarkt aktuell mehr in Bewegung ist als es die Investmentumsätze zunächst vermuten lassen. Zu Gute kommt der Retail-Sparte hierbei ihre diversifizierte Struktur, die Krisenresilienz des Food-Sektors sowie die Dynamik in der Portfoliosparte, die anderen Assetklassen aktuell zu fehlen scheint. Vor dem Hintergrund, dass sich gerade auch in diesem Segment weiterhin mehrere größere Produkte in der Vermarktung befinden, lässt sich für die zweite Jahreshälfte durchaus positiv auf die Entwicklung des Retail-Investmentmarkts blicken”, so Christoph Scharf zu den weiteren Aussichten.

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Bestandsinvestor Baillie Gifford führt Finanzierung an; Gründer und CEO Felix Jahn investiert ebenso

Finanzierungsrunde hat Volumen von rund 20 Millionen Euro

Weitere Investitionen in Digitalisierung und Prozessautomatisierung geplant

Jahn: “Das Vertrauen ist ein starkes Signal im aktuellen Marktumfeld.”

McMakler hat eine von seinem Bestandsinvestor Baillie Gifford angeführte Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Andere bestehende Investoren wie Warburg Pincus, Frog Capital und IGP Capital beteiligen sich ebenfalls an der Runde. Zusätzlich investiert Gründer und CEO Felix Jahn einen siebenstelligen Betrag in McMakler. Das Volumen der neuen Finanzierung liegt bei rund 20 Millionen Euro. Mit dem zusätzlichen Kapital wird McMakler vor allem in die weitere Digitalisierung und Automatisierung seiner operativen Prozesse investieren, um Kunden im aktuell anspruchsvollen Marktumfeld noch mehr Transparenz und Sicherheit rund um den Verkauf und Kauf von Immobilien zu bieten.

“Der Abschluss dieser Finanzierungsrunde bestätigt nicht nur die Qualität unserer Arbeit, sondern zeigt auch, dass wir in Krisenzeiten erfolgreich am Markt bestehen. Das Vertrauen, das uns unsere Bestandsinvestoren – allen voran Baillie Gifford – entgegenbringen, ist ein starkes Signal im aktuellen Marktumfeld”, sagt Felix Jahn. “Wir werden gezielt weiter in Digitalisierung und in die Automatisierung unserer operativen Prozesse investieren und den Verkauf von Immobilien für unsere Kunden somit noch effizienter gestalten.”

Baillie Gifford setzt auf McMakler

Das global agierende Investmenthaus Baillie Gifford investiert zum zweiten Mal in McMakler. Im Januar 2022 hat Baillie Gifford bereits eine Finanzierungsrunde mit einem zweistelligen Millionenbetrag angeführt. Das als Partnerschaft organisierte Unternehmen mit Sitz in Edinburgh investiert in aussichtsreiche Wachstumsfirmen. Dabei identifiziert Baillie Gifford Unternehmen mit transformativem Potenzial, um diese über Zeithorizonte von fünf bis zehn Jahren oder länger zu unterstützen. Zu den Portfoliounternehmen von Baillie Gifford gehören unter anderem Amazon, Tesla und Spotify, aber auch deutsche Unternehmen wie Zalando und HelloFresh.

“Trotz der herausfordernden Marktbedingungen hat McMakler gezeigt, dass es in der Lage ist, sein starkes Geschäftsmodell auszuspielen, Chancen in einem volatilen Markt zu erkennen und zu nutzen. Wir sind beeindruckt von der Agilität und dem Innovationsgeist, mit dem McMakler seine Vision verfolgt und sich als Vorreiter in der Immobilienbranche positioniert. Wir glauben fest an die Vision des Unternehmens und seine Fähigkeit, den Markt zu gestalten und einen nachhaltigen Mehrwert für Kunden zu schaffen. Wir sind zuversichtlich, dass McMakler gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen wird und seine Position in der Immobilienbranche weiter ausbauen kann”, sagt Peter Singlehurst, Investmentmanager bei Baillie Gifford.

Über McMakler

McMakler ist ein in Deutschland und Österreich aktiver Full-Service Immobiliendienstleister. Das Unternehmen beschäftigt rund 350 eigene Immobilienmakler an über 30 Standorten, die sich hervorragend mit den regionalen Gegebenheiten auskennen. Sie werden unterstützt durch rund 400 Mitarbeiter in der Zentrale in Berlin, in der unter anderem die Analyse- und Vermarktungstechnologie von McMakler entwickelt wird. McMakler ist eines der Top-Maklerunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen zeichnet sich durch hohe Professionalität, umfangreiche Technologie und einen schnellen, sicheren Verkauf aus. Felix Jahn startete den Hybrid-Immobilienmakler 2015 als Gründungsinvestor und Executive Chairman und ist seit 2018 auch CEO.

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McMakler GmbH, Torstraße 19, 10119 Berlin, Tel: +49 30 555 744 917, www.mcmakler.de

Flächenumsatz auf dem europäischen Büromarkt erreichte im 1. Quartal 2023 rund 1,8 Mio. m² und somit 14 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt der Vorjahresquartale

Laut des aktuellen ‚European Office Outlook‘ von Savills erreichte der Flächenumsatz auf dem europäischen Büromarkt im ersten Quartal 2023 rund 1,8 Mio. m² und lag damit 14 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt der Vorjahresquartale. Die Entwicklungen in den einzelnen europäischen Städten weichen deutlich voneinander ab: So stieg der Umsatz gegenüber dem Fünfjahresschnitt der Vorjahresquartale in Oslo (+50 %), Prag (+19 %) und Madrid (+5 %), während in Dublin (-62 %), Budapest (-57 %) und Lissabon (-55 %) deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren.

Während 2022 mit einem Umsatz von 272.000 m² noch ein Rekordjahr für die portugiesische Hauptstadt war, wurden im ersten Quartal 2023 weniger Umsätze aufgrund des Nachfrageüberhangs bei erstklassigen Büroflächen registriert.

Die durchschnittliche Leerstandsquote in Europa ist in den vergangenen 12 Monaten um durchschnittlich 50 Basispunkte von 7,1 % auf 7,6 % gestiegen – Grund hierfür war nach Savills-Angaben unter anderem die zögerliche Haltung der Nutzer bei der Unterzeichnung neuer Mietverträge. Am stärksten stieg der Leerstand in Dublin auf 14 % (+ 350 Bp.), in Paris La Défense auf 15,7 % (+270 Bp.) und in Budapest auf 12,2 % (+240 Bp.). Anders verhält es sich in Paris CBD (2,4 %), Köln (3,0 %), Berlin (3,3 %), Hamburg (3,7 %) und Stockholm (4,0 %), da diese ein Unterangebot an hochwertigen Büroflächen aufweisen.

Die europäischen Spitzenmieten sind in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 6,3 % angestiegen. In einigen deutschen Städten war der Mietpreisanstieg besonders stark: Die Rhein-Städte Köln und Düsseldorf verzeichneten mit +29 % bzw. +26 % in den letzten 12 Monaten die höchsten Mietpreissteigerungen auf dem gesamten europäischen Bürovermietungsmarkt. München folgt mit einem von Plus von 15,6 % hinter Amsterdam (16,0 %). In Berlin betrug die Zunahme 7,6 % und in Hamburg 3,8 %, einzig Frankfurt verzeichnete keine Veränderung. Die hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Büroflächen in zentralen Lagen bei gleichzeitig geringem Angebot ist Haupttreiber des starken Mietpreisanstiegs in einigen Märkten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Schere zwischen der Spitzen- und Durchschnittmiete weiter öffnen wird, da immer mehr Nutzer erstklassige, energieeffiziente Flächen favorisieren. In der Folge entscheiden sie sich gegen Büroflächen mit geringerem Qualitätsstandard, die die energetischen Anforderungen nicht erfüllen“, so Christina Sigliano, EMEA Head of Global Occupier Solutions bei Savills.

„Zunehmend hohe Ansprüche an Lage und Fläche treiben die Mietpreise – auch geschürt durch geringe Verfügbarkeiten – vielerorts in die Höhe. Um sich nachhaltig und flächeneffizient aufzustellen, sind Nutzer bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf Vermieter von Bestandsimmobilien. Um im Wettbewerb um attraktive Flächen nicht ins Hintertreffen zu geraten, müssen Bestandsgebäude zukunftssicher gemacht werden und den Energieeffizienzstandards entsprechen“, erläutert Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills.

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Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Eigentumswohnungen verzeichnen Wachstum

Im Mai 2023 gab es im Segment der Eigentumswohnungen moderate Bewegungen. Die Preise stiegen leicht von 210,51 Indexpunkten im April auf 211,18 Indexpunkte im Mai, was einem Wachstum von etwa 0,32 Prozent entspricht und auf eine anhaltende Nachfrage in diesem Segment hindeuten kann.

Neubau- und Bestandshäuser mit leichtem Rückgang

Im Gegensatz dazu zeigen die Neubauhäuser einen leichten Rückgang. Der Indexwert für Neubauhäuser sank von 231,31 Indexpunkte im April auf 229,47 Indexpunkte im Mai. Dies entspricht einem Rückgang von rund 0,79 Prozent. Ähnlich entwickelten sich die Bestandshäuser, bei denen der Indexwert von 199,69 Indexpunkten im April auf 198,29 Indexpunkte im Mai fiel, was einem Rückgang von etwa 0,70 Prozent entspricht.

Gesamtindex zeigt moderate Veränderungen

Der Gesamtindex des EPX, der alle Segmente des Immobilienmarktes berücksichtigt, lag im Mai bei 212,98 Punkten im Vergleich zu 213,84 Indexpunkte im April. Dies entspricht einem Rückgang von rund 0,40 Prozent und deutet auf moderate Veränderungen im Immobilienmarkt hin.

Stefan Münter, Co-CEO Europace AG, äußert sich zu den aktuellen Zahlen: “Der Europace Hauspreisindex zeigt im Mai kaum Bewegung gegenüber dem April. Der Betrachtungszeitraum seit Januar offenbart jedoch anziehende Preise bei den Eigentumswohnungen und eine Seitenbewegung bei Bestandshäusern. Die Neubauten weisen eine Wellenbewegung auf und sind zuletzt wieder auf den Stand vom Jahresanfang 2023 gesunken.”

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Jahrelang stiegen die Mieten für Büroimmobilien deutlich. Jetzt ist die Lage anders, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt:

Jedes vierte Inserat ist 38 Wochen auf dem Markt. Schlecht ausgestattete Büros abseits von Top-Lagen haben es besonders schwer.

Der Büromarkt ist im Umbruch. Waren Büros vor der Pandemie besonders in großen Städten noch ein knappes, teures Gut, sieht es inzwischen völlig anders aus, wie eine neue IW-Studie zeigt: Bundesweit sind die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um nur 5,9 Prozent gestiegen, deutlich weniger als die Inflationsrate – damit sind sie real erstmals seit vielen Jahren gesunken. Große Städte wie Berlin, Hamburg, München und Köln sind die wichtigsten Bürostandorte, hier werden 36 Prozent aller Immobilien angeboten. Vermieter, deren Objekte im Umland von Städten oder sogar im ländlichen Raum liegen, haben es dagegen schwer: Inserate sind hier deutlich länger online als früher. Jede vierte Büroimmobilie ist sogar fast neun Monate lang auf dem Markt.

Schwächelnde Konjunktur und Homeoffice drücken auf die Preise

Die höchsten Mietsteigerungen verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr Leipzig, Hannover und Duisburg. Die geringsten Mietsteigerungen gab es dagegen in Dresden, München und Nürnberg, hier stieg die Miete um gerade einmal 1,8 Prozent. Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Zahlen eine Trendwende beschreiben: Etliche Mietverträge sind über viele Jahre abgeschlossen, entsprechend dauert es länger, bis die Unternehmen auf Trends wie die schwächelnde Konjunktur oder vor allem Homeoffice reagieren können.

Büro als Begegnungsort

Darüber hinaus lassen sich neue Anforderungen an Büros beobachten: „Wir arbeiten spätestens seit der Pandemie anders als früher“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. „Das Büro wird vor allem als Begegnungsort genutzt. Entsprechend tobt jetzt ein Wettbewerb um innovative Konzepte.“ Büros mit älterer Ausstattung stehen genau wie Immobilien in schlechteren Lagen lange leer. „Wir beobachten eine ganze Reihe von Ladenhütern“, so Voigtländer. „Das hat es in dieser Dimension in den vergangenen Jahren nicht gegeben.“

Zur Methodik: Die Studie basiert auf Daten des Immobilienbewerters Value AG, der Inserate aus Immobilienportalen, Zeitungsannoncen und weiteren Quellen sammelt. Diese Angebotsmieten entsprechen nicht zwingend den vereinbarten Mieten, allerdings helfen sie dabei, relevante Trends zu identifizieren. Ausgewertet wurden rund 439.000 Inserate von Büroimmobilien.

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Eine immowelt Analyse des Angebots und der Preise von Kaufimmobilien mit und ohne Wärmepumpe zeigt:

Häuser und Wohnungen mit Wärmepumpe sind derzeit noch rar: 9,9 Prozent der 2023 inserierten Immobilien haben eine Wärmepumpe

Tendenz aber klar steigend: Seit 2017 hat sich der Anteil an Wärmepumpen am Gesamtangebot mehr als verdoppelt

Gefragte Immobilien: Wohnungen mit Wärmepumpe kosten im Mittel bis zu 17 Prozent mehr als mit Ölheizung, Häuser bis zu 13 Prozent

Wärmepumpen gelten als energieeffizient und Heizanlagen der Zukunft. Sie sind daher auch zentraler Bestandteil des neuen Gebäudeenergiegesetzes. Die Mehrheit der Immobilien hierzulande ist aber noch mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet. Häuser und Wohnungen mit modernen und zukunftsfähigen Wärmepumpen sind daher bei Immobilienkäufern begehrt. Das sorgt für kräftige Preisaufschläge: Eine Wohnung mit Wärmepumpe kostet im Mittel bis zu 17 Prozent mehr als eine vergleichbare Immobilie, die mit Öl beheizt wird. Das zeigt eine immowelt Analyse der Angebotspreise von Wohnungen und Häusern in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern seit Januar 2020. Die gute Nachricht für Kaufinteressenten: Der Anteil an Immobilien mit Wärmepumpe steigt seit Jahren beständig. Insbesondere seit der Energiekrise 2022 hat sich der Zuwachs deutlich beschleunigt. Der Preisaufschlag für Wärmepumpen dürfte somit perspektivisch abnehmen.

“Die Turbulenzen des Erdgaspreises im letzten Jahr und die derzeit tobende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz haben den Markt für Wohnimmobilien nachhaltig verändert”, sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director. “Die Art der Heizung ist nun ein zentrales Merkmal einer Immobilie. Kaufinteressenten fürchten hohe Neben- oder Folgekosten für den Tausch bei in die Jahre gekommenen Heizanlagen.”

Noch knappes Angebot: Nur 6,7 Prozent der seit 2017 angebotenen Immobilien haben eine Wärmepumpe – Tendenz aber klar steigend

Immobilienangebote mit Wärmepumpen sind noch eher selten. Nur 6,7 Prozent der seit 2017 auf immowelt angebotenen Wohnungen oder Häuser verfügten laut Inseratsangabe über eine Wärmepumpe. In 16,5 Prozent der Fälle wurde Heizöl verfeuert und der Löwenanteil von 44,1 Prozent setzte auf Erdgas.

Diese Verteilung deckt sich mit den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis): Laut Mikrozenus 2018 wurden hierzulande 52,1 Prozent der Wohngebäude im Bestand mit Gas geheizt, 23,5 Prozent mit Öl. Brennöfen mit fossilen Energieträgern sind also weiterhin in der Mehrheit. Der Trend geht aber ganz klar zur Wärmepumpe, wie die Veränderung des Angebots auf immowelt zeigt: Betrug der Anteil an Kaufinseraten mit Wärmepumpen 2017 nur 4,6 Prozent, hat er sich mit derzeit 9,9 Prozent mehr als verdoppelt.

Preisaufschlag von bis zu 17 Prozent für Wärmepumpen

Die langwierigen öffentlichen Debatten um das neue Heizungsgesetz haben auch Kaufinteressenten von Immobilien verunsichert: Öl- und Gasheizungen gelten als Auslaufmodelle. Eine installierte Wärmepumpe kann daher ein gutes Argument in Kaufverhandlungen sein und den Preis in die Höhe treiben.

In den 14 größten Städten (mehr als 500.000 Einwohner) ist der Angebotspreis einer Eigentumswohnung mit Wärmepumpe im Mittel um 15,2 Prozent höher als für eine vergleichbare Immobilie mit Ölheizung. Geräte mit Erdgas, die gemeinhin als etwas moderner gelten als Heizöl, haben hingegen kaum einen preissteigernden Effekt auf den Immobilienpreis: Der Preis ist bei Gasheizungen nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich höher als bei Öl-Anlagen.

Die Werte wurden mittels eines hedonischen Verfahrens errechnet, das alle anderen Merkmale einer Immobilie kontrolliert. Dass Wärmepumpen tendenziell in Gebäuden neueren Baujahres installiert sind und diese höhere Preise erzielen, ist also nicht ausschlaggebend für den Wärmepumpen-Preisaufschlag. In Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern fällt der Effekt sogar noch stärker aus: Wärmepumpen erhöhen den Angebotspreis für Wohnungen dort um 17 Prozent, bei Häusern um 13,1 Prozent im Vergleich zu Ölheizungen.

Dass der Effekt bei Häusern prozentual niedriger ausfällt, liegt im hohen Maße daran, dass Einfamilienhäuser tendenziell höhere Preise erzielen als Eigentumswohnungen. Der Preisaufschlag für eine Wärmepumpe kann bei Häusern absolut sogar höher sein, fällt aber prozentual angesichts des höheren Gesamtpreises dann geringer aus.

Berechnungsgrundlage

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote seit Januar 2020 in den Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die durchschnittlichen Kaufpreisdifferenzen für Immobilien mit Gasheizung oder Wärmepumpe im Vergleich zu Immobilien an, wo Ölheizung im Inserat als Merkmal hinterlegt war. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise. Für die Berechnung des Angebots wurden alle seit Januar 2017 auf immowelt.de inserierten Angebote für Wohnungen und Einfamilienhäuser genutzt.

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Deutschland bei 41 Prozent gegenüber 82 Prozent in Ungarn laut Remax-Europa-Wohnimmobilien-Trendreport

Europaschnitt bei 62 Prozent / Ost- und südeuropäische Länder weit vorn / Niedrige Eigentumsquote schlecht für Gesellschaft / Erleichterung jetzt wichtiger denn je

Trotz des Immobilienbooms der letzten zwölf Jahre verharrt die deutsche Wohneigentumsquote im europäischen Vergleich mit 41 Prozent auf dem zweitniedrigsten Niveau. Nur die Schweizer haben eine noch geringere Eigentumsquote (37 Prozent). Dies zeigt eine aktuelle Befragung des Maklernetzwerkes Remax Germany unter 22 europäischen Ländern. Laut dem Europa-Wohnimmobilien-Trendreport ist Spitzenreiter Ungarn mit einer Eigentumsquote von 82 Prozent, gefolgt von Slowenien (75 Prozent) und Bulgarien (73 Prozent). Samina Julevic, CEO von Remax Germany, fordert gemeinsam mit ihrem Vorgänger Kurt Friedl seit langem eine höhere Eigentumsquote in Deutschland und sieht in der niedrigen Quote eine potenzielle Gefahr: “Für den sozialen Frieden innerhalb der Gesellschaft ist die niedrige Wohneigentumsquote alles andere als gut”. Durch verschiedene Maßnahmen ließe sich die Quote relativ einfach erhöhen.

Eine Studie des Maklernetzwerk Remax Germany unter 16.000 Personen in 22 europäischen Ländern zeigt, dass beinahe zwei Drittel (61,7 Prozent) der Befragten die Immobilie, die sie bewohnen, auch besitzen. Nicht so in Deutschland: Hier besitzen lediglich 41,4 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage ein Eigenheim. Der Rest wohnt zur Miete. Ungarn sind die Immobilienbesitzer Nummer eins (82,4 Prozent), gefolgt von Slowenien (75,4 Prozent), Bulgarien (73,0 Prozent), Italien (72,7 Prozent), Rumänien (72,4 Prozent), Tschechien (71,8 Prozent), Spanien (71,7 Prozent) und Griechenland (71,2 Prozent).

Am anderen Ende der Skala liegt die Schweiz mit nur 36,8 Prozent Wohnen im Eigentum, vor Deutschland (41,4 Prozent), Finnland (54,7 Prozent), England (56,4 Prozent), Frankreich (57,6 Prozent), Österreich (58,3 Prozent), den Niederlanden (58,4 Prozent) und Polen (59,9 Prozent).

Deutschland ist reich, aber die Deutschen sind arm

“Für Deutschland ist dieses Ergebnis ein absolutes Armutszeugnis”, sagt Samina Julevic, seit Mai dieses Jahres neue CEO des Maklernetzwerkes Remax Germany. “Die Zahlen verdeutlichen, dass in Deutschland noch nicht einmal jeder Zweite in den eigenen vier Wänden wohnt. Deutschland ist zwar reich, aber die Deutschen sind arm – zumindest was das Immobilieneigentum angeht. Das führt in Summe zu weniger Wohlstand und nicht selten zu Altersarmut. Immobilieneigentum muss in Deutschland beim Vermögensaufbau eine wichtigere Rolle spielen”.

Dass die reiche Schweiz eine noch niedrigere Quote hat, sei nur ein schwacher Trost. Julevic weiter: “Unser Nachbarland Österreich liegt zwar mit 58,3 Prozent auch nur im Mittelfeld. Dort gibt es aber zumindest in den Metropolen einen deutlich besser funktionierenden kommunalen Wohnungsbau. Dadurch ist der Gesamtmietmarkt entspannter und Normalverdiener können sich, wenn sie nicht im Eigentum wohnen, die Mieten leisten”. Auffällig sei, dass vor allem die ost- und südeuropäischen Länder eine deutlich höhere Eigentumsquote hätten als Deutschland. “Diese Länder sind zwar volkswirtschaftlich betrachtet ärmer als Deutschland, deren Bewohner aber zumindest in Bezug auf Immobilien reicher”, erklärt die Immobilienexpertin.

Die Eigentumsquote in Deutschland ist seit Jahrzehnten unverändert. Trotz des Booms der letzten Dekade, der auch durch niedrige Zinsen befeuert wurde, ist es nur wenigen Bundesbürgern gelungen, Wohneigentum zu schaffen. Dabei ist Wohneigentum nach den Worten Julevic’ nicht nur wichtig für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge: “Es ist für die gesamte Gesellschaft besser, wenn die Eigentumsquote hoch ist, denn dies trägt maßgeblich zum sozialen Frieden bei”.

Erleichterungen zum jetzigen Zeitpunkt wichtiger denn je

Laut Julevic gibt es verschiedene Hebel, um die bestehende Situation zu ändern. “Neben einer Vereinfachung der Bauvorschriften, der Aufstockung der Fördermittel und der Senkung der Auflagen bei deren Beantragung wäre vor allem die Einführung von Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer beim Ersterwerb eine wichtige Sofortmaßnahme”. Julevic weiter: “Beim Erwerb einer vermieteten Wohnung kann der Vermieter die Kreditzinsen von der Einkommensteuer absetzen, beim Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum nicht – zumindest beim Erstkauf sollte dies ermöglicht werden”. Gerade jetzt, wo potenzielle Käufer mit neuen Unsicherheiten beim Thema Heizung, Kreditzinsen um knapp vier Prozent, hohen Baumaterialienpreisen, Lieferengpässen und Handwerkermangel sowie gestiegenen Eigenkapitalanforderungen der Banken zu kämpfen haben, seien Erleichterungen und Anreize von staatlicher Seite mehr denn je nötig.

Über Remax

Remax, gegründet 1973 in den USA, ist das größte Immobilienmaklernetzwerk der Welt. Seine Wachstumskraft beruht zum einen auf der angebotenen Dienstleistung, zum anderen auf der Organisation als Franchisesystem. In den USA und Kanada hatte Remax erheblichen Anteil am Wandel des Immobilienmarktes vom Privatverkauf zur allgemeinen Akzeptanz des Immobilienmaklers als professioneller Dienstleister. Remax Germany sitzt in Leinfelden-Echterdingen. CEO ist Samina Julevic. In 220 Immobilienbüros vermitteln 860 Makler Immobilien in Deutschland. Weltweit arbeiten bei Remax derzeit etwa 144.000 Immobilienmakler in ca. 8.300 Büros in mehr als 110 Ländern.

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