Leichter Preisrückgang bei Bestandsimmobilien und Eigentumswohnungen

Der Europace Hauspreisindex (EPX) zeigt im Dezember sich stabilisierende Hauspreise in allen Bereichen. Die Immobilienpreise für Neubauten verhalten sich stabil bis positiv, für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen sinken die Preise nur noch leicht.

Im Dezember fallen die Preise für Eigentumswohnungen um 0,62 Prozent leicht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 4,06 Prozent. Der Index fällt auf 202,30 Indexpunkte.

Für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser nehmen die Preise im Dezember um 0,67 Prozent zu und der Index landet bei 190,50 Punkten. Innerhalb der letzten 12 Monate gingen die Preise um 4,93 Prozent zurück.

Im Segment der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser bleibt der Index stabil bei einem minimalen Plus um 0,03 Prozent. Der Index steigt von 233,84 auf 233,92 Punkte. Im Vorjahresvergleich nahmen die Neubaupreise um 3,36 Prozent zu.

Der Gesamtindex bleibt weitestgehend stabil und fällt leicht um 0,39 Prozent – im Vorjahresvergleich ist dieser um 1,70 Prozent gefallen. Der Gesamtindex erreicht 208,91 Indexpunkte.

Inmitten eines wirtschaftlichen Wandels und gesunkenen Zinsen verzeichnet Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, eine Belebung der Finanzierungsmärkte seit Dezember.  „Die Stabilität der Neubaupreise erweist sich als zuverlässiger Anker, während Bestandsimmobilien und Eigentumswohnungen lediglich einen leichten Preisrückgang verzeichnen und weitgehend stabil bleiben.” Münter unterstreicht optimistisch, dass dieser Trend kein vorübergehendes Phänomen ist. „Mit Baufinanzierungszinsen deutlich unter 4 Prozent wird auch die Investitionsbereitschaft wieder steigen. Außerdem wird eine zukünftige Erholung der Zinsmärkte  voraussichtlich zu einem Ende der Preisrückgänge führen, und ab dem ersten Halbjahr 2024 können wir mit einem Anstieg der Immobilienpreise rechnen.”

Verantwortlich für den Inhalt:

Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Die VALUE AG hat die Immobilienmarktdaten zum vierten Quartal 2023 vorgelegt und informiert in dem VALUE Data Insights über die aktuellen Entwicklungen.

  • Die Preise sind im 4. Quartal 2023 kaum noch gesunken
  • Wohnungspreise sinken bundesweit nur noch um -1,0%
  • Eigenheimpreise sinken bundesweit nur noch um –1,1%
  • In einigen Städten steigen die Preise bereits wieder
  • Mieten steigen bundesweit wieder stärker als im Vorquartal um +2%
  • Für 2024 ist wieder mit steigenden Preisen zu rechnen.
  • Regional Insight zum Immobilienmarkt der Region Bonn vorgelegt

Die Preise sind im 4. Quartal 2023 nur noch leicht gesunken. Eigentumswohnungen im Bestand verbilligten sich nur noch um −1 %. Bei Preisen für Einfamilienhäuser im Bestand zeigen im bundesweiten Mittel ein Minus von −1,1 % im Vergleich zum letzten Quartal. Die Mieten sind im 4. Quartal 2023 mit 2 % hingegen weiter gestiegen.

Im Vorjahresvergleich zeigen Einfamilienhäuser mit −7,1 % ein ähnliches Minus wie Eigentumswohnungen. Diese kosteten im Vergleich zum 4. Quartal 2022 rd. −6,1 % weniger. In beiden Marktsegmenten sinkt das Volumen verfügbarer Wohnen erstmals seit dem Wendepunkt wieder ab. Bei Mietwohnungen geht die Rallye hingegend unverändert weiter. Im abgelaufenen Quartal wurde 4,7 % mehr Miete verlangt als im Vorjahr.

In den Top-7 Metropolen sind die Kaufpreise für Wohnungen im Vergleich zum Vorquartal nur noch leicht gesunken (−0,5 %). Auch hier fällt der Rückgang damit deutlich weniger stark aus als im Vorquartal. In einzelnen Städten wie beispielsweise in Köln steigen die Preise bereits schon wieder. Die Mieten in den Metropolen liegen ähnlich wie im Bundesschnitt mit 2,1 % deutlich im Plus. Schwächer sinkende Preise und weiter steigende Mieten zeigen sich.

„Der Preisverfall, der keiner war, geht zu Ende. Die Preisrückgänge flachen kontinuierlich ab und teilweise sind bereits jetzt wieder steigende Preise feststellbar“,  kommentiert Sebastian Hein Leiter von VALUE Marktdaten und ergänzt: „ Dies liegt mitnichten alleine an den moderateren Zinsen, sondern vorallem an den steigenden Knappheiten am Wohnungsmarkt. „In der Gesamtschau dürften die Preise daher schon bald aus der Seitwärtsbewegung in die Aufwärtsbewegung übergehen und auch die Transaktionsvolumina wieder anziehen.“ führt Hein fort.

Preisentwicklung in A- und B-Städten

In den Metropolen sanken die Preise insgesamt für gebrauchte Eigentumswohnungen seit dem letzten Jahr nur noch um −4,9 %. Dieser Rückgang wäre aber ohne die Entwicklung in der Bundeshauptstadt stärker ausgefallen, da hier die Preise im Vergleich zum 4. Quartal 2022 mit −1,3 % relativ stabil geblieben sind. In Köln gibt es mit −3,6 % ein klares Minus, in Hamburg (−6,3 %), Frankfurt am Main (−6,4 %) und Düsseldorf (−8 %), München (−8,2 %) und Stuttgart (−9,2 %) fällt der Rückgang weit stärker aus.

Im aktuelleren Vergleich zum letzten Quartal zeigt sich allerdings ein anderes Bild. In Köln stiegen die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen mit (2,4 %) wieder ziemlich deutlich. In Frankfurt am Main stagnierten die Preise mit einem leichten Plus (0,7 %). In den übrigen Metropolen sind die Entwicklung noch leicht negativ, mit −0,1 % in Berlin, −1 % in Hamburg, −1,1 % in Stuttgart und −1,2 % in München.

Bei den Mieten sticht Berlin weiter heraus, dort galoppieren die Angebotsmieten gebrauchter Wohnungen auf Jahressicht mit 17,1 % weiter den Bestandsmieten davon. Mit großem Abstand dahinter folgen Hamburg (6,2 %) und München (5,8 %), Düsseldorf (4,9 %) sowie Köln (4,8 %). In Stuttgart (3,4 %) und Frankfurt am Main (2,1 %) war der Anstieg am geringsten.

Im Vergleich zum letzten Quartal sind die Mieten mit 2,5 % in Köln am stärksten gestiegen, dahinter folgen Hamburg (2,2 %), München (1,9 %), Berlin (1,7 %) und Düsseldorf (1,6 %) sowie Stuttgart (0,5 %). In Frankfurt am Main (0 %) gab es keine Bewegung.

Regional Insight: Fokus auf Mieten und Kaufpreise in der Region Bonn

Fokus des Regional Insights ist diesmal die Region Bonn. Die Region liegt im Süden Nordrhein-Westfalens und umschließt die Stadt Bonn sowie den umliegenden Rhein-Sieg-Kreis.

Die Preise für Eigentumswohnungen sanken im Vergleich zum Vorjahr mit −3 % schwächer als im bundesweiten Schnitt (−6,1 %). Einfamilienhauspreise haben sich mit −9,1 % hingegen stärker verbilligt als im Bundesdurchschnitt (−7,1 %). Umgekehrt zeigt die Region zurzeit eine höhere Mietdynamik und liegt mit einem Plus von 5,9 % über dem Bundesdurchschnitt mit einem Plus von (4,7 %).

Verantwortlich für den Inhalt:

Value AG, Einsteinufer 63a, 10587 Berlin, www.value.ag

Das internationale Immobilienunternehmen Engel & Völkers hat sich 2023 in einem sehr herausfordernden Marktumfeld behaupten können und erneut einen Milliardenumsatz erzielt.

Der Markencourtageumsatz ging zwar leicht auf 1,1 Milliarden Euro zurück (2022: 1,2 Milliarden Euro), aber die Gruppe schnitt damit deutlich besser ab als der Gesamtmarkt. “Das Ergebnis in diesem schwierigen Umfeld unterstreicht die Resilienz unseres Geschäftsmodells – wir haben unsere Position in den Kernmärkten weiter gestärkt”, sagt Jawed Barna, Group CEO von Engel & Völkers. “Engel & Völkers ist als eines der global führenden Immobilienunternehmen hervorragend positioniert und kann seine Potenziale voll ausschöpfen. Dank unserer langjährigen Expertise in der persönlichen Beratung und dem Einsatz digitaler Technologien bei der Objektvermarktung erzielen wir am Markt entscheidende Wettbewerbsvorteile.”

Professionelle Beratung vermittelt Sicherheit im aktuellen Marktumfeld

Seit dem Eintreten der Zinswende liegt die Herausforderung in der Immobilienvermittlung darin, die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern zusammenzubringen. “Neben einer erstklassigen Beratung ist für viele Kaufinteressenten aktuell eine maßgeschneiderte Finanzierung bei der Investitionsplanung entscheidend”, erklärt Jawed Barna und ergänzt: “Durch die integrierte Vermittlung von Finanzierungslösungen über die Engel & Völkers Finance können wir unseren Kunden gerade in diesem Umfeld attraktive Komplettlösungen anbieten.”

Durch kontinuierliche Investitionen in Innovationen stellt Engel & Völkers seinen Immobilienberatern mit 360-Grad-Rundgängen, Drohnen-Videos und Digital Homestaging zahlreiche technologische Möglichkeiten zur Verfügung, um den Vermarktungsprozess für die weltweiten Kunden stetig zu verbessern. Mit dem Launch des neuen CRM Systems, des Lead Management Tools sowie der neuen Website mit optimierter User Journey wurden im vergangenen Geschäftsjahr wichtige Meilensteine für die Zukunftsfähigkeit der globalen Unternehmensgruppe implementiert.

Ausblick: Etabliertes Geschäftsmodell und starke Serviceplattform als Wachstumstreiber

Engel & Völkers geht davon aus, dass sich das Marktumfeld für Immobilien mittelfristig wieder entspannt. Hierzu wird auch das Zinsumfeld beitragen, das sich jüngst spürbar stabilisiert hat. Im aktuellen Marktumfeld sind Kompetenz, Erfahrung und Professionalisierung wichtige Differenzierungsmerkmale, um die Kundenbindung zu stärken und weitere Marktanteile zu gewinnen. Das Unternehmen legt den Fokus auf die Qualitätssicherung in der Aus- und Weiterbildung der weltweiten Immobilienberater unter der Marke Engel & Völkers. “Wir bieten ein internationales Netzwerk mit großem Objektportfolio im Premium-Segment, eine erstklassige digitale Plattform und attraktive Vergütungsmöglichkeiten. Dank unserer starken Marktposition werden wir auch weiterhin die besten Immobilienexperten für uns gewinnen, global weiter wachsen und unseren Kunden kompetent zur Seite stehen”, sagt Jawed Barna.

Über Engel & Völkers:

Engel & Völkers ist ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie von Yachten und Flugzeugen im Premium-Segment. Seit über 45 Jahren haben die Wünsche und Bedürfnisse der privaten als auch institutionellen Kund:innen oberste Priorität, sodass unser Serviceangebot rund um die Immobilie stetig weiterentwickelt wird. Verkauf und Vermietung, aber auch die Beratung diverser Investment- und Anlagemöglichkeiten im Immobiliensegment, gehören heute zu den Kernkompetenzen der über 16.500 Personen, die unter der Marke Engel & Völkers tätig sind. Das Unternehmen ist in mehr als 35 Ländern auf fünf Kontinenten präsent. Die Grundlage des Erfolgs basiert auf intensiver Aus- und Fortbildung in einer eigenen Akademie sowie auf einer hohen Qualitätssicherung der Beratungsleistungen für unsere Kund:innen in allen Bereichen. Das Unternehmen setzt neue Standards in der Realisierung von digitalen Lösungen für die Vermittlung als auch für alle Serviceleistungen rund um das Immobiliengeschäft.

Verantwortlich für den Inhalt:

ENGEL & VÖLKERS AG, Vancouverstraße 2a, 20457 Hamburg,Tel: 040 334681600, www.ev-liquidhome.de

Das sind die Ergebnisse der 12. Ausgabe des immowelt Preiskompass für das 4. Quartal 2023:

Angebotspreise von Bestandswohnungen sind im 4. Quartal 2023 deutschlandweit um durchschnittlich 0,2 Prozent gesunken

Ende der Preisrückgänge in Sicht: Preisdynamik nimmt verglichen mit den Vorquartalen stark ab

Verbesserte Zinskonditionen: flächendeckende Preisanstiege wieder ab Sommer 2024 denkbar

In 30 von 75 untersuchten Großstädten steigen die Kaufpreise im vergangenen Quartal wieder – in der Spitze um 4,2 Prozent

Steigende Preise in Berlin, Hamburg und Köln – Minus in München, Frankfurt und Stuttgart

Nach eineinhalb Jahren Krise am deutschen Immobilienmarkt ist nun allmählich Besserung in Sicht. Zwischen Oktober und Januar sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen deutschlandweit um durchschnittlich 0,2 Prozent gesunken, also beinahe stabil geblieben. Aktuell kostet der Quadratmeter deutschlandweit im Mittel 3.124 Euro, vor drei Monaten war Wohnraum mit 3.131 Euro nur geringfügig teurer. Das zeigt die 12. Ausgabe des immowelt Preiskompass für das 4. Quartal 2023. Darin wurde analysiert, wie sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in Deutschland und 75 ausgewählten Großstädten verändert haben. Hauptgrund für das Abflachen der Preiskurve ist die leichte Entspannung am Zinsmarkt. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins zuletzt zweimal in Folge unverändert gelassen und viele Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass es ab Mitte 2024 wieder zu Senkungen kommen wird. In Erwartung dieser sind die Bauzinsen in den vergangenen sechs Wochen bereits wieder spürbar nach unten gegangen.

Zwar sind die Kaufpreise verglichen mit dem Vorjahr deutschlandweit um durchschnittlich 4,8 Prozent gesunken und zum absoluten Preishöhepunkt im Mai 2022 sogar um 10,2 Prozent nach unten gegangen. Wie sehr sich die negative Preisdynamik in den zurückliegenden drei Monaten allerdings abgeschwächt hat, zeigt sich am Vergleich zu den Vorquartalen. Im 1. Quartal 2023 betrug der Rückgang noch 1,7 Prozent, im 2. Quartal waren es 1,4 Prozent und im 3. Quartal 1,5 Prozent. Der Tiefpunkt bei den Immobilienpreisen dürfte nun beinahe erreicht sein.

“Nach eineinhalb herausfordernden Jahren für die komplette Immobilienbranche blicken wir zuversichtlich auf das Jahr 2024. Die Bauzinsen scheinen ihren Höhepunkt bereits überwunden zu haben und sinken derzeit”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “Setzt sich dieser Trend fort, könnte sich die Nachfrage nach Wohneigentum im Laufe des Jahres wieder erholen. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Preise vorerst noch einige Monate mit leichten Schwankungen seitwärts bewegen. Die relative Trägheit des Immobilienmarkts hat auch erst fünf Monate nach dem rapiden Zinsanstieg Anfang 2022 zu sinkenden Preisen geführt.”

Preisanstiege im 2. Halbjahr 2024 denkbar

In der 1. Jahreshälfte 2024 ist es aufgrund der Trägheit des Marktes eher unwahrscheinlich, dass es zu flächendeckenden und kontinuierlichen Preisanstiegen kommen wird. In besonders attraktiven Märkten und bei einzelnen Immobilientypen, wie energetisch sanierten Wohnungen, kann es aber auch schon früher zu Preissteigerungen kommen. Auf breiter Ebene sprechen die aktuellen Rahmenbedingungen aber eher dafür, dass es erst nach dem kommenden Sommer wieder zu Preiszuwächsen kommen wird – besonders dann, wenn sich die Kreditbedingungen weiter verbessern sollten und es Klarheit bezüglich Fördermittel gibt.

“Für Suchende, die bereits eine Immobilie im Auge haben, könnte jetzt der richtige Zeitpunkt für den Erwerb sein. Sollten sich die Rahmenbedingungen für Immobilienkäufer weiter verbessern, könnte die Nachfrage im Jahr 2024 wieder ansteigen. Somit dürfte der Raum für Preisverhandlungen dann deutlich geringer sein als derzeit”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “Falls die EZB in der zweiten Jahreshälfte 2024 den Leitzins tatsächlich wieder senkt und die Bauzinsen in der Folge ebenfalls weiter nach unten gehen, werden sich aus Käufersicht Ersparnisse durch geringere Zinsen schnell durch wieder steigende Kaufpreise neutralisieren.”

In 30 von 75 Großstädten steigen die Preise zum Vorquartal

Beim Blick auf die deutschen Großstädte zeigt sich, dass die Preise vielerorts bereits die Talsohle durchschritten haben und bereits in großen Teilen wieder stabile oder leicht steigende Preise zu registrieren sind. Diese Tendenz könnte ein Anzeichen für weitere Preisstabilisierungen im kommenden Jahr sein. Zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 30 von 75 untersuchten Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern gestiegen. Den stärksten Zuwachs verzeichnet das nordrhein-westfälische Moers mit einem Plus von 4,2 Prozent.

Nach wie vor sinkende Preise weisen 43 Städte auf. Hier stehen Saarbrücken und Göttingen mit einem Minus von jeweils 4,3 Prozent an der Spitze. Die Anzahl der Städte, in denen die Preiskurve nach unten zeigt, geht allerdings rapide zurück. Im 3. Quartal vergangenen Jahres verbuchten noch 65 Großstädte sinkende Preise im Vergleich zum Vorquartal, während sich lediglich in 10 Städten das Preisniveau verteuerte. Im 2. Quartal waren es sogar noch 68 Städte mit zurückgehenden und 6 Städte mit steigenden Kaufpreisen.

Berlin im Aufwind, München mit weiterer Korrektur

Genauso wie bei der Preisentwicklung aller Großstädte zeigt sich auch bei den Metropolen aktuell ein heterogenes Bild. Zum Teil könnte der Preistiefpunkt bereits überwunden sein, wie auch in der Hauptstadt. In Berlin haben sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in den vergangenen drei Monaten um 1,2 Prozent verteuert, im Vorquartal gab es noch einen Rückgang von 0,7 Prozent. Aktuell werden Bestandswohnungen für durchschnittlich 5.014 Euro pro Quadratmeter angeboten, vor drei Monaten lag der Durchschnittspreis noch unterhalb der 5.000-Euro-Marke bei 4.966 Euro. Besonders in Berlin könnte sich der Immobilienmarkt wieder schneller erholen. Das liegt unter anderem daran, dass die Hauptstadt nach wie vor sehr attraktiv ist und einen starken Zuzug verzeichnet. Zudem bietet das nach wie vor verglichen mit anderen europäischen Hauptstädten niedrige Preisniveau viel Spielraum nach oben.

Nach eineinhalb Jahren, in denen die Preiskurve stetig nach unten gezeigt hat, dreht sich diese auch in Köln und Hamburg nun wieder nach oben. In der Hansestadt ist der Preiszuwachs mit 0,1 Prozent zwar nur marginal, nach einem Rückgang von 1,9 Prozent im 3. Quartal scheint aber zumindest der Preisverfall gestoppt. Aktuell müssen Käufer im Durchschnitt 5.945 Euro für Wohneigentum in Hamburg zahlen – der zweithöchste Wert aller deutschen Großstädte. Auch in Köln sind die Vorzeichen wieder positiv: Von Oktober bis Januar erhöhten sich die Wohnungspreise um 0,5 Prozent auf 4.652 Euro pro Quadratmeter. Genauso wie in Hamburg verteuern sich auch in der Rheinmetropole die Preise erstmals seit der Zinswende wieder.

In der vierten Millionenstadt, München, haben die Preise das Tal hingegen noch nicht erreicht. Im 4. Quartal des vergangenen Jahres gaben sie um 0,5 Prozent nach. Das Preisniveau scheint trotz spürbarer Rückgänge seit eineinhalb Jahren noch zu hoch zu sein, damit die Nachfrage wieder so stark angekurbelt wird, sodass sich die Preistendenz dreht. In den vergangenen zwei Jahren sind Bestandswohnungen in Deutschlands teuerster Stadt spürbar günstiger geworden. Vor der Zinswende wurden noch Quadratmeterpreise von über 9.000 Euro aufgerufen, aktuell sind es 8.151 Euro.

Deutliche Rückgänge in Frankfurt und Stuttgart

Ähnlich wie in München ist auch in Frankfurt und in Stuttgart von einer Trendwende bisher noch nichts zu spüren – in beiden Großstädten geben die Preise im vergangenen Quartal deutlich nach. In der Finanzmetropole verringerten sich in den vergangenen drei Monaten die durchschnittlichen Angebotspreise um 2,6 Prozent. Aktuell kostet der Quadratmeter in Frankfurt 5.439 Euro, was hinter München und Hamburg der dritthöchste Wert aller Großstädte ist. Trotz spürbarem Rückgang fällt auch in Frankfurt die prozentuale Veränderung geringer aus als in den Vorquartalen.

Eine andere Situation herrscht in Stuttgart, wo die Preisrückgänge zuletzt sogar etwas zugenommen haben. Seit Oktober vergangenen Jahres sind die Angebotspreise um 2,2 Prozent zurückgegangen. In den Vorquartalen waren es noch Minus 2,1 Prozent und Minus 1,9 Prozent. Durch die Rückgänge bleibt das Preisniveau in der schwäbischen Großstadt unterhalb der 5.000-Euro-Grenze. Käufer müssen derzeit mit im Mittel 4.805 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Daten zum Retail-Investmentmarkt für das 4. Quartal 2023 – Fehlende Großdeals drücken das Gesamtergebnis

Das herausfordernde Finanzierungsumfeld hat den gewerblichen Investmentmarkt im gesamten Jahresverlauf maßgeblich geprägt, was sich nicht zuletzt im erzielten Transaktionsvolumen von Retail-Investments widerspiegelt. Vor diesem Hintergrund ist der erreichte Investmentumsatz von insgesamt rund 5,7 Mrd. EUR nur bedingt ins Verhältnis zum Vorjahr (-40 %) und zum langjährigen Durchschnitt (-51 %) zu setzen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Der Blick hinter das Zahlenwerk verdeutlicht, dass hierbei vor allem der Umsatz in den größeren Segmenten ab 50 Mio. EUR (-47 %) gegenüber dem Vorjahr fehlt, während der Rückgang bei kleineren Objekten mit einem Volumen von höchstens 50 Mio. EUR vergleichsweise moderat ausgefallen ist (-25 %). “Im vierten Quartal, in dem die meisten Einzeldeals registriert wurden, lag das durchschnittliche Dealvolumen sogar nur bei rund 12 Mio. EUR, was die Kleinteiligkeit des Marktgeschehens unterstreicht. Dass dieser Trend ein übergeordneter und kein retail-spezifischer ist, wird zudem dadurch unterstrichen, dass Büro- und Logistik-Investments das Jahr ebenfalls mit Gesamtergebnissen im Bereich der 6-Mrd.-EUR-Marke abschließen. Im Retail-Portfoliosegment ist generell eine gute Marktdynamik zu beobachten, was sich jedoch lediglich in der Deal-Anzahl und weniger im Umsatz ausdrückt, der 2,5 Mrd. EUR betrug”, erläutert Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services.

Die fehlenden Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich drücken sich auch im Investmentvolumen der A-Standorte aus. Mit einem Umsatz von rund 1,7 Mrd. EUR bleiben sie gut 51 % hinter ihrem Vorjahresresultat (gut 3,3 Mrd. EUR) zurück. Neben dem Teilverkauf des KaDeWe in Berlin aus der ersten Jahreshälfte sind in den größten Investmentstandorten im Jahr 2023 in erster Linie kleinere Transaktionen in die Auswertung eingeflossen. Dass jedoch auch auf dem gesamten gewerblichen Investmentmarkt keine A-Stadt an ihre Vorjahresbilanz anknüpfen kann, zeigt allerdings, dass der Retail-Investmentmarkt auch mit diesem Ergebnis weiterhin keine Ausnahme darstellt.

Fachmärkte dominieren den Retail-Investmentmarkt, Investment/Asset Manager und Corporates vorne

Die Fachmarktsparte bzw. vor allem der Food-Sektor hat seine marktdominierende Stellung im zweiten Halbjahr weiter ausgebaut (knapp 58 %). Als größte Transaktionen des Jahres sind das X+Bricks- und das Royal-Blue-Portfolio zu nennen, die beide im dritten Quartal zum Abschluss gekommen sind. Das Kaufhaussegment (fast 21 %) wird durch Transaktionen der Städte oder von Projektentwicklern bestimmt. Bei Geschäftshäusern (gut 12 %) fokussiert sich das Marktgeschehen im wesentlichen auf viele kleinere Objekte, und Shoppingcenter (knapp 10 %) sind vorwiegend mit Verkäufen in kleineren Städten anzutreffen.

In der Verteilung des Investmentvolumens nach Käufergruppen spiegelt sich der Einfluss der wenigen Großdeals im Jahr 2023 wider: So zeichnen Investment/Asset Manager u. a. für die Transaktion des X+Bricks-Portfolios und mit insgesamt fast 27 % auch für den höchsten Beitrag des Gesamtumsatzes verantwortlich. Nur knapp dahinter folgen Corporates (knapp 21 %), bei denen die KaDeWe-Anteile und das Royal-Blue-Portfolio zu den nennenswertesten Umsatztreibern gehörten. In der Fachmarktsparte zeigten sich zudem Spezialfonds erneut aktiv und kommen auf weitere fast 14 % des Volumens. Über der 5-%-Marke liegen darüber hinaus noch Immobilienunternehmen, die knapp 8 % zum Umsatz beisteuern sowie Immobilien AGs/REITs (gut 7 %), Family Offices (rund 7 %) und die u. a. in der Kaufhaussparte aktiven Projektentwickler (gut 6 %). Bei der Herkunft der Investoren liegen deutsche Käufer mit rund 54 % vor den internationalen Anlegern (46 %). Damit erreichen ausländische Investoren im Vergleich zu den Gewerbe-Investments insgesamt (37 %) jedoch trotzdem einen überdurchschnittlichen Wert.

Renditeanstieg setzt sich weiter fort

Durch die deutlich veränderten Finanzierungskonditionen mussten die Preise im Premium-Highstreet-Sektor im Jahresverlauf kontinuierlich korrigiert werden. Insgesamt waren weitere Anpassungen bei den Netto-Spitzenrenditen auch in den Top-Märkten unausweichlich. Im Ranking der A-Standorte positioniert sich München (3,45 %) aktuell vor Berlin (3,70 %). Hamburg verweilt zusammen mit Frankfurt auf dem dritten Rang (jeweils 3,75 %), während Köln, Stuttgart (jeweils 3,85 %) und Düsseldorf (3,95 %) die hinteren Plätze belegen. Weitere Preisanpassungen gab es seit Jahresbeginn aber auch bei den anderen Objektarten: So legten Fachmarktzentren (4,75 %), Supermärkte/Discounter (4,90 %), Shoppingcenter (5,60 %) und Baumärkte (5,70 %) um jeweils zwischen 55 und 75 Basispunkte zu.

“Die übergeordneten Einflussfaktoren haben die Investmentaktivitäten im Jahr 2023 assetklassenübergreifend maßgeblich negativ beeinflusst. Das durchaus lebhafte Marktgeschehen in den kleineren Größenklassen im Einzeldeal- sowie im Portfoliosegment macht jedoch Hoffnung, dass bei stabilisierten Finanzierungsbedingungen auch Großdeals wieder funktionieren werden und das Investmentvolumen weiter ankurbeln. Hierbei kommt dem Retail-Segment die diversifizierte Struktur und vor allem die Krisenresilienz des Food-Sektors zugute. Bei Geschäftshäusern sendet die konstante Entwicklung der Highstreet-Spitzenmieten positive Signale, in der Kaufhaussparte ergeben sich weitere Investmentpotenziale für Projektentwickler, und Shoppingcenter befinden sich mitten in der Neupositionierungsphase, aus der auch sie gestärkt hinauskommen könnten. Hinsichtlich der Spitzenrenditen wird das erste Quartal Klarheit darüber bringen, ob sich bei den Preisen die registrierten Stabilisierungstendenzen verfestigen”, so Christoph Scharf.

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien steigt um 4,5 Prozent

Im Januar sind die Zinsen für Baufinanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung auf 3,4 Prozent zurückgegangen – ein Minus von rund 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Nachfrage nach Wohnimmobilien wider, die im vierten Quartal 2023 um 4,5 Prozent gestiegen ist. Zudem verzeichnete der Immobilienmarkt im selben Quartal erstmals seit dem zweiten Quartal 2022 einen nominalen Anstieg der Immobilienkaufpreise im Vergleich zum Vorquartal. Das ergab eine aktuelle Auswertung von McMakler Research, der Plattform für Immobilienmarktanalysen von McMakler, für die unternehmenseigene Transaktionsdaten berücksichtigt wurden*.

Insgesamt stiegen die nominalen Preise für Häuser und Eigentumswohnungen um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Bei drei bis vier Prozent Inflationsrate im vierten Quartal kommt das immer noch einem Verfall der Realpreise gleich, jedoch deutlich gebremster als die Monate zuvor. Im Vorjahresvergleich ist nach wie vor ein nominaler Preisrückgang von 2,6 Prozent zu verzeichnen**.

Kaufpreise für Häuser sind noch rückläufig – Wohnungspreise steigen

Während die Kaufpreise für Häuser noch um 0,2 Prozent rückläufig sind, verzeichneten Wohnungen einen Preisanstieg um 1,2 Prozent. Auch deutliche regionale Unterschiede zeichneten sich ab: Im Osten Deutschlands stiegen die Wohnungspreise in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen am stärksten. In den sieben A-Städten sind die Preise sowohl für Wohnungen als auch Häuser anhaltend rückläufig. Lediglich in Berlin und München stiegen die Kaufpreise mit 0,4 bzw. 0,2 Prozent bereits moderat. Während die Immobilienpreise in den A-Lagen insgesamt stabil geblieben sind, stiegen sie in den Randlagen. Die kleinen, regional fokussierten Städte in D-Lage verzeichneten mit 0,7 Prozent den höchsten Kaufpreisanstieg im vierten Quartal.

Felix Jahn, Gründer und Geschäftsführer von McMakler, erklärt die Entwicklung: “Die Zinsen sind nach wie vor deutlich höher als noch zu Ende 2022. Wir rechnen bis in die zweite Jahreshälfte 2024 hinein mit einem von starker Zurückhaltung geprägten Markt. Gleichzeitig ist der leichte nominale Preisanstieg im vierten Quartal ein positives Signal für eine allmähliche Stabilisierung des Marktes und einen leichten Anstieg der Nachfrage nach Immobilien. Ein Treiber sind die seit November gesunkenen Baufinanzierungszinsen. Bei dem aktuell üblichen Finanzierungszinssatz lässt sich im Vergleich zu Oktober 2023 bereits ein beachtlicher Betrag sparen.”

Die Nachfrage kehrt allmählich zurück

Die Nachfrage hat sich im vierten Quartal 2023 mit einem Anstieg um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal intensiviert. Insbesondere Berlin und das Saarland stechen mit Nachfragesteigerungen von 15 Prozent bzw. 23 Prozent auf Länderebene hervor. Das geplante Chipwerk von Woldspeed sowie die Förderzusage für Stahl Holding Saar zur Produktion von grünem Stahl machen Saarland zu einem attraktiven Standort. Fast alle sieben Metropolregionen erlebten einen deutlichen Nachfrageanstieg, wobei Frankfurt am Main mit 28 Prozent die Spitze anführt. Lediglich Hamburg verzeichnete einen Rückgang der Immobiliennachfrage um rund 10 Prozent.

“Wir sehen, dass das Bewusstsein der Kunden für den Energiestatus einer Immobilie gestiegen ist. Dennoch sorgen kürzlich gestoppte Förderkredite für energetische Sanierung für Unsicherheit. Hier muss die Politik klar Stellung beziehen. Es bleibt zu beobachten, wie sich die Ampelkoalition aufstellt, um einer weiteren Verschlechterung der Wohnraumkrise entgegenzuwirken und gleichzeitig die energiewirtschaftlichen Ziele zu erreichen”, sagt Felix Jahn.

* Der Marktreport umfasst die Kaufpreis- und Nachfrageentwicklung in den deutschen Bundesländern und den Top-7-Städten im vierten Quartal 2023. Die Analyse basiert u.a. auf den realen Transaktionsdaten von McMakler und bildet damit das momentane Marktgeschehen ab.

** Bei der Preisentwicklung ist zu beachten, dass es sich um nominale Werte handelt. Die Inflationsrate von zuletzt 3,2 Prozent (November 2023) ist hier nicht berücksichtigt.

Über McMakler

McMakler ist ein in Deutschland und Österreich aktiver Full-Service Immobiliendienstleister. Das Unternehmen beschäftigt rund 350 eigene Immobilienmakler an rund 30 Standorten, die sich hervorragend mit den regionalen Gegebenheiten auskennen. Sie werden unterstützt durch rund 250 Mitarbeiter in der Zentrale in Berlin, in der unter anderem die Analyse- und Vermarktungstechnologie von McMakler entwickelt wird. McMakler ist eines der Top-Maklerunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen zeichnet sich durch hohe Professionalität, umfangreiche Technologie und einen schnellen, sicheren Verkauf aus. Felix Jahn startete den Hybrid-Immobilienmakler 2015 als Gründungsinvestor und Executive Chairman und ist seit 2018 auch CEO.

Verantwortlich für den Inhalt:

McMakler GmbH, Torstraße 19, 10119 Berlin, Tel: +49 30 555 744 917, www.mcmakler.de

Das Jahr 2023 war nicht nur für die gewerblichen Investmentmärkte, die maßgeblich durch das herausfordernde Finanzierungsumfeld geprägt wurden, sondern auch für die Nutzermärkte wie den Retailmarkt ein sehr bewegtes Jahr.

So wurden bereits in den ersten neun Monaten insgesamt sechsmal so viele Mode-Großinsolvenzen1 verzeichnet wie im Vorjahreszeitraum (darunter z.B. P&C Düsseldorf, Hallhuber, Gerry Weber und der Modekonzern Ahlers). Hinzu kamen im vierten Quartal mit den negativen Schlagzeilen im Zusammenhang mit der Signa Holding und dem aktuell sehr expansiven Modehaus Aachener (mittlerweile ebenfalls insolvent) weitere Unsicherheitsfaktoren für viele Eigentümer und Innenstadlagen. In finanzielle Schieflage geraten sind neben den vorgenannten, eher stationär ausgerichteten Retailern, aber auch reine Online-Player, wodurch nach den starken Corona-Jahren sogar zunehmende Sättigungstendenzen im E-Commerce-Sektor sichtbar wurden. Auf der anderen Seite gab es jedoch auch zahlreiche Anzeichen, die das durchaus positive Marktsentiment auf den Vermietungsmärkten widerspiegeln: Hierzu zählte in erster Linie das sehr gute Ergebnis beim Flächenumsatz, das u. a. durch die sukzessive Nachvermietung zahlreicher bereits länger leerstehender Shops sowie drohender Leerstandsflächen erzielt wurde. Positiv sind darüber hinaus auch die Entwicklungen im Segment der Spitzenmieten zu werten, in dem sich die Stabilisierungstendenzen, die bereits im Vorjahr eingesetzt haben, weiter verfestigen konnten. Teilweise sind in einzelnen vorwiegend luxusorientierten Top-Lagen sogar wieder leichte Aufwärtstrends erkennbar. Diese und weitere Entwicklungen auf dem bundesweiten Retailmarkt hat BNP Paribas Real Estate auf Basis der wichtigsten Einzelhandelskennzahlen für das Gesamtjahr 2023 analysiert.

Höchster Flächenumsatz seit 2019, Fashion und Großflächen mit besten Resultaten seit 2016

Mit einem Retail-Flächenumsatz von rund 540.000 m² in deutschen Citylagen konnte die innerstädtische Einzelhandelslandschaft das beste Vermietungsvolumen seit 2019 erreichen und damit die Vorjahresresultate der Jahre 2020 (420.000 m²; +29 %), 2021 (470.000 m²; +15 %) und 2022 (390.000 m²; +37 %) jeweils deutlich übertreffen. Als die entscheidendsten Treiber für das sehr gute Ergebnis sind hierbei insbesondere die umfangreichen Neupositionierungsprozesse im Fashionsegment (anteilig 43 %), die hohen Vermietungsimpulse in ehemaligen (Galeria-)Kaufhäusern (anteilig 24 %) sowie das sehr lebhafte Marktgeschehen im Großflächensektor ab 1.000 m² (anteilig 56 %) zu nennen. Auch wenn das Zahlenwerk insgesamt zuversichtlich stimmt, ist zu beachten, dass der sehr hohe Flächenumsatz durch einige Sondereffekte in der Angebotsstruktur getrieben wurde, die sich insbesondere durch die dynamischen Entwicklungen in der Kaufhaussparte ergeben haben und in dieser Form nicht jedes Jahr zu wiederholen sind. Eine stimulierende Wirkung auf die Nachfrage hatte darüber hinaus auch das im Vergleich zu 2019 deutlich gesunkene Mietpreisniveau und die erhöhte Kompromissbereitschaft auf Seiten der Eigentümer in puncto Vertragsgestaltung und Risikobeteiligungen. Ohne diese Rahmenbedingungen wäre ein derartig lebhaftes Vermietungsgeschehen nicht möglich gewesen. Zahlreiche Neuvermietungen und Eröffnungen gab es im Jahr 2023 aber auch außerhalb des Großflächensegmentes zu vermelden: Insgesamt fiel die Zahl der Abschlüsse in den Flächenkategorien bis 1.000 m² rund 10 % höher aus als im Vorjahr, was neben dem Gesamtvermietungsvolumen als weiteres positives Signal für den bundesweiten Retailmarkt gewertet werden kann.

A-Städte bleiben im Fokus der Nachfrage und erzielen im langjährigen Vergleich eine Top-Bilanz

Von den hohen Nachfrageimpulsen im Jahr 2023 haben in erster Linie die Top-Märkte2 profitiert, die mit einem Flächenumsatz von insgesamt fast 160.000 m² das beste Resultat seit 2018 (rund 170.000 m²) verbuchen und sich rund 16 % über ihrem Durchschnittwert der letzten 5 Jahre einordnen. Auch hierbei hatte mit der Vermietung an das Modehaus Aachener im ehemaligen Karstadt an der Frankfurter Zeil (27.000 m²) ein außergewöhnlich großer Abschluss entscheidende Auswirkungen auf das Gesamtergebnis sowie das Städte-Ranking der wichtigsten Shoppingmetropolen. Somit schiebt sich die Mainmetropole, die auch ohne die Kaufhaus-Nachvermietung ein gutes Resultat erzielt hätte, mit einem Flächenumsatz von rund 41.000 m² im Städtevergleich an die Spitze. Wieder einmal die mit Abstand meisten Innenstadtvermietungen (knapp 70 Abschlüsse) und ein ebenfalls gestiegenes Volumen verbucht jedoch auch die Hauptstadt Berlin (rund 38.000 m²). In den Citylagen von Düsseldorf (rund 26.000 m²) und Hamburg (rund 21.000 m²) wurden 2023 in einem vergleichbaren Umfang Retail-Flächen neu vermietet bzw. eröffnet, wobei in der Hansestadt die zweitmeisten Verträge nach Berlin in die Auswertung miteingeflossen sind (fast 50 Deals). Dahinter folgen Köln mit einem vergleichbaren Ergebnis wie im Vorjahr (rund 14.000 m²) und München, wo zwar der Flächenumsatz, nicht aber die Anzahl der Abschlüsse niedriger ausfiel als 2022 (rund 10.000 m² und über 40 Vermietungen). Unter der 10.000-m²-Marke ordnet sich schließlich nur noch Stuttgart ein, wo rund 7.000 m² neu vergeben werden konnten.

Hoher Flächenumsatz wird trotz weiterhin guter Nachfrage im Jahr 2024 schwer zu erreichen sein

Zusammenfassend haben sich im Jahr 2023 sehr gegensätzliche Entwicklungen auf dem Retailmarkt abgezeichnet. Auf der einen Seite stehen hierbei die zahlreichen Einzelhandelsunternehmen, die Insolvenz anmelden mussten und Filialen aufgegeben haben. Auf der anderen Seite gab es jedoch auch eine Vielzahl von Retailern, die die veränderte Angebotsstruktur für sich nutzen und ihre Umstrukturierungsprozesse oder sogar Expansionsbestrebungen weiter vorantreiben konnten. Darüber hinaus haben bereits viele Retailer in der Vergangenheit gezeigt, dass ein Insolvenzverfahren nicht das Unternehmensende bedeuten muss, sondern auch Chancen für einen Neuanfang bietet. Vor diesem Hintergrund lässt sich insgesamt zuversichtlich auf die Entwicklungen im Jahr 2024 blicken. Zwar wird ein derartig hoher Flächenumsatz wie im Jahr 2023 nur sehr schwer zu bestätigen sein, an der generell guten Nachfragesituation dürfte sich aus heutiger Sicht in der ersten Jahreshälfte jedoch zunächst nichts ändern.

Über den nachfolgenden Link direkt zum digitalen Retail-Marktüberblick:

https://www.realestate.bnpparibas.de/marktberichte/retailmarkt/deutschland-in-a-nutshell

1Quelle: Textilwirtschaft, Allianz Trade Studie Q3 2023

2A-Städte: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

Union Investment holt mit Markus Diers (44) einen erfahrenen Handelsexperten mit langjähriger Zugehörigkeit zum Unternehmen und Leitungserfahrung zurück ins Team.

Markus Diers, derzeit Managing Director bei der Redos Real Estate GmbH in Hamburg, wird bei Union Investment zum 1. März 2024 die Leitung des Asset Management-Bereiches Retail übernehmen. Von 2005 bis 2016 war er bei Union Investment bereits als Spezialist für Handelsimmobilien und später als Gruppenleiter für das Bestandsmanagement des europäischen Handelsportfolios zuständig.

Markus Diers folgt in seiner neuen Funktion als Abteilungsleiter und der Verantwortung für das Management von über 50 Handelsobjekten in den Fonds von Union Investment auf Lars Richter, der das Portfolio und die Abteilung maßgeblich mit aufgebaut, erfolgreich über 20 Jahre geleitet hat und Ende 2024 altersbedingt aus dem Unternehmen ausscheiden wird.

„Wir freuen uns, dass wir für den Generationswechsel diese exzellente Lösung gefunden haben.  Markus Diers wird mit seiner starken Retailkompetenz und seinen breiten Erfahrungen in den Segmenten Fachmarkt, High-Street und Shoppingcenter die wertvolle Arbeit von Lars Richter fortführen und unser gut aufgestelltes Handelsportfolio auch mit Blick auf neue institutionelle Anlagelösungen weiterentwickeln“, sagt Henrike Waldburg, Geschäftsführerin der Union Investment Real Estate GmbH.

Markus Diers verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Immobilienmanagement, mit Schwerpunkt im Asset Management von Handelsimmobilien. Vor seinem Eintritt bei Redos, wo er derzeit für das Asset- und Leasing Management im Fondsbereich der Redos Gruppe zuständig ist, war Markus Diers fünf Jahre bei der HIH Real Estate GmbH als Leiter Asset Management Retail tätig.

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Leerstandsrate steigt um 80 Basispunkte auf 5,6 % im Jahresverlauf

Im Jahr 2023 wurde an den Top-6-Bürovermietungsmärkten* mit 2,2 Mio. m² der niedrigste Flächenumsatz seit 2009 verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Umsatz um 26 % geringer aus. Die Spitzenmieten sind im Jahresverlauf um 6 % angestiegen. Bei den Median- und Durchschnittsmieten fiel der Anstieg mit 2 % bzw. 4 % etwas geringer aus. Die Leerstandsquote legte im gleichen Zeitraum um 80 Basispunkte auf 5,6 % zu. Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, ordnet die Zahlen wie folgt ein: „Das Jahr 2023 war von mehreren nachfragehemmenden Faktoren geprägt. Neben der strukturell geringeren Nachfrage durch den Wandel zur hybriden Arbeitswelt hat sich die schlechte wirtschaftliche Lage Deutschlands negativ auf die Bürovermietungsmärkte ausgewirkt. Viele Nutzer sind deutlich kostensensibler geworden und scheuen in der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage Risiken und damit Investitionen, mit denen Umzüge und Neuanmietungen zwangsweise verbunden sind. Ein Lichtblick waren im vergangenen Jahr aber auch Nutzer, die ihren Flächenverbrauch effizienter gestaltet und dafür höherwertige Liegenschaften und Flächen angemietet haben. Die Kostensensibilität setzt aber natürlich auch die Mieten unter Druck. Wichtig zu erkennen, und das zeigen die Zahlen wieder deutlich: Es gibt nicht den einen Büromarkt, die jeweiligen Märkte haben sich zum Teil sehr unterschiedlich entwickelt, das zeigt sich beispielsweise an Köln und Düsseldorf. Nutzer und Investoren müssen daher mehr denn je die jeweiligen lokalen Marktgegebenheiten verstehen.“

Steigender Kostendruck und anhaltende Unsicherheit über künftigen Flächenbedarf lässt Anteil der Vertragsverlängerungen steigen

Der reduzierte Flächenumsatz ist auch damit zu erklären, dass überdurchschnittlich viele Unternehmen im aktuellen Umfeld von einer Neuanmietung absehen und ihren bestehenden Mietvertrag verlängern. Rotberg berichtet: „Meistens verlängern Nutzer um drei bis fünf Jahre. Dadurch verschaffen sie sich Zeit. Diese wollen sie nutzen, um sich mit ihren zukünftigen Arbeitsplatzstrategien und Flächenbedarfen auseinanderzusetzen. Besonders große Unternehmen sind sich nach wie vor unsicher, wie ihre zukünftige Arbeitskultur aussehen soll. Einige Nutzer spekulieren zudem darauf, dass sich der Markt zu ihren Gunsten entwickelt. Denn die aktuell verfügbaren Flächen genügen ihren Lageanforderungen häufig nicht oder sind zu teuer. Hinzu kommt, dass die Insolvenzwelle bei Projektentwicklern die Vorbehalte gegenüber Projektanmietungen erhöht hat.“

Insolvenzen am Projektentwicklermarkt sorgen für Angebotslücke

Diese Skepsis eröffnet Bestandshaltern die Chance, solche Nutzer für ihre Objekte zu gewinnen oder diese zu guten Konditionen im eigenen Bestand zu verlängern. Zusätzlich könnten durch die Insolvenzwelle am Projektentwicklermarkt moderne Flächen noch knapper werden. Antonia Wecke, Consultant Research, berichtet: „Ein Blick auf die Büroobjekte insolventer Projektentwickler in den Top-6-Städten zeigt, dass besonders in den Jahren 2025 und 2026 eine Lücke bei Neubauflächen entstehen könnte. Fast die Hälfte des ursprünglich geplanten Volumens insolventer Projektentwickler sollte in diesen Jahren fertiggestellt werden und könnte nun fehlen oder sich verzögern. Insbesondere Nutzer, die Flächen in verschobenen oder aufgegebenen Projekten angemietet haben, benötigen nun zumindest vorübergehend eine Alternative.“ Die Top-6-Städte sind nicht gleichermaßen von der Insolvenzwelle betroffen. In Berlin und Düsseldorf liegt der Anteil des betroffenen Projektentwicklungsvolumens mit etwa 1,3 % am Büroflächenbestand deutlich höher als in Frankfurt (0,1 %) oder Köln (0,2 %). Über alle Top-6-Städte liegt der Anteil des betroffenen Projektentwicklungsvolumens am Büroflächenbestand bei etwa 0,7 %. Selbst in einem Worst-Case-Szenario, in dem keines der Projekte fertiggestellt würde, hätte dies angesichts des geringen Anteils vermutlich kaum Einfluss auf die Marktparameter.

Ausblick: Auch dieses Jahr unterdurchschnittlicher Flächenumsatz und noch mehr aufgestaute Umzüge zu erwarten

Da auch 2024 das konjunkturelle Umfeld angespannt bleiben dürfte und die Anpassungsprozesse an hybrides Arbeiten anhalten, dürfte die Nachfrage nach Neuanmietungen zunächst weiter gehemmt werden. „Auch in den kommenden Monaten werden die Leerstände vermutlich steigen. Zwar könnte die Insolvenzwelle bei den Projektentwicklern den Anstieg in besonders betroffenen Städten dämpfen, aber vermutlich nicht aufhalten“, kommentiert Wecke. Ihr Kollege Rotberg ergänzt: „Für das laufende Jahr rechnen wir erneut mit einem Flächenumsatz, der unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Allerdings dürfte sich durch die seit Beginn der COVID-19-Pandemie überdurchschnittlich hohe Anzahl an Mietvertragsverlängerungen ein Umzugsstau aufgebaut haben, der sich auflösen dürfte, sobald sich das konjunkturelle Umfeld verbessert und die Unternehmen mehr Klarheit über ihren künftigen Flächenbedarf haben. Eigentümer von Flächen in guten Lagen können sich dafür in Position bringen, indem sie in ihre Flächen investieren, zumal der Nachfrageüberhang bei modernen Flächen ab 2025 aufgrund der zu erwartenden Verzögerung bei vielen Projektentwicklungen noch zunehmen dürfte.“

* Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Schwacher Investmentmarkt und anhaltende Sorgen am Betreibermarkt für Gesundheitsimmobilien

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland Gesundheitsimmobilien für 1,2 Mrd. Euro gehandelt. Damit war das Transaktionsvolumen um 57 % niedriger als im Vorjahr und lag 61 % unter dem Fünfjahresmittel. Die Zahl der Transaktionen war nur etwa halb so hoch wie im Jahr 2022. Das 4. Quartal war mit einem Transaktionsvolumen von 157 Mio. Euro das umsatzschwächste Quartal seit mehr als sechs Jahren. Max Eiting, Associate Director Operational Capital Markets – Healthcare bei Savills Germany, berichtet: „Am Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien gilt nach wie vor, dass wenige Eigentümer zu Verkäufen bereit sind. Die Immobilien und Portfolios, die zum Verkauf stehen, haben wiederum größtenteils Value-Add-Charakter und treffen auf eine ausgedünnte und überwiegend risikoavers und sehr selektiv agierende Käuferlandschaft. Doch auch im Value-Add-Bereich ist das Transaktionsgeschehen überschaubar, denn Value-Add-Strategien rechnen sich angesichts der hohen Modernisierungs- und Baukosten bei älteren Bestandsobjekten nur bei sehr geringen Einkaufspreisen. Solche Preise akzeptieren bislang aber nur wenige Verkäufer.“

Niedrigster Portfolioanteil seit dem Jahr 2012

Im gesamten Jahresverlauf gab es keine Transaktion im dreistelligen Millionenbereich und insgesamt kaum größere Transaktionen. Im letzten Jahr entfielen nur rund 27 % des Transaktionsvolumens auf Portfolios, während es im Jahr davor noch 43 % waren. Es war damit der niedrigste Portfolioanteil seit dem Jahr 2012. Eiting kommentiert: „Gerade bei größeren Portfolios ist die Käufersuche derzeit herausfordernd, denn es gibt nur wenige Investoren, die großvolumige Transaktionen stemmen können, was auch an der geringen Finanzierungsbereitschaft der Banken liegt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele verfügbare Portfolios heterogene Objektstandards und unterschiedliche Betreiberqualitäten aufweisen. Da die meisten Investoren sehr vorsichtig agieren, dünnen solche Konstellationen das potenzielle Bieterfeld aus.“

Spitzenrendite steigt langsamer

Neben der Zurückhaltung vieler Investoren haben auch die gefallenen Kapitalwerte zum niedrigeren Transaktionsvolumen beigetragen. Seit Beginn der Zinswende im Frühjahr 2022 ist die Spitzenrendite für Pflegeheime um 130 Basispunkte auf 5,2 % zum Ende des Jahres 2023 angestiegen. Der Renditeanstieg hat sich zuletzt aber verlangsamt und betrug nur noch 10 Basispunkte im 4. Quartal. Eiting merkt an: „Der Preisrückgang bei Core-Objekten hat sich zuletzt verlangsamt, was dafürspricht, dass sich die Kaufpreisvorstellungen von Verkäufern und Käufern angenähert haben.“

Volumenrückgänge bei allen Nutzungsarten

Im vergangenen Jahr verzeichneten alle Arten von Gesundheitsimmobilien deutliche Rückgänge des Transaktionsvolumens, obwohl die Fundamentaldaten bei den meisten Nutzungen weiterhin gut sind. Den stärksten Rückgang verzeichneten Ärztehäuser und medizinische Versorgungszentren – mit rund 133 Mio. Euro lag das Transaktionsvolumen um 72 % niedriger als im Vorjahr, welches allerdings auch mit einem Rekordvolumen aufwartete. Das Transaktionsvolumen von Pflegeheimen sank um 59 % auf 515 Mio. Euro, während bei Anlagen des betreuten Wohnens ein Rückgang um 53 % auf 283 Mio. Euro verzeichnet wurde. Insgesamt entfielen im Jahr 2023 rund 44 % des Transaktionsvolumens auf Pflegeheime (Durchschnitt der letzten fünf Jahre: 56 %). Anlagen des betreuten Wohnens kamen auf 24 % und Ärztehäuser und medizinische Versorgungszentren auf 11 %. Eiting sagt: „Die deutlichen Volumenrückgänge in allen Nutzungsarten spiegeln die lange Zeit schwierige Preisfindung am Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien wider. Insbesondere bei Pflegeheimen ist zudem die Nachfrage nach wie vor gedämpft – das anhaltend hohe Betreiberausfallrisiko hat hieran einen entscheidenden Anteil. Demgegenüber ist die Nachfrage nach betreutem Wohnen und Ärztehäusern recht hoch, denn viele Investoren wollen ihre Gesundheitsimmobilienportfolios diversifizieren. Hinderlich ist hierbei vor allem das mangelnde Angebot hochqualitativer Ärztehäuser.“

Insolvenzrisiko bei Pflegeheimbetreibern bleibt erhöht

Der Nutzermarkt für Pflegeheime wurde im vergangenen Jahr von diversen Großinsolvenzen gebeutelt und die wirtschaftliche Situation vieler Betreiber ist weiterhin angespannt. Auch im laufenden Jahr ist daher mit weiteren Insolvenzen zu rechnen. Das Betreiberausfallsrisiko bleibt somit hoch. Matti Schenk, Associate Director Research bei Savills Germany, kommentiert: „Für einen Großteil der von Insolvenzen betroffenen Pflegeheime konnte im vergangenen Jahr rasch ein Nachfolgerbetrieb gefunden werden. Sollte es jedoch zu weiteren größeren Insolvenzen kommen, dürfte das Finden von Nachfolgern wohl schwieriger werden, da viele in Frage kommende Betreiber noch mit den vorherigen Übernahmen befasst sind. Die Investoren reagieren hierauf, indem sie umfangreiche Berichtspflichten von den Betreibern verlangen, um wirtschaftliche Schieflagen frühzeitig zu erkennen. Manche Investoren machen derzeit aber auch gänzlich einen Bogen um das Segment.“

Ärztehäuser als mögliche Profiteure von der Krankenhausreform

Während die Zurückhaltung bei Pflegeheiminvestments sich zu großen Teilen mit den Herausforderungen am Nutzermarkt erklären lässt, wird die Nachfrage nach Ärztehäusern und medizinischen Versorgungszentren von positiven Aussichten am Nutzermarkt getrieben. Schenk erläutert: „Die geplante Krankenhausreform wird vermutlich zu einer Schließung von Krankenhäusern und einer Reduzierung des Leistungsangebots vieler Häuser führen. Viele Investoren gehen davon aus, dass dies zu einer Stärkung der ambulanten Versorgung beitragen wird und damit zu einer steigenden Nutzernachfrage bei Ärztehäusern und medizinischen Versorgungszentren führt. Wir registrieren, dass manche Investoren eine solche Entwicklung antizipieren und sich schon jetzt entsprechende Immobilien sichern wollen.“

Ausblick: Verhaltener Start ins Jahr

Savills sieht momentan keine Anzeichen für eine baldige Erholung des Investmentmarktes für Gesundheitsimmobilien. Eiting konstatiert: „Wir nehmen zwar eine steigende Aktivität bei Investoren wahr, die seit Beginn der Zinswende weitestgehend inaktiv waren, doch die Mehrzahl der Käufer wird zu keinen Abstrichen bei der Objekt- und Betreiberqualität bereit sein, sodass die Zahl in Frage kommender Objekte gering bleiben dürfte. Sektorspezialisten mit langjähriger Erfahrung und Asset-Management-Kompetenz werden im Vorteil bleiben. Im liquidesten Segment, den Pflegeheimen, dürften sich die Herausforderungen bei den Betreibern weiterhin transaktionshemmend auswirken. Insgesamt gehen wir davon aus, dass das Transaktionsvolumen auch im Jahr 2024 hinter den Werten aus Jahren 2018 bis 2022 zurückbleibt. Angesichts der vielfach guten Fundamentaldaten und des steigenden Bedarfs an Gesundheitsimmobilien sind die Langfristperspektiven des Sektors jedoch weiterhin positiv und solide Objekte mit einem guten Betreiber dürften auch vor dem Hintergrund der gefallenen Preise auf Resonanz bei Investoren stoßen.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Großes Wachstum in Duisburg – München ist weiterhin teuerster Markt

Auf fast allen Märkten Deutschlands sind die Spitzenmieten für Lager- und Logistikflächen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bei den untersuchten Flächen von mehr als 5.000 m² auf 19 betrachteten Märkten stellt Dortmund die einzige Ausnahme dar: Bereits im Vorjahr wurde dort ein erheblicher Anstieg der Spitzenmiete von 43 Prozent verzeichnet. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich die Spitzenmieten im vierten Quartal 2023 auf sechs Märkten verteuert. Wie deutlich sich das Mietpreisniveau insgesamt erhöht hat, zeigt der Blick auf den Zeitpunkt von vor fünf Jahren: Seitdem sind die Spitzenmieten zwischen 25 Prozent (Stuttgart) und 67 Prozent (Köln und Essen) gestiegen.

Weiterhin der teuerste Markt für Lager- und Logistikflächen in Deutschland ist München mit einer Spitzenmiete von 10,70 Euro/m² bei einem nur leichten Wachstum im Vorjahresvergleich von zwei Prozent. Mit großem Abstand folgen Düsseldorf mit 8,75 Euro/m² (plus 13 Prozent) sowie mit 8,50 Euro/m² Stuttgart (plus zwei Prozent) und Köln (plus 13 Prozent). Den größten Anstieg der Spitzenmiete im Jahresvergleich verzeichnet Duisburg mit 23 Prozent, während in Erfurt ein Wachstum von 16 Prozent ermittelt wurde. Neben Duisburg gehören mit Essen (15 Prozent), Düsseldorf und Köln (jeweils 13 Prozent) weitere Städte aus der Metropolregion Rhein-Ruhr zu jenen mit dem größten Anstieg.

„Die steigenden Spitzenmieten auf dem Markt für Lager- und Logistikflächen wurden im Jahr 2023 von niedrigen Leerstandsquoten und einer das Angebot übersteigenden Nachfrage geprägt. Dass in manchen Regionen nur eine leichte Dynamik herrschte, ist auch auf das zu geringe Angebot in diesen Märkten zurückzuführen“, sagt Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany. „Die in der jüngeren Vergangenheit massiv gestiegenen Kosten sowie Risiken wurden auf die Miete umgelegt. Ein höherer Anteil an Built-to-suit-Entwicklungen im Vergleich zu spekulativen Entwicklungen schlug sich in tendenziell höheren Mieten nieder. Der Flächenmangel führte dazu, dass die Zahlungsbereitschaft jedoch durchaus vorhanden war, zumindest in jenen Branchen, die von der anhaltend schwierigen konjunkturellen Lage nicht oder nur im geringen Maße betroffen waren.“

Im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet Berlin im vierten Quartal mit sieben Prozent auf 8,00 Euro/m² den stärksten Anstieg der Spitzenmiete. Nur unwesentlich niedriger lag das Wachstum mit sechs Prozent in Köln (8,50 Euro/m²) und Magdeburg (5,10 Euro/m²). Zu den sechs Märkten, die im vierten Quartal eine positive Dynamik zeigten, gehören zudem Erfurt (plus vier Prozent) sowie Duisburg und Hannover/Braunschweig mit jeweils drei Prozent. In den anderen 13 Regionen blieben die Spitzenmieten stabil. Insgesamt hat sich die Dynamik damit im Vergleich zum Vorquartal etwas verlangsamt.

„Besonders die Märkte in der Mitte und dem Osten Deutschlands zeigen zunehmend das Potenzial für weitere Vermietungen, da die Flächenverfügbarkeiten durch Projektentwicklungen und endende Mietverträge sowie nicht genutzte Flächen (Grey Space) steigen. Allerdings wird dort wie auch im Rest Deutschlands eine abnehmende Nachfrage wahrgenommen“, sagt Schekahn. „Dies könnte im Jahr 2024 zu stagnierenden oder aber gar leicht sinkenden Spitzenmieten führen.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Flächenumsatz bleibt 2023 um 28 Prozent unter dem Vorjahresniveau

Egal, welchen Indikator man bemüht, welche Wirtschaftsexperten oder welche Unternehmensverbände man befragt, fast alle gehen mit getrübter Stimmung in das neue Jahr. Dabei kommen wir doch gerade erst aus einem Jahr, welches rückblickend jede Menge Unsicherheiten im Gepäck hatte. Und dieses Gepäck lässt sich nicht wie sonst so häufig in der Geschichte der deutschen Wirtschaft nach einer Zeit der Flaute ablegen. Im Gegenteil, es scheint so, als ob der Eindruck des Jahres 2023 komplett mit über die Jahresgrenze in das Jahr 2024 genommen wird.

Fakt ist, dass 2023 für den deutschen Bürovermietungsmarkt nicht berauschend war: In Summe schließt der deutsche Bürovermietungsmarkt in sieben Spitzenstandorten das Jahr mit einem Umsatz von etwas mehr als 2,5 Millionen m² ab. Angesichts der Herausforderungen und Unsicherheiten, mit denen sich Unternehmen aller Branchen in den vergangenen zwölf Monaten konfrontiert sahen, ist dies ein Ergebnis, das nachvollziehbar ist und unsere Prognosen aus dem Oktober bestätigt. Dennoch ist dies das schwächste Umsatzergebnis seit 2009. Gegenüber dem sehr nachfragestarken Jahr 2022 fiel das Minus mit 28 Prozent entsprechend groß aus.

Alle sieben Immobilienhochburgen müssen teils heftige Umsatzeinbußen verkraften

Im Vergleich zum Vorjahr mussten alle sieben Immobilienmetropolen Umsatzrückgänge hinnehmen. Ein positives Fazit zum Jahresende lässt sich aber daraus ziehen, dass in Frankfurt, Köln, München und Stuttgart und damit immerhin in vier der sieben Büromärkte das vierte Quartal das stärkste des Jahres war. Dadurch konnte Frankfurt zusammen mit Düsseldorf das Jahresminus im einstelligen Prozentbereich halten. Das größte Minus mit 49 Prozent bleibt für Stuttgart zu beobachten, dieses hat sich aber seit dem Oktober-Stand von minus 57 Prozent immerhin etwas reduziert.

Dr. Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany und Head of Markets: „Nach dem herausragenden Vermietungsjahr 2022 fällt der zeitlich verzögerte Einfluss der miteinander verknüpften Krisen seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine auf den Bürovermietungsmarkt umso drastischer aus. Angesichts der bislang historisch einmaligen Kombination aus Herausforderungen von Zinswende, über Energiepreise bis zu geopolitischen Konflikten war erwartet worden, dass sich die Bürovermietungsmärkte dem nicht komplett entziehen konnten. Zu stark sind Unternehmen durch alle Branchen hinweg von den vielfältigen Auswirkungen betroffen. Doch anders als auf dem Investmentmarkt scheint das Tal hier kürzer: Denn im Licht einer leichten gesamtwirtschaftlichen Erholung 2024 rechnen wir zum derzeitigen Stand damit, dass auch die Büroflächenumsätze wieder zunehmen werden. Unsere aktuelle Prognose zeigt ein Plus von zehn Prozent für dieses Jahr.“

Wahlen und Geopolitik haben 2024 entscheidenden Einfluss auf die Büromärkte

Die Last aus geopolitischen Konflikten, fehlenden konjunkturellen Impulsen aus dem Ausland, immer noch spürbarer Inflation und einer „Das Glas ist halb leer“-Mentalität der Konsumenten wiegt schwer. Inwieweit sich eine solche Negativstimmung auch global verfestigt, dürfte zudem von einem bislang einmaligen Effekt in der Geschichte geprägt sein: Global gesehen werden 2024 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung an Wahlen teilnehmen können. Von Indien bis Indonesien, von Großbritannien bis zu den USA. Noch nie in der Geschichte werden so viele Bürger innerhalb eines Jahres über neue Regierungen entschieden haben – mit entsprechenden Konsequenzen für künftige Handels- und Wirtschaftsbeziehungen.

Faktisch und in nüchternen Zahlen ausgedrückt wird die deutsche Wirtschaft 2023 voraussichtlich leicht geschrumpft sein. Für 2024 ist laut Consensus dann immerhin mit einem kleinen Plus von 0,4 Prozent zu rechnen. „Die Meinungen der Wirtschaftsforschungsinstitute klaffen dabei aber sehr weit auseinander, die Spanne reicht von -0,5 Prozent bis zu 1,3 Prozent und dokumentiert die auch unter den Experten herrschende Unsicherheit zur Einschätzung der weiteren Entwicklung der Konjunktur“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Immerhin: Der Arbeitsmarkt soll weitestgehend stabil bleiben und die Arbeitslosenquote sich bei 5,8 Prozent einpendeln.

„Unterstützung“ kommt dabei von einem Phänomen, welches sich im nächsten Jahr erstmalig zeigen dürfte: dem demographischen Effekt. Die Alterung der Bevölkerung dürfte dazu führen, dass die Zahl der Erwerbstätigen erstmalig wieder rückläufig sein wird. „Das stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen in Bezug auf die Besetzung offener Stellen und erfordert entweder weitere Investitionen in den ,Faktor‘ Mensch in Form von höheren Löhnen und Gehältern oder aber in die Digitalisierung und die Integration Künstlicher Intelligenz in Arbeitsabläufe und Prozesse, um die Effizienz und die Produktivität zu erhöhen“, blickt Scheunemann voraus.

Dies alles geht auch am Immobilienmarkt nicht spurlos vorüber und beide oben skizzierten Investitionsoptionen erfordern ein stetiges Anpassen und Neu-Denken des Faktors Bürofläche. „Hier sehen wir auch für 2024 einen klaren Fokus auf den Faktor Qualität. Das dürfte die Ausdifferenzierung des Marktes weiter vorantreiben mit weiter steigenden Spitzenmieten für Top-Flächen und Mietpreiseinbußen für nicht mehr zeitgemäße Büros. Solange Deutschland nicht in eine tiefe und nachhaltige Rezession rutscht – wonach es derzeit nicht aussieht – sollte sich an dieser Entwicklung des Büromarktes nichts ändern“, erwartet Miguel Rodriguez Thielen, Head of Office Leasing JLL Germany.

Büros bleiben auch künftig unverzichtbarer Bestandteil einer Unternehmenskultur, leicht steigende Rückkehrraten ins Büro sind Beleg dafür, gleichwohl das hybride Arbeiten weiterhin Bestand haben wird.

Ein weiterer Aspekt von attraktiven und damit teureren Büroflächen ist Nachhaltigkeit. Auch dieser Trend ist nicht mehr umkehrbar. Ein großes Fragezeichen steht allerdings hinter Projektentwicklungen. Immer noch sorgt die angespannte Lage für eine Verschiebung oder sogar eine Stornierung von Neubauentwicklungen. „Es dürfte noch eine Weile dauern, bis sich hier eine Normalität eingestellt haben wird. Je stärker die Pipeline für Neubauten und Revitalisierungen austrocknet und damit weniger moderne Bürofläche auf den Markt spült, desto stärker wird es die Mieten in den verfügbaren Flächen in zentraler Lage steigen lassen“, analysiert Rodriguez Thielen.

Neubauvolumen geht 2023 um rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück

Der Blick auf die Baubranche zeigt, dass das Jahr 2023 von enormen Schwierigkeiten für Projektentwickler geprägt war. Hohe Baukosten, Fachkräftemangel und Materialknappheit sind hier die Stichworte. „Während es auf der Kostenseite zumindest eine leichte Entspannung gibt – die Baukosten sinken, bleiben aber immer noch auf historisch hohem Niveau – sind es derzeit Finanzierungsengpässe und eine mangelnde Nachfrage, inklusive dem nach wie vor bestehenden Mangel an Fachkräften, die der Branche Sorgen bereiten“, sagt Scheunemann. Insgesamt führt dies dazu, dass zahlreiche Baustellen stillstehen, es zu Verzögerungen mit erheblichen Folgen für alle Beteiligten kommt oder geplante Projekte sogar ganz gestoppt werden. Insgesamt sind im Jahr 2023 rund 1,3 Millionen Quadratmeter neue Flächen auf den Markt gekommen, was einem Rückgang von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nur in Frankfurt wurden etwas mehr Büroflächen als im Vorjahr fertig, in allen anderen Märkten war ein Minus zu verzeichnen.

Für 2024 (1,9 Millionen m²) und 2025 (1,7 Millionen m²) werden höhere Volumina erwartet, doch diese fallen deutlich niedriger aus als noch vor Jahresfrist erwartet. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich diese Prognosezahlen im Laufe des Jahres angesichts des aktuellen Umfelds weiter reduzieren könnten“, so Scheunemann. Erfreulich ist, dass mit 49 Prozent fast die Hälfte dieser Flächen zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermietet oder durch Eigennutzer belegt ist. Die Vorvermietungs- beziehungsweise Belegungsquoten reichen dabei von 43 Prozent in der Hauptstadt Berlin und Düsseldorf bis hin zu 60 Prozent in Stuttgart. Die stärksten Bauaktivitäten beobachtet JLL in den beiden größten Büromärkten Berlin und München, auf die 57 Prozent des derzeit erwarteten Bauvolumens für die Jahre 2024 und 2025 entfällt.

Leerstand steigt, bleibt aber überall im einstelligen Bereich

Das sich reduzierende Neubauvolumen verringert etwas den Druck von der Angebotsseite, aber neu errichtete Flächen erhöhen den Leerstand direkt, wenn sie zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch nicht vermietet sind. In den Monaten Oktober bis Dezember 2023 waren dies in den sieben Hochburgen zusammen mehr als 150.000 m². Dazu kommt, dass die konjunkturelle Schwäche dazu führt, dass manche Unternehmen bei Umzügen mehr Fläche zurücklassen als sie neu beziehen. Insgesamt stehen suchenden Unternehmen somit in den sieben Hochburgen zum Jahresende 5,64 Millionen m² kurzfristig zur Verfügung. Das entspricht einer Leerstandsquote von 5,8 Prozent, die 0,3 Prozentpunkte über dem Wert von vor drei Monaten liegt.

Die Leerstandsquoten in den sieben wichtigsten Märkten liegen allesamt im einstelligen Prozentbereich in einer Bandbreite von 3,3 Prozent in Köln und 4,0 Prozent in Stuttgart, wo man nach wie vor von einer Knappheit sprechen kann, bis hin zu Werten von 8,8 Prozent in Frankfurt und 9,7 Prozent in Düsseldorf.

Positiv wirkt sich aus, dass das Volumen der zur Untermiete angebotenen Flächen zurückgegangen ist. Standen vor drei Monaten noch 835.000 m² in der Statistik, sind es zum Jahresende 2023 nur noch 808.000 m². Einige Flächen wurden vermietet und es werden nur noch wenige neu angeboten. „Dies spiegelt den Fortschritt in der Hybridisierung von Arbeitsplatzmodellen wider. Die massiven Flächenverkleinerungen durch Einführung hybrider Arbeitswelten ist somit abgeschlossen“, interpretiert Rodriguez Thielen die Daten. „Unverändert ist der Trend, dass die meisten Nutzer ihren Fokus auf sehr gut ausgestattete Flächen legen, wenn sie eine Neuanmietung und damit einen Umzug planen. Das bedeutet für Eigentümer von Gebäuden mit Leerstand in B- und C-Qualität, dass die Vermarktbarkeit ohne Aufwertung der Flächen zunehmend schwieriger wird.“

Münchner Spitzenmiete knackt die Marke von 50 Euro – Mietanreize werden zunehmen

Mittlerweile kennen die Büro-Spitzenmieten bereits seit 13 Jahren nur einen Weg: nach oben. Das hat sich auch 2023 mehr als deutlich gezeigt und der JLL-Spitzenmietpreisindex ist in den vergangenen zwölf Monaten um 6,8 Prozent auf einen neuen Höchststand von 275 Punkten geklettert. „Die Mietsteigerungen beobachten wir in allen Städten, wenngleich der Aufwärtstrend in den letzten drei Monaten teilweise zum Stillstand gekommen ist. Ausnahmen sind Berlin und München, wo die Spitzenmiete noch mal um jeweils einen Euro angestiegen ist“, fasst Rodriguez Thielen zusammen. In München wurde zum Jahresende die Marke von 50,00 Euro/m²/Monat erreicht. Damit summiert sich das Jahresplus in der bayerischen Landeshauptstadt auf 14 Prozent. Mit der gleichen Rate stiegen auch die Mieten in Köln auf aktuell 32,50 Euro/m²/Monat. Schlusslicht im Wachstum bleibt Frankfurt, hier steht ein Plus von lediglich etwas über einem Prozent in der Jahresschlussbilanz.

„Für 2024 rechnen wir weiterhin mit einer Fortsetzung dieses Trends, zumindest bei den Spitzenmieten in den besten Lagen. In Randlagen und in Objekten mit nur durchschnittlicher oder unterdurchschnittlicher Ausstattungsqualität wird der Druck in naher Zukunft allerdings zunehmen, was zu weiter sinkenden Durchschnittsmieten führen könnte“, sagt Rodriguez Thielen. Dies wird Eigentümer verstärkt dazu veranlassen, Incentives für ihre Mieter zu gewähren. Die nominalen Spitzenmieten sind bereits stärker gestiegen als die Effektivmieten, was bedeutet, dass Vermieter bereit sind, mehr Anreize zu gewähren als in den Jahren zuvor. Die Mietanreize – umgerechnet in mietfreie Zeiten – dürften im Laufe des Jahres auf bis zu 15 Prozent zulegen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Leichte Dynamik im Schlussquartal dürfte sich 2024 fortsetzen

Trotz einer aufkommenden Dynamik zum Jahresende hat sich der Wohninvestmentmarkt 2023 insgesamt äußerst schwach präsentiert. Mit einem Transaktionsvolumen* von 8,2 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert (12,2 Milliarden Euro) deutlich unterschritten. Im Vergleich zum Fünfjahresschnitt (24,5 Milliarden Euro) fällt der Rückgang mit 67 Prozent noch kräftiger aus. Die Zahl der gehandelten Wohneinheiten ist dagegen von 59.000 auf rund 70.000 Wohnungen gestiegen.

Einen Aufwärtstrend zeigte das vierte Quartal: Investments von rund 2,3 Milliarden Euro bedeuten einen Zuwachs von 61 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal und ein Plus von knapp 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Zwar fällt auch die Anzahl der Abschlüsse mit 56 höher aus als in den anderen drei Quartalen dieses Jahres. Im Vorjahreszeitraum wurden allerdings 72 Transaktionen gezählt. Für das Gesamtjahr 2023 ergibt sich eine Marktaktivität von 193 Abschlüssen (Vorjahr: 373).

„Die Spitzenrenditen sind in den großen deutschen Immobilienmetropolen 2023 im Schnitt um 73 Basispunkte gestiegen und liegen nun bei rund 3,7 Prozent. Trotz der erfolgten Preisanpassung finden nach wie vor relativ wenige Transaktionen statt. Wer nicht unter Druck steht, sieht zurzeit häufig von einem Verkauf ab“, sagt Michael Bender, Head of Residential JLL Germany.

Daran ändert auch das zuletzt gesunkene Zinsniveau nur wenig. So lagen die Konditionen für zehnjährige Hypothekenkredite nach ihrem Höchststand im Oktober von etwa 4,25 Prozent zum Jahresende bei rund 3,45 Prozent. „Ein sinkendes Zinsniveau und vor allem sinkende Kapitalkosten verbessern die Erschwinglichkeit für Kreditnehmer weiter, sodass grundsätzlich mit einem weiteren Anstieg der Nachfrage zu rechnen ist. Allerdings mit gebremster Dynamik, da sich der hemmende Faktor auf der Finanzierungsseite von den Kapitalkosten inzwischen in Richtung Verfügbarkeit verschoben hat und die Zinssenkungen durch erhöhte Kosten bei den Banken nicht vollumfänglich bei den Kunden ankommen“, erläutert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

So agieren die Kreditgeber bei Neufinanzierungen restriktiver und konzentrieren sich beispielsweise verstärkt auf die Betreuung ihrer Bestandskunden. Zudem sind sie bei der Qualität der Assets weiterhin selektiv: Vor allem qualitativ gute Assets oder Bestandsobjekte mit ausreichend Eigenkapital und einem belastbaren Plan zur Transformation unter Berücksichtigung von ESG-Themen haben bessere Chancen. Mit der Umsetzung der Eigenkapitalvorschriften von Basel IV sind weitere Restriktionen zu erwarten. „Die Banken sind zurzeit das Zünglein an der Waage. Sie haben einen wesentlichen Einfluss darauf, ob Transaktionen zum erfolgreichen Abschluss geführt werden“, sagt Scheunemann.

Vier Großdeals und ansonsten viel Klein-Klein 

Geprägt wurde das Transaktionsgeschehen 2023 von Großabschlüssen. So entfielen allein rund drei Milliarden Euro oder 37 Prozent des gesamten Investmentvolumens auf vier Verkäufe von Vonovia: zwei an CBRE IM und zwei an Apollo. Während CBRE IM zwei größere Wohnungsbestände direkt von Vonovia erwarb, sicherte sich Apollo jeweils Beteiligungen an Wohnungsportfolios.

Ohne diese Transaktionen betrug die durchschnittliche Dealgröße lediglich 27 Millionen Euro. Rund die Hälfte der Abschlüsse entfiel auf das Segment unterhalb von zehn Millionen Euro. Im Vorjahr waren es knapp ein Drittel der Transaktionen, die unter dieser Marke gelegen hatten. Daraus wird deutlich, dass die Marktaktivität insgesamt von kleineren Abschlüssen bestimmt wurde.

Asset- und Fondsmanager dominieren die Käuferseite

Auffallend ist zudem die Dominanz von eigenkapitalstarken Akteuren. Zwei Drittel der Transaktionen wurden von Asset- und Fondsmanagern auf der Käuferseite begleitet. In den letzten fünf Jahren lag der Anteil dieser Gruppe lediglich bei 22 Prozent. „Eine solche Einseitigkeit auf der Käuferseite war in der Vergangenheit selten zu beobachten gewesen“, analysiert Dr. Sören Gröbel, Director of Living Research JLL Germany.

Bevorzugt wurden Immobilien in guten Lagen, die einen Renditehebel bei überschaubarem Aufwand in den Objekten aufwiesen. Entsprechend fiel der Anteil der Objekte im Core-plus-Segment mit rund 88 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen besonders hoch aus. Zum Vergleich: Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre betrug der Anteil der Core-plus-Objekte 47 Prozent. Kaum von Bedeutung waren im abgelaufenen Jahr Forward-Deals, die lediglich neun Prozent zum Gesamtvolumen beitrugen. In den vergangenen fünf Jahren lag deren Marktanteil noch bei 25 Prozent.

Probleme der Projektentwickler und politische Unsicherheit lassen Neubautätigkeit einbrechen

Probleme beim Einzelvertrieb von Eigentumswohnungen im Erstverkauf sowie sinkende Immobilienbewertungen zwingen die Projektentwickler, Zwischen- und Anschlussfinanzierungen zu deutlich restriktiveren Bedingungen abzuschließen, was zu einem hohen Bedarf an neuem Eigenkapital führt. Die Eigenkapitalbeschaffung gestaltet sich in einem sich verschlechternden Marktumfeld jedoch äußerst schwierig. Dies führt vermehrt zu Zahlungsschwierigkeiten und Insolvenzen bei Projektentwicklern, was sich auf die Neubautätigkeit niederschlägt.

Hinzu kommt die wohnungspolitische Unsicherheit durch den Ende 2023 vom Bundesverfassungsgericht für rechtswidrig erklärten Nachtragshaushalt 2021, wodurch die Bundesregierung den Bundeshaushalt 2024 neu verhandeln muss. Durch notwendig gewordene Einsparungen stehen staatliche Förderungen wie die geplante degressive Sonder-Afa oder Förderprogramme der KfW auf dem Prüfstand. Für 2024 dürfte es laut Gröbel daher wenig Spielraum für neue Impulse im Wohnungsneubau geben: „Dies bedeutet zusätzliche Planungsunsicherheit, die mit Kosten verbunden ist. Vor diesem Hintergrund und aufgrund des deutlichen Rückgangs der Baugenehmigungen und der anhaltenden Zurückhaltung der Projektentwickler rechnen wir damit, dass das Neubauvolumen in den kommenden Jahren weiter sinken wird und spätestens im Jahr 2025 die Marke von 200.000 Wohnungen unterschreiten könnte.“

Insbesondere für die Mietwohnungsmärkte bedeutet dies eine weitere Verschärfung des bestehenden Nachfrageüberhangs. So wird die zögerliche Nachfrage nach Wohneigentum zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Mietwohnungen führen. In der Folge ist mit einer anhaltenden Dynamik bei den Mieten zu rechnen. „Wir gehen davon aus, dass die Mieten mittel- und langfristig weiter steigen werden, da in den meisten Regionen Deutschlands die Nachfrage auch in den nächsten Jahren das schrumpfende Angebot an neuen Wohnungen deutlich übersteigen wird“, so Gröbel.

Bessere Rahmenbedingungen für Wohninvestments sorgen für Marktbelebung

Mit den dynamischen operativen Ertragserwartungen, den geringeren Kapitalkosten und den bereits erfolgten Renditeanstiegen könnte sich ein interessantes Zeitfenster im aktuellen Zyklus des Wohnimmobilienmarktes auftun, das sich positiv auf die Nachfrage und damit auf die Marktaktivität auswirken dürfte. Für das Gesamtjahr 2024 rechnet JLL mit einem Anstieg der Abschlüsse um 20 bis 30 Prozent. Der Anteil von Forward-Deals dürfte weiterhin gering bleiben. Dafür ist von einem verstärkten Verkauf von Grundstücken aus Insolvenzen auszugehen.

„Der Wohninvestmentmarkt wird sich 2024 weiter beleben. Aufgrund der Vorsicht der Marktteilnehmer wird dies allerdings in kleinen Schritten erfolgen und eher zum zweiten Halbjahr spürbar werden. Für dieses Jahr rechnen wir mit einem moderaten Anstieg des Transaktionsvolumens auf eine Spanne zwischen neun und elf Milliarden Euro“, sagt Michael Bender.

Verantwortlich für den Inhalt:

Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Auf dem deutschen Investmentmarkt für Immobilien hilft nach einem historischen Tief derzeit nur der Blick nach vorne:

Zum Jahresabschluss 2023 liegt das Transaktionsvolumen in Deutschland bei insgesamt 31,7 Milliarden Euro – ein Minus von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit schließt 2023 als das schlechtestes Investmentjahr seit 2011 und unterschreitet den Zehnjahresschnitt um 58 Prozent. Im Dezember konnten zwar noch einige Transaktionen ins Ziel gebracht werden, und im Zuge der Stabilisierung der Zinsen registriert JLL auch wieder etwas mehr Aktivität – von einer klassischen Jahresendrallye war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Dies belegen auch die Zahlen: Mit knapp 8,8 Milliarden Euro Transaktionsvolumen im vierten und damit auch stärksten Quartal des Jahres liegt der Beitrag der letzten drei Monate zum Gesamtjahresergebnis dennoch bei nur 28 Prozent. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre kam ein viertes Quartal auf 33 Prozent.

Dr. Konstantin Kortmann, Country Leader JLL Germany: „Das abgelaufene Jahr war für die Immobilienwirtschaft eine harte Prüfung. Auch das kommende Jahr wird wieder ein schwieriges, aber diesmal mit einer klareren Perspektive. Angesichts der Tatsache, dass die Zinssätze zumindest stabil bleiben sollten, bin ich optimistisch, dass 2024 der Tiefpunkt der Krise erreicht und sogar der Beginn einer Erholung im Immobiliensektor zu spüren sein wird. Aber es ist in der Branche allgemeiner Konsens, dass wir in den nächsten Jahren eine Menge harter Arbeit brauchen werden, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Angesichts der vielen Herausforderungen von Zinsniveau bis hin zu geopolitischen Konflikten und dem globalen Superwahljahr 2024 wird sich zeigen, ob es eine langsame Erholung wird oder ob sich genug Dynamik für einen schnellen Aufschwung entwickeln kann.”

Langsam breitet sich wieder Zinsoptimismus aus

Kommt mit dem neuen Jahr also auch ein neuer Zyklus? Zumindest der Blick auf die Finanzmärkte und die Zinsentwicklung der letzten Wochen des Jahres 2023 zeigt, dass ein Wendepunkt erreicht sein könnte. Die Finanzierungskonditionen gemessen am fünfjährigen Swap-Satz lagen zum 29. Dezember bei leicht über 2,4 Prozent – ein Rückgang um mehr als 100 Basispunkte innerhalb von zwei Monaten und der niedrigste Stand seit September 2022. Ähnliches gilt für die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen. „Dieser Zinsoptimismus basiert auf der Erwartung der Marktteilnehmer, dass die Phase der Zinserhöhungen der Zentralbanken nicht nur vorbei ist, sondern dass im Laufe des Jahres 2024 sogar mit Zinssenkungen zu rechnen ist, auch wenn über den genauen Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung sehr unterschiedliche Auffassungen kursieren“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Vor allem die Europäische Zentralbank gibt sich in ihrer Rhetorik immer noch betont vorsichtig, die weitere Entwicklung der Inflation bleibt dabei der Gradmesser der künftigen Zinspolitik. JLL selbst rechnet mit einem ersten Zinsschritt nicht vor Juni. Wie auch immer die genaue Entwicklung sein wird: „Der aktuelle und zu erwartende Zinspfad sollte den Märkten und insbesondere der fremdkapitalintensiven Immobilienwirtschaft etwas mehr Planbarkeit und Sicherheit mit auf den Weg ins neue Jahr geben“, erwartet Scheunemann.

Angesichts der ansonsten herrschenden konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten sind solche Impulse auch dringend nötig. Nichts ist für institutionelle und langfristig orientierte Investoren wichtiger als Planbarkeit und Handlungssicherheit. Immobilien bleiben ein wesentlicher Bestandteil eines ausgewogenen Anlageportfolios und Mittelzuflüsse internationaler Fonds- und Investmentgesellschaften zeigen ein wiedererlangtes Interesse an dieser Assetklasse.

Als ein Nadelöhr könnten sich die am Markt befindlichen Produkte erweisen. Doch nicht alle Bestandshalter werden es sich erlauben können, die Marktphase einfach „auszusitzen“. Der Investitionshöhepunkt des letzten Zyklus war 2019 mit einem Transaktionsvolumen zum Beispiel für Büroimmobilien in Höhe von rund 37 Milliarden Euro. „Eine fünfjährige Fremdfinanzierungslaufzeit vorausgesetzt, dürften in diesem Jahr viele Refinanzierungen anstehen, die möglicherweise nicht erfolgreich abgeschlossen werden können. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine Ausweitung des Immobilienangebots vor allem für Büroimmobilien. Für diejenigen, die weiterhin an die Zukunft des Büros glauben, dürften sich entsprechende Kaufgelegenheiten auch aus sogenannte Distressed Assets ergeben“, analysiert Scheunemann.

Mit Blick auf die kommenden Jahre könnte die Refinanzierungsthematik zu einem wesentlichen Aspekt werden. Global gesehen prognostiziert JLL, dass sich bis Ende 2025, basierend auf den durchschnittlichen Beleihungssätzen, auslaufende Kredite auf 2,1 Billionen US-Dollar belaufen werden. Neues Eigenkapital wird erforderlich sein, um die Beleihungsquoten stabil zu halten und die Schuldendienstbarkeiten weiterhin einzuhalten. Scheunemann warnt: „Das größte Risiko besteht bei Vermögenswerten, die in den letzten Jahren zu Spitzenbewertungen finanziert wurden.“

Die institutionellen Investoren werden wieder aktiver

Je nachdem, wie sich die Zentralbanken in ihrer Zinspolitik positionieren, könnte sich im Laufe des Jahres 2024 auch rasch eine dynamischere Aufwärtsentwicklung ergeben. „Aus der aktuellen Marktsituation heraus erachten wir für das Jahr 2024 ein Transaktionsplus von 20 bis 30 Prozent gegenüber 2023 als realistisch. Darin enthalten ist auch eine Rückkehr institutioneller Anleger, die nahezu das gesamte Jahr 2023 im Beobachtungsmodus operiert haben. Wir bemerken bereits, dass sie langsam aktiver werden und Immobilien wieder mehr in den Fokus rücken. Dies umso mehr, weil die Renditen von Staatsanleihen stark gesunken sind und bei realer Betrachtung nach Abzug der Inflation erneut in den negativen Bereich zurückgefallen sind“, sagt Jan Eckert, Head of Capital Markets JLL DACH.

Vom Rückgang beim Transaktionsvolumen um 52 Prozent sind Portfolio- und Einzeltransaktionen gleichermaßen betroffen. Mit Einzeltransaktionen wurde 2023 ein Volumen von knapp 20 Milliarden Euro erzielt (minus 49 Prozent), auf Portfoliodeals entfielen zwölf Milliarden Euro (minus 56 Prozent).

Großtransaktionen blieben im abgelaufenen Jahr eine Seltenheit. Die Liste der größten Deals 2023 führen drei Milliardentransaktionen an, darunter zwei im Segment Living: Im zweiten Quartal verkaufte Vonovia rund 30 Prozent der Anteile am Südewo-Portfolio an Apollo, aus dem dritten Quartal stammt der Verkauf von Supermärkten und Nahversorgern von x+bricks an Slate Asset Management. Im vierten Quartal kam es erneut zu einem Wohnportfolio-Anteilsverkauf: Vonovia beteiligte Apollo zu 30 Prozent an 31.000 Wohnungen in Norddeutschland.

Im dreistelligen Millionenbereich gab es 2023 insgesamt 49 Transaktionen, das ist im Vergleich zum Vorjahr mit 121 Verkäufen ein deutlicher Rückgang. Von den 49 Transaktionen entfielen mit 16 knapp ein Drittel auf die Assetklasse Logistik-Industrie, gefolgt von Living und Büro, die beide jeweils zehn Transaktionen beisteuerten.

Büroinvestments rangieren im Vergleich der Assetklassen nur noch auf Platz vier

Die sektoralen Trends haben sich auch im letzten Quartal fortgesetzt und insbesondere Büros standen unter Druck: „Der Markt für Büroinvestments ist 2023 nahezu völlig zusammengebrochen. Zum Jahresende machten Büroimmobilien nur noch knapp 17 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens aus, im Schnitt der vergangenen fünf Jahre waren es noch 33 Prozent gewesen“, analysiert Eckert. In absoluten Zahlen wurden 2023 lediglich 5,2 Milliarden Euro in diese Assetklasse investiert. Das ist der niedrigste Wert seit dem Zyklustief im Jahr 2009 nach der Finanzkrise und bedeutet im Jahr 2023 unter allen Assetklassen lediglich Platz vier.

Auf Platz eins landete die Assetklasse Living mit einem Anteil von knapp 29 Prozent vor dem Segment Logistik-Industrie mit 23 Prozent, was ein neuer Rekordwert seit Beginn der deutschlandweiten Erfassung durch JLL im Jahr 2006 ist. Einzelhandelsimmobilien kommen auf 17 Prozent. „Vor allem in der Logistik, bei Nahversorgungsimmobilien und Nischensektoren wie zum Beispiel Gesundheitsimmobilien gibt es nicht genügend Produkte, um die Nachfrage zu befriedigen. Das vorhandene Angebot jedoch trifft aufgrund der meist kleineren Volumina die derzeitigen Nachfragepräferenzen vieler Investoren“, beobachtet Eckert.

Auf die sieben Immobilienhochburgen entfielen mit 12,8 Milliarden Euro insgesamt 40 Prozent des deutschlandweiten Transaktionsvolumens. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr fällt mit 60 Prozent etwas stärker aus als außerhalb der Metropolen (minus 45 Prozent). Der Hauptgrund ist das schwache Abschneiden der Assetklasse Büro, bei der die sieben A-Städte üblicherweise und auch 2023 eine große Rolle spielten. 69 Prozent des deutschlandweiten Büro-Transaktionsvolumens entfiel im abgelaufenen Jahr auf diese Gruppe. Bei Living waren es 39 Prozent, bei Einzelhandel (26 Prozent) und Logistik-Industrie (24 Prozent) lediglich rund ein Viertel.

Anstieg der Renditen hat sich abgeschwächt – erstmals wieder positiver Leverage-Effekt

Die kräftig gesunkenen Anleiherenditen werden den Druck auf die Immobilienpreise und -renditen im neuen Jahr sicherlich etwas abmildern. „Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass Immobilien eine nachlaufende Assetklasse sind und sich Auswirkungen vergangener Zinserhöhungen noch gar nicht in vollem Umfang in den Immobilienbewertungen und -preisen widerspiegeln“, gibt Helge Scheunemann zu bedenken. „Wir rechnen deshalb für das Jahr 2024 grundsätzlich mit einer Seitwärtsbewegung bei den Renditen. Spielraum für einen Renditerückgang dürfte es dann frühestens im nächsten Jahr geben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es 2024 für Investoren in bestimmten Segmenten des Marktes wieder interessante Einstiegsmöglichkeiten geben dürfte.“

Aktuell sieht JLL die Spitzenrendite für Büroimmobilien im Schnitt über die sieben Hochburgen bei 4,29 Prozent. Dieser Wert liegt um rund zehn Basispunkte unter der JLL-Prognose aus dem Oktober und deutet die oben bereits skizzierte Stabilisierung an, zumal auch Transaktionsevidenz vorhanden war. Im Jahresvergleich ergibt sich somit ein Plus von fast 100 Basispunkten und im Vergleich zum absoluten Renditetiefpunkt im ersten Quartal 2022 ein Anstieg um 166 Basispunkte. Bei gleichzeitig kräftig verbesserten Finanzierungskonditionen (Zins und Marge) ergibt sich zum Jahresende erstmalig seit Anfang 2022 bei vielen Investments wieder die Möglichkeit, durch den Einsatz von Fremdkapital einen positiven Leverage-Effekt zu erzielen.

Darüber hinaus sind auch die Renditen von Staatsanleihen stark gesunken und die Risikoprämie für Immobilien hat sich von ihrem Tiefpunkt zu Jahresbeginn auf aktuell 230 Basispunkte mehr als verdoppelt. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Blick auf die Renditen abseits von Core. In Zweitlagen betrug der Renditeanstieg seit dem ersten Quartal 2022 zwischen 192 und 259 Basispunkten je nach Ausstattungszustand, Laufzeit der Mietverträge und ESG-Konformität des Objekts. Dies verdeutlicht auch noch einmal den Qualitätsfokus der Investoren.

Für die anderen Assetklassen ergaben sich im Jahresverlauf 2023 sehr unterschiedliche Entwicklungen. Besonders im Einzelhandelssegment manifestieren sich die Unterschiede zwischen lebensmittelgeankerten Immobilien und Non-Food-Fachmärkten wie zum Beispiel Baumärkten. Für Letztere zogen die Anfangsrenditen im Jahresverlauf um 100 Basispunkte auf aktuell 5,90 Prozent an, während es bei Supermärkten oder Discountern mit einem Anstieg von nur 25 bis 60 Basispunkten deutlich moderater zuging. Shoppingcenter vergünstigten sich um weitere 50 Basispunkte auf 5,50 Prozent, das Gros der Renditeanpassung fand allerdings bereits in den Jahren zuvor statt.

Highstreet-Produkte und Wohnimmobilien erzielen die niedrigsten Spitzenrenditen

Als sehr preisrobust erweisen sich nach wie vor innerstädtische Geschäftshäuser, hier sieht JLL weiterhin hohe Verkaufsfaktoren. Die Spitzennettoanfangsrendite im Mittel der sieben Metropolen bleibt mit 3,50 Prozent relativ stabil und liegt nur knapp 30 Basispunkte über dem Vorjahresniveau. Neben Objekten in den Haupteinkaufsstraßen der Innenstädte sind Wohnimmobilien (Mehrfamilienhäuser) trotz eines Anstiegs der Spitzenrenditen um 73 Basispunkte mit im Schnitt 3,71 Prozent am teuersten. Logistikimmobilien, die in den vergangenen Monaten sogar kurzzeitig teurer waren als Büros, rentieren aktuell bei 4,41 Prozent und damit um 48 Basispunkte höher als zum Jahresende 2022.

„Für fast alle Assetklassen haben sich die zugrunde liegenden Mietpreise als wertstabilisierend erwiesen. Eine positive Entwicklung der Mieten sollte auch im neuen Jahr, wenngleich abgeschwächt, anhalten. Steigende finanzielle Belastungen der Unternehmen und Mieter durch steigende Löhne, Investitions- oder Nebenkosten engen den Spielraum für stärkere Mietsteigerungen jedoch dort ein, wo sich diese Kosten nicht an die Kunden weitergeben lassen“, gibt Jan Eckert einen Ausblick.

Über JLL

Seit mehr als 200 Jahren unterstützt JLL (NYSE: JLL), ein weltweit führendes Gewerbeimmobilien- und Investmentmanagementunternehmen, seine Kunden beim Kauf, Bau, der Nutzung, Verwaltung und Investition in eine Vielzahl von Gewerbe-, Industrie-, Hotel-, Wohn- und Einzelhandelsimmobilien. Als Fortune-500®-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 20,9 Milliarden US-Dollar und Niederlassungen in mehr als 80 Ländern weltweit bieten unsere rund 105.000 Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit einer globalen Plattform in Kombination mit lokaler Expertise. Angetrieben von unserem Ziel, die Zukunft von Immobilien für eine bessere Welt zu gestalten, helfen wir unseren Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft – getreu unserem Leitspruch „SEE A BRIGHTER WAY“. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated.

Verantwortlich für den Inhalt:

Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Ausblick 2024: Bestenfalls leichter Anstieg des Transaktionsvolumens

Mit einem Transaktionsvolumen von rund 5,5 Mrd. Euro hat das Handelssegment 2023 die Spitze im Umsatz-Ranking aller gewerblichen Nutzungsarten erreicht – das gab es zuletzt 2012. Das ist eine Möglichkeit, das Investmentjahr 2023 zusammenzufassen. Eine andere wäre: Das Transaktionsvolumen ist im Vergleich zu 2022 um knapp 40 % gesunken, die Anzahl der Transaktionen um 36 %.

Der hohe Volumenanteil am Gewerbeinvestmentmarkt erklärt sich also auch durch die relative Schwäche der anderen Nutzungsarten, vor allem von Büros. Gleichzeitig verzeichnete der Investmentmarkt für Handelsimmobilien unter allen Segmenten den geringsten Volumenrückgang gegenüber dem Vorjahr. Peter Hablizel, Director Investment bei Savills Germany, ordnet ein: „Das vergleichsweise stabile Umsatzvolumen am Handelsimmobilienmarkt ist unter anderem auf das liquide Nahversorgungssegment, die im Vergleich zu anderen Nutzungsarten fortgeschrittenere Preisfindung und einige großvolumige Ausnahmetransaktionen zurückzuführen“.

Stabileres Finanzierungsumfeld als potenzielle Preisstütze

Die Phase der steilen Preiskorrektur am Handelsimmobilienmarkt dürfte erfolgt sein, wenngleich die Preisanpassung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Die Spitzenrenditen für Supermärkte und Discounter stiegen im 4. Quartal um 10 Basispunkte auf 4,8 %. Shopping-Center verzeichneten eine Steigerung um 20 Basispunkte, wobei Savills aufgrund fehlender Transaktionen weiterhin eine Renditespanne von 5,5 % – 5,9 % ausweist. Die Renditen für Geschäftshäuser (4,0 % – 4,4 %) und Fachmarktzentren (5,1 %) blieben unverändert. Hablizel kommentiert: „Dass es zuletzt immer noch abgebrochene Transaktionen wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern gab, zeigt, dass die Preiskorrektur noch nicht abgeschlossen ist. Das gilt insbesondere bei Objekten, die aus Käufersicht nicht alle Anforderungen erfüllen. Im Vergleich zu Spitzenobjekten werden sie mit deutlichen Preisabschlägen versehen. Da gleichzeitig auf Eigentümerseite bisher wenig Verkaufsdruck bestand, sind die Transaktionen ins Stocken geraten”. Ein perspektivisch preisstützender Faktor ist die stabilere Zinslandschaft. Die Europäische Zentralbank hat seit Herbst den Leitzins nicht mehr erhöht, und die Swap-Sätze sind rückläufig. Die damit verbundenen niedrigeren Finanzierungskosten könnten Deals wieder attraktiv machen, die zuvor aufgrund eines vorherigen negativen Leverage-Effekts möglicherweise nicht rentabel schienen. Rebecca Hummel, Senior Consultant Research bei Savills Germany, relativiert jedoch: „Obwohl sich das Finanzierungsumfeld entspannt hat, steht der Handelsimmobilienmarkt aufgrund rückläufiger Nachfrage vor der Herausforderung, weniger Käufer und somit auch weniger Kapital anzuziehen. Dies führt zusätzlich zu einer Verzögerung im Preisfindungsprozess und hemmt das Zustandekommen von Transaktionen“.

Shopping-Center und großvolumige Fachmarktzentren hängen in der Warteschleife

Der Stabilitätsanker des Handelsimmobilienmarktes – die Supermärkte und Discounter – dominierten mit 39 % das Transaktionsvolumen und verzeichneten ein Umsatzplus von 86 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Ergebnis wurde allerdings auch von der milliardenschweren Übernahme sämtlicher Nahversorgungsimmobilien durch Slate Asset Management von X+bricks getragen. Daneben konnten einzig Kauf-/Warenhäuser im vergangenen Jahr mit 1,2 Mrd. Euro Transaktionsvolumen noch ein Umsatzplus verzeichnen (+ 605 % ggü. Vorjahr). Ein Ergebnis, das vor allem auf dem Verkauf eines 50 %-Anteils am KaDeWe im 1. Quartal und der Übernahme von acht Warenhäusern durch Signa Prime im 2. Quartal basiert.   Shopping-Center verzeichneten im Handelssegment den stärksten Volumenrückgang mit einem Minus von 80 %. Dies ist nicht nur auf einen milliardenschweren Sondereffekt des Vorjahres zurückzuführen, sondern auch auf zahlreiche Belastungsfaktoren, denen das Segment gegenübersteht. Hablizel bringt es auf den Punkt: „Bei Shopping-Centern kommen nahezu alle Faktoren zusammen, die aus Sicht der Investoren derzeit unattraktiv sind. Dazu zählen strukturelle Probleme am Nutzermarkt, große Transaktionsvolumen und restriktive Finanzierungsbedingungen. Die Nachfrage ist dementsprechend gering und solange der Druck auf Eigentümerseite nicht steigt, werden wir weiterhin vor allem kleinvolumige Value-add-Transaktionen sehen“. Bei großvolumigen Fachmarktzentren zeigt sich ein vergleichbares Bild: Mit 740 Mio. Euro fiel das Transaktionsvolumen ebenfalls deutlich geringer aus als im Vorjahr (- 67 %) und es wirken dieselben Einflussfaktoren negativ auf das Transaktionsgeschehen. Im Jahr 2023 wurden lediglich drei Transaktionen über der aktuellen Investitionsgrenze der Investoren von 40 Mio. Euro verzeichnet – im Vergleich von fast 13 im 5-Jahres-Durchschnitt. Anders blicken die Investoren auf Fachmarktzentren mit einem hohen Anteil an Fast-Moving-Consumer-Goods, diese werden eher dem Nahversorgungssegment zugeordnet und können weiterhin auf eine stabile Nachfrage bauen.

Investoren zögerlich aufgrund Lage in den Innenstädten

Der Abschwung auf dem Investmentmarkt für Handelsimmobilien hat auch die Geschäftshäuser erfasst. Das Transaktionsvolumen von 631 Mio. Euro entspricht einem Rückgang von knapp 70 %. Dabei verbesserte sich die Risikowahrnehmung des Segments aufgrund des angeschlagenen Nutzermarktes wohl kaum: Rückläufige Einzelhandelsumsätze, zahlreiche Insolvenzen und Flächenkonsolidierungen von Großnutzern prägten das vergangene Jahr. Daniel Kroppmanns, Head of Retail Agency Germany bei Savills, kommentiert das Marktumfeld wie folgt: „Einige der Herausforderungen für den Einzelhandel, wie die gedrückte Konsumstimmung und der reale Kaufkraftverlust machen sich ganz deutlich in den Umsätzen der Einzelhändler bemerkbar. Zudem fürchtet die Gastronomie die Mehrwertsteuererhöhung und die jüngste Entwicklung bei Galeria Karstadt Kaufhof wirft Fragen nach der Zukunft der betroffenen Immobilien auf. Hier drohen langwierige Umnutzungsszenarien mit großen Auswirkungen auf die betroffenen Innenstädte beziehungsweise Lagen“. Vor diesem Hintergrund agieren Investoren im Segment zunehmend zurückhaltend.

Ausblick: Zwischen zunehmendem Angebot und verhaltener Nachfrage

Die Frage nach einem möglichen Anstieg des Transaktionsvolumens richtet sich weniger an die Nachfrageseite, da diese vorerst auf niedrigem Niveau verharren dürfte. Vielmehr hängt sie von der Eigentümerseite ab und davon, ob die Verkaufsbereitschaft bzw. der Verkaufsdruck steigt. Diese Entwicklung betrifft jedoch nicht nur Geschäftshäuser, sondern wird das Transaktionsgeschehen des gesamten Handelsimmobilienmarktes beeinflussen. Eine Ausnahme bildet das Nahversorgungssegment, welches perspektivisch keine Probleme auf der Angebots- und Nachfrageseite haben dürfte. „Die Nahversorger allein werden das Transaktionsvolumen nicht tragen können. Wenn wir aber im nächsten Jahr wieder großvolumige Ausnahmetransaktionen sehen, könnte das Transaktionsvolumen in Verbindung mit der verbesserten Finanzierungssituation und den angepassten Preisen sogar etwas höher ausfallen als in diesem Jahr“, so die Einschätzung von Hablizel.

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Transaktionsvolumen: Der deutsche Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien verzeichnete 2023 einen Umsatz von etwa 21,5 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 60 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und der niedrigste Wert seit 2010 ist.

Anfangsrenditen: Die Anfangsrenditen stiegen Ende 2023 langsamer, erreichten aber voraussichtlich noch nicht ihren Höhepunkt. Der Renditeanstieg in 2022/23 ist bereits jetzt der stärkste seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1991.

Bürosegment: Büroimmobilien erlebten einen starken Umsatz- und Preisrückgang. Viele Institutionelle Investoren haben sich aus dem Sektor zurückgezogen, was vor allem Verkäufe von großen Objekten erschwert.

Ausblick: Savills erwartet, dass sich die Anfangsrenditen im Laufe des Jahres 2024 stabilisieren und das Transaktionsvolumen leicht steigt.

Der deutsche Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien beendete das Jahr 2023 mit einem Umsatz von ca. 21,5 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 60 % gegenüber dem Vorjahr und ist der niedrigste Wert seit 2010. Damit scheint die Talsohle zwar erreicht, eine zunehmende Aktivität erwartet Savills jedoch erst im späteren Jahresverlauf. Die Anfangsrenditen stiegen in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 langsamer als in den Quartalen zuvor, haben ihren Gipfel allerdings voraussichtlich noch vor sich. Schon jetzt ist der Renditeanstieg der Jahre 2022/23 der bei Weitem stärkste, der am deutschen Immobilienmarkt je gemessen wurde. Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe, fasst das Marktumfeld wie folgt zusammen: „Die gute Nachricht für die meisten Marktakteure ist: Der größte Teil des Abschwungs – sowohl im Hinblick auf die Preise als auch auf die Transaktionsaktivität – liegt höchstwahrscheinlich hinter uns. Die schlechte: Ein echter Aufschwung ist noch nicht in Sicht und die Preise dürften zunächst noch etwas fallen. Während das Umfeld für die Verkäuferseite damit schwierig bleibt, dürften sich potenziellen Käufern angesichts nochmals gesunkener Preise und der in vielen Segmenten investorenfreundlichen fundamentalen Rahmenbedingungen mehr und mehr Chancen bieten.“

Positive Impulse vom Finanzmarkt, negative von der Realwirtschaft

Dass die langfristigen Zinsen in den letzten drei Monaten deutlich gefallen sind und inzwischen sogar knapp unterhalb des vor Jahresfrist erreichten Niveaus liegen, dürfte die Renditen mittelfristig stabilisieren. Kurzfristig überwiegt nach Auffassung von Savills jedoch, dass angebotene und nachgefragte Preise in weiten Teilen des Marktes immer noch auseinanderliegen und der Druck auf der Eigentümerseite tendenziell größer ist als auf Seiten potenzieller Käufer. Dies gilt umso mehr, als die Fremdkapitalkosten zuletzt zwar etwas gesunken sind, die Banken aber nach wie vor außergewöhnlich restriktiv in ihrer Kreditvergabe sind. Das macht Refinanzierungen schwierig. Daran dürfte sich mit Blick auf noch bevorstehende Abwertungen und den schon zuletzt deutlich gestiegenen Anteil der notleidenden Kredite zunächst wenig ändern. Insofern rechnet Savills für die kommenden Monate mit steigendem Angebot bei unveränderter Nachfrage, was für weiter steigende Anfangsrenditen spricht. Hinzu kommt das schwache konjunkturelle Umfeld, das sich nach jüngsten Prognosen mehrerer Wirtschaftsforschungsinstitute auch im laufenden Jahr nicht verbessern wird. Das wiederum dürfte sich in geringeren Mietwachstumserwartungen der Investoren niederschlagen, was ebenfalls für steigende Anfangsrenditen spricht.

Stärkste je gemessene Preiskorrektur dürfte im Jahresverlauf 2024 ihr Ende finden

Gleichwohl geht Savills davon aus, dass die Preiskorrektur weit vorangeschritten ist und sich die Anfangsrenditen im Laufe des Jahres stabilisieren werden. Nachdem sie im Schlussquartal des letzten Jahres nochmals um 10 bis 20 Basispunkte gestiegen sind, lagen die Spitzenrenditen zum Jahresende zwischen 4,2 % für Geschäftshäuser und 5,7 % für Shopping-Center. Über alle von Savills beobachteten Nutzungsarten* hinweg stieg die Spitzenrendite im Verlauf des vergangenen Jahres um 57 Basispunkte. Im Jahr zuvor waren es noch 76 Basispunkte. In Summe ist der Renditeanstieg dieser beiden Jahre der bei Weitem stärkste, der seit Beginn der Erfassung solcher Daten im Jahr 1991 je gemessen wurde.

Büros mit starkem Umsatz- und Preisrückgang

Der Renditeanstieg des Jahres 2023 fiel bei fast allen Nutzungen geringer aus als im Jahr davor. Lediglich bei Pflegeheimen und Büros war es umgekehrt. Nachdem die Bürospitzenrenditen im Jahr 2022 im Durchschnitt der Top-6-Märkte um 80 Basispunkte gestiegen waren, legten sie im letzten Jahr um weitere 100 Basispunkte auf zuletzt 4,4 % zu. Damit liegen sie nicht nur über den Spitzenrenditen für Geschäftshäuser (4,2 %), sondern erstmals auch über den Logistikspitzenrenditen (4,3 %). Auch im Umsatz-Ranking erreichten Büroimmobilien im letzten Jahr mit einem Transaktionsvolumen von 4,6 Mrd. Euro bzw. einem Anteil am Gesamtumsatz von 21 % zum ersten Mal lediglich den dritten Rang nach Handels- (5,5 Mrd. Euro bzw. 26 %) und Industrieimmobilien (5,2 Mrd. Euro bzw. 24 %). Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills, kommentiert dazu: „Die Zahl der institutionellen Investoren, die ihr Geld in Büros anlegen wollen, ist in den letzten Jahren erheblich geschrumpft. Angesichts des strukturellen Wandels in diesem Sektor wollen viele von ihnen den Büroanteil in ihren Portfolios vielmehr reduzieren. Dieses Umschichten dürfte die Nachfrage nach Büroimmobilien seitens institutioneller Investoren noch lange dämpfen.“ Pink ergänzt: „Im kleinen bis mittleren Volumenbereich springen Family-Offices und Privatinvestoren in die Lücke, die die Institutionellen hinterlassen haben. Objekte aber, die für privates Kapital zu groß sind, haben es im aktuellen Umfeld schwer, einen Käufer zu finden.“ Im letzten Jahr hat Savills lediglich zehn Transaktionen von Büroobjekten im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich registriert. In den Jahren 2016 bis 2021 fanden stets mehr als sechzig solcher Transaktionen statt und im Jahre 2022 waren es immerhin noch knapp vierzig. Verbunden mit der generellen Zurückhaltung vieler Investoren gegenüber Büroimmobilien ging der Umsatz in diesem Segment um knapp 77 % gegenüber dem Vorjahr zurück und damit weit stärker als in allen anderen Sektoren.

Vermietungsmärkte bleiben überwiegend investorenfreundlich

Marcus Lemli kommentiert die Entwicklung bei Büros so: „Gemessen an der Verfassung der deutschen Bürovermietungsmärkte strafen Investoren Büros inzwischen möglicherweise zu stark ab. Zwar belasten sowohl konjunkturelle als auch strukturelle Entwicklungen die Büroflächennachfrage, allerdings ist die Leerstandsrate sowohl im historischen als auch im internationalen Vergleich immer noch gering und die Mieten für moderne Flächen in guten Lagen stiegen bis zuletzt. Hinzu kommt, dass ein überschießendes Angebot, wie wir das bei früheren Zykluswenden beobachten konnten, dieses Mal auch angesichts des insolvenzgeplagten Projektentwicklermarktes ausbleiben wird.“ Auch in den meisten anderen Segmenten sind die Leerstandsraten weiterhin niedrig und die Mietwachstumsaussichten günstig, was die Nachfrage am Investmentmarkt stabilisieren dürfte.

Finanzierungsstress steigt voraussichtlich deutlich

Kurz- und mittelfristig werden es nach Auffassung von Savills aber die Finanzmärkte sein, die die weitere Entwicklung des Immobilieninvestmentmarktes prägen. „Auch wenn der Zinsgipfel wahrscheinlich bereits hinter uns liegt, ist das erhöhte Zinsniveau an den Immobilienmärkten noch lange nicht vollständig verdaut. Sowohl die Abwertungen als auch die gestiegenen Kreditzinsen fressen sich nur allmählich in die Portfolios der Investoren hinein und der größte Teil dieses Prozesses steht noch bevor“, kommentiert Pink dazu. Lemli ergänzt: „Der Anteil notleidender Kredite und die Risikopuffer der Banken stiegen zuletzt auf niedrigem Niveau schon deutlich an. Da der größte Teil der auf dem Preisgipfel bzw. im Zinstal eingegangenen Finanzierungen erst noch ausläuft, rechnen wir sowohl auf Banken- als auch auf Eigentümerseite mit steigendem Stress. Bei vielen Anschlussfinanzierungen wird zusätzliches Eigenkapital nötig sein, das dann nicht mehr für Immobilienankäufe zur Verfügung steht und die Nachfrage entsprechend dämpft. Inwieweit der zunehmende Refinanzierungsstress Verkäufe auslöst, wird maßgeblich vom Verhalten der Banken abhängen. Noch beobachten wir weiterhin keine Anzeichen für eine Welle an Notverkäufen.“ Gleichwohl rechnet Savills mit einer steigenden Zahl von Verkäufen, die der präventiven Liquiditätssicherung dienen. Zu den Verkäufergruppen dürften hier Projektentwickler, börsennotierte Gesellschaften und offene Immobilienpublikumsfonds zählen.

Im Basisszenario im Jahresverlauf stabile Renditen und leichter Anstieg der Transaktionsaktivität zu erwarten

Im Basisszenario rechnet Savills mit einer im Jahresverlauf allmählich steigenden Zahl von Verkaufsprozessen. Das potenzielle Käuferfeld bleibt zunächst klein, dürfte aber über genügend Kapital verfügen, um das steigende Angebot zu absorbieren und damit für ein etwas höheres Transaktionsvolumen als im letzten Jahr zu sorgen. In diesem Szenario fallen die Preise zunächst noch leicht, stabilisieren sich aber im Verlaufe des Jahres. Anders wäre das in einem Szenario mit einer relevanten Zahl an Notverkäufen: Weil dann die Käufer die Preise diktieren können, würden die Anfangsrenditen zumindest in den betroffenen Segmenten auch im dritten Jahr in Folge stark steigen. Die Zahl der Verkäufe und vermutlich auch das Transaktionsvolumen würden sich in diesem Szenario schneller erholen. In seinem Basisszenario rechnet Savills mit einem Transaktionsvolumen von 25 bis 30 Mrd. Euro.

* Büros, Geschäftshäuser, Fachmarktzentren, Logistikimmobilien, Pflegeheime, Shopping-Center und Supermärkte

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Verkaufsbereitschaft bleibt gering – Belebung im 1. Halbjahr 2024 nicht in Sicht

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland Wohnimmobilien für rund 7,5 Mrd. Euro gehandelt (Transaktionen ab 50 Wohnungen). Das waren etwa 38 % weniger als im Vorjahr und zugleich das niedrigste Transaktionsvolumen seit dem Jahr 2011. Von den 7,5 Mrd. Euro entfielen rund zwei Milliarden Euro – also etwas mehr als ein Viertel des Volumens – auf Minderheitsbeteiligungen von Apollo an zwei Portfolios der Vonovia. Das Transaktionsvolumen klassischer Immobilientransaktionen fiel demnach recht überschaubar aus. Die Gesamtzahl der Transaktionen halbierte sich in etwa gegenüber dem Vorjahr und lag im Jahresverlauf relativ stabil bei etwa 20 bis 30 Transaktionen pro Monat. Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany, berichtet: „Nach einer längeren Phase großer Verunsicherung stellen wir vor allem bei neuwertigen Wohnobjekten wieder eine etwas stärkere Nachfrage von Investoren fest. Dabei treten neben Family-Offices und Privatinvestoren auch institutionelle Investoren als Bieter in Erscheinung. Angesichts der gesunkenen Preise bei gleichzeitig sehr robusten Fundamentaldaten und der Aussicht auf weiter steigende Mieten sehen Investoren derzeit ein günstiges Einstiegsfenster. Auch die absehbar hohen Gestehungskosten sprechen dafür, dass die Kapitalwerte perspektivisch wieder steigen werden.“

Mieten rauf, Leerstand runter – keine Trendwende am Mietmarkt in Sicht

Am Mietwohnungsmarkt dürfte sich die Lage aus Nutzersicht weiter verschärfen, wie Matti Schenk, Associate Director Research bei Savills Germany, berichtet: „Im vergangenen Jahr gab es kräftige Mietsteigerungen und die Leerstandsraten werden vielerorts abermals gesunken sein. Angesichts rückläufiger Baugenehmigungszahlen und rekordhohen Stornierungsquoten bei Wohnbauprojekten auf der einen sowie einer weiter steigenden Zahl der Haushalte auf der anderen Seite deutet derzeit nichts auf eine Trendumkehr hin. Die Wohnungsknappheit wird in den nächsten Jahren noch zunehmen. Die meisten Eigentümer können von weiter steigenden Mieten ausgehen. Weil die Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten immer größer wird, sind Umzüge für Mieter:innen in vielen Fällen mit immer größeren Kostensprüngen verbunden, sodass die Fluktuationsrate am Wohnungsmarkt weiter sinken dürfte und Wohnraum in Deutschland noch ineffizienter verteilt wird.“

Preise bei Neubauten dürften bald ihren Boden erreicht haben

Während die fundamentalen Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt aus Sicht von Investoren sehr attraktiv sind, haben die Preise im vergangenen Jahr stark nachgegeben. Es handelt sich dabei um die schärfste Preiskorrektur der jüngeren Geschichte. Dieser Rückgang ist nach Lesart von Savills rein zinsinduziert. Dem Zinseffekt wirkt entgegen, dass sich die fundamentale Angebotsknappheit kurzfristig weiter verschärfen wird. Dies könnte dazu führen, dass der aktuelle Abschwung am Wohnungsmarkt kürzer ausfällt als vergangene Perioden fallender Preise.

Bei Neubauten deutet sich bereits an, dass die Preise langsam ihren Boden erreicht haben. Marco Högl, Director und Head of Residential Capital Markets bei Savills Germany, kommentiert: „Vor Beginn der Zinswende erzielten neuwertige Wohnobjekte in gefragten Wohnstandorten Verkaufsfaktoren von zum Teil dem 35-Fachen der Jahresnettomiete und mehr. Mittlerweile bewegen sich die Faktoren für solche Objekte typischerweise zwischen dem 23- und 25-Fachen. Damit ist ein Preisniveau erreicht worden, bei dem verschiedenste Investorengruppen bereit sind zu kaufen. Wir gehen davon aus, dass die Preise sich zunächst auf diesem Niveau einpendeln werden.“ Die Spitzenrendite bewegte sich laut Savills im vierten Quartal seitwärts und lag bei 3,6 %.

Nur Private-Equity-Fonds und Family-Offices steigern ihr Ankaufsvolumen spürbar

Im Hinblick auf das Transaktionsvolumen waren Fondsmanager bzw. Immobilien-Fonds mit einem Anteil von rund 43 % die aktivste Käufergruppe des vergangenen Jahres. Vor allem aufgrund der Beteiligungen durch Apollo standen Private-Equity-Fonds mit 32 % auf Rang 2, wobei die Kapitalquelle in diesen Fällen keine opportunistischen Renditeanforderungen hatte. Auf den dritten Rang kamen Wohnungsbaugesellschaften der öffentlichen Hand mit einem Volumenanteil von rund 9 %, gefolgt von Family-Offices und Privatinvestoren mit zusammen etwa 6 %. Private-Equity-Fonds und Family-Offices / Privatinvestoren waren die einzigen Investorengruppen, die ihr Ankaufsvolumen gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber dem fünfjährigen Mittel steigerten. So investierten Private-Equity-Fonds mit ca. 2,2 Mrd. Euro etwa doppelt so viel wie im Jahr 2022. Family-Offices und Privatinvestoren gaben 81 % bzw. rund 175 Mio. Euro mehr aus als im Vorjahr. Die Wohnungsbaugesellschaften der öffentlichen Hand erhöhten im Vergleich zum Vorjahr leicht ihr Ankaufsvolumen um 12 % bzw. um rund 60 Mio. Euro. Demgegenüber investierten alle anderen Investorengruppen deutlich weniger als im Vorjahr. Högl kommentiert: „Typische Eigenkapitalkäufer wie Family-Offices hatten aufgrund von Off-Market-Deals und angesichts des volatilen Zinsumfeldes im vergangenen Jahr Vorteile gegenüber Investoren mit Fremdkapitalnutzung, welche aufgrund des teilweisen negativen Leverage-Effektes deutlich weniger aktiv waren. Die Ankaufsstrategien und Risikoprofile sind unterschiedlich, üblicherweise zielen die Family-Offices auf gute bis sehr gute Lagen, wenig Instandhaltungsstau und Transaktionsgrößen im hohen einstelligen bis maximal mittleren zweistelligen Millionenbereich ab. Neben den langfristig orientierten Eigenkapitalkäufern stehen auch viele opportunistische Akteure in den Startlöchern. Allerdings haben diese bisher kaum Käufe getätigt, da nur wenige Akteure bereit sind, zu den Kaufpreisvorstellungen dieser Investoren zu verkaufen.“

Ausblick 2024: Kein baldiger Anstieg der Transaktionsaktivität

Während die Zahl der Investoren, die ein günstiges Einstiegsfenster gekommen sehen, steigt, ist die Verkaufsbereitschaft bei vielen Eigentümern nach wie vor gering. Savills geht deshalb davon aus, dass die Marktaktivität zumindest in der ersten Jahreshälfte weiter recht verhalten bleibt. Nemecek blickt voraus: „Bei den meisten Bestandshaltern von Wohnimmobilien ist die Verkaufsbereitschaft gering und sie profitieren von langsam, aber stetig steigenden Mieteinnahmen. Auch die Erwartung bald wieder steigender Kapitalwerte lässt viele Eigentümer derzeit von einem Verkauf absehen. Seitens der Finanzierung erwarten wir ebenfalls keine signifikante Zunahme des Verkaufsdrucks, zumal die Kreditzinsen zuletzt wieder gesunken sind. Am höchsten dürfte die Verkaufsbereitschaft auch im laufenden Jahr bei Projektentwicklern und börsennotierten Unternehmen sein.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Die gestiegenen Immobilienfinanzierungszinsen in Kombination mit Inflation und hohen Energiekosten schrecken knapp 80 Prozent der Deutschen vom Erwerb einer Immobilie ab.

Das ist das Ergebnis einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage im Auftrag von Engel & Völkers Finance, einem unabhängigen Vermittler von Immobilienfinanzierungen. Um den Traum vom Eigenheim dennoch zu verwirklichen, würden 75 Prozent der Befragten lieber mehr Eigenkapital einsetzen, damit die Darlehenssumme geringer bleibt. Über 90 Prozent würden ihren privaten Konsum einschränken und 54 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage sind bereit, statt einen Neubau zu finanzieren, auf eine Bestandsimmobilie auszuweichen. Insgesamt geben 67 Prozent der Befragten an, dass für sie eine Immobilienfinanzierung ohne Erbschaft oder Schenkung gar nicht möglich sei. Das sind sogar 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Mehr Eigenkapital und Konsumverzicht für die eigene Immobilie

“Die Rahmenbedingungen in der Immobilienbranche haben sich in den vergangenen zwei Jahren massiv geändert,” erklärt Rebecca Scheidler, Geschäftsführerin von Engel & Völkers Finance Germany GmbH. “Die Immobilinfinanzierungszinsen haben sich vervierfacht, die Kosten für Bestandsimmobilien sind weiterhin auf einem recht hohen Niveau und der Neubau ist vielerorts zum Erliegen gekommen.” Drei Viertel der Befragten haben angegeben, dass sie lieber mehr Eigenkapital einsetzen würden, um die Darlehenssumme geringer zu halten. 92 Prozent der Deutschen wären außerdem zu einer freiwilligen Einschränkung bereit, um den Traum von der eigenen Immobilie zu verwirklichen. 60 Prozent würden zum Beispiel auf teure Kleidung und Schuhe verzichten, ebenso viele auf den Kauf eines teuren Autos. Ungefähr die Hälfte aller Befragten sieht Sparpotenzial beim Verzicht auf teure Einrichtungsgegenstände (50%), bei Beauty- und Wellnessprodukten und -aktivitäten (49%) und bei Restaurantbesuchen (46%). “Trotz der herausfordernden aktuellen Situation ist eine Immobilienfinanzierung für viele Menschen nach wie vor möglich, wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht wird,” erklärt Scheidler. “Wichtig ist, sich frühstmöglich beraten zu lassen und zu prüfen, was möglich und nötig ist.”

Bestandsimmobilien statt Neubau

Neben den Stellschrauben bei der Finanzierung gibt es natürlich auch die Möglichkeit, bei der Immobilie selbst einzusparen. So sind 54 Prozent der Befragten bereit, statt eines Neubaus eine Bestandsimmobilie zu finanzieren. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es sogar 60 Prozent. Auch eine preiswertere Lage in einem anderen Stadtteil oder einer ländlichen Gegend sind für 40 Prozent eine Option. 37 Prozent würden sich für eine andere Wohnform entscheiden und ein Reihenhaus oder eine Wohnung statt eines Einfamilienhauses finanzieren. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es sogar 47 Prozent. Ebenfalls 37 Prozent würden eine weniger hochwertige Ausstattung wählen (z.B. keinen Fahrstuhl im Mehrfamilienhaus), um die Kosten geringer zu halten, für 36 Prozent wäre ein kleinerer oder gar kein Garten denkbar.

Kaufnebenkosten schrecken ab

Neben den Immobilienpreisen und den Bauzinsen sorgen auch die hohen Kaufnebenkosten, wie die Grunderwerbsteuer und lange Genehmigungsprozesse für Zurückhaltung bei der Immobilienfinanzierung. “Hier ist auch die Politik gefragt, eine Reform der Grunderwerbsteuer ist dringend nötig,” so Rebecca Scheidler. Sie fügt hinzu: “Der jüngst verabschiedete Bau-Turbo-Pakt, auf den sich Bund und Länder geeinigt haben, ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, aber das Thema muss kontinuierlich vorangetrieben werden.” Der Pakt sieht vor, dass Planungs- und Genehmigungsprozesse vereinfacht und beschleunigt werden sollen, so dass für eine befristete Zeit in Orten mit hohem Bedarf Bauvorhaben schneller geplant und umgesetzt werden können.

Verantwortlich für den Inhalt:

Engel & Völkers Venture Management AG, Vancouverstraße 2a, 20457 Hamburg, Tel: +49 (0)40 36 13 10, www.ev-venturemanagement.com

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind einmal mehr alarmierend.

Von Januar bis Oktober 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 26,7 Prozent. „Die Politik muss endlich den Routine-Modus verlassen. Denn angesichts eines Abwärtstrends, der seit vielen Monaten andauert, wird man sich nicht ernsthaft auf Schockstarre berufen können“, kommentiert ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner die Zahlen. Es brauche einen „sofortigen politischen Kraftakt, damit Deutschland nicht auf einem Kerngebiet des gesellschaftlichen Zusammenhalts eine riskante Zuspitzung erlebt“. Ein Rückgang um 79.300 genehmigte Wohnungen auf 218.100 in der Zeit von Januar bis Oktober bedeute eine Enttäuschung für fast 80.000 Suchende zusätzlich, die allein oder im Team der Gemeinschaft nicht fanden, was sie dringend brauchen. Die Entscheider in „Bund, Ländern und Kommunen“ müssten den Weg frei machen für die „überfällige Kehrtwende“, drängt Mattner.

Der ZIA erwartet, dass bis 2025 etwa 750.000 Wohnungen fehlen. Bis 2027 könnten es laut ZIA-Taxierung bis zu 830.000 Wohnungen sein.

Kernpunkte der ZIA-Forderungen:

Ein großvolumiges „KfW-Kreditprogramm Wohnen“ mit einem Zinssatz von höchstens zwei Prozent für Neubauten ab Standard EH 55

Temporäres Aussetzen kommunaler Abschöpfungsmodelle bei Projektentwicklungen sowie ein Aussetzen der Grunderwerbsteuer, und zwar auch für Mietwohnungen

Verantwortlich für den Inhalt:

ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.,Hauptstadtbüro, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin,Tel: 030 / 20 21 585-0, Fax 030 / 20 21 585-29, www.zia-deutschland.de

Den meisten Menschen ist sehr daran gelegen, wenigstens zwischen Weihnachten und Neujahr einige ruhige Tage ohne Aufregung verbringen zu können. Doch nicht immer lässt sich das verwirklichen.

Gerade um das Weihnachtsfest und um die Silvesternacht herum gibt es einige typische Problemfälle, die in ähnlicher Form immer wieder auftauchen – vom brennenden Christbaum bis zur verirrten Silvesterrakete. Der Infodienst Recht und Steuern der LBS stellt in seiner Extra-Ausgabe einige Urteile deutscher Gerichte vor, die sich mit dieser Thematik befassen.

Es entspricht zwar nicht den normalen Gebräuchen, aber es kann schon mal vorkommen, dass ein Adventsgesteck die Weihnachtszeit überdauert und bis in den Sommer hinein in der Wohnung stehen bleibt. Wer dann allerdings die Kerzen dieses vertrockneten Gestecks noch einmal anzündet, der muss größte Sorgfalt walten lassen. Ein Wohnungsbesitzer hatte das nicht getan, das brennende Adventsgesteck verursachte einen Sachschaden in Höhe von 35.000 Euro. Das Oberlandesgericht Oldenburg (Aktenzeichen 2 U 300/00) stellte eine Feuerversicherung leistungsfrei, weil hier grobe Fahrlässigkeit vorgelegen habe.

Kurzfristige “weihnachtliche Ablenkungen” werden in der Regel von den Gerichten als akzeptabel betrachtet. So ließ sich eine Mutter von ihrem quengelnden Kind dazu überreden, nur mal kurz draußen den neuen Puppenwagen auszuprobieren. Dabei vergaß sie, die Adventskerzen auszupusten. Nach Ansicht des Oberlandesgerichts Düsseldorf (Aktenzeichen 4 U 49/97) handelte es sich dabei nicht um eine grobe Fahrlässigkeit – die Versicherung musste für den Schaden aufkommen.

Manch eine Gefahrenquelle kann ein Normalbürger auch gar nicht richtig einschätzen. Ein Kind hielt sich an Silvester in der Nähe des Weihnachtsbaumes mit einer Wunderkerze auf und wedelte damit herum. Der Tannenbaum entzündete sich daraufhin explosionsartig, das ganze Wohnhaus brannte ab. Das Oberlandesgericht Frankfurt (Aktenzeichen 3 U 104/05) kam zu der Überzeugung, es gehöre nicht zum Allgemeinwissen eines Menschen, solch eine dramatische Entwicklung vorherzusehen. Deswegen müsse man von einer einfachen Fahrlässigkeit ausgehen.

Das Kind im vorigen Falle hatte die Wunderkerzen noch in einer gewissen Entfernung zu brennbaren Stoffen gehalten. Eine andere Familie hingegen brachte die Kerzen unmittelbar an den Zweigen des Christbaumes an – und noch dazu ganz in der Nähe einer hölzernen Krippe. Das schien dem Landgericht Offenburg (Aktenzeichen 2 O 197/02) dann doch ein viel zu riskantes Verhalten und es wies den Versicherten die Verantwortung für den Schaden zu.

Manchmal muss sich auch die Finanzjustiz mit dem Thema Christbaum befassen. In einem konkreten Fall ging es darum, dass jemand ein Grundstück mit einer demnächst zu fällenden Weihnachtsbaumkultur gekauft hatte. Der Bundesfinanzhof (Aktenzeichen II R 45/19) urteilte, dass der Erwerber für den Teil des Kaufpreises, der auf die Bäume entfiel, keine Grundsteuer entrichten müsse. Grundsätzlich zählten zwar auch Gehölze zum festen Bestandteil eines Grundstücks, aber hier könne man sie wegen ihrer speziellen Funktion und des alsbaldigen Fällens steuerlich getrennt betrachten.

Eines der Lieblingsessen der Deutschen am Silvesterabend ist das Fondue. Der entsprechende Topf mit seinem heißen Inhalt stellt stets eine Gefahrenquelle dar. Trotzdem darf man sich auch mal zwei Minuten davon abwenden, ohne im Schadensfalle gleich haftbar gemacht zu werden. Das entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe (Aktenzeichen 12 U 126/07), als ein Mieter mal kurz von der Küche ins Wohnzimmer gegangen und während dieser Zeit ein Brand entstanden war.

Über die Gefahren von Silvesterraketen ist schon oft berichtet worden. Ein besonders drastischer Fall, der sich unter Nachbarn abgespielt hatte, beschäftigte die Strafjustiz. Der alkoholisierte Angeklagte hatte mit zwei Raketen in Richtung auf im Hinterhof stehende Menschen gezielt. Glücklicherweise wurde niemand dabei verletzt. Das Amtsgericht München (Aktenzeichen 813 LS 111 Js 115054/20) verurteilte den Mann wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung zu 18 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und zur Zahlung von 1.500 Euro Geldbuße.

Wer erstattet eigentlich den Schaden, wenn ein Knallkörper von unbekannten Tätern gezündet wird? Ein Hausbesitzer, an dessen Immobilie eine Schaufensterscheibe getroffen worden und zerbrochen war, forderte finanziellen Ersatz von der Wohngebäudeversicherung. Er berief sich darauf, es habe sich um einen “unbemannten Flugkörper” im Sinne der Vertragsbedingungen gehandelt. Das Landgericht Saarbrücken (Aktenzeichen 2 S 354/03) wollte einen Knallkörper allerdings nicht in die Rubrik “unbemannte Flugkörper” einordnen.

Mieter können nicht für jeden Unfug, den ihre Gäste anrichten, gekündigt werden. Das stellte das Amtsgericht Berlin (Aktenzeichen 11 C 80/05) in einem Urteil fest. In dem Rechtsstreit war es darum gegangen, dass Besucher der Mieter in der Silvesternacht Böller angezündet und in fremde Briefkästen gesteckt hatten. Deswegen konnte den Gastgebern vom Vermieter nicht gekündigt werden, denn das Gericht war der Meinung, sie seien nicht verpflichtet gewesen, ihre Gäste ständig zu überwachen. Zumal dann nicht, wenn es nicht aufgrund vorausgegangener Verhaltensweisen Hinweise auf konkrete Gefahren gegeben habe.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Friedrichstraße 83, 10117 Berlin, Tel: 030 20225-5381, Fax: 030 20225-5385, www.lbs.de