Neues Jahrzehnt, neue Krise. Zu diesem Schluss kommt das “Retail Banking Radar 2020” der globalen Unternehmensberatung Kearney.

 

Die COVID-19-Pandemie drückt jede achte Bank in die Verlustzone. Und auch der Ertrag pro Kunden sinkt um 60 Prozent. Deutschland bleibt einer der herausforderndsten europäischen Märkte für Retail Banken.

Seit 11 Jahren analysiert die globale Unternehmensberatung Kearney die Performance europäischer Filialbanken und deckt mögliche Stärken und Schwächen der Bankenszene auf. Für das aktuelle “Retail Banking Radar 2020” wurden die Daten von fast 92 Privatkundenbanken und Bankengruppen in 22 europäischen Ländern – davon 50 Banken in Westeuropa und 42 Banken in Osteuropa – hinsichtlich der Kriterien Ertrag pro Kunden und Mitarbeiter, Gewinn pro Kunden, Cost-Income-Ratio und Kreditrisikovorsorgequote untersucht. Den Schwerpunkt legten die Analysten auf COVID-19 und die Auswirkungen auf die Gewinne der Geldinstitute. Ergebnis: Die Experten gehen davon aus, dass 2020 die Einnahmen der Banken um durchschnittlich 20 Prozent sinken werden. Diese ersten Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass sogar jede achte Bank in die Verlustzone rutschen wird. Und auch der Ertrag pro Kunden stürzt um 60 Prozent ab. Martin Eisenhut, Partner und Zentraleuropa-Chef von Kearney kommentiert: “Die Krise stellt die Banken vor große und bislang unbekannte Aufgaben: Mit der Stundung von Krediten und zinslosen Überziehungskrediten helfen sie Verbrauchern, die durch Corona finanziell ins Straucheln geraten sind. Doch zugleich sind die Banken selbst geschwächt, da sie unverändert hohe Betriebskosten bei sinkenden Einnahmen schultern müssen”.

Schwache Zahlen weist der Bericht auch in Sachen Konsum auf. Obwohl manche Sektoren, wie z.B. der Lebensmittelhandel, Streaming-Dienste oder der Online-Einzelhandel florieren, fahren die Konsumenten in anderen Bereichen ihre Ausgaben drastisch zurück und nehmen eine “abwartende” Haltung ein. Diese neue Zurückhaltung trifft auch die Kreditvergabe. Eisenhut: “Angesichts der rückläufigen Anträge für neue Kredite oder Hypotheken ist mit einem Rückgang der Einnahmen um durchschnittlich 20 Prozent zu rechnen”. Die Experten von Kearney gehen in ihrem Basisszenario von einer teilweisen Erholung gegen Ende des Jahres aus. Sollte es nicht zu einer Eindämmung des Virus kommen, könnten die Erlöse auch um 35 bis 40 Prozent zurückgehen. Um diesen Abwärtstrend zu stoppen, bauen einige Institute ihre digitalen Dienstleistungen zur Unterstützung der Kunden weiter aus. So stellt z.B. die Lloyds Bank ihren älteren Kunden Tablets zur Verfügung. Die Analyse zeigt aber auch, dass durch solche zusätzlichen Ausgaben die durchschnittliche Kosten-Ertrags-Relation um durchschnittlich 80 Prozent steigen wird. “Wer sein Angebot nicht mit digitalen Dienstleistungen diversifiziert, hat nur wenig Chancen, die Krise zu überleben”, so Eisenhut. Daneben komme es mehr denn je auf Vertrauen an: “Die Banken können es sich nicht leisten, die Loyalität ihrer Kunden zu verlieren. Kunden aktiv in der Krise zu unterstützen, zahlt sich aus. Wer sie hängen lässt, wird abgestraft.”

In Deutschland könnte der ohnehin geringe Ertrag und Gewinn pro Kunden im Vergleich zu europäischen Banken weiter sinken. Der Ertrag pro Kunden könnte auf ein Allzeittief von 420 EUR fallen und die Kosten-Ertrags-Relation deutlich über 80 Prozent steigen. Deutschland bleibt einer der herausforderndsten europäischen Märkte für Retail Banken.

Über das “Retail Banking Radar”

Seit 2007 misst die Studie die Performance europäischer Retail Banken. Für die aktuelle Auswertung wurden die Daten von 92 Privatkundenbanken – 50 Banken in Westeuropa und 42 Banken in Osteuropa – in 22 Ländern untersucht. Die Daten stammen aus offiziellen Bankunterlagen von Januar 2007 bis Dezember 2019. Konkret untersucht wurden der Ertrag pro Kunden und Mitarbeiter, der Gewinn pro Kunden, die Cost-Income-Ratio und die Kreditrisikovorsorgequote.

 

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Der Frust der deutschen Sparer über permanente Mini-Zinsen drückt sich nicht nur durch eine Verschiebung bei den Geldanlageformen aus – mit dem Gewinner „Immobilien“

 

Auch bei den Sparmotiven zeigen sich zinsbedingte Reaktionen. Das ist das wesentliche Ergebnis der Frühjahrsumfrage 2020[1] zum Sparverhalten der Bundesbürger. Kantar GmbH befragte dazu im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 68. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Größter Gewinner bei den Sparmotiven ist die „Kapitalanlage“ mit einem Plus von 7 Prozentpunkten gegenüber der Herbstumfrage 2019 auf 31 Prozent im März 2020. Wohneigentum, mit dem die Menschen eine „steinerne“ Zusatzrente und hohe Wertbeständigkeit verbinden, kommt aktuell auf 42 Prozent der Nennungen. Das entspricht immerhin einem Plus von 3 Prozentpunkten (und von ebenfalls 7 Prozentpunkten im Vorjahresvergleich). Auch beim Sparmotiv „Konsum“, hinter dem der Wunsch nach größeren Anschaffungen steht, zeigt sich ein Plus von 3 Prozentpunkten – hier auf 54 Prozent. Der „Konsum“ rückt damit wieder ganz nah an die „Altersvorsorge“ heran, die die Liste der Sparmotive mit 55 Prozent (minus 1 Prozentpunkt gegenüber dem Herbst 2019) erneut anführt.

Das Sparmotiv „Notgroschen“ erreicht 6 Prozent – nach 5 Prozent in der letzten Umfrage. Einen Rückgang um 1 Prozentpunkt auf nur noch 2 Prozent gibt es beim Sparmotiv „Ausbildung der Kinder“.

[1] Die Umfrage fand in der ersten März-Hälfte statt. Inwieweit die Corona-Krise Einfluss auf die Sparmotive hat, dürfte sich bei der Sommer-Umfrage zeigen.

 

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2,2 Mio. kleine und mittlere Unternehmen betroffen

 

Die Corona-Krise trifft den deutschen Mittelstand mit Wucht: Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen und Kontaktverbote führen zu Umsatzeinbrüchen, schmelzenden Liquiditätspolstern und unsicheren Geschäftsaussichten – und bedrohen die Existenz vieler kleiner und mittlerer Unternehmen, wie eine aktuelle, repräsentative Sonderbefragung von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels in der ersten Aprilwoche zeigt: Über 2,2 Mio. Mittelständler (58%) verzeichnen im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. Im Durchschnitt geht den Unternehmen etwa die Hälfte (53%) der üblicherweise im März zu erwartenden Umsätze verloren. Das entspricht etwa 39.000 EUR je Unternehmen. Insgesamt büßt der Mittelstand damit im März ca. 75 Mrd. EUR oder 2% seiner Jahresumsätze ein. Blieben die Umsatzeinbrüche weiterhin auf ähnlichem Niveau, dann reichen die eigenen Liquiditätsreserven bei der Hälfte der Unternehmen noch bis Ende Mai.

“Die aktuelle schrittweise Rückführung der Corona-bedingten Eindämmungsmaßnahmen lässt auf eine Entspannung im Mittelstand hoffen. Viele Unternehmen können ihr Geschäft wieder aufnehmen. Doch eine Rückkehr zum Vor-Corona-Alltag wird für die meisten nicht reibungslos möglich sein, niedrigere Umsätze und Liquiditätsengpässe dürften die Mittelständler auch in den nächsten Wochen begleiten”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Staatliche Hilfsmaßnahmen und KfW-Liquiditätsmaßnahmen bleiben daher für die kleinen und mittleren Unternehmen weiter nötig und hilfreich: Sie federn die Folgen des Corona-bedingten Stillstands ab und ermöglichen es den Unternehmen, länger durchzuhalten.”

Im Detail zeigt die KfW-Analyse, dass kleinere Unternehmen etwas häufiger von Umsatzrückgängen im März betroffen sind (58 %) als größere Mittelständler mit mehr als 10 Beschäftigten. Unter den Wirtschaftszweigen beklagen die Dienstleister am häufigsten Umsatzrückgänge. Allerdings weisen 40% der Mittelständler etwa gleichbleibende Umsätze auf. Dies sind vor allem größere Mittelständler – und mit Blick auf die Branchen vor allem Unternehmen aus dem Handwerk sowie Unternehmen des Baugewerbes. Einige wenige Mittelständler (2%) können sogar Umsatzzugewinne verbuchen, zum Beispiel Mittelständler des FuE-intensiven Verarbeitenden Gewerbes und Mittelständler im Handel.

Die Umsatzeinbrüche belasten die Liquidität der Firmen deutlich. 44% berichten von einer Reduktion ihrer Liquiditätsreserven aufgrund der Folgen der Corona-Krise. Für sämtliche Größenklassen und Branchen im Mittelstand zeigt sich: Sofern die gegenwärtige Situation anhält bzw. sich nicht verbessert (gerechnet ab 1. April 2020) verfügen ungefähr die Hälfte aller Unternehmen über Liquiditätsreserven, die bis maximal zwei Monate ausreichen. Danach droht die Einstellung bzw. Aufgabe der Geschäftstätigkeit. Bei 4% der Unternehmen reichen die liquiden Mittel nur 1-2 Wochen, bei weiteren 14% bis zu einem Monat.

Neben Umsatzeinbußen und Liquiditätsengpässen hat der Corona-bedingte Stillstand weitere Auswirkungen, die Mittelständlern das unternehmerische Leben erschweren: Bei einem Viertel der Unternehmen kommt es zu Störungen im Geschäftsbetrieb, weil Mitarbeiter ausfallen. 18% beklagen ein verkleinertes Absatzgebiet, 17% haben Probleme aufgrund gestörter Lieferketten – und 14% der kleinen und mittleren Unternehmen haben den Geschäftsbetrieb sogar komplett eingestellt.

Aller harten Einschnitte durch Corona zum Trotz: Die Widerstandsfähigkeit im Mittelstand gegenüber unerwarteten Ereignissen hat sich in der zurückliegenden Dekade enorm erhöht. “Der Mittelstand hat seine Hausaufgaben gemacht und in den vergangenen Jahren seine Eigenkapitalausstattung deutlich verbessert “, sagt Dr. Fritzi-Köhler-Geib. “Die in den vergangenen Jahren aufgebauten Finanzpolster helfen in der aktuellen Krise, Verluste temporär zu verkraften und den Druck auf die Liquidität zu mindern.”

Im Durchschnitt ist die Eigenkapitalquote im deutschen Mittelstand zwischen 2002 und 2018 um 13 Prozentpunkte auf aktuell 31% gestiegen. Die hohen Eigenkapitalquoten und die damit verbundene höhere Bonität dürfte den Unternehmen in der aktuellen Situation auch helfen, leichter an Fremdkapital zukommen, um etwaige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Da viele Mittelständler zu Beginn der Krise einen moderaten Schuldenstand aufweisen (durchschnittliche Fremdkapitalquote: 68,8%), ist die Gefahr, dass eine zunehmende Kreditaufnahme einen Großteil der Firmen in die Überschuldung treibt, auch überschaubar.

Zur Datengrundlage:

Die aktuelle Analyse von KfW Research basiert auf einer Sonderbefragung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels. Hierzu wurden durch die GfK SE, Bereich Financial Services, im Auftrag der KfW Bankengruppe, (6.-14. April 2020) mittelständische Unternehmen mit maximal 500 Mio. EUR Jahresumsatz repräsentativ zu den aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise online befragt.

Befragt wurden sämtliche Unternehmen, die bereits früher an einer Welle des KfW-Mittelstandspanels teilnahmen und zu denen eine valide E-Mail-Adresse bekannt ist. Insgesamt konnten Antworten von ca. 3.400 Unternehmen berücksichtigt werden (Rücklauf ca. 50 %). Aufgrund der Anbindung an den Grunddatensatz des KfW-Mittelstandspanels geben diese Ergebnisse ein repräsentatives Abbild der aktuellen Corona-Betroffenheit im Mittelstand.

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Die NPL-Quote konnte in den letzten Jahren erfolgreich reduziert werden.

 

Im Zuge der Corona-Krise wird die Zahl der notleidenden Kredite stark steigen. Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) befürchtet ein Plus von mehr als 200 Prozent. „Vor allem im vierten Quartal 2020 und im gesamten Jahr 2021 werden wir durch die Rezession eine Welle an notleidenden Forderungen erleben“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der BKS. Dies könnte das gesamte Finanzsystem überlasten.

„Anders als in der Finanzkrise 2008 ist die Finanzindustrie nicht das Problem, sondern wird von der Politik als Teil der Lösung genutzt“, sagt Sonder. Über die Banken werden Hilfsmaßnahmen und Unterstützungsprogramme für Unternehmen ausgereicht. „Die gegenwärtige Krise hat das Potenzial, die Bilanzen der Banken so stark zu belasten, dass sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen können“, sagt Sonder.

2019 lag das Volumen der notleidenden Kredite (Non-performing Loans, NPL) bei rund 33 Milliarden Euro. „Dieses Volumen könnte auf rund 100 Milliarden Euro steigen“, sagt Sonder. Auch der Anteil der NPLs an allen Krediten wird stark zunehmen. In den Jahren 2003 bis 2007 konnte die NPL-Quote von 5,2 auf 2,7 Prozent gesenkt werden. „In der Finanzkrise stieg sie dann auf 3,3 Prozent an“, sagt Sonder.

Bis heute konnte sie dann wieder auf 1,3 Prozent gesenkt werden. „Wir rechnen mit einer Verdreifachung auf rund vier Prozent.“ Und das könnte die deutschen Banken vor substanzielle Herausforderungen stellen. „Diese Einschätzung halten wir je nach Verlauf und Länge der Krise sogar noch für moderat. Die Kapital- und Liquiditätspuffer werden bei Weitem nicht ausreichen und den Bankensektor an seine Leistungsfähigkeit bringen. Der Staat wäre wieder einmal gezwungen, die Finanzwirtschaft mit Staatshilfen zu stützen“, sagt Sonder.

Auch wenn der Staat großzügige Staatsgarantien auf herausgegebene Kredite vergibt, kann er diese nicht für alle Kredite gewährleisten. Unternehmenskredite, Immobilienkredite und Konsumentenkredite stehen daher in den nächsten Monaten besonders auf dem Prüfstand. „Obwohl wir in den vergangenen Jahren signifikante Fortschritte beim Abbau notleidender Forderungen in Deutschland erreicht haben, rechnen wir nunmehr mit gravierenden Auswirkungen auf die Banken“, sagt Sonder.

Unabhängig vom Liquiditäts- und Kapitalbedarf sind die Banken auch personell nicht auf eine NPL-Welle vorbereitet. Bereits 2020 werden sich die Rückstellungen für ausfallende Kredite erheblich auf die Risikokosten und die Bilanzen der deutschen Banken auswirken. Aber auch der Staat sollte heute schon Strategien zum Ausfall von gebürgten Krediten entwickeln. Hier wird eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kreditwirtschaft, den Aufsichtsbehörden und der NPL-Branche notwendig werden.

Nach der Finanzkrise 2008 haben die obersten europäischen und nationalen Aufsichtsbehörden erkannt, wie wichtig ein gut entwickelter Sekundärmarkt für NPLs für die Finanzmarktstabilität und für eine funktionsfähige Kapitalmarktunion ist. Der im Jahr 2017 von der EZB herausgegebene „Leitfaden für Banken zu notleidenden Forderungen“ war eine erste wichtige Orientierung. Im zweiten Schritt folgte mit dem Entwurf einer Richtlinie über Kreditdienstleister, Kreditnehmer und die Verwertung von Sicherheiten durch die Europäische Kommission die Stärkung des Sekundärmarktes. Die geplante Richtlinie soll die Infrastruktur bereitstellen, um in Krisen das Thema notleidende Forderungen besser managen zu können. „Positiv ist, dass alle Beteiligten nach der Finanzkrise die Instrumente und die Systeme zu einem langfristigen NPL-Management und NPL-Abbau installiert haben. Hier sollten wir in Dekaden und nicht in Jahren denken“, sagt Sonder.

 

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Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V., Marienstraße 14, 10117 Berlin, Tel: +49 (0) 30 204534-15, www.bks-ev.de

Bereits 3,5 Milliarden Euro an Krediten ausbezahlt

 

Der neu gewählte Präsident des Bankenverbandes, Martin Zielke, hat das schnelle und entschlossene Handeln der deutschen Politik in der Corona-Krise gelobt. „In einer historischen Ausnahmesituation ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Politik einen klaren Kurs vorgibt. Das ist geschehen“, so Zielke. Aufgabe der Banken sei es nun, Unternehmen – wo immer möglich – schnell und unbürokratisch zu helfen. Schon in den ersten Wochen der Krise sind von den privaten Banken rund 3,5 Mrd. Euro an Krediten vergeben worden, um Unternehmen in Not zu helfen.

Mit Blick auf eine wahrscheinlich steigende Zahl von Kreditausfällen, sagte Zielke, dass auch den Banken große Herausforderungen bevorstehen werden. „Banken werden zur Lösung dieser großen Krise gebraucht. Wir wollen und werden unseren Beitrag dazu leisten. Die Institute sind liquide und gut kapitalisiert. Und wir sind fest entschlossen, unseren Kunden aus dieser schwierigen Situation herauszuhelfen“, so Zielke.

Die Konsequenz der Krise dürfe nicht mehr Abschottung sein, sagte Zielke. Gerade in Europa bräuchte es mehr Zusammenarbeit, um aus der wirtschaftlichen Krise gemeinsam schnell wieder herauszufinden. „Wir brauchen jetzt ein Europa, das geeint aus der Krise herausfindet und alles in Bewegung setzt, damit eine neuerliche Zerreißprobe der Währungsunion im Keim erstickt wird“, sagte Zielke. Dies betreffe auch den immer noch an einen Flickenteppich erinnernden europäischen Finanzbinnenmarkt, ebenso wie die europäische Kapitalmarktunion. Beide Projekte seien notwendig, um die Wirtschaft mit ausreichend Kapital zu versorgen und einen schnellen Wiederaufbau zu gewährleisten.

 

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Strategischer Umbau liegt im Plan

 

Die harte Kernkapitalquote (CET1) betrug zum Quartalsende 12,8 Prozent – trotz regulatorischer Änderungen, der Folgen der Covid-19-Pandemie und des Geschäftswachstums. Die harte Kernkapitalquote liegt rund 240 Basispunkte über den aktuellen regulatorischen Anforderungen.

Die Liquiditätsreserven lagen mit 205 Milliarden Euro weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Liquiditätsdeckungsquote betrug 133 Prozent. Damit lag die Liquidität 43 Milliarden Euro höher als von den Aufsichtsbehörden gefordert.

Das Kreditvolumen wuchs im ersten Quartal um 25 Milliarden Euro oder 6 Prozent.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug 506 Millionen Euro, wovon rund 50 Prozent auf die Folgen von Covid-19 zurückzuführen sind.

Konzerngewinn dank steigender Erträge und Ergebnisse in der Kernbank:

Der Konzerngewinn vor Steuern belief sich auf 206 Millionen Euro. Dieses Ergebnis erzielte die Bank trotz Bankenabgaben von 503 Millionen Euro, Belastungen durch den Umbau der Bank von 172 Millionen Euro sowie weiterer Kosten für den Bilanzabbau in der Einheit zur Freisetzung von Kapital (Capital Release Unit, CRU).

Der bereinigte Gewinn vor Steuern (Für die Beschreibung dieser und anderer nicht nach IFRS ermittelter Messgrößen siehe ‘Nicht nach IFRS ermittelte finanzielle Messgrößen‘ auf den Seiten 15-17) stieg um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 303 Millionen Euro.

Der Nachsteuergewinn betrug 66 Millionen Euro.

Dank steigender Erträge und sinkender Kosten erwirtschaftete die Kernbank einen bereinigten Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden Euro, ein Plus von 32 Prozent.

Die Erträge der Kernbank nahmen ohne Sonderfaktoren um 7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu.

Weitere Kosteneinsparungen erzielt und strategischen Umbau fortgesetzt:

Die bereinigten Kosten ohne Umbaubelastungen und Bankenabgaben sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal zum neunten Mal in Folge – und zwar um 7 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro.

73 Prozent der erwarteten Umbaubelastungen sind bereits bilanziell verarbeitet.

Die Einheit zur Freisetzung von Kapital (CRU) reduzierte ihre Verschuldungsposition weiter um 9 Milliarden Euro auf 118 Milliarden Euro.

Die Bank hat ihren Kunden dabei geholfen, den Folgen von Covid-19 zu begegnen:

Die Unternehmensbank hat über 5.200 Kunden Zugang zu den KfW-Kreditprogrammen im Umfang von 4,4 Milliarden Euro eröffnet und hat insgesamt 20 Milliarden Euro für neue Kredite an Unternehmen vorgesehen.

Die Investmentbank hat Unternehmen und Regierungen seit Mitte März dabei unterstützt, über 150 Milliarden Euro an Fremdkapital aufzunehmen.

Die Privatkundenbank bedient ihre Kunden weiterhin in rund 1.100 Filialen der Deutschen Bank und der Postbank. Das Kreditbuch wuchs im Quartal um 2 Milliarden Euro.

Der Asset Manager DWS hat Kunden über DWS Direkt beraten – die Interaktion mit Kunden stieg um 50 Prozent, die Nutzung der Internetseite um 25 Prozent.

Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing sagte: „In der aktuellen Krise konnten wir robuste Zahlen präsentieren und haben eine starke Leistung dabei gezeigt, unsere Kunden in all unseren Kerngeschäften zu unterstützen. Unsere konservative Bilanzsteuerung versetzt uns in die Lage, im aktuellen Umfeld als führende Bank in der stärksten Volkswirtschaft Europas aus einer Position der Stärke heraus zu handeln. Ich möchte unseren Mitarbeitern meinen großen Dank aussprechen für ihr herausragendes Engagement und ihre Flexibilität. Ich bin stolz darauf, wie sie für unsere Kunden, die Gemeinschaft und füreinander da sind.“

Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) war im ersten Quartal dieses Jahres profitabel, konnte ihre Erträge in der Kernbank steigern und ihre Bilanzstärke erhalten. Die Kapitalausstattung lag weiterhin deutlich über den Mindestanforderungen der Aufsichtsbehörden. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg wegen des eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Umfelds aufgrund von Covid-19 und lag über dem niedrigen Niveau des Vorjahres.

Der Konzerngewinn vor Steuern betrug 206 Millionen Euro, trotz der angefallenen Bankenabgaben von 503 Millionen Euro und umbaubedingten Belastungen von 172 Millionen Euro. Darin sind Umbaukosten von 84 Millionen Euro sowie Aufwendungen für Restrukturierung und Abfindungen von 88 Millionen Euro enthalten. Nach Steuern wies die Bank einen Gewinn von 66 Millionen Euro aus.

Die Bank setzte ihren strategischen Umbau wie geplant fort. Die Erträge und die Kosten in der Kernbank spiegeln einen weiterhin guten Geschäftsverlauf und eine erfolgreiche Umsetzung der Strategie wider. Von den insgesamt zwischen 2019 und 2022 erwarteten umbaubezogenen Belastungen sind nun 73 Prozent abgearbeitet. Die Zahl der Vollzeitstellen sank bis zum Ende des Quartals um 930 auf 86.667.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug 506 Millionen Euro oder 44 Basispunkte des Kreditvolumens. Rund 260 Millionen Euro davon standen in Zusammenhang mit Covid-19. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im ersten Quartal erhöhte die gesamten Rückstellungen für Kreditausfälle auf 4,3 Milliarden Euro, was einem Anteil von 95 Basispunkten des gesamten Kreditvolumens entspricht. Für das Gesamtjahr 2020 wird eine Risikovorsorge in Höhe von 35 bis 45 Basispunkten des Kreditvolumens (Gemäß der Einschätzung der Bank und der Leitlinien der EZB führte die Bank eine Überlagerungsberechnung auf der Grundlage von Durchschnittsprognosen für das BIP und die Arbeitslosenquoten in den nächsten drei Jahren für die Schätzung der erwarteten Verluste aus Krediten der Bank als Grundlage für ihre Rückstellungen für Kreditausfälle für das erste Quartal 2020 durch. Die Bank hat in bestimmten Fällen auch die EBA-Richtlinien bezüglich Ausfall und Nachlass im Hinblick auf COVID-19-Maßnahmen angewandt.) erwartet.

Die Kernbank, zu der alle Geschäftsbereiche außer der Einheit zur Freisetzung von Kapital gehören, konnte ihren bereinigten Vorsteuergewinn auf 1,1 Milliarden Euro steigern. Dieser bereinigte Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent gewachsen, weil die Erträge ohne Sonderfaktoren um 7 Prozent zunahmen und die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten um 4 Prozent sanken.

Wie erwartet verzeichnete die Einheit zur Freisetzung von Kapital einen Verlust von 767 Millionen Euro. Sie erzielte weitere Fortschritte beim Abbau von Vermögenspositionen – trotz des herausfordernden Umfelds. Die Verschuldungsposition verringerte sich im Quartal um 9 Milliarden Euro auf 118 Milliarden Euro. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) gingen um 2 Milliarden Euro auf 44 Milliarden Euro zurück.

Deutsche Bank unterstützt Kunden in einer Zeit beispielloser Herausforderungen

Alle Kerngeschäftsbereiche der Deutschen Bank haben ihren Kunden unter außergewöhnlich schwierigen Bedingungen zur Seite gestanden. Die Unternehmensbank hat bisher rund 5.200 Kundenanträge für das staatliche KfW-Programm mit einem Volumen von 4,4 Milliarden Euro bearbeitet. Im Heimatmarkt wurden rund 3.000 Mitarbeiter geschult, um Kunden speziell zu KfW-Programmen und anderen Fragen rund um Covid-19 beraten zu können. Die Unternehmensbank hat 20 Milliarden Euro für neue Kredite an Unternehmen vorgesehen.

Die Investmentbank hat seit Mitte März Unternehmen, Regierungen und Agenturen bei der Aufnahme von 150 Milliarden Euro an Fremdkapital unterstützt.

Über 290 Filialen der Deutschen Bank und alle 800 Filialen der Postbank sowie über Berater, die telefonisch und über das Internet erreichbar sind, bietet die Privatkundenbank ihren Kunden weiterhin direkten Zugang – mehr als jede andere Bank in Deutschland. Die Zahl der Logins ist auf rund 2,5 Millionen pro Tag gestiegen, die Telefonberatung ist zu 30 Prozent stärker ausgelastet, und die Wertpapiertransaktionen für Kunden erreichten in der Spitze mehr als das Doppelte ihres durchschnittlichen Volumens. Der mobile Vertrieb der Deutschen Bank in Deutschland verzeichnete ein Umsatzplus von 34 Prozent und bediente mit seinen mehr als 1.200 Mitarbeitern seine Kunden intensiver denn je in seiner 32-jährigen Geschichte.

Das Asset Management hat Kunden über DWS Direkt beraten – die Interaktion mit Kunden stieg hier um 50 Prozent. Auf der Internetseite der DWS intensivierte sich der digitale Austausch mit Kunden um 25 Prozent, auf den Social-Media-Kanälen um 32 Prozent.

Die Deutsche Bank unterstützt Gebietskörperschaften und Gemeinden weltweit dabei, die Herausforderungen durch Covid-19 zu bewältigen. Die Bank spendete 575.000 medizinische Schutzmasken an die Städte Frankfurt, Berlin und Bonn. Zudem hat die Bank 500.000 Euro gespendet und verdoppelt die mehr als 600.000 Euro an Spenden ihrer Mitarbeiter weltweit für Wohltätigkeitsorganisationen, die Bedürftigen mit Lebensmitteln und Unterkunftsmöglichkeiten helfen – und dadurch diejenigen unterstützen, die mit am stärksten von der Pandemie betroffen sind. In Indien hat die Deutsche Bank Isolationsräume sowie Überlebenspakete für Familien bereitgestellt und arbeitet mit der Akshaya Patra Stiftung zusammen, die Obdachlose und Tagelöhner in vier Städten mit einer Million Mahlzeiten versorgt hat.

Starke Bilanz trotz wachsendem Kreditgeschäft

Dank ihrer konservativ gesteuerten Bilanz konnte die Deutsche Bank ihren Kunden während des ersten Quartals in einem äußerst schwierigen Wirtschafts- und Marktumfeld zur Seite stehen. Die risikogewichteten Aktiva stiegen um 17 Milliarden auf 341 Milliarden Euro. Ein Grund dafür war das Kreditwachstum von 25 Milliarden Euro oder 6 Prozent.

Die harte Kernkapitalquote (CET 1) sank im Vergleich zum Vorquartal von 13,6 Prozent auf 12,8 Prozent, lag damit aber rund 240 Basispunkte über den regulatorischen Anforderungen. Die Gründe dafür sind:

– ein erwarteter Rückgang um rund 30 Basispunkte durch das neue Rahmenwerk für Verbriefungen, das am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist.

– ein Rückgang um rund 40 Basispunkte als Folge von Covid-19, hauptsächlich aufgrund der erhöhten Nutzung von Kreditlinien durch Kunden sowie höherer Bewertungsreserven. Diese Effekte sollten zum überwiegenden Teil vorübergehend sein.

– ein Rückgang um rund 10 Basispunkte, der auf normales Geschäftswachstum zurückzuführen ist.

Die Liquiditätsreserven lagen weiterhin auf einem hohen Niveau, verringerten sich jedoch um 8 Prozent, von 222 Milliarden auf 205 Milliarden Euro. Ein Großteil des Rückgangs ergab sich daraus, dass Kunden zugesagte Kreditlinien nutzten. Mit einer Liquiditätsquote von 133 Prozent hielt die Deutsche Bank 43 Milliarden Euro oder 33 Prozent mehr an Liquidität als regulatorisch gefordert.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich auf 44 Basispunkte des Kreditvolumens. Dies ist auf konservative Kreditvergabestandards, ein starkes Risikomanagement sowie ein gut diversifiziertes Kreditportfolio mit einem niedrigen Risiko zurückzuführen. Aufgrund der bereits genannten Auswirkungen von Covid-19 stieg sie jedoch im Vergleich zum Vorjahr. In der Investmentbank betrug die Risikovorsorge im Kreditgeschäft 111 Basispunkte des Kreditvolumens. Dies war auf Ratinganpassungen, die höhere Nutzung bestehender Kreditlinien und den veränderten gesamtwirtschaftlichen Ausblick zurückzuführen.

Wachstum im Kerngeschäft trotz eines schwierigen Umfelds zum Ende des Quartals

Die Konzernerträge betrugen 6,4 Milliarden Euro und waren gegenüber dem Vorjahr damit unverändert – obwohl die Bank ihr institutionelles Aktiengeschäft im Juli 2019 geschlossen hat. Die Erträge der Kernbank stiegen – sowohl mit als auch ohne Sondereffekte – im Vorjahresvergleich um 7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro, was die Fortschritte beim Umbau der Bank widerspiegelt.

In der Unternehmensbank blieben die Erträge im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr stabil bei 1,3 Milliarden Euro. Weitere Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie einschließlich Preisanpassungen halfen dabei, die Auswirkungen des anhaltenden Niedrigzinsumfelds auszugleichen.

In der Investmentbank stiegen die Erträge um 18 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Maßgeblich dafür war die 13-prozentige Steigerung im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen, insbesondere das starke Wachstum im Währungs- und im Zinsgeschäft, das die deutlich niedrigeren Erträge im Kredithandel mehr als ausglich. Im Zinsgeschäft konnte die Deutsche Bank ihre Marktanteile steigern und war im elektronischen Handel mit Staatsanleihen in den USA die Nummer zwei (Quelle: Bloomberg). Im Emissions- und Beratungsgeschäft stiegen die Erträge um 8 Prozent. Bei Anleihenemissionen gewann die Bank ebenfalls Marktanteile (Quelle: Dealogic), was niedrigere Erträge im Beratungsgeschäft mehr als ausglich. In Deutschland kehrte die Bank an die Spitze der Rangliste im Finanzierungs- und Beratungsgeschäft zurück – mit einem Marktanteil von knapp 14 Prozent, ihrem höchsten seit 2014 (Quelle: Dealogic).

Die Privatkundenbank steigerte ihre Erträge im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Maßgeblich dafür war das Ertragswachstum von 9 Prozent im Geschäft mit Vermögenskunden (Wealth Management). Ohne die früheren Erträge aus der Abwicklung von Altbeständen (Sal. Oppenheim) betrug das Wachstum sogar 17 Prozent. Dies ist zum Teil auf zusätzliche Berater zurückzuführen, die in den vergangenen Jahren eingestellt wurden. In der Privatkundenbank Deutschland und im internationalen Privat- und Firmenkundengeschäft glichen Gebühreneinnahmen aus Anlageprodukten weitgehend die negativen Effekte des Zinsumfelds aus.

In der Vermögensverwaltung (Asset Management) lagen die Erträge in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Erträge aus Managementgebühren legten um 9 Prozent zu, was jedoch durch negative Veränderungen der Marktwerte von Garantien aufgrund niedrigerer Zinsen aufgezehrt wurde. Die Nettomittelabflüsse blieben mit 2 Milliarden Euro relativ gering, nachdem der Geschäftsbereich im Vorjahr Zuflüsse von 25 Milliarden Euro verzeichnet hatte.

Die Bank liegt bei ihren Kostensenkungen weiterhin im Plan

Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die bereinigten Kosten gingen um 7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zurück.

Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten sanken im Vorjahresvergleich um 8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Zu den bereinigten Kosten zählten Bankenabgaben von 503 Millionen Euro vor allem als Beitrag der Bank zum Einheitlichen Abwicklungsfonds sowie 98 Millionen Euro an erstattungsfähigen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übertragung des Hedgefonds-Geschäfts an BNP Paribas.

Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben beliefen sich auf 4,9 Milliarden Euro. Damit hat die Bank ihre bereinigten Kosten neun Quartale in Folge im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal gesenkt. Die Deutsche Bank bestätigte zudem ihr Kostenziel für 2020: 19,5 Milliarden Euro an bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und erstattungsfähige Kosten im Zusammenhang mit dem Übergang des Hedgefonds-Geschäfts an BNP Paribas. Die Personalkosten sanken, was vor allem auf den Stellenabbau zurückzuführen ist. Die IT-Ausgaben waren aufgrund geringerer Abschreibungen ebenfalls niedriger. Die Bankenabgaben gingen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 Prozent zurück.

 

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Deutsche Haushalte haben Ende 2019 insgesamt 253 Mrd. Euro Bargeld gehortet.

 

Der Bargeldbestand nahm damit allein 2019 um 32 Mrd. Euro bzw. 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Durchschnittlich entspricht das mehr als 3.000 Euro für jeden Deutschen. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Barkow Consulting im Auftrag der ING Deutschland. Für die Erhebung wurde die Bargeldhaltung privater Haushalte innerhalb der letzten 20 Jahre in Deutschland ausgewertet. Dazu wurden Daten der Deutschen Bundesbank, der Europäischen Zentralbank sowie des Statistischen Bundesamtes herangezogen.

Nach einer Phase stark schwankender Bargeldvolumina deutscher Haushalte rund um die “Dotcom-Blase” zwischen 2000 und 2003 haben sich die Bestände in den folgenden 10 Jahren bis 2013 um das Niveau von 100 Mrd. Euro eingependelt. Mit der Niedrigzinsphase hat die Bargeldhaltung in Deutschland jedoch einen regelrechten Boom erlebt. Seit Ende 2013 haben sich die Bargeldbestände mehr als verdoppelt.

“Die vergangenen 20 Jahre waren von unterschiedlichen Blasen und Krisen an den Finanzmärkten gekennzeichnet. Dazu kommt die anhaltende Niedrigzinsphase in der jüngeren Vergangenheit. Es ist also kein Wunder, dass die Deutschen scheinbar etwas verunsichert sind und einen Teil ihres Geldes lieber unter das Kopfkissen legen”, erläutert Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen, bei der ING Deutschland. “Bargeldsparen ist aus Renditesicht dennoch nicht sinnvoll. Durch die Inflation hatten die Deutschen damit in den letzten Jahren einen Wertverlust von durchschnittlich ca. ein bis zwei Prozent. Eine sinnvollere Lösung für den langfristigen und diversifizierten Vermögensaufbau könnte beispielsweise ein ETF- oder Fondssparplan sein.”

Corona-Krise: Deutsche horten vermehrt Bargeld

Die Corona-Krise scheint dazu zu führen, dass die Deutschen noch mehr Bargeld unter das Kopfkissen legen. So zeigt die Analyse von Barkow Consulting im Auftrag der ING Deutschland, dass im März 2020 der Bargeldumlauf in der gesamten Eurozone zugenommen hat. Der Anstieg gegenüber Vorjahr beträgt aktuell fast 100 Mrd. Euro oder 8 Prozent.

Verglichen mit der Entwicklung in den Vormonaten Januar und Februar lässt sich für die Euro-Zone ein “Corona-Sondereffekt” im März von ca. 30 Mrd. Euro ausweisen. Von diesem entfallen ca. 20 Prozent bzw. 6 Mrd. Euro auf die deutschen Privathaushalte.

Jürgen von der Lehr, Leiter Daily Banking & Payments, bei der ING Deutschland: “Interessant ist, dass Bargeld zwar die Rolle eines sicheren Hafens aus Sicht der Kunden behält, aber gleichzeitig zunehmend die Rolle als Zahlungsmittel verliert. In den letzten Jahren haben wir schon eine konstante Entwicklung in Richtung bargeldlosen Zahlungen gesehen. Die Auswirkungen von COVID-19 haben zu einem sprunghaften Anstieg bargeldloser Zahlungen geführt, was einem Anstieg entspricht, den wir sonst in einem Zeitraum von 3 Jahren sehen. Wir sehen hier eine ausgesprochene Disruption getrieben durch den gleichzeitigen Wunsch des Handels und der Kunden sich durch einen physischen Sicherheitsabstand beim Bezahlvorgang vor Infektionen zu schützen. Inzwischen erfolgen schon mehr als 70% der Transaktionen im Handel kontaktlos – ein signifikanter Anteil davon ausschließlich durch das Mobilfunk-Gerät.”

 

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Banken, die mit FinTechs zusammenarbeiten, sich Open X zu eigen machen und sich zu Inventive Banks wandeln, haben größere Chancen auf Erfolg 

 

Der World FinTech Report 2020 von Capgemini und Efma zeigt, dass traditionelle Banken Wachstumschancen auf dem heutigen Markt haben, indem sie einen erweiterten Open Banking Ansatz – Open X* genannt – angehen und gemeinsam mit FinTech-Partnern spezielle Rollen in einem offenen Finanzdienstleistungsökosystem übernehmen.

Laut den Studienautoren sei jetzt der richtige Zeitpunkt für Banken, vom Front- bis zum Backend aufzuholen, um das bestmögliche Kundenerlebnis anzubieten. Die bisherigen Bemühungen konnten bisher nicht an das heranreichen, was in anderen Branchen, insbesondere bei Technologieanbietern, üblich geworden ist. Damit Banken in diesem sich wandelnden Umfeld attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie sich der Studie zufolge in agile und kundenorientierte Inventive Banks** verwandeln. Dazu sollten sie sich Open X zu eigen machen und eine spezialisierte, statt eine universelle Rolle, als Anbieter oder Aggregator innerhalb des neuen, offenen Ökosystems übernehmen.

Effektive strukturierte Zusammenarbeit für den Erfolg von Bank- und Fintech-Partnerschaften unerlässlich

Sowohl Banken als auch FinTechs sind derzeit frustriert über die dürftigen Ergebnisse ihrer bisherigen Zusammenarbeit. Der World FinTech Report 2020 offenbarte mehrere Schwachpunkte:

–  Nur 21 Prozent der Banken sagen, ihre Systeme seien agil genug für eine Kollaboration.

–  Nur 6 Prozent der Banken haben die erwünschte Rendite durch Zusammenarbeit erreicht.

–  70 Prozent der FinTechs sind kulturell oder organisatorisch nicht kompatibel mit ihren Bank-Partnern.

–  Mehr als 70 Prozent der FinTechs sagen, sie seien frustriert über die Prozesse der etablierten Banken.

–  Die Hälfte der FinTech-Führungskräfte sagen, sie hätten nicht den richtigen Kollaborationspartner gefunden.

“Die Welt hat sich in den letzten Monaten insbesondere durch die Covid-19 Pandemie dramatisch verändert. Für traditionelle Banken wird dies in einem noch größeren Bedarf an digitalen Leistungsangeboten durch die verstärkte Zusammenarbeit mit FinTechs resultieren. In den vergangenen Jahren haben sich FinTechs von ‘Störern’ zu reifen Akteuren entwickelt. Jetzt ist es für die etablierten Banken von Bedeutung, sie nicht nur als Konkurrenten, sondern als notwendige Partner zu betrachten, um den steigenden Erwartungen der Kunden gerecht werden zu können”, kommentiert Klaus-Georg Meyer, Leiter Business & Technology Consulting Financial Services bei Capgemini in Deutschland. “Eine effektive Zusammenarbeit erfordert ein Mindestmaß an Reifegrad in Bezug auf Prozesse, Unternehmen und Menschen. Während für traditionelle Banken ein Scheitern keine Option ist, sind FinTechs schneller mit Produkten auf dem Markt und auch bereit, dabei mal einen Fehler zu machen. Inventive Banks, mit der Bereitschaft und Fähigkeit in großem Maßstab zusammenzuarbeiten sowie Innovationen zu industrialisieren, werden am ehesten innerhalb des gemeinsamen Open X-Ökosystems gedeihen.”

Investitionen in Middle- und Backend-Bereiche für besseres Kundenerlebnis notwendig

Laut dem World FinTech Report 2020 sollten Banken vor allem ihre Middle- und Backend-Transformation durch datengesteuerte und kundenorientierte Partnerschaften mit FinTechs vorantreiben. Sie verbesserten damit das Frontend und würden wettbewerbsfähig sowie für den Verbraucher attraktiv bleiben. Obwohl die Gesamtinvestitionen in neue IT-Entwicklungen (verglichen mit Wartungen) von 24 Prozent im Jahr 2016 auf 33 Prozent im Jahr 2019 gestiegen sind, basieren die Middle- und Backend-Abläufe nach wie vor auf komplexen, oft manuellen Geschäftsprozessen, was zu einer unübersichtlichen Kundenerfahrung führt.

Aus der Studie geht hervor, dass das Frontend-Erlebnis auf der Zielgeraden (z.B. Verpackung und Lieferung von Produkten an die Kunden) derzeit zu kurz kommt, was zu Unzufriedenheit führt. Kunden haben häufig das Gefühl, von ihrer Bank keine personalisierten Angebote zu erhalten (50 Prozent) oder auf verschiedenen Händler-Websites keine Lastschrift-Zahlungen vornehmen zu können (60 Prozent). 48 Prozent der New-Age-Kunden (Generation Y und technisch versierte Personen) sind frustriert über die kleine Produktpalette und Dienstleistungen, die von ihrer traditionellen Hausbank angeboten werden, was sie dazu veranlasst, innerhalb des nächsten Jahres zu New-Age-Anbietern zu wechseln. Sie suchen Dienstleistungen, die ihren Präferenzen entsprechen und sich in ihre anderen Plattformen/Anwendungen integrieren lassen. Es ist unerlässlich, die Wertschöpfungskette vom Front- bis zum Backend zu verbessern. Dadurch können die Banken an der Open-X-Bewegung teilnehmen und das Umsatz- und Gewinnwachstum verbessern, die Produktivität steigern, das Kundenengagement erhöhen, die Kosten senken, die Transparenz erhöhen und schließlich die Mitarbeiterzufriedenheit steigern.

Banken und FinTechs, die einer effektiven Zusammenarbeit Vorrang einräumen, werden in der Open X Sharing Economy erfolgreich sein

Der “Open X Readiness Index” von Capgemini ist ein globales Benchmarking-Instrument, das die Bereitschaft von Banken zur effektiven Zusammenarbeit mit Start-ups in großem Maßstab misst, indem es deren Reifegrad über die vier Säulen Menschen, Finanzen, Wirtschaft und Technologie bewertet. Der im World Fintech Report 2020 vorgestellte Index zeigt, dass die Banken mit einem kollaborativen-Ansatz erfolgreich sind, die über ein engagiertes und autonomes Start-up-Partnerschaftsteam verfügen und einen ausfallsicheren Innovationsansatz zur schnellen Wertbestimmung und zur Verlustreduzierung aufweisen. Gut vorbereitet sind auch diejenigen, die frühzeitig in neue Technologien investieren und wenig von Altsystemen abhängig sind, was die FinTech-Integration erleichtert.

“Traditionelle Banken befinden sich an einem kritischen Punkt. Sie müssen Open X annehmen oder riskieren, irrelevant zu werden”, sagte John Berry, CEO von Efma. “Um mit den sich ständig ändernden Kundenerwartungen auf dem heutigen Markt Schritt halten zu können, müssen sich die etablierten Banken in Inventive Banks mit kollaborativer Unterstützung durch qualifizierte Fintech-Partner

Capgeminis Open X Readiness Index

Capgeminis Open X Readiness Index bewertet auf der Grundlage von 98 Datenpunkten die Bereitschaft zur Kollaboration in den vier Säulen Menschen, Finanzen, Wirtschaft und Technologie. Jedem Parameter wurde eine angemessene Gewichtung zugewiesen und die Endergebnisse auf einem Streudiagramm (durch Anpassung der Werte auf 100) abgebildet. Die Ansicht der Banken zur Kollaborationsbereitschaft wird auf der X-Achse dargestellt, während die Y-Achse den Erfolg der Kollaboration der Banken darstellt.

 

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Liquiditätssituation allgemein weiterhin auskömmlich

 

Die deutschen Pfandbriefbanken konzentrieren sich nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 derzeit darauf, die Auswirkungen der COVID-19-Krise gemeinsam mit ihren Kunden zu bewältigen. “Den Pfandbriefbanken geht es um pragmatische Lösungen im Einzelfall und eine stabile Kreditversorgung in der Volkswirtschaft. Der Fokus liegt zugleich auf der Sicherung der eigenen Liquidität und Handlungsfähigkeit”, erklärte der Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), Dr. Louis Hagen, auf der Jahrespressekonferenz des vdp. Die Pfandbriefbanken bleiben grundsätzlich finanzierungsbereit und leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für die rasche Wirksamkeit der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. Der Pfandbrief erweist sich dabei einmal mehr als Stabilitätsanker in turbulenter Zeit und als verlässliche Refinanzierungsquelle für seine Emittenten.

Angesichts der COVID-19-Pandemie sei von erheblichen Auswirkungen auf alle Wirtschaftsbereiche auszugehen, so Hagen. In welchem Ausmaß die für die Pfandbriefbanken besonders relevanten Sektoren und insbesondere die Immobilienmärkte betroffen sein werden, sei derzeit noch nicht seriös abschätzbar. Für die Zukunft des Pfandbriefs, der 2019 sein 250-jähriges Jubiläum gefeiert hat, zeigte sich Hagen zuversichtlich: “Der Pfandbrief hat sich in der Vergangenheit stets als stabil und krisenfest erwiesen und wird sich auch in dieser Krise bewähren.”

Auswirkungen der COVID-19-Krise

Pfandbriefmarkt ist funktionsfähig

Immobilienfinanzierende Banken präsentieren sich mit ihrem spezifischen Geschäft auch in der COVID-19-Krise robust. “Die aktuelle Liquiditätssituation der Institute ist trotz zunehmender Stundungen von Schuldendienst auf kurze und mittlere Sicht auskömmlich. Überdies ist die Beschaffung auch langfristiger Liquidität über den Pfandbrief jederzeit möglich”, sagte Hagen. “Der Pfandbriefmarkt ist und bleibt für seine Emittenten funktionsfähig.”

Auswirkungen auf Immobilienmarkt und -finanzierung noch unklar

Die Unsicherheit über die mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Immobilienmärkte ist spürbar. Aus Sicht des vdp ist aufgrund der sich aus der Krise ergebenden Einkommens- und Vermögenseffekte auf Seiten der Haushalte und Investoren eine temporäre Dämpfung der Immobiliennachfrage möglich. Zudem dürfte die betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit von Immobilienprojekten zukünftig stärker überprüft werden. Preisrückgänge sind derzeit noch nicht zu beobachten, können aber für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Für die immobilienfinanzierenden Banken wirken sich Mietausfälle und Stundungen von Schuldendienst belastend aus. In der gewerblichen Immobilienfinanzierung läuft Neugeschäft derzeit vornehmlich über das bereits vor der Krise angebahnte Geschäft, wobei es selektiv auch weiterhin echtes Neugeschäft gibt. Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung wird aktuell auf etwas geringerer Basis abgeschlossen.

Weitere entlastende aufsichtliche Maßnahmen für Bankensektor erforderlich

Die Pfandbriefbanken werten die bisher eingeleiteten Maßnahmen der Politik und der Aufsichtsbehörden zur Krisenbewältigung als grundsätzlich positiv, wobei Bedenken bezüglich der Wirkung einzelner Maßnahmen auf das Bestandsgeschäft der Institute bestehen. Die COVID-19-Krise ist eine Sondersituation, die aus Sicht des vdp nun weitere entlastende aufsichtliche Maßnahmen erfordert, um Banken die Erfüllung ihrer volkswirtschaftlichen Aufgaben zu ermöglichen. So befürwortet der vdp die dreimonatige Stundung von Verbraucherdarlehen, plädiert aber nachdrücklich dafür, Darlehen im Stundungszeitraum nicht zinsfrei zur Verfügung zu stellen. Zudem wendet sich der Verband entschieden gegen eine Verlängerung des Stundungszeitraums und eine Ausweitung der Stundungsmöglichkeit auf Unternehmen.

Eine bedeutende Rolle kommt zudem der Europäischen Zentralbank (EZB) als Liquiditätsquelle für die Institute zu, die wie die nationalen Notenbanken des Euroraumes nun die Anforderungen an Sicherheiten weiter reduzieren sollte, um den europäischen Kreditinstituten so einen leichteren Zugang zu EZB-Liquidität zu ermöglichen.

Entwicklung Pfandbriefgeschäft 2019

Anteil des Hypothekenpfandbriefs am Gesamtumlauf nimmt weiter zu

Im Jahr 2019 wurden Pfandbriefe im Volumen von 55,0 Mrd. Euro emittiert, ein Zuwachs von 9,1% im Vergleich zum Vorjahr (2018: 50,4). Dabei stellten Hypothekenpfandbriefe mit 42,0 Mrd. Euro (2018: 43,2) weiterhin die mit Abstand bedeutendste Pfandbriefgattung dar, gefolgt von Öffentlichen Pfandbriefen mit 11,2 Mrd. Euro (2018: 7,2) und Schiffspfandbriefen mit 1,8 Mrd. Euro (2018: 0,0). Mit einer Gesamtanzahl von 46 Benchmark-Emissionen konnte das hohe Niveau des Vorjahres gehalten werden (2018: 46). Damit ist der deutsche Pfandbriefmarkt weiterhin führend in Europa.

Die weiter zunehmende Bedeutung des Hypothekenpfandbriefs zeigt sich in der Entwicklung des Pfandbriefumlaufs: Mit 239,6 Mrd. Euro (2018: 233,7) stieg 2019 das Volumen umlaufender Hypothekenpfandbriefe erneut. Ihr Anteil am Gesamtumlauf ausstehender Pfandbriefe erhöhte sich auf 65,8% (2018: 63,3). Aufgrund des weiter rückläufigen Volumens Öffentlicher Pfandbriefe reduzierte sich der Pfandbriefumlauf im Jahr 2019 leicht auf insgesamt 364,1 Mrd. Euro (2018: 369,1).

Entwicklung Immobilienfinanzierungsgeschäft 2019

Immobilienfinanzierungsgeschäft profitiert von positiven Rahmenbedingungen

Im Jahr 2019 setzte sich die gute Wirtschaftsentwicklung fort. Hiervon profitierte die Immobilienwirtschaft genauso wie vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Diese Rahmenbedingungen wirkten sich auch auf das Immobilienfinanzierungsgeschäft positiv aus: Die vdp-Mitgliedsinstitute sagten im vergangenen Jahr Immobilienkredite in Höhe von 167,1 Mrd. Euro zu und erreichten damit nahezu punktgenau das Vorjahresergebnis (2018: 167,4). Dabei entwickelten sich die beiden Assetklassen durchaus unterschiedlich: Während das Neugeschäft bei Gewerbeimmobilienfinanzierungen um 5,8% auf 69,3 Mrd. Euro zurückging (2018: 73,6), steigerten die Pfandbriefbanken die Zusagen für Wohnimmobilienfinanzierungen um 4,3% auf 97,8 Mrd. Euro (2018: 93,8).

Das rückläufige Neugeschäft von Gewerbeimmobiliendarlehen ist im Wesentlichen auf die abgeschwächte Entwicklung bei den Handelsimmobilien zurückzuführen. Deren Finanzierungsvolumen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 25,4% auf 15,0 Mrd. Euro (2018: 20,0). Demgegenüber weiteten die Pfandbriefbanken, mit einem Marktanteil von 55,2% die wichtigste Anbietergruppe für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien in Deutschland, ihr Engagement insbesondere bei zwei Objektarten aus: bei Büroimmobilien um 5,9% auf 38,7 Mrd. Euro (2018: 36,6) und bei Industriegebäuden um 19,9% auf 2,2 Mrd. Euro (2018: 1,9). Mit dem Anstieg der Darlehenszusagen für Büroimmobilien erhöhte sich 2019 auch deren Anteil am gesamten gewerblichen Darlehensvolumen nochmals deutlich auf 56% (2018: 50%).

Immobilienkreditbestand um 4,9% ausgebaut

Treiber für den Anstieg in der Wohnimmobilienfinanzierung ist die positive Entwicklung in allen Objektarten. So erhöhte sich das Finanzierungsneugeschäft bei Ein- und Zweifamilienhäusern um 2,1% auf 48,1 Mrd. Euro (2018: 47,2), bei Eigentumswohnungen um 6,2% auf 20,2 Mrd. Euro (2018: 19,0), bei Mehrfamilienhäusern um 6,0% auf 26,5 Mrd. Euro (2018: 25,0) und bei sonstigen wohnwirtschaftlichen Gebäuden um 13,6% auf 3,0 Mrd. Euro (2018: 2,6).

Der Immobiliendarlehensbestand der vdp-Mitgliedsbanken nahm im Jahr 2019 auf 877,8 Mrd. Euro zu (2018: 836,5). Zu dem Anstieg um 4,9% bzw. 41,3 Mrd. Euro trugen dabei sowohl die Wohn- als auch die Gewerbeimmobilienfinanzierung mit Wachstumsraten von 5,1% bzw. 4,7% bei.

Aktuelle Regulierungsthemen

Basel III: vdp begrüßt Verschiebung und plädiert weiterhin für Anpassungen beim Output-Floor

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie ändern sich die regulatorischen Prioritäten derzeit. Das gilt sowohl in zeitlicher als auch in inhaltlicher Hinsicht. Während und nach der Krise ist zunächst der Finanzierung der Realwirtschaft der Vorrang zu geben – alle anderen Projekte müssen konsequent auf dieses Ziel hin überprüft und ausgerichtet werden. Vor diesem Hintergrund begrüßt der vdp die kürzlich bekanntgegebene Verschiebung der Umsetzung von Basel III um ein Jahr sowie die Überlegungen der EU-Kommission, aufgrund der COVID-19-Pandemie einzelne, besonders advers wirkende Elemente von Basel III wie den Output-Floor nochmals zu hinterfragen. “Wenn die EU-Kommission richtigerweise die Auffassung vertritt, dass die Kreditversorgung der Realwirtschaft auch nach Abklingen der COVID-19-Pandemie Vorrang haben muss, verbieten sich regulatorische Eingriffe, die das genaue Gegenteil erreichen”, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Offizielle Berechnungen der EBA zeigen, dass die Umsetzung von Basel III zu stark steigenden Kapitalanforderungen für europäische und insbesondere für deutsche Banken führen würde. Dies wäre eine unverhältnismäßig hohe Belastung, insbesondere für das risikoarme Geschäft der Immobilienfinanzierer. Die damit einhergehende Verteuerung und Verknappung des Kreditangebots könne ebenso wenig gewollt sein wie die Verlagerung klassischen Bankgeschäfts in weniger regulierte Bereiche der Finanzindustrie, betonte Tolckmitt. “Bislang ist Basel III genau das Gegenteil von einer risikosensitiven Regulierung mit Augenmaß, für die wir plädieren.”

Unabhängig von etwaigen COVID-19-bedingten Anpassungen werden sich die Pfandbriefbanken weiter für eine angemessene Umsetzung insbesondere des besonders belastenden Output-Floors einsetzen, um den Besonderheiten und der Stabilität des deutschen Immobilienmarkts gerecht zu werden. Die von der EBA empfohlene Übererfüllung der Basel III-Vorgaben (“Goldplating”) stelle in jedem Szenario eine ungerechtfertigte Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen dar, die unweigerlich eine Schwächung des europäischen Bankenmarkts hervorriefe, wie Tolckmitt sagte.

So führe der Output-Floor zu einer massiven Verteuerung von Krediten und fördere Fehlanreize wie beispielsweise den Eingang höherer Risiken, die Herausnahme von Finanzierungen aus der Bilanz (“off-balance”) bis zur Abkehr vom bewährten, bankbasierten Finanzierungsmodell in Europa. “Eine Amerikanisierung der europäischen Finanzierungskultur darf es nicht geben”, warnte Tolckmitt. Der vdp macht sich bei der Umsetzung des Output-Floors daher für den von der EBA als “Parallel Stacks Approach” bezeichneten Ansatz stark, der mit den Baseler Vorgaben vereinbar ist, dabei aber die Belastungen für Immobilienfinanzierer auf ein erträgliches Maß begrenzt. Unterstützt wird der vdp dabei von der gesamten Deutschen Kreditwirtschaft und europäischen Bankenverbänden. Auf staatlicher Ebene haben bereits die französische Nationalversammlung und das französische Finanzministerium, das dänische Finanz- und Wirtschaftsministerium und das dänische Parlament Unterstützung für den “Parallel Stacks Approach” signalisiert. Ein von der Banque de France veröffentlichtes Rechtsgutachten bestätigt ebenfalls dessen Vereinbarkeit mit der Baseler Eigenkapitalvereinbarung.

Novellierung des Pfandbriefgesetzes: enge Begleitung durch den vdp

Die Ende 2019 beschlossene und Anfang 2020 in Kraft getretene Harmonisierung von Covered Bonds auf europäischer Ebene begrüßt der vdp ausdrücklich. Das vom Europäischen Parlament und Europäischen Rat verabschiedete Gesetzespaket entspricht der Forderung des vdp, die regulatorische Privilegierung von Covered Bonds sicherzustellen und ausreichend Raum für den Erhalt und die Weiterentwicklung von bewährten und erfolgreichen nationalen Produkten wie dem Pfandbrief zu bieten. Begrüßt wird darüber hinaus, dass das europäische Covered Bond-Regelwerk stark an das Pfandbriefgesetz angelehnt ist. Die nationalen Gesetzgeber haben nun bis Juli 2021 Zeit, um die europäischen Vorschriften in nationales Recht umzusetzen. In Deutschland bedeutet dies eine Novellierung des Pfandbriefgesetzes. Der vdp setzt sich dabei für eine sachgerechte, d.h. nicht über die Vorgaben hinausgehende Übertragung der europäischen Regelungen ein.

Sustainable Finance: “Übermäßige Regulierung darf Banken jetzt nicht an der Finanzierung der Realwirtschaft hindern”

Ein weiteres Regulierungsvorhaben, das die Arbeit der Pfandbriefbanken derzeit stark prägt, sind die geplanten Maßnahmen unter dem Stichwort “Sustainable Finance”. Die auf europäischer Ebene erzielte politische Einigung von Kommission, Rat und Parlament zur Taxonomieverordnung sowie die Vorschläge der von der EU-Kommission eingesetzten Technical Expert Group on Sustainable Finance werden die Transparenz erhöhen und die von vielen Marktteilnehmern geforderte Definition liefern, was mit Blick auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel als grün bezeichnet werden kann. Gleichzeitig weisen aber insbesondere die Vorschläge für technische Kriterien eine hohe Komplexität auf, so dass sich die Praktikabilität erst noch erweisen muss. Dagegen leisten die Pfandbriefbanken mit dem Grünen Pfandbrief bereits seit einigen Jahren einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Begrenzung der Erderwärmung.

“Die Pfandbriefbanken stehen bereit, den Wandel zu einer klimaverträglichen, ressourceneffizienten und nachhaltigen Wirtschaft weiter voranzutreiben”, erklärte Tolckmitt. Wie bei anderen regulatorischen Vorhaben komme es auch bei Sustainable Finance darauf an, die bestehende Marktdynamik nicht durch überbordende Regulierung zu bremsen. Zudem plädiert der vdp eindringlich für eine Zusammenführung der diversen Nachhaltigkeitsinitiativen, um den Markterfolg sicherzustellen. Abschließend betonte Tolckmitt: “Jetzt muss aber zunächst die unmittelbare Krisenbewältigung in den Vordergrund treten: Übermäßige Sustainable Finance-Maßnahmen dürfen die Banken nicht an der Finanzierung der Realwirtschaft hindern.”

vdp-Mitgliederentwicklung

vdp begrüßt erstes internationales Mitgliedsinstitut

Dem vdp gehören aktuell 49 Mitgliedsinstitute an, die insgesamt einen Marktanteil von knapp 97 Prozent am gesamten Pfandbriefumlauf repräsentieren. Als Neuzugänge sind zuletzt die Bausparkasse Mainz, die Alte Leipziger Bauspar AG und die HYPO TIROL BANK AG, das erste Mitgliedsinstitut mit Hauptsitz außerhalb Deutschlands, hinzugekommen. Eine Übersicht über alle Mitgliedsinstitute ist hier zu finden: https://www.pfandbrief.de/site/de/vdp/verband/mitgliedschaft/mitglieder.html

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Als Folge der Corona-Krise rechnet die Unternehmensberatung Cofinpro mit einem weiteren Digitalisierungs-Schub bei Finanzdienstleistern.

 

Das auf Banken und KVGen spezialisierte Consultinghaus blickt daher optimistisch auf die kommenden Monate. “Wir erleben in der Krise gerade, dass der Abgesang auf die Zukunft der traditionellen Banken zu früh erfolgt ist. Ihr Geschäft ist systemrelevant, Fintechs und BigTechs können es nicht ersetzen”, sagt Cofinpro-Vorständin Christine Martin. “Und die Institute merken im Shutdown, wie groß das Potenzial für die weitere Automatisierung, den Ausbau von Remote-Services und zur Modernisierung der Kundenschnittstellen ist. Die jetzige Zeit wird als Treiber für eine nächste Welle der digitalen Transformation wirken.”

Im Gegensatz zu vielen anderen Beratungsunternehmen reagiert Cofinpro daher nicht mit Entlassungen und Kurzarbeit, sondern setzt gezielt auf Wachstum in der Digitalisierung für das aus derzeit 185 Mitarbeitern bestehende Team. Neben den Themenfeldern Wertpapier und Kredit unterstützt das Unternehmen seine Kunden künftig auch in Payments und im Zahlungsverkehr.

“Schon kurz nach unserer Gründung im Jahre 2007 hat sich in der Finanzkrise ausgezahlt, dass wir antizyklisch agiert und Personal sowie Expertise ausgebaut haben. Diesen Weg gehen wir auch aktuell”, erklärt Christine Martin. Cofinpro verzeichnete im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro im Beratungs- und Projektgeschäft für führende Finanzdienstleister. Das erste Quartal dieses Jahres verlief voll im Plan und auch für das zweite Quartal zeigt sich die Vorständin optimistisch.

Einer der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands

Dass der Erfolg eines Unternehmens immer eine Teamleistung ist, lässt sich besonders gut an Cofinpro belegen. Die Aktiengesellschaft gehört ausschließlich den Mitarbeitern, über 140 von ihnen sind am Unternehmen beteiligt. Bereits das zehnte Jahr in Folge behauptet sich das Frankfurter Consultinghaus in diesem Jahr an der Spitze der besten deutschen Arbeitgeber. Sogar als einziges Unternehmen aus der Rhein-Main-Region hat es Cofinpro im März in die Liste des renommierten Great Place to Work® Instituts geschafft.

“Mit einem hervorragenden Arbeitsklima und dem Willen des gesamten Teams, uns immer weiter zu entwickeln, werden wir auch aus dieser Zeit gestärkt hervorgehen”, ist sich Christine Martin sicher. “Und wir werden Banken sowie Fondsgesellschaften dabei unterstützen, konsequent den Weg der Digitalisierung fortzusetzen.”

 

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Cofinpro AG, Untermainkai 27-28, 60329 Frankfurt am Main, Tel +49 (0) 69 – 299 20 87 60, Fax +49 (0) 69 – 299 20 87 61, www.cofinpro.de

Kreditkarte mit flexibler Rückzahlung

 

Die Creditplus Bank AG setzt mit der Erweiterung ihres Produktangebotes weiterhin den Fokus auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden. Bei der Könner-Karte wird der offene Saldo am Monatsende nicht vollständig ausgeglichen, sondern – sofern vom Kunden gewünscht – in individuellen Raten abgebucht. Dies bietet den Kreditkarteninhabern mehr finanzielle Flexibilität zu attraktiven Konditionen.

Seit mehreren Jahren kooperieren die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Creditplus Bank erfolgreich im Verbraucherkreditgeschäft. Durch die Einführung der neuen Könner-Karte in Kooperation wird die strategische Partnerschaft der beiden Stuttgarter Finanzhäuser nachhaltig gestärkt.

Kontaktloses und mobiles Payment mit der Könner-Karte

Für die Konsumenten bietet die neue Kreditkarte neben den klassischen Vorteilen – wie das weltweite Zahlen mit VISA sowie dem kontaktlosen und mobilen Bezahlen am Point of Sale (POS), auch den bequemen Service zur Einrichtung einer Wunsch-PIN. Somit kann kein „Könner“ mehr seine PIN beim Einkaufen oder Bargeldabheben vergessen. Die flexible Rückzahlung des revolvierenden Kredites ermöglicht es Kunden darüber hinaus, lediglich einen vereinbarten Teilbetrag zurückzuzahlen, je nach individuellem Bedarf. Sondertilgungen können durch Überweisung auf das Kreditkartenkonto jederzeit vorgenommen werden.

Umfangreiches Serviceangebot im Online-Banking

In seinem „Kartenservice Online“ erhält der Karteninhaber einen detaillierten Überblick über seine Umsätze und Abrechnungen. Darüber hinaus stehen ihm dort viele weitere Services, wie beispielsweise die Möglichkeit zur Überweisung auf sein Referenzkonto, die Sperrung seiner Kreditkarte und ein umfassender Kunden-Support bei Fragen und weiteren Anliegen, zur Verfügung.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit unserem Partner LBBW ein so attraktives Produkt auf den Markt zu bringen. Bei der Entwicklung war es uns besonders wichtig, uns an dem Bedarf unserer Kunden zu orientieren. Mit unserer Könner-Karte ermöglichen wir unseren Kunden maximale Flexibilität und digitalen Lifestyle beim Bezahlen“, sagt Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank.

 

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Creditplus Bank AG, Augustenstraße 7, 70178 Stuttgart, Telefon: +49 (0711) 66 06-60, Fax: +49 (0711) 66 06-874,  www.Creditplus.de

Wie ist die Sicht deutscher Verbraucher auf ihre jeweilige finanzielle Situation in Krisenzeiten? Eine aktuelle YouGov-Umfrage gibt Auskunft.

 

Die Corona-Krise und deren ungewisse Dauer beschäftigt die Deutschen auch in finanziellen Belangen: 39 Prozent geben an, dass die Krise große persönliche finanzielle Unsicherheit für sie bedeutet. Für die Hälfte der Befragten (51 Prozent) trifft das aber nicht zu. Personen mit einem Nettoeinkommen von 500 bis unter 1.000 Euro sowie 1.500 bis unter 2.000 Euro sagen am häufigsten (47 Prozent), dass die Corona-Krise eine große persönliche finanzielle Unsicherheit bedeutet. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die insgesamt 2.032 Personen ab 18 Jahren vom 27.03. bis 30.03.2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Männer sind seltener verunsichert und planen seltener bessere finanzielle Absicherung in Krisenzeiten als Frauen

24 Prozent der Deutschen geben an, durch die aktuelle wirtschaftliche Situation verunsichert zu sein und planen, z. B. für den Fall von Jobverlust oder Kurzarbeit, sich finanziell besser abzusichern. 56 Prozent tun dies nicht. Männer sind seltener durch die Krise verunsichert (60 Prozent) als Frauen (52 Prozent) und planen keine bessere finanzielle Absicherung in der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Ältere Befragte im Alter ab 55 Jahren sagen am häufigsten (65 Prozent), dass sie nicht verunsichert sind und keine bessere finanzielle Absicherung einplanen. Die Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren sagen dies am seltensten (44 Prozent). Befragte mit einem Nettoeinkommen von 5.000 Euro bis unter 10.000 Euro geben am häufigsten (73 Prozent) an, nicht verunsichert zu sein und keine bessere finanzielle Absicherung einzuplanen (vs. 50 Prozent derjenigen, deren Nettoeinkommen zwischen 1.500 und bis unter 2.000 Euro beträgt).

Drei von zehn wünschen sich aktivere Beratung durch Banken und Versicherungen

29 Prozent der Deutschen wünschen sich, dass ihre Bank bzw. Versicherung in der Krisenzeit aktiv auf sie zugehe und sie zu den aktuellen Themen und Entwicklungen berate. 53 Prozent drücken diesen Wunsch nicht aus. Am häufigsten sagen die Befragten ab 55 Jahren (60 Prozent), dass sie dies nicht wünschen, am seltensten jene der Generation Z (39 Prozent).

Frauen machen sich häufiger Sorgen um private Altersvorsorge als Männer

Sorgen um die private Altersvorsorge macht sich ein Drittel (34 Prozent) der Deutschen. 53 Prozent machen sich keine Sorgen. Männer sind in diesem Punkt sorgloser: 58 Prozent geben an, sich keine Sorgen zu machen (vs. 48 Prozent der Frauen). Beim Altersvergleich sind am häufigsten die Befragten zwischen 35 und 44 Jahren (42 Prozent) besorgt. Am wenigsten Sorgen um ihre private Altersvorsorge machen sich wiederum die Befragten ab 55 Jahren (58 Prozent).

Ein Viertel ist gezwungen, in der Corona-Krise auf Erspartes zurückzugreifen

25 Prozent der Befragten geben an, gezwungen zu sein, in Zeiten der Corona-Krise auf Erspartes zurückzugreifen. Drei von fünf (62 Prozent) sind nicht dazu gezwungen. Am häufigsten geben Befragte im Alter von 25 bis 34 Jahren (33 Prozent) an, dazu gezwungen zu sein, am seltensten die Befragten ab 55 Jahren (21 Prozent).

 

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YouGov Deutschland AG, Gustav­Heinemann­Ufer 72 , 50968 Köln, Tel: 0221/42061­0, Fax: 0221/42061­100, www.yougov.de

Ein Kommentar von Sebastian Angerer und Ivor Schucking, Research Analysts bei der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management.

 

Auch die Banken trifft die Angst vor einer globalen Rezession, diesmal ausgelöst durch das Corona-Virus. Eine Wiederholung der Finanzkrise 2008 wird an die Wand gemalt, Bankaktien verlieren deutlich. Dabei gilt: Die Banken werden eine Rezession deutlich besser abfedern, als der Markt das erwartet.

Es ist deutlich, dass die Erinnerung an die große Finanzkrise noch sehr lebendig ist. So scheinen Anleger zurzeit eine extrem pessimistische Sichtweise zu haben und zu erwarten, dass sich die Finanzkrise von 2008 wiederholen könnte. Dabei ist diese eher selten, anders als eine tatsächlich zu erwartende allgemeine Rezession. Sowohl in den USA als auch in Europa sind Bankaktien um mehr als 40 Prozent gefallen und die Spreads haben sich so stark ausgeweitet wie seit vielen Jahren nicht mehr.

Anders als 2008 aber will die Politik in den USA wie in der EU diesmal aber die Banken nutzen, um ihre Volkswirtschaften zu stabilisieren. Zumal sich die Banken heute in einer ganz anderen Situation sehen: Sie haben ihre Risiken abgebaut und ihre Bilanzen in Ordnung gebracht, etwa indem sie mehr Kapital vorhalten und auch die Qualität der zugrundeliegenden Assets verbessert haben. Jetzt stehen einige Initiativen der Politik an, die Volkswirtschaften in Zusammenarbeit mit den Banken zu stützen. Die politischen Entscheidungsträger haben in der globalen Finanzkrise gelernt, dass ein funktionierendes Bankensystem sowohl für Kredite wie für Vertrauen sorgt und die Volkswirtschaften dadurch stabil hält.

Befeuert vom strengen Regelwerk Basel III haben die Banken in den vergangenen zehn Jahren Risikominimierung betrieben und ihre Bilanzen gestärkt. Europäische Banken haben seit 2007 mehr als eine Billion Euro Kapital zusätzlich aufgebaut, die US-Banken mehr als 700 Milliarden Dollar. Dies hat zu einer beträchtlichen Verbesserung der Kapitalquoten geführt. Dazu kommt, dass die Regulierung dazu beigetragen hat, Risiken herauszunehmen und ein insgesamt ausgeglicheneres Geschäftsmodell zu finden, indem geringeres Wachstum, konservativeres Kapitalmanagement und weniger Übernahmen belohnt werden.

Eine Rezession ist dabei das größte Risiko für Banken. Anders als 2008 würden die Geldinstitute im Falle eines Abschwung aber heute viel besser dastehen. Das neue, risikoärmere Geschäftsmodell der Banken in Verbindung mit solideren Bilanzen ist viel widerstandsfähiger gegen eine Rezession, als die Marktteilnehmer das erwarten. Wichtig ist, sich die stärksten Banken in den risikoärmsten Ländern herauszusuchen. Bankensysteme sind umso stärker, je höher das Wirtschaftswachstum, der Lebensstandard und die Regulierungsqualität in einem Markt sind. Vorsicht ist geboten bei Banken, die eine rasante Ausweitung ihrer Bilanz durch Kredite, Übernahmen oder den Eintritt in neue Märkte aufweisen. Die meisten großen Übernahmen im Sektor haben die Erwartungen nicht erfüllt. Qualitativ hochwertige, globale Bankaktien sind dagegen einen Blick wert. Eine tiefe, lang anhaltende Rezession oder eine Wiederholung der Finanzkrise wären natürlich eine Herausforderung, aber die globalen regulatorischen Best Practices und konservativen Stresstests der vergangenen zehn Jahre untermauern die These, dass die Banken stärker, sicherer und solider geworden sind – und der Markt das noch nicht eingepreist hat.

 

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Erwartungen nahezu am Allzeittief

 

Das mittelständische Geschäftsklima erfährt im März einen historisch einmaligen Absturz um 20 Zähler auf -19,2 Saldenpunkte. Dies unterstreicht das Ausmaß der globalen Krise, die auch Deutschland voll erfasst hat. Um der Ausbreitung der Corona-Pandemie entgegenzuwirken, wurden seit Mitte März sukzessive Betriebsschließungen in der Gastronomie, dem Gastgewerbe, dem stationären Einzelhandel und vielen persönlichen Dienstleistern angeordnet. Selten war ein Einbruch des Geschäftsklimas so vorhersehbar wie aktuell. Vor allem die Geschäftserwartungen fallen ins Bodenlose und liegen mit -35,3 Saldenpunkten schlagartig auf dem Niveau des bisherigen Allzeittiefs (-35,7 im Dezember 2008). Ebenfalls rapide verschlechtert sich mit -10,9 Zählern die Geschäftslage, wenn auch nur halb so stark wie die Erwartungen.

Wie bei vorherigen Konjunkturschocks fällt das Geschäftsklima der Großunternehmen im März noch etwas schlechter aus als im Mittelstand. Es erfolgt ein Stimmungsabsturz bei Großunternehmen um 21,4 Zähler auf -31,0 Saldenpunkte. Noch schlechtere Werte wurden nur auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008/09 erreicht. Katastrophal sind auch bei den Großunternehmen vor allem die Erwartungen. Im Gegensatz zum Mittelstand sind aber auch hier die Lageeinschätzungen schon weit unterdurchschnittlich.

Die zur Eindämmung des Corona-Virus auferlegten Einschränkungsmaßnahmen treffen den mittelständischen Handel und Dienstleister besonders stark. So rauscht das Geschäftsklima der Dienstleister (-25,7 Zähler) und der Einzel- und Großhändler (-22,6 und -21,0 Zähler) in den Keller. Die mittelständische Industrie wird zwar bisher durch staatliche Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung kaum beschränkt, dennoch meldet sie einen bisher nie dagewesenen Rückgang des Geschäftsklimas (-14,8 Zähler). Internationale Wertschöpfungsketten werden seit Februar erheblich gestört, was durch den Einbruch der nationalen und internationalen Nachfrage begleitet wird. Relativ immun gegen die Corona-Krise ist lediglich das Baugewerbe, da ein großer Auftragsbestand den Bau durch mehrere Krisenmonate tragen dürfte.

“Das März-Ergebnis des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers unterstreicht, dass die deutsche Wirtschaft einem Wirtschaftseinbruch mit historischem Ausmaß entgegensieht”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Anders als bei vorausgegangenen Rezessionen wurden viele Teile der Binnenwirtschaft bewusst still gelegt. Kleine und mittlere Unternehmen werden daher stärker getroffen als beispielsweise in der Finanzkrise von 2009. Nach einer Aufhebung der Eindämmungsmaßnahmen ist allerdings auch ein temporär sehr kräftiger Wachstumsschub infolge der Normalisierung zu erwarten”, so Köhler-Geib.

Wegen der nur schwer zu prognostizierenden Dauer der Pandemie und der Gefahr einer zweiten Infektionswelle, sei das Risiko einer längeren Rezession allerdings beträchtlich.

 

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Marktkommentar von FERI Cognitive Finance Institute

 

Wenn die EU-Finanzminister heute über staatliche Finanzhilfen in der Corona-Krise beraten, stehen sie vor einer harten Entscheidung: Entweder riskieren sie einen politischen Zerfall der Europäischen Währungsunion (EWU) oder sie steuern direkt in eine monetäre Zerrüttung des Euro-Systems. Zu diesem Schluss kommt das FERI Cognitive Finance Institute. „Die Corona-Krise erzwingt massiv steigende Staatsausgaben. Nur die Europäische Zentralbank kann verhindern, dass daraus ein gefährlicher Absturz der europäischen Staatsfinanzen wird“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. Bisherige Budgetregeln für die Euro-Zone seien bereits außer Kraft. Die ausuferndenStaatschulden würden ab jetzt mit neu gedrucktem Geld ‚monetisiert‘ und landeten direkt in den Bilanzen der Euro-Zentralbanken, so das Fazit des FERI Instituts.

EZB als ‚Bad Bank‘ der Euro-Zone

Schon seit der Großen Finanzkrise und der nachfolgenden Euro-Krise habe die EZB innerhalb der EWU eine neue Rolle eingenommen. Unter Überdehnung ihres Mandats habe sie seit 2008 Euro-Anleihen im Umfang von über 2,5 Billionen Euro angekauft, wovon der Großteil auf Staatsanleihen der Euro-Mitgliedsländer entfalle. Als Folge dieser Quantitative Easing-Programme (QE) halte die EZB inzwischen schon über ein Viertel der gesamten europäischen Staatschulden im eigenen Bestand. „QE war aber nur ein Vorgeplänkel für das, was im Zuge der Corona-Krise ansteht: Die massive Finanzierung und Übernahme von Staatsausgaben und Staatsschulden durch die EZB“, erklärt Rapp. Die EZB bewege sich damit immer stärker in den Bereich der verbotenen monetären Staatsfinanzierung und werde endgültig zur ‚Bad Bank‘ der EWU, so die Einschätzung des FERI Cognitive Finance Institute.

Monetäre Zerrüttung des Euro-Systems droht

Parallel zur Auflegung ‚solidarischer‘ Rettungsschirme und unkonditionierter Kredite für die Krisenländer der EWU werde inzwischen auch der alte Ruf nach Euro-Bonds (‚Corona-Bonds‘) wieder laut. „Auch wenn Unterstützung in der Corona-Krise unverzichtbar ist, tragen alle diese Maßnahmen unmittelbar zu einer weiteren Erosion des EuroSystems bei“, warnt Rapp. „Schon bislang wurden in der EWU alle Regeln gebrochen. Wenn auch noch die letzten Schranken fallen, treten dieBruchlinien des Eurounmittelbar hervor.“ Die Risiken desimmer fragileren Euro-Systems trage inzwischen fast vollständig die EZB, die immer mehr neues Geld drucken müsse. Gehe das ungebremst weiter, drohe letztlich die monetäre Zerrüttung des Euro-Systems, so die Analyse des FERI Cognitive Finance Institute. Dieser Punkt liege zwar noch in der Zukunft, die Konsequenzen daraus sollten aber nicht unterschätzt werden.

Das FERI Cognitive Finance Institute hat bereits 2018 in einer ausführlichen Studie die zunehmenden strukturellen Risiken der EWU und des Euro analysiert. Die Studie ist abrufbar unter: https://www.feri-institut.de/media-center/

Über FERI Cognitive Finance Institute

Das FERI Cognitive Finance Institute ist strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik der FERI Gruppe, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung. Das Institut nutzt dazu neueste Erkenntnisse aus Bereichen wie Verhaltensökonomie, Komplexitätstheorie und Kognitionswissenschaft. Hinter dem FERI Cognitive Finance Institute steht ein erfahrenes Team mit interdisziplinärem akademischenHintergrund, langjähriger Forschungspraxis und spezifischen Schwerpunktkenntnissen. Zudem besteht Zugang zu einem leistungsfähigen Netzwerk externer Experten.

Gegründet wurde das Institut 2016 von Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand der FERI AG und CIO der FERI-Gruppe, für die er seit 1995 tätig ist. Rapp hat an der Universität Mannheim Wirtschaftswissenschaften studiert und über psychologisch geprägtes Anlegerverhalten („Behavioral Finance“) promoviert. Er beschäftigt sich seit Jahren mit alternativen Kapitalmarktmodellen und hat zuletzt maßgebliche Grundlagen der neuen „Cognitive Finance“-Theorie entwickelt. FERI ist bereits seit 1987 als unabhängiges Investmenthaus tätig, mit den Schwerpunkten Investment Research, Investment Management und Investment Consulting. Der Name FERI steht für “Financial & Economic Research International”.

 

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Aktuelle Studie von HEUTE UND MORGEN untersucht Bedeutung und Einfluss des Themas Nachhaltigkeit für Bürger und Konsumenten und analysiert spezielle Potenziale und Handlungsoptionen für Versicherer, Banken und Krankenkassen

 

Wie kann unsere Wirtschaft nachhaltiger und verantwortungsbewusster werden? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Politik und große Investmentgesellschaften in ihren Entscheidungen, sondern zunehmend auch „Otto Normalverbraucher“. Der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit – ökologisch, sozial und ökonomisch – erscheint als Massenbewegung und Megatrend. Unternehmen müssen darauf Antworten finden – und zwar solche, die mehr als nur marketingmodisch oder „Greenwashing“ sind. Im Unterschied zu anderen Branchen – allen voran Lebensmittel, Energie und Haushalt & Hygiene – achten die meisten Kunden von Versicherern, Banken und Krankenkassen bis dato zwar erst wenig konkret auf deren Nachhaltigkeit.

Dennoch wünschen rund 80 Prozent hierzu ein größeres Engagement und eine stärkere Kommunikation. Die Wechselbereitschaft zu besonders nachhaltigen Finanzdienstleistern ist – bei sonst vergleichbaren Konditionen – zudem groß.

Dies zeigt die aktuelle Trendstudie «Nachhaltigkeit: Dos und Dont´s für Versicherer, Banken und Krankenkassen» des Marktforschungs- und Beratungsinstituts HEUTE UND MORGEN.

Über 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden im Februar 2020 repräsentativ zu ihren Einstellungen und Verhaltensweisen in puncto Nachhaltigkeit befragt, speziell mit Blick auf ihr Verhalten in Finanz- und Versicherungsangelegenheiten und auf die FDL-Branche.

Das Thema Nachhaltigkeit lässt nur wenige Deutsche kalt

Für mehr als ein Viertel der Bundesbürger (28%) spielt nachhaltiges Handeln in ihrem Leben bereits eine gewichtige Rolle. Und lediglich für jeden Zehnten hat das Thema Nachhaltigkeit bisher keine nennenswerte Bedeutung. Verbunden werden mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ im Alltag primär der Umwelt- und Klimaschutz, bisher seltener auch soziale und ökonomische Dimensionen (Fair Pay, ethisches Wirtschaften, Corporate Social Responsibility, Fair Trade etc.).

Insgesamt erscheint die Grundhaltung der Verbraucher zur Nachhaltigkeit noch ambivalent und widersprüchlich: Eigenes nachhaltiges Handeln verschafft einerseits ein gutes Gefühl, andererseits werden damit teils auch verbundene Aufwände, Verzichte und Kosten oft noch gescheut. Zugleich gibt man die eigene Mit-Verantwortung gerne projektiv an Politik und Unternehmen ab. Beäugt werden deren Aktivitäten dann wiederum kritisch; man sieht dort oft noch mehr reine Symbolhandlungen („Greenwashing“) als echtes und ehrliches Engagement. Im Generationenvergleich überdurchschnittlich interessiert, aufgeschlossen und anspruchsvoll bei Nachhaltigkeitsthemen zeigen sich jüngere Menschen; insbesondere die Altersgruppe der unter 30-Jährigen.

Drei verschiedene Nachhaltigkeitssegmente in der Bevölkerung

Typologisch lässt sich die Bevölkerung in drei Nachhaltigkeitssegmente klassifizieren: die aktiven „Nachhaltigen“ bzw. besonders Nachhaltigkeitsaffinen (34%), die „Mitläufer (45%) und die „Kritiker“ bzw. Skeptiker (21%). Diese unterscheiden sich deutlich in ihren Profilen, ihren Einstellungen und Verhaltensweisen und auch in ihren Erwartungen Unternehmen gegenüber:

– „Nachhaltige“ sind beispielsweise eher jung, gut gebildet und häufiger weiblich. Sie machen sich vermehrt Sorgen um den Klimawandel, setzen sich aktiv für Umweltschutz ein, kaufen häufiger und konsequenter nachhaltige Produkte, wobei ihr Haushaltsnettoeinkommen etwas geringer als im Durchschnitt ist. Unternehmen, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen, sind sie dankbar und freuen sich über deren Engagement. Damit einhergehend besteht eine hohe Wechselbereitschaft zu besonders nachhaltigen Unternehmen. Ihre Erwartungen an diese sind zugleich hoch.

– Rund die Hälfte der Deutschen lässt sich in puncto Nachhaltigkeit der Gruppe der «Mitläufer» zuzuordnen; sie bilden die Gesamtbevölkerung auch soziodemographisch gut ab. Mitläufer sehen die Relevanz des Themas, sind offen für nachhaltige Angebote, neigen zugleich allerdings zur Bequemlichkeit und wollen ungern den aktiven Part übernehmen. Stattdessen sehen sie häufiger Staat und Unternehmen in der Verantwortung. Überzeugen lassen sie sich von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen insbesondere dann, wenn diese für sie auch einen unmittelbaren persönlichen Nutzen stiften.

– „Kritiker“ stehen dem Thema Nachhaltigkeit distanziert, skeptisch und auch reaktant gegenüber. Sie sind wenig bereit, ihr gewohntes Verhalten zu verändern bzw. sich auf Neues einzulassen; schon gar nicht, sich etwas vorschreiben zu lassen. Sie glauben, selbst nichts verändern zu können. Kritiker sind im soziodemografischen Profil meist älter (oft auch bereits in Rente), häufiger männlich und sie verfügen meist über mittlere Bildung und Einkommen. Für nachhaltig ausgerichtete Produkte / Dienstleistungen sind sie in aller Regel nur schwer zu erreichen.

Große Potenziale für Positionierung und substanzbasiertes Marketing

Insgesamt ergibt sich für die Anbieter im Bereich der Nachhaltigkeit ein sehr großes Potenzial: Rund vier Fünftel der Deutschen sind grundsätzlich empfänglich für nachhaltige Angebote, Maßnahmen und Botschaften der Unternehmen. Wirklich überzeugen können diese aber nur, wenn sie entsprechende Substanz vorweisen können, die Aktivitäten also selbst „nachhaltig“ und glaubhaft sind. Der Kauf bei besonders nachhaltigen Unternehmen gehört zwar im Alltag bisher noch nicht zu den Top-Aktivitäten der Bundesbürger, rund ein Viertel (23%) plant aber, in Zukunft (noch) stärker darauf zu achten, ob Unternehmen, bei denen man etwas kauft, nachhaltig sind.

Die Wechselbereitschaft zu als nachhaltig identifizierten Anbietern ist insgesamt sehr groß, die Bereitschaft dafür ggf. auch mehr zu bezahlen allerdings nicht. „Nachhaltigkeit wird von Unternehmen und deren Angeboten zunehmend als Zukunftsstandard bzw. Selbstverständlichkeit erwartet“, sagt Dr. Michaela Brocke, Geschäftsführerin bei HEUTE UND MORGEN. „Die Aufpreisbereitschaft ist in der Regel gering, die Wechselbereitschaft bei vergleichbaren Kosten ist aber sehr hoch – insbesondere in der strategisch wichtigen Gruppe der jüngeren Generation.“

Differenzierter Blick auf die FDL-Branche und verschiedene Segmente

Speziell bei der Auswahl von Anbietern oder dem Abschluss einzelner Produkte im FDL-Bereich achten bisher erst sehr wenige Verbraucher proaktiv auf deren Nachhaltigkeit (etwa 3 Prozent). Dennoch ist es für Versicherer, Banken und Krankenkassen – auch jenseits „absoluter“ Verantwortung und jenseits des Drucks von Politik oder Investoren – wichtig, den Trend zu mehr Nachhaltigkeit aktiv aufzunehmen, zu gestalten und sich entsprechend zu positionieren. Es ist also elementar, nicht nur passiv hinterherzulaufen, oder sich gegenüber Kunden in nur kurzfristigen symbolischen Handlungen zu verlieren.

Fokus Versicherer

Die große Mehrheit der Bundesbürger (86%) kann – auch bei gestützter Abfrage – nicht angeben, welche Versicherer aus ihrer Sicht besonders nachhaltig sind. Top 3 der diesbezüglich bekanntesten (am häufigsten genannten) Versicherer sind „Ökoworld“, „Grün versichert“ und „Bessergrün“, allerdings bei bisher jeweils nur geringer Kenntnis (4%). Dennoch sehen rund 80 Prozent der Deutschen die Versicherer in puncto Nachhaltigkeit in der Verantwortung und wünschen von diesen eine stärkere Kommunikation zum Thema. Die grundsätzliche Wechselbereitschaft zu einem „nachhaltigen Versicherer“ ist hoch (47% im Durchschnitt – bei der Gruppe der „Nachhaltigen sogar 70%). Die Akzeptanz damit ggf. verbundener höherer Kosten (Zahlungsbereitschaft) ist allerdings deutlich geringer (durchschnittlich 7%; Nachhaltige: 15%).

Als passend für die Versicherer werden insbesondere ökologisch und sozial orientierte Engagements erlebt. Unter den im Rahmen der Studie untersuchten zahlreichen möglichen Maßnahmenfeldern kommen unter anderem gut an: faire Kundenberatung, Absicherung von Nachhaltigkeitsrisiken, Investition in nachhaltige Anlageobjekte bei Kapitalanlagen sowie eine transparente und nachvollziehbare Kommunikation. Oberflächliche Kommunikation zu als selbstverständlich angesehenen Maßnahmen oder als rein „kosmetisch“ erlebte Aktivitäten schüren hingegen Misstrauen.

Fokus Banken

Bei Banken erleben die Kunden häufig noch einen Widerspruch zwischen Nachhaltigkeit und Gewinnorientierung. Diesen gilt es, glaubwürdig zu lösen. Immerhin jeder Vierte (24%) kennt eine als nachhaltig angesehene Bank. Ganz vorne liegt hier die GLS Bank (13%); besonders bei Personen unter 30 Jahren (21%). Auch von Banken erwartet die große Mehrheit der Bundesbürger eine größere Verantwortungsübernahme und mehr Informationen, wie und wo genau sich diese nachhaltig einsetzen. Aktuell bezweifelt fast jeder Dritte (30%) die Glaubwürdigkeit nachhaltiger Aktivitäten der Branche und fast die Hälfte (45%) sieht noch grundlegende Widersprüche zum Gewinnstreben. Potenzial sehen die Kunden für die Positionierung der Banken in allen zentralen Feldern der Nachhaltigkeit: ökologisch, sozial und ökonomisch. Breitere Begeisterung stiften hier beispielsweise ein nachgewiesen fairer Umgang mit Kunden und günstigere Kreditvergaben für nachhaltig ausgerichtete Projekte. Auch für Banken gilt zudem: Die Wechselbereitschaft zu anderen Banken, die (bzw. deren Produkte) als nachhaltiger erlebt werden ist hoch, eine höhere Zahlungsbereitschaft jedoch auch hier meist nicht gegeben.

Fokus Krankenkassen

Chancen für Krankenkassen liegen aus Mitgliederperspektive vor allem im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit, da diese schon durch den Solidargedanken als soziale Akteure wahrgenommen werden. Aktuell bringt aber erst weniger als jeder Fünfte eine bestimmte Krankenkasse spontan mit dem Thema Nachhaltigkeit in Verbindung.

Mit Abstand am besten (Top-Bewertung: 90%) kommt mit Blick auf konkrete nachhaltige Maßnahmen eine umfassendere Kostenübernahme von Vorsorgeuntersuchungen an. Auch die Kostenübernahme von alternativen Heilmethoden stößt auf große Zustimmung. Insgesamt wird nachhaltiges Engagement von Krankenkassen gewünscht und ist für die große Mehrheit der Bundesbürger auch glaubwürdig. Auffällig ist hier zudem: Auch die Gruppe der „Kritiker“, die dem Nachhaltigkeits-Engagement von Unternehmen und auch Krankenkassen insgesamt skeptisch gegenüber stehen – beurteilt ein verstärktes Engagement der Krankenkassen im Präventivbereich sehr positiv. Hier ergeben sich also Begeisterungspotenziale in allen Bevölkerungsgruppen.

Ausblick

Generell akzeptiert die Mehrheit der Bundesbürger, wenn Unternehmen zunächst einmal einzelne konkrete nachhaltige Maßnahmen umsetzen – dies aber dann auch konsequent und glaubwürdig tun; nicht nur aus puren Imagegründen. Knapp jeder Dritte – und insbesondere die besonders Nachhaltigkeitsaffinen – fordert in der Umsetzung mehr. Sie vertreten oft einen strengeren „Ganz-oder-gar-nicht“-Ansatz.

„Jenseits gesetzlich einzuhaltender Vorschriften muss letztlich jedes Unternehmen selbst entscheiden, wie es das Thema ´Nachhaltigkeit´ in seinen Wertekanon und in konkrete geschäftliche und gesellschaftliche Aktivitäten aufnimmt und einlöst“, sagt Vanessa Precht, Studienleiterin bei HEUTE UND MORGEN. „Fest steht: Nachhaltigkeit ist keine vorübergehende Modeerscheinung und wird die kommenden Jahre und Jahrzehnte in entscheidender Weise mitprägen – für viele Kunden und auch für viele Investoren.“

Weitere Studieninformationen und Studienbestellung

Die komplette rund 110-seitige Nachhaltigkeit-Trendstudie für Finanzdienstleister ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich: 1. für Versicherer, 2. für Banken und 3. für Krankenkassen; jeweils mit einem Vergleich der drei Branchen. Insgesamt erhalten die Studienreports umfangreiche weitere inhaltliche Ergebnisse und Analysen, viele Differenzierungen nach unterschiedlichen soziodemographischen Gruppen und den verschiedenen Nachhaltigkeitstypen sowie praktischen Tipps für die Anbieterpositionierung und für mögliche konkrete Maßnahmen in einzelnen Handlungsfeldern. Weitere Informationen zu den Studieninhalten und zur Studienbestellung: https://heuteundmorgen.de/studien/finanzmarkttrends/

 

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Jetzt, wo die meisten von uns von zu Hause aus arbeiten, kann man gut beobachten, wie wir alle miteinander wieder etwas „entschleunigen“.

 

Homeoffice ist natürlich nicht bezahlter Urlaub – aber die Bedingungen, wie wir arbeiten, schaffen wir uns selbst. Und somit gehen wir nach einer Umgewöhnungsphase viel entspannter an die Dinge heran. Diejenigen, die noch keine Erfahrung damit haben, benötigen vielleicht ein paar Tage länger um sich daran gewöhnen. Vielen von uns ist es jedoch nicht fremd, von zu Hause aus zu arbeiten und uns unsere eigenen Strukturen zu schaffen, denn genau diese „Struktur“ ist der wesentlichste Punkt um effizient und konzentriert auch in den eigenen vier Räumen arbeiten zu können.

Und genau in dieser „Entschleunigung“ liegt auch die große Chance auf entspannte Kontakte.

Meine fast 20-jährige Erfahrung im Telefonmarketing hat mich zu einem wahren Sommer-Fan gemacht. Nicht um Urlaub zu machen, sondern um zu arbeiten.

Zugegebenermaßen, es sind nicht alle Ansprechpartner durchgängig zu erreichen, aber diejenigen, die man erreicht, sind für ein Gespräch viel offener und nehmen sich auch mehr Zeit dafür.

Und auch jetzt bietet die  Corona-Krise diese Möglichkeit.

Ich habe in der letzen Woche selbst unzählige Telefonate geführt, Corona war natürlich immer ein Thema dabei. Ich habe viel Verunsicherung gehört, viele Fragezeichen standen im Raum – aber auch ein kollektives „wir bekommen das hin“ und denken jetzt schon an die Zeit nach Corona.

Das Telefon ist nun einmal jetzt das Kommunikationsmittel Nr. 1.

Kein Mail, kein Social-Media Beitrag kann das direkte Gespräch ersetzen.

Nutzen Sie jetzt die Chance, um in Kontakt zu bleiben, bzw. wieder in Kontakt zu kommen. Gerade in den nächsten Wochen fällt viel Alltagsgeschäft weg und Ressourcen sind frei.

Im Folgenden ein paar To-Do’s und Anregungen:

Informieren Sie Ihre Kunden aktiv über weitere Schritte.

Alle Veranstaltungen, Kundenevents, etc. wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir übernehmen gerne für Sie den telefonischen Kontakt, informieren Ihre Kunden über die weitere Vorgangsweise. Mit diesen Service-Calls kann sehr viel Verunsicherung abgefedert werden und Ihren Kunden wieder ein sicheres Gefühl für die Zukunft gegeben werden.

Informationsweitergabe bei abgesagten Veranstaltungen und Kundenevents.

Auch können wir die Inhalte der abgesagten Veranstaltungen an Ihre Kunden per Telefon weitergeben und bringen sie somit auf den Stand, als ob die Veranstaltung, das Event stattgefunden hätte. Ihre Kunden werden hier auch positiv auf Ihr Unternehmen bzw. Ihr Produkt für nach der Krise eingestimmt.

Warum nicht jetzt über eine Reaktivierungs-Kampagne nachdenken?

Ihre Gesprächspartner hören Ihnen jetzt aufmerksamer und ohne Stress zu. Eventuelle Unzufriedenheiten können in Ruhe geklärt werden und ein Follow-Up nach der Krise vereinbart werden. Viele Geschäfte können auch über Videotelefonie abgeschlossen werden, Skype und Zoom Calls machen das sehr einfach möglich.

Mehr dazu auf https://www.marketingmore.at/goodbye-neukunde-welcome-back-bestandskunde/

Weitere Möglichkeiten und unser komplettes Angebot finden Sie auf www.marketingmore.at, gerne stehe ich Ihnen telefonisch, per Skype, per Mail, etc. für weitere Informationen und gerne zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen, Freunden und Kollegen alles erdenklich Gute in dieser Zeit und bin überzeugt davon, dass es nach Corona wieder bergauf geht.

Autorin Susanne Görner ist Eigentümerin der 2001 gegründeten Marketing & More. Das Unternehmen bietet Telefonmarketing und Beratungsdienstleistungen für den Sales- und Marketingbereich an.

 

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Marketing & More, Susanne Görner, Obere Augartenstraße 18/9, A – 1020 Wien, Tel: 01 727 26 0, www.marketingmore.at

Im Geschäftsjahr 2019 haben die 841 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und genossenschaftlichen Spezialinstitute einen voraussichtlichen Jahresüberschuss von 7,6 Milliarden Euro vor Steuern erzielt, vor allem durch die außerordentlich positive Entwicklung am Kapitalmarkt, ein Plus von 19,3 Prozent.

 

Die Kreditbestände wuchsen im Berichtszeitraum um 6,0 Prozent, die Einlagen um 5,5 Prozent. Auch der Provisionsüberschuss stieg um 5,7 Prozent, während der Zinsüberschuss mit minus 0,6 Prozent moderat rückläufig war.

“Dieses Ergebnis ist nicht zuletzt Ausdruck eines ungebrochenen Zuspruchs unserer mehr als 30 Millionen Kunden und 18,6 Millionen Mitglieder”, sagte Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und weiter: “Mit Zuversicht und Selbstvertrauen werden wir auch die Auswirkungen der Coronakrise in den Griff bekommen. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken werden mit aller Kraft ihren Firmenkunden in dieser Krise als verlässlicher Partner und Finanzierer zur Seite stehen. Gemeinsam mit den betroffenen mittelständischen Kunden wird es uns gelingen, Lösungen zu finden, um diese bestmöglich durch Unternehmenskredite und Liquidität zu unterstützen. Die genossenschaftliche FinanzGruppe wird ihren Beitrag leisten zur Bewältigung dieser Krise.”

Die Kapitalausstattung der Genossenschaftsbanken bleibt robust. Die Eigenmittel gemäß Kapitaladäquanzverordnung (CRR) wuchsen um 3,7 Prozent und erreichen nun 93,9 Milliarden Euro. Die Kernkapitalquote lag bei 14,9 Prozent. Die Gesamtkapitalquote CRR betrug 17,1 Prozent und übertraf damit den Mindeststandard von 8 Prozent deutlich.

Erneutes Wachstum im Kredit- und Einlagengeschäft

Die Kredite an Privat- und Firmenkunden sind dank einer vergleichsweise stabilen deutschen Binnenkonjunktur um 6 Prozent oder 36 Milliarden Euro auf 626 Milliarden Euro gestiegen. Der Marktanteil wuchs um 0,3 Prozentpunkte auf 17,2 Prozent. Damit blieb der Wachstumspfad der letzten Jahre intakt, allein zwischen 2014 und 2019 wuchsen die Kreditbestände im Schnitt um 5,4 Prozent. Das Kreditgeschäft mit Firmenkunden wuchs um 6,8 Prozent auf 290 Milliarden Euro. Der Marktanteil kletterte um 0,4 Prozentpunkte auf 20,9 Prozent per Ende 2019. Auf der Privatkundenseite erhöhten sich die Kreditbestände um 5,1 Prozent auf 305 Milliarden Euro. Der Marktanteil blieb stabil bei 23,7 Prozent. Das seit Jahren anhaltende Wachstum ist auch auf die hohe Nachfrage bei Immobilienkrediten zurückzuführen. In diesem Segment legten die Kredite an Privatkunden um 6,2 Prozent auf 261 Milliarden Euro zu, der Marktanteil stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 24,8 Prozent.

Dem Wachstum auf der Kreditseite stand eine ebenfalls positive Entwicklung auf der Einlagenseite gegenüber. Die Genossenschaftsbanken steigerten im letzten Jahr ihre Kundeneinlagen insgesamt um 38 Milliarden Euro oder 5,5 Prozent auf 735 Milliarden Euro. Der Marktanteil stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 18,9 Prozent.

Die aggregierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent auf 985 Milliarden Euro erhöht. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut liegt aktuell bei 1,2 Milliarden Euro (2018: 1,1 Milliarden Euro).

Gute Ertragslage erlaubt Stärkung der Rücklagen

Die extreme Zinssituation hat zu einem Rückgang des Zinsüberschusses geführt. Dieser blieb allerdings mit minus 0,6 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro relativ moderat. Der Provisionsüberschuss stieg im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Die Haupterlösquellen waren der Zahlungsverkehr und das Vermittlungsgeschäft mit den Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Das außerbilanzielle Kundenvolumen insgesamt wuchs erneut kräftig um insgesamt 12,8 Prozent auf 480 Milliarden Euro.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen aufgrund eines konsequenten Kostenmanagements bei den Genossenschaftsbanken im Jahr 2019 nur mäßig um 2,2 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro und beinhalteten vor allem Investitionen in die IT. Insgesamt beschäftigten die Genossenschaftsbanken zum Jahresende 2019 140.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 8.300 Auszubildende. Damit liegt die Zahl der Beschäftigten um 2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist wie in den Vorjahren auch nahezu ausschließlich durch Altersfluktuation erreicht worden.

Das Teilbetriebsergebnis – als Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit – sank im Jahr 2019 um 1,8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Das Bewertungsergebnis entwickelte sich erfreulich und erreichte im Jahr 2019 500 Millionen Euro, nach minus 900 Millionen Euro im Vorjahr. Der voraussichtliche Jahresüberschuss vor Steuern lag bei 7,6 Milliarden Euro und damit um 19,3 Prozent höher als 2018. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erreichten 2,3 Milliarden Euro, nach 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2018. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken haben die Genossenschaftsbanken im Jahr 2019 voraussichtlich 3,1 Milliarden Euro zugeführt. Die bereits solide Eigenkapitalausstattung der Institute wurde durch diese Dotierung erneut gestärkt. Nach Steuern verblieb damit ein voraussichtlicher Jahresüberschuss von 2,2 Milliarden Euro.

 

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Barabfindungspreis von 12,75 Euro je Stückaktie basiert auf von externem Gutachter ermitteltem objektivierten Unternehmenswert und der Börsenkursentwicklung (VWAP) der comdirect

 

Zielke: „Nach der Hauptversammlung der comdirect werden wir die Integration mit voller Kraft vorantreiben.“

Die Commerzbank wird im Rahmen des geplanten verschmelzungsrechtlichen Squeeze-outs der comdirect bank Aktiengesellschaft („comdirect“) eine Barabfindung von 12,75 Euro je Aktie an die Minderheitsaktionäre der comdirect zahlen. Grundlagen für den Preis sind der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein ermittelte objektivierte Unternehmenswert und der Börsenkurs der comdirect. Die Angemessenheit der Barabfindung wird noch durch den gerichtlich ausgewählten und bestellten sachverständigen Prüfer Baker Tilly überprüft.

Warth & Klein ermittelte mit Hilfe des sogenannten Ertragswertverfahrens einen Unternehmenswert von 1.577 Millionen Euro für die comdirect. Daraus resultiert ein Wert je Aktie von 11,17 Euro, der damit leicht unter dem am 30. Oktober 2019 veröffentlichten freiwilligen öffentlichen Erwerbsangebot der Commerzbank für die comdirect von 11,44 Euro je Aktie liegt. Berücksichtigt wurde bei der Bestimmung der angemessenen Höhe der Barabfindung auch der Aktienkurs der comdirect. Maßgeblich ist hier der durchschnittliche volumengewichtete Börsenkurs (VWAP) der comdirect im Dreimonatszeitraum vor der Ankündigung des verschmelzungsrechtlichen Squeeze-outs. Die Commerzbank hat am 3. Januar 2020 mitgeteilt, die für den verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out erforderliche Beteiligungsschwelle von 90 % erreicht zu haben. Der volumengewichtete Börsenkurs im relevanten Zeitraum vor dem 3. Januar 2020 belief sich gemäß Auskunft der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht auf 12,75 Euro je Aktie und ist damit als Untergrenze für die Höhe der Barabfindung maßgeblich.

„Mit der Integration der comdirect werden wir die digitale Transformation der Commerzbank beschleunigen und für die Kunden noch bessere Angebote entwickeln. Die Festlegung der Barabfindung für die Aktionäre der comdirect ist der nächste Schritt auf dem Weg zum verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out“, sagte Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. „Nach der Hauptversammlung der comdirect werden wir die Integration mit voller Kraft vorantreiben.“

Die Commerzbank hält aktuell rund 90,29 % des Grundkapitals der comdirect und hat damit die erforderliche Beteiligungsschwelle für einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out erreicht. Die Hauptversammlung der comdirect muss nun im nächsten Schritt die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre der comdirect auf die Commerzbank beschließen. Mit der Eintragung ins Handelsregister beim zuständigen Amtsgericht wird danach die Verschmelzung vollzogen und die Barabfindung an die Minderheitsaktionäre der comdirect gezahlt.

Mit der Integration der comdirect will die Commerzbank die hohe Digitalkompetenz und Innovationskraft der Tochter künftig für alle Kunden des Konzerns nutzbar machen. Der comdirect eröffnet die Integration die Möglichkeit, ihr Angebot über die Commerzbank zu skalieren. Für die Kunden der comdirect soll die gewohnte Produkt- und Servicequalität erhalten bleiben, während sie künftig zusätzlich von der Filialpräsenz der Commerzbank profitieren. Über die strategischen Vorteile der Verschmelzung hinaus wird die Commerzbank infolge der Integration signifikante Synergiepotenziale von bis zu 150 Millionen Euro realisieren.

 

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Gerade in Zeiten der Corona-Krise gewinnen Bankgeschäfte per App über das Smartphone immer mehr an Bedeutung.

 

Welche App die besten Leistungen bietet, hat jetzt das Wirtschaftsmagazin ‘Capital’ (Ausgabe 4/2020, EVT 19. März) in einer großen Analyse des deutschen Marktes ermittelt, die das Münchner Analysehaus Tetralog erstellt hat. Insgesamt testete Tetralog für ‘Capital’ 30 Apps aus den drei Kategorien klassische Filial- und Online-Banken, Smartphone-Anwendungen sogenannter Mobile Banks mit eigenen Konten sowie mobile Angebote unabhängiger Dienstleister, die in ihren Apps bankübergreifend Konten integrieren.

Im Vergleich mit dem ersten Test vor einem Jahr fiel auf, dass viele Anbieter die Leistungen ihrer Apps deutlich ausgeweitet haben. Von den Banken-Apps erhielten sieben Anbieter die Höchstwertung von fünf Sternen: Die App der Sparkassen errang mit 91,3 von insgesamt 100 Punkten erneut den ersten Platz. Weitere Fünf-Sterne-Apps bieten auch die Deutsche Bank Mobile, VR-Banking, Norisbank, Comdirect, Commerzbank Banking und Consorsbank.

Von den diesmal sieben untersuchten Mobile-Bank-Apps überzeugte erneut die App von N26 als einziges Angebot mit fünf Sternen in dieser Gruppe. Bei den unabhängigen Finanz-Apps konnten die Angebote von Finanzblick Online-Banking und Numbrs punkten und erhielten fünf Sterne.

Bewertet wurden die Banking-Apps in den zwei Disziplinen Funktionalität und Sicherheit, die zu 70 bzw. 30 Prozent in das Ergebnis einflossen. Bei der Funktionalität ging es um den Seitenaufbau, die Handhabung, Zahlungsfunktionen und die Vielfalt im Service. Beim Wertungskriterium Sicherheit wurden die Qualität von An- und Abmeldung für die Nutzung, die Anforderungen an Verfahren für die Freigabe von Transaktionen sowie explizite Hinweise auf die jeweiligen Datenschutzbestimmungen einbezogen.

 

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