Kreditvolumen um 8 Prozent ausgeweitet
Die Covid-19-Pandemie hat sich im ersten Halbjahr 2020 deutlich in den Geschäftszahlen von HSBC Trinkaus & Burkhardt (“HSBC Deutschland”) bemerkbar gemacht. Der historische Wirtschaftseinbruch ließ die Risikovorsorge um 128 Prozent auf 66,7 Mio. Euro steigen. Gleichwohl hat die Bank in dem sehr schwierigen Marktumfeld die Stärken ihres diversifizierten Geschäftsmodells voll ausgespielt: Vor allem dank eines florierenden Kapitalmarktgeschäfts kletterten die operativen Erlöse im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum um 20,6 Prozent auf 464,7 Mio. Euro. Trotz der höheren Risikovorsorge ist der Überschuss vor Steuern auf 98,6 Mio. Euro gestiegen (Vergleichszeitraum des Vorjahres: 47,2 Mio. Euro).
“In einer Wirtschaftskrise zeigt sich die Qualität einer Kundenbeziehung. Wir haben unsere Kunden in dieser schwierigen Zeit nicht nur mit Liquidität versorgt, sondern sie auch vermehrt an die Kapitalmärkte begleitet und gegen heftige Schwankungen an den Märkten abgesichert”, sagt Carola von Schmettow, Sprecherin des Vorstands von HSBC Deutschland. “Ein Ende der gesamtwirtschaftlichen Durststrecke ist leider noch nicht in Sicht. Wir werden auch im weiteren Jahresverlauf mit großer Unsicherheit leben müssen.”
Trotz des starken ersten Halbjahres erwartet HSBC Deutschland für das Gesamtjahr nur eine leichte Steigerung der operativen Erlöse gegenüber dem Vorjahr. Das resultiert aus dem Basiseffekt, denn das zweite Halbjahr 2019 war deutlich erfolgreicher als das erste Halbjahr des vergangenen Jahres. Die positive Erlösentwicklung für das gesamte laufende Jahr wird durch eine Risikovorsorge deutlich oberhalb der ursprünglichen Planung überkompensiert werden. Daher erwartet die Bank für das Gesamtjahr ein Vorsteuerergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau.
Im ersten Halbjahr hat sich insbesondere das Provisionsergebnis deutlich verbessert. Es kletterte auf 268,4 Mio. Euro (Vorjahr: 221,7 Mio. Euro). Maßgeblich zur Steigerung beigetragen haben die Wertpapier-Dienstleistungssparte HSBC Securities Services, die die Zahl der abgewickelten Wertpapiertransaktionen auf 104 Mio. erhöhte (Vorjahr: 31 Mio.), und der Bereich Capital Financing, der an die sehr guten Ergebnisse früherer Jahre anknüpfte und das Provisionsergebnis mehr als vervierfachte.
Der Handel wiederumprofitierte von höheren Volatilitäten in fast allen relevanten Märkten. Das Handelsergebnis hat sich mit 75,1 Mio. Euro (Vorjahr: 40,7 Mio. Euro) nahezu verdoppelt. Davon entfallen allein 64,5 Mio. Euro (Vorjahr: 22,3 Mio. Euro) auf den Handel mit Aktien und Aktien-/Indexderivaten.
Das Zinsergebnis hat sich trotz der belastenden Niedrigzinsphase leicht auf 115,6 Mio. Euro erhöht (Vorjahr: 113,5 Mio. Euro). Der anhaltende Druck auf die Zinsmarge wurde durch höhere Volumina mehr als kompensiert. Die Forderungen an Kunden stiegen um 8 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro.
Wie schon im zweiten Halbjahr 2019 hat das Effizienzprogramm, mit dem die Prozesse und Strukturen weiter verbessert werden, die Kostenseite entlastet: Der Verwaltungsaufwand ging um 4,9 Mio. Euro auf 315,1 Mio. Euro zurück. Dabei fiel der Personalaufwand um 7,4 Mio. Euro auf 189,5 Mio. Euro. Die anderen Verwaltungsaufwendungen lagen bei 107,8 Mio. Euro und damit leicht über Vorjahr (104,5 Mio. Euro). Die Aufwand-Ertrag-Relation sank im Jahresvergleich von 80,7 Prozent auf 65,5 Prozent.
In den einzelnen Geschäftsbereichen konnte das Commercial Banking (CMB), also das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden, die operativen Erlöse um rund 13 Prozent auf 108,7 Mio. Euro erhöhen. Der Provisionsüberschuss stieg mit 50 Prozent auf 39,8 Mio. Euro besonders stark. Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Turbulenzen kletterte jedoch der Risikovorsorgebedarf ebenfalls deutlich um rund 28 Mio. Euro, wodurch das Vorsteuerergebnis des Geschäftsbereichs auf minus 3,8 Mio. Euro fiel, nach plus 7,9 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Das Segment Global Banking & Markets (GB&M) verzeichnete im ersten Halbjahr das stärkste Wachstum. Die operativen Erlöse kletterten um 28 Prozent auf 296,9 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss stieg um 32 Mio. Euro auf 178,6 Mio. Euro (Vorjahr: 146,1 Mio. Euro) und das Handelsergebnis verbesserte sich ebenfalls um mehr als 30 Mio. Euro auf 68,6 Mio. Euro (Vorjahr: 37,8 Mio. Euro). Da zahlreiche Kunden den Kapitalmarkt stark in Anspruch genommen haben, konnte der Bereich Capital Financing das Provisionsergebnis um 26,7 Mio. Euro auf 34,8 Mio. Euro steigern. Zuwächse gab es auch in der Wertpapier-Dienstleistungssparte HSBC Securities Services. Im Wertpapierbestandsgeschäft wie auch im klassischen Wertpapiertransaktionsgeschäft verzeichnete der Bereich einen deutlichen Anstieg der Provisionserträge. Die hervorragenden Ergebnisse aus dem Vorjahr in der Vermittlung von Alternative Investments konnten indes nicht wiederholt werden.
Dem starken Erlöswachstum stand im Bereich GB&M eine auf 7,8 Mio. Euro gestiegene Risikovorsorge gegenüber. Zugleich sank der Verwaltungsaufwand um 4 Mio. Euro. Unter dem Strich verzeichnete der Bereich damit ein mehr als verdreifachtes Vorsteuerergebnis von 98,8 Mio. Euro (Vorjahr: 28,7 Mio. Euro).
Im Geschäftsbereich Private Banking & Asset Management gingen die operativen Erlöse leicht auf 55,3 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 57,0 Mio. Euro). Während der Zinsüberschuss um 0,7 Mio. Euro niedriger ausfiel, profitierte das Provisionsergebnis von Erlöszuwächsen aus der Vermögensverwaltung für Privatkunden sowie dem Geschäft mit Spezialfonds und stieg um 0,8 Mio. Euro. Da zugleich der Verwaltungsaufwand um 2,6 Mio. Euro reduziert wurde, verzeichnete der Bereich zur Jahresmitte ein um 2,7 Mio. Euro höheres Vorsteuerergebnis von 10,2 Mio. Euro.
Die Bilanzsumme der HSBC Deutschland ist in den ersten sechs Monaten von 26,6 Mrd. Euro auf 32,9 Mrd. Euro gestiegen. Der Zuwachs um 6,3 Mrd. Euro oder 23,8 Prozent geht zum großen Teil auf die Covid-19-Krise zurück. Im Zuge der Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben viele institutionellen Kunden, die ihre Gelder bei HSBC Deutschland verwahren lassen, ihre Kasse-Positionen erhöht. Das hat zu höheren Einlagen geführt. Die Kernkapitalquote stieg auf 12,9 Prozent (Ende 2019: 12,6 Prozent), die Eigenkapitalquote auf 14,8 Prozent (Ende 2019: 14,6 Prozent). Die Eigenkapitalrendite liegt bei 8,3 %.
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