Fördervolumen steigt um 75 % auf 135,3 Mrd. EUR

 

Das Fördergeschäft der KfW hat im Jahr 2020 ein Volumen von 135,3 Mrd. EUR (+ 75 %) und damit einen historischen Höchstwert erreicht. Wesentliche Treiber des starken Wachstums waren die Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie im In- und Ausland, die ein Volumen von 50,9 Mrd. EUR (nach Abzug von Storni und Verzichten auf Zusagen in Höhe von 10,8 Mrd. EUR) erreichten, was einem Anteil am gesamten Geschäftsvolumen von 38 % entspricht. Allein in Deutschland hat die KfW im vergangenen Jahr rund eine Million an Krediten, Zuschüssen und anderen Finanzierungen in Höhe von 106,4 Mrd. EUR zugesagt. Zum Wachstum des Fördervolumens in Deutschland haben auch die Förderprogramme im Bereich Energieeffizient Bauen und Sanieren beigetragen, die ihr Volumen im Förderbereich Wohnen um 140 % auf 26,8 Mrd. EUR steigern konnten. Die Zusagen der KfW Capital erreichten im Jahr 2020 insgesamt 871 Mio. EUR.

Das Geschäftsfeld Entwicklungs- und Schwellenländer konnte mit einem Volumen von 12,4 Mrd. EUR sein Geschäft um 16 % steigern. Davon entfielen 11 Mrd. EUR auf die KfW Entwicklungsbank und 1,4 Mrd. EUR auf die DEG. In der KfW Entwicklungsbank lag der regionale Schwerpunkt mit 48 % der Zusagen (knapp 5,2 Mrd. EUR) auf Afrika und Nahost.

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das Finanzierungen im Interesse der deutschen und europäischen Wirtschaft bereitstellt, lag mit 16,6 Mrd. EUR trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf den Welthandel zwar deutlich unter dem Rekordwert des Vorjahres (2019: 22,1 Mrd. EUR), konnte aber in der Größenordnung der vorherigen Jahre gehalten werden.

Die für die Fördertätigkeit der KfW maßgeblichen qualitativen Zielmarken haben sich weiter positiv entwickelt. So lag der Anteil der Klima- und Umweltschutzförderung (“Umweltquote”) bei 33 % (>50 % nach Bereinigung um Corona-Sondermaßnahmen), der Anteil der Mittelstandsförderung (“Mittelstandsquote”) ist getrieben um die Corona-Sondermaßnahmen auf 48 % gestiegen (2019: 40 %).

Der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Günther Bräunig, sagt: “Das Jahr 2020 war für die KfW ein ganz besonderes Jahr. Nie zuvor waren wir als Förderbank auf diese Weise gefordert. Mit mehr als 50 Milliarden Euro hat die KfW Unternehmen, Start-ups, Studierende und gemeinnützige Organisationen in Deutschland, aber auch ihre Partner in Entwicklungs- und Schwellenländern bei ihrem Kampf gegen die Folgen der Pandemie unterstützt. Gleichzeitig haben wir in unserem Engagement für nachhaltige Entwicklung, Digitalisierung und Innovation nicht nachgelassen.”

Zum Ausblick auf das Jahr 2021 fügt Bräunig hinzu: “Dem Corona-Jahr 2020 folgt das Corona-Jahr 2021 – nur unter anderen Vorzeichen. Die angelaufenen Impfungen stimmen zuversichtlich, dennoch wird uns die Corona-Pandemie auch im neuen Jahr sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand weiter beschäftigen. Zugleich warten neue, große Aufgaben auf uns: Der Aufbau und die Umsetzung des zehn Milliarden Euro umfassenden Zukunftsfonds gehört dazu. Eine funktionierende Start-up-Kultur ist für den Wiederaufbau nach der Krise besonders wichtig. Wir werden die Wirtschaft weiter bei der Transformation zu mehr Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz begleiten und unseren Beitrag zur Digitalisierung von Unternehmen und zum Ausbau kommunaler Infrastruktur leisten.”

Die Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Mit einem Fördervolumen von 86,3 Mrd. EUR per 31.12.2020 bewegte sich das Neugeschäft im Geschäftsfeld Mittelstandsbank & Private Kunden auf historischem Höchststand (2019: 36,0 Mrd. EUR). Dabei verzeichnete das gewerbliche Segment Mittelstandsbank eine enorme Steigerung des Fördervolumens auf48,1 Mrd. EUR (2019: 15,3 Mrd. EUR), die vor allem auf die Corona-Hilfsprogramme im Auftrag der Bundesregierung zurückzuführen ist. Hierüber erhielten Unternehmen Kredite von insgesamt 35,6 Mrd. EUR zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise.

Im Förderschwerpunkt Gründung & Unternehmensinvestitionen wurden 39,7 Mrd. EUR (2019: 6,8 Mrd. EUR) zugesagt. Haupttreiber waren auch hier die Corona-Hilfsprogramme: Der KfW-Unternehmerkredit hat sein Volumen nahezu verzehnfacht und verzeichnete Zusagen in Höhe von 29,3 Mrd. EUR (2019: 3,1 Mrd. EUR), davon 28,3 Mrd. EUR aus dem Corona-Sonderprogramm, der KfW-Schnellkredit erreichte Zusagen von 5,9 Mrd. EUR.

Im Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien, dessen Programme die Klimaziele der Bundesregierung unterstützen, lagen die Neuzusagen mit 7,6 Mrd. EUR ungefähr auf dem Vorjahresniveau (8,1 Mrd. EUR). Hier konnte insbesondere das gesteigerte Zusagevolumen im KfW-Programm Erneuerbare Energien von 3,7 Mrd. EUR (2019: 2,9 Mrd. EUR) das ausgelaufene Energieeffizienzprogramm Abwärme (2019: 1,0 Mrd. EUR) ausgleichen.

Der Förderschwerpunkt Innovation erzielte im Jahr 2020 ein Fördervolumen von 0,8 Mrd. EUR (2019: 0,4 Mrd. EUR). Hiervon wurden im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit 0,7 Mrd. EUR (2019: 0,4 Mrd. EUR) zugesagt.

Mit 38,2 Mrd. EUR erzielte auch das Segment Private Kunden ein Fördervolumen, das signifikant über dem Vorjahresergebnis lag (2019: 20,6 Mrd. EUR). Den größten Beitrag leistete hierzu die Produktfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren im Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien mit einem Zusagevolumen von 26,9 Mrd. EUR (2019: 11,2 Mrd. EUR). Die zu Beginn des Jahres 2020 verbesserten Förderkonditionen bei den Programmen Energieeffizient Bauen und Sanieren, mit denen Investitionen in den energetisch hochwertigen Neubau und die energieeffiziente Sanierung von Bestandsimmobilien gefördert werden, führten zu einer signifikanten Zusagesteigerung auf 26,8 Mrd. EUR (2019: 11,2 Mrd. EUR). Zudem ist zum 24.11.2020 mit großer Nachfrage ein neuer Investitionszuschuss für Ladestationen bei Wohngebäuden für Elektroautos (private Ladeinfrastruktur) gestartet, für den bis Jahresende bereits rund 140.000 Zusagen über 0,1 Mrd. EUR erteilt werden konnten. Auch die Nachfrage im Bereich Wohnen (Wohneigentumsförderung und Altersgerecht Umbauen) verzeichnete trotz Corona-Krise mit Zusagen über 8,8 Mrd. EUR (2019: 7,6 Mrd. EUR) eine Steigerung, entsprechend der anhaltend soliden Baukonjunktur. Im Zuschussprogramm Baukindergeld wurden 124.731 Anträge im Volumen von 2,6 Mrd. EUR zugesagt.

Der Förderschwerpunkt Bildung erzielte Zusagen in Höhe von 2,5 Mrd. EUR (2019: 1,9 Mrd. EUR). Der deutliche Anstieg im Vergleich zum Vorjahr basierte vor allem auf Produktanpassungen im KfW-Studienkredit als Corona-Hilfsmaßnahme (Nullzins und Erweiterung des Antragstellerkreises).

Im Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden erreichte das Zusagevolumen einen Wert von 19,2 Mrd. EUR, welcher sehr deutlich über dem Vorjahreswert (2019: 7,2 Mrd. EUR) lag. Auch diese Entwicklung ist maßgeblich auf die Zusagen aus den Corona-Hilfsprogrammen zurückzuführen.

Die Individualfinanzierung Unternehmen wurde durch das hohe Zusagevolumen des Corona-Sonderprogramms Direktbeteiligung für Konsortialfinanzierung geprägt. Bei einem Gesamtvolumen von 9,3 Mrd. EUR (2019: 0,3 Mrd. EUR) wurden innerhalb des Sonderprogramms allein 8,4 Mrd. EUR an Unternehmen zugesagt. Hierin nicht enthalten sind weitere Kreditzusagen in einer Größenordnung von 6,1 Mrd. EUR, die bereits zurückgeführt worden sind.

Die Förderung für Kommunale & Soziale Infrastruktur erreichte ein Zusagevolumen von 4,8 Mrd. EUR. Dies bedeutet einen signifikanten Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2019: 3,9 Mrd. EUR). Ein wesentlicher Faktor war hierbei die über Landesförderinstitute ausgereichte Corona-Hilfe für gemeinnützige Unternehmen mit einem Volumen von 0,5 Mrd. EUR. Ebenfalls erfuhr die Zuschussförderung “Modellprojekte Smart Cities” eine signifikante Steigerung und erreichte 0,3 Mrd. EUR (2019: 0,1 Mrd. EUR).

Die Individualfinanzierung Banken & Landesförderinstitute zeigte mit einem Zusagevolumen von 5,1 Mrd. EUR eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2019: 3,1 Mrd. EUR). Maßgeblich waren hier die auf 3,2 Mrd. EUR gestiegene Nachfrage nach Allgemeiner Refinanzierung der Landesförderinstitute (2019: 1,3 Mrd. EUR) und im Rahmen der Corona-Hilfsprogramme ausgereichte Globaldarlehen an Landesförderinstitute für Start-ups (2. Säule des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups) in Höhe von 0,6 Mrd. EUR.

Die Zusagen des Geschäftsfeldes KfW Capital beliefen sich im Jahr 2020 insgesamt auf 871 Mio. EUR (inkl. Zusagen des Europäischen Investitionsfonds (EIF) im Rahmen des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups).

Das Zusagevolumen im Programm “ERP-Venture Capital-Fondsinvestments”, das KfW Capital mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens durchführt, konnte dabei planmäßig trotz Corona-Pandemie von 155 Mio. EUR um rd. 19 % auf 184 Mio. EUR gesteigert werden. Insgesamt erhielten im vergangenen Jahr 12 VC-Fonds Neuzusagen aus dem ERP-VC-Programm und finanzieren daraus innovative Wachstumsunternehmen in Deutschland.

Daneben entwickelte KfW Capital vor dem Hintergrund der Pandemie (gemeinsam mit dem Bund und der KfW) die 1. Säule des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups und führte diese seit Mitte Mai 2020 gemeinsam mit dem Europäischen Investitionsfonds durch. Zum Jahresende wurden im Rahmen dieser Säule, zu der u.a. die Corona Matching Fazilität gehört, bisher rd. 685 Mio. EUR an VC-Fonds vertraglich (inkl. EIF/High-Tech Gründerfonds (HTGF), exklusive ERP-Startfonds) zugesagt.

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, schlugen sich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Welthandel und große Teile der gesamten Weltwirtschaft wie erwartet im Neugeschäft nieder. Die Neuzusagen von insgesamt 16,6 Mrd. EUR lagen zwar deutlich unter dem Rekordwert des Vorjahres (2019: 22,1 Mrd. EUR), konnten aber in der Größenordnung der vorherigen Jahre gehalten werden.

Zum Neugeschäft haben alle Geschäftssparten gleichmäßig beigetragen. Den höchsten Anteil hatte mit 2,8 Mrd. EUR dabei erneut die Geschäftssparte Energie und Umwelt (2019: 3,2 Mrd. EUR). Hierzu zählen vor allem Projekte Erneuerbarer Energien wie Windenergie- und Photovoltaikanlagen, was das Engagement der KfW IPEX-Bank für den Umwelt- und Klimaschutz unterstreicht. Eine immer größere Rolle spielen Finanzierungen zum Ausbau der digitalen Infrastruktur, wie Glasfaserprojekte oder die Errichtung von Rechenzentren.

Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank konnte die Zusagen im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. 2020 stellte die KfW im Auftrag der Bundesregierung 11 Mrd. EUR (2019: 8,8 Mrd. EUR) für Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereit. Ursächlich für die Steigerung sind die Anstrengungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer sozioökonomischen Folgen. Die KfW hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dabei unterstützt, innerhalb weniger Monate ein umfassendes Corona-Sofortprogramm für die Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit aufzustellen. Bis Jahresende konnten über die KfW insgesamt rund 4 Mrd. EUR für die Umsetzung des Programms mobilisiert werden. Die Unterstützung ist vielfältig: von der Beschaffung von medizinischen Geräten und Tests über Nahrungsmittelhilfen bis zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Liquidität für Unternehmen und Staaten.

Die DEG konnte im Jahr 2020 – bei insgesamt sehr fordernden Rahmenbedingungen infolge der Corona-Pandemie – für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern rund 1,4 Mrd. EUR zusagen (2019: 1,8 Mrd. EUR). Weitere 378 Mio. EUR wurden bei privaten Investoren mobilisiert (2019: 280 Mio. EUR). Um die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen, stellte die DEG bei Bedarf etwa kurzfristige Liquiditätshilfe für Unternehmen bereit. Über 50 Mio. EUR flossen in die Kofinanzierung von Covid-19-Response-Maßnahmen. Regional betrachtet entfiel mit über einem Drittel der größte Anteil des DEG-Neugeschäfts auf Asien, gefolgt von Afrika und Lateinamerika.

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte der KfW unterstützte mit Investitionen in Green Bonds in Höhe von 400 Mio. EUR den Klima- und Umweltschutz. Für das Jahr 2021 plant die KfW erneut eine Neuanlage von 400 Mio. EUR für das Green-Bond-Portfolio.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW 2020 Mittel in Höhe von 66,4 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf. Insgesamt wurden 172 Transaktionen in 14 verschiedenen Währungen emittiert. 14 “Green Bonds – Made by KfW” Transaktionen trugen mit 8,3 Mrd. EUR 12,6 % zur Refinanzierung bei, so viel wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr emittierte die KfW im Euro (Anteil 64 %) rd. 700 Mio. EUR mehr. Als zweitwichtigste Währung mit einem Anteil von 24 % leicht unter Vorjahr bleibt der US Dollar von großer Bedeutung für die KfW.

Im Zuge des KfW Corona-Sonderprogramms wurden mit dem Zugang zu den Bundesauktionen über den bundeseigenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) und der Teilnahme an der gezielten längerfristigen Refinanzierung des Eurosystems über TLTRO III neue Refinanzierungsquellen erschlossen.

Für das Jahr 2021 wird eine langfristige Mittelaufnahme über die Kapitalmärkte in Höhe von 70 bis 80 Mrd. EUR geplant; die Bandbreite ist breiter gewählt als in der Vergangenheit, da eine Teilnahme der KfW am TLTRO im Jahr 2021 noch offen ist. Die Nutzung weiterer Mittel aus dem WSF hängt von der Entwicklung des KfW Corona-Sonderprogramms ab, das voraussichtlich bis Ende Juni 2021 läuft.

Die Diversifizierung nach Produkten und Währungen gewährleistet hierbei Kontinuität und Flexibilität, um bestmögliche Refinanzierungsergebnisse für das Fördergeschäft zu erzielen. Zum 29.01.2021 lag das Refinanzierungsvolumen bereits bei 14,6 Mrd. EUR.

 

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Abbau von brutto insgesamt 10.000 Vollzeitstellen geplant

 

Die Commerzbank plant eine tiefgreifende Restrukturierung. Ziel des Umbaus ist es, die Vorteile einer voll digitalisierten Bank mit persönlicher Beratung, konsequentem Kundenfokus und Nachhaltigkeit zu verbinden. Die Kosten sollen erheblich reduziert und die Profitabilität bis 2024 deutlich erhöht werden. Damit schafft die Commerzbank die Voraussetzungen, um ihre führende Position als die Bank für den deutschen Mittelstand und starker Partner von rund elf Millionen Privat- und Unternehmerkunden zu festigen.

Der Vorstand der Bank hat dem Aufsichtsrat den Entwurf des neuen Strategieprogramms zur Erörterung vorgelegt. Die Aufsichtsratssitzung soll am 3. Februar 2021 stattfinden. Im Nachgang soll die neue Strategie vom Vorstand beschlossen werden. Bisher wurden noch zu keinem Punkt des Strategieprogramms Entscheidungen getroffen. Die vorzeitige Veröffentlichung von geplanten Eckpunkten ist der aktuellen Medienberichterstattung geschuldet.

Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG: „Wir wollen uns auf die Stärken der Commerzbank konzentrieren und damit ihre Leistungsfähigkeit nachhaltig sichern. Dafür werden wir mit aller Konsequenz Komplexität reduzieren und Kosten senken. Unsere Ziele sind sehr anspruchsvoll, aber wir werden alles Notwendige tun, um sie zu erreichen. Die Bank wird damit Wert für Kunden, Mitarbeiter, Eigentümer und die Gesellschaft als Ganzes schaffen.“

Das Strategieprogramm umfasst folgende zentrale Stellhebel:

– Die Bank stellt künftig konsequent Profitabilität vor Wachstum, zum Beispiel wenn es um den effizienten Einsatz von Eigenkapital oder die leistungsadäquate Bepreisung von Produkten und Dienstleistungen geht.

– Im Zuge des Konzernumbaus werden in erheblichem Umfang Arbeitsplätze wegfallen. Die Commerzbank wird bis 2024 brutto rund 10.000 Vollzeitstellen (VZK) abbauen. In Deutschland betrifft dies jeden dritten Arbeitsplatz. Die Commerzbank wird alles daransetzen, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern faire und – soweit möglich – sozialverträgliche Lösungen für den Stellenabbau zu vereinbaren. Die Bank strebt eine zügige Einigung mit dem Betriebsrat an, um möglichst schnell in die Umsetzung gehen zu können.

– Im Zuge einer umfassenden Digitalisierung wird die Bank das Filialnetz erheblich verkleinern und die digitalen Angebote für Kunden deutlich ausbauen. Die Zahl der Filialen soll von aktuell 790 auf dann bundesweit 450 Standorte verringert werden. Gleichzeitig wird die Bank ihre Geschäftsprozesse konsequent und durchgängig digitalisieren und automatisieren. Hierfür werden in den kommenden vier Jahren insgesamt 1,7 Milliarden Euro in die IT investiert.

– Darüber hinaus treibt die Bank den kulturellen Wandel mit dem Ziel voran, eine am Erfolg orientierte Leistungskultur zu stärken.

Nachhaltigkeit wird über alle Geschäftsaktivitäten künftig eine noch zentralere Rolle spielen. Die Commerzbank strebt an, sich zu ambitionierten Zielen zu verpflichten. Eine entsprechende Strategie wird in naher Zukunft vorgestellt.

Kosteneinsparungen von 1,4 Milliarden Euro geplant

Infolge der Restrukturierung strebt die Commerzbank für das Geschäftsjahr 2024 eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von 6,5 bis 7 Prozent an. Die Kosten im Jahr 2024 werden im Vergleich zu den erwarteten Zahlen für 2020 um 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise rund 20 Prozent reduziert. Demgegenüber werden die Erträge – exklusive weiteren Wachstums in der mBank – weitgehend stabil erwartet. Insgesamt rechnet die Commerzbank mit Restrukturierungsaufwendungen von 1,8 Milliarden Euro, die komplett aus Eigenmitteln finanziert werden. Die Restrukturierungsaufwendungen sollen bis Ende des laufenden Geschäftsjahres vollständig bilanziell erfasst sein. Mit 0,8 Milliarden Euro wurde bereits im Geschäftsjahr 2020 für einen erheblichen Teil der anfallenden Restrukturierungsaufwendungen Vorsorge getroffen. Hinzu kommen weitere 0,1 Milliarden Euro Vorsorge aus dem Jahr 2019.

Trotz des erheblichen Umbaus wird die Kapitalquote (CET 1) durchgängig mindestens 200 bis 250 Basispunkte über den regulatorischen Mindestanforderungen (MDA) liegen. Damit ist die Commerzbank bei effizientem Kapitalmanagement auch künftig robust und widerstandsfähig aufgestellt.

Die mBank wird ihre Wachstumsstrategie als Teil der Gruppe weiter vorantreiben.

 

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Die European Cloud User Koalition wurde gegründet, um die Nutzung von Public Cloud-Systemen für die gesamte europäische Finanzbranche zu beschleunigen

 

Hauptziel ist es, einen gemeinsamen Standpunkt zu den Anforderungen mit Cloud-Dienstleistern zu erarbeiten. Als ersten Schritt wird die ECUC die Anforderungen der Finanzindustrie an Cloud Dienste veröffentlichen.

Cloud Computing ist eine Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation der europäischen Finanzindustrie. Bisher wurden private Clouds genutzt, doch Public Cloud-Lösungen werden aufgrund ihrer Flexibilität und Skalierbarkeit sowie der hohen Sicherheitsstandards und der Ausfallsicherheit immer wichtiger.

Daher haben führende europäische Finanzinstitute die Initiative zur Gründung der European Cloud User Coalition (ECUC) ergriffen. Unter anderem haben sich Allied Irish Banks, BAWAG Group., Belfius Bank, Commerzbank AG, Deutsche Börse AG, EFG Bank AG, Erste Group Bank, Euroclear, ING Groep N. V., KBC Bank NV, Swedbank AB und UniCredit S.p.A. der ECUC angeschlossen, um den Einsatz sicherer Cloud-Anwendungen für die gesamte europäische Finanzbranche zu beschleunigen und langfristig zu ermöglichen.

Neben der Gewinnung neuer Mitglieder ist es das Ziel der ECUC, gemeinsam Sicherheitsstandards und Best Practices für den Einsatz von Cloud-Technologie für europäische Finanzakteure zu vereinbaren. Auf dieser Grundlage können die hohen europäischen Regulierungs- und Datenschutzstandards auch bei außereuropäischen Cloud-Anbietern besser implementiert werden. Damit werden die Finanzinstitute langfristig unabhängiger in der Technologieauswahl sein und stärken so den Wettbewerb.

Als ersten Schritt wird die ECUC in diesem Jahr ihre Anforderungen für Cloud-Dienste veröffentlichen. Die Anforderungen werden die relevanten Aspekte europäischer Regulierung und der Datenlokalisierungen, sowie die Anforderungen aus der Europäischen Datenschutzgrundverordnung berücksichtigen.

 

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Growth oder besser Value? Von beidem etwas

 

Die Corona-Pandemie scheint an den Kapitalmärkten eine einfache Gleichung zu etablieren: Technologie + USA + Größe = Höchstgewinn. Die Wertentwicklung 2020 spricht dafür: Der Bereich Informationstechnologie erzielte – gemessen am MSCI World Information Technology Index – im vergangenen Jahr eine Jahresperformance von knapp 44 Prozent und damit mehr als in jedem anderen Segment. Nach Ansicht der Hamburger Sutor Bank sollten Anleger allerdings gerade jetzt nicht blindlings vermeintlichen Trends folgen und ihre Portfolios womöglich einseitig ausrichten. „Der ‚Hype‘ um die US-Technologie-Giganten wie Amazon, Facebook, Google oder Apple als Krisengewinner erweckt bei Anlegern den Eindruck, dass es mit deren Entwicklung immer so weiter geht. Dies ist mit großer Vorsicht zu genießen“, erklärt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank. Neben dem Narrativ von der grenzenlosen Erfolgsgeschichte der großen US-Tech-Konzerne treten zunehmend auch neue Narrative auf, die Anlegern den Weg aus der Krise zeigen sollen – etwa, dass nach Bewältigung der Corona-Krise das große Revival der Value-Werte anstehe.

„Eine spezielle Corona-Strategie für die Geldanlage gibt es nicht. Das Thema Digitalisierung etwa zieht sich durch alle Segmente und Lebensbereiche, und beschränkt sich nicht nur auf die bekannten großen US-Plattformen. Doch ebenso wenig ist automatisch jedes digitale Geschäftsmodell erfolgversprechend. Die einzig richtige Anlagestrategie vor, während und nach Corona heißt Diversifikation über möglichst viele Branchen, Regionen und Unternehmensgrößen hinweg“, sagt Neumann. Dafür sei eine ausgewogene Auswahl von Fonds und auch Einzeltiteln wichtig. Die Sutor Bank zeigt anhand einiger Beispiele, warum Diversifikation gerade jetzt Sinn macht.

Growth im Fokus? Oder doch besser Value? Von beidem etwas

Alles auf Wachstums-, oder doch lieber auf Substanzwerte setzen? Wer sich von den vielen Meinungen und Empfehlungen zu einem fortwährenden Umschichten seines Portfolios verleiten lasse, drohe nach Meinung von Lutz Neumann stets einer Entwicklung hinterherzulaufen. „Es geht nicht um die Frage, ob heute Growth und morgen Value oder vielleicht auch umgekehrt. Im Growth-Segment steckt viel Spekulation mit ungewisser zukünftiger Entwicklung, und auch im Value-Segment gibt es Licht und Schatten“, sagt Lutz Neumann.

Beispiel Growth-Segment: Die Top-10-Werte im MSCI World Growth Index machen allein ein Drittel des Index mit insgesamt 750 Werten aus. Sollte der eine oder andere Großkonzern in Schwierigkeiten geraten, könnte er das ganze Segment negativ beeinflussen. Übertriebene Spekulation zeigt beispielsweise der Kurs von Tesla, der in den vergangenen 12 Monaten eine Performance von plus 520 Prozent erzielte – jedoch mit extremer Schwankungsanfälligkeit. Die Dimension der Übertreibung wird klar, wenn man Werte wie Amazon (+56 Prozent) und Microsoft (+25 Prozent) dagegen hält. Facebook liegt sogar „nur“ bei rund 5 Prozent Plus auf ein Jahr – die scheinbar ewige Wachstumsstory scheint Risse zu bekommen. Zwei Werte aus den Top-10 des MSCI World Value Index schneiden gegenüber Facebook auf Sicht der vergangenen 12 Monate sogar knapp besser ab, nämlich die US-Baumarktkette Home Depot und das Versicherungsunternehmen United Health mit jeweils knapp 6 Prozent. Auch andere Value-Werte konnten sich gut entwickeln, wie etwa Walt Disney mit plus 12 Prozent.

„Die Performance-Spanne innerhalb der Investmentstile ist zum Teil enorm, Gewinner von heute können schnell zu den Verlierern von morgen werden. Das gilt besonders für den Bereich Growth, wie das Beispiel Facebook zeigt, dessen Stern allmählich verblasst. Wer kann sagen, ob Facebook in fünf Jahren noch relevant bei den Nutzern ist? Auch der Börsenaufschwung von Tesla war stets von großen Schwankungen begleitet – größere Rückschläge sind weiterhin jederzeit möglich“, sagt Lutz Neumann. Gerade im dynamischen Growth-Segment sollten Anleger daher nicht auf Einzelwerte spekulieren. Anstatt einseitig auf Investmentstile wie Growth oder Value zu setzen, sollten Anleger besser auf eine breite Marktabdeckung achten.

Alles auf USA? Besser nicht

In der öffentlichen Wahrnehmung dominieren vor allem US-Werte – weil hierzulande ihre Produkte bekannt sind und weil ihnen gemeinhin automatisch ein großes Marktpotenzial unterstellt wird.

„Die letzten zwölf Monate haben gezeigt, dass die USA nicht allein das Maß der Länder-Performances sind“, stellt Lutz Neumann fest. Erzielte der MSCI USA Index auf Sicht von einem Jahr (per 29.1.2021) eine Performance von plus 16 Prozent, liegt der MSCI China Index sogar bei plus 39 Prozent. Dabei mag die schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem ersten Einbruch 2020 eine wichtige Rolle spielen – doch auch langfristig stehen die Chancen für eine chinesische Stärkephase auch am Aktienmarkt gut. „Das Beispiel zeigt stellvertretend die Kraft, die in den Schwellenländern steckt. Es ist daher sinnvoll, grundsätzlich auch die Emerging Markets bei der Portfolioaufteilung zu berücksichtigen“, sagt Lutz Neumann.

Nur große Unternehmen als Renditetreiber?

Wer kommt besser durch die Krise: große oder kleinere Unternehmen? Nach Ansicht von Lutz Neumann ist dies ebenfalls eine Frage, bei der sich Anleger weder ausschließlich für das eine noch für das andere entscheiden sollten. Vielmehr gelte auch hier, eine gute Mischung zu wählen. In Krisenzeiten tendierten viele Anleger nach Beobachtung des Anlageexperten jedoch eher zu den großen „Blue Chips“, weil diese bekannter seien und somit mehr Vertrauen ausstrahlten. Die Corona-Pandemie zeige, dass gerade dies ein Trugschluss sei und vielmehr eine Streuung auch über Werte aus der zweiten und dritten Reihe – was die Größe anbelangt – sinnvoll ist.

Beispiel DAX, MDAX, SDAX: Der DAX erzielte auf Sicht eines Jahres (per 29.1.2021) eine Performance von 1 Prozent – der MDAX dagegen von 9 Prozent, der SDAX sogar von 21 Prozent. „Eine Beimischung auch von kleineren Werten ist sinnvoll. Doch auch hier gilt: Vorsicht bei Einzelwerten, deren Kurse gerade zu explodieren scheinen. Generell gilt sowohl für große als auch für kleine Unternehmen, dass Momentaufnahmen nie eine gute dauerhafte Anlagelösung sind und ein Investment nur über eine breite Marktabdeckung erfolgen sollte“, erklärt Lutz Neumann.

Kombination von Indexfonds und Einzeltitelauswahl weltweit

Was bedeutet die aktuelle Situation für Anleger? Nach Meinung von Lutz Neumann kommt es nun ganz besonders darauf an, keine unnötigen Risiken einzugehen. Die beispielhafte Darstellung zeige, dass das, was zuletzt insbesondere am Aktienmarkt passiert sei, nicht als beliebig sich fortsetzender Trend angesehen werden sollte. „Nur Technologie, USA und Wachstum als Anlagebestandteile sind nicht sinnvoll, sondern gefährlich – ebenso wie andere Narrative, die Anleger zu einer einseitigen Ausrichtung ihrer Portfolios verleiten könnten. Gerade jetzt kommt es darauf an, ein Portfolio immer wieder auf seine Ausgewogenheit hin zu überprüfen. Grundsätzlich gibt es keine neuen Gleichungen am Kapitalmarkt, sondern es bleibt alles beim Alten: Diversifikation ist Trumpf. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Märkte möglichst breit abzudecken“, sagt der Experte. Die Sutor Bank setzt dazu in ihrer Vermögensverwaltung auf eine Kombination aus kostengünstigen Indexfonds sowie ergänzend Einzelaktien und Einzelanleihen, die möglichst breit weltweit gestreut und je nach Risikoprofil des Kunden in unterschiedlicher Gewichtung kombiniert werden.

 

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Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Cashback bei mehr als eintausend Händlern

 

Die ING Deutschland startet ihre Cashback-Funktion “DealWise”. Girokontokund*innen haben über das Onlinebanking Zugang zu einer Vielzahl an Onlinehändlern, bei denen sie einen Prozentsatz vom Einkaufspreis oder feste Beträge erstattet bekommen. Eine Anbindung in die App ist kurzfristig geplant. “Mit DealWise ergänzen und verbessern wir unser Girokontoprodukt, indem beim Einkaufen bares Geld gespart werden kann”, sagt Laura Wirtz, Lead Daily Banking & Payments bei ING Deutschland. “Wir wollen so einen Mehrwert für unsere Kund*innen bieten, der über das klassische Bankgeschäft hinausgeht.”

Großes Angebot an bekannten Marken

Über das Onlinebanking gelangen Girokontokund*innen direkt auf das Shopping-Portal. Zu den mehr als eintausend Partnern von “DealWise” gehören Onlineshops namhafter Marken aus Bereichen wie Mode und Accessoires, Elektronik und IT, Reisen und Tourismus oder Lebensmittel, darunter ABOUT YOU, OTTO, Tchibo, Lidl, Notebooksbilliger und viele mehr. Das Angebot wird regelmäßig erweitert und aktualisiert. Das gesparte Geld wird nach Ablauf der Rückgabefrist direkt auf das ING-Girokonto überwiesen.

International bereits etabliert

“DealWise” ist eine Eigenentwicklung der ING Gruppe. Nachdem sich das Programm bereits in Rumänien unter dem Namen “Bazar” erfolgreich am Markt etabliert hat, führt die ING “DealWise” nun sukzessive auch in anderen europäischen Ländern ein. Den Anfang macht Deutschland. “Durch diese kostenlose Zusatzleistung gewinnt unser Girokonto weiter an Attraktivität. Wir wollen damit noch mehr Kund*innen überzeugen, uns als ihre Hausbank zu nutzen und erster Ansprechpartner in allen Finanzfragen zu sein”, sagt Laura Wirtz.

 

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ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

Aktienhandel übersteigt Volumen von 100 Mrd. Euro

 

Berenberg hat auch im Corona-Jahr 2020 gezeigt, dass die Bank mit ihrem überzeugenden Geschäftsmodell für alle Marktphasen gewappnet ist: Der Jahresüberschuss stieg um 78,7 % auf 108,2 Mio. Euro (Vj. 60,5 Mio.). Bereits im Vorjahr hatte Berenberg das Ergebnis um 160 % gesteigert. Bereinigt um außerordentliche Effekte, ist dies zudem der höchste jemals erzielte operative Gewinn.

“Wir konnten auch in diesem durch die Corona-Pandemie erschwerten Umfeld mit unserem Geschäftsmodell überzeugen”, so Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter. “Wir haben an einigen Standorten innerhalb weniger Tage bis zu 95 % unserer Mitarbeiter im Home-Office arbeiten lassen und unsere Investorenkonferenzen und Roadshows in den virtuellen Raum verlegt. Das alles hat bestens funktioniert.”

“Unsere Investmentbank ist hervorragend aufgestellt und konnte neben einer Rekordzahl von 67 Kapitalmarkttransaktionen (Börsengänge und Kapitalerhöhungen), mit denen Unternehmen insgesamt 14,8 Mrd. Euro Kapital erlösten, auch ein Rekordjahr im Aktienhandel für unsere Kunden verzeichnen und weitere Marktanteile im Research gewinnen”, erläutert David Mortlock, persönlich haftender Gesellschafter, den Haupttreiber für das herausragende Ergebnis.” Aber auch der Ausbau unserer Fondspalette und unserer Vermögensverwaltung im Wealth und Asset Management, die sowohl von der Performance als auch von den steigenden Volumina mehr als überzeugen, sowie unser umfangreiches Angebot an Kreditfonds haben zum höchsten jemals erzielten Provisionsüberschuss geführt”, so Riehmer.

Der Provisionsüberschuss stieg im Berichtsjahr von 355,5 auf 415,6 Mio. Euro (+16,9 %). Der für das Ergebnis weniger relevante Zinsüberschuss sank von 63,4 auf 55,8 Mio. Euro (-12,0 %). Hier spielte neben dem allgemeinen Zinsniveau auch die Zinssenkung in den USA eine Rolle. Das Handelsergebnis verringerte sich um 56,8 % auf 6,8 Mio. Euro (15,7 Mio.); dies zeigt die Zurückhaltung der Bank in unsicheren Marktlagen. Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg von -2,2 auf 17,7 Mio. Euro und enthält im Wesentlichen die planmäßig abgegebenen Anteile an der früheren Berenberg Bank (Schweiz) AG, die Veräußerung des Geschäfts mit unabhängigen Vermögensverwaltern sowie Pensionsrückstellungen.

Investiert hat Berenberg in die weitere Stärkung des Geschäftsmodells. So wurde die Mitarbeiterzahl in der Gruppe von 1.474 auf 1.573 (+ 6,7 %) erhöht. “Deutliche Investitionen erfolgten insbesondere im IT-Bereich, während Kosten für Reisen und Marketing naturgemäß stark sanken”, so Christian Kühn, persönlich haftender Gesellschafter. Während die Personalkosten von 212,9 auf 226,5 Mio. Euro stiegen (+6,4 %), sanken die Sachkosten von 124,3 auf 115,5 Mio. Euro (-7,1 %). “Wir investieren in Menschen, Know-how und Digitalisierung und profitieren kostenseitig von der Fokussierung unseres Geschäftsmodells, die wir in den letzten Jahren vorgenommen haben”, so Kühn.

Die Eigenkapitalrendite stieg von 28,5 auf 52,0 %, das Verhältnis der Kosten zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich von 79,9 % auf 70,9 %. Das Verhältnis laufender Zinsüberschuss zu Provisionsüberschuss beträgt 12:88 (15:85) und unterstreicht die hohe Bedeutung des Provisionsgeschäfts. Die harte Kernkapitalquote erreicht mit sehr guten 13,5 % (12,4 %) den zweitbesten Wert in der Geschichte und zeigt die solide Aufstellung der Bank. Die Gesamtkapitalquote stieg von 14,4 auf 15,7 %. Die Eigenmittel der Bank betrugen nach Feststellung des Jahresabschlusses 295,5 Mio. Euro (287,5 Mio.).

Der Netto-Neugeldzufluss (Net New Assets) im Wealth und Asset Management lag bei 3,4 Mrd. Euro. Die insgesamt von der Berenberg Gruppe verwalteten Assets under management stiegen trotz der durch die Veräußerung von Unternehmensteilen abgeflossenen Assets von 40,7 auf 41,3 Mrd. Euro (+ 1,5 %). Die Bilanzsumme verringerte sich im Berichtsjahr von 5,1 auf 4,7 Mrd. Euro.

Die Bank hat die erneut gute Ertragslage genutzt und bereits heute sämtliche der nach den neuen Regularien für Pauschalwertberichtigungen (BFA7) bis 2022 vorzunehmenden Rückstellungen gebildet. “Im Berichtsjahr mussten wir keinerlei Einzelwertberichtigungen in unserem Kreditgeschäft vornehmen. Dies und die vorzeitige hohe Dotierung der Pauschalwertberichtigungen zeigt unsere vorsichtige und konservative Unternehmensführung”, so Kühn.

Wealth Management

Das Wealth Management von Berenberg fokussiert sich auf komplexe Aufgabenstellungen für sehr vermögende Privatanleger, Familienunternehmer, Entscheider sowie Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen. Kerndienstleistung ist die Vermögensverwaltung, bei der die Kunden aus einer Vielzahl von Strategien wählen können, die den unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen Rechnung tragen. “2020 haben alle unsere Vermögensverwaltungsstrategien eine bessere Performance erzielt als der Markt”, so Riehmer. “In der Vermögensberatung, bei der die Kunden im Dialog mit dem Berater die Entscheidungen selbst treffen, haben wir ein Investment Consulting etabliert, um unseren Kunden eine einzigartige Dienstleistung hinsichtlich Servicelevel, Qualität der Investments und langfristiger Ergebnisse bieten zu können.” Im Bereich Private Equity (PE) wurde ein voll digitales Angebot geschaffen, bei dem Investitionen in ausgewählte PE-Fonds bereits ab 200.000 Euro getätigt werden können. “Wir sehen die individuelle und persönliche Beratung bei komplexen Vermögen als alternativlos an. Sie wird jedoch zunehmend ergänzt durch moderne digitale Lösungen, wie das Berenberg Wealth Management Portal. Über diese App haben die Kunden jederzeit nicht nur einen Überblick über ihre Vermögensentwicklung, sondern können auch verschiedene Auswertungen betrachten.”

Asset Management

Die vor drei Jahren eingeleitete Neuausrichtung des Asset Managements zeigt sich eindrucksvoll in der Entwicklung der Publikumsfonds. Von den 21 Berenberg-Fonds haben aufgrund der starken Performance derzeit 17 ein 4- bzw. 5-Sterne-Rating von Morningstar. “Die Fonds unserer Aktienplattform schlossen 2020 erneut mit deutlichem Vorsprung zur jeweiligen Benchmark ab und waren im Wettbewerbsvergleich jeweils auf den vorderen Plätzen zu finden. Mit unserem fundamentalen Stockpicking-Ansatz überzeugen wir Kunden und Marktbeobachter gleichermaßen”, so Riehmer. Im Aktienbereich verfügt die Bank nun über erstklassige Produkte in den Bereichen Deutschland, Europa, Global, Nebenwerte und ESG. Die durchschnittliche Performance 2020 lag bei 23,8 %, was einer Outperformance von 18,5 % entspricht.* Bei den Multi-Asset-Produkten standen offensive sowie nachhaltig anlegende Strategien im Fokus der Anleger. Als einer der ersten Währungsmanager weltweit hat die Bank im Currency Overlay alternative Daten zur Generierung von Überrendite eingesetzt. Durch Innovationen wie diese konnte Berenberg seine Stellung als einer der größten aktiven Währungsmanager der Welt festigen.

Investmentbank

“Der Ausbau unserer Investmentbank verläuft weiterhin sehr erfolgreich”, so David Mortlock. 2020 wurden einige Meilensteine erreicht. Die Zahl der gecoverten Unternehmen wurde von 890 auf 1.100 erhöht. Dazu trug auch die Neueinstellung von Senior Analysten bei. Zum Jahresende bewerteten in London 89 Analysten 842 Unternehmen und in New York 27 Analysten 258 Unternehmen. In Frankfurt wird in diesem Jahr ein etwa 15-köpfiges Research Team aufgebaut, das sich speziell um deutsche Small und Mid Caps kümmern wird. Auch das Sales Team, das die Betreuung der 950 institutionellen Kunden in Europa und den USA gewährleistet, ist mit 53 Generalisten und elf Spezialisten eines der schlagkräftigsten in Europa. “Gerade in Zeiten von Verunsicherung ist der Austausch zwischen den Akteuren von besonderer Bedeutung”, so Mortlock. “2020 haben wir daher über 30.000 virtuelle Meetings zwischen Investoren und der Geschäftsleitung der von uns analysierten Unternehmen organisiert. Großen Zuspruch fanden auch unsere 30 Investorenkonferenzen, die wir wegen der Pandemie alle online durchgeführt haben.”

Einen neuen Rekord bescherten die Kunden dem Bereich Aktienhandel. Insbesondere die zahlreichen Aktivitäten in den Monaten März/April und November sorgten für einen Rekordumsatz, der erstmals die Marke von 100 Mrd. Euro überschritt.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete auch das Equity Capital Markets: Mit 67 Transaktionen (38) und einem Emissionsvolumen von 14,8 Mrd. Euro (4,4 Mrd.) unterstützte die Bank Unternehmen bei der Aufnahme von Kapital in einem nie erreichten Umfang. Insgesamt wurden elf Börsengänge, 44 beschleunigte Platzierungsverfahren und die Auflage von sechs Wandelanleihen organisiert. In der DACH-Region hat Berenberg seine marktführende Position gefestigt. Die Präsenz in Frankreich und den Benelux-Staaten wurde ausgebaut, und der Markteintritt in Skandinavien und Südeuropa ist erfolgt. In Großbritannien betreut Berenberg inzwischen 40 Unternehmen als Corporate Broker. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in den USA. Hier wurden zwölf Transaktionen begleitet, darunter der Börsengang von CureVac sowie eine Bezugsrechtsemission von BioNTech, beides deutsche Pioniere in der COVID-19-Impfstoff-forschung.

Corporate Banking

Das Corporate Banking betreut kapitalmarktnahe und mittelständische Unternehmen und umfasst neben dem traditionellen Firmenkundengeschäft die Branchenthemen Schifffahrt und Immobilien, Infrastructure & Energy sowie das Spezialfeld Structured Finance. Ein besonderer Fokus liegt auf der Emission von Kreditfonds. Damit bietet Berenberg Dritt-Investoren wie institutionellen Anlegern und großen Single-Family-Offices die Möglichkeit, gemeinsam mit der Bank in Kredite zu investieren. Der Schwerpunkt liegt hier bei strukturierten Finanzierungen, Schiffskrediten sowie Projekten aus dem Energie- und Infrastrukturbereich. “In der Assetklasse Private Debt sind wir einer der am schnellsten wachsenden Asset Manager in Europa und können unseren Kunden im Niedrigzinsumfeld gute Rendite bieten”, erklärt Riehmer. Das Volumen der illiquiden Alternative Assets liegt derzeit bei 4 Mrd. Euro. Gleich drei der Fonds bieten Möglichkeiten, Projekte im Bereich Erneuerbare Energien zu finanzieren. Neben Kernmärkten wie Deutschland, Japan und Australien ist 2020 mit den USA und Finnland der Eintritt in zwei weitere Märkte erfolgt. Im Bereich Infrastruktur werden Glasfaserprojekte auch für private Investoren als Fondszeichner finanziert. Im Bereich Structured Finance hat sich Berenberg mit seinen Kreditfonds eine führende Rolle bei der Finanzierung von Unternehmenskäufen erarbeitet. Das langjährige Know-how in der internationalen Schifffahrt kommt den Kunden bei dem seit vier Jahren bestehenden Schiffskreditfonds zugute: Der Fonds finanziert 130 Schiffe und ist aufgrund seiner konservativen Ausrichtung ohne jegliche Leistungsstörung geblieben.

 

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45 Prozent der Deutschen achten bei der Auswahl einer neuen Bank vor allem auf die Höhe der Gebühren.

 

Jeder Dritte entscheidet danach, wie viele Extrakosten die Bank für das Geldabheben am Bankautomat verlangt. Banken mit hohen Gebühren können diesen Wettbewerbsnachteil im Neukundengeschäft jedoch durch einfache Online-Banking-Verfahren ausgleichen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Management- und IT-Beratung Sopra Steria.

Das Marktforschungsinstitut Civey hatte im Herbst 5.000 Verbraucherinnen und Verbraucher im Auftrag von Sopra Steria befragt. Die Ergebnisse zeigen, worauf Konsumentinnen und Konsumenten achten, wenn sie sich für eine neue Hausbank entscheiden. Heraus kam: Die Deutschen vergleichen Preise, wenn sie sich eine neue Hausbank suchen. Zudem wollen sie sich nicht lange mit Bankgeschäften aufhalten. Institute mit schnellem, einfachem Online-Service haben damit gute Karten im Wettbewerb um wechselwillige Kunden.

Andere Auswahlkriterien fallen im Vergleich deutlich ab, so die Umfrage. Banken, die strategisch auf Ökoangebote setzen und neue Kunden beispielsweise mit nachhaltigen Geldanlageformen gewinnen wollen, haben es noch schwer. Nur für zehn Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher ist Green Banking das entscheidende Kriterium bei der Wahl einer neuen Bank. Ein herausragender Kundenservice und die Filiale um die Ecke sind für jeden fünften Deutschen wichtiger, wenn es um die Wahl der passenden Hausbank geht.

Keine Rückkehr zu Gratiskonten

Trotz der geäußerten Preissensibilität der Verbraucher in Deutschland hat die Mehrheit der Banken und Sparkassen zuletzt Gebühren erhöht. Die Preise stiegen 2020 um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes. Zudem sind es Kunden gewöhnt, Kontoführungsgebühren zu bezahlen. Ein Durchschnittskunde zahlt rund 46 Euro im Jahr beim Online-Banking, zeigt eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox.

Die wenigsten Banken befürchten somit eine Wechselwelle. Zu hohe Gebühren sind zwar der von Kunden am häufigsten genannte Grund, der Hausbank den Rücken zu kehren. Doch die Hürde zwischen Unzufriedenheit und tatsächlichem Wechsel ist hoch. “Der Bankkontowechsel ist immer noch deutlich komplizierter als der Wechsel des Mobilfunkanbieters oder des Energieversorgers”, sagt Robert Bölke, Bankenexperte bei Sopra Steria Next. “Selbst, wenn Kunden den Kontowechselservice der neuen Bank nutzen, ist der Umzug aller Lastschriften und Daueraufträge sowie Umstellungen bei Onlineshops und weiteren Plattformen kein Akt, der innerhalb von Minuten erledigt ist”, so Bölke.

Eine Rückkehr zum Gratiskonto, um Kunden zu locken, ist angesichts der Wechselhürden und der Ertragsnöte vieler Banken unwahrscheinlich. Instituten mit dem Ziel Neukundenwachstum und Bestandskundenwahrung rät Bankenexperte Robert Bölke zu einer alternativen Strategie: “Wenn Produkte miteinander vergleichbar sind, entscheidet oft der Preis. Banken sollen aus der direkten Vergleichbarkeit herauskommen und etwas Einmaliges oder zumindest etwas Besonderes bieten. Dabei liegt die Innovation meist nicht im Konto selbst, sondern in zusätzlichen konkreten Mehrwerten wie Bequemlichkeit.”

Banken verfolgen Lifestyle-Strategie

Einige Banken versuchen, Kunden mit dem Thema Lifestyle zu überzeugen. N26 hebt sich mit einem besonderen Design seiner schweren Metallgirokarte ab, Kontoanbieter Tomorrow mit einer Kreditkarte aus nachhaltigem Holz. Einige Genossenschaftsbanken bieten Kunden Assistenzleistungen an und übernehmen zusätzlich zur Kontoführung beispielsweise den Schriftverkehr oder vermitteln Dienstleistungen rund um Haus und Garten sowie Hilfe beim Einrichten des WLAN-Routers. “Ein Konto braucht jeder, und funktional gibt es kaum gravierende Auswahlmöglichkeiten. Wer seinen Kunden jedoch Mehrwerte wie Bequemlichkeit bietet oder ein Produkt, das zur Persönlichkeit passt, der muss sich um höhere Kontoführungsgebühren keine Sorgen machen”, sagt Robert Bölke von Sopra Steria.

Über die Umfrage

Das Meinungsforschungsinstitut Civey hatte im September 2020 im Auftrag von Sopra Steria eine innerhalb der Gesamtbevölkerung repräsentative Echtzeit-Befragung mit 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Gefragt wurde unter anderem, welche Kriterien bei der Auswahl einer neuen Bank entscheidend sind.

 

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Kredithürde für Mittelstand steigt leicht, für Großunternehmen kräftig an

 

Die aufgrund steigender Covid19-Infektionszahlen in den letzten Monaten des Jahre 2020 notwendig gewordenen erneuten Beschränkungen des wirtschaftlichen Lebens bedeuten für Unternehmen der betroffenen Branchen die Wiederauflage massiver Ertragseinbußen. Dennoch brach das Interesse an Bankfinanzierungen im 4. Quartal 2020 geradezu ein. Der Anteil der Mittelständler, der Kreditverhandlungen mit Banken führte, reduzierte sich um rund 8 Prozentpunkte auf 22,1%. Bei den Großunternehmen war der Rückgang mit fast 11 Prozentpunkten noch ausgeprägter. In dieser Größenklasse suchten zuletzt noch 28,7% den Weg zu ihrer Bank. Das sind die jeweils niedrigsten beobachteten Werte seit Beginn der Befragungen im Jahr 2017.

“Bankkredite sind in der zweiten Coronawelle bislang wenig gefragt, die Nachfrage der Unternehmen fällt auf ein Rekordtief”, sagt die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib. “Der Hauptgrund dafür dürfte eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung der Unternehmen aufgrund der Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf sein. Das ist aus Unternehmenssicht verständlich, hat aber für die Gesamtwirtschaft mittelfristig schwere Folgen, weil so der Rückstau bei wichtigen strukturellen Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit immer größer wird.” 2020 hätten die Unternehmen nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 6,6% weniger für Investitionen ausgegeben als im Vorjahr. Zusätzlich bremsend auf die Nachfrage nach Finanzierungen wirke, dass mit dem Verarbeitenden Gewerbe ein gewichtiger Teil der Wirtschaft im Gegensatz zum Frühjahr kaum von Einschränkungen betroffen sei. Außerdem begrenzen die zusätzlichen staatlichen Finanzhilfen für Unternehmen – bei allen Problemen – die Liquiditätslücken. “Meiner Einschätzung nach dürfte es darüber hinaus auch eine Rolle spielen, dass einige Unternehmen zusätzliche Verschuldungslasten zur Kompensation von Umsatzverlusten mit anhaltender Krise nicht mehr tragen können oder wollen.”

Für diejenigen Unternehmen, die zurzeit Kreditfinanzierungen anstreben, nehmen die Schwierigkeiten zu. Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand steigt im vierten Quartal zwar nur geringfügig um 0,4 Prozentpunkte, aber immerhin zum sechsten Mal in Folge auf jetzt 22,1%. Besonders restriktiv verhalten sich die Banken bei Kreditanfragen mittelständischer Dienstleister (29,5%), während die Firmen des Verarbeitenden Gewerbes Entspannung (16%) vermelden. In diesen branchen-spezifischen Unterschieden beim Kreditzugang spiegelt sich die asymmetrische Betroffenheit der Wirtschaftsbereiche durch die Pandemie wider. Auch große Unternehmen kommen nach der Atempause im Vorquartal schwerer an Bankdarlehen. Nach einem kräftigen Anstieg um fast 5 Prozentpunkte trifft fast ein Fünftel der Großunternehmen im Schlussquartal 2020 auf skeptische Finanzinstitute.

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Die DKB, die zu den drei größten deutschen Direktbanken gehört, verlangt ab dem 1. April erstmals Strafzinsen.

 

Betroffen sind Beträge über 100.000 Euro bei allen Konten, die seit dem 3. Dezember vergangenen Jahres eröffnet wurden. Das ergibt sich aus Änderungen der Vertragsbedingungen, die in dieser Woche an Kunden verschickt wurden und dem Finanzportal “boerse-online.de” vorliegen.

Das sogenannte Verwahrentgelt betrifft keine Konten, die am 3. Dezember 2020 schon existierten. Für alle anderen fallen Minuszinsen an, wenn das Guthaben auf einem Konto 100.000 Euro übersteigt – und zwar auf die Summe oberhalb dieser Marke. Für diese Beträge würde sich der Minuszins laut DKB nach jetzigem Stand auf 0,5 Prozent pro Jahr belaufen. Beispiel: Bei einem Guthaben von 105.000 Euro würden Minuszinsen von 25 Euro fällig (0,5 Prozent auf 5000 Euro). Abgerechnet wird einmal im Quartal.

Nach Auskunft der DKB richtet sich die tatsächliche Höhe des sogenannten Verwahrentgelts nach dem aktuellen „Satz der Einlagefazilität“ der Europäischen Zentralbank. Überprüfungsstichtag ist jeweils der 1. eines Monats. Hat sich an einem Überprüfungsstichtag der Referenzwert geändert, wird das Entgelt mit Wirkung zum 15. des Monats entsprechend erhöht oder gesenkt.

Die DKB hatte die Änderungen ihren Kunden bereits zum 3. Dezember 2020 mitgeteilt, allerdings damals noch nicht den 1. April 2021 als Termin genannt.

Die DKB ist keineswegs die einzige prominente Bank, die Minuszinsen verlangt. Das tun beispielsweise auch die Onlinebank N26, die Commerzbank oder die Deutsche Bank. Auch die ING, Deutschlands größte Direktbank, verlangt ab Februar Negativzinsen von 0,5 Prozent für Summen oberhalb von 100.000 Euro – in diesem Falle auf Konten, die seit 4. November 2020 eröffnet wurden.

Weitere Neuerung bei der DKB zum 1. April: Guthaben auf der DKB-Visa-Card und das DKB-Visa-Tagesgeld werden nicht mehr verzinst.

 

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Die Deutschen und der Kapitalmarkt – ein enges Verhältnis war es noch nie.

 

Glaubt man der Kommentierung der Bundesbank zur aktuellen Statistik der Geldvermögensbildung, so könnte ausgerechnet die Corona-Pandemie für eine Wende sorgen. Darin heißt es, das Engagement der privaten Haushalte auf dem Kapitalmarkt habe zuletzt einen rasanten Aufschwung erlebt. Die Hamburger Sutor Bank hat einen genaueren Blick in die Zahlen geworfen. Die Erkenntnis: „Der Nachholbedarf für Investments am Kapitalmarkt ist weiterhin groß. So richtig wollen die Deutschen von ihrem liebsten ‚Geldparkplatz‘, dem Bargeld und den Sparkonten, nicht an den Kapitalmarkt umparken. Dabei könnte das etwa durch ausgefallene Auslandsreisen oder Konsumverzicht gesparte Geld durchaus längerfristig investiert werden“, sagt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank.

Kapitalmarktinvestments erhöht, aber im Vergleich zu Sparkonten deutlich zurück

Gemäß der aktuellen Statistik der Bundesbank zur Geldvermögensbildung kauften private Haushalte im dritten Quartal 2020 Aktien und Investmentfonds per saldo in Höhe von 20 Milliarden Euro, was laut Mitteilung der Bundesbank dem Dreifachen der durchschnittlichen Zukäufe der vergangenen zehn Jahre entspräche. „Diese Zahlen sind absolut positiv zu sehen“, kommentiert Lutz Neumann. Doch bei Betrachtung der Gesamtzahlen kehre schnell Ernüchterung ein. Nimmt man beispielsweise die Zahlen für die ersten drei Quartale 2020 zusammen, wird deutlich, wo die Präferenz der Deutschen nach wie vor eindeutig liegt. Demnach kamen per saldo von Januar bis September insgesamt 138 Milliarden Euro in der Kategorie Bargeld und Sichteinlagen dazu – also etwa auf Tages- oder Sparkonten, die sich vor allem durch eins auszeichnen: eine quasi nicht vorhandene Verzinsung, in manchen Fällen sogar eine negative Verzinsung. Für Aktien liegt die Zahl der Nettozuflüsse in den ersten drei Quartalen 2020 bei 41 Milliarden Euro, für Investmentfonds bei 28 Milliarden Euro.

Anteile am gesamten Geldvermögen: Veränderungen auf Jahressicht nur bei Nachkommastelle

Auch wenn im dritten Quartal 2020 das Engagement am Kapitalmarkt nach oben gegangen ist – beim Blick auf die Verteilung der Anteile am gesamten Geldvermögen wird deutlich: Sparen am Kapitalmarkt hat nach wie vor großen Nachholbedarf, die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr spielen sich im Prinzip nur im Bereich von Nachkommastellen ab. Beispiel: Der Anteil von Aktien hat sich nur minimal erhöht innerhalb eines Jahres, von 10,5 Prozent (Q3/2019) auf 10,8 Prozent (Q3/2020). Bei Investmentfonds ist der Anteil mit 10,2 Prozent gleichgeblieben, bei Schuldverschreibungen – gleichbedeutend mit Anleihen – gab es einen leichten Rückgang von 1,9 Prozent (Q3/2019) auf 1,7 Prozent (Q3/2020). Demgegenüber lag der Anteil der Kategorie Bargeld und Sichteinlagen am gesamten Geldvermögen im dritten Quartal 2019 bei 40,0 Prozent, und hat sich im dritten Quartal 2020 sogar leicht erhöht auf 40,6 Prozent. Einen leichten Rückgang gab es zudem beim großen Komplex der „Versicherungs-, Alterssicherungs- und Standardgarantie-Systeme“ – wie etwa Ansprüche aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen – von 36,8 Prozent (Q3/2019) auf 36,2 Prozent (Q3/2020).

Sparpotenzial ist da – kurzfristige Verfügbarkeit auch bei Investmentfonds

Grundsätzlich dürfte das Potenzial auch für langfristiges Sparen durchaus vorhanden sein: „Trotz der Corona-Krise verfügen die Deutschen über einige finanzielle Mittel. Auslandsreisen waren 2020 kaum noch möglich, zudem stellten viele Menschen aufgrund der unsicheren zukünftigen Entwicklungen den Konsum zurück“, erklärt Lutz Neumann. Dieses Geld könnte daher auch mittel- bis langfristig investiert werden.

Das angesammelte Geldvermögen zeigt den ganzen Umfang der vorhandenen Geldmittel an: Nimmt man die ersten drei Quartale 2020 über alle Kategorien des Geldvermögens zusammen, so haben die Deutschen per saldo insgesamt 288 Milliarden Euro zurückgelegt – in Bargeld und Sichteinlagen, Schuldverschreibungen, Aktien, Investmentfonds sowie allen Arten von Alterssicherungsleistungen sowie sonstigen Forderungen. Das sind fast 80 Milliarden Euro mehr als in den ersten drei Quartalen 2019 (209 Milliarden Euro).

Wichtig sei nun, zu schauen, was an finanziellen Mitteln eher kurz-, mittel- oder langfristig zurückgelegt werden könnte. „Es ist durchaus verständlich, dass viele Menschen verunsichert sind – weil sie nicht wissen, was die Zukunft bringt –,  und daher das Bedürfnis haben, jederzeit an ihr zurückgelegtes Geld kommen zu können. Doch vielen ist nicht klar, dass sie auch bei einem Engagement am Kapitalmarkt jederzeit Zugriff auf ihr Geld haben“, sagt der Vermögensexperte. Grundsätzlich sei eine Cash-Reserve natürlich sinnvoll, in der Regel um die drei Monatseinkommen. „Anleger sollten darüber hinaus überlegen, welchen Betrag sie mittel- oder auch langfristig zusätzlich entbehren können, um ihn am Kapitalmarkt zu investieren – idealerweise auch automatisch per Sparplan. Dafür sind Investmentfonds, am besten kostengünstige Indexfonds, eine gute Variante, da sie täglich ge- oder verkauft werden können“, ergänzt Lutz Neumann.

Bei der Wahl der Investmentfonds komme es auf den Anlagehorizont an. Wer einen Teilbetrag langfristig investieren könne, dürfe dafür auch auf stärker renditeorientierte Fonds setzen, etwa weltweit streuende Aktienfonds. Für die eher kurz- und mittelfristige Rücklage seien eher Anleihenfonds sinnvoll, die ebenfalls möglichst breit über verschiedene Segmente streuen. „Das sorgt für mehr Stabilität und kann gleichzeitig mehr als eine Minimal-, Null- oder sogar Negativrendite, wie sie mit Bargeld und Sparkonten verbunden ist, einbringen“, sagt Experte Lutz Neumann.

 

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Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Für einen Blick auf den Kontostand oder um eine Überweisung zu tätigen, verwenden immer mehr Menschen in Deutschland Online-Banking.

 

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Ergebnissen der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten mitteilt, haben 56 % der Bevölkerung im 1. Quartal 2020 Online-Banking für private Zwecke genutzt. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 53 % und 2010 bei 37 %.

Besonders verbreitet ist das Online-Banking bei den 25- bis 44-Jährigen: 83 % der Personen dieser Altersklasse haben im 1. Quartal 2020 ihre Bankgeschäfte online erledigt. Bei den 16- bis 24-Jährigen lag der Anteil bei 58 % und bei den 45- bis 64-Jährigen bei 60 %. Dagegen nutzten nur 31 % der über 65-Jährigen Online-Banking.

Andere finanzbezogene Aktivitäten werden seltener online abgewickelt. Knapp 7 % der Bevölkerung in Deutschland kauften oder verkauften Aktien, Fonds und andere Investitionsdienstleistungen online. 5 % nutzten das Internet für den Abschluss oder die Verlängerung von Versicherungsverträgen. Und lediglich 2 % tätigten Darlehens- und Kreditgeschäfte mit Banken und anderen Finanzdienstleistern über das Internet.

 

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Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden, Tel: +49 611-75 34 44, www.destatis.de

Bain-Benchmarking europäischer Retail-Banken

 

Nur wenige Retail-Banken schaffen es, mit ihren Digitalisierungsbemühungen ihre Kunden zu begeistern und die angestrebten Kostenvorteile zu realisieren. Wie groß die Unterschiede zwischen digitalen Vorreitern und Nachzüglern sind, belegt ein aktuelles Benchmarking von 50 führenden Retail-Banken in Europa, darunter zehn aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der dazugehörigen Studie “How Digital Done Right Pays Off for Retail Banks” zeigt die internationale Unternehmensberatung Bain & Company, was die besten Banken auszeichnet.

Corona-Krise forciert digitalen Bankbetrieb

“Der Lockdown und die fortwährenden Kontaktbeschränkungen beschleunigen den Wandel im Retail-Banking in einem bislang kaum gekannten Tempo”, stellt Bain-Partner Dr. Dirk Vater fest, Co-Autor der Studie und Leiter der Praxisgruppe Financial Services in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA). “Nur mit einer umfassenden Digitalisierung können die Kreditinstitute die Erwartungen ihrer Kunden, Beschäftigten und Eigentümer erfüllen.”

Anhand von 150 Kriterien aus Kunden- sowie interner Bankensicht ermittelt das Bain-Benchmarking, wie weit die Digitalisierung der beteiligten Geldhäuser fortgeschritten ist. Das Ergebnis ist ernüchternd – zumindest für die DACH-Region. Mehrere Banken aus der Schweiz müssen sich mit hinteren Rängen begnügen. Und keiner Bank aus dem deutschsprachigen Raum gelingt der Sprung in die Spitzengruppe (Abbildung).

Besseres Kundenerlebnis, geringere Kosten

Ein Vergleich der Spitzengruppe mit der Konkurrenz macht es möglich, die Vorteile einer gezielten Digitalisierung zu quantifizieren. So liegt die mit dem Net Promoter Score® (NPS®) messbare Kundenloyalität bei den digitalen Vorreitern unter den traditionellen Banken mit 21 Prozent signifikant über der des Wettbewerbs. Noch besser schneiden reine Onlinebanken ab. Sie überzeugen ihre Kunden unter anderem mit niedrigen Gebühren.

Die digitalen Vorreiter begeistern nicht nur ihre Kunden, sondern werden auch von ihrer Belegschaft deutlich positiver bewertet. Das gilt für die Weiterempfehlungsbereitschaft als Arbeitgeber ebenso wie für die Beurteilung der Zukunftsaussichten des Unternehmens aus Sicht der Mitarbeitenden.

Und auch die Eigentümer profitieren. Die bestplatzierten traditionellen Kreditinstitute erzielen im Schnitt eine Eigenkapitalrendite von 8,7 Prozent und liegen damit 2,5 Prozentpunkte über dem Durchschnittswert der Konkurrenz. Zudem ist ihre Cost-Income-Ratio deutlich niedriger. “Mit der richtigen Digitalstrategie steigt der Automatisierungsgrad einer Bank, ohne dass das Kundenerlebnis leidet. Im Gegenteil: Durch schnellere und einfachere Interaktionen wird dieses immer besser”, betont Dr. Jens Engelhardt, Bain-Partner sowie Co-Autor der Studie und Digitalisierungsexperte. “Damit verbunden ist eine nachhaltige Kostensenkung. Und die wiederum bietet gerade den Kreditinstituten im deutschsprachigen Raum einen Ausweg aus ihrer strukturellen Renditefalle.”

Digitalisierung konsequent vorantreiben

Was eine erfolgreiche Digitalstrategie ausmacht, zeigt die Studie anhand von zahlreichen Praxisbeispielen auf. Entscheidend sind sieben Elemente:

  1. Strategie, Ziele und Roadmap. Bei der Umsetzung ihrer Strategie fahren die besten Banken in der Regel zweigleisig. Einerseits digitalisieren sie ihr bestehendes Geschäft und erweitern es regelmäßig um digitale Innovationen. Andererseits bauen sie neue Geschäftsmodelle auch abseits ihres Kerns auf.
  2. Produktportfolio. Digitale Vorreiter setzen entweder auf ein einfaches, standardisiertes Produktportfolio oder auf ein breiteres, dann aber modular auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kunden ausgerichtetes Leistungsspektrum.
  3. Kundenerlebnis. Die Verlagerung des Vertriebs in digitale Kanäle gelingt, wenn Banken systematisch sämtliche Kontaktpunkte entlang der Kundenreise digitalisieren. Haben Kreditinstitute mehr als 80 Prozent ihres Angebots digitalisiert, laufen nahezu drei Viertel der Verkäufe über digitale Kanäle.
  4. Moderne Kanäle. Alle Zugangswege der Top-Banken im Benchmarking sind extrem nutzerfreundlich. Sie entsprechen dem, was der Kunde von anderen Digitalunternehmen gewohnt ist und heute erwartet. Den Top-Instituten gelingt es, ihre Kunden in die digitale Welt zu migrieren – zunächst mit sanften Methoden wie Werbekampagnen, gefolgt von härteren Maßnahmen wie höheren Preisen etwa für Filialdienstleistungen.
  5. Kundenloyalitätssystem. Digitale Vorreiter erfassen regelmäßig das Feedback ihrer Kunden bis hinunter auf Einzelinteraktionsebene. Auf dieser Basis verbessern sie ihre Abläufe und Angebote systematisch und kontinuierlich.
  6. Betriebsmodell. Führende Banken brechen Silodenken auf und richten ihre Organisation konsequent entlang der Kundenreise aus. Abteilungsübergreifende agile Teams sind dafür genauso unentbehrlich wie ein Talentmanagement, durch das die benötigte Digitalexpertise aufgebaut und weiterentwickelt wird.
  7. Technologie und Daten. Viele traditionelle Banken haben mit einer unflexiblen, veralteten IT-Architektur zu kämpfen. Durch die Entkopplung der eingesetzten Systeme und die Einführung agiler Arbeitsweisen lassen sich Geschwindigkeit und Flexibilität deutlich erhöhen. Defizite gibt es vielerorts auch bei der Nutzung von Daten. Deren Verfügbarkeit und Qualität sicherzustellen ist ein kritischer erster Schritt.

Aus Sicht von Bain-Partner Vater führt für Kreditinstitute kein Weg mehr an der Digitalisierung vorbei, wollen sie eine Zukunft haben: “Mit der richtigen Digitalstrategie entsteht Schritt für Schritt eine Bank, die Kunden wie Mitarbeiter begeistert und eine attraktive Rendite erwirtschaftet.” Und er ergänzt: “Aufzuholen wird jeden Monat schwieriger. Deshalb ist es Zeit, die Digitalisierung jetzt zügig und konsequent voranzutreiben.”

 

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58 Prozent können sich vorstellen, zu einer reinen Online-Bank zu wechseln

 

Schwerer Stand für die Bank-Filiale. Im vergangenen Jahr konnte sich erstmals eine Mehrheit der Bundesbürger (58 Prozent) vorstellen, zu einer reinen Online-Bank zu wechseln oder ist dorthin bereits mit ihrem Konto umgezogen. 2019 lag der Anteil erst bei 46 Prozent, 2018 sogar nur bei 36 Prozent. Demnach hatte im Corona-Jahr 2020 rund jeder Fünfte (19 Prozent) sein hauptsächlich genutztes Konto bei einer reinen Online-Bank, 17 Prozent planten einen entsprechenden Kontoumzug für die nächsten zwölf Monate und weitere 22 Prozent können sich diesen Schritt zumindest grundsätzlich vorstellen. Das ist ein Ergebnis aus dem heute veröffentlichten Studienbericht „Digital Finance 2020“ des Digitalverbands Bitkom, für den 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt wurden. „Die Corona-Pandemie hat digitalen Finanzgeschäften einen zusätzlichen Schwung gegeben. Immer mehr Menschen merken, dass sie für ihre klassischen Bankangelegenheiten nicht unbedingt eine Filiale aufsuchen müssen“, sagt Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom. „Und so wie in Corona-Zeiten Videokonferenzen in unseren Alltag und unser Berufsleben Einzug gehalten haben, so werden auch weitere Bank-Angebote wie persönliche Beratungen künftig verstärkt auch auf digitalem Weg stattfinden – weil mehr Kunden es wünschen.“

Weitere Ergebnisse aus der Studie „Digital Finance 2020“ sind:

Die Treue zur Bank schwindet: Im Durchschnitt hat jeder die Bankverbindung für sein hauptsächlich genutztes Girokonto bereits drei Mal gewechselt.

Digitale Angebote sind wichtiger als eine nahegelegene Bankfiliale: Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten legen bei der Entscheidung für eine Bank Wert auf digitale Angebote wie Apps, aber nur 47 Prozent auf schnell erreichbare Bankfilialen.

Digitalunternehmen als Wettbewerber der Banken: 4 von 10 (38 Prozent) können sich vorstellen, mit ihrem Konto zu einem Digitalunternehmen zu wechseln.

Online-Banking wird zum Standard: 73 Prozent aller Bundesbürger nutzen digitale Bank-Angebote, das sind noch einmal drei Prozentpunkte mehr als 2019. Unter den 30- bis 49-Jährigen nutzt fast jeder Online-Banking (96 Prozent), nur die Senioren ab 65 Jahren bleiben zurückhaltend (22 Prozent).

Große Zufriedenheit mit Online-Banking-Angeboten: 94 Prozent der Nutzer von Online-Banking geben an, dass sie keine Funktionen vermissen. Und 91 Prozent halten das Angebot für sicher.

Details zu diesen Studienergebnissen sowie eine ganze Reihe weiterer Zahlen rund um die Digitalisierung der Finanzbranche finden sich im vollständigen Studienbericht „Digital Finance 2020 – Die Transformation der Finanzindustrie in Zahlen“, der ab sofort zum kostenlosen Download bereitsteht: www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Digital-Finance-2020-Die-Transformation-der-Finanzindustrie-in-Zahlen

 

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Erstmals nutzt eine Mehrheit der Online-Banking-Nutzer eine App auf Smartphone oder Tablet

 

Erstmals nutzt eine Mehrheit der Online-Banking-Nutzer eine App auf dem Smartphone oder Tablet für ihre Bankgeschäfte. 54 Prozent setzen für Überweisung oder Abfrage des Kontostands auf eine eigenständige Anwendung auf ihrem Mobilgerät, vor einem Jahr waren es erst 47 Prozent, vor drei Jahren sogar erst 30 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.004 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Insgesamt nutzen demnach 73 Prozent der Bundesbürger Online-Banking. 58 Prozent von ihnen verwenden dabei zumindest hin und wieder ein Smartphone, 50 Prozent ein Tablet. „Die Banking-App auf dem Smartphone ist die komfortabelste und gleichzeitig sicherste Möglichkeit, seine Banking-Geschäfte zu erledigen“, sagt Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom. „Dank der Smartphone-Kamera lassen sich zum Beispiel Überweisungen einfach durch das Fotografieren einer Rechnung erstellen. Zugleich kann dank der eingebauten Smartphone-Sicherheitsfunktionen wie etwa dem Fingerabdruckscanner die Nutzerautorisierung bequem und sicher erfolgen.“

Von den Online-Banking-Nutzern, die ein Smartphone oder Tablet einsetzen, greifen 60 Prozent auf die App ihrer eigenen Bank zurück (Vorjahr: 58 Prozent). Die kostenlose App eines Drittanbieters verwenden 9 Prozent (Vorjahr: 6 Prozent), auf eine kostenpflichtige Fremd-App setzen ebenfalls 9 Prozent (Vorjahr: 5 Prozent). Nur noch jeder Vierte (25 Prozent) verwendet keine App, sondern den Internet-Browser auf Smartphone oder Tablet. Vor einem Jahr lag der Anteil mit 31 Prozent noch deutlich höher. Hackl: „Die Banken integrieren verstärkt zusätzliche Funktionen in die Banking-Apps, die eine Nutzung attraktiv machen. Dazu gehören etwa Push-Nachrichten, wenn die Kreditkarte belastet wird, ebenso wie Treueprogramme.“

 

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Rechtzeitige Umsetzung in engem Zeitrahmen große Herausforderung für Branche

 

In der Bankenbranche gibt es ein klares Bekenntnis für einen grünen Wandel. Rund sechs von zehn Instituten beschäftigen sich bereits intensiv mit der neuen EU-Taxonomie oder berücksichtigen das Thema in ihrer Strategie. Und in jedem dritten Institut sind die Umwelt-Richtlinien in der Beobachtungs- und Analysephase. Damit haben mehr als 90 Prozent das grüne Regelwerk auf ihrer Watchlist. Mit dem neuen Klassifikationssystem verbinden die Banken auch wirtschaftliche Hoffnungen. Allerdings stellt die rechtzeitige Umsetzung die Branche vor Herausforderungen. Das sind Ergebnisse der Studie “EU-Taxonomie: Regeln für die grüne Zukunft”, die von der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro gemeinsam mit der VÖB-Service GmbH durchgeführt wurde.

“Die Mehrheit der Banken bekennt sich zum grünen Wandel und will die Chancen aus diesem Regulierungsprojekt nutzen”, sagt Cofinpro-Vorstand Gerald Prior. “Mit der Taxonomie gibt die Europäische Union einen festen Rahmen vor, um Kapitalströme in umweltfreundliche Bahnen zu lenken und das Wirtschaftsleben nachhaltiger zu gestalten. Der Regulierer setzt dafür auch einen zeitlichen Rahmen: Ende 2021 muss Phase 1 dieses verbindlichen Klassifikationssystems umgesetzt sein.”

Der Zeitrahmen zwingt zu schnellem Handeln. Nur jeder zehnte Studienteilnehmer geht davon aus, dass die Taxonomie-Verordnung im ersten Schritt innerhalb eines halben Jahres umgesetzt werden kann, 41 Prozent avisieren einen Zeitraum von zwölf Monaten. Rund die Hälfte rechnet also damit, in Terminschwierigkeiten zu geraten.

Die Effekte aus der Taxonomie-Umsetzung bewerten die Studienteilnehmer mehrheitlich optimistisch. Neben dem erwarteten Imagegewinn für die Institute werden auch neue Kundengruppen und die Entwicklung innovativer Finanzprodukte genannt, die wiederrum zu einer Absatzsteigerung sowohl im Kredit- wie auch im Wertpapierbereich führen sollte. Die EU-Taxonomie steht damit auch im Einklang mit wirtschaftlichen Hoffnungen: Zwei von drei Banken glauben, dass sich die neue Verordnung positiv auf ihr Geschäftsmodell auswirken wird. Ein strategisches Potenzial für ihr Institut erkennen 72 Prozent der Befragten.

Die EU strebt mit der Taxonomie unter anderem verbindliche Standards und ein Ende des sogenannten Greenwashings an. Bezüglich der Standards sind sich die Studienteilnehmer einig: 85 Prozent gehen davon aus, dass für die Finanzierung grüner Projekte bzw. Unternehmen oder die Ausgabe von Green Bonds künftig einheitliche Regeln anwendbar sind. Beim Thema Greenwashing herrscht hingegen Skepsis. Mehr als jeder zweite Experte glaubt, dass auch in Zukunft Unternehmen sich oder ihre Produkte mit einem grünen Image schmücken können, obwohl dies nicht gerechtfertigt ist. Ein positiver Impact wird trotzdem erwartet: Drei von vier gehen davon aus, dass dank der EU-Taxonomie Kapitalströme in nachhaltige Aktivitäten gelenkt werden.

“Dem Finanzsektor wird bei den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu Recht eine Schlüsselrolle zugeschrieben. Banken und Investoren haben mit der bewussten und zielgerichteten Steuerung von Geldströmen einen enormen Einfluss auf die nachhaltige Transformation der Gesamtwirtschaft und vieler gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Kernstück des EU-Aktionsplans für Nachhaltigkeit ist die Etablierung eines einheitlichen Klassifikationssystems, um den Grad der ökologischen Nachhaltigkeit einer Investition messen zu können”, sagt Dr. Stefan Hirschmann, Mitglied der Geschäftsleitung der VÖB-Service GmbH. Der Bankenexperte rät zu einer zeitnahen Umsetzung der Anforderungen, da “die Taxonomie schrittweise in die EU-Rechtsvorschriften integriert wird. Eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Regularie ist deshalb unumgänglich.”

Die Cofinpro-Studie “EU-Taxonomie: Regeln für die grüne Zukunft” wurde im November 2020 gemeinsam mit der der VÖB-Service GmbH durchgeführt. 158 Experten von Finanzdienstleistern, mehr als die Hälfte davon Führungskräfte, nahmen an der Umfrage teil. Die komplette Studie steht hier zum Download bereit: www.cofinpro.de/medien/studie/eu-taxonomie

 

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Schnelle, effiziente und sichere Transaktion mittels StellarBlockchain

 

Die unabhängige Privatbank M.M.Warburg & CO hat sich als exklusiver Investor an einer neuartigen Transaktion einer digitalen Schuldverschreibung über die Blockchain beteiligt. Emittiert wurde sie vom Dax-Konzern Vonovia SE über den digitalen Marktplatz firstwire. Das Transaktionsvolumen beträgt 20 Mio. EUR und die Laufzeit drei Jahre. Die digitale Umsetzung über die StellarBlockchain ermöglicht eine schnelle, effiziente und zugleich sichere Abwicklung in Echtzeit.

“Bei der traditionellen Umsetzung einer solchen Transaktion ist der manuelle Aufwand extrem hoch. Durch die StellarBlockchain-Technologie lässt sich der Vermögenswert innerhalb von Sekunden übertragen. Das minimiert das operationelle Risiko und steigert die Effizienz”, sagt Sascha Schmidt, Leiter FX und Fixed Income von M.M.Warburg & CO. Diese Vorteile machen es für Investoren besonders attraktiv und interessant, in blockchainbasierte Transaktionen zu investieren. Schmidt: “Wir erwarten in naher Zukunft eine deutlich steigende Anzahl von ähnlichen Emissionen renommierter Unternehmen. Wir werden derartige Transaktionen institutionellen Investoren näherbringen.”

“Die Tokenisierung wird das Angebot von Finanzprodukten und -services erheblich erweitern und strukturell verändern”, sagt Joachim Olearius, Sprecher der Partner der Warburg Bank. “Wir freuen uns, diese Transaktion mit einem erfahrenen Emittenten erfolgreich durchgeführt zu haben. Sie unterstreicht die Innovationskraft unserer Bank.”

Die Transaktion ist ein Novum am Kapitalmarkt: Vonovia kreierte die Tokens eigenständig über das Kölner Unternehmen firstwire. Der Online-Marktplatz ermöglicht es Emittenten und Investoren, Transaktionen unmittelbar und in Echtzeit abzuschließen. Damit hält die Tokenisierung nun auch Einzug in den institutionellen Kapitalmarkt und dürfte sich dort aufgrund der deutlichen Effizienzgewinne etablieren.

“Auch für Unternehmen, die Liquidität aufnehmen wollen, ergeben sich entscheidende Vorteile”, betont Helene von Roeder, Finanzvorständin von Vonovia: “Durch derartige innovative Transaktionen können wir uns schneller, einfacher und günstiger finanzieren.” Das Unternehmen ist seit Jahren erfolgreich am Kapitalmarkt aktiv und nutzt für seine Finanzierung eine breite Palette an Instrumenten. “Wir wollen die neue Technologie ausprobieren, um Erfahrungen zu sammeln”, sagt von Roeder. “Wir können uns gut vorstellen, dass diese in Zukunft eine bedeutsame Rolle im Kapitalmarkt einnehmen wird. Emissionen sind transparent und in Echtzeit nachvollziehbar, was einen professionellen Transaktionsstandard garantiert. Zudem können wir dadurch global neue Investoren ansprechen.”

 

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M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA, Ferdinandstraße 75, 20095 Hamburg, Tel: +49 40 3282-0, www.mmwarburg.com

Kontinuierlicher Ergebnisrückgang trotz Wachstum der betreuten Vermögen / Angemessenes Pricing als größte Hürde für positive Trendwende

 

Deutschlands Private-Banking-Anbieter verdienen mit ihren wohlhabenden Kunden in den Geschäftsfeldern Private Banking und Wealth Management immer weniger Geld. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Strategie- und Managementberatung zeb. So ist das Ergebnis von zehn beispielhaften deutschen Privatbanken in diesen Segmenten in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 7,4 Prozent jährlich von 221 Millionen Euro (2015) auf 162 Millionen Euro (2019) gesunken. Gleichzeitig sind die betreuten Vermögen (Assets unter Management) um ca. 12,4% jährlich von 193 Milliarden Euro (2015) auf zuletzt 308 Milliarden Euro (2019) gestiegen. Die Gewinnmarge fiel in diesem Zeitraum von 11 auf 5 Basispunkte. Deutschland bildet damit das Schlusslicht im Vergleich zu Instituten in Österreich und der Schweiz, wo die Anbieter ihre Gewinnmargen zwischen 2015 und 2019 von durchschnittlich 16 auf 22 Basispunkte zu steigern vermochten.

Studienautor und zeb-Partner Axel Sarnitz führt aus: “Der Private-Banking-Markt in Deutschland konnte den starken Zufluss von Kundenvermögen in den vergangenen Jahren nicht in Erträge ummünzen. Die größte Herausforderung besteht jetzt darin, im intensiven Wettbewerb mit anderen Anbietern angemessene Preise durchzusetzen und die Erträge zu steigern. Rigorose Kostensenkungen wären eine mögliche Alternative. Allerdings sind anspruchsvolle Kunden angesichts komplexer Anlageszenarien durchaus bereit, für erkannten Mehrwert mehr zu zahlen. Das sollten die Institute nutzen und eine umfassende, hochwertige Betreuung durch bestens ausgebildete Berater anbieten.”

Für die Studie hat zeb, spezialisiert auf die Beratung der europäischen Finanz- und Versicherungswirtschaft, den Private-Banking-Markt in Deutschland aktuell zum vierten Mal unter die Lupe genommen und dafür beispielhaft zehn traditionelle Privatbanken mit einem Volumen von 308 Milliarden Euro Assets under Management (AuM) analysiert. Dies entspricht etwa einem Viertel des deutschen Gesamtmarktes. Bei den Banken handelt es sich um eigenständige Häuser sowie Institute, die zu großen Banken oder Bankengruppen gehören. Ergänzt wurde die Analyse durch Gespräche mit Entscheidungsträgern sowie um zeb-Endkundeninterviews. Das untersuchte Segment Wealth-Management umfasste Kunden mit liquiden Vermögen von mehr als 3 Millionen Euro (68.700 Haushalte), das Segment Private-Banking Kunden mit liquiden Vermögen von 500.000 bis 3.000.000 Millionen Euro (582.000 Haushalte).

Wie Private-Banking Anbieter Digitalisierung verstehen

Im Detail ergab die vierte Private Banking Study von zeb, dass viele Anbieter die digitale Transformation überwiegend mit Prozessautomatisierung oder digitalen Tools in Verbindung bringen. Digitalisierung erfasst aber mehr, wie etwa die Förderung des kulturellen Wandels oder die Stärkung digitaler Skills bei Mitarbeitern. Zudem lassen sich bereits erprobte digitale Konzepte aus dem Retail-Banking nicht 1:1 übertragen. Die Studie zeigte, ein zukunftsfähiges Private Banking benötigt eigenständige digitale Ansätze, die das Geschäftsmodell weitaus mehr auf die besonders vermögende Kundenzielgruppe zuschneiden.

Frühzeitig auf die Erben zugehen

In den zehn Jahren zwischen 2015 und 2024 werden Deutsche 1,4 Billionen Euro Geldvermögen vererben. Hier liegt ein großes Potenzial für deutsche Private-Banking-Anbieter. Die Anforderungen der Erben unterscheiden sich allerdings stark von denen der älteren Generation. Die Jüngeren erwarten vor allem digitale Nähe, persönliche Kontakte treten in den Hintergrund. Für viele Private-Banking-Anbieter bedeutet dies eine große Herausforderung. Vor diesem Hintergrund zeigte die Studie z.B., dass es am zielführendsten ist, möglichst früh auf die Erben zuzugehen und dadurch einen erfolgreichen Vermögensübergang zu ermöglichen.

Preise für eigene Dienstleistungen angemessen setzen

Die aktuelle Untersuchung bestätigte zudem, dass die Zahlungsbereitschaft der Private-Banking-Kunden ungebrochen hoch ist. Ihnen geht es um eine gute, vertrauensvolle und offene Beziehung zu ihrem Berater sowie den Ausbau des eigenen Netzwerks. Berater sollten sich vor Augen führen, dass Private-Banking-Kunden oft Unternehmer sind. Gerade sie wissen, dass eine gute Leistung einen entsprechenden Preis erfordert – ein zu geringer Preis kann ggf. sogar negativ wirken. Wird der Kunde hier intelligent abgeholt, ließe sich die Ergebnismarge nach Ansicht der Studienautoren mittelfristig um 8 bis 10 Basispunkte steigern.

Wertpapiere sind nicht das Maß aller Dinge

Traditionell fokussieren die deutschen Privatbanken stark auf Wertpapieranlagen. Aktuell liegt die durchschnittliche Performance aktiver Fonds von den in der Studie untersuchten Instituten mit jährlich 0,3 Prozent unter der Benchmark globaler und europäischer ETFs (3,1 Prozent pro Jahr). Gleiches gilt für die Kosten mit 1,7 Prozent jährlich im Verhältnis zur erzielten Rendite. Private-Banking-Anbieter können hier ansetzen und ihr Asset Management relativ schnell mit gezielten Maßnahmen optimieren, um wettbewerbsfähiger zu werden.

Studienautorin Kathrin Nadenau ergänzt: “Geldanlagen spielen eher eine untergeordnete Rolle für Private-Banking-Kunden, da sie im Durchschnitt gerade einmal 15 Prozent des Bruttovermögens betreffen. Es lohnt sich, das Blickfeld zu erweitern, etwa auf Immobilien, da diese im Schnitt 43 Prozent des Vermögens von Private-Banking-Kunden ausmachen.”

Trend zur Nachhaltigkeit aufgreifen

In den letzten Jahren ist das Volumen nachhaltiger Fonds im EU-Schnitt jährlich um 12 Prozent gestiegen. Zu den Käufern nachhaltiger Geldanlagen zählen sowohl professionelle Anleger, als auch Privatkunden. Hier können Private-Banking-Anbieter mit fundierter Beratung ansetzen. Darüber hinaus eignen sich ESG-Investments, um sich vom Mitwettbewerb abzusetzen. Insgesamt bietet gerade diese Nische ein hohes Ertragspotenzial, da viele vermögende Kunden bereit sind, für anspruchsvolle ESG-Produkte ganz bewusst mehr zu zahlen.

Studienautor und zeb-Senior Manager Markus Bräckle bemerkt abschließend: “Veränderte Rahmenbedingungen durch COVID-19 bieten Private-Banking-Anbietern die Möglichkeit, noch enger auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Sie sollten diese Chance nutzen und den Prozess der strategischen Positionierung im Segment der vermögenden Bankkunden mit einem Bündel konkreter Maßnahmen anstoßen.”

 

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Abschreibung auf den Goodwill hat keine Auswirkung auf regulatorisches Eigenkapital

 

Manfred Knof: „Nach dieser bilanziellen Maßnahme sehen wir uns gut für den weiteren Weg gerüstet. Unser Ziel ist es, die Bank nachhaltig profitabler zu machen.“

Bettina Orlopp: “Mit der Erhöhung der Risikovorsorge reagieren wir auf die anhaltende Corona-Pandemie und sind für die weiteren Entwicklungen in diesem Jahr gut vorbereitet.“

Die Commerzbank erwartet aufgrund verschlechterter Marktparameter, unter anderem wegen des Zinsniveaus der Eurozone und in Polen, dass der bestehende Goodwill in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro vollständig abgeschrieben wird. Die veränderten Marktparameter, die zur Abschreibung des bestehenden Goodwills führen, werden sich zudem negativ auf die Bewertung der latenten aktiven Steuerposition auswirken.

Die erforderliche Abschreibung des Goodwills hat keine Auswirkungen auf die Eigenkapitalquote, die weiterhin zum Jahresende 2020 bei rund 13 % erwartet wird.

Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank erklärte: „Nach dieser bilanziellen Maßnahme sehen wir uns gut für den weiteren Weg gerüstet. Unser Ziel ist es, die Bank nachhaltig profitabler zu machen.“

Zudem erwartet die Bank für das Geschäftsjahr 2020 ein Risikoergebnis von mindestens minus 1,7 Milliarden Euro. Darin sind bereits rund 500 Millionen Euro zusätzliche Vorsorge („Top-Level-Adjustment“) für im Jahr 2021 zu erwartende Corona-bedingte Sachverhalte enthalten. Die Bank antizipiert mit dem höheren Risikoergebnis auch die derzeit erwarteten Auswirkungen des zweiten Lockdowns.

„Mit der Erhöhung der Risikovorsorge reagieren wir auf die anhaltende Corona-Pandemie und sind für die weiteren Entwicklungen in diesem Jahr gut vorbereitet“, sagte Bettina Orlopp.

 

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Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 60311 Frankfurt am Main, Tel: 069 1 36 20, www.commerzbank.de

Börse Stuttgart setzt 111,4 Milliarden Euro um

 

Die Börse Stuttgart blickt auf ein außergewöhnliches Jahr zurück: “Wegen der Corona-Pandemie war 2020 für uns sehr herausfordernd, aber mit Blick auf die Handelsumsätze auch herausragend”, sagt Dr. Michael Völter, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V. “Unsere Handelsexperten und IT-Systeme haben alle Belastungen ohne Probleme bewältigt. Auch in Phasen extremer Volatilität lief der Handel reibungslos und stabil.”

Die starken Marktbewegungen des Jahres spiegeln sich im Handelsvolumen an der Börse Stuttgart wieder. Der voraussichtliche Umsatz nach Orderbuchstatistik im Jahr 2020 beträgt – mit einer Hochrechnung für die letzten drei Handelstage des Dezembers – rund 111,4 Milliarden Euro. Damit liegt der Umsatz an Deutschlands Privatanlegerbörse über alle Anlageklassen hinweg rund 63 Prozent über dem Vorjahresniveau und erreicht den höchsten Stand seit 2008.

Im Handel mit Aktien und Exchange-Traded Products (ETPs) wird die Börse Stuttgart 2020 neue Umsatzrekorde erzielen. Bei Aktien steigt das Handelsvolumen gegenüber dem Vorjahr um rund 99 Prozent auf rund 29,2 Milliarden Euro, bei ETPs um rund 83 Prozent auf rund 21,9 Milliarden Euro. Starke Zuwächse gibt es aufgrund der hohen Volatilität auch im Handel mit verbrieften Derivaten: Hier steigt der Orderbuchumsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 59 Prozent auf rund 46,1 Milliarden Euro. Mit einem Marktanteil von rund 66 Prozent bleibt die Börse Stuttgart bei verbrieften Derivaten Marktführer im börslichen Handel in Deutschland.

Auch die Angebote der Gruppe Börse Stuttgart zu digitalen Assets haben sich 2020 positiv entwickelt. So erreichte die BISON App für den einfachen und verlässlichen Handel mit Kryptowährungen seit Jahresbeginn ein Handelsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro. Die Zahl der aktiven Nutzer bei BISON stieg 2020 um rund 190 Prozent auf rund 216.000. “Der Wertpapierhandel und das Geschäft rund um digitale Assets sind die zwei Standbeine der Gruppe Börse Stuttgart und bilden gemeinsam ein solides Fundament für die Zukunft. Beide Bereiche haben hohe strategische Bedeutung für uns und werden mit Nachdruck weiter vorangetrieben”, so Völter.

 

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Boerse Stuttgart GmbH, Börsenstraße 4, 70174 Stuttgart, Tel: +49 711 222985-711, Fax: +49 711 222985-55, www.boerse-stuttgart.de

Die Europäische Zentralbank und der Prüfungsverband Deutscher Banken geben grünes Licht:

 

Das Inhaberkontrollverfahren für die Übernahme der AXA Bank durch die Muttergesellschaft der Fondsdepot Bank, einer hundertprozentigen Tochter der DXC Technology, ist abgeschlossen. Der Eigentümerwechsel der AXA Bank findet zum 1. Januar 2021 planmäßig statt.

„Alle Beteiligten haben sehr konstruktiv und kollegial miteinander gearbeitet. Unser Dank gilt insbesondere den Kollegen der AXA,“ beschreibt Sebastian Henrichs, CEO der Fondsdepot Bank, das Verfahren. „Jetzt können wir uns auf die technischen, operativen und vertrieblichen Aspekte der Partnerschaft zwischen AXA Deutschland und der Fondsdepot Bank fokussieren.“

„Mit der Genehmigung zum Inhaberkontrollverfahren ist nun ein erfolgreicher Übergang der AXA Bank in die neue Eigentümerstruktur sichergestellt. Wir freuen uns über diesen Schritt und die zukünftige Kooperation mit der Fondsdepot Bank als starken Partner.“, sagt Dr. Thilo Schumacher, im Vorstand der AXA Konzern AG verantwortlich für das Ressort Personenversicherungen. „Gemeinsam planen wir den strategischen Ausbau der Beratung mit Investmentfonds und der Vermögensverwaltung für unsere Kunden und Vertriebspartner.“

 

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Axa Konzern AG, Versicherungen und Finanzdienstleistungen, Colonia­-Allee 10­20, D­-51067 Köln, Tel: 01803 55 66 22, Fax: +49 ­221­148­21704, www.axa.de