Viele Unternehmen finden keine Nachfolgelösung

Hohes Alter häufigster Grund für Rückzug der Inhabenden – 39 % der Unternehmerschaft ist älter als 60 Jahre

Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland erwägen, ihre Betriebe wegen fehlender Nachfolgelösungen zu schließen. Bis Ende des Jahres 2025 hegen rund 231.000 Inhabende von mittelständischen Unternehmen, die bereits konkret ihren persönlichen Rückzug planen, Stilllegungspläne. Das sind 67.500 mehr als ein Jahr zuvor.

Das sind Ergebnisse einer aktuellen Sonderauswertung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels, das zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 erhoben wurde. Niemals zuvor seit Start des Nachfolge-Monitorings von KfW Research haben so viele mittelständische Unternehmen die Aufgabe ihres Betriebs in Erwägung gezogen. Mittelfristig, binnen drei bis fünf Jahren, ziehen noch einmal rund 310.000 Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits wissen, dass sie aus ihrer Firma ausscheiden, die Schließung in Betracht.

Demgegenüber streben 532.000 der insgesamt 3,84 Mio. mittelständischen Unternehmen in Deutschland bis Ende 2028 die Übergabe an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin an. Damit halten sich die angestrebten Nachfolgen und die geplanten oder für möglich gehaltenen Stilllegungen bis Ende 2028 in etwa die Waage.

Hauptgrund für die Pläne zur Stilllegung ist sehr oft das Alter. Das Durchschnittsalter der mittelständischen Unternehmerschaft liegt bei 54 Jahren. 39 % der Unternehmerschaft ist sogar 60 Jahre oder älter – in der deutschen Gesamtbevölkerung sind das nur rund 30 %. “Die demografische Entwicklung bei den Inhaberinnen und Inhabern im Mittelstand schreitet noch schneller voran als in der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Es zeichnen sich massive Lücken in den Führungsetagen mittelständischer Unternehmen ab”, sagt Dr. Michael Schwartz, Mittelstandsexperte bei KfW Research.

Diejenigen 215.000 Unternehmerinnen und Unternehmer, die kurzfristige Nachfolgepläne bis Ende 2025 haben, sind im Durchschnitt bereits 65,4 Jahre alt. Viele von ihnen haben allerdings noch nicht mit einer Nachfolgesuche begonnen oder sind erst in einem sehr frühen Stadium. Für einige dürfte die Zeit daher zu knapp werden. Es ist davon auszugehen, dass etwa 43.000 Unternehmen ihren Wunsch nach einer kurzfristigen Nachfolgeregelung aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr umsetzen können.

Der Engpass bei der Unternehmensnachfolge ist die zu gering besetzte nachrückende Gründergeneration. In dieser wiederum haben nur wenige Personen Interesse daran, auf bereits bestehende Unternehmensstrukturen zurückzugreifen. Gegenwärtig gibt es jährlich weniger als halb so viele Übernahmegründungen wie Unternehmen mit Nachfolgebestrebungen im Mittelstand.

“Die Problematik der fehlenden Unternehmensnachfolgen im Mittelstand wird sich absehbar verschärfen. Wir benötigen in Deutschland nachhaltig mehr Gründungsbereitschaft. Eine unternehmerische Tätigkeit oder der Karrierepfad in der Leitung eines mittelständischen Unternehmens muss eine selbstverständliche Alternative zum Angestelltenverhältnis sein”, sagt Dr. Michael Schwartz. “Selbstständigkeit muss sichtbarer werden. Dazu gehören beispielsweise Ansätze, bereits in Schulen ein unternehmerisches Mindset zu vermitteln. Auch sollte bei Berufsberatungen der Blick geweitet werden.”

Die Ergebnisse des Nachfolge-Monitors sind abrufbar unter www.kfw.de/fokus

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Banking Pulse von A&M

Die Analyse von Alvarez & Marsal untersucht transatlantische Unterschiede in der Performance von führenden Banken bedingt durch Marktmachtstellung, Skaleneffekte und Regulierung.

Der neue Banking Pulse von Alvarez & Marsal, (A&M) einem international führenden Beratungsunternehmen, zeigt, dass nordamerikanische Banken ihre europäischen Mitbewerber bei der Ertragsgenerierung, mit Netto-Zinsmarge (NIM) von 1,8 % im Vergleich zu nur 1,2 % bei europäischen Finanzinstituten überholen. Auch die Nettoeinnahmen aus Gebühren und Provisionen liegen in Nordamerika um 60 Basispunkte höher. Dadurch erzielen nordamerikanische Banken 50 % mehr Einkünfte aus Bankendienstleistungen als ihre europäischen Pendants.

Der Bericht zeigt, dass nordamerikanische Banken die europäischen Institute in Bezug auf Umsatz und Geschäftseffizienz deutlich übertreffen, während europäische Banken durch strengere Kostensenkungsmaßnahmen nach der Finanzkrise in der Kosten-Ertrags-Effizienz führend sind. Sie weisen eine durchschnittliche Kosten-Ertrags-Quote von 55 % auf und übertreffen damit die 62 % der US-Banken.

Die Gesamtrentabilität ist vergleichbar: Nordamerikanische Banken erzielen eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 11,9 % im Vergleich zu 11,3 % bei europäischen Banken. Dennoch bleibt die Bewertungslücke groß: Nordamerikanische Banken werden mit dem 1,4-fachen des Buchwerts gehandelt, während europäische Finanzinstitute mit dem niedrigeren Faktor von 0,9 hinterherhinken. Dies liegt an einem höheren Vertrauen der Investoren in die Nachhaltigkeit der Erträge nordamerikanischer Banken sowie an den regulatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa.

Der aktuelle Banking Pulse stellt außerdem fest, dass europäische Banken über eine stärkere Kapitalbasis verfügen, mit einer durchschnittlichen CET1-Quote von 14,5 % im Vergleich zu 13 % in Nordamerika. Dies ist bedingt durch strengere regulatorische Anforderungen und eine geringere Ausschüttungsfähigkeit der Erträge bei europäischen Banken. Die MREL-Quoten nordamerikanischer Banken liegen mit 30 % um 6 % unter denen europäischer Banken.

Die Ergebnisse unterstreichen grundlegende Unterschiede in Struktur und Prioritäten der Banken auf beiden Seiten des Atlantiks:

Regulatorisches Umfeld: Nordamerikanische Banken arbeiten mit kapitalärmeren Modellen und größerer Flexibilität bei der Renditegenerierung, während europäische Banken strengeren Kapitalanforderungen und regulatorischen Kosten ausgesetzt sind.

Marktstruktur: Breitere Kreditspannen und höhere Gebühren in Nordamerika tragen zu höheren Einnahmen bei, während europäische Banken mit geringeren Margen aufgrund niedrigerer Zinssätze und weniger Provisionsspielraum kämpfen.

Effizienzinitiativen: Europäische Banken haben bedeutende Fortschritte bei der Straffung ihrer Abläufe gemacht, indem sie digitale Transformation nutzen, um Altlasten zu kompensieren, und ihre Belegschaft reduzieren.

Niko von Tippelskirch, Managing Director und Leiter Financial Services Deutschland bei Alvarez & Marsal, kommentiert: “Nordamerikanische Banken machen 64 % der gesamten Marktkapitalisierung aus, während europäische Banken nur 36 % repräsentieren. Diese erhebliche Bewertungsdiskrepanz wird durch strukturelle Marktmacht, Skaleneffekte und regulatorische Unterschiede erklärt. Wir erwarten eine Zunahme von M&A-Aktivitäten bei großen europäischen Banken, um Skaleneffekte zu erhöhen.”

Der A&M35 Global Banking Pulse

Dieser erste A&M35 Global Banking Pulse bewertet die Leistung von Banken in fünf Kategorien: Wachstum, Ertrag, Effizienz, Widerstandsfähigkeit und Marktwertschöpfung. Der Bericht bietet eine vergleichende Analyse der Leistung der 35 führenden Banken in Nordamerika und Europa, um Trends und Erkenntnisse zu ermitteln, die die Zukunft des Bankensektors bestimmen.

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Jahresrückblick 2024: Deutsche bleiben optimistisch

Für 68 Prozent der Deutschen lief es 2024 finanziell “gut” oder zumindest “teilweise gut”

Tagesgeld, Festgeld und Wertpapiere gewinnen 2024 weiter an Bedeutung

Junge Generation ist besonders anlagefreudig und risikoaffin

Das Jahr 2024 war für Deutschland ein von Krisen geprägtes Jahr. Die Wirtschaft schien im zweiten Rezessionsjahr wie gelähmt. Doch wie lief es finanziell für die Einzelnen? Überraschend positiv – dies ergab eine repräsentative Umfrage der norisbank. Die meisten Deutschen blicken recht zufrieden auf das Jahr 2024 zurück und setzen damit den leichten Aufwärtstrend des Vorjahres fort. Doch während die Gutverdienenden diese Entwicklung vorantreiben, treten die einkommensschwächeren Haushalte auf der Stelle. Dennoch ist in der Bevölkerung eine gewisse Aufbruchstimmung zu spüren – die Hoffnung auf bessere Zeiten ist groß.

Trotz der enttäuschenden Entwicklung der Wirtschaft in den zurückliegenden Monaten deuten die Ergebnisse der aktuellen norisbank Umfrage auf eine finanzielle Entspannung hin: 68 Prozent der Befragten sind mit ihrem Finanzjahr 2024 zufrieden und bewerten es als “gut” oder immerhin “teilweise gut”. Dies ist ein Anstieg um 6,9 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023. Damit setzt sich der Aufwärtstrend nach einem Tiefpunkt im Jahr 2022 fort (2023: 61,1 Prozent; 2022: 58,8 Prozent; 2021: 71,3 Prozent; 2020: 66,9 Prozent).

Die finanzielle Zufriedenheit der Deutschen wächst: flächendeckend

Egal, in welche Region man schaut: Die Deutschen sind heute zufriedener mit ihrer finanziellen Lage als im Vorjahr. Die drei größten Aufsteiger 2024: In der Region Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt stieg der Anteil der Zufriedenen, für die das Jahr finanziell gut oder zumindest teilweise gut lief, um satte 14,1 Prozentpunkte auf 71,9 Prozent. In Bayern stieg das Niveau erneut um 10,2 Punkte auf 74,3 Prozent, und in der Region Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland um 8,2 Prozentpunkte auf 71 Prozent.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen demografischen Gruppen. 73 Prozent der 40- bis 49-Jährigen bewerteten das Jahr 2024 als finanziell gut oder teilweise gut, was einer Steigerung um 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In den jüngeren Altersgruppen bis 39 Jahre bleibt die Lage mit 73 Prozent auf hohem Niveau stabil. Demgegenüber sind nur 63,7 Prozent der über 50-Jährigen zufrieden.

Noch signifikanter ist die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern: Während 73,9 Prozent der Männer ihre finanzielle Situation im Jahr 2024 positiv bewerteten, gaben dies nur 61,7 Prozent der Frauen an. Im Vergleich zum Jahr 2023 hat sich diese Kluft sogar noch vergrößert, was auf sich verschärfende Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in der Einkommenssituation hindeutet.

Aber was waren die Hauptgründe der Deutschen, positiv auf ihr Finanzjahr 2024 zu blicken? Die norisbank Studie ergab: 26,2 Prozent der Zufriedenen haben sich einfach weniger gegönnt, 22,9 Prozent konnten aufgrund eines neuen Jobs oder einer Erbschaft ihr Jahreseinkommen steigern und immerhin 22,3 Prozent haben bewusst auf Reisen und Konsum verzichtet, auch um die Umwelt zu schonen. 19,9 Prozent haben Geld in Form von Tages-, Festgeld oder Wertpapieren angelegt – im Vergleich zum Vorjahr ein weiterer Anstieg um 3,7 Prozentpunkte (2023: 16,2 Prozent).

Im Fokus der Krisen: Einkommensschwächere Haushalte stark unter Druck

Doch während die meisten Deutschen positiv auf ihr Finanzjahr 2024 zurückblicken, gibt es auch eine Kehrseite. Vor allem Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 2.500 Euro pro Monat stehen unter Druck. Fast die Hälfte dieser Gruppe (47,3 Prozent) bewertet das vergangene Jahr als finanziell schwierig und gibt zu: “Mein Jahr ist aus finanzieller Sicht nicht gut gelaufen”. Immerhin bedeutet dies eine leichte Verbesserung gegenüber den Vorjahren (2023: 49,1 Prozent; 2022: 50,2 Prozent).

Grund für die schlechte finanzielle Lage war für 48,7 Prozent der Befragten die hohe Inflation. Für 39,2 Prozent führten die steigenden Energiekosten zu Belastungen. Besorgniserregend ist, dass ein weiterer Einflussfaktor stark an Bedeutung gewann: sinkendes Einkommen aufgrund von Arbeitslosigkeit, Jobwechsel oder Renteneintritt. Diesen Grund nannten 21,7 Prozent der Deutschen, für die es 2024 finanziell nicht gut lief – ein signifikanter Anstieg um 5,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. “Diese Entwicklung zeigt deutlich, wie sich die schwache Konjunktur und die seit zwei Jahren gestiegenen Arbeitslosenzahlen auswirken. Immer mehr Menschen waren 2024 mit sinkendem Einkommen bei gleichzeitig steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert”, erläutert Thomas Brosch, Geschäftsführer der norisbank.

Geldanlage anpassen? Manche sagen “Stopp”, manche “Go!”

Bemerkenswert ist: Fast 73,3 Prozent der Deutschen verfügten 2024 über eine oder mehrere Geldanlagen. Viele verfolgten das konkrete Ziel, durch ihre Anlage einen Inflationsausgleich zu erreichen: Dies gaben 13,6 Prozent der Befragten an, ähnlich wie im Vorjahr (2023: 15 Prozent). Für diese strategischen Anleger:innen gewannen Aktien, ETFs und Fondssparpläne deutlich an Attraktivität: ein Anstieg um 6,3 Prozentpunkte auf 67,1 Prozent. Auch sichere Anlagen wie Tagesgeld (48,3 Prozent) und Festgeld (31,5 Prozent) waren gefragt und stiegen erneut um 10,3 bzw. 5,6 Prozentpunkte.

Doch insgesamt agierten die Deutschen 2024 in Bezug auf Geldanlagen eher zurückhaltend. Laut der norisbank Umfrage gehörten 50,6 Prozent der Befragten zum Team “Stopp” – sie änderten ihre Anlagestrategie im Vergleich zum Vorjahr nicht. Im Gegensatz dazu scheint die andere Hälfte der Deutschen immerhin offen für neue Ansätze zu sein. Allerdings waren nur wenige als Vorreiter im Team “Go” aktiv: 10,5 Prozent investierten verstärkt in risikoarme Anlagen, 6,4 Prozent wagten sich an risikoreichere Investments und 5,8 Prozent entschieden sich für nachhaltige Anlagen. Besonders auffällig ist das Engagement der jungen Generation unter 30 Jahren, die weit überdurchschnittlich aktiv ist: 18,5 Prozent investierten in risikoarme Anlagen, 12,5 Prozent in risikoreiche Investments und sogar 15,3 Prozent in nachhaltige Anlagen. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderung für viele Menschen, eine Balance zwischen Stabilität und Wachstumschancen zu finden. Stopp oder Go? Gerade in turbulenten Zeiten eine schwierige Entscheidung.

“Im Jahr 2024 waren klassische Sparformen wie Tages- und Festgeld besonders beliebt. Das zeigt, dass die Deutschen in unsicheren Zeiten nach sicheren Häfen suchen”, so Thomas Brosch. “Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden vor allem Stabilität, aber auch Wachstumschancen aufzeigen. Unser Ziel ist es, sie finanziell widerstandsfähiger zu machen und sie auf ihrem Weg in eine solide finanzielle Zukunft zu begleiten.”

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Die deutschen Genossenschaftsbanken haben im Geschäftsjahr 2024 ihren Wachstumskurs im Kreditgeschäft fortgesetzt.

Das Volumen aller von den 672 Volksbanken und Raiffeisenbanken ausgegebenen Kredite stieg um 19 Milliarden Euro oder 2,4 Prozent auf knapp 800 Milliarden Euro.

Erfreulich ist dabei die Entwicklung im Bereich der privaten Wohnimmobilienkredite. Diese wuchsen auf 332 Milliarden Euro – ein Plus von 6 Milliarden Euro oder 2 Prozent. Daten zum Neugeschäft in diesem Bereich zeigen zudem ein zweistelliges Wachstum und weisen auf eine Belebung am Wohnimmobilienmarkt hin. Im Vergleich zum Vorjahr stieg einer Stichprobe von Genossenschaftsbanken zufolge das Neugeschäft um 16,6 Prozent. Dabei war das zweite Quartal 2024 das stärkste seit Beginn der Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank Mitte 2022, die Neugeschäftsvolumina liegen allerdings weiterhin deutlich niedriger als während der Niedrigzinsphase.

“Angesichts der anhaltend schwachen deutschen Konjunktur ist das Wachstum unseres Kreditgeschäftes bemerkenswert und gleichzeitig eine Bestätigung der wichtigen Rolle der Genossenschaftsbanken”, sagt Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). “In einem Jahr vielfältiger Herausforderungen standen die Genossenschaftsbanken nicht nur als verlässlicher Finanzpartner bereit, sie haben auch aktiv dazu beigetragen, die Wohnträume vieler Menschen in Deutschland zu begleiten”, so Kolak weiter. Für das laufende Jahr sind verlässliche Rahmenbedingungen und ein politischer Aufbruch nach der Bundestagswahl unabdingbar. “Deutschland steht vor großen Aufgaben, die wir nur im engen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Banken bewältigen können”, mahnt die BVR-Präsidentin.

Aufgeschlüsselt nach Privat- und Firmenkunden stellt sich das Kreditgeschäft 2024 wie folgt dar: Privatkundenkredite nahmen insgesamt voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 369 Milliarden Euro zu, während Firmenkundenkredite (einschließlich der sonstigen Kundenkredite) um 3,1 Prozent auf 427 Milliarden Euro zulegten.

Die Zahl der Genossenschaftsbanken ist im Berichtszeitraum von 697auf 672 zurückgegangen.

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Etwa ein Drittel der mittelständischen Unternehmen plant in den kommenden drei bis fünf Jahren einen Führungswechsel.

Doch die Suche nach Nachfolgern gestaltet sich zunehmend schwierig. Die Lust aufs Unternehmertum schwindet, immer weniger Menschen wollen ein eigenes Unternehmen führen. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter der Eigentümergeneration weiter an. Demografische Entwicklungen verschärfen diese Herausforderungen. Dies zeigt die aktuelle Diagnose Mittelstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).

Das durchschnittliche Alter bei einer Unternehmensübergabe liegt bei 64 Jahren – diese „Altersgrenze“ haben viele Inhaber bereits fast erreicht. Rund 1,2 Millionen Unternehmensinhaber und -inhaberinnen in Deutschland sind heute 60 Jahre oder älter – das ist etwa jeder Dritte. Nach den geburtenstarken „Babyboomern“ folgen kleinere Jahrgänge. In der Folge wächst die Anzahl der Übergabewilligen, während die Zahl der potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolger sinkt.

Bürokratie und Fachkräftemangel bleiben weiterhin große Hürden für den Mittelstand. Dazu kommen die vergleichsweise anhaltend hohen Kosten für Rohstoffe, Energie und Lebensmittel. „Das stetig sinkende Interesse am Unternehmertum – selbst in den Unternehmensfamilien – ist besorgniserregend“, so DSGV-Präsident Ulrich Reuter. „Das erschwert die Nachfolgeregelung erheblich und bedroht die Zukunft vieler Betriebe.“

Obwohl 90 Prozent der deutschen Unternehmen Familienbetriebe sind, planen nur 36 Prozent der Inhaber, ihr Unternehmen innerhalb der Familie zu übergeben. Häufiger steht der Verkauf an einen externen Käufer im Raum. Ein zentraler Grund: Es fehlt oft an einer klaren Nachfolgestrategie.

Hier setzen die Sparkassen an. „Unsere Institute sind seit jeher enge Partner des Mittelstands und können gezielt Unterstützung bieten. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dabei ist das umfassende Verbund-Knowhow innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe“, so Reuter.

Dazu zählen erfahrene Nachfolgeexpertinnen und -experten vor Ort, die die Unternehmerinnen und Unternehmer persönlich durch herausfordernde Phasen begleiten. Außerdem unterstützen Sparkassen durch Plattformen, Netzwerke sowie eine aktive Vernetzung, um Übergabewillige und potenzielle Nachfolger zusammenzubringen. https://www.dsgv.de/sparkassen-finanzgruppe/publikationen/20241120_Diagnose_Mittelstand_2024.html

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Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., Charlottenstrasse 47, 10117 Berlin, Tel: 030 20 22 50, www.dsgv.de

Die Triodos Bank freut sich über zwei der renommiertesten Auszeichnungen für Nachhaltigkeit.

Alle sieben der über die Triodos Bank in Deutschland angebotenen Impactfonds von Triodos Investment Management wurden auch in diesem Jahr mit der höchsten Stufe des anerkannten Siegels des Branchenverbands Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ausgezeichnet. So, wie bekannte Bio-Gütesiegel aus dem Lebensmittelbereich für einfache Wiedererkennbarkeit nachhaltiger Produkte sorgen, ist das FNG-Siegel seit 2015 eine wichtige Orientierungshilfe für Finanzprodukte.

Die Triodos Bank Deutschland hatte den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 in der Kategorie Kreditinstitute gewonnen, was bereits am 4. November bekannt gegeben wurde und konnte sich gegen sämtliche der rund 1400 deutschen Wettbewerber durchsetzen. Am 28. November erfolgte in Düsseldorf die Prämierung. Im Rahmen einer feierlichen Gala mit 1.200 Gästen wurde sie zusammen mit 100 Vorreitern der deutschen Wirtschaft prämiert, die in ihren jeweiligen Branchen wegweisend zur nachhaltigen Transformation beitragen. Der Finanzsektor sei ein entscheidender Treiber, so die Initiatoren. Finanzierungen, die Klima und Umwelt schädigten oder Menschenrechte verletzten, müssten beendet werden und impactstarke Projekte vorgezogen werden. Zur Übergabe der Preise hatte der Initiator Menschen eingeladen, die sich durch langjähriges, erfolgreiches Engagement für die nachhaltige Transformation auszeichnen, darunter WWF-Vorständin Heike Vesper, Klimaforscher Mojib Latif, stellv. DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks, Meteorologe Carsten Schwanke sowie die Moderatoren Ralph Caspers, Judith Rakers und Dirk Steffens.

Die Triodos Bank ist Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Gegründet 1980, hat sie mittlerweile etwa 750.000 Kunden, die sich darauf verlassen können, dass Triodos ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte finanziert, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Die Bank weist ein Geschäftsvolumen von 23,2 Milliarden Euro aus. Sie beschäftigt 1.851 Mitarbeiter in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland.

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Triodos Bank N.V. Deutschland, Mainzer Landstraße 211, 60326 Frankfurt, Tel: +49 (0)69 7171 9183, www.triodos.de

norisbank Umfrage zeigt: 2024 steigt die Sparquote – inmitten der Wirtschaftsflaute

Globale Sorgen und das Bedürfnis nach Sicherheit steigern die Sparquote

Die junge Generation beeindruckt durch hohe Spardisziplin

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung konnte 2024 kaum finanzielle Polster aufbauen

Das Jahr 2024 ist fast vorbei und Deutschland blickt auf eine Zeit voller wirtschaftlicher Unsicherheiten zurück. Das Zusammenspiel von globalen Sorgen und persönlichem Sicherheitsbedürfnis hat die Deutschen geprägt – und wohl auch das Bewusstsein für die eigenen Finanzen erhöht. Die jüngste repräsentative Umfrage der norisbank zeigt für 2024 einen Anstieg der Sparquoten. Auch wenn inmitten der Wirtschaftsflaute nicht alle Rücklagen bilden konnten, gelang es vielen, ihre finanzielle Situation zu stabilisieren. Dies könnte das erste Zeichen einer Trendwende sein.

Trotz sinkender Inflationsrate mit einem Tiefstwert im September 2024 sorgen hohe Preise dafür, dass die Konsumlaune der Deutschen gebremst ist – das Leben scheint auf Sparflamme zu stehen. Die Wirtschaftsflaute hat das Land fest im Griff. Dennoch zeichnen sich erste Signale einer positiven Wende ab: Die Daten der jüngsten norisbank Umfrage zum Jahreswechsel 2024/2025 zeigen einen erfreulichen Anstieg der Sparquote. Scheinbar konnten viele Deutsche ihre finanzielle Situation in den letzten 12 Monaten stabilisieren oder sogar verbessern. Doch angesichts der unsicheren Zeiten ist es ebenso gut möglich, dass viele Menschen einfach vorsichtiger mit ihren Finanzen umgehen.

Die Zahlen im Detail: Im Jahr 2024 zeigte sich eine Trendwende im Sparverhalten. Der Anteil der Deutschen, die 2024 weniger sparen konnten als im Vorjahr, ist signifikant gesunken – um 8,2 Prozentpunkte (2024: 44,1 Prozent; 2023: 52,3 Prozent; 2022: 52,9 Prozent). Gleichzeitig hat mehr als ein Drittel der Befragten sein Sparniveau beibehalten – ein Anstieg um 6,2 Prozentpunkte (2024: 33,6 Prozent; 2023: 27,4 Prozent; 2022: 23,5 Prozent). Zudem haben 22,3 Prozent sogar mehr gespart als im Vorjahr – immerhin ein Zuwachs um 2,3 Prozentpunkte (2024: 22,3 Prozent; 2023: 20 Prozent; 2022: 23,5 Prozent).

Die große Sparbereitschaft wurde in allen Altersgruppen sichtbar, wobei insbesondere die jüngere Generation eine beeindruckende Dynamik an den Tag legte. Die Sparquote der unter 30-Jährigen verzeichnete einen signifikanten Zuwachs von 7,1 Prozentpunkten: 41,1 Prozent gaben an, im Jahr 2024 mehr gespart zu haben als im Vorjahr (2023: 34 Prozent). In der mittleren Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen blieb die Lage stabil (2024: 27,7 Prozent; 2023: 27,4 Prozent), und bei den über 50-Jährigen stieg der Anteil der verstärkt Sparenden immerhin leicht an: von 13,6 Prozent (2023) auf 14,6 Prozent (2024).

“Die Zahlen unserer aktuellen Umfrage können zwar keinerlei Aussagen über die absolute Höhe der Ersparnisse machen, sondern lediglich Trends im Sparverhalten zeigen. Dennoch lässt sich schlussfolgern, dass die Deutschen insgesamt eine positivere Einstellung zum Sparen entwickelt und ihre finanzielle Resilienz gestärkt haben”, kommentiert Thomas Brosch, Geschäftsführer der norisbank.

Sparen als Schutzschild: Sehnsucht nach Sicherheit in unsicheren Zeiten

Aber was genau bewegte die Deutschen 2024 zum Sparen? Die norisbank Umfrage zeigt spannende Entwicklungen. An erster Stelle stand weiterhin das Bedürfnis nach Sicherheit: Für die Mehrheit der Deutschen war das der Hauptgrund zum Sparen – noch stärker als im Vorjahr (2024: 52,3 Prozent; 2023: 47 Prozent). Globale Krisen (27,2 Prozent) und größere Anschaffungen (26,8 Prozent) entwickelten sich 2024 zu weiteren Sparmotiven. Die Attraktivität der mittlerweile wieder stärker verzinsten Tages- und Festgeldkonten ließ diese als Spargrund auf den dritten Platz vorrücken (2024: 31,5 Prozent; 2023: 26 Prozent), dicht gefolgt von der Aussicht auf lukrative Börseninvestments (2024: 28,5 Prozent; 2023: 27,4).

Doch wie viel Prozent ihres Einkommens konnten die Deutschen eigentlich auf die hohe Kante legen? Die Antworten der Befragten sind teils ermutigend, teils besorgniserregend. Positiv ist, dass 46 Prozent der Deutschen immerhin mehr als 10 Prozent ihres Einkommens sparen konnten. Die jüngeren Altersgruppen bis 40 Jahre erreichten diese Sparquote mehrheitlich (61 Prozent der unter 30-Jährigen und 52,7 Prozent der 30- bis 39-Jährigen), und auch der Anteil der Männer lag mit 51,1 Prozent über dem Durchschnitt. Jedoch haben 32,1 Prozent der Deutschen weniger als 10 Prozent ihres Einkommens gespart. Und noch gravierender: 21,9 Prozent der Bevölkerung konnten 2024 keinen einzigen Euro sparen – das betrifft besonders Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 2.500 (37,8 Prozent) und jede vierte Frau (27,4 Prozent). Heißt im Klartext: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat 2024 kaum finanzielle Rücklagen aufgebaut.

Der Grund dafür ist einfach: Es stand weniger Geld zur Verfügung. Das sagte die Hälfte der Befragten, die 2024 weniger als im Vorjahr sparen konnten (2024: 49,9 Prozent; 2023: 53,7 Prozent). Für ein knappes Drittel waren dringende Angelegenheiten wie Krankheit, Scheidung oder Reparaturen am Haus wichtiger als Sparen – dieser private Aspekt verlor jedoch im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung (2024: 30,5 Prozent; 2023: 38,6 Prozent). Gleichzeitig gewann ein externer Einflussfaktor am stärksten an Bedeutung: Mehr als jede:r zehnte Deutsche gab an, aufgrund weltweiter Krisen ganz bewusst lieber jetzt das Geld auszugeben und das Leben zu genießen – ein Anstieg um 3,3 Prozentpunkte (2024: 12,5 Prozent; 2023: 9,2).

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Insbesondere kleine Unternehmen stellt die Erfassung ihres Nachhaltigkeitsprofils vor Herausforderungen

Banken und Sparkassen thematisieren bisher vor allem in Kreditgesprächen mit größeren Unternehmen den Aspekt Nachhaltigkeit; das könnte sich allerdings ändern

Hohe Unsicherheit über die zukünftige Relevanz des Themas Nachhaltigkeit im Mittelstand

Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland sind noch nicht gut darauf vorbereitet, dass Banken und Sparkassen in Kreditverhandlungen künftig stärker nach Nachhaltigkeitsindikatoren fragen könnten. Weniger als die Hälfte, 48 %, der kleinen und mittleren Unternehmen geben in einer KfW-Umfrage an, aktuell oder perspektivisch mindestens einen Nachhaltigkeitsindikator mitteilen zu können. Dazu zählen unter anderem die eigenen Verbrauchsdaten aus den Bereichen Strom, Energie und Wasser und emissionsbezogene Daten wie Treibhausgasemissionen und Nachhaltigkeitszertifizierungen.

“Die Ergebnisse zeigen, dass selbst die Bereitstellung klassischer Verbrauchsinformationen für viele Mittelständler eine Herausforderung ist”, sagt Dr. Elisabeth Grewenig, Mittelstandsexpertin bei KfW Research. So können aktuell lediglich 30 % der mittelständischen Unternehmen ihren Stromverbrauch und 26 % ihren Wasserverbrauch angeben. Umso kleiner die Unternehmen, umso eher haben sie Schwierigkeiten bei der Angabe solcher Daten.

Das sind Ergebnisse einer aktuellen Sonderauswertung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels. An der Befragung zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 nahmen 9.556 mittelständische Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen teil.

In der Umfrage zeigt sich zudem ein hohes Maß an Unsicherheit unter den Mittelständlern: 45 % von ihnen geben an, nicht einschätzen zu können, wie sich die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit in Kreditverhandlungen für sie entwickeln wird. 38 % der Unternehmen gehen davon aus, dass das Thema in ihren Gesprächen mit Banken und Sparkassen weiterhin keine oder keine große Rolle spielen wird. Vor allem kleinere Unternehmen messen dem Thema keine große Relevanz bei, während größere Mittelständler das bereits anders einschätzen und auch eher schon Daten bereitstellen können.

Von den Mittelständlern, die im Jahr 2023 Kreditverhandlungen geführt haben, geben 15 % an, dass ihre Bank oder Sparkasse das Thema Nachhaltigkeit adressiert hat. Besonders bei größeren Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten trifft das zu: 34 % von ihnen bejahten die Frage, dagegen nur 13 % der Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten.

“Banken und Sparkassen werden schon allein aus regulatorischen Gründen, aber auch aus Reputationssicht, künftig bei der Kreditvergabe stärker auf Nachhaltigkeitsindikatoren achten. Für mittelständische Unternehmen kann es daher vorteilhaft sein, sich mit diesem Thema zu befassen”, sagt KfW-Ökonomin Grewenig. “Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, zügig Klarheit darüber zu schaffen, welche Offenlegungsanforderungen künftig auf kleine und mittlere Unternehmen zukommen. Bei der Erweiterung regulatorischer Anforderungen gilt es, eine gute Balance zwischen höherer Transparenz und der Leistbarkeit des Zusatzaufwands zu finden und die Spezifika der kleinen und mittleren Unternehmen mitzudenken.”

Die Ergebnisse der Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels sind abrufbar unter www.kfw.de/fokus

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Im Anlagemix privater Anleger gewinnen Wertpapiere an Gewicht, der Anteil von Spar- und Kontoeinlagen schrumpft entsprechend

Die Regierungskoalition in Berlin hat sich aufgelöst, die deutsche Wirtschaft pendelt zwischen Rezession und Stagnation und die Bundesbürger sorgen sich vor allem um Einwanderung, Inflation sowie Armut und soziale Ungleichheit – so lauten zumindest die drei Top-Themen im jüngsten Sorgenbarometer der Meinungsforscher von Ipsos vom November. Und was macht der Dax? Der feiert Rekorde und stieß Anfang Dezember erstmals in seiner Geschichte in den Bereich jenseits von 20.000 Punkten vor.

Da wissen die Anleger wohl mehr über die Zukunft, als die Gegenwart derzeit vermuten lässt. Wo und wie haben sie im (fast) abgelaufenen Jahr investiert? Bei welchen Aktien und Fonds griffen sie zu, was stand auf dem Verkaufszettel? Fiel das Plus im Depot ähnlich üppig aus wie die Kursgewinne im Dax? Und wie sah der Mix aus zwischen Wertpapieren und Zinsanlagen?

Die Jahresbilanz der Consorsbank gibt die Antworten. Basis ist die anonyme Auswertung der rund 1,7 Millionen Depots der privaten Kunden der Bank im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. November.

Trendumkehr: Verkäufer stellen 2024 die Mehrheit

Trennten sich im zurückliegenden Jahr die Anleger von Aktien oder kauften sie nach? Die Antwort ist nicht ganz eindeutig. Betrachtet man die Anteile der Käufer und Verkäufer sowie das Kauf- und Verkaufsvolumen, dann war 2024 ein Verkaufsjahr. Wirft man alle Kunden, die Trades getätigt haben, in einen Topf, so überwiegt darin die Gruppe, die sich mindestens einmal von Papieren trennte, mit 53 Prozent. Diejenigen, die in Aktien wenigstens einmal investierten, stellen 47 Prozent. Beim gehandelten Volumen in Euro und Cent schlägt das Pendel mit 50,5 Prozent zu 49,5 Prozent ebenfalls ganz leicht in Richtung Verkäufe aus.

Bei den Trades dagegen entfiel mit rund 55 Prozent die Mehrzahl auf Käufe und 45 Prozent auf Verkäufe. Wer 2024 auf der Käuferseite war, handelte also offenbar intensiver als die Verkäufer. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, hat sich der Trend damit (etwas) umgekehrt. Von 2019 bis 2023 überwog noch bei allen drei Kennzahlen – Zahl der Anleger, Zahl der Trades und gehandeltes Volumen – die Kaufen-Seite.

Bilanz: Ordentliches Plus im Depot

Unterm Strich verbuchten die Kunden 2024 mit 12,3 Prozent ein ordentliches Plus in ihren Depots, das leicht über dem Plus von 11,4 Prozent im gesamten Vorjahr lag. Dabei liegt eine vereinfachte Performance-Berechnung zugrunde. Dafür wird betrachtet, wie sich das Depotvermögen zum Ende des Betrachtungszeitraums gegenüber dem Beginn durch Kursgewinne bzw. Kursverluste der im Bestand befindlichen Wertpapiere sowie Investitionen und realisierte Gewinne und Verluste seitens der Kunden verändert hat. Den Dax konnten die Anleger damit jedoch nicht schlagen. Der verbuchte ein Kurswachstum von etwas mehr als 17 Prozent im vergleichbaren Zeitraum von Januar bis November.

Der Erfolg in den zurückliegenden Monaten ist dabei natürlich keine Garantie, dass auch in den kommenden Jahren ein Plus herausspringt.

Am intensivsten gehandelt wurde am 5. August. An diesem Tag lag die Zahl der Trades um das 4,6-Fache über der des schwächsten Handelstags, dem 4. Juli. Grund für den Peak war das Börsenbeben in Japan. Mit einem Minus von mehr als 12 Prozent verbuchte der Leitindex Nikkei am 5. August einen historischen Absturz. Nach Punkten war es sogar der größte Absturz der Geschichte binnen eines Tages in Japan. Er fiel noch dramatischer aus als der schwarze Montag im Oktober 1987. Die Schockwelle schüttelte die Börsen rund um den Globus ordentlich durch.

Aktien-Favoriten: Nvidia dominiert

Die alles überragende Aktie des Jahres in der Gunst der Anleger war die des Entwicklers von Grafikprozessoren und Chipsätzen Nvidia. Das Volumen der Käufe, die auf das Papier des Unternehmens mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara entfiel, lag fast doppelt so hoch wie das beim Zweitplatzierten, dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Auf Platz drei landete die Allianz-Aktie. An allen drei Papieren hatten Anleger grundsätzlich ihre Freude in 2024. Der Kurs von Nvidia verdreifachte sich von Januar bis November, der von Rheinmetall konnte sich mehr als verdoppeln. Die Allianz-Aktie legte zwar weniger deutlich zu, verbuchte mit rund 20 Prozent aber auch ein ordentliches Plus.

Auch hier gilt natürlich: die Erfolgsgeschichten müssen nicht zwingend fortgeschrieben werden.

Auf der Liste der Aktien mit dem höchsten Verkaufsvolumen steht ebenfalls Nvidia vorne, auch hier mit einem ähnlich großen Abstand zum Zweitplatzierten Rheinmetall. Die Platzierung der beiden Führenden überrascht nicht, haben doch vermutlich zahlreiche Anleger die hohen Gewinne mitgenommen. Auf Rang drei landete hier Tesla. Der Elektroauto-, Batterie- und Solar-Konzern war im Vorjahr der Spitzenreiter bei Käufen und Verkäufen gewesen.

Top-10-Aktien nach Kaufvolumen

Rang  Unternehmen        ISIN

1       NVIDIA        US67066G1040

2       RHEINMETALL       DE0007030009

3       ALLIANZ      DE0008404005

4       TESLA US88160R1014

5       DEUTSCHE BANK   DE0005140008

6       BAYER         DE000BAY0017

7       MICROSOFT US5949181045

8       SUPER MICRO COMPUTER        US86800U1043

9       VOLKSWAGEN       DE0007664039

10     AMAZON      US0231351067

Stand: 30.11.2024

Top-10-Aktien nach Verkaufsvolumen

Rang  Unternehmen        ISIN

1       NVIDIA        US67066G1040

2       RHEINMETALL       DE0007030009

3       TESLA US88160R1014

4       DEUTSCHE BANK   DE0005140008

5       ALLIANZ      DE0008404005

6       AMAZON      US0231351067

7       APPLE US0378331005

8       SIEMENS ENERGY DE000ENER6Y0

9       SUPER MICRO COMPUTER        US86800U1043

10     BAYER         DE000BAY0017

Stand: 30.11.2024

Ein interessantes Ergebnis ergibt auch der Blick, in welchen Branchen die privaten Aktienanleger am häufigsten unterwegs waren. Ganz vorne – gemessen an der Zahl der Trader, die Papiere kauften oder verkauften – steht dabei die Automobilproduktion vor Spezialsoftware-Unternehmen (u.a. Nvidia) und Pharma-Konzernen. Dabei standen Auto-Aktien 2024 unter keinem guten Stern. Die Branche kämpft mit dem Wandel von der Verbrenner- zur Elektro-Technologie. Die Papiere der großen deutschen Hersteller waren 2024 alles andere als Gewinnbringer. Volkswagen, BWM und Mercedes etwa verloren kräftig an Wert. Mit dem US-Wert Tesla machten Anleger unterdessen gute Gewinne. Das Papier ist denn auch – von Volkswagen abgesehen – das einzige Papier, dass es aus dem Autoumfeld in die Top-10 der meistgehandelten Aktien schaffte.

Top-10-Branchen bei Aktienanlegern

Rang  Branche

1       Automobilproduktion

2       Spezialsoftware

3       Pharma

4       Internetkommerz

5       Finanzdienstleistungen

6       Biotechnologie

7       Halbleiterindustrie

8       Energieversorger

9       Standardsoftware

10     Chemie

Stand: 30.11.2024

Sparpläne: ETFs wieder klar vorne in der Gunst

Kontinuierlich in Wertpapiere zu investieren, war für Anleger auch 2024 wieder eine beliebte Option. Waren im Vorjahr noch Aktiensparpläne am beliebtesten, hatten 2024 wieder ETF-Sparpläne die Nase vorne. Deutlich abgeschlagen in der Gunst der Sparplankunden und gegenüber dem Vorjahr auch nochmal leicht abgerutscht sind indessen gemanagte Fonds. Sie haben mit großem Abstand das Nachsehen gegenüber ihren gebührenärmeren Geschwistern, den ETFs.

Betrachtet man die Aufteilung der Sparplankunden, dann sind die ETF-Anleger mit großem Abstand in der Mehrzahl. Sie stellten mehr als zwei Drittel der Kunden, die regelmäßig investierten.

Die beliebteste Aktie bei Sparplan-Anlegern 2024 war wie bei den Einzelkäufen Nvidia. Auf Rang zwei folgen Microsoft und Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft von Finanzlegende Warren Buffett. Mit Coca-Cola und LVMH schaffen es auch zwei Konsumwerte in die Top-10, die in der Spitzengruppe bei den Einzelkäufen keine Rolle spielten.

Top-10-Aktien bei neuen Sparplänen

Rang  Unternehmen        ISIN

1       NVIDIA        US67066G1040

2       MICROSOFT US5949181045

3       BERKSHIRE HATHAWAY (B)      US0846707026

4       APPLE US0378331005

5       AMAZON      US0231351067

6       ALLIANZ      DE0008404005

7       RHEINMETALL       DE0007030009

8       COCA-COLA US1912161007

9       REALTY INCOME    US7561091049

10     LVMH FR0000121014

Stand: 30.11.2024

In der Liste der am häufigsten für neue Sparpläne genutzten ETFs führen zwei Papiere, die den Kursverlauf des MSCI World Index nachzeichnen. Auf Platz drei hat es das Thema AI und Big Data geschafft. Der ETF des Emittenten Xtrackers hatte im Vorjahr noch auf Rang sechs gelegen. Die Top-10 präsentieren sind gegenüber dem Vorjahr auch insgesamt etwas diverser. Seinerzeit hatten sich noch sechs ETF auf den MSCI World Index in der Spitzengruppe platziert. 2024 waren es nur noch vier.

Top-10-ETF bei neuen Sparplänen

Rang  Unternehmen        ISIN

1       Xtrackers MSCI World     IE00BJ0KDQ92

2       iShares Core MSCI World          IE00B4L5Y983

3       Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data    IE00BGV5VN51

4       Xtrackers MSCI World     IE00BK1PV551

5       Xtrackers MSCI Emerging Markets      IE00BTJRMP35

6       MSCI World Information Technology   IE00BM67HT60

7       VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders NL0011683594

8       iShares Core S&P 500     IE00B5BMR087

9       Invesco MSCI World        IE00B60SX394

10     iShares MSCI India IE00BZCQB185

Stand: 30.11.2024

Bei der Top-10-Liste der gemanagten Fonds, die im Rahmen neu angelegter Sparpläne 2024 ausgewählt wurden, fällt die Technologie-Lastigkeit ins Auge. Gleich vier Fonds widmen sich dem Thema, darunter auch der Spitzenreiter von BlackRock, der im Vorjahr bereits auf Rang zwei landete. Mit dem DWS Vermögensbildungsfonds I und dem Multiple Opportunities von Flossbach von Storch finden sich hier auch zwei breit streuende Klassiker in der Spitzengruppe, die seit mehr als 50 bzw. 17 Jahren auf dem Markt sind.

Top-10-Fonds bei neuen Sparplänen

Rang  Unternehmen        ISIN

1       BlackRock Global Funds – World Technology LU0171310443

2       ARERO – Der Weltfonds   LU0360863863

3       BNP Paribas Funds Disruptive Technology    LU0823421689

4       Allianz Global Investors Fund – Allianz Oriental Income    LU1173936821

5       Allianz Global Investors Fund – Allianz Dynamic Multi Asset Strategy   LU1594335520

6       BNP Paribas Funds Aqua Classic Capitalisation       LU1165135440

7       Fidelity Funds – Global Technology     LU0099574567

8       DWS Vermögensbildungsfonds I         DE0008476524

9       Franklin Technology Fund LU0260870158

10     Flossbach von Storch SICAV – Multiple Opportunities       LU0323578657

Stand: 30.11.2024

Anlagemix: Zinsanlagen runter, Wertpapiervermögen rauf

Die Anlagen folgen der Rendite. So könnte man die Bewegungen im Anlagemix der Consorsbank-Kunden in 2024 beschreiben. Während Wertpapiere über das Jahr im Mittel ordentliche Rendite abwarfen, befand sich das Zinsniveau auf dem Rückzug. Entsprechend wurde offenbar umgeschichtet. So verringerten sich die Anteile, die in Tages- und Festgeldern sowie auf Giro-, Verrechnungs- und Fremdwährungskonten lagerten, zugunsten der Anteile, die in Wertpapiere wanderten.

Unterm Strich steckten zum 30. November 2024 rund drei Viertel des Vermögens in Wertpapieren und ein Viertel in verzinsten und unverzinsten Konten, während zum Jahresende 2023 das Verhältnis noch bei rund zwei Drittel zu einem Drittel lag.

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Bain-Studie zu Lage und Perspektiven der Kreditwirtschaft

Durchschnittliche Eigenkapitalrendite ist 2023 dank der Normalisierung des Zinsumfelds auf 6,1 Prozent gestiegen

Cost-Income-Ratio liegt so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr

Rückstand zum internationalen Wettbewerb: Rendite von Banken in anderen Euro-Staaten beläuft sich im Schnitt auf 8,7 Prozent

Hiesige Institute können mit optimierter Kapitalallokation, operativer Exzellenz sowie Investitionen in organisches und anorganisches Wachstum aufholen

Zum vierten Mal in Folge haben Deutschlands Banken ihre durchschnittliche Eigenkapitalrendite nach Steuern gesteigert. Mit 6,1 Prozent erreichte sie 2023 den höchsten Wert seit fünfzehn Jahren. Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte die Normalisierung des Zinsumfelds. Die rasche Folge der Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) erleichterte es der Branche, ihre Zinsüberschüsse signifikant zu erhöhen. In der zehnten Auflage ihrer Studie zur Lage der deutschen Kreditwirtschaft „Deutschlands Banken 2024: Rendite steigt – zur Aufholjagd bereit?“ analysiert die internationale Unternehmensberatung Bain & Company die jüngsten Entwicklungen. Zudem wird erläutert, wie hiesige Kreditinstitute die nach wie vor bestehende Renditelücke zum internationalen Wettbewerb schließen können.

„Die tiefgreifende Transformation der deutschen Banken zahlt sich aus“, erklärt Walter Sinn, Bain-Deutschlandchef und Co-Autor der Studie. Er verweist insbesondere auf die jüngst auf 59 Prozent verbesserte Cost-Income-Ratio – einen Wert, den die Branche zuletzt 1983 erreichte. Allerdings verdeckt hierbei der deutlich höhere Zinsüberschuss, dass die Provisionsüberschüsse stagnieren und die Verwaltungskosten unverändert steigen. Vor diesem Hintergrund betont Sinn: „Deutschlands Banken müssen ihre Transformation intensivieren, die Kosten nachhaltig senken und ihre Ertragsquellen stärker diversifizieren.“

Privatbanken sind besonders renditestark, Großbanken holen auf

Die Entwicklung im vergangenen Jahr gibt der Branche Rückenwind. Erstmals seit langer Zeit konnten alle elf Institutsgruppen ihre durchschnittliche Eigenkapitalrendite steigern. Besonders ertragsstark waren erneut die Privatbanken mit einer Rendite in Höhe von 11,1 Prozent. Im Ranking folgen die genossenschaftliche Zentralbank mit 8,3 Prozent sowie die drei Großbanken mit 7,4 Prozent. Diese Institutsgruppen erwirtschaften inzwischen Renditen, die über oder nahe den durchschnittlichen Eigenkapitalkosten in Höhe von rund 8 bis 10 Prozent liegen. Andere Institutsgruppen sollten und können der Bain-Studie zufolge nachziehen.

Den Aufholbedarf unterstreicht ein Vergleich mit den Renditen von Wettbewerbern in der Euro-Zone und in Nordamerika. Danach lag die Eigenkapitalrendite der Banken in wichtigen Euro-Staaten im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei 8,7 Prozent, nordamerikanische Häuser erwirtschaften sogar 10,1 Prozent. Jens Oesterle, Associate Partner bei Bain und Co-Autor der Studie, begründet den Rückstand: „Im fragmentierten deutschen Markt ist es schwieriger, auskömmliche Margen durchzusetzen. Zudem nutzt die hiesige Branche ihr Kapital bislang nicht so gezielt wie der ausländische Wettbewerb.“

Während die Institute im Euro-Raum in den vergangenen zehn Jahren ihre Kapitaleffizienz um 13 Prozent verbessern konnten, beschränkt sich der Zuwachs hierzulande auf lediglich 4 Prozent. „Eine optimierte Kapitalallokation steht bei vielen Banken in Deutschland nicht so sehr im Fokus“, beobachtet Branchenexperte Oesterle. „In der Folge ist zu viel Kapital in nicht-strategischen Geschäftsfeldern gebunden und zu selten wird der Kapitalumschlag beispielsweise durch die Verbriefung von Krediten erhöht.“

Weiter steigende Eigenkapitalrendite ist möglich

Auch an anderen Stellen gibt es weiterhin Handlungsbedarf. Der Studie zufolge sollte sich die Branche in Deutschland neben einer optimierten Kapitalallokation vor allem auf operative Exzellenz sowie Investitionen in organisches und anorganisches Wachstum konzentrieren. Denn so können die Banken ihr Kerngeschäft bereits kurzfristig weiter stärken und differenzieren. Darüber hinaus eröffnet sich die Möglichkeit, schrittweise die Marktstellung zu erweitern und das Geschäftsmodell auch über Zukäufe zu skalieren. Für alle Häuser ist zudem unverzichtbar, verstärkt neue Technologien und allen voran künstliche Intelligenz zu nutzen.

„Wenn Deutschlands Banken alle verfügbaren Hebel angehen, können sie ihre Eigenkapitalrendite um bis zu 8 Prozentpunkte erhöhen“, so Oesterle. „Zweistellige Renditen sind damit auch in Zeiten rückläufiger Zinsen und höherer Risikovorsorge möglich.“ Bain schätzt, dass derlei Herausforderungen die Rendite der Kreditinstitute ohne aktives Handeln mittelfristig um 1 bis 2 Prozentpunkte schmälern würden.

Transformative Konsolidierung kann für mehr Gewinn sorgen

Einen Schwerpunkt der diesjährigen Studie bilden die Möglichkeiten und Voraussetzungen einer stärkeren Konsolidierung des fragmentierten deutschen Marktes. Derzeit verringert sich die Zahl der Institute um gut 4 Prozent pro Jahr. Da vor allem kleinere Institute betroffen sind, wirkt sich dies kaum auf die Rentabilität der Gesamtbranche aus. Größere und eventuell auch grenzüberschreitende Transaktionen hätten dagegen spürbare Auswirkungen auf die Profitabilität.

Einer weitreichenden Konsolidierung stehen derzeit allerdings noch zahlreiche Hürden im Weg. Das Spektrum reicht hierbei von komplexen Eigentümerstrukturen bis hin zur fehlenden Kapitalmarktunion. Bain-Deutschlandchef Sinn rät Banken daher, sich auf eine beschleunigte und ganzheitliche Transformation zu fokussieren. „Je ertragsstärker Institute sind, desto größer ist ihr Handlungsspielraum, wenn es tatsächlich zu einer Europäisierung der Kapitalmärkte kommt“, betont Sinn.

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Der Bitcoin-Kurs hat nach der Ernennung des neuen, kryptofreundlichen SEC-Chefs Paul Atkins die Marke von 100.000 US-Dollar durchbrochen.

Im Zuge einer vor einigen Monaten noch kaum für möglich gehaltenen Rallye stieg der Kurs in der Nacht zum 5. Dezember in der Spitze auf über 103.000 US-Dollar. Nach Ansicht von Hartmut Giesen, zuständig für Business Development Fintech, digitale Partner und Krypto / Blockchain bei der Hamburger Sutor Bank, sprechen einige Aspekte dafür, dass der Bitcoin seine Rallye auch jenseits der 100.000 US-Dollar fortsetzen könnte. „Kurzfristig wurde die Entwicklung des Bitcoin durch den Wahlerfolg von Donald Trump getrieben, der per se als kryptofreundlich gilt. Damit verbunden sind aber auch langfristige Treiber, die den Markt nachhaltig positiv beeinflussen können. Vor allem die kryptofreundliche Regulierung und die potenzielle Bitcoin-Staatsreserve kann die Kurse langfristig oben halten“, sagt Giesen. Generell dürften aus Sicht von Hartmut Giesen auch Kryptowährungen, die „Real-World-Probleme“ zum Beispiel in den Bereichen KI oder dezentraler Infrastruktur lösen helfen, langfristig profitieren.

Rückblick 2024: veränderte Kryptohaltung der SEC, US-Wahl als Treiber

Das Jahr 2024 markierte eine entscheidende Phase für Kryptowährungen, insbesondere in den USA. „Die Regulierungskulisse für Kryptowährungen hat sich in den letzten Monaten der Biden-Administration bereits spürbar verändert“, erklärt Giesen. Dies hat sich vor allem in der Zulassung der ersten Bitcoin-ETFs in den USA niedergeschlagen, schnell gefolgt von Ethereum-ETFs. Diese haben institutionellen Anlegern den Zugang zu Kryptowährungen erheblich erleichtert und die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten angekurbelt. Nach den Präsidentschaftswahlen im November sorgte die Aussicht auf eine den Kryptowährungen stärker zugeneigte Regierungspolitik und wirtschaftspolitische Stabilität für neuen Optimismus am Markt.

Der Bitcoin-Kurs legte dementsprechend in diesem Jahr eine Rallye hin: Im Januar 2024 eröffnete der Bitcoin-Kurs mit knapp über 42.000 US-Dollar, vor der US-Wahl stand er bei 68.000 US-Dollar. Jetzt, nur gut vier Wochen später, durchbrach der Bitcoin die Schallmauer von 100.000 US-Dollar. „Dies könnte man als direkte Euphorie-Reaktion auf einen ‚President Elect‘ interpretieren, der explizit angekündigt hat, ein Kryptopräsident werden zu wollen“, erklärt Hartmut Giesen.

Ausblick 2025: Langfristige Chancen trotz möglicher kurzfristiger Korrekturen

Betrachtet man die möglichen langfristigen Treiber, die mit der Trump-Administration verbunden sind, genauer, könnte man aus Sicht von Kryptoexperte Giesen auf eine langfristig positive Entwicklung die Kryptopreise schließen. „Man weiß jedoch nicht genau, wie viele der Erwartungen jetzt schon eingepreist sind. Wer auf schnelle Gewinne schielt, könnte daher enttäuscht werden. Langfristig orientierte Anleger haben jedoch gute Chancen, von der weiteren Entwicklung zu profitieren“, sagt Giesen.

Die angekündigte kryptofreundliche Regulierung dürfte 2025 nach Einschätzung von Hartmut Giesen nicht nur Bitcoin, sondern auch anderen Kryptowährungen zugutekommen. „Vor allem Kryptowährungen, die mit Projekten zusammenhängen, die Real-World-Probleme lösen, etwa in den Bereichen KI, Infrastruktur oder Identität, können profitieren, weil der latente Wertpapierverdacht entfällt“, stellt Hartmut Giesen fest. Kryptowährungen könnten dadurch unter Beweis stellen, dass sie nicht nur Spekulationsobjekt sind, sondern echten Nutzen stiften können.

Falls die USA tatsächlich eine Staatsreserve in Bitcoin und anderen größeren Kryptowährungen bilden, wird auch dies einen langfristigen Nachfrageschub auslösen, der die Kryptopreise weiter treiben wird – ganz abgesehen von dem Reputationsgewinn, den Kryptowährungen als quasi staatlich anerkannter und genutzter Wertspeicher damit erhalten.

Lohnt es sich jetzt noch auf den Bitcoin-Zug aufzuspringen? „Das aktuelle Fazit lautet, wer jetzt noch auf kurzfristige Gewinne spekuliert, könnte zu spät auf der Party sein. Wer langfristig anlegt, kann mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von einer nachhaltigen Krytporendite profitieren“, fasst Hartmut Giesen zusammen.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Interesse der Deutschen am Thema Erbe sinkt weiter – 64 Prozent beschäftigen sich ungern damit

Die Bereitschaft, sich mit dem eigenen Nachlass zu befassen, nimmt ab. Gleichzeitig werden die vererbten Vermögen größer und ihre Zusammensetzung komplexer. Das ergibt die neue, repräsentative Studie „Erben und Vererben 2024“ der Deutschen Bank in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach.

Demnach beschäftigen sich 64 Prozent der Bundesbürger „ungern“ mit dem Thema Erben und Vererben; bei der letzten Erhebung im Jahr 2018 waren es noch 60 Prozent. Zwar wünschen sich heute 41 Prozent der Menschen mehr Offenheit bei diesem Thema. Die tatsächlichen Erfahrungen spiegeln das aber nicht wider. Nur 32 Prozent der Erben geben an, im Vorfeld mit allen Beteiligten offen über den Nachlass gesprochen zu haben; 2018 waren es noch 35 Prozent.

Raffael Gasser, Leiter Wealth Management & Private Banking Deutschland der Deutschen Bank, sagt: „Erben und Vererben bleibt für viele Menschen ein herausforderndes Thema. Dabei zeigt unsere Studie, dass vererbte Vermögen gerade in diesen Zeiten an Bedeutung gewinnen – auch für die finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge. Wenn der Nachlass nicht geregelt ist, kann dies die Hinterbliebenen emotional und finanziell erheblich belasten. Unsere Erfahrung zeigt: Wer die Vermögensnachfolge frühzeitig mit Familie und Experten diskutiert und professionell gestaltet, vermeidet Missverständnisse und Konflikte – zum Wohl der Erblasser wie auch der Erben.“

Die Studienergebnisse im Überblick:

(1) Nur jeder Dritte hat ein Testament und die Verfasser werden älter

Lediglich 35 Prozent der potenziellen Erblasser in Deutschland haben ein Testament verfasst, so die Studie (2018: 39 Prozent). Bei den unter 50-Jährigen sind es nur 11 Prozent (2018: 15 Prozent), was zeigt, dass junge Familien oft unvorbereitet sind. Bei den über 65-Jährigen sind es 50 Prozent (2018: 58 Prozent).

Das Durchschnittsalter beim Verfassen eines Testaments liegt heute in Deutschland bei 58 Jahren und damit zwei Jahre über dem Wert von 2018. Im Jahr 2012 waren die Bürger mit Testament durchschnittlich 55 Jahre alt.

(2) Über das Erbe wird am ehesten nach Schicksalsschlägen gesprochen

Für 39 Prozent der Deutschen ist die schwere Erkrankung eines Angehörigen oder Freundes am ehesten ein geeigneter Anlass, über das Thema Erbschaft zu sprechen, für 28 Prozent ein Todesfall im nahen Umfeld.

Familienfeiern werden selten als Anlass genutzt – nur 17 Prozent finden solche Gelegenheiten passend. Das Thema dürfte damit auch beim bevorstehenden Weihnachtsfest tabu sein.

(3) Jüngere sind selten umfassend auf ihr Lebensende vorbereitet

Neben dem Testament sind Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht wichtig, um nicht nur den finanziellen Nachlass zu regeln, sondern auch auf Schicksalsschläge und Krankheit vorbereitet zu sein.

Nur 14 Prozent der unter 50-Jährigen besitzen eine Patientenverfügung, 12 Prozent eine Vorsorgevollmacht. Lediglich 2 Prozent dieser Altersgruppe haben alle drei Dokumente, also Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.

(4) Neun Prozent der Deutschen sind ohne gesetzliche Erben

Liegt kein gültiges Testament vor, greift die gesetzliche Erbfolge. Bei Menschen, die keine Familienangehörigen als natürliche Erben haben, fällt das Vermögen dem Staat zu, sofern nichts anderes geregelt wird.

Immerhin 9 Prozent der Erblasser geben an, keine natürlichen Erben zu haben. Von ihnen möchte rund jeder Dritte etwas an Stiftungen, Kirchen oder andere gemeinnützige Organisationen vererben.

(5) Erbschaften und die Erwartungen der Erben wachsen

Im Jahr 2023 haben die Finanzämter in Deutschland Erbschaften und Schenkungen im Wert von 121,5 Milliarden Euro steuerlich veranlagt – ein Rekord laut Statistischem Bundesamt und fast 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Der Wert aller Vermögensübertragungen war sogar noch deutlich höher, da die Steuer-Statistik Erbschaften und Schenkungen nicht abbildet, die innerhalb der Freibeträge liegen.

34 Prozent der künftigen Erben rechnen heute in Deutschland mit einer Erbschaft von 250.000 Euro oder mehr, so die Studie der Deutschen Bank.

(6) Die vererbten Vermögen verändern sich strukturell

Zwar haben noch 73 Prozent der bisherigen Erben Geld erhalten, jedoch nimmt dessen Anteil ab (2018: 75 Prozent). Aktuell wollen 66 Prozent der künftigen Erblasser ihren Nachkommen Geld hinterlassen.

Hingegen gewinnen Immobilien, Wertpapiere und Gold an Bedeutung, wobei selbstgenutzte Immobilien besonders häufig vererbt wurden (44 Prozent, 2018: 33 Prozent). Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Erben hat eine oder mehrere Immobilien geerbt; 2018 waren es 40 Prozent.

Auch Wertpapiere (14 Prozent; 2018: 12 Prozent) und Gold (8 Prozent; 2018: 4 Prozent) wurden zunehmend weitergegeben.

(7) Ehepartner sind nicht mehr automatisch Alleinerben

Generell geht der Trend weg vom gemeinsamen Testament, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Das „Berliner Testament“, bei dem Ehepartner sich gegenseitig als Alleinerben einsetzen, wird seltener gewählt. 42 Prozent setzen heute ihren Partner als Alleinerben ein; 2018 waren es noch 59 Prozent.

Zwar wählten noch immer 52 Prozent (2018: 65 Prozent) der Erblasser eine gemeinsame Lösung. 45 Prozent treffen jedoch eine Verfügung, die nur den eigenen Nachlass betrifft; 2018 waren es noch 34 Prozent.

Auch informieren weniger Erblasser ihre Nachkommen, wo sie ihr Testament aufbewahrt haben (40 Prozent; 2018: 53 Prozent).

(8) Patchwork-Familien beeinflussen das Thema Erben zunehmend

14 Prozent aller potenziellen Erblasser in Deutschland leben inzwischen in einer Patchwork-Familie, wo ein oder beide Partner Kinder aus früheren Beziehungen eingebracht haben. Doch nur jeder Fünfte dieser Erblasser hat spezielle Regelungen für seine Familienkonstellation getroffen.

(9) Das Erbe wird stärker für Vermögensaufbau und Altersvorsorge genutzt

Jeder zweite Bundesbürger, der bereits geerbt hat, nutzt die Erbschaften inzwischen vor allem für den eigenen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge. Seit 2015 hat sich dieser Verwendungszweck von 35 Prozent auf 48 Prozent erhöht.

60 Prozent der künftigen Erben geben an, eine Erbschaft für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge einsetzen zu wollen (2018: 52 Prozent, 2015: 47 Prozent). Fast jeder Deutsche (94 Prozent) ist jedoch überzeugt, dass man sich für seine Altersvorsorge nicht ausschließlich auf Erbschaften verlassen darf.

Die bisherigen Erben nutzen die Mittel auch dazu, sich besondere Wünsche oder Träume zu erfüllen (22 Prozent), Angehörige zu unterstützen (15 Prozent) oder Kredite zurückzuzahlen (13 Prozent).

(10) Beratung wird zunehmend bei Fachleuten gesucht, nicht im privaten Umfeld

Die Mehrheit der Deutschen empfindet das Erbrecht als kompliziert (73 Prozent). Nur jeder zweite Erblasser (47 Prozent) hat eine genaue Vorstellung, wie die gesetzliche Erbfolge geregelt ist. Entsprechend sucht ein steigender Anteil unter ihnen professionellen Rat bei Finanz- und Rechtsexperten (41 Prozent; 2018: 32 Prozent).

88 Prozent derjenigen, die ein Testament verfassen, holen externen Rat ein; 2018 waren es 84 Prozent und 2012 noch 72 Prozent. Gefragt sind vor allem Notare (55 Prozent; 2018: 53 Prozent) und Anwälte (17 Prozent; 2018: 15 Prozent). Freunde und Verwandte hingegen werden seltener konsultiert (9 Prozent; 2018: 17 Prozent). Auch den eigenen Partner spricht nur gut jeder Zehnte an (12 Prozent, 2018: 23 Prozent). 7 Prozent fragen ihre Bank um Rat (2018: 9 Prozent).

Experten-Wissen war auch bei den bisherigen Erben gefragt. Für 88 Prozent hat sich das Gespräch ausgezahlt (2018: 74 Prozent). Steuerliche Fragen (56 Prozent) und steuersparende Anlagemöglichkeiten (52 Prozent) standen im Vordergrund.

(11) Digitaler Nachlass bleibt oft unbeachtet und muss separat geregelt werden

Während die traditionellen Vermögenswerte selbstverständlicher Bestandteil des Nachlasses sind, bleibt das digitale Vermächtnis häufig unbeachtet.

Zwei Drittel der Deutschen (69 Prozent) haben sich noch keine Gedanken darüber gemacht, was mit ihren E-Mails, Social-Media-Konten oder Cloud-Daten geschehen soll. Nur 4 Prozent haben explizite Anweisungen für den digitalen Nachlass verfasst.

47 Prozent plädieren dafür, dass die Erben automatisch Zugriff auf den digitalen Nachlass haben sollten. Das trifft nach der gültigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH 2018) jedoch nicht zu. Wer möchte, dass seine Erben auch über den digitalen Nachlass verfügen können, muss also tätig werden.

(12) Ostdeutsche rechnen immer noch seltener mit Erbschaften

Auch 35 Jahre nach dem Fall der Mauer gibt es bei Erbschaften noch immer Unterschiede zwischen Ost und West. In Ostdeutschland rechnet nur etwa jeder sechste Bürger (16 Prozent) mit einem Erbe, in Westdeutschland ist es jeder Vierte (Norddeutschland 24 Prozent, West-/Südwest- sowie Süddeutschland je 25 Prozent).

Dabei wird in Ostdeutschland nicht nur seltener, sondern auch weniger vererbt: Nur 41 Prozent der Erblasser beziffern den Wert ihres späteren Nachlasses auf mindestens 250.000 Euro – gegenüber 55 Prozent in den westlichen Regionen Deutschlands.

Über die Studie

Im Auftrag der Deutschen Bank hat das Institut für Demoskopie Allensbach vom 29. August bis 13. September 2024 insgesamt 1.086 Bundesbürger ab 16 Jahren befragt, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung bilden. Die Studie untersucht das Thema Erben und Vererben aus der Perspektive bisheriger und künftiger Erben sowie künftiger Erblasser. Sie schreibt Ergebnisse älterer Befragungen der Jahre 2012, 2015 und 2018 fort und ergänzt diese um zusätzliche Fragen zu neuen, aktuellen Trends.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download. https://www.db.com/files/documents/2024/11-NOV/Bericht-Erben-u.-Vererben-2024.pdf

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Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sieht erhöhte Aufwärtsrisiken für die Inflation.

Für 2025 rechnet der BVR mit einem Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland um 2,3 Prozent, somit derselben Inflationsrate wie im Jahr 2024. Eine ähnliche Entwicklung sei auch im Euroraum insgesamt zu erwarten. “Der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es gelungen, die Inflation in die Nähe der Preisstabilitätsmarke von zwei Prozent zurückzuführen. Doch ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen”, erklärt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR. Es bestünden enorme Unsicherheiten, unter anderem im Hinblick auf die inländische Lohn- und Margenentwicklung als zentraler Treiber der hohen Preisdynamik bei Dienstleistungen. “Der EZB-Einlagesatz kann im Dezember um weitere 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent abgesenkt werden, doch sollten weitere Zinsschritte von der aktuellen Datenlage abhängig gemacht werden”, so Bley weiter.

So verdeutliche der kräftige Anstieg der Energie-Erzeugerpreise in Deutschland im Oktober um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat einmal mehr die bestehenden Risiken des Preisausblicks. Neben den binnenwirtschaftlichen Inflationsgefahren gehen auch von der künftigen Wirtschaftspolitik der USA Aufwärtsrisiken aus, falls dort die Einfuhrzölle deutlich erhöht würden und der finanzpolitische Kurs sehr expansiv ausfalle. Die deutsche Inflation könnte auch im Zuge des Nahostkonflikts ansteigen, falls sich dadurch die Ölpreise kräftig erhöhen würden.

In den nächsten Monaten werde die Inflation in Deutschland aufgrund von Sondereffekten wie der weiteren Anhebung des nationalen CO2-Preises und der Erhöhung des Deutschlandticket-Preises vorübergehend zunehmen. Die Inflationsprognose des BVR lasse bereits für November einen Anstieg der Inflationsrate von 2,0 Prozent im Oktober auf etwa 2,5 Prozent erwarten.

Die aktuelle Inflationsprognose des BVR ist im Internet unter www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Unternehmen steigern 2023 ihr Engagement für die Verbesserung ihrer eigenen Klimabilanz auf 85 Mrd. EUR

Positive Entwicklung wird vor allem von Großunternehmen getragen, Mittelstand tut sich schwer

Investitionslücke von mindestens 35 Mrd. EUR im Jahr, um Klimaneutralitätsziel in Deutschland zu erreichen

KfW-Vorstandschef Stefan Wintels: “Klimaschutz steht für die KfW weit oben auf der Agenda”

Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr zusammengerechnet ihr Engagement beim Klimaschutz ausgeweitet. Das aggregierte Volumen der inländischen Klimaschutzinvestitionen stieg um 12,1 % auf 85 Mrd. EUR. Die Inflation herausgerechnet verblieb ein Plus von 5,3 %. Diese positive Entwicklung wurde allerdings überwiegend von Großunternehmen getragen. Sie investierten im vergangenen Jahr 50 Mrd. EUR in den Klimaschutz, 11 Mrd. EUR mehr als im Vorjahr – das war ein preisbereinigter Zuwachs um 19 %. Dementgegen nahm der gesamte Mittelstand 35 Mrd. EUR in die Hand, ein Jahr zuvor waren es noch 36 Mrd. EUR – preisbereinigt entsprach das einem Minus von 10 %.

Dies sind Ergebnisse des KfW-Klimabarometers, das in diesem Jahr zum dritten Mal erscheint. Es liefert die bislang einzige repräsentative Datenbasis für das Investitionsverhalten deutscher Unternehmen, vom Kleinstunternehmen bis zum Großkonzern, auf dem Weg zur Klimaneutralität. In diesem Jahr nahmen zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 9.662 Unternehmen an der Befragung teil. Unter Klimaschutzinvestitionen werden Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Treibhausgasemissionen im jeweiligen Unternehmen verstanden.

Die Zahl der Unternehmen, die Investitionen zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz durchführten, nahm stark ab. Im Jahr 2023 waren es etwa 340.000 der rund 3,8 Mio. Unternehmen in Deutschland – das ist ein Minus von 150.000 Unternehmen gegenüber 2022. Der Anteil der Unternehmen, die Klimaschutzinvestitionen vornahmen, lag somit bei nur noch 9 %. Im Jahr 2022 waren es noch 13 %, 2021 sogar noch 23 %. Dieser Rückgang ging von den mittelständischen Unternehmen aus, die die Unternehmenslandschaft in Deutschland anzahlmäßig dominieren. Diejenigen mittelständischen Unternehmen, die in den Klimaschutz investierten, erhöhten aber ihr Engagement deutlich: Die durchschnittliche Klimaschutz-Investitionshöhe im Mittelstand stieg um 38 % auf 146.000 EUR.

“Klimaschutz steht bei der KfW weit oben auf der Agenda. Seit 2017 haben wir rund 320 Mrd. EUR für Klima- und Umweltschutzfinanzierungen zugesagt; 2024 werden es rund 30 Mrd. EUR sein”, sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. “Es gilt jetzt, die Anstrengungen gegen den sich beschleunigenden Klimawandel zu intensivieren. Die schwierige wirtschaftliche Lage belastet viele Unternehmen und reduziert ihre Spielräume, in den Klimaschutz zu investieren. Wir benötigen in Deutschland verlässliche Rahmenbedingungen und mehr Angebote, um insbesondere mittelständische Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten.”

Was hält Unternehmen davon ab, in den Klimaschutz zu investieren? Laut KfW-Klimabarometer sind es neben den konjunkturellen Einflüssen verschiedene strukturelle Hemmnisse. An erster Stelle nennen die Unternehmen dabei die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzinvestitionen (47 %), gefolgt von fehlenden finanziellen Ressourcen (37 %) und langen Planungs- und Genehmigungsverfahren (36 %).

Die Unternehmen, die 2023 in den Klimaschutz investierten, taten dies am häufigsten im Bereich klimafreundliche Mobilität – also für Elektroautos und entsprechende Ladeinfrastruktur. Darauf folgten Maßnahmen zur Erzeugung oder Speicherung von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien sowie zur Verbesserung der Energieeffizienz in bestehenden Gebäuden.

Ein Vergleich der momentanen Investitionstätigkeit mit den zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels für Deutschland notwendigen Investitionsbedarfen zeigt, dass Unternehmen aller Größenklassen ihre Bemühungen deutlich ausweiten müssen. Durchschnittlich rund 120 Mrd. EUR jährlich muss der Unternehmenssektor investieren – zuzüglich Preisanpassungen im Zeitablauf – um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Für den gesamten Unternehmenssektor ergibt sich somit derzeit eine Investitionslücke von mindestens 35 Mrd. EUR, zuzüglich weiterer Investitionsbedarfe, um die Lücken vergangener Jahre zu schließen.

Hoffnung macht da, dass derzeit immerhin ein Viertel aller Unternehmen plant, ihre Klimaschutzinvestitionen in den kommenden drei Jahren zu erhöhen – das Thema dürfte also wieder an Bedeutung gewinnen. Das Klimabarometer von KfW Research finden Sie unter www.kfw.de/klimabarometer

Zum Datenhintergrund:

Die Unternehmensbefragung für das KfW Klimabarometer wurde von der GfK GmbH im Auftrag der KfW Bankengruppe durchgeführt. An der Befragung, die im Zeitraum vom 12.02.2024 bis 21.06.2024 lief, beteiligten sich insgesamt 9.556 mittelständische Unternehmen sowie 106 Großunternehmen. Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen Förderprogrammen.

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Fachwissen steigt mit höherem Einkommen – Knapp ein Viertel der Deutschen hat kaum Rücklagen

Männer sind von ihren Kenntnissen über Finanzen und Geldanlage deutlich überzeugter als Frauen. Während 50 Prozent der Männer ihre Finanzkenntnisse positiv bewerten, tun dies gerade einmal 28 Prozent der Frauen. Dies geht aus der repräsentativen Studie “TeamBank-Liquiditätsbarometer” hervor.

Und noch ein eindeutiges Ergebnis liefert die Umfrage: Das Fachwissen zu Finanzthemen nimmt mit dem verfügbaren Nettoeinkommen der Haushalte zu. So beurteilen nur 21 Prozent der Befragten, die monatlich über weniger als 1.000 Euro verfügen, ihre Finanzkenntnisse als sehr gut oder gut. In der Gruppe derjenigen, die 4.000 Euro und mehr monatlich verdienen, liegt dieser Anteil bei 58 Prozent.

Ältere wissen genauer über Finanzen Bescheid als Jüngere

Auffallend ist außerdem, dass Ältere genauer über ihre finanzielle Situation Bescheid wissen als die Jüngeren. Das gilt insbesondere für die Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben. So gaben 56 Prozent der Befragten zwischen 50 und 79 Jahren an, ganz genau zu wissen, über welchen Betrag sie verfügen. Nur 37 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind sich da genauso sicher. Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet weiß knapp die Hälfte der Deutschen, über welchen Betrag sie exakt verfügen können, 10 Prozent wissen es gar nicht.

Große Unterschiede bei Rücklagen

Die Studie der TeamBank deckt darüber hinaus auch deutliche Unterschiede bei der Höhe und Verteilung der finanziellen Rücklagen auf. Fast ein Viertel aller Befragten (23 Prozent) kann demnach in finanziellen Notfällen, wie einer kaputten Waschmaschine oder einer kurzfristig anstehenden Autoreparatur, nur auf maximal 500 Euro zurückgreifen, wobei 7 Prozent sogar über keinerlei Ersparnisse verfügen.

Am anderen Ende der Vermögensskala steht ein gutes Fünftel (22 Prozent) der Befragten, das sofort 5.000 Euro oder mehr mobilisieren kann. Mit 15 Prozent vergleichsweise groß ist zudem die Gruppe, die über Reserven zwischen 500 und 1.000 Euro verfügt.

“Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten gewinnt die Kenntnis der eigenen finanziellen Möglichkeiten an Bedeutung. Unsere Studie zeigt, dass finanzielle Bildung möglichst früh ansetzen muss, um reflektierte Finanzentscheidungen zu ermöglichen. Hier können beispielsweise die vielfältigen Angebote der unabhängigen und gemeinnützigen Stiftung “Deutschland im Plus” helfen, die im Jahr 2007 von der TeamBank gegründet wurde”, sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank.

Hintergrundinformationen:

Die Studie “TeamBank-Liquiditätsbarometer” untersucht seit dem Jahr 2013 Liquidität und Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung. Von Juni bis Juli 2024 befragte das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TeamBank AG 3.160 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren online.

TeamBank AG – Ein Unternehmen der DZ BANK Gruppe

Die TeamBank AG ist mit easyCredit in Deutschland bzw. der faire Credit in Österreich das Kompetenzzentrum für Liquiditätsmanagement der Genossenschaftsbanken. Insgesamt kooperieren über 90 Prozent aller deutschen Genossenschaftsbanken mit der TeamBank. In Österreich arbeitet das Nürnberger Finanzinstitut mit allen Volksbanken und die Hälfte der Raiffeisenbanken zusammen. Die Vernetzung innovativer Produkte und Services bietet Kundinnen und Kunden vollständig digitale Lösungen und damit überall und zu jeder Zeit Zugang zu Liquidität. Außerdem bietet die TeamBank mit dem medienbruchfreien Bezahlverfahren easyCredit-Ratenkauf maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Embedded Finance für den Handel.

Verantwortlich für den Inhalt:

TeamBank AG Nürnberg, Beuthener Str. 25, 90471 Nürnberg, Tel: +49 (0) 911/53 90-2000, www.teambank.de

Während die Politiker*innen am Green Deal feilen, liegen Steuergelder der EU bei klimaschädlichen Banken. Eine Gruppe nachhaltiger europäischer Finanzinstitute fordert daher den Kontowechsel für die EU. Unterstützt wird sie auch von Mario Draghi.

EU-Gelder liegen zum Teil bei konventionellen Banken, die Klimaziele missachten

Sowohl die EU als auch Bürger sind aufgerufen, ihre Bank zu wechseln

Sustainable Banking Coalition besteht aus 14 nachhaltigen Finanzinstituten

deutsche Vertreter: GLS Bank und Tomorrow

Der Zusammenschluss nachhaltiger Banken der EU ruft unter dem Namen Sustainable Banking Coalition (SBC) die EU-Kommission und alle Bürger dazu auf, ihre Bank zu wechseln.

Erst wenn Geld nachhaltig eingesetzt wird, kann der grüne Wandel gelingen. Mit der Kampagne #EUSwitchBanks könnten Milliarden von Euro für grüne Investitionen freigesetzt werden. Ein wichtiger Impuls, wenn die EU daran arbeitet, die 10 Billionen Euro große Lücke für grüne Investitionen zu schließen.

“Der Finanzierungsbedarf für den grünen und digitalen Wandel ist enorm”, sagt der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, der die Initiative unterstützt.

Viele Partnerbanken der EU verfehlen die politischen Klimaziele

Eine Anfrage der SBC hat ergeben, dass sogar EU-Gelder, die zur Unterstützung von Klimazielen bestimmt sind, oft bei Instituten liegen, die klimaschädlich investieren. Dies unterwandert nach Auffassung der nachhaltigen Bankengruppe das politische Ziel einer nachhaltigen Wirtschaft und lebenswerten Zukunft für Europäer*innen.

“Als GLS Bank beschäftigen wir uns seit mehr als 50 Jahren mit nachhaltigem Banking auf dem deutschen Markt. Jetzt setzen wir als Teil der Sustainable Banking Coalition gemeinsam ein starkes Zeichen. Lassen Sie uns unsere Kräfte bündeln und auf Nachhaltigkeit umstellen, um eine gute Zukunft in Europa zu schaffen”, so Aysel Osmanoglu, Vorstandsvorsitzende der GLS Bank.

“Es gibt ein immenses Potenzial für die Finanzierung des grünen Übergangs, indem man zu Banken wechselt, die wirklich in grüne Aktivitäten investieren und fossile Brennstoffe vermeiden”, sagt Andréa Ganovelli, CEO und Mitbegründerin des französischen Start-ups Green-Got. “Leider geht die EU nicht mit gutem Beispiel voran, da grüne Übergangsfonds oft von konventionellen Banken gehalten werden, die sich nicht an Klimazielen orientieren.”

Mehr Infos: https://www.sustainablebankingcoalition.eu/

Verantwortlich für den Inhalt:

GLS Gemeinschaftsbank eG, 44774 Bochum, Tel: +49 234 5797 100, www.gls.de

Im Rahmen der Konjunkturschwäche in Deutschland hat sich die Stimmung bei Kleinunternehmen deutlich eingetrübt, und Liquiditätsengpässe haben erneut zugenommen.

Das zeigt die aktuelle Studie von VR Smart Finanz und der Steinbeis Hochschule. Wesentliche Gründe liegen in hohen Belastungen durch Bürokratie, Steuern und Abgaben sowie Energiekosten. Die Zukunftsaussichten bewerten Kleinunternehmen jedoch besser als ihre aktuelle Lage, das verdeutlicht der neu eingeführte Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz. So weist der Indikator für den 12-Monatsvergleich eine negative Tendenz auf (-3), während die Erwartungen für die Zukunft positiver sind (+13). Daher planen viele Unternehmen Investitionen. Dabei stehen nicht nur Erhaltungs- beziehungsweise Ersatzinvestitionen, sondern mehrheitlich Erweiterungsinvestitionen, etwa zur Ausweitung des Geschäftsbetriebs im Fokus. Nachhaltige Vorhaben bleiben ebenfalls relevant, 50 Prozent der Befragten planen diese in den nächsten Monaten.

Stimmung hat sich eingetrübt

Während im Frühjahr 2024 noch erste Anzeichen auf einen konjunkturellen Aufschwung hindeuteten, zeigt sich im November 2024, dass die wirtschaftliche Erholung ausgeblieben ist. Entsprechend dazu hat sich auch die Stimmung bei Kleinunternehmen verschlechtert. Nur noch 43 % der Befragten bewerten ihre wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut (April 2024: 55 %), während jedes fünfte Unternehmen seine Lage als (sehr) schlecht einstuft (April 2024: 13 %). Vor dem Hintergrund hoher Kosten und einer allgemeinen Nachfrageschwäche beurteilen die Unternehmen auch die Entwicklung ihrer Aufträge, Umsätze und Gewinne im Vergleich zu vor 12 Monaten schlechter als noch in den Vorbefragungen. Über die Hälfte der Befragten (51 %) beklagen Liquiditätsengpässe und damit mehr als dreimal so viele wie noch im Vorkrisenjahr 2019.

Belastungen führen zu Investitionszurückhaltung

Nur noch 27 % der Befragten empfinden die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als förderlich. Vor einem halben Jahr lag dieser Wert noch bei 35 %. Steuern- und Abgaben, Energiekosten sowie Regulierung/Bürokratie werden als besondere Herausforderungen genannt. Vor diesem Hintergrund haben nur 47 % der Kleinunternehmen wie geplant investiert, knapp 40 % haben Investitionen verschoben oder abgesagt.

Steigende Investitionsneigung für die Zukunft

Trotz der aktuellen Herausforderungen blicken Kleinunternehmen tendenziell optimistisch in die Zukunft. Knapp 40 % der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage und Auftragslage, nur 20 % gehen von einer weiteren Verschlechterung aus. Diese positive Zukunftserwartung spiegelt sich auch in der Investitionsplanung der Unternehmen wider. 60 % geben Investitionsbedarf in den kommenden Monaten an und planen konkret Investitionen in den nächsten Jahren. Dabei stehen mehrheitlich Erweiterungsinvestitionen im Fokus. Nachhaltige Vorhaben erweisen sich nach wie vor als relevant: Entsprechende Investitionen planen 50 % bereits in den kommenden 12 Monaten, und damit ähnlich viele wie in der Vorbefragung.

Klare Botschaft an die Politik

Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass sich die allgemeine Konjunkturschwäche und die strukturellen Herausforderungen der Wirtschaft auch in der Stimmung von Kleinunternehmen niederschlagen. Ihre Liquiditätsausstattung hat sich in diesem Zusammenhang weiter verschlechtert und sie investieren zurückhaltender. Trotz der aktuellen Belastungen blicken Kleinunternehmen zuversichtlich in die Zukunft und planen Investitionen. Um die nachhaltige Grundlage für eine anziehende Investitionstätigkeit und damit Wachstum zu schaffen – das zeigt die Studie ebenfalls – sind allerdings verbesserte Rahmenbedingungen durch die Politik erforderlich, wie etwa Bürokratieabbau oder die Senkung der Steuer- und Abgabenlast.

Zur Studie: Das Stimmungsbarometer ist eine regelmäßige Studie der VR Smart Finanz in Zusammenarbeit mit dem CFin – Research Center For Financial Services der Steinbeis-Hochschule. Die Befragung fand vom 03. bis 10. Oktober 2024 unter 300 Geschäftskunden, Gewerbekunden, Soloselbständigen sowie Unternehmen aus dem kleineren Mittelstand statt.

Der Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz: In dem neu eingeführten Kleinunternehmerindex wird anhand von zwei Hauptindikatoren dargestellt, wie Kleinunternehmen ihre aktuelle Situation im Vergleich zur Lage von vor 12 Monaten beurteilen bzw. welche Erwartungen sie für die kommenden 12 Monate haben. Damit sind Veränderungen im Stimmungsbild künftig auf einen Blick ersichtlich.

Verantwortlich für den Inhalt:

VR Smart Finanz AG, Hauptstraße 131-137, 65760 Eschborn, Tel: 06196 99 5401, www.vr-smart-finanz.de

Das Real Estate Investment Management Team von Hauck Aufhäuser Lampe wächst weiter.

Dr. Esther Ries hat zum 1. September 2024 das Business Development erfolgreich übernommen. Ihr Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Fondsprodukte sowie im Ausbau des internationalen Kundengeschäfts, insbesondere im Hinblick auf Data Center. Ries verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Auflage zielgruppenspezifischer Produkte im Fonds-Segment, in der Anleger- und Vertriebspartnerkommunikation sowie der Definition von Nachhaltigkeitsstrategien auf Produkt- und Unternehmensebene. Zu ihren früheren beruflichen Stationen gehören d.i.i. Investment, Savills Investment Management und SEB Investment.

„Mit Esther Ries haben wir eine Expertin im Bereich Business Development und Anlagevehikel für uns gewinnen können, die sich bereits hervorragend in unser Team einbringt. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Knowhow wird sie vor allem den Aufbau des internationalen Geschäfts mit Fokus auf Data-Center-Investments verantworten. Wir sehen aktuell ein großes Interesse internationaler Investoren, Assets in diesem Segment in Deutschland zu erwerben. Ein zweiter Fokus wird die zielgruppenspezifische Entwicklung, Konzeption und Auflage neuer Anlagevehikel sein, was neben klassischer Fonds auch Club Deals und Asset-ManagementMandate beinhaltet. Insbesondere ausländische Investoren interessieren sich für den deutschen Markt, finden aber oft nicht die passenden Investmentstrukturen vor“.

Dr. Esther Ries, Leiterin Business Development bei Hauck Aufhäuser Lampe REIM, sagt: „Die aktuelle Marktphase bietet gute Opportunitäten für neue Anlageprodukte und Strukturen abseits der üblichen Nutzungsarten und Fondsvehikel. Ich freue mich über meine Aufgabe, attraktive Anlageprodukte für unsere Kunden zu entwickeln und dabei den Fokus auch auf Investoren außerhalb Deutschlands auszuweiten.“

Über Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG

HAUCK AUFHÄUSER LAMPE kann auf eine rund 230 Jahre lange Tradition zurückblicken. Das Haus ist aus der Fusion dreier traditionsreicher Privatbanken hervorgegangen: Georg Hauck & Sohn Bankiers in Frankfurt am Main, gegründet 1796, das 1852 in Bielefeld gegründete Bankhaus Lampe und Bankhaus H. Aufhäuser, seit 1870 in München am Markt. Die beiden Häuser Georg Hauck und Bankhaus H. Aufhäuser schlossen sich 1998 zusammen, 2021 kam Bankhaus Lampe dazu. Der Vorstand der Bank besteht aus dem Vorsitzenden des Vorstands Michael Bentlage sowie den Mitgliedern des Vorstands Oliver Plaack, Madeleine Sander, Dr. Holger Sepp und Gordan Torbica. HAUCK AUFHÄUSER LAMPE versteht sich als traditionsreiches und gleichzeitig modernes Privatbankhaus.

Die Privatbank fokussiert sich auf die vier Kerngeschäftsfelder Private und Corporate Banking, Asset Management, Asset Servicing und Investment Banking. Dabei stehen die ganzheitliche Beratung und die Verwaltung von Vermögen privater und unternehmerischer Kunden, das Asset Management für Institutionelle Investoren, umfassende Fondsdienstleistungen für Financial und Real Assets in Deutschland, Luxemburg und Irland sowie die Zusammenarbeit mit unabhängigen Vermögensverwaltern im Zentrum der Geschäftstätigkeit. Zudem bietet Hauck Aufhäuser Lampe Research-, Sales- und Handelsaktivitäten mit einer Spezialisierung auf Small- und Mid-Cap-Unternehmen im deutschsprachigen Raum sowie individuelle Services bei Börseneinführungen und Kapitalerhöhungen an.

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Hauck Aufhäuser Lampe, Kaiserstraße 24, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 2161-0, www.hal-privatbank.com

Das Risikokapital-Team der Bank (Corporate-Venture-Capital, CVC) hat sich am deutschen KI-Unternehmen Aleph Alpha beteiligt.

Das 2019 gegründete Heidelberger KI-Start-up erforscht, entwickelt und implementiert transformative KI, zum Beispiel große KI-Sprach- und multimodale Modelle.

„Wir freuen uns, mit unser Beteiligung Aleph Alpha dabei zu unterstützen, ihre KI-Lösungen erfolgreich weiterzuentwickeln“, sagte Bernd Leukert, Vorstandsmitglied und Chief Technology, Data and Innovation Officer der Deutschen Bank. „Der Fokus von Aleph Alpha auf souveräne und nachvollziehbare KI-Lösungen bietet für die hochregulierte Finanzbranche vielfältige Perspektiven, das große Potenzial der künstlichen Intelligenz verantwortungsvoll und sicher nutzen zu können.“

Durch das strategische Investment profitiert Aleph Alpha über die Kapitalbeteiligung hinaus von der Branchenkenntnis und dem Netzwerk der Deutschen Bank.

Die Deutsche Bank nimmt zudem am Pilotprojekt von Creance.ai teil, einem Joint Venture von PwC Deutschland und Aleph Alpha. Es soll untersuchen, wie innovative generative KI (GenAI) dabei helfen kann, komplexe Compliance-Anforderungen effizienter zu bewältigen.

Mittels einer KI-Lösung sollen Verträge mit Dienstleistern der Informations- und Kommunikationstechnologie im Hinblick auf die neue EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act) geprüft werden. DORA zielt darauf ab, die Regeln für die operationelle Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors zu harmonisieren. Creance.ai soll Compliance-Fachleute in die Lage versetzen, die Anforderungen von DORA auf einem neuen Qualitätslevel zu erfüllen – und dabei Zeit und Kosten zu sparen.

Das Corporate-Venture-Capital-Programm ist ein Kernelement der Innovationsagenda der Bank. Der Schwerpunkt liegt auf strategischen Risikokapital-Investitionen in Start-ups, die Technologien einsetzen, um innovative Dienstleistungen zu fördern und Prozesse produktiver zu machen. Die Bank investiert Kapital, Expertise und Ressourcen in das Wachstum und den Erfolg ihrer Partner.

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Deutsche Bank AG, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, www.db.com

Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) hat als erste Förderbank bei der Emission einer traditionellen Namensschuldverschreibung erfolgreich eine öffentliche Blockchain zur Prozessoptimierung eingesetzt.

In Zusammenarbeit mit Cashlink Technologies, der Helaba, dem Bankhaus Metzler, Deloitte sowie der Anwaltskanzlei Annerton wurde die Emission am 8. Oktober 2024 erfolgreich unter Nutzung der Triggerlösung der Deutschen Bundesbank durchgeführt.

Durch die Integration der Blockchain-Technologie in Verbindung mit der Bundesbank-Triggerlösung konnte eine Lieferung gegen Zahlung (Delivery versus Payment, DvP) in Echtzeit ermöglicht werden. Dieser Ansatz macht die Abwicklung von Finanztransaktionen sicherer und reduziert Kredit- und Liquiditätsrisiken im Vergleich zu traditionellen Abwicklungsprozessen. Die Emission demonstriert damit, dass der Einsatz neuer Technologien traditionelle Prozesse bei der Ausgabe von Wertpapieren optimieren kann, ohne dabei bestehende regulatorische und operative Anforderungen zu vernachlässigen.

“Die Erfahrungen aus diesem Projekt eröffnen uns neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bestehender Finanzprodukte in Verbindung mit innovativen Technologien. Dadurch minimieren wir Risiken und optimieren Prozesse sowohl für uns als auch für unsere Investoren. So legen wir die Weichen, um auf den Finanzmärkten der Zukunft erfolgreich zu sein”, sagt Dr. Michael Reckhard, Mitglied der WIBank-Geschäftsleitung.

“Mit unserem Projekt leisten wir einen wertvollen Beitrag zu den Forschungsarbeiten der EZB im Hinblick auf die mögliche Einführung von digitalem Zentralbankgeld für Finanztransaktionen. Dadurch unterstützen wir als Förderbank die Weiterentwicklung und Modernisierung der europäischen Kapitalmarktinfrastruktur”, kommentiert Christian Forma, Leiter Treasury bei der WIBank.

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Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, rechtlich unselbstständige Anstalt in der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Kaiserleistraße 29-35, 63067 Offenbach am Main, Tel: (+49) 69 91 32-03, www.wibank.de