Ab Anfang August 2021 verlangt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ausweislich Ziffer 1 ihrer Auslegungs- und Anwendungshinweise zum Geldwäschegesetz, Besonderer Teil für Kreditinstitute, bei Bareinzahlungen von mehr als 10.000 Euro die Vorlage eines aussagekräftigen Belegs als Herkunftsnachweis über den Einzahlungsbetrag.

 

Privatkunden sind daher gehalten, bei Einzahlungen von mehr als 10.000 Euro auf ein eigenes Konto einen geeigneten Beleg über die Herkunft des Geldes vorzulegen oder unverzüglich nachzureichen.

Dies gilt auch bei Einzahlungen in mehreren Teilbeträgen, wenn die Summe der Teilbeträge 10.000 Euro überschreitet. Bei sonstigen Bartransaktionen (z.B. Edelmetallankauf, Sortengeschäfte), die nicht bei der Hausbank vorgenommen werden, ist dies bereits ab einem Betrag von über 2.500 Euro erforderlich. Sofern der Herkunftsnachweis bei einem solchen Gelegenheitsgeschäft vom Kunden nicht geführt werden kann, muss das Institut das Geschäft ablehnen. Gewerbliche Kunden sind in der Regel von den neuen Maßnahmen nicht betroffen.

Geeignete Belege können nach Auskunft der BaFin insbesondere sein:

Ein aktueller Kontoauszug bzgl. eines Kontos des Kunden bei einer anderen Bank oder Sparkasse, aus dem die Barauszahlung hervorgeht,

Barauszahlungsquittungen einer anderen Bank oder Sparkasse,

ein Sparbuch des Kunden, aus dem die Barauszahlung hervorgeht,

Verkaufs- und Rechnungsbelege (z. B. Belege zu einem Auto- oder Edelmetallverkauf),

Quittungen über Sortengeschäfte,

letztwillige Verfügung, Testament, Erbschein oder ähnliche Erbnachweise,

Schenkungsverträge oder Schenkungsanzeigen.

​Im Falle von fehlenden oder nicht ausreichenden Nachweisen können Kreditinstitute die Bartransaktion ablehnen und haben die Meldeverpflichtungen des Geldwäschegesetzes, insb. nach § 43 Geldwäschegesetz, zu beachten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Rund 1.150 Kreditinstitute in Deutschland können ab sofort operative Erleichterungen in Anspruch nehmen.

 

Die neuen Regelungen gelten für alle Unternehmen, die nach der Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation – CRR) als kleines und nicht komplexes Institut („small and non complex institution“ – SNCI) klassifiziert sind. „Die Klassifizierung als SNCI und die damit verbundenen Erleichterungen sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr Proportionalität in der Regulierung“, sagt Joachim Wuermeling, das für Bankenaufsicht zuständige Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank. „Gerade die deutsche Seite hatte den Gedanken der Proportionalität immer wieder in die europäischen Verhandlungen eingebracht.“ Jetzt wird er in die Tat umgesetzt.

Die nun in Kraft tretenden Erleichterungen sind rein operativer Natur und sollen die SNCIs administrativ entlasten – es handelt sich nicht um kapital- oder liquiditätsschonende Maßnahmen. „Wir differenzieren jetzt noch stärker zwischen weniger auffälligen Instituten auf der einen und problematischen Instituten auf der anderen Seite“, sagt Raimund Röseler, Exekutivdirektor Bankenaufsicht der BaFin. „Damit bündeln wir unsere Kapazitäten, um eine „Aufsicht mit Biss“ gewährleisten zu können.“

Insgesamt sind rund 88 Prozent aller deutschen nicht-signifikanten Institute gemäß Art. 4 Abs. 1 Nr. 145 CRR als SNCI klassifiziert worden. Zusammen repräsentieren sie rund 18 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankensystems (Stand: Ende Dezember 2020). Einen hohen Abdeckungsgrad gibt es insbesondere bei Genossenschaften (96 Prozent) und Sparkassen (82 Prozent). Die Institute, die in Deutschland als klein und nicht komplex klassifiziert werden und die Erleichterungen in Anspruch nehmen dürfen, hat die Bundesbank in Abstimmung mit der BaFin identifiziert. Die BaFin hat damit begonnen, die betroffenen Institute zu informieren.

Mit der Klassifizierung einher gehen folgende Maßnahmen und Erleichterungen:

SNCIs können auf Antrag bei der BaFin die vereinfachte strukturelle Liquiditätsquote („simplified Net Stable Funding Ratio“ – sNSFR) anwenden. Damit können SNCIs auf einige Meldepunkte verzichten.

Zweiter zentraler Punkt ist die Offenlegung: Offenlegungsanforderungen werden künftig noch deutlicher nach Größe und Kapitalmarktorientierung der Banken abgestuft. SNCIs sparen hier also an Offenlegungsumfang und -frequenz.

Dritter Punkt ist das Meldewesen:

Die Liquiditätsmeldung AMM (Additional Monitoring Metrics), mit der zusätzliche Parameter für die Liquiditätsüberwachung übermittelt werden, ist künftig für Nicht-SNCIs monatlich abzugeben. Für SNCIs bleibt es bei der vierteljährlichen Meldung.

Kleine und nicht komplexe Institute sollen künftig von verringerten Meldepflichten profitieren. Die EBA hat diese perspektivisch denkbaren Einsparungen im Rahmen ihrer am 7. Juni 2021 veröffentlichten Kosten-Nutzen-Analyse auf 15 bis 24 Prozent der Kosten des europäischen bankaufsichtlichen Meldewesens beziffert. Für kleine, nicht komplexe Institute in der EU entspricht das Kosteneinsparungen zwischen 188 und 288 Millionen Euro.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Kreditkarten aus recyceltem Material sparen rund fünf Millionen Tonnen Plastik pro Jahr ein

 

Im Rahmen der gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie der BNP Paribas Gruppe lässt Consors Finanz seine Kreditkarten ab sofort aus hundert Prozent recyceltem Plastik produzieren. Die neuen Karten aus recyceltem Material benötigen deutlich weniger Energie in der Herstellung als herkömmliche Plastikkarten. Damit reduziert sich der CO2-Ausstoß pro Kreditkarte um 61 Prozent. Zugleich spart Consors Finanz mit dieser Umweltmaßnahme jedes Jahr mehr als fünf Tonnen Plastik ein.

Ab dem vierten Quartal 2021 werden die recycelten Karten in Deutschland und Österreich ausgegeben – zunächst an Neukunden und nach Ablauf der Gültigkeit sukzessive an Bestandskunden. Spätestens 2025 sollen die gesamten konventionellen Plastikkarten ersetzt sein.

Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie

Die Umstellung auf eine recycelte Karte ist eine von zahlreichen Maßnahmen, um den CO2-Fußabdruck von Consors Finanz weiter zu reduzieren. Gerd Hornbergs, CEO von Consors Finanz: “Wir sind uns als Unternehmen unserer Verantwortung stark bewusst. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse, Produkte und Services möglichst nachhaltig und ressourcenschonend zu gestalten.” Mit einer recycelten Karte, die künftig in vielen Portemonnaies von Verbrauchern zu finden sein wird, setzt der Finanzdienstleister ein wichtiges Zeichen.

Consors Finanz will mit seinen Services und Produkten künftig insgesamt noch stärker Anreize für einen nachhaltigen Lebensstil schaffen. Bereits heute bietet der Finanzdienstleister Sonderkonditionen und spezielle Kooperationen im Bereich der grünen Mobilität. Dem sollen weitere folgen.

Über Consors Finanz

Consors Finanz steht für finanzielle Selbstbestimmung in jeder Lebenssituation. Daher setzt das Unternehmen auf Finanzierungs- und Versicherungslösungen, die sich flexibel an die Zahlungsfähigkeit der Kunden anpassen lassen. Ob dynamische Kreditrahmen, individuelle Finanzierungen oder anpassbare Kartenprodukte – mit dem digitalen Banking von Consors Finanz nehmen Kunden ihre Liquidität selbst in die Hand. Dabei setzt das Unternehmen auf innovative Technologien, höchste Sicherheitsstandards und eine verantwortungsvolle Kreditvergabe.

Consors Finanz zählt zu den führenden Anbietern von Konsumentenkrediten in Deutschland und Österreich. Vor allem im Retail-, E-Commerce- und Automotive-Geschäft gehört das Unternehmen zu den anerkannten Finanzierungsspezialisten. Das breite Angebot richtet sich an Partner wie Handelsunternehmen und Makler, zum Beispiel zur Absatzfinanzierung, sowie an Endkunden für die Konsumfinanzierung und Umschuldung. Hinzu kommen ergänzende Versicherungs- und Zusatzprodukte, die Consors Finanz mit Kooperationspartnern anbietet. Consors Finanz ist eine Marke der internationalen BNP Paribas Gruppe.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland, Consors Finanz, Schwanthalerstraße 31, 80336 München, Tel: 02 03/34 69 54-02, www.consorsfinanz.de

Die Entwicklung der UmweltBank im ersten Halbjahr 2021 entspricht ihren positiven Erwartungen.

 

Das Halbjahresergebnis vor Steuern liegt mit 21,7 Mio. Euro leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. “Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, denn der Vorjahreswert war durch einen einmaligen positiven Sondereffekt in Höhe von rund 4,5 Mio. Euro beeinflusst”, bemerkt Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands.

Wachstumstreiber Umweltkredite

Bemerkenswert ist der starke Zuwachs beim Neukreditvolumen: Mit knapp 400 Mio. Euro konnte die Bank fast doppelt so viele Finanzierungen neu ausreichen wie im ersten Halbjahr 2020 (217 Mio. Euro). Das Kreditvolumen stieg auf 3,7 Mrd. Euro. “Wir spüren in allen Finanzierungsbereichen eine hohe Nachfrage”, freut sich Goran Basic, Mitglied des Vorstands, und ergänzt: “Darüber hinaus erschließen wir erfolgreich neue Marktsegmente. So finanzieren wir eine von Deutschlands größten Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff im oberfränkischen Wunsiedel.”

Hervorzuheben ist auch die positive Entwicklung im Wertpapiergeschäft. “Im andauernden Niedrigzinsumfeld entdecken immer mehr Menschen Fonds und Aktien als Alternative für das klassische Sparbuch”, kommentiert Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands. Der erste eigene Fonds der grünen Bank, der UmweltSpektrum Mix, verzeichnete per 30. Juni 2021 bereits ein Fondsvolumen von rund 72 Mio. Euro. Seit Auflage im Februar 2020 weist der Mischfonds eine Wertentwicklung von 27 Prozent auf (Stand: 30.06.2021). Insgesamt betrug das von der UmweltBank verwaltete Depotvolumen zum Ende des ersten Halbjahrs fast 800 Mio. Euro – ein Plus von rund 100 Mio. Euro seit Jahresbeginn.

Prognose für 2021 bestätigt

Der Vorstand bestätigt den Ausblick für das Gesamtjahr 2021: Die Zahl der Kundinnen und Kunden soll auf 135.000 wachsen. Während das Geschäftsvolumen bis zum Jahresende aufgrund der Inanspruchnahme weiterer gezielter langfristiger Refinanzierungsgeschäfte bei der Deutschen Bundesbank sowie der guten Kreditnachfrage auf ca. 6,4 Mrd. Euro steigen dürfte, erwartet der Vorstand unverändert ein Ergebnis vor Steuern auf dem Niveau des Vorjahres.

 

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UmweltBank AG, Laufertorgraben 6, 90489 Nürnberg, Tel: 0911 5308123, www.umweltbank.de

norisbank belegt Platz 1 unter den Direktbanken

 

Immer mehr Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte online. Die Zahl der Online-Banking Nutzer steigt weiterhin. Und gerade im Kontext der Corona-Pandemie haben sich viele Deutsche entschieden, das Online-Banking zur Erledigung alltäglicher Bankgeschäfte zu nutzen – viele zum ersten Mal. Sicherheit ist da natürlich für Banken und Kunden eines der wichtigsten Themen. Und deshalb wird eine Frage nochmals wichtiger: wie steht es um die Sicherheit des Online-Bankings? Das IMWF Institut für Management hat aktuell in einer Studie im Auftrag von FOCUS-MONEY (Heft 31/2021) das Online- und Mobile-Banking-Angebot von 30 ausgewählten Kreditinstituten in Deutschland untersucht. Das Ergebnis: Die norisbank sichert sich Platz 1 unter allen geprüften Direktbanken.

Sicherheit bleibt ein zentrales Thema beim digitalen Banking. Vielleicht mit Blick auf die steigende Zahl der Nutzer aktuell mehr denn je. Und gewiss werden auch die Gefahren durch Kriminelle im Internet nicht geringer – im Gegenteil. Die norisbank arbeitet daher kontinuierlich daran, die Maßnahmen zum umfassenden Schutz der Bankgeschäfte der Kunden immer weiter zu optimieren. Und die steten Investitionen in Optimierungen zeigen nachhaltig Wirkung: Die norisbank überzeugte im aktuellen deutschlandweiten Test die Experten mit ihrem Leistungsspektrum im Bereich Sicherheit genauso wie mit der Kundenorientierung des Online- und Mobile-Banking-Angebots. Das Ergebnis: die norisbank darf sich dank bester Werte in beiden Test-Kategorien zu den sichersten Banken Deutschlands zählen und ist sogar diesbezüglich die Nr. 1 unter den Direktbanken im Test.

Sicher durch den Banking-Alltag

Mal eben den aktuellen Kontostand oder die letzten Kontoauszüge prüfen, schnell mal eine Überweisung veranlassen, einen Dauerauftrag einrichten und den Dispo-Kredit ändern oder vielleicht auch eine Mastercard Kreditkarte beantragen? All dies und vieles mehr ist heute rund um die Uhr und auch an Wochenenden bequem online möglich. Die norisbank bietet in ihrem Online-Banking eine Vielzahl an Services insbesondere wenn es um die Kontoführung geht. Getestet wurde in der aktuellen Studie aber nicht nur die PSD2-konforme starke Authentifizierung von Transaktionen wie beispielsweise Überweisungen, sondern beispielsweise auch die Sicherheit der Authentifizierungsverfahren bei der Anmeldung zum Online-Banking und auch die Erreichbarkeit des Kundenservice.

Mit dem klassischen Online Banking zum Beispiel vom Laptop oder mobil mit der ausgezeichneten norisbank App können Kunden zudem jederzeit weltweit dank der vielfältigen digitalen Services ihre Kontoführung auch von unterwegs ganz einfach und sicher erledigen. Das Beste dabei: Mit der von der norisbank angebotenen kostenlosen photoTAN-App lassen sich beispielsweise Kontoinformationen und Bankaufträge wie unter anderem Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften auch bequem und sicher direkt in einer integrierten Prozesslogik bestätigen. Und ganz neu in der App: Ab sofort lassen sich beispielsweise die Kredit-/Debitkarten auch über die App managen – egal ob Kartensperre im Notfall, Freischaltung für die Nutzung von Karten-Services im Online-Banking oder Abrechnungen nachbestellen. Neben der fortlaufenden Investitionen in die weitere Optimierung der Sicherheit wird auch der Umfang der Services stetig erweitert.

Aber wenn es um die Sicherheit geht, können und sollten natürlich auch die Bankkunden durch die Beachtung einfacher Grundregeln viel für sicheres Online-Banking tun und helfen, Schadensfälle zu vermeiden. “Mit umfassenden Investitionen in die Weiterentwicklung unseres digitalen Angebots gelingen uns bedeutende weitere Fortschritte in Bezug auf die Sicherheit und den Komfort beim Online-Banking. Dennoch ist gerade beim Thema Sicherheit auch die Achtsamkeit des Bankkunden gefragt. Wir empfehlen deshalb bei der Nutzung des Online-Bankings sowie auch bei der Nutzung von Karten und von Call Center-Services unbedingt darauf zu achten, PIN und TAN-Daten nicht an unbefugte Dritte weiterzugeben, diese nicht – zum Beispiel durch Notizen im Portemonnaie – einfach Dritten zugänglich zu machen und die aktuellen Sicherheitshinweise ihrer Bank zu befolgen”, empfiehlt Thomas große Darrelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der norisbank GmbH. “Einen bedeutenden Sicherheitsbeitrag leisten auch aktuelle Virenscanner, die auf dem PC oder dem mobilen Endgerät unbedingt installiert und aktiv zum Einsatz kommen sollten.”

 

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norisbank GmbH, Fasanenstraße 86, ­10623 Berlin, Tel.: 0180 312 5000 , www.norisbank.de

Die aktuelle Auswertung zeigt: Rund die Hälfte der Anleger erwartet steigende Kurse in Deutschland und auf den weltweiten Märkten. Etwas mehr als ein Drittel fürchtet aber auch eine deutlich anziehende Inflation

 

Private Investoren blicken positiv auf die weitere Entwicklung der Börsen. Etwas mehr als die Hälfte erwartet einen Anstieg im DAX innerhalb der nächsten 12 Monate, 25 Prozent gehen von wenig Veränderung aus und nur ein Fünftel prognostiziert fallende Kurse. Bei den weltweiten Aktienmärkten sind die Privatinvestoren noch etwas optimistischer: Hier erwarten 61 Prozent steigende oder sogar deutlich steigende Kursen.

Das sind Ergebnisse des neuen Kundenseismographen der Consorsbank. Für die monatliche Umfrage werden nach dem Zufallsprinzip 5.000 Kundinnen und Kunden der Consorsbank ausgewählt und eingeladen. Die Teilnahme ist anonym. Der Seismograph beinhaltet wiederkehrende Fragen zu den Einschätzungen der Märkte und der Wirtschaft und wird ergänzt um aktuelle Trendthemen. Das Format wurde von Professor Dr. Steffen Meyer und Professorin Dr. Charline Uhr von der Universität von Süddänemark (SDU) in Odense in Zusammenarbeit mit der Consorsbank entwickelt. Ihr Forschungsschwerpunkt ist der Einfluss von Risiko und Unsicherheit sowie psychologischen Faktoren auf Anlageentscheidungen.

„Private Haushalte haben einen großen und nicht zu unterschätzenden Anteil am Marktgeschehen und der Wirtschaftsentwicklung. Dennoch werden in den Medien meist die Erwartungen von Experten aus Banken und Unternehmen diskutiert. Der Kundenseismograph bietet den Erwartungen von Privatinvestoren Raum und eine objektive Plattform. Von großem Wert werden dabei insbesondere die Veränderungen der Erwartungen über verschiedene Befragungswellen sein. Ganz wie bei einem klassischen Seismographen können so Erschütterungen und Ängste frühzeitig aufgezeigt werden“, sagt Prof. Uhr.

Weitere Prognosen der Anleger

Weitere Ergebnisse der aktuellen Erhebung: 61 Prozent der Anleger erwarten eine steigende Wirtschaftsleistung in Deutschland, 72 Prozent eine steigende Weltwirtschaftsleistung. Beim persönlichen Einkommen indessen geht die Mehrheit (73 Prozent) innerhalb der nächsten Monate von keiner Veränderung aus. Mit Blick auf die Beschäftigung gibt es keinen eindeutigen Trend: Die Zahl der Privatinvestoren, die von einer steigenden oder sinkenden Arbeitslosigkeit ausgeht, hält sich die Waage. Trotz des positiven Ausblicks auf die Märkte, blickt ein Teil der Anleger mit etwas größerer Sorge auf die Inflation. 37 Prozent rechnen mit einem deutlichen Anstieg der Preise von Konsumgütern und für die Lebenshaltung in den nächsten 12 Monaten (beispielsweise Lebensmittel, Elektronik, Mieten).

Stimmungsindikator zeigt Tendenz

Der aus den Umfragewerten ermittelte Stimmungsindikator zeigt die Differenz der Anteile der Investoren mit positivem und negativem Ausblick. Ein positiver Indikatorwert signalisiert demnach, dass mehr Investoren von einer steigenden oder deutlich steigenden Kennzahl ausgehen als von einer sinkenden. Im Vergleich zum Vormonat haben sich demnach die Erwartungen in Bezug auf ein höhere persönliches Einkommen und das weltweite Wirtschaftswachstum spürbar erhöht. Die Ergebnisse des Kundenseismographen werden regelmäßig auf dem Consorsbank Update sowie im Pressebereich der Consorsbank-Website veröffentlicht.

 

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Consorsbank, Bahnhofstraße 55, D­-90402 Nürnberg, Tel: +49 (0) 911/3 69 ­ 1709, Fax: +49 (0) 911/3 69 ­ 5131, www.consorsbank.de

Die Deutsche Kreditwirtschaft begrüßt die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ein Projekt zur Vorbereitung eines digitalen Euros zu starten.

 

Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Euro und seines Währungsraums sowohl gegenüber anderen Währungsräumen, deren Notenbanken bereits intensiv an digitalem Zentralbankgeld / Central Bank Digital Currencies (CBDC) arbeiten, als auch gegenüber privaten Initiativen wie Diem, die herkömmlichem Zentralbankgeld den Rang ablaufen wollen.

„Ein digitaler Euro ist wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit Europas und seiner Unternehmen in einer immer stärker digitalisierten Geschäftswelt. Ein digitaler Euro wie ihn die EZB andenkt, reicht dafür nicht aus. Es braucht zusätzlich sowohl tokenisiertes Giralgeld, als auch tokenisiertes Zentralbankguthaben, um unsere Volkswirtschaft sicher in die Zukunft zu begleiten. Die Banken und Sparkassen in Deutschland und Europa haben eine zentrale Rolle im Wirtschaftskreislauf und leisten einen unverzichtbaren Beitrag bei der effizienten Versorgung von Unternehmen und Verbrauchern mit Finanzmitteln. Diese stabile und wertvolle Liquiditätsversorgung kann nur erhalten bleiben, wenn die EZB alle drei heutigen Geldarten in das Projekt einbezieht“, sagt Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), des aktuellen Federführers der Deutschen Kreditwirtschaft.

Der digitale Euro sollte aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft ein zeitgemäßes, für alle Bürger des Euroraums einfach zugängliches, komfortables und für den Alltagsgebrauch inklusive E-Commerce einsetzbares Zahlungsmittel sein. Er muss für Verbraucher funktionieren wie eine digitale Banknote. Wie Bargeld sollte er weder verzinst noch programmierbar sein. Auch sollte ein digitaler Euro offlinefähig sein, sodass Zahlungen ohne Internetzugang erfolgen können. Der digitale Euro sollte den Menschen in Europa durch Kreditinstitute über elektronische Portemonnaies, sogenannte ‚CBDC-Wallets‘, zur Verfügung gestellt werden. Dabei sollte die Menge an digitalen Euro durch eine Obergrenze pro Wallet limitiert werden, die sich beispielsweise am typischen Zahlungsbedarf orientieren könnte. Nicht zuletzt muss die EZB in ihrem Projekt die Anonymität des digitalen Euro betrachten, die Verbraucher am Bargeld sehr schätzen.

Die Deutsche Kreditwirtschaft hatte ihre Vorschläge für ein Ökosystem innovativer Geldformen Anfang Juli 2021 in einem Grundlagenpapier skizziert. Darin hatte sie sich dafür ausgesprochen, bei der Einführung eines digitalen Euro über CBDC für Verbraucher hinaus zu denken und Giralgeldtoken sowie weitere innovative digitale Geldformen einzubeziehen.

 

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Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstraße 28, D­-10178 Berlin, Tel.: 030/1663­0, Fax: 030/1663­1399, www.bankenverband.de

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verpflichtet Kreditinstitute dazu, Prämiensparkunden über unwirksame Zinsanpassungklauseln zu informieren.

 

Hierzu hat sie eine Allgemeinverfügung veröffentlicht. Die betroffenen Institute müssen den Sparern auch erklären, ob diese durch die verwendeten Klauseln zu geringe Zinsen erhalten haben. In diesen Fällen müssen die Banken ihren Kunden entweder unwiderruflich eine Zinsnachberechnung zusichern oder einen Änderungsvertrag mit einer wirksamen Zinsanpassungsklausel anbieten, der die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BHG) aus dem Jahr 2010 (Urteil vom 13.04.2010 – XI ZR 197/09) berücksichtigt.

„Mit dem Erlass der Allgemeinverfügung betreiben wir effektiven Verbraucherschutz für eine Vielzahl von Bankkunden, die einen langfristigen Prämiensparvertrag mit unwirksamer Zinsanpassungsklausel abgeschlossen haben“, sagt BaFin-Exekutivdirektor Dr. Thorsten Pötzsch. „Da eine einvernehmliche Lösung mit den Banken gescheitert ist, mussten wir auf diesen verbraucherschutzrelevanten Missstand mittels Allgemeinverfügung reagieren.“

Ein Prämiensparvertrag ist eine langfristige Sparform mit variabler Verzinsung und gleichbleibender Sparleistung. Kunden erhalten zusätzlich zum Zins eine Prämie, die meist nach der Vertragslaufzeit gestaffelt ist. Bei den in Rede stehenden Sparverträgen haben viele Kreditinstitute Zinsanpassungsklauseln verwendet, die ihnen einräumten, die vertraglich vorgesehene Verzinsung einseitig zu ändern. Diese Praxis hat der BGH 2004 für unwirksam erklärt und sich in späteren Entscheidungen 2010 und 2017 zu den Anforderungen an solche Klauseln geäußert.

 

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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Auch nach mehr als einem Jahr Pandemie sieht BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler keine Systemkrise auf die deutschen Banken zukommen.

 

Dennoch mahnte der kommissarische BaFin-Präsident zur Vorsicht: „Eine Entwarnung können wir derzeit nur für das System aussprechen, also die Branche als Ganzes“, sagte Röseler in seiner Rede zur Jahrespressekonferenz der Behörde. „Das eine oder andere Institut, das schon vor der Krise auf wackligen Beinen stand, übersteht die Pandemie möglicherweise nicht.“ Es sei jedoch nicht Aufgabe der BaFin, solche Marktaustritte um jeden Preis zu verhindern, machte Röseler deutlich. „Das Schicksal einer Bank liegt in den Händen ihrer Manager.“ Wenn der Ernstfall eintrete, sorge die BaFin mit dafür, dass die Insolvenz ordentlich vonstattengehe oder das Institut abgewickelt werde.

Röseler wies darauf hin, dass sich die Cost-Income-Ratio, eine wichtige Kennzahl für die Effizienz der Institute, in den vergangenen 15 Jahren fast durchgängig verschlechtert habe. Das liege nicht nur an sinkenden Erträgen, sondern auch an steigenden operativen Kosten. „Wenn deutsche Institute dauerhaft wettbewerbsfähig sein wollen, müssen sie ihre Kosten noch viel rigoroser senken als bisher.“ Zudem stelle die Digitalisierung die Geschäftsmodelle die traditionellen Institute auf eine harte Probe. „Die Pandemie wirkt hier wie ein Beschleuniger“, sagte der Exekutivdirektor Bankenaufsicht.

Die BaFin werde ihre Aufsicht an die neue Realität anpassen. „Wir müssen uns noch mehr mit den Geschäftsmodellen der Institute beschäftigen, noch intensiver hinter deren Fassade schauen“, sagte Röseler. Die klassischen Kennziffern wie die Eigenkapitalquote und Liquiditätskennziffern allein reichten nicht aus, um alle Risiken zu erkennen. „Das war schon bei Wirecard so – und später auch bei der Greensill Bank.“

Der Fall Wirecard habe die Arbeit der BaFin geprägt. „Sehr genau und sehr umfassend haben wir analysiert, welche Schlussfolgerungen wir daraus für unsere Arbeitsweise ziehen müssen.“ Mit Blick auf die Neuaufstellung der Behörde betonte Röseler, dass die BaFin schlagkräftiger werde. So solle noch in diesem Monat der Pilot der künftigen Fokusaufsicht starten. Die Taskforce als ein weiteres zentrales Teilprojekt des Modernisierungsvorhabens solle Mitte August an den Start gehen und Hand in Hand mit der Fokusaufsicht arbeiten. Auch von der geplanten Stärkung der Bilanzkontrolle verspricht sich Röseler einen Zugewinn an Schlagkraft.

Nach seiner Rede stellte sich Röseler gemeinsam mit den übrigen Direktoriumsmitgliedern Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht, Dr. Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor Abwicklung, und Béatrice Freiwald, Exekutivdirektorin Innere Verwaltung und Recht, den Fragen der Medienvertreter. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Jahrespressekonferenz in diesem Jahr als Videokonferenz statt.

 

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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Europäischer Banken Report

 

Nach einem der stärksten Einbrüche des Bruttoinlandsproduktes, den die Wirtschaft je erlebt hat, stehen bis zu ein Viertel (160 Milliarden Euro) der Erträge im europäischen Bankensektor auf dem Spiel, wenn es der Branche nicht gelingt, einen Beitrag zur Lösung einer Reihe neuer Herausforderungen zu leisten, vor die sich die Gesellschaft durch die Pandemie gestellt sieht. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Report „Ready To Lead: How Banks Can Drive the European Recovery“ der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman.

Das Bankensystem ist mit hohen Eigenkapitalquoten gut aufgestellt, um die wirtschaftliche Erholung in Europa maßgeblich mit voranzutreiben. Diese komfortable Position ist vor allem auf niedrigere Rückstellungen als erwartet und Dividendensperren zurückzuführen. Die harte Kernkapitalquote (CET1) liegt im Branchendurchschnitt bei 15,4 Prozent und hat sich damit gegenüber den 14,4 Prozent aus dem Jahr 2019 weiter erhöht. Weniger als 1 Prozent des gesamten Eigenkapitals in der Branche entfällt auf Banken mit einer CET1-Quote von unter 12 Prozent.

Die Konsensschätzung zu den Kreditausfällen bei an die europäische Bankenaufsicht berichtenden Instituten für das Jahr 2020 lag bei ca. 200 Milliarden Euro. Letztendlich waren es 110 Milliarden Euro, immer noch mehr als das Doppelte an Ausfällen im Vergleich zu 2019. Seither haben 30 Prozent der Banken, die Quartalsberichte veröffentlichen, Rückstellungen aufgelöst, im Durchschnitt 12 Prozent pro Geldhaus, Tendenz steigend.

Doch mit der durch die enorme Liquidität am Markt verursachten Blasenbildung an den Kapitalmärkten, niedrigen Zinsen, einem spekulativen Goldrausch bei digitalen Vermögenswerten und dem Schreckgespenst steigender Inflationsraten stehen der Branche noch härtere Zeiten bevor. In Ländern, die sich wegen der Pandemie zu besonders strengen Lockdown-Maßnahmen gezwungen sahen und deren Volkswirtschaften besonders stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, sackten die Erträge um bis zu 11 Prozent ab. Bei den risikogewichteten Aktiva betrug der Rückgang knapp 5 Prozent.

In dem Report werden fünf Herausforderungen skizziert, die die Banken in Europa meistern müssen, damit die Wirtschaft zurück auf den Wachstumspfad findet:

  1. Beendung von Notfallkreditprogrammen
  1. Umstellung auf die Maßnahmen der Europäischen Union zur Erholung der Kapitalmärkte im Rahmen der Kapitalmarktunion und den Corona-Wiederaufbaufonds „Next Generation EU“
  1. Finanzierung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft
  1. Bereitstellung von Zahlungsverkehr, Kreditvergabe und andere Bankprodukte in einer digitalen Wirtschaft
  1. Aufbau der Finanzinfrastruktur der Zukunft, einschließlich digitalem Zentralbankgeld.

„Die europäischen Banken haben jetzt die einmalige Chance, die Wirtschaft dabei zu unterstützen, sich von den Folgen der Coronakrise zu erholen und einige der größten Herausforderungen zu bewältigen, vor denen wir in Europa stehen. Mit Abklingen der Pandemieeffekte geht es dabei um nicht weniger als ein Viertel der Erträge des Bankensektors. Das Bankensystem muss mit der Politik in Dialog treten, seine zentrale Rolle in der Wirtschaft neu verankern und das Vertrauen seiner Kunden stärken. Banken haben die historische Chance, Teil der Lösung und nicht Teil des Problems zu sein“, sagt Thomas Schnarr, Partner und Leiter Financial Services bei Oliver Wyman in Deutschland.

Für deutsche Institute fällt diese Zeit zusammen mit dem Ende einer Reihe von historischen Gewissheiten: die Ära Angela Merkel geht zu Ende und der zukünftige politische Rahmen und seine Bedeutung für die Banken ist ungewiss. Die Sicherungssysteme deutscher Banken werden nicht nur von der Aufsicht kritisch beäugt, sondern auch durch Vorfälle wie Greensill auf die Probe gestellt. Und aufgrund der Zinssituation ändert sich das Anlageverhalten der Deutschen rasant.

„Das neue Umfeld und die mögliche europäische wirtschaftliche Erholung bieten gerade auch für die vielen kleineren und mittelgroßen deutsche Banken eine ausgezeichnete Gelegenheit, die eigene Position in der sich beschleunigenden Konsolidierung zu finden von den Veränderungen zu profitieren“, so Schnarr.

Über den Report

Der European Banking Report von Oliver Wyman basiert auf unternehmenseigenen Modellen zur Schätzung der künftigen Finanzdaten. In die Berechnungen gehen Ausfallquoten bei Privatkunden und Unternehmen, Rückstellungen, risikogewichtete Aktiva, Gewinne und andere zentrale Kennzahlen für den Bankensektor ein. Es werden Aggregatgrößen auf europäischer Ebene sowie granularere Daten zu Ertrags- und Bilanzeffekten für 17 europäische Länder (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien) angegeben.

Über Oliver Wyman

Oliver Wyman ist eine international führende Strategieberatung mit weltweit über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 60 Büros in 29 Ländern. Wir verbinden ausgeprägte Branchenexpertise mit hoher Methoden­kompetenz bei Digitalisierung, Strategieentwicklung, Risikomanagement, Operations und Transformation. Wir schaffen einen Mehrwert für den Kunden, der seine Investitionen um ein Vielfaches übertrifft. Oliver Wyman ist ein Unternehmen von Marsh McLennan (NYSE: MMC). Unsere Finanzstärke ist die Basis für Stabilität, Wachstum und Innovationskraft.

 

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Oliver Wyman, Marstallstraße 11, D-­80539 München, Tel.: 089 939 49 763, Fax: 089 939 49 515, www.oliverwyman.de

Aktuelle eMagazin Ausgabe:  Pandemie wird für Europas Banken zur Belastungsprobe

 

Die Finanzindustrie befindet sich seit Jahren im Umbruch, und COVID-19 hat diesen Veränderungsprozess erheblich beschleunigt. Zwar wurde der Bankensektor von der Krise nicht so hart getroffen wie von der Finanzkrise in 2008, die Folgen sind dennoch weitreichend: Die Pandemie hat zu einer neuen Wettbewerbslandschaft geführt, dämpft das Wachstum, löst massiv Innovationen aus. Gleichzeitig verändert die Pandemie die Rolle der Filialen und beschleunigt die Digitalisierung in fast allen Bereichen des Banken- und Kapitalmarktes.

Laut dem “European Retail Banking Radar 2021” der globalen Unternehmensberatung Kearney schreibt jede zehnte Bank Verluste. Der durchschnittliche Gewinn pro Kunden ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent zurück. 70 Prozent der Banken erzielten nur magere 100 Euro durchschnittlichen Gewinn pro Kunden. Damit steigt der Druck auf die Banken, die Kosten weiter zu senken. Bei der Profitabilität sind die deutschen Banken nur noch Schlusslicht.

Trotz der Corona-Krise ist die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland in den vergangenen Monaten rückläufig gewesen. Doch die Banken stellen sich auf härtere Zeiten ein. Allein wegen der aktuell ausgesetzten Insolvenzantragspflicht ist noch nicht absehbar, wann und in welchen Sektoren Unternehmen verstärkt zahlungsunfähig sein werden. Deshalb erhöhten die Institute hierzulande ihre Kreditrisikovorsorge für Firmenkunden im ersten Halbjahr 2020 drastisch.

Deutschlands Private-Banking-Anbieter verdienen mit ihren wohlhabenden Kunden in den Geschäftsfeldern Private Banking und Wealth Management immer weniger Geld. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Strategie- und Managementberatung zeb. So ist das Ergebnis von zehn beispielhaften deutschen Privatbanken in diesen Segmenten in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 7,4 Prozent jährlich von 221 Millionen Euro (2015) auf 162 Millionen Euro (2019) gesunken.

Banken werden ihre physische Präsenz reduzieren. Sofortige Maßnahmen zur Einführung von digitalen Vertriebsmodellen sind notwendig. Neue Wege zur effektiven Kundenansprache müssen gefunden und eine Strategie für externe Partner definiert werden. In ihrer Global Sales Study* hat die globale Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners die Auswirkungen von COVID-19 auf den Bankenvertrieb untersucht.

In der Bankenbranche gibt es ein klares Bekenntnis für einen grünen Wandel. Rund sechs von zehn Instituten beschäftigen sich bereits intensiv mit der neuen EU-Taxonomie oder berücksichtigen das Thema in ihrer Strategie. Und in jedem dritten Institut sind die Umwelt-Richtlinien in der Beobachtungs- und Analysephase. Damit haben mehr als 90 Prozent das grüne Regelwerk auf ihrer Watchlist.

Digitales Banking hat durch die Corona-Pandemie einen zusätzlichen Schub erhalten. So haben 2020 drei Millionen Menschen mehr als im Vorjahr ihre Bankgeschäfte über das Internet sowie eine Banking-App getätigt. Das entspricht einem Wachstum von vier Prozentpunkten. Zugleich wird deutlich, dass digitales Banking seinen Höhepunkt in Deutschland noch lange nicht erreicht hat.

Hier geht es zur Online-Ausgabe: https://www.finanzbusinessmagazin.de/banking

PDF-Ausgabe: fb_banking_ausblick_2021

 

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Im von der Coronapandemie stark geprägten Jahr 2020

 

erwirtschaftete die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken einen konsolidierten Gewinn vor Steuern von soliden 7,2 Milliarden Euro, nach 10,2 Milliarden Euro im Vorjahr, das durch hohe positive Bewertungseffekte geprägt war. Im operativen Geschäft hat die genossenschaftliche FinanzGruppe 2020 beim Provisionsüberschuss und Zinsüberschuss zulegen können bei gleichzeitiger leichter Kostensenkung. Belastungen aus der Coronapandemie ergeben sich aus einer präventiv um 1,5 Milliarden Euro erhöhten Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um fünf Prozent auf 121,8 Milliarden Euro. Die konsolidierte Bilanzsumme wuchs um 6,6 Prozent auf 1.476 Milliarden Euro.

“In der konsolidierten Betrachtung hat sich die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken in einem schwierigen Umfeld des Corona-Geschäftsjahres erfolgreich behauptet”, sagte die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Der konsolidierte Jahresabschluss zeige, wie gut die Genossenschaftsbanken mit ihren zentralen Einheiten wie der DZ BANK-Gruppe zusammenarbeiten.

Mit Blick auf die Bundestagswahl appellierte Kolak an die Politik, den Mittelstand zu stärken, denn das unternehmerische Handeln des Mittelstands sei entscheidend, um die Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Die BVR-Präsidentin warnte vor einer Kultur des staatlichen Dirigismus, der Verbote und des generellen Misstrauens gegenüber der Wirtschaft. Kolak: “Es ist an der Zeit für eine Wiederbelebung der Sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehört auch ein leistungsfähiger Finanzstandort Deutschland. Wir werden eine künftige Bundesregierung auch daran messen, was sie für unsere mittelständischen Kunden umsetzt.”

Zum konsolidierten Jahresabschluss im Einzelnen

Der nach internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS erstellte konsolidierte Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe stellt das Geschäftsjahr 2020 der 814 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und der weiteren genossenschaftlichen Spezialinstitute sowie der DZ BANK-Gruppe und der Münchener Hypothekenbank dar.

Mit 18,4 Milliarden Euro lag der konsolidierte Zinsüberschuss der genossenschaftlichen FinanzGruppe 2020 absolut betrachtet leicht über dem Vorjahresniveau, was vor allem auf weiteres Wachstum im Segment Immobilien zurückzuführen ist. Um 4,9 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro steigerte die FinanzGruppe den Provisionsüberschuss, der überwiegend von den Primärbanken eingebracht wurde. Im Anlagebereich entwickelte sich dabei besonders erfreulich das Fonds- und Wertpapiersparen. Auch der Zahlungsverkehr hat wiederum einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Der Risikovorsorge wurden im Jahr 2020 2,3 Milliarden Euro zugeführt. Nach 0,8 Milliarden Euro im Vorjahr ist dieser Anstieg insbesondere auf die erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. Mit 1,5 Milliarden Euro basiert der größte Teil der Vorsorge auf einer modellbasierten Adjustierung von Ausfallwahrscheinlichkeiten aufgrund der erwarteten makroökonomischen Entwicklung. Somit blieb das 2020 realisierte Risikovorsorgeergebnis der FinanzGruppe mit 0,8 Milliarden Euro konstant zum Vorjahr. Bei aktueller Bewertung der Risikolage ist die genossenschaftliche FinanzGruppe mit diesem Puffer für das Jahr 2021 gut gewappnet. Zudem ist von einem milderen Verlauf der Kreditausfälle, als noch zum Jahreswechsel angenommen, auszugehen.

Die Verwaltungsaufwendungen weisen durch konsequentes Kostenmanagement einen leichten Rückgang um 0,6 Prozent auf insgesamt 18,0 Milliarden Euro auf. Die Personalaufwendungen waren mit 10,1 Milliarden Euro nahezu exakt auf Vorjahresniveau.

An tatsächlichen Ertragsteuern im Jahr 2020 wurden 2,6 Milliarden Euro gezahlt. Dieser bedeutende Betrag findet sich in vielen Kassen von Kommunen und Gemeinden wieder, wo das Geld sinnvollen Nutzen nach den pandemiebedingten Belastungen stiften kann. Der konsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern der genossenschaftlichen FinanzGruppe belief sich auf gut 5,0 Milliarden Euro nach 7,0 Milliarden Euro im Vorjahr.

Das Kreditgeschäft der genossenschaftlichen FinanzGruppe 2020 wuchs um 5,4 Prozent auf 890,6 Milliarden Euro, insbesondere durch eine weiterhin robuste Kundennachfrage einschließlich der durchgeleiteten Corona-Hilfskredite. Auf der Passivseite kletterte das Volumen des Einlagengeschäfts 2020 um 6,5 Prozent auf 937,9 Milliarden Euro. Dies ist eine stärkere Zunahme als die 4,5 Prozent im Jahr 2019 und ein Resultat des verstärkten Sparverhaltens der Kunden infolge der pandemiebedingten Einschränkungen im Jahr 2020. Die konsolidierte Bilanzsumme 2020 wuchs um 6,6 Prozent auf 1.476 Milliarden Euro.

Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um fünf Prozent auf 121,8 Milliarden Euro. Die aufsichtsrechtliche Kernkapitalquote inklusive der § 340f HGB Reserven konnte trotz Coronapandemie um 0,6 Prozent auf 16,1 Prozent gesteigert werden. Die Leverage Ratio verbesserte sich ebenfalls um 0,6 Prozent auf 8,4 Prozent. Auf dieser soliden Kapitalbasis beurteilen die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s (S&P) die genossenschaftliche FinanzGruppe als die am besten bewertete private Bankengruppe in Deutschland. Fitch hat zuletzt das AA- Rating bestätigt und den Ausblick auf stabil angehoben. S&P beurteilt die FinanzGruppe mit A+ und stabilem Ausblick.

 

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McKinsey-Studie: 30 bis 40 Milliarden Euro Ergebnissteigerung und 7-8 % Eigenkapitalrendite bei ambitioniertem Erneuerungskurs machbar – bei Fortschreibung aktueller Trends 0-4 % wahrscheinlich

 

Um die angesichts fundamentaler Umbrüche notwendige Transformation der deutschen Wirtschaft in allen Segmenten zu unterstützen, müssen auch Banken sich transformieren. Mit einem ambitionierten Erneuerungskurs kann der deutsche Bankensektor sein operatives Ergebnis bis 2030 um 30 bis 40 Milliarden Euro verbessern und seine Eigenkapitalrendite auf mindestens 7-8 % katapultieren – und damit gegenüber dem 2,9 % Durchschnitt der letzten fünf Jahre nach Steuern mehr als verdoppeln. Dies geht aus dem Report “Deutschlands Banken zurück im Spiel” hervor, den die Unternehmensberatung McKinsey & Company heute veröffentlicht hat.

Starke Ausgangsposition, schlechte Performance

“Die deutschen Banken bleiben das Herzstück der deutschen Wirtschaft”, sagt Max Flötotto, Senior Partner und Leiter der deutschen Banking Practice bei McKinsey. “Aufgrund disruptiver Umbrüche bei Technologie, Demografie und Klima steht die deutsche Wirtschaft in allen Segmenten vor einer fundamentalen Transformation. Um, bildlich gesprochen, im Spielplan der deutschen Wirtschaft auch künftig eine starke Rolle zu spielen, müssen Banken sich ebenfalls erneuern.”

Würden deutsche Banken weitermachen wie bisher, drohen laut Analyse von McKinsey anhaltende Marktanteilsverluste für klassische Banken, sinkende Ergebnisse und eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE, nach Steuern), die bis 2030 gegen 0 % tendiert. 2015 bis 2019 lag der durchschnittliche RoE nach Steuern deutscher Banken bei 2,9 %. Falls Banken ihre aktuellen Inititiaven fokussieren und verstärken, insbesondere im Bereich Digitalisierung und Kundenorientierung, ist dagegen ein RoE-Szenario nach Steuern von zumindest 3-4 % zu erreichen. Mit einem ambitionierten Erneuerungskurs könnte sich das operative Ergebnis des deutschen Bankensektors laut McKinsey bis 2030 um 30 bis 40 Milliarden Euro (exkl. Steuern und außerordentliche Erträge/Kosten) verbessern – womit deutsche Banken erforderliche Investitionen in die Digitalisierung und die Beschleunigung der ESG-Umstellung tätigen könnten. Gleichzeitig könnten Banken mit einem ambitionierten Erneuerungskurs ihre Eigenkapitalrendite bis 2030 auf mindestens 7-8 % nach Steuern steigern. Dieses Rentabilitätsniveau würde ein operatives Ergebnis von 70 bis 80 Basispunkten der durchschnittlichen Bilanzsumme oder einen Nach-Steuer-Gewinn von 40 bis 45 Milliarden Euro bedeuten.

“7-8 % Eigenkapitalrendite nach Steuern sind ambitioniert, aber durchaus erreichbar, wie die Wertentwicklung von Banken in anderen Märkten und die der besten Institute in Deutschland zeigt. Eine Performance auf diesem Niveau würde ein positives Signal an die besten Talente senden, dem Bankensektor helfen, seine Bedeutung zu wahren, und neue Investoren anlocken”, sagt Max Flötotto.

Zwei von drei Bankentscheidern halten daher eine radikale Veränderung in der deutschen Bankenlandschaft für notwendig, so das Ergebnis einer Umfrage, die McKinsey im Januar und Februar 2021 geführt hat.

Die Basis dafür ist stark: Die Finanzbranche erwirtschaftet pro Jahr Erträge von mehr als 150 Milliarden Euro. Insgesamt fließen jedes Jahr rund 10 Billionen Euro durch das deutsche Finanzintermediationssystem. Im Vergleich zu anderen Akteuren des deutschen Finanzsystems haben Banken einen hohen Finanzierungsanteil: Rund 65 % der Vermögenswerte stehen in den Bilanzen der Banken, im globalen Durchschnitt sind es weniger als 50 %. Aus Verbrauchersicht ist die Bankenlandschaft attraktiv: In Großbritannien und Frankreich zahlen Verbraucher für alltägliche Bankenleistungen im Schnitt mehr als doppelt so viel wie in Deutschland (durchschnittlich 130 Euro pro Kunde p.a.); in Italien und Spanien zahlen sie fast dreimal so viel. Auch die Filialdichte bleibt mit 2,9 Bankfilialen auf 10.000 Einwohner (England: 1,3, Schweden: 1,2) über dem Schnitt. Die Stabilität nach der Finanzkrise kann sich ebenfalls sehen lassen: Das durchschnittliche Rating deutscher Banken liegt im Jahr 2021 bei A+, wobei 75 % der Banken besser als A- bewertet werden, während das durchschnittliche Rating europäischer Banken bei A mit 25 % unterhalb eines BBB-Ratings liegt. Auch die Covid-19-Pandemie haben deutsche Banken gut überstanden; 79% der Privatkunden war mit den digitalen Kanälen ihrer Bank zufrieden.

“Trotz der starken Fundamentaldaten: Die Erfolgsfaktoren deutscher Banken verlieren erkennbar an Kraft”, so Reinhard Höll, Partner im Düsseldorfer Büro von McKinsey und ebenfalls Autor der Studie.

Die Erträge des deutschen Bankenmarktes – lange Zeit parallel zum deutschen BIP stetig gewachsen – sanken seit 2010 um 8 % auf 119 Milliarden Euro, während das BIP um 35 % wuchs. Die operativen Kosten stiegen im gleichen Zeitraum um knapp 10 %. Diese Steigerung liegt rund 50 % über dem Durchschnitt aller europäischen Banken. Das operative Ergebnis schrumpfte entsprechend um 30 % seit 2010. Der Fünf-Jahres-Durchschnitt der Eigenkapitalrendite (ROAE) deutscher Banken nach Steuern liegt heute bei 2,9 %, und damit unter dem Durchschnitt von Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien, der bei etwa 3,7 % liegt. Dies schlägt sich nieder: Der Anteil von Finanz- und Bankdienstleistungen an der gesamten Bruttowertschöpfung ist in Deutschland stärker zurückgegangen als in vielen anderen Ländern – von 3,8 % im Jahr 2005 auf 2,3 % 2018. Der Beitrag deutscher Banken zur Marktkapitalisierung der DAX-Familie brach von 11,2 % (2005) auf 1,4 % (2020) ein. Ausländische Banken, Spezialisten ohne Banklizenz und digitale Angreifer haben den heimischen Banken im vergangenen Jahrzehnt 5-15 Prozentpunkte Marktanteile abgenommen.

“Banken können mit Anstrengung und frischen Strategien ein starkes Comeback feiern. Optimistisch stimmt uns, dass viele Branchenführer um den Veränderungsbedarf wissen und den ehrgeizigen Plan haben, ihre Institute auf einen neuen Weg zu führen”, sagt Philipp Koch, Senior Partner im Münchner Büro von McKinsey und Co-Autor des Reports.

Fünf strategische Prioritäten für ambitioniertes Wachstum

Um bis 2030 eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von 7 bis 8 % zu erreichen, müssen sich Banken ehrgeizige, aber erreichbare Ziele stecken: Ertragssteigerungen um 2 bis 2,5 % pro Jahr und sinkende Kosten um 1 bis 2 % pro Jahr.

Fünf strategische Ansätze können den Banken helfen, diese Ziele zu erreichen:

–  Reaktionsschnellere Geschäftsstrategien: Das Wettbewerbsumfeld, die Kundenanforderungen und die Technologie verändern sich immer schneller; Banken sollten ihren Business-Mix deshalb neu bewerten und sich auf Geschäftsfelder fokussieren, die Erfolg versprechen. “Für eine Bank können dies ‘Banking-as-a-service’-Lösungen in Form von Bundle-Angeboten sein, für andere eine zentrale Position in diesen neuen Ökosystemen. Eine Bank, die ihre eigene Ökosystemplattform aufbauen will, muss ihr Geschäftsmodell und die Interaktion mit den Kunden überdenken, bereit sein, viele Ressourcen zu investieren, und höhere Risiken eingehen”, sagt Höll.

–  Technologiegestütztes Customer Engagement: Jährlich 300 Kontaktpunkte gibt es zwischen Kunde und Bank – das Banking ist damit so kundennah wie soziale Medien und Technologieunternehmen. Allerdings sollten Banken diese Kontakte intensiver nutzen – durch moderne Datenanalyse können Kampagnen die Kundenfrequenz in Filialen und die Konversionsrate um 15 % verbessern. Wichtig ist: Datengestützte Entscheidungen wirken sich in der Regel positiv auf das Kundenerlebnis aus und tragen daher nicht ausschließlich zur Verbesserung des Betriebsergebnisses von Banken bei. Gerade dieses Argument sollte in der Diskussion um den Schutz persönlicher Daten hervorgehoben werden.

–  Neue Geschäftsfelder: Schon heute gibt es 200 Partnerschaften zwischen deutschen Banken und Fintechs. Doch nicht immer sind diese Kooperationen aus Bankensicht systematisch aufgesetzt. Manche Banken kooperieren zum Beispiel mit Preisvergleichsplattformen und verdienen dort ein wenig Geld, geben dafür aber ihre Kundenschnittstelle auf. Besser wären von Banken geführte und von Fintechs aufgebaute Plattformen, insbesondere im wachsenden Geschäftsfeld der Firmenkundenkredite. Zwischen 2017 und 2019 erzielten Banken, die den Aufbau neuer Geschäftsfelder priorisiert haben, 30 % häufiger ein über dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum als andere.

–  Wirklich digitale Betriebsmodelle: Es gilt grundsätzlich “digital first”. Prozesse sollten in Zukunft komplett digital sein, um Sollbruchstellen zu vermeiden. Digitale Schnittstellen erleichtern außerdem, neue Anbieter flexibler in die Wertschöpfungskette einzubinden. Dies gilt insbesondere beim Thema Kapitalbeschaffung – hier können deutsche Banken andere Kapitalgeber durch digitale Schnittstellen viel stärker einbinden und so ihre eigene Kapitalnutzung optimieren. Banken können die Produktivität der betrieblichen Funktionen Personal und Finanzen um 30 % steigern, wenn sie standardisieren und zentralisieren, die Nachfrage senken, zu Standard-Software-as-a-Service übergehen und häufige Anfragen und Berichte digitalisieren.

–  Neu definierter Purpose mit ESG: Bei der Steigerung der Erträge wird nach Einschätzung von McKinsey die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen. 25-40 % der Erträge deutscher Banken werden bis 2030 einen ESG-Bezug haben – von nachhaltigen Anlageoptionen über Kreditvergabe, ESG-bezogene Kreditvergabe für Unternehmen bis zu ESG-compliant Asset Management. Für Banken mit einem solch hohen ESG-Ertragsanteil sind nach McKinsey Analyse zusätzliche Erträge von 3 bis 4 % (etwa 5 bis 7 Milliarden Euro) durch die Finanzierung von Klimainfrastruktur oder öffentlichem (zum Beispiel sozialem) Wohnungsbau möglich. Zudem rechnen einer aktuellen Studie von McKinsey zufolge 83 % der Topmanager und Investmentprofis damit, dass ESG-Programme in fünf Jahren einen größeren Shareholder-Value-Beitrag leisten als heute. “Banken können und sollten zum Finanzierer der Klimaneutralität werden”, meint Flötotto.

 

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Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist nicht bereit, für nachhaltige Bankprodukte einen Aufpreis zu bezahlen 

 

Eine Frage des Vertrauens: Die Hälfte der Deutschen will sich nicht auf eine Bank verlassen, die ihre ökologisch-sozialen Anstrengungen nicht darlegt. Grundsätzlich wären 52 Prozent bereit, für nachhaltige Erzeugnisse mehr Geld auszugeben – allerdings nicht für Bankprodukte. Hier würde nur ein Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger Renditeeinbußen oder höhere Kosten in Kauf nehmen. Dies sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie “Liquidität 50Plus”, für die mehr als 3.000 Bundesbürger und Bundesbürgerinnen befragt wurden.

Zwar achten 41 Prozent der Befragten darauf, dass bei Bank- und Versicherungsprodukten ökologisch-soziale Standards eingehalten werden. Für Green Banking auch mehr zu bezahlen, das kommt vor allem für die älteren Deutschen aber eher nicht in Frage. In der Generation 50Plus sind nur 27 Prozent dazu bereit. Bei den jüngeren Deutschen unter 30 Jahren dagegen ist die Bereitschaft schon größer: 45 Prozent würden höhere Kosten oder geringere Renditen etwa für eine nachhaltige Geldanlage akzeptieren.

Teurere Öko-Produkte beim Einkaufen eher akzeptiert als am Bankschalter

Allerdings wird auch in dieser Altersgruppe ein recht großer Unterschied gemacht, ob es sich um ein Bank- oder Versicherungsprodukt handelt oder nicht. Abseits von Finanzdienstleistungen sind bereits 64 Prozent der unter 30-Jährigen bereit, tiefer in die Tasche zu greifen – etwa, wenn es um einen nachhaltig produzierten Pullover oder eine stromsparende Küchenmaschine geht. Auch aus der Generation 50Plus sind mehr Befragte dabei: Fast jeder Zweite akzeptiert höhere Preise, wenn der Artikel dafür umweltfreundlich und fair hergestellt wurde.

Vertrauen hängt an ökologisch-sozialen Standards

“Bei Finanzdienstleistungen ist das Bewusstsein der Kundinnen und Kunden für ökologisch-soziale Standards noch nicht ganz so ausgeprägt wie in anderen Lebensbereichen. Aber dieser Bereich wird nachziehen. Daher ist es umso wichtiger, den Nachhaltigkeitsaspekt bei allen Produkten und Services mitzudenken. So bringen wir beispielsweise mit unserem digitalen Vertragsabschluss in den Filialen Umweltschutz und digitale Innovationen miteinander in Einklang”, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. “Denn schon heute hängt das Vertrauen vieler Menschen in ihre Bank daran, ob das Unternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird.” Die Generation 50Plus ist dabei besonders gewissenhaft, wie die Studie zeigt. Für 53 Prozent kommt es nicht in Frage, einer Bank Vertrauen zu schenken, die keine ökologisch-sozialen Anstrengungen vorweisen kann. “Vertrauen ist auch von der für Kundinnen und Kunden tatsächlich erlebbaren öko-sozialen Verantwortung abhängig. Banken müssen es sich erarbeiten und täglich unter Beweis stellen, dass sie es auch verdienen. Deshalb ist transparente Kommunikation in diesem Bereich besonders wichtig”, sagt Mühlbauer.

Denn in der Gesellschaft schreitet der Wandel voran. Längst ist breiter Konsens, dass sich alle Unternehmen, ganz gleich aus welcher Branche, mit dem Klimawandel auseinandersetzen sollen. Diese Ansicht vertreten 83 Prozent der Deutschen, in der Generation 50Plus sind es sogar 87 Prozent.

 

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Das Jahr 2020 war ein ganz besonderes Jahr für die EthikBank.

 

Zwei besondere Meilensteine standen auf der Jahresagenda. Zum einen der Wechsel des IT-Systems im September und zum anderen der von langer Hand vorbereitete Generationswechsel im Vorstand der Bank. Zusätzlich war das Geschäftsjahr geprägt von der Corona-Pandemie, die alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens verändert hat und für die Bankorganisation völlig neue Herausforderungen mit sich brachte.

Flexible Arbeitszeitmodelle sowie die Möglichkeit, im HomeOffice zu arbeiten, bot die EthikBank bereits weit vor der Pandemie an. Dennoch haben im Corona-Jahr viel mehr Mitarbeiter*innen von diesem Angebot Gebrauch gemacht, um etwa Kita- und Schulschließungen zu kompensieren. Andere haben aufgrund des eigenen Gesundheitsschutzes lieber von zu Hause aus gearbeitet. Die EthikBank investierte deshalb im Jahr 2020 in weitere mobile Arbeitsplätze, um so vielen wie möglich die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Und für diejenigen, die in der EthikBank-Zentrale die Bankgeschäfte am Laufen gehalten haben, mussten Büros umgebaut sowie verstärkte Hygienemaßnahmen umgesetzt werden, um die Kolleg*innen vor Ort bestmöglich vor Ansteckung zu schützen.

Umso bemerkenswerter ist die Leistung der Bankmitarbeiter*innen während der Umstellung des Kernbankensystems und dem damit verbundenen Wechsel auf eine neue Onlinebanking-Anwendung zu bewerten. “Dass dies arbeitsreiche und anstrengende Wochen werden würden, war abzusehen – aber diese Herausforderung aus dem Homeoffice zu schultern, erwies sich als eine Herkulesaufgabe, die das Team hervorragend gemeistert hat.” berichtet Vorstand Katrin Spindler anerkennend.

Geschäftszahlen 2020

Das Geschäftsjahr 2020 war erneut ein herausforderndes Jahr. Corona-Pandemie, Rechenzentrumsmigration, massive Banken-Regulierung und anhaltende Negativzinsen prägten das Umfeld der EthikBank. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen ist es gelungen, ein solides Ergebnis zu erwirtschaften.

Die Bilanzsumme ist um 4 % auf 442 Mio. Euro gewachsen, hauptsächlich getragen durch eine weitere Ausweitung des Kreditgeschäftes sowie der Eigenanlagen. Das Kreditgeschäft konnte um 6% im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Das Wachstum stammt überwiegend aus dem Bereich der ökologischen Baufinanzierungen. Ein weiterer Wachstumsträger war die Finanzierung von sogenannten Tiny Houses, die von EthikBank-Kunden verstärkt nachgefragt wurden.

Auch die Kundeneinlagen sind um weitere 8 % gestiegen, trotz der Abwehr von Großeinlegern durch Negativzinsen. Dieses Einlagenwachstum geht im Wesentlichen auf eine erhöhte Sparquote der Kunden zurück, die während der Pandemie weniger Möglichkeiten hatten, Geld auszugeben, etwa für Reisen oder den privaten Konsum.

Das Zinsergebnis konnte die Bank trotz des anhaltenden Negativzinsniveaus konstant halten. Das Provisionsergebnis jedoch entwickelte sich rückläufig. Die Aufwendungen sind gestiegen, hauptsächlich aufgrund von Einmalkosten für den Wechsel des Rechenzentrums im Jahr 2020.Das Betriebsergebnis nach Bewertung fällt wegen der Belastungen aus der Corona-Pandemie und der Rechenzentrumsmigration gegenüber dem Vorjahr niedriger aus. Dennoch konnte ein zufriedenstellendes Ergebnis von 2,9 Mio. Euro erzielt werden.

Das Eigenkapital wurde durch Gewinnthesaurierung um weitere 7% auf 45 Mio. Euro gesteigert. Somit erfüllt die EthikBank mit einer Eigenkapitalquote von rund 28 Prozent der Risikoaktiva die gesetzlichen Vorgaben deutlich. “Mit diesem soliden Fundament können wir unseren Wachstumskurs fortsetzen und sind für zukünftige Entwicklungen gewappnet.” zog Vorstand Thomas Meyer ein durchaus positives Fazit.

Generationenwechsel im Vorstand der EthikBank

Zusammenfassend kann man sagen, die EthikBank blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das letzte Geschäftsjahr zurück. Der Abschied vom Vorstandsvorsitzenden und Gründungsmitglied der EthikBank, Klaus Euler, fiel den Mitarbeiter*innen nicht leicht. Zum 30. September, nach 29 Jahren Vorstandstätigkeit, übergab Klaus Euler den Staffelstab an Thomas Meyer und Katrin Spindler. Was bleibt ist Dankbarkeit: “Klaus Euler war der Stratege im Vorstandsteam, ohne dessen Unternehmergeist die Gründung der EthikBank nicht denkbar gewesen wäre. Wir danken Klaus Euler sehr für sein Engagement und seine Leidenschaft beim Aufbau und bei der Leitung der Bank, sowie für seinen soliden und vorausschauenden Kurs, mit dem er die Bank zukunftsfähig aufgestellt hat. Mit diesem festen Fundament ist es der EthikBank auch im Corona-Jahr 2020 gelungen, ihren Wachstumskurs fortzusetzen und ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erwirtschaften.” sagt Vorstandsmitglied Katrin Spindler. Mit dem Nachrücken von Toni Scheller in den Vorstand, im April 2021, ist nun der letzte Schritt des Generationenwechsels in der EthikBank vollzogen.

Mit den Vorstandsmitgliedern Katrin Spindler (43), Thomas Meyer (40) und Toni Scheller (32) stehen drei engagierte und bestens ausgebildete Köpfe an der Spitze der Bank, die allesamt ihre beruflichen Wurzeln in der EthikBank haben. Es hat somit eine neue Generation die Führung übernommen, die das nachhaltige Bankgeschäft bestens kennt und den besonderen Weg der EthikBank zielgerichtet in die Zukunft fortführen wird.

 

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EthikBank eG, Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg eG, Martin-Luther-Straße 2, 07607 Eisenberg, Tel: 036691-862345, www.ethikbank.de

Weiterentwicklung der KfW zu transformativer Förderbank schreitet voran

 

“Wir haben das stabile Kapitalmarktumfeld sehr gut genutzt und blicken auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück, in dem wir neben einem Refinanzierungsvolumen von 50,5 Mrd. EUR auch den Großteil der uns gesteckten Ziele bereits erreicht haben”, erklärt Tim Armbruster, Treasurer der KfW Bankengruppe. Im Zuge der großen Investorennachfrage hat die KfW dieses Jahr ihr EUR Benchmark Programm um eine Anleihe mit einer Laufzeit von 15 Jahren erweitert; insgesamt hat sie im ersten Halbjahr bereits drei EUR Benchmark-Anleihen begeben. Der Euro macht mit rd. 53 % den größten Währungsanteil der Mittelaufnahme in den ersten sechs Monaten 2021 aus. Auch in der zweiten Kernwährung, dem US-Dollar, hat die KfW bereits drei erfolgreiche Benchmark-Anleihen in einem steigenden Zinsumfeld platziert. Der Anteil des US-Dollar an der Kapitalmarkt-Refinanzierung beläuft sich damit auf rd. 28 %.Bemerkenswert war dabei der Anstieg der Investorennachfrage aus dem Bankensektor.

Nach der erfolgreichen Begebung ihrer ersten auf EURSTR (Euro Short-Term Rate) referenzierten Anleihe im Jahr 2019 hat die KfW dieses Jahr mit ihren an SOFR (Secured Overnight Financing Rate) und an SONIA (Sterling Overnight Interbank Average Rate) gekoppelten Anleihen die Familie der neuen Referenz-Zinssätze in den Kernwährungen vervollständigt und sich damit zukunftsfähig aufgestellt. “Mit diesen Transaktionen unterstützen wir die Entwicklung der neuen Märkte für Referenz-Zinssätze. Gleichzeitig bieten wir unseren Investoren qualitativ hochwertige und liquide Investitionsmöglichkeiten an”, so Armbruster.

Insgesamt ist die KfW auch dieses Jahr wieder sehr breit diversifiziert und hat im ersten Halbjahr bereits 136 Transaktionen in 14 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten begeben; ihr Refinanzierungsvolumen beläuft sich auf 50,5 Mrd. EUR.

Starkes erstes Halbjahr bei Green-Bond-Aktivitäten

Sehr erfreulich entwickelte sich das erste Halbjahr auch bei der Emission von Green Bonds: so hat die KfW im laufenden Jahr bereits Green Bonds in einem Gesamtvolumen von 7,6 Mrd. EUR in 11 Währungen und damit rd. 76 % ihres für 2021 in diesem Bereich angestrebten Emissionsvolumens emittiert. Besonders hervorzuheben ist dabei die Emission eines Green Bonds mit einem Volumen von 4 Mrd. EUR, mit dem die KfW ihrer Strategie des Aufbaus einer grünen liquiden Benchmark-Kurve Rechnung getragen hat. Die Anleihe stellt den bis dato größten Green Bond eines nicht-staatlichen Emittenten dar. Das Orderbuch von über 18 Mrd. EUR spiegelt die anhaltend hohe Nachfrage des Marktes nach qualitativ hochwertigen und liquiden grünen Anleihen wider.

Die Begebung ihrer ersten Offshore-CNH-Anleihe in syndizierter Form als Green Bond stellt eine weitere wichtige Transaktion für die KfW dar und spiegelt die gestiegene Investorennachfrage wider. Ihr Währungsangebot hat die KfW durch die erstmaligen Begebungen von Green Bonds in Südafrikanischen Rand, Mexikanischen Peso und Kanadischen Dollar erweitert und so neue Investoren für sich gewonnen.

Auch ihre Investitionstätigkeit in Green Bonds setzt die Förderbank fort. Ihr Green-Bond-Portfolio wird auf einem Niveau von 2 bis 2,5 Mrd. EUR verstetigt, nachdem die Zielmarke von 2 Mrd. EUR im Februar 2021 erreicht wurde. Dabei bezieht die KfW in ihre Anlageentscheidungen, neben der Bewertung der finanzierten Projekte und der zu erwartenden Umweltwirkungen, auch verstärkt die Ausrichtung der Emittenten selbst in puncto Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit ein. Der Förderauftrag des Bundesumweltministeriums wurde entsprechend angepasst und verlängert. Im ersten Halbjahr 2021 sind bereits Green-Bond-Investments in Höhe von rd. 374 Mio. EUR getätigt worden. Das Portfoliovolumen beläuft sich aktuell auf rd. 2,1 Mrd. EUR.

Die KfW setzt sich weiterhin für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Green-Bond-Marktes im Rahmen von Initiativen ein und wird sich auch in den nächsten zwei Jahren intensiv im Executive Committee (ExCom) der “Principles” (GBP, SBP, SLBP) engagieren. Zuletzt hatte sie sich für eine Weiterentwicklung der GBP stark gemacht, die nun ebenfalls auf eine stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsstrategie auf Emittenten-Ebene setzen. Die aktualisierten Empfehlungen zur Begebung von Green Bonds wurden im Rahmen des Jahrestreffen der Principles im Juni 2021 veröffentlicht.

KfW passt Refinanzierungsvolumen an

Aufgrund der starken Entwicklung des Fördergeschäftes im ersten Halbjahr 2021 passt die KfW ihre Mittelaufnahme an den internationalen Kapitalmärkten für das Jahr 2021 von 70-80 Mrd. EUR auf 75-80 Mrd. EUR an. Der Refinanzierungsbedarf berücksichtigt auch aufgenommene Mittel aus dem TLTRO III, deren Haltedauer weiterhin von rein ökonomischen Aspekten abhängig ist.

KfW setzt aktiv ihre Rolle als innovative, transformative Förderbank um

Als transformative Förderbank unterstützt die KfW die Bundesregierung aktiv bei der Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 zur Erreichung der Klimaziele. Bereits seit 2019 arbeitet die KfW an ihrem Sustainable Finance Konzept, mit dem sie die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Lebensbedingungen noch stärker in ihren strategischen Fokus rückt. Dabei gilt es, Kunden und Partner im Transformationsprozess gezielt zu unterstützen, damit der tiefgreifende Strukturwandel wirtschaftlich und gesellschaftlich zum Erfolg wird. Um ihre Finanzierungen im Einklang mit dem Pariser-Klimaabkommen zu gestalten, hat die KfW seit dem 01. Juli 2021 erste Sektorleitlinien für die Sektoren Schifffahrt, Automobil sowie Eisen- und Stahlerzeugung implementiert. Die Paris-kompatiblen Sektorleitlinien legen die Mindestanforderungen an die Klimafreundlichkeit finanzierter Technologien fest und tragen mit ihrem sukzessiv steigenden Ambitionsniveau dazu bei, das Finanzierungsportfolio der KfW in Richtung Treibhausgasneutralität zu steuern. Per September 2021 werden zwei weitere Sektorleitlinien für die Sektoren Stromerzeugung und Gebäude in Kraft treten.

Auch für ihre Investoren sind Rolle und Agieren der KfW als transformative Förderbank wichtig, da die Nachhaltigkeitsaktivitäten eines Emittenten bei Investitionsentscheidungen zunehmend in den Fokus rücken und Wirkungen erfragt werden. Durch die Begebung ihrer “Green Bonds – Made by KfW” und dem damit verbundenen transparenten Reporting ist die KfW bereits sehr gut aufgestellt, um ihre Investoren mit Wirkungsdaten der zu Grunde gelegten Kreditprogramme zu versorgen. “Mit zunehmendem Fortschritt des Projekts ,tranSForm’ wird sich die Transparenz im Hinblick auf die Nachhaltigkeit unseres gesamten Kreditportfolios noch vertiefen. Ich bin überzeugt, dass dieser Mehrwert auch über die Kapitalmärkte als Katalysator wirken wird, um den weltweiten Transformationsprozess voranzutreiben”, so Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender und Nachhaltigkeitsvorstand der KfW, der über viele Jahre hinweg wesentliche Entwicklungen im Kapitalmarkt – insbesondere auch im Bereich Sustainable Finance – mitgeprägt hat.

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Die Berliner Kapilendo AG und die finnisch-österreichische Invesdor Group bündeln ihre Kräfte.

 

Die drei in ihren jeweiligen Ländern führenden digitalen Investment- und Finanzierungsplattformen kapilendo.de, finnest.com und invesdor.com vereinen ihr Angebot zukünftig unter der einheitlichen Marke Invesdor. Die Invesdor Group ist bereits heute mit der Invesdor Plattform in Finnland und Skandinavien und mit der Finnest Plattform in Österreich, Deutschland und der Schweiz aktiv. Ziel der Zusammenführung der drei Online-Finanzierer ist der Aufbau eines pan-europäischen Finanzdienstleisters zur größten digitalen Investment- und Finanzierungsplattform in Kontinentaleuropa. Die Invesdor-Plattform bietet zukünftig maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für Unternehmen in allen Lebensphasen – von der DACH-Region bis in die Nordics. Bereits im Jahr 2019 hatten sich Invesdor und Finnest zur Invesdor Group zusammengeschlossen.

„Mit der Aggregation von Invesdor, Kapilendo und Finnest entsteht eine der größten Finanzierungsplattformen für Unternehmen in Europa. Unter der Marke Invesdor können Unternehmen eine beeindruckende Palette von Finanzierungsinstrumenten nutzen: vom Kredit über Nachrangdarlehen und Genussrechten bis zu Anleihen und Aktienemissionen.  Aktuell richtet sich unser Angebot vor allem an Unternehmen in Deutschland, Österreich und Finnland. Aber das ist erst der Anfang. Die Expansion in weitere europäische Märkte ist bereits in Vorbereitung“, sagt Günther Lindenlaub, CEO der Invesdor Group und Gründer der Finnest GmbH.

„Durch die European Crowdfunding Service Provider-Verordnung (ECSP) wird der europäische Markt für Onlinefinanzierungen ab November harmonisiert und auf eine gemeinsame rechtliche Grundlage gehoben. Anleger aus ganz Europa sind dann nicht mehr an Landesgrenzen gebunden und können mit uns zukünftig in ausgewählte Unternehmen aus der gesamten DACH-Region und den Nordics investieren. Bis heute haben Anleger der drei Plattformen Invesdor, Finnest und Kapilendo bereits über 300 Millionen Euro in mehr als 500 Finanzierungsrunden in Unternehmen in ganz Europa investiert“, sagt Christopher Grätz, CEO und Co-Founder der Kapilendo AG.

Der gesellschaftsrechtliche Zusammenschluss steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der FIN-FSA (Financial Supervisory Authority, Finland).

Über die Invesdor Group und Finnest

Die Invesdor Group ist eine digitale Investitions- und Finanzierungsplattform für Unternehmen aller Größen, vom Start-up bis hin zu Großkonzernen. Sie verfügt über eine europaweite MiFID-II-Lizenz und bietet ein breites Spektrum an innovativen Finanzierungsinstrumenten, die Unternehmen wie Investoren gleichermaßen viele Möglichkeiten eröffnen. Die Invesdor Group ist das Ergebnis der Fusion der 2012 gegründeten Invesdor Oy aus Helsinki, Finnland, und der Finnest GmbH aus Wien, die seit ihrem Start im Jahr 2015 spezialisiert ist auf die Finanzierung von mittelständischen Traditionsunternehmen bester Bonität.

Über die Kapilendo AG

Die Kapilendo AG bietet umfassende, digitale Investment Banking Services für den Mittelstand. Auf der Fremdkapitalseite stehen KMUs digitale Finanzierungslösungen in Form von Krediten, Nachrangdarlehen und tokenbasierten Schuldscheindarlehen zur Verfügung, auf der Eigenkapitalseite digitale Aktienemissionen. Die Platzierungen erfolgen öffentlich oder als Private Placement. Im digitalen Wealth Management erhalten private und institutionelle Investoren innovative Anlagelösungen auf Basis alternativer Investmentstrategien in den Bereichen Private Debt und Private Equity. Die Kapilendo AG wurde im Jahr 2015 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Kapilendo AG, Joachimsthaler Str. 30, D-10719 Berlin, Tel: +49 (0)30 3642857-0, www.kapilendo.de

Kooperation mit Exporo bietet Kunden jetzt auch die Möglichkeit eines Investments in Bestandsimmobilien

 

Die Consorsbank erweitert ihr Crowdinvesting-Angebot. Beim auf Immobilien spezialisierten Kooperationspartner Exporo können Kunden jetzt auch in Bestandsobjekte investieren. Mit Econeers kommt eine Plattform hinzu, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmet und u.a. Investments in Solar- und Windenergieanlagen ermöglicht.

Das 2014 gegründete Hamburger Fintech-Unternehmen Exporo bietet Anlegern unter dem Motto „Einfach und direkt in Immobilien investieren“ einen Überblick über Immobilienprojekte, in die sie auf digitalem Weg gebührenfrei investieren können. Für Consorsbank-Kunden bietet sich dabei jetzt die neue Option, ab einer Summe von 500 Euro Geld in Bestandsimmobilien anzulegen und von Mieteinnahmen sowie langfristig von Wertsteigerungen der Objekte zu profitieren. Die laufenden Ausschüttungen im Jahr belaufen sich auf bis zu 5 Prozent der investierten Summe. Weiterhin können Anleger über das Produkt „Exporo Finanzierung“ ihr Geld auch in professionellen Immobilienprojekten (u.a. Neubauten und Sanierungen) anlegen. Hier partizipieren sie mit entsprechendem Risiko-Rendite-Verhältnis an Veräußerungserlösen mit bis zu 6 Prozent pro Jahr, die endfällig ausbezahlt werden bei Laufzeiten von 12 bis 36 Monaten.

Consorsbank-Kunden erhalten für ihr erstes Investment bei Exporo aktuell einen Willkommensbonus von 100 Euro.

„Wir haben als Consorsbank den Anspruch, den Kosmos der Investitionsmöglichkeiten für unsere Kunden stetig zu erweitern über Aktien und andere Wertpapiere hinaus. Durch die Zusammenarbeit mit Exporo bieten wir für Anleger einen interessanten Zugang zur aktuell stark nachgefragten Assetklasse Immobilien – und das auch bei geringeren Anlagesummen mit attraktiven Renditechancen in einem smarten digitalen Prozess“, sagt Jan Ebberg, Abteilungsleiter Investment Products bei der Consorsbank.

„Wir freuen uns, den Kunden der Consorsbank Zugang zu digitalen Immobilieninvestments zu ermöglichen. Wir haben durch die bisherige Kooperation Kunden gewonnen und werden diesen Weg weitergehen. Die Intensivierung der Partnerschaft mit der Consorsbank ist für Exporo ein weiterer Meilenstein. Sie zeigt, dass die Zusammenarbeit von Fintechs und traditionellen Banken Mehrwerte für Kunden erzielt“, sagt Simon Brunke, Gründer und Co-CEO von Exporo.

In Nachhaltigkeit und Startups investieren

Neu an Bord im Bereich Crowdinvesting der Consorsbank ist der Partner Econeers. Er bringt private Investoren und nachhaltige Unternehmen zusammen. Auf der Econeers-Plattform stellen sich vielversprechende grüne Projekte mit ihren nachhaltigen Innovationen und Geschäftsideen vor. So gibt es etwa die Möglichkeit, in regenerative Energieerzeugung zu investieren wie Solar- oder Windkraftanlagen, die häufig nur Großinvestoren vorbehalten sind.

Dabei bieten sich drei Finanzierungsmöglichkeiten: Die Investoren haben zum einen die Möglichkeit, am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens unter anderem über die Beteiligung an möglichen Erlösen aus einem Exit oder an der Wertsteigerung des Unternehmens zu partizipieren. Darüber hinaus bietet Econeers Fundings an, bei denen es einen festen Zinssatz gibt, der je nach Funding jährlich oder halbjährlich ausgezahlt wird. Der Zinssatz liegt in der Regel bei bis zu 8 Prozent. Bei Wertpapieren investieren Anleger in Form von Anleihen. Je nach Emittent werden Inhaberschuldverschreibungen, Wandelanleihen und Optionsanleihen angeboten. Die genauen Konditionen jeder angebotenen Anleihe können die Anleger jederzeit im Wertpapierprospekt bzw. Wertpapierinformationsblatt einsehen.

Der dritte und zugleich älteste Partner der Consorsbank im Bereich Crowdinvesting schließlich ist Seedmatch. Über ihn erhalten Anleger die Möglichkeit, sich an dynamischen, schnell wachsenden Startups und Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen zu beteiligen – ein Feld, in dem häufig nur Business Angels oder professionellen Risikokapitalgeber aktiv sind. Die Finanzierungsmöglichkeiten sind identisch mit denen bei Econeers.

Sowohl bei Econeers wie auch Seedmatch können Privatpersonen ab einem Betrag von 250 Euro Geld anlegen. Consorsbank-Kunden erhalten aktuell einen Neukundenbonus von 40 Euro auf ihr erstes Investment.

Was bedeutet Crowdinvesting?

Crowdinvesting setzt sich zusammen aus den englischen Worten „Crowd“ (Menschenmenge) und „Investing“ (investieren). Beim Crowdinvesting schließen sich viele Investoren über das Internet zusammen, um gemeinsam ein großes Projekt zu finanzieren und eine Rendite zu erzielen. Dabei stellen sie einem zu finanzierenden Objekt Geld zur Verfügung und erhalten dafür einen Zins. Durch diesen Zusammenschluss bekommen auch Investoren mit kleineren Anlagesummen Zugang zu einem Markt, bei dem normalerweise Mindestinvestments von 100.000 Euro und mehr gefordert sein können.

 

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Consorsbank, Bahnhofstraße 55, D­-90402 Nürnberg,Tel: +49 (0) 911/3 69 ­ 1709, Fax: +49 (0) 911/3 69 ­ 5131, www.consorsbank.de

European Banking Study – 2. Ausgabe 2021

 

Europas Top-50-Banken stehen beim Thema CO2-Reduktion vor der umfassenden Herausforderung, sich selbst zu transformieren und ihre Kunden in diesem Prozess zu begleiten. Gleichzeitig haben sie die Chance, als Finanzintermediäre mit einer CO2-orientierten Agenda ein zentraler Akteur bei der Umstellung der europäischen Volkswirtschaften hin zu mehr Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit zu werden. Vor diesem Hintergrund, so eine aktuelle Studie der Strategie- und Managementberatung zeb, hat sich die überwiegende Mehrheit der Institute (94 %) zwar frühzeitig zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 bekannt, dennoch kann bisher nur die Hälfte der Kredithäuser klare Ziele für ein CO2-neutrales Portfolio vorweisen. Wie die Vorabversion der zweiten Ausgabe der European Banking Study (EBS) außerdem zeigt, bleibt es auf europäischer Ebene hinsichtlich der CO2-Emissionen bislang bei Absichtserklärungen. Eine umfassende Offenlegung der gesamten finanzierten Treibhausgasemissionen haben bis Mitte des Jahres 2021 nur wenige Institute vorgenommen, und lediglich fünf Banken weisen konkrete, maßnahmengestützte Pläne für die Reduktion der CO2-Emissionen in ihren Portfolios vor.

Dr. Dirk Holländer, Mitautor der European Banking Study und Senior Partner bei zeb, führt aus: “Zahlreiche europäische Top-50-Banken besitzen signifikante Finanzierungsanteile in Branchen mit hohen Treibhausemissionen. Die Quantifizierung und deren konsequenter Abbau in den nächsten Jahrzehnten setzt die Institute schon jetzt unter erheblichen Zugzwang. Gelingt es den Akteuren nicht, schnell Erfolge zu verzeichnen, dürfte ein umfassender Eingriff von Politik und Aufsicht mit entsprechenden Reglementierungen nicht lange auf sich warten lassen.”

Erste Resultate der zweiten Ausgabe der European Banking Study 2021 haben zudem ergeben, dass deutsche Banken aufgrund ihres insgesamt kleineren Portfolios in treibhausintensiven Branchen eine durchschnittlich bessere Klimabilanz als ihre Wettbewerber aufweisen. Nicht alle Institute nutzen diesen Startvorteil allerdings ausreichend, um sich im Wettbewerb zu differenzieren. Daher schlagen die Studienautoren vor, dass die deutschen Institute ihren heutigen Vorsprung aktiver aufgreifen und den Absichtserklärungen möglichst zeitnah konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduzierung folgen lassen.

Dr. Frank Mrusek, Mitautor der EBS und Senior Manager bei zeb, bemerkt abschließend: “Banken mit weniger CO2-intensiven Sektoren in ihrem Portfolio sind aktuell im Vorteil. Sie sollten diese Chance nutzen, um als Trendsetter Maßstäbe zu setzen und die gesamte Branche auf ihrem schwierigen und herausfordernden Weg in Richtung mehr Klimaneutralität und Nachhaltigkeit voranzuschieben.”

Die aktuelle Analyse ist der erste Teil der zweiten Ausgabe der European Banking Study 2021 mit Fokus auf der Quantifizierung der CO2-Emissionen von Europas Top-50-Banken. Die Gesamtstudie wird Ende August erscheinen.

 

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vbw Studie: Vorurteilen der Vermögensungleichheit auf der Spur – Brossardt: “Altersvorsorgeanwartschaften reduzieren Vermögensungleichheit um über 20 Prozent”

 

Die Vermögensungleichheit in Deutschland ist seit 2002 nicht gestiegen. Das ist eines der Ergebnisse der Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. “Gerechtes Deutschland – Die Rolle der Vermögen”. Die Studie wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft für die vbw erstellt und befasst sich mit dem Einfluss der sozialen Sicherungssysteme auf die Vermögensverteilung. “Bei der Verteilung der Vermögen muss man genau hinschauen. Für eine Ungleichverteilung der Vermögen gibt es verschiedene Gründe, entscheidenden Einfluss auf die Vermögensverteilung hat zum Beispiel die Ausprägung des Sozialstaats”, führte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt aus.

Auch im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Länder mit einem größeren sozialen Sicherungsnetz generell ein höheres Maß an Ungleichverteilung aufweisen als Staaten, deren soziale Sicherung weniger stark ausgeprägt ist. “Dazu gehören auch Länder wie Dänemark, Norwegen und Schweden, die sonst als überaus gerecht wahrgenommen werden. In Ländern mit starker sozialer Sicherung besteht ein geringerer Anreiz zur privaten Vorsorge. Das schlägt sich auf die Vermögensbildung nieder und führt zu einem im internationalen Kontext niedrigeren Vermögensaufbau. Zumal entsprechend hohe Steuer- und Abgabenlasten diesen noch zusätzlich erschweren”, erklärte Brossardt.

Bezieht man beispielsweise Anwartschaften aus gesetzlichen, privaten und betrieblichen Altersvorsorgesystemen in die individuellen Vermögenspositionen mit ein, steigt das Vermögen. Die Vermögensungleichheit in Deutschland reduziert sich dadurch gleichzeitig um 22 Prozent. “Insbesondere die statistisch nicht erfasste Gesetzliche Rentenversicherung schlägt hier ins Gewicht. Wird diese berücksichtigt, dann verbessert sich in jüngeren Altersgruppen zwischen 18 und 35 Jahren, die noch wenig eigenes Vermögen bilden konnten, die Situation deutlich. Hier beträgt der Vermögensanstieg das 2,6 fache”, betonte Brossardt.

Um breiten Teilen der Bevölkerung Chancen auf Vermögensaufbau zu eröffnen, nennt Brossardt daher drei Forderungen: “Erstens müssen wir den Einzelnen wieder mehr Spielraum zum Vermögensaufbau lassen und konsequent die Steuer- und Abgabenbelastung senken. Zweitens müssen wir alles daransetzen, nach der Corona-Krise an die Arbeitsmarkterfolge der letzten Jahre anzuknüpfen und Beschäftigungsperspektiven zu schaffen. Drittens muss Wohnraum gezielt gefördert werden, denn die eigene Immobilie macht einen bedeutenden Anteil am Vermögen eines Haushalts aus.” Eine klare Absage erteilte Brossardt den Plänen zur Einführung einer Vermögenssteuer.

“Der Rückhalt für unser Wirtschaftssystem der Sozialen Marktwirtschaft hängt maßgeblich davon ab, wie gerecht unsere Gesellschaft eingeschätzt wird. Bei der Auseinandersetzung mit Gerechtigkeitsfragen gilt es daher, die klaffende Lücke zwischen Wahrnehmung und Realität zu schließen. Der Blick auf die Daten zeigt, dass die Lage wesentlich besser ist als häufig angenommen”, erklärte Brossardt. So ist zum Beispiel die Verteilung der Nettoeinkommen in Deutschland seit 2005 stabil. Verantwortlich hierfür ist unter anderem der Beschäftigungsaufbau der letzten Jahre. “Dieser hat dazu geführt, dass immer weniger Menschen in Deutschland Leistungen der Mindestsicherung beziehen oder sich über Gebühr einschränken müssen. Die Quote sinkt seit 2013 deutlich”, so Brossardt.

Die Studie finden Sie hier: www.vbw-bayern.de/gerechtes_deutschland

 

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