Die EU-Kommission plant offensichtlich, Online-Brokern die „Payment for Order Flow“ (PFOF) Praxis zu verbieten – zusammen mit weiteren, ähnlich ausgerichteten Maßnahmen bedroht dies das Geschäftsmodell zahlreicher Anbieter erheblich.

 

Wie sie dagegen Vorkehrungen treffen können, kommentiert Maximilian Biesenbach, Partner in der globalen Banking Practice der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners:

Die EU-Kommission scheint tatsächlich die sogenannten „Payment for Order Flow“-Gebühren im Retail-Brokerage verbieten zu wollen. In einem kürzlich veröffentlichten Entwurf zur Reform der Europäischen Finanzmarktverordnung (Mifir) heißt es: „Investment firms acting on behalf of clients shall not receive any fee or commission or non-monetary benefits from any third party for forwarding client orders to such third party for their execution.” Tritt dies in Kraft, ist die „Payment for Order Flow“ Praxis, also Gebühren, die Online-Broker für die Weiterleitung von Kundenaufträgen an Dritte (bspw. Handelsplätze oder Börsen) von diesen Dritten erhalten, Geschichte. Was wären die Auswirkungen?

Erhebliche Ertragsverluste mittelfristig befürchtet

Das Ertragsmodell der europäischen Online-Broker-Platzhirsche ist damit in Gefahr. Zwar macht die genannte Rückvergütung von Handelsplätzen in der Regel nur drei bis fünf Prozent der Gesamterträge der arrivierten Broker aus, jedoch belegt der PFOF-Bann eine eindeutige Strategie des Gesetzgebers, „versteckten“ Vergütungen im Wertpapierhandel den Garaus zu machen. Daher ist ein Verbot von Rückvergütungen von Produktemittenten (etwa für Zertifikate oder Hebelprodukte) nur der logische nächste Schritt, was dann schon insgesamt 15 bis 20 Prozent der Erträge renommierter Online-Broker vernichten würde. Rechnen wir jetzt noch den seit der Einführung von MiFID II unter Beschuss geratenen Ertragsstrom der Bestandspflegeprovisionen von Fonds hinzu (je nach Plattform für zwischen 20 und 30 Prozent der Gesamterträge verantwortlich), zeichnet sich ein düsteres Bild für die Zukunft. Mittelfristig ist so nämlich etwa die Hälfte der heutigen Ertragsströme der europäischen Online-Broker-Platzhirsche in Gefahr. Und die derzeit florierenden Low- und Zero-Cost-Broker müssen gleich ihr gesamtes Geschäftsmodell umstellen, da „Payment for Order Flow“-Erträge bei diesen Spielern teilweise für über 25 Prozent ihrer Gesamteinnahmen verantwortlich sind.

Kundengebühren als „Payment for Order Flow“-Ersatz

Daher ist es höchste Zeit, dass Online-Broker, aber auch betroffene Retail- und Regionalbanken, ihre Ertragsmodelle dahingehend neu aufstellen, dass fehlende PFOF-Einnahmen durch Service-Gebühren für Kunden ausgeglichen werden. Welche Bereiche sind hier besonders erfolgsversprechend? Ich empfehle den Marktteilnehmern die Einführung oder Erhöhung der folgenden vier Gebührenkomponenten:

  1. Erhöhung der Handelsplatz- oder Abwicklungsgebühren, die den Ausfall direkt kompensieren
  2. Einführung von wiederkehrenden Gebührenkomponenten, wie regelmäßige Plattform- oder Depotgebühren für Stabilität und Perfomance der Plattform sowie für Mehrwertdienstleistungen wie Charting-Tools, Research, etc.
  3. Erhöhung der Devisengebühren, da bspw. deutsche oder österreichische Anleger im internationalen Vergleich bislang deutlich geringere Aufschläge auf beim Wertpapierkauf anfallende Devisen-Tauschgeschäfte zahlen
  4. Erhöhung der Transaktionsgebühren, um die sichere, schnelle und fehlerlose Ausführung adäquat zu vergüten

 

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Olivier Vigneron soll mit Wirkung zum 1. Juni 2022 Risikovorstand (Group Chief Risk Officer) der Deutschen Bank werden.

 

Nach den erforderlichen regulatorischen Freigaben soll er die Nachfolge von Stuart Lewis antreten, der im März angekündigt hatte, die Bank nach der Hauptversammlung 2022 nach 25 Dienstjahren zu verlassen. Vigneron wird bereits am 1. März 2022 als Generalbevollmächtigter zur Deutschen Bank stoßen.

Olivier VigneronVigneron kommt von der französischen Bank Natixis, wo er seit 2020 als Chief Risk Officer tätig war. Er begann seine Karriere im Handel mit Kreditderivaten bei Goldman Sachs und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Finanzsektor. Er hatte mehrere leitende Positionen im Handelsgeschäft und im Risikomanagement bei verschiedenen Banken inne und arbeitete zwischen 2002 und 2005 drei Jahre lang bei der Deutschen Bank im Handel mit strukturierten Krediten.

Nach weiteren Stationen bei UniCredit und BNP Paribas war Vigneron ab 2008 bei J.P. Morgan im Handel mit hybriden Kreditinstrumenten tätig. Dort wurde er 2012 Leiter der Modellentwicklung und Kapitalanalyse und verantwortete die globale Umsetzung der Kapitalmodelle nach Basel III.

Ab 2015 war er bei J.P. Morgan Chief Risk Officer für die Region Europa, Nahost und Afrika (EMEA) und als Firmwide Risk Executive für die Steuerung von Marktrisiken der Bank weltweit zuständig. Im Rahmen dieser Funktion war Vigneron Mitglied des Aufsichtsrats der in Frankfurt ansässigen Tochter J.P. Morgan AG und leitete deren Risikoausschuss. Vigneron hat Ingenieurswissenschaften an der École Polytechnique (Paris) studiert und erwarb an der University of Chicago einen PhD-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.

Paul Achleitner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank, sagte: „Der Aufsichtsrat möchte Stuart Lewis schon jetzt für zehn Jahre herausragende Arbeit im Vorstand der Deutschen Bank danken. Er hat entscheidend dazu beigetragen, erstklassige Risikokontrollen aufzubauen und die Deutsche Bank sicher durch sehr herausfordernde Zeiten zu führen. Wir freuen uns, dass wir mit Olivier Vigneron einen starken Nachfolger gefunden haben, der die Deutsche Bank dabei unterstützen wird, ihr robustes Risikomanagement zu erhalten und weiterzuentwickeln. Olivier Vigneron verfügt über eine hervorragende Expertise bei der Steuerung aller Risikoarten des Bankgeschäfts und wird eine große Bereicherung für das Führungsteam der Deutschen Bank sein.“

Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing sagte: „Meine Vorstandskollegen und ich freuen uns, Olivier Vigneron bei der Deutschen Bank willkommen zu heißen – umso mehr, da es sich um ein Wiedersehen handelt. In den frühen 2000er Jahren arbeitete Olivier in unserem Geschäft mit strukturierten Krediten und ist daher kein Unbekannter in unserem Unternehmen. Eine strikte globale Risikosteuerung wird in den kommenden Jahren für den Bankensektor von größter Bedeutung sein. Wir sind davon überzeugt, dass Olivier das globale Fachwissen und die richtige Perspektive mitbringt, um alle Arten von Risiken zu bewerten und zu managen und damit die gute Bilanz der Deutschen Bank im Risikomanagement fortzuschreiben.“

Olivier Vigneron sagte: „Die Deutsche Bank ist eines der führenden europäischen Finanzinstitute mit einem starken globalen Netzwerk. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit einem hervorragenden Risikomanagement-Team, das in der gesamten Branche einen erstklassigen Ruf genießt.“

 

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Die Evergrande Insolvenz und die China Immobilienkrise verursachen aktuell rund 10 Milliarden US-Dollar Verluste bei den zehn größten auf Asien spezialisierten Renten- und Investmentfonds mit dem größten Evergrande Bond-Exposure von rund 1,2 Milliarden US-Dollar.

 

Davon sind bereits 7 Milliarden US-Dollar real entstanden und weitere 2 Milliarden US-Dollar werden bei Anmeldung der Insolvenz realisiert. Weitere 158 Milliarden US-Dollar Verluste auf Evergrande durch CDS-Investments internationaler Anleger sind zu erwarten. Eine aktuelle DMSA-Studie mit der Analyse der zehn größten auf Asien spezialisierten Renten- und Investmentfonds mit dem größten Exposure in Evergrande-Anleihen zeigt:

Das Evergrande und generelle China-Exposure hat in diesem Jahr in allen untersuchten 10 Fonds zu Verlusten bis zu 21 Prozent geführt, über alle 10 Fonds zusammen belaufen sich die Verluste auf 7 Milliarden Dollar. Die aktuellen Preise der Evergrande Anleihen liegen bei rund einem Viertel pro Dollar (rund 25 Prozent von 100 nominal) und werden, basierend auf den Fitch Rückzahlungsraten, bei Insolvenz auf 5 Prozent pro 100 Dollar fallen. Daher ist eine weitere Korrektur von 6 Prozent respektive 2 Milliarden Dollar zu erwarten.

„Bei Ausfall von Evergrande würden die genannten Fonds 9 Milliarden Dollar insgesamt seit Jahresbeginn verlieren. Hierbei werden noch gut bewertete Immobilienunternehmen, welche auch kurz vor einer Insolvenz stehen könnten, nicht berücksichtigt. Die Verluste der Fonds überschreiten dann die Marke von 10 Milliarden US-Dollar,“ erklärt DMSA Senior-Analyst Dr. Marco Metzler. Es zeigt auch, dass bei nur 1,2 Milliarden US-Dollar ausgewiesenen offiziellen Evergrande Bond-Exposure die Verluste um das 10fache deutlich höher sind als das nominelle Bond-Exposure. „Die Differenz lässt sich nur aus möglichen zusätzlichen Investments in andere Bonds von Chinesischen Immobilienentwicklern und Credit Default Swaps (CDS) erklären“, analysiert Dr. Metzler. Nach einem Research-Report der Investmentbank Goldman Sachs soll das CDS-Exposure des Marktes bei Evergrande bei rund 158 Milliarden US-Dollar liegen. „Dies zeigt dass Ausmaß der Spill-Over-Effekte der Evergrande Pleite. Neben den 23,7 Milliarden US-Dollar Bonds wären dann weitere 158 Milliarden US-Dollar verloren“, so die Zusammenfassung von Dr. Metzler.

Bewertet mit 55 Billionen US-Dollar ist der chinesische Immobilienmarkt doppelt so groß, wie der in den USA. Er erzeugt 29 Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts, gegenüber 10 bis 20 Prozent in anderen Nationen und wird als der wichtigste Sektor der Weltwirtschaft bezeichnet. Doch durch den Schuldenberg von Immobilienentwicklern wie Evergrande und die Übergewichtung von Fonds in Immobilienanleihen kommt es jetzt in vielen Fällen zu dramatischen Verlusten.

Nach den zur Verfügung stehenden Informationen sind die Fonds Asian High Yield von Fidelity und UBS diejenigen mit dem höchsten Evergrande-Exposure.

 

Name                               Beteiligung  I  Stck. in % I  Datenlieferung   I   Fantasia Beteiligung   I   Datenlieferung  Fantasia

FIDELITY –

ASIAN HIGH YIELD           215.056.305      0,91     30.06.2021        –       30.09.2021

UBS  –

Asian High Yield USD       171.924.000      0,73     30.09.2021   53.050.000   30.09.2021

Ashmore SICAV –

Emerging Markets TR        166.656.000      0,70     30.09.2021   28.208.000   30.09.2021

Ashmore SICAV –

Emerging Markets LC        140.016.000      0,50     30.09.2021   47.841.000   30.09.2021

iShares USD Asia

High Yield Bond ETF        134.439.000      0,50     08.11.2021   2.300.000    08.11.2021

 

PIMCO

Asia High Yield Bond Fund  111.300.000      0,47     30.06.2021   17.400.000   30.06.2021

BlackRock –

Asian Tiger Bond            88.589.000      0,37     31.05.2021   38.535.000   31.05.2021

Fidelity –

Global Multi Asset Income   76.007.640      0,32     31.08.2021        –       30.09.2021

Eastspring Investments –

Asian Bond                  58.950.000      0,25     30.09.2021   48.450.000   30.09.2021

AB FCP I –

Global High Yield Portfolio 28.460.000      0,12     30.09.2021        –       30.09.2021

1.191.397.945                           235.784.000

Beteiligung  an Evergrande oder Fantasia Anleihen

Betrachtet man die durchschnittlichen Ratings in den betroffenen Fonds so ist der Fidelity Asian High Yield Fund mit einem Gewicht von 34.2 Prozent in Immobilien angelegt mit einem durchschnittlichen Rating von BB. In diesem Jahr hat dieser 17.3 Prozent an Wert verloren. Der UBS Asian High Yield Fund hält, mit einem durchschnittlichen Rating von BB-, 45.7 Prozent in Immobilienanleihen. In diesem Jahr hat dieser 20.8 Prozent an Wert verloren.

„Die Top zehn Fonds halten ein Volumen von 1,2 Milliarden US-Dollar in Evergrande- Anleihen,“ so Dr. Marco Metzler. „Es gibt aber noch weitere 236 Millionen US-Dollar Exposure anderer Immobilienunternehmen wie Fantasia und es ist ganz klar, dass die betrachteten Fonds den Sektor Immobilien übergewichtet haben. Sie halten bis zu 45 Prozent in Immobilienanleihen, was ihnen nun womöglich zum Verhängnis wird.“

 

Name                  I          Verluste in % 2021 I  Beteiligung an Evergrande-Anleihen  I AUM in Mrd. $  I  Verluste in Mrd. $

FIDELITY FUNDS –

ASIAN HIGH YIELD FUND          -17,27%      215.056.305          3,90       -0.79

UBS Lux Bond SICAV –

Asian High Yield               -20,83%      171.924.000          2,97       -0.75

Ashmore SICAV –

Emerging Markets TR            -11,24%      166.656.000         21,35       -2.67

Ashmore SICAV –

Emerging Markets LC            -11,18%      140.016.000          3,33       -0.41

IShares USD Asia High

Yield Bond Index               -15,50%      134.439.000          1,74       -0.31

PIMCO

Asia High Yield Bond Fund      -12,83%      111.300.000          1,73       -0.25

BlackRock Global Funds-

Asian Tiger Bond                -8,27%       88.589.000          5,25       -0.47

Fidelity Funds –

Global Multi Asset Income       -3,93%       76.007.640          9,30       -0.38

Eastspring Investments –

Asian Bond                      -8,25%       58.950.000          3,60       -0.32

AB FCP I –

Global High Yield Portfolio     -2,36%       28.460.000         27,05       -0.65

1.191.397.945                     -7.01

Verluste der Fonds mit dem größten Evergrande-Exposure

Die eingetretenen Verluste haben bereits personelle Konsequenzen gefordert. Der leitende Investment-Manager des UBS Asian High Yield hat Berichten zufolge das Unternehmen verlassen, nachdem er seit Jahresbeginn beträchtliche Verluste erlitten hatte und erhebliche Bestände im chinesischen Immobiliensektor, darunter auch von Evergrande emittierte Anleihen, hielt. Der in Singapur ansässige Ross Dilkes hat laut einem Bericht von Bloomberg” UBS Asset Management verlassen, nachdem er vor 16 Jahren dort angefangen hatte. Dilkes ist der leitende Manager des Asian High Yield Fonds, der vor rund neun Jahren aufgelegt wurde.

Konsequenzen für die Weltwirtschaft befürchtet Finanzministerin und Ex-FED-Präsidentin Janet Yellen. Sie warnte kürzlich, dass die Schwierigkeiten von Evergrande und anderen chinesischen bei der Rückzahlung von Krediten in Milliardenhöhe Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben könnten.

Befürchtungen, dass der Zusammenbruch des Unternehmens chinesische Banken in Mitleidenschaft ziehen und den riesigen Immobilienmarkt des Landes erschüttern könnte, haben die globalen Finanzmärkte und nun auch die Amerikaner in Aufruhr versetzt.

Die Federal Reserve warnte in ihrem jüngsten Finanzstabilitätsbericht vor direkten Risiken für die USA. Die finanziellen Spannungen in China könnten die globalen Finanzmärkte durch eine Verschlechterung der Risikostimmung belasten, Risiken für das globale Wirtschaftswachstum bergen und die Vereinigten Staaten beeinträchtigen.

Mehr Informationen und die vollständige Studie finden Sie unter www.dmsa-agentur.de

 

Über Deutsche Markt Screening Agentur GmbH:

Die DMSA Deutsche Markt Screening Agentur GmbH, ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen sammelt und bewertet. Die DMSA versteht sich als Anwalt der Verbraucher, Privatkunden und mündigen Investoren. Der Anspruch: Unternehmen und Anbieter, Produkte und Dienstleistungen immer mit den Augen der Kunden zu betrachten. Die Kunden stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit der DMSA. Für sie werden wichtige und entscheidungsrelevante Informationen gebündelt und als Marktscreenings dargestellt. Das Ziel: Für Verbraucher mehr Transparenz bei der Auswahl von Produkten, Investments und Dienstleistungen zu schaffen.

 

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Die Management- und Technologieberatung BearingPoint hat in Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich bei Verbrauchern nachgefragt, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit bei Geldanlagen ist.

 

Dabei zeigt sich, dass Sicherheit und Rendite weiterhin die entscheidenden Aspekte bei Geldanlagen bleiben und ökologische Kriterien nicht die Hauptrolle spielen. Anders bei der jungen Generation: Gerade bei den 18-bis 24-Jährigen steigt das Interesse an Nachhaltigkeit bei Geldanlagen deutlich an.

– Ökologische Nachhaltigkeit hört bei vielen auf, wenn es um das eigene Bankkonto geht. Sicherheit, Rendite und Kosten sind für Verbraucher in Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich weiterhin das Maß aller Dinge. Doch unter jungen Befragten wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger, wie eine neue Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint zeigt.

Das Thema Nachhaltigkeit bei der Geldanlage spielt bei Deutschen (6 Prozent), Österreichern (5 Prozent), Schweizern und Franzosen (je 7 Prozent) bisher noch eine untergeordnete Rolle. Doch schaut man genauer hin, zeigt sich, dass unter den 18- bis 24-Jährigen die Nachhaltigkeit inzwischen schon für 10 Prozent das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Geldanlage ist – noch vor Sicherheit, Rendite und Kosten.

Ältere sehen höhere Kosten für mehr Nachhaltigkeit bei Bankprodukten kritisch

Ein weiterer Hinweis, dass das Thema Nachhaltigkeit den jüngeren Bankkunden wichtiger ist, zeigt die größere Bereitschaft für mehr Nachhaltigkeit auch höhere Kosten bei Bankprodukten, wie zum Beispiel Investmentprodukten, in Kauf zu nehmen. Im Durchschnitt sind in allen vier Ländern nur 19 Prozent aller Befragten zu Mehrkosten bereit, bei den 18- bis 24-Jährigen sind es mit 30 Prozent deutlich mehr. In Deutschland ist nur rund jeder Sechste mit höheren Kosten einverstanden, aber jeder Vierte der jungen Altersgruppe.

“Für eine steigende Zahl der jungen Generation spielt das Thema Nachhaltigkeit bei Bankprodukten eine immer größere Rolle. Banken sind also gut beraten, sich bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzprodukte für den Markt nicht nur auf klassische Firmenkunden zu konzentrieren. Denn die Zukunft der Banken ist eng mit der Gunst der jungen Privatkunden verknüpft. Und die gute Nachricht für Banken ist, dass diese junge Kundengruppe auch eher bereit ist, höhere Aufschläge für mehr Nachhaltigkeit ihrer Hausbank zu akzeptieren”, betont Yvonne Quint, Partnerin bei BearingPoint.

Wechselbereitschaft zu Banken mit nachhaltigem Portfolio unter jungen Kunden deutlich größer

Auch die Bereitschaft, zu einer anderen Bank mit einem breiteren Portfolio an ökologisch nachhaltigen Produkten zu wechseln, ist bei jüngeren Kunden ausgeprägter als bei der Gesamtbevölkerung. Während nur 29 Prozent aller Befragten wechselbereit wären, sind es unter den 18- bis 24-Jährigen bereits 35 Prozent. In Deutschland ist das ebenfalls so. Während sich hierzulande nur 23 Prozent vorstellen können, zu einem anderen Anbieter zu wechseln, sind es unter den jungen Deutschen schon 30 Prozent. Was die Umfrage auch zeigt: Österreicher (34 Prozent) und Schweizer (37 Prozent) sind insgesamt wechselfreudiger als Deutsche (23 Prozent) und Franzosen (26 Prozent).

Großes Informationsdefizit über nachhaltige Bankprodukte – viele Kunden wissen nicht Bescheid

Die Befragung in allen vier Ländern zeigt darüber hinaus, dass ein Großteil der Kunden (65 Prozent) nicht weiß, ob die eigene Hausbank überhaupt nachhaltige Bankprodukte anbietet. In Deutschland ist dieser Anteil mit 67 Prozent sogar noch höher. 2020 lag der Anteil der Befragten bei 63 Prozent, d.h. die Informationslage hat sich sogar noch weiter verschlechtert. Und beim Thema Nachhaltigkeitsranking von Banken ist die Unwissenheit noch größer. In allen vier Ländern geben rund 90 Prozent der Befragten an, nicht über das Nachhaltigkeitsranking ihrer Bank Bescheid zu wissen.

“Die Kommunikation der Banken zu nachhaltigen Finanzprodukten ist ausbaufähig. Denn knapp zwei Drittel der Bankkunden wissen nicht, ob die eigene Bank nachhaltige Finanzprodukte anbietet. Und der Anteil der Uninformierten ist im letzten Jahr sogar noch gewachsen. Es kann nicht im Interesse der Banken sein, dass für einen Großteil ihrer Kunden nachhaltige Finanzprodukte quasi eine Blackbox sind. Und das auch noch vor dem Hintergrund, dass die Nachhaltigkeit der eigenen Bank für die Hälfte der Kunden wichtig ist. Hier sind die Banken also dringend gefordert, aktiver auf die eigene Kundschaft zuzugehen und stärker über nachhaltige Finanzprodukte zu informieren”, so Thomas Steiner, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei BearingPoint.

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von BearingPoint, an der über 5.000 Personen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren. Die Studie wurde in Deutschland, Österreich und Schweiz bereits zum zweiten Mal durchgeführt sowie erstmalig in Frankreich.

 

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BearingPoint GmbH, Speicherstraße 1, 60327 Frankfurt, Tel: +49 69 130 22 0, Fax: +49 69 130 22 10 13, www.bearingpoint.com

Für 79 Prozent der Entscheider von Banken in Deutschland rückt die gesellschaftliche Verantwortung als Thema auf die strategische Shortlist.

 

Das ergibt eine Sonderauswertung zur Studie “Digital Banking Experience Report” von Sopra Steria, durchgeführt vom Marktforschungsunternehmen Forrester. Digitalbanken (85 Prozent) stufen Nachhaltigkeit häufiger als Top-Thema ein als traditionelle Banken und Sparkassen (77 Prozent).

Die Finanzbranche in Deutschland leidet unter einem Reputationsdefizit beim Thema Nachhaltigkeit. Jedes zweite Institut arbeitet beispielsweise mit E-Commerce-Marktplätzen wie Amazon und Etsy zusammen oder plant eine Kooperation in einem digitalen Ökosystem. Einige der Plattformen stehen allerdings immer wieder in der Kritik, beispielsweise ihre Arbeitsbedingungen. Zudem fällt es den Instituten schwer, sich bei nachhaltigen Finanzierungen und Anlageprojekten glaubhaft zu positionieren. Auch mangels Aufmerksamkeit in den Chefetagen: Noch im vergangenen Jahr bezeichnete nur jede fünfte Bank das Thema Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil, so die Befragung What’s Your Edge? – Wettbewerbsvorteile im Entscheider-Check des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Sopra Steria.

Das soll nun schlagartig anders werden: In erster Linie reagieren die Banken auf den wachsenden Druck von Seiten der Bankenaufsicht. Es gibt die Aufforderung der EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA zur Vorlage zehnjähriger Klimapläne. EZB-beaufsichtigte Institute müssen zudem 2022 einen so genannten Klimastresstest absolvieren. In einem komplexen Verfahren geht es darum, die Treibhausgasemissionen der Firmenkunden von Banken sowie die daraus entstehenden Risiken zu erfassen.

77 Prozent der traditionellen Banken und Sparkassen priorisieren das Risikomanagement. Digitalbanken legen den Schwerpunkt auf das Vertrauen auf Kundenseite. Sie wollen so Boden gegenüber renommierten Instituten gutmachen: 72 Prozent der Digitalinstitute haben eine eigene Funktion oder ein Team für Nachhaltigkeit geschaffen, um das Thema unternehmensweit zu steuern, so der Digital Banking Experience Report.

Biobanken als Coolnessfaktor

Eine fest im Unternehmen verankerte Nachhaltigkeitsstrategie müssen vor allem traditionelle Banken noch aufbauen. “Nachhaltigkeit wird sehr bald ein Thema sein, das alle abdecken müssen. Viele Institute laufen Gefahr, dass sie sich nicht differenzieren können, weil sie das Thema nicht konsequent genug im gesamten Unternehmen ausrollen und keine passenden Geschäftsmodelle entwickeln”, sagt Robert Bölke, Management- und Strategieberater von Sopra Steria Next. Einige Neobanken gehen radikaler vor. Ein Beispiel ist die Tomorrow Bank aus Hamburg: Das Institut ordnet sein komplettes Angebot dem Thema Nachhaltigkeit unter – bis zur Kreditkarte aus Holz.

“Wir stehen vor einem veränderten Wettbewerb um Kundinnen und Kunden, der dem an der Supermarkttheke gleicht. Wie bei Fleisch oder Gemüse wird es auch verstärkt Bioprodukte im Finanzbereich geben”, so Bölke.

Institute mit transparenten Finanzierungs- und Anlagekriterien, die sich an Umwelt, Sozialem und guter Unternehmensführung (Environment, Social, Governance – ESG) orientieren, werden bei vielen Kunden im Vorteil sein. Drei Viertel der Europäer seien bereit, ihre Bank auf Basis von Nachhaltigkeitskennzahlen und CSR-Aktivitäten auszuwählen, zeigt eine Studie der französischen Bank Oney, erhoben für die Länder Frankreich, Spanien, Portugal und Ungarn. Kunden würden demnach verstärkt Banken honorieren, die ihnen beispielsweise bessere Konditionen anbieten, wenn sie ein E-Auto finanzieren, als wenn sie einen Kredit für einen Benziner vergeben.

CO2-Fußabdruck-Rechner reichen nicht

Ein Großteil der Banken in Deutschland behandelt das ESG-Thema vor allem als Pflichtaufgabe im Firmenkundengeschäft und als Randthema im Geschäft mit Privatkunden. Sie bieten Kontoinhabern beispielsweise Transparenz über ihr eigenes Kaufverhalten. In die Banking-App integrierte Rechner wandeln Ausgaben in CO2-Mengen um. Zudem können Kontoinhaber ihren CO2-Verbrauch ausgleichen, indem sie direkt aus der App heraus Klimaschutzprojekte unterstützen. Die Deutsche Bank möchte beispielsweise mit ihrem “CO2-Indikator” bis Jahresende 250.000 Kundinnen und Kunden von den Vorteilen des Instruments überzeugen.

Eine nachhaltige Finanzberatung oder die Incentivierung eines nachhaltigen Einkaufsverhaltens muss sich bei Banken in der Fläche erst etablieren. “Die Banken spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines CO2-bewussten Lebensstils der Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie sollten ihr Zugpferd im Wettbewerb, die Beratungskompetenz, auf ESG-Themen übertragen und Kunden durch die Anbindung externer Datenlieferanten noch bessere Analysen und vor allem konkrete Empfehlungen zum Anpassen ihres Lebensstils liefern”, sagt Robert Bölke von Sopra Steria Next.

Hintergrundinformationen

Für die Studie Digital Banking Experience Report wurden Interviews mit 760 Führungskräften von Finanzinstituten in fast 30 Ländern zu aktuellen Prioritäten und zukünftigen Trends in der Branche geführt – 29 Banken aus Deutschland wurden befragt, das entspricht rund vier Prozent der globalen Stichprobe. Die Studie bietet einen umfassenden Überblick über den digitalen Reifegrad der Banken und ihre Innovationsagenda für die kommenden Jahre.

 

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Die Netbank, 1999 als erste reine Internetbank in Hamburg gegründet, wird Ende 2022 ihren Geschäftsbetrieb einstellen.

 

Sieben Sparda-Banken hatten sie gegründet, um dem aufkommenden Internetbanking mehr Schwung zu verleihen. Ihr Glanzstück war ein mit bis zu 3,0 Prozent verzinstes Girokonto. 2004 hatte sie 50.000, 2008 schon 100.000 und 2014 sogar 155.000 Kunden. Neben dem kostenlosen Girokonto liebten die Kunden die günstigen Onlinekredite sowie die günstige Fondspalette.

2007 übernahm die Landesbank Berlin das Institut. 2015 fusionierte sie mit der Augsburger Aktienbank und verlor ihre Selbstständigkeit. Seitdem kehrten ihr immer mehr Kunden den Rücken. Das lag an Preiserhöhungen, aber auch an der Umstellung des Onlinebankings auf das System der Augsburger Aktienbank.

Mit ihrer Gründung 1963 – damals noch als Absatz-Kreditbank – nimmt die Augsburger Aktienbank wiederum für sich in Anspruch, die älteste Direktbank der Welt zu sein. Bis heute setzt sie bei ihren Geschäften auch auf das Telefon und nicht ausschließlich auf das Internet. Von daher darf sich die Netbank zu Recht als Pionier des Onlinebankings bezeichnen.

Die Augsburger Aktienbank gehört seit 2002 zur LVM Versicherungsgruppe, Münster. Die Westfalen verloren zunehmend das Interesse am Banking und verkauften Teile ihrer Banktochter. So ging das florierende Wertpapiergeschäft jüngst an Ebase. Der Rest scheint unverkäuflich. Daher schließt die älteste Direktbank Ende 2022 und nimmt die älteste Internetbank gleich mit ins Grab.

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Die UmweltProjekt GmbH begibt eine zweite Unternehmensanleihe.

 

Durch die Emission der UmweltProjekt-Anleihe II im Umfang von 24 Millionen Euro schafft die 100%ige Tochter der UmweltBank AG die Grundlage für die Beteiligung an weiteren sozialen und klimafreundlichen Projekten. Der Vertrieb erfolgt exklusiv durch die UmweltBank. “Wir leisten unseren Beitrag zur dringend notwendigen Energiewende und realisieren Solar- und Windkraftprojekte in Deutschland. Darüber hinaus schaffen wir bezahlbaren und ökologischen Wohnraum”, betont Anton Welke, Geschäftsführer der UmweltProjekt GmbH. Die Unternehmensanleihe soll konkret der Teilfinanzierung von vier Wohnimmobilienprojekten inklusive Kindertagesstätten in Deutschland, eines Windenergieprojekts in Niedersachsen sowie eines Photovoltaikprojekts in Brandenburg dienen. Der Mindestanlagebetrag der UmweltProjekt-Anleihe II beträgt 3.000,00 Euro. Die Verzinsung liegt bei 1,75 % p. a. über die gesamte Laufzeit von 10 Jahren.

Die Anleihe soll nach Beendigung des öffentlichen Angebots über den außerbörslichen Handel der UmweltBank handelbar sein.

Weiterführende Informationen

UmweltProjekt-Anleihe II: www.umweltbank.de/umweltprojekt-anleihe2

Weitere UmweltBank-Anleihen: www.umweltbank.de/anleihen

Über die UmweltBank AG

Die UmweltBank ist eine unabhängige Privatbank im Eigentum von über 14.000 Aktionärinnen und Aktionären. Seit 25 Jahren verbindet sie Finanzen mit ökologischer und sozialer Verantwortung. Dem Umweltschutz hat sie sich nicht nur mit ihrem Namen, sondern auch in ihrer Satzung verpflichtet. Bei keiner anderen Bank können Anlegerinnen und Anleger ihr Geld so konsequent umweltfreundlich arbeiten lassen. Deutschlands grünste Bank hat bereits fast 25.000 Umweltprojekte mit zinsgünstigen Förderdarlehen finanziert. Entlastung der Natur und finanzieller Erfolg sind bei der UmweltBank gleichberechtigte Ziele. Deshalb veröffentlicht sie ihre Ergebnisse regelmäßig in einem integrierten Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht. Seinen Erfolg misst das Unternehmen nicht nur an wirtschaftlichen Kennzahlen, sondern auch an den CO2-Emissionen, die durch die Finanzierung innovativer Umweltprojekte eingespart werden. Die UmweltBank-Aktie wird im Marktsegment m:access der Börse München gehandelt. Die aktuelle Kursentwicklung ist unter www.umweltbank.de/aktie abrufbar. Aus der Kursentwicklung der Vergangenheit können keine Schlüsse für die Zukunft gezogen werden.

Über die UmweltProjekt GmbH

Die UmweltProjekt GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der UmweltBank AG und wurde 2016 gegründet, um das Beteiligungsgeschäft der Bank zu bündeln und auszubauen. Wie die UmweltBank orientiert sie sich bei strategischen Entscheidungen an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs). Die Gesellschaft investiert schwerpunktmäßig in Solar- und Windparkprojekte sowie in den ökologischen und sozialen Wohnungsbau in Deutschland. Mehr Informationen: www.umweltprojekt.de

 

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Die Triodos Bank, die seit mehr als 40 Jahren eine Vorreiterrolle im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft einnimmt, möchte so früh wie möglich, spätestens jedoch bis 2035, ein Netto-Null-Portfolio erreichen.

 

Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen aller Kredite und Fonds der Triodos Bank auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Zielvorgaben stark zu reduzieren. Die verbleibenden Emissionen werden durch umfangreiche Investitionen in Naturprojekte, die Treibhausgase aus der Luft aufnehmen, ausgeglichen bzw. kompensiert. Mit diesem Ziel wird das Kredit- und Fondsportfolio der Triodos Bank auf einen maximalen globalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius ausgerichtet sein.

As one to zero

Jeroen Rijpkema, Vorstandsvorsitzender der Triodos Bank: “Der Klimanotstand wirkt sich zunehmend auf das Leben der Menschen und auf die Natur aus: Waldbrände, Hitzewellen, schwere Überschwemmungen und Verlust der Artenvielfalt. Das sind konkrete Belege dafür, dass die Treibhausgasemissionen dringend reduziert werden müssen – und zwar weit vor 2050. Wir befinden uns in der entscheidenden Dekade. Deshalb hat sich die Triodos Bank das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.”

Jacco Minnaar, Chief Commercial Officer der Triodos Bank: “Im Jahr 2015 war die Triodos Bank im Zug nach Paris Mitbegründerin der PCAF, die heute der wichtigste Standard für Finanzinstitute zur Offenlegung ihres CO2-Fußabdrucks ist. Wir brauchen jetzt ehrgeizige Ziele und schnellere Maßnahmen für das Ziel einer Netto-Null-Wirtschaft. Selbst für eine Bank, deren Kernstück die Nachhaltigkeit ist und deren Portfolio bereits eine geringe CO2-Intensität aufweist, ist dies keine leichte Aufgabe. Unsere Zielsetzung wird unseren Mitarbeiter:innen und allen Interessengruppen, die mit uns zusammenarbeiten, als Anregung dienen, schneller zu handeln und solidere Pläne dafür zu entwickeln, wie wir und letztlich die gesamte Finanzbranche ihre Netto-Null-Ambitionen erreichen werden.”

Bei der Formulierung ihres Ziels hat die Triodos Bank einen ganzheitlichen Ansatz gewählt, um ihren Auftrag zu unterstützen, positive Wirkung für Mensch und Natur zu schaffen. Die Triodos Bank will die Emissionen reduzieren und dabei beispielsweise auch die biologische Vielfalt und die soziale Inklusion aller Menschen berücksichtigen. Sie möchte ihre Zusammenarbeit mit Kund:innen, Auftraggeber:innen und anderen Interessengruppen intensivieren, um dieses anspruchsvolle, aber realistische Ziel zu erreichen. Jeroen Rijpkema: “Wir können nur gemeinsam auf null kommen.”

Wie die Triodos Bank die Netto-Null erreichen will

Bei der Verwirklichung ihres Ziels wird die Triodos Bank auf den Grundlagen der Finanzierung einer nachhaltigen Wirtschaft aufbauen, die sie seit ihrer Gründung im Jahr 1980 verfolgt. Die Bank strebt eine deutliche Verringerung der Emissionen bei der Kreditvergabe an Unternehmen an, auch wenn sie als Bank weiterwächst.

Da Wohnbauhypotheken 21% ihres Portfolios ausmachen, möchte die Triodos Bank Hypothekenkund:innen dabei unterstützen, ihre Häuser energieeffizienter zu gestalten und die Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus möchte sie die Verwendung ökologischer Materialien bei Neubauten und Renovierungen fördern.

Die Triodos Bank hat eine lange Tradition in der Finanzierung Erneuerbarer Energien und wird neue grüne Energieinfrastrukturen finanzieren – Erzeugung, Speicherung, grüne Arbeitsplätze und einen Weg zu einem vollständig nachhaltigen Sektor für erneuerbare Energien.

Triodos strebt an, dass all ihre Investitionen (börsennotierte, private Schuldtitel und Eigenkapital) weniger CO2-intensiv werden, um im Jahr 2035 Netto Null zu erreichen.

Ein wesentlicher Teil des künftigen Portfolios der Triodos Bank wird aus neuem Naturkapital, naturnahen Finanzierungen und regenerativer ökologischer Landwirtschaft bestehen, die CO2 binden und die biologische Vielfalt fördern.

Die Bank hat ihr Kreditportfolio nach Sektoren analysiert, um zu prüfen, wie eine Dekarbonisierung erreicht werden kann. In den kommenden Monaten wird die Triodos Bank weiter an ihrem Fahrplan arbeiten, um ihr Ziel eines Netto-Null-Portfolios im Jahr 2035 zu erreichen. Die Pläne werden auch von ihrem externen Wirtschaftsprüfer überprüft und zur Validierung durch die Science Based Targets Initiative eingereicht. Im Jahr 2025 werden die Zielsetzung und der Umsetzungsstand überprüft, um den Ansatz zu validieren und gegebenenfalls Änderungen an ihren Plänen vorzunehmen.

Die Zielsetzung der Triodos Bank stützt sich auf ein umfassendes Verständnis der aktuellen Klimaauswirkungen aller Kredite und Fonds. Um eine solide Methodik zu gewährleisten, unterstützte die Triodos Bank die Entwicklung der Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF), die inzwischen zu einem führenden Standard für Finanzinstitute weltweit geworden ist.

Die Geschichte der Triodos Bank mit Blick auf Klimaschutz

Die Triodos Bank hat sich seit jeher für eine Verbesserung der Umweltauswirkungen und -ergebnisse eingesetzt und dabei einen positiven Ansatz sowohl für ihre Bankdienstleistungen als auch für ihre Investment Management-Aktivitäten gewählt. Allein im Jahr 2020 haben die Triodos Bank und ihre Investmentfonds Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeinsparung finanziert, die die Emissionen von mehr als 5,7 Milliarden mit dem Auto zurückgelegten Kilometern vermieden haben.

Die Triodos Bank finanziert auch Forstwirtschafts- und Naturentwicklungsprojekte. Dies führte zur Bindung von etwa 14 Tonnen CO2-Äquivalent, was mindestens 316.000 ausgewachsenen Bäumen entspricht und ausreicht, um die Emissionen der von der Triodos Bank finanzierten Landwirtschaft auszugleichen. Die Mindeststandards ergeben sich logischerweise aus dem positiven Ansatz der Bank, der dazu führt, dass Bereiche wie fossile Brennstoffe oder umweltzerstörende Industrien und Unternehmen per se ausgeschlossen sind.

Die Triodos Bank war eine der ersten Banken der Welt, die einen Umweltbericht erstellt hat, und bemüht sich bis heute, ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und die von der Bank selbst durch Energieverbrauch und Geschäftsreisen verursachten Emissionen zu begrenzen. Sie erfasst ihren Fußabdruck in einem CO2-Managementsystem und kompensiert ihn vollständig in Gold-Standard-Kompensationsprojekten.

Informationen zur Triodos Bank

Die Triodos Bank N.V. ist Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Gegründet 1980, hat sie mittlerweile über 740.000 Kunden, die sich darauf verlassen können, dass die Triodos Bank ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte finanziert, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Sie kommen beispielsweise aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Ökolandbau, Bildung, Altenpflege und nachhaltige Immobilien. Die Triodos Bank, Triodos Investment Management und Triodos Private Banking weisen gemeinsam ein Geschäftsvolumen von 22,7 Milliarden Euro aus. Die Triodos Bank beschäftigt 1.668 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Ländern in Europa: in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die Triodos Bank ist einer der Gründer der Global Alliance for Banking on Values (www.gabv.org), eines internationalen Netzwerks von 60 führenden Nachhaltigkeitsbanken. 2020 wurde die Triodos Bank vom Fachmagazin Euro am Sonntag als Testsieger in der Kategorie “ESG-Fonds-Angebot” ausgezeichnet und von ihren Kund:innen auf dem Portal BankingCheck.de zum 4. Mal zur “Besten nachhaltigen Bank” gewählt.

 

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zeb Baufinanzierungsstudie Deutschland 2021

 

Private Baufinanzierungen haben sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Ertragspfeiler für Deutschlands Banken entwickelt, dies zeigt eine aktuelle Studie von zeb. Allerdings drohen viele Kreditinstitute trotz des komfortablen Wachstums in diesem Segment in ein strategisches Abseits zu geraten. Die Bankexpertinnen und -experten von zeb mahnen deshalb weitreichende Entscheidungen im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der Institute an. Nur so kann es ihrer Ansicht nach gelingen, der starken Konkurrenz durch hoch digitalisierte Finanzierungs- und Immobilienplattformen gute Konzepte entgegenzusetzen und langfristig Erträge in diesem grundsätzlich lukrativen Geschäftsfeld zu erzielen.

Sandra Douqué, Partnerin bei zeb, führt aus: “Onlineplattformen haben in den letzten Jahren massiv an Schlagkraft in der Baufinanzierung gewonnen. Dort ist man oft digitaler und kundenorientierter unterwegs, dort werden aktuell die Standards in der Baufinanzierung gesetzt. Banken müssen sich sputen und ihr Angebot deutlicher fokussieren.”

Baufinanzierungsvolumen auf Wachstumskurs

Wie die zeb-Studie im Detail zeigt, ist das Baufinanzierungsvolumen deutscher Banken in den letzten Jahren dank dauerhafter Niedrigzinsen und hoher Immobiliennachfrage privater Haushalte kontinuierlich gestiegen. Seit 2014 sind die Erträge in diesem Segment um durchschnittlich 7,7 Prozent jährlich auf zuletzt 11,4 Milliarden Euro (2020) gewachsen. Gleichzeitig sind die Gesamterträge von Deutschlands Retailbanken, so die zeb-Expertinnen und -Experten, von 56 auf 51,5 Milliarden Euro geschrumpft. Die stabilen Erträge in der Baufinanzierung fußten im Neugeschäft vor allem auf gestiegenen Margen und einem kontinuierlich gewachsenen Finanzierungsvolumen, das zuletzt (2020) bei gut 1,3 Billionen Euro lag.

Onlineplattformen bald Standardschnittstelle für Kunden

Im gleichen Zeitraum haben große Onlineplattformen erhebliche Marktanteile gewonnen und sich als führende Player in diesem Segment etabliert. Liefen 2016 noch 27 Prozent des Neugeschäfts privater Immobilienfinanzierungen über die großen Vermittlungsplattformen, waren es 2020 über 45 Prozent. Damit ist aus Sicht der Studienautorinnen und -autoren absehbar, dass die Onlineplattformen bald zur Standardkundenschnittstelle in diesem Geschäftsfeld aufsteigen und Banken mehr denn je gezwungen sein werden, digitale Kanäle entlang des gesamten Prozesses der Baufinanzierung anzubieten – arbeiten sie nun mit den großen Plattformen zusammen oder nicht. Je nach individueller Ausrichtung der Institute bieten sich dabei unterschiedlichste Erfolg versprechende strategische Optionen.

Sandra Douqué ergänzt: “In einem komplett digitalen Finanzierungsumfeld werden die Margen der Banken weiter sinken, selbst wenn die Institute mit großen Digitalisierungsanstrengungen dagegenhalten. Sie kommen nicht darum herum, sich auch neue Perspektiven zu suchen, um ihr erweitertes Geschäft in diesem Segment ertragsfähig zu halten.”

Bankferne Dienstleistungen als Wachstumschance

Aus Sicht des Autorenteams ist es deshalb sinnvoll, dass Banken über den eigenen Tellerrand hinausblicken. Wenn Nichtbanken an Finanzierungen mitverdienen, dann können auch Banken vor Ort an Leistungen verdienen, die nicht zum klassischen Portfolio einer Bank gehören – 2017 betrug der Ertragskuchen rund um Immobilien 22,3 Milliarden Euro. Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer suchen immer wieder gute Handwerksbetriebe oder wollen eventuell den Stromanbieter wechseln. Hier können Bankportale mit Kompetenz, ihren eigenen Netzwerken sowie umfangreichen Zusatzleistungen und -informationen für die Nutzenden punkten und deutlich mehr Kundenbedürfnisse erfüllen als bisher.

Ulrich Hoyer, Partner bei zeb, bemerkt abschließend: “Das Immobilienportalgeschäft ist an den Banken vorbeigegangen, obwohl sie in Deutschland den größten Teil der Immobilienvermittlung auf sich vereinen. Banken sollten ihre traditionell starken Beratungs- und Beziehungsqualitäten stärker in den Fokus nehmen und umfassende, individualisierte Angebote für ihre Kunden ins Auge fassen. Wenn sie die nächste Entwicklungswelle wieder verschlafen, kommt auch das Kerngeschäft ins Wanken.”

Als führende Strategie- und Managementberatung bietet zeb seit 1992 Transformationskompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Financial Services in Europa. In Deutschland unterhalten wir Büros in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Internationale Standorte befinden sich in Amsterdam, Kiew, Kopenhagen, London, Luxemburg, Mailand, Moskau, Oslo, Stockholm, Warschau, Wien und Zürich. Zu unseren Kunden zählen neben europäischen Groß- und Privatbanken auch Regionalbanken und Versicherungen sowie Finanzintermediäre aller Art. Bereits mehrfach wurde unser Unternehmen in Branchenrankings als “Bester Berater” der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.

 

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Neue Bundesregierung muss Weichen für mehr Klimaschutz schneller und ambitionierter stellen

 

Kurz vor dem Weltklimagipfel COP26 in Glasgow haben die privaten Banken ihre Positionen für eine erfolgreiche Einbindung der Finanzwirtschaft in die Klimaschutzpolitik vorgestellt – auch mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin. „Um die Pariser Klimaschutzziele noch einhalten zu können, brauchen wir einen engen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Finanzsektor. Wir Banken wollen treibende Kraft beim Kampf gegen den Klimawandel sein – ohne uns wird es nicht gehen“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, heute in Berlin.

„Die Europäische Union hat zurecht viele Initiativen angestoßen, um den Umbau der Wirtschaft in Richtung mehr Klimaschutz auch über den Finanzsektor zu steuern – zum Beispiel über Nachhaltigkeitsstandards oder Transparenzvorgaben. Diese Rolle muss sich auch im Koalitionsvertrag der kommenden Regierung widerspiegeln.“ Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP klaffe hier noch eine große Lücke.

Klar sei allerdings auch, dass der Umbau nicht allein durch den Bankensektor gelingen werde. „Die Banken nehmen bereits heute ihre Schlüsselrolle an. Doch wir brauchen genauso staatliche Impulse wie etwa einen angemessenen CO2-Preis, einen passenden ordnungspolitischen Rahmen und natürlich die Wirtschaft. Die Banken stehen dabei als Partner an der Seite der Unternehmen“, so Ossig.

Die Größe der Herausforderungen, die auch aus dem Green Deal der EU resultieren, verdeutlichte der Leiter Nachhaltigkeit des Bankenverbandes, Torsten Jäger: „In Europa sind 70 Prozent der Investitionen kreditfinanziert. Mit Investitionen von geschätzten 350 Milliarden Euro pro Jahr, die für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft notwendig werden, geht es ohne die Banken einfach nicht.“ Welche Bedeutung das Thema für den Finanzsektor mittlerweile habe, zeige auch die aktuelle Umfrage, die der Verband unter seinen Mitgliedsinstituten durchgeführt hat.

„Die Dynamik bei nachhaltiger Finanzierung ist rasant: Mittlerweile betonen 80 Prozent der Banken, dass der Klimawandel sich bereits heute auf ihr Institut und ihr Geschäft auswirkt. Vor einem Jahr sahen 60 Prozent noch keine relevanten Konsequenzen für ihre Bank“, so Jäger zu den Ergebnissen der Umfrage. „Die Umfrage zeigt deutlich, dass Nachhaltigkeit integraler Bestandteil des Kreditgeschäfts und Grundlage für Kundengespräche wird.“ Dabei ginge es im Kern auch um das Risikomanagement der Zukunft: „Es liegt dabei klar im Interesse der Banken, dass ihre Kunden auch in den nächsten Jahren über tragfähige Geschäftsmodelle verfügen“, so Torsten Jäger.

Der Bericht „Sustainable Finance – der Beitrag der privaten Banken“  mit den aktuellen Umfrageergebnissen ist unter bankenverband.de abrufbar.

 

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Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstraße 28, D­-10178 Berlin, Tel.: 030/1663­0, Fax: 030/1663­1399, www.bankenverband.de

Gesamtfördervolumen von 73,1 Mrd. EUR

 

Die KfW Bankengruppe hat in den ersten neun Monaten 2021 ein Fördervolumen von 73,1 Mrd. EUR (9 M. 2020: 109,1 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 53,5 Mrd. EUR) erzielt. Die abgeschwächte Nachfrage nach Corona-Hilfen infolge der Beendigung des Lockdowns bestimmt den Zusagerückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die wesentlichen Förderfelder entwickelten sich dabei wie folgt: Das inländische Fördergeschäft erfuhr einen signifikanten Zusageanstieg im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 auf 60,3 Mrd. EUR (9 M. 2020: 89,8 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 31,6 Mrd. EUR). Beigetragen hat hierzu erheblich die starke Nachfrage nach energieeffizienter Wohnraumfinanzierung mit 26,7 Mrd. EUR (9 M. 2020: 19,5 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 8,7 Mrd. EUR). Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich insgesamt auf 230 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum 773 Mio. EUR). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf das Auslaufen der Corona Matching Fazilität im Rahmen des Hilfsprogramms für Start-ups während der Corona-Krise zurückzuführen. In der Export- und Projektfinanzierung lag das Zusagevolumen aufgrund der Auswirkungen der weiterhin anhaltenden Corona-Krise auf die Weltwirtschaft unter dem Vorjahresniveau (9,3 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum 14,8 Mrd. EUR). Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer verzeichnete insgesamt 3,1 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 4,5 Mrd. EUR). Davon entfielen 2,4 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 3,7 Mrd. EUR) auf die KfW Entwicklungsbank und 0,7 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 0,8 Mrd. EUR) auf die DEG. Der Rückgang bei der KfW Entwicklungsbank ist geprägt durch die zurückgehenden Corona-Hilfen.

Die KfW hat in ihren Corona-Hilfsprogrammen seit deren Start (am 23.03.2020) 59,8 Mrd. EUR an Krediten im In- und Ausland zugesagt (Stand 30.09.2021).In Deutschland profitieren nach wie vor insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mit Kreditvolumina bis zu 3 Mio. EUR. Erwartungsgemäß ist die Nachfrage rückläufig, jedoch machen die Corona-Hilfsprogramme mit 8,4 Mrd. EUR (46,1 Mrd. EUR) weiterhin einen erheblichen Teil der Zusagen aus.

“Das außergewöhnliche Förderjahr 2021 setzt sich fort. Die KfW verzeichnet eine starke Fördernachfrage. Erfreulicherweise sehen wir einen Rückgang in der Nachfrage nach Corona-Hilfen”, sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. “Jetzt gilt es sich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, vor denen unser Land steht: zwei davon sind unbestritten Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung und Innovation. Diese Herausforderungen sind enorm, das ökonomische Ziel ist aber auch klar. Im Kern geht es um den nachhaltigen Umbau der deutschen Industrie sowie die langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.”

Die KfW erzielte in den ersten drei Quartalen 2021 einen Konzerngewinn in Höhe von 1.929 Mio. EUR (145 Mio. EUR). Diese positive Entwicklung basierte auf einem stabilen operativen Ergebnis und profitierte von einem sehr positiven Ergebnis aus der Bewertung des Kredit- und Beteiligungsportfolios. Alle operativen Geschäftsfelder lieferten nach dem Krisenjahr 2020 überdurchschnittliche Beiträge zum Konzerngewinn. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen betrug 2.092 Mio. EUR (251 Mio. EUR).

“Die erfreuliche Ertragsentwicklung der KfW des ersten Halbjahres 2021 hat sich auch im dritten Quartal 2021 fortgesetzt. Das außergewöhnlich gute Ergebnis von 1.929 Mio. EUR ist geprägt von Umkehreffekten der im Vorjahr im Rahmen der Corona-Krise vorgenommenen Bewertungsabschläge für Kredite und Beteiligungen bei weiterhin stabilen operativen Erträgen. Die Aufholeffekte sind insgesamt erfreulich und belegen die Qualität unserer Kredit- und Beteiligungsportfolios. Die positive Ergebnisentwicklung stärkt zudem die Kapitalbasis der KfW”, so Wintels.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) betrug 1.363 Mio. EUR und lag damit leicht unter dem sehr guten Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 1.426 Mio. EUR. Der Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) bewegte sich mit 1.924 Mio. EUR auf dem Vorjahresniveau (1.936 Mio. EUR) und stellt unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Das Provisionsergebnis (vor Förderaufwand) überstieg mit 479 Mio. EUR den Vorjahreswert von 450 Mio. EUR. Der Verwaltungsaufwand (vor Förderaufwand) lag mit 1.041 Mio. EUR (960 Mio. EUR) über dem Vorjahr, primär begründet durch IT-Investitionen und den geplanten weiteren Ausbau des internationalen Geschäfts.

Im aktuellen Zinsumfeld war der Bedarf an Zinsverbilligungsleistungen weiter niedrig. In der Folge bewegte sich der zu Lasten der eigenen Ertragslage erbrachte Förderaufwand im Inlandsgeschäft – im Wesentlichen Zinsverbilligungen des Neugeschäfts – mit 94 Mio. EUR unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau (71 Mio. EUR).

Das Bewertungsergebnis ist geprägt von Wertaufholungen in den Kredit- und Beteiligungsportfolios, nachdem das Vorjahresergebnis durch die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie stark belastet war. Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt +312 Mio. EUR (-784 Mio. EUR) ist durch Auflösungen insbesondere von latenter Risikovorsorge infolge des verbesserten makroökonomischen Umfelds sowie durch Erträge aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen gekennzeichnet. Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio in Höhe von +644 Mio. EUR (-366 Mio. EUR) ist durch Wertaufholungen insbesondere in den Geschäftsfeldern Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer (+378 Mio. EUR, hiervon +332 Mio. EUR aus der DEG) sowie KfW Capital (+172 Mio. EUR) getrieben.

Die Bilanzsumme liegt mit 561,8 Mrd. EUR um 15,4 Mrd. EUR über dem Niveau vom 31.12.2020 (546,4 Mrd. EUR). Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem Anstieg des Kreditvolumens um 11,7 Mrd. EUR, unter anderem infolge von Auszahlungen im Rahmen der Corona-Hilfen (+5,7 Mrd. EUR). Das bilanzielle Eigenkapital stieg aufgrund des sehr guten Zwischenergebnisses und den Entlastungen in der Neubewertungsrücklage infolge der zinsbedingten Bewertung der Pensionsrückstellungen auf 33,9 Mrd. EUR (31.12.2020: 31,8 Mrd. EUR). Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns bewegen sich weiterhin auf einem guten Niveau. Die Gesamtkapitalquote beträgt per 30.09.2021 23,8 % (30.06.2021: 24,1 %). Etwaige Effekte aus der Finalisierung von Basel III sind nicht berücksichtigt.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Zum 30.09.2021 erreichte das Geschäftsfeld Mittelstandsbank & Private Kunden 53,6 Mrd. EUR an Neuzusagen (9 M. 2020: 69,5 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 26,4 Mrd. EUR). Somit bewegt sich das Geschäftsfeld weiterhin auf einem hohen Niveau. Davon entfällt im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß ein wesentlich kleinerer Anteil in Höhe von 7,4 Mrd. EUR (32,3 Mrd. EUR) auf die Corona-Hilfsprogramme.

Innerhalb des Förderschwerpunkts Gründung & Unternehmensinvestitionen lag das Zusagevolumen bei 11,1 Mrd. EUR (35,3 Mrd. EUR). Neben den Corona-Hilfsprogrammen bildete der ERP-Gründerkredit Universell mit 2,8 Mrd. EUR die größte Position (1,8 Mrd. EUR).

Der Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien erreichte per 30.09.2021 Neuzusagen in Höhe von 8,0 Mrd. EUR und liegt somit deutlich über dem Niveau der Vorjahre (5,8 Mrd. EUR). Die meisten Neuzusagen erreichten die beiden KfW-Programme Erneuerbare Energien Standard mit 2,6 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR) und Energieeffizient Bauen und Sanieren mit 1,7 Mrd. EUR Zusagevolumen (2,1 Mrd. EUR), welches zum 30.06.2021 ausgelaufen ist und durch die seitdem sehr stark nachgefragte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ersetzt wurde. Innerhalb der BEG lagen die Zusagen im gewerblichen Bereich (inkl. Zuschuss) bei 2,8 Mrd. EUR.

Mit 0,7 Mrd. EUR bewegte sich der Förderschwerpunkt Innovation leicht über Vorjahresniveau (0,6 Mrd. EUR). Der Anstieg ist auf höhere Zusagen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zurückzuführen.

Das Segment Private Kunden erzielte per 30.09.2021 mit 33,8 Mrd. EUR ebenfalls ein Fördervolumen, das deutlich über dem Vorjahresergebnis liegt (9 M. 2020: 27,8 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 15,0 Mrd. EUR).

Den größten Beitrag leistete hierzu der Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien mit 27,3 Mrd. EUR (19,5 Mrd. EUR). Neben der Programmfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren, die zum 30.06.2021 mit einem Volumen von 19,5 Mrd. EUR auslief, trug auch die hohe Nachfrage im Nachfolgeprogramm BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) mit 7,2 Mrd. EUR wesentlich zum Ergebnis innerhalb dieses Förderschwerpunktes bei.

Das Neugeschäft im Bereich Wohnen (Wohneigentumsförderung und Altersgerecht Umbauen) lag weiterhin mit 3,4 Mrd. EUR unter Vorjahresniveau (4,7 Mrd. EUR).

Im Förderschwerpunkt Bildung schwächte sich die Nachfrage mit 1,5 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr etwas ab (1,7 Mrd. EUR). Dies liegt hauptsächlich am leichten Nachfragerückgang im Studienkredit, der u.a. aufgrund des wieder besseren Nebenjobangebots für Studenten weniger in Anspruch genommen wird.

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden erzielte zum dritten Quartal 2021 ein Zusagevolumen von rund 6,4 Mrd. EUR (9 M. 2020: 19,5 Mrd. EUR, 9 M. 2019: 5,1 Mrd. EUR). Nach den sehr hohen Volumina des Vorjahres aufgrund der Corona-Sondermaßnahmen hat sich das Geschäftsvolumen wieder normalisiert.

Die Individualfinanzierung Unternehmen erreichte ein Zusagevolumen in Höhe von 0,2 Mrd. EUR nach 12,6 Mrd. EUR im Vorjahr (9 M. 2019: 0,2 Mrd. EUR). Dieses Vorjahresvolumen war geprägt durch die Inanspruchnahme des Corona-Sonderprogramms Konsortialfinanzierung.

Leicht rückläufig war die Nachfrage in den Förderschwerpunkten Kommunale & Soziale Infrastruktur mit 2,9 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR). Sehr robust zeigt sich die Nachfrage nach den Förderprogrammen im Bereich Klimawandel & Umwelt.

Die Individualfinanzierung Banken & Landesförderinstitute lag mit 3,3 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (3,8 Mrd. EUR). Mehrere großvolumige Abschlüsse innerhalb der Globaldarlehen für Leasinginvestitionen stehen hier einer verhalteneren Nachfrage der Landesförderinstitute nach Allgemeiner Refinanzierung gegenüber.

Die Zusagen des Geschäftsfeldes KfW Capital beliefen sich zum dritten Quartal 2021 auf insgesamt rund 230 Mio. EUR (773 Mio. EUR, inkl. Zusagen des Europäischen Investitionsfonds, EIF, im Rahmen des zum 30.06.2021 ausgelaufenen Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups). Im Programm “ERP-Venture Capital-Fondsinvestments”, das KfW Capital mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens durchführt, wurden bis zum 30.09.2021 112 Mio. EUR (172 Mio. EUR) an VC-Fonds zugesagt, die diese nun sukzessive in Start-ups und junge Technologienunternehmen in Deutschland investieren. Das geringere Volumen der getätigten Fondsinvestments ist auf im Fondsgeschäft übliche unterjährige Zusageschwankungen zurückzuführen; die Investment-Pipeline ist planmäßig bis Jahresende gut gefüllt. Die erste Säule des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups, zu der u.a. die Corona Matching Fazilität (über KfW und EIF) gehört, ist zum 30.6.2021 planmäßig ausgelaufen. Die Zusagen in Höhe von 20 Mio. EUR stammen aus dem ersten Halbjahr 2021 (599 Mio. EUR, inkl. HTGF + EIF). Im Rahmen des Zukunftsfonds des Bundes, den KfW Capital strukturiert, sind die ersten drei Bausteine gestartet. Zum 30.9.2021 wurden bereits erste Zusagen in Höhe von 97 Mio. EUR im Rahmen der EIF-GFF-Wachstumsfazilität getätigt. Weitere Investmentzusagen in den Bausteinen sind für dieses Jahr noch geplant.

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf große Teile der gesamten Weltwirtschaft im Neugeschäft immer noch deutlich spürbar. Die Neuzusagen von 9,3 Mrd. EUR lagen etwa auf dem Niveau der Vorquartale, bleiben damit jedoch weiterhin deutlich unter dem des Vorjahreszeitraumes (14,8 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei 3,1 Mrd. EUR (4,5 Mrd. EUR). Dabei sind die Zusagen des Geschäftsbereichs KfW Entwicklungsbank zum dritten Quartal auf 2,4 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR) zurückgegangen. Im Vorjahreszeitraum wurden für Corona-Hilfen in Entwicklungs- und Schwellenländern 1 Mrd. EUR, im Gesamtjahr 2020 4 Mrd. EUR zugesagt. Der überwiegende Teil der Haushaltsmittel in Höhe von 776 Mio. EUR ging an Länder in Afrika und dem Nahen Osten. Für das Gesamtjahr 2021 wird erwartet, dass sich das Zusagevolumen auf Vor-Corona-Niveau einpendeln wird. Zum 30.09.2021 konnte die DEG 693 Mio. EUR für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern (784 Mio. EUR) zusagen. Neben Darlehensfinanzierungen in Höhe von 517 Mio. EUR investierte sie rund 176 Mio. EUR Beteiligungskapital etwa in Fintech-Unternehmen in Asien oder in die Produktion von Konsumgütern in Nigeria. Regional betrachtet entfiel der Großteil der neu zugesagten Finanzierungen auf Afrika/MENA mit 238 Mio. EUR und Lateinamerika mit 205 Mio. EUR. Die DEG ist auch 2021 als verlässlicher Partner in der Pandemie gefragt, so stellte sie über ihre Covid-19-Response-Programme mehr als 20 Mio. EUR für Gesundheits- und Präventions-Maßnahmen von Unternehmen bereit.

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 für das Green-Bond-Portfolio 20 Investitionen zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten im Volumen von 527 Mio. EUR (323 Mio. EUR) getätigt. Damit lag das Volumen des Förderportfolios zum Stichtag bei 2,2 Mrd. EUR.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes hat die KfW Mittel in Höhe von 70,9 Mrd. EUR (57,3 Mrd. EUR) in 15 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Sehr erfreulich entwickelt sich weiter die Emission von Green Bonds: so hat die KfW in neun Monaten ihr angekündigtes Rekordvolumen von 10 Mrd. EUR Green Bonds bereits um 1,5 Mrd. EUR überschritten. Hervorzuheben ist die Vielfalt grüner KfW-Anleihen mit 12 verschiedenen Währungen in neun Monaten sowie die Emission des mit

10 Jahren Laufzeit bisher längsten KfW EUR Green Bonds mit einem Orderbuch im Rekordumfang von über 22 Mrd. EUR. Für das Gesamtjahr 2021 plante die KfW ein Refinanzierungsvolumen von 75-80 Mrd. EUR und wird diese Spanne aufgrund hoher Kreditnachfrage leicht überschreiten.

Erfolgskennzahlen (in Mio. EUR)

Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand)

1.363 (01.01.2021 – 30.09.2021)

1.426 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Förderaufwand

94 (01.01.2021 – 30.09.2021)

71 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Konzerngewinn

1.929 (01.01.2021 – 30.09.2021)

145 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen

2.092 (01.01.2021 – 30.09.2021)

251 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Bilanzkennzahlen (in Mrd. EUR)

Bilanzsumme

561,8 (30.09.2021)

546,4 (31.12.2020)

Bilanzielles Eigenkapital

33,9 (30.09.2021)

31,8 (31.12.2020)

Geschäftsvolumen

695,1 (30.09.2021)

674,1 (31.12.2020)

 

Aufsichtsrechtliche Kennzahlen (in %) 1)

(Harte) Kernkapitalquote

23,8 (30.09.2021)

24,1 (30.06.2021)

Gesamtkapitalquote

23,8 (30.09.2021)

24,1 (30.06.2021)

 

1) Die ausgewiesene Kapitalquote für den 30.09.2021 berücksichtigt (im Gegensatz zum 30.06.2021) die Zwischenergebnisse des ersten Halbjahres 2021. Die KfW weist in ihren Eigenmitteln kein wesentliches Tier 2 Kapital aus, so dass (harte) Kernkapitalquote und Gesamtkapitalquote nahezu übereinstimmen.

Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen finden Sie unter: www.kfw.de/geschaeftszahlen

KfW Geschäftsbericht online: www.kfw.de/berichtsportal

 

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Trotz Rekordschwund an hartem Kernkapital: Der Sektor ist resilient – Analyse anhand von B2G-Empfehlungen macht Gewinner und Verlierer sichtbar

 

A&M hat die Ergebnisse des europaweiten Bankenstresstests 2021 der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) analysiert und im Hinblick auf die Pillar 2 Guidance (P2G)- Empfehlungen ausgewertet. Diesen kommt in der Betrachtung von Investoren künftig hoher Stellenwert zu, da sie ein wesentlicher Faktor für Kapitalpuffer sind, die für Ausschüttungen über Dividenden und Rückkäufe zur Verfügung stehen.

Der P2G-Ansatz hat den Vorteil, dass er die Verbindung zwischen Kapitalschwund und Entscheidungen hinsichtlich Dividenden und Rückkäufen besser sichtbar macht. In der Analyse ergeben sich damit Gewinner und Verlierer des Bankenstresstests. Unter den größeren Banken verfügen die Credit Agricole und ING über den meisten Spielraum für Dividenden und Rückkäufe.

A&M hat in einer ersten Analyse auf Basis des von der EBA erhobenen Rückgangs an hartem Kernkapital (Common Equity Tier 1 – CET1) die P2G-Werte der verschiedenen Banken schätzungsweise ermittelt und kategorisiert.

Die Darstellung erfolgt in einem Quadranten, der über die Achsen “P2G-Wert in %” sowie “Vorhandener Kapitalpuffer in %”, die jeweilige Kapital-Resilienz und -Flexibilität der Banken sichtbar macht. Ein hoher P2G-Wert impliziert dabei eine niedrige Kapital-Resilienz. Die Kapitalflexibilität wiederum misst sich daran, wie viel Puffer gemessen am CET1-Minimum von 5,5% vorhanden sind.

EBA-Stresstest beobachtet Rekordschwund an hartem Kernkapital

Der Stresstest der EBA umfasst die 50 größten europäischen Banken und somit etwa 70 Prozent aller Bankaktiva in der Eurozone. Diese werden einem wirtschaftlichen Krisenszenario unterworfen, um ihre Zuverlässigkeit und Stabilität über die kommenden drei Jahre zu simulieren. Aufgrund pandemiebedingter Ausnahmeregelungen wurde der ursprünglich für 2020 geplante Stresstest auf dieses Jahr verschoben.

Der Stresstest ergibt den größten bisher verzeichneten Schwund an hartem Kernkapital in einem solchen Krisenszenario. Dies ist durch die Umstände der Pandemie zu erklären. Deutschland war hierbei das Land mit dem vierthöchsten Schwund. Ein Großteil der deutschen Banken zeigte einen größeren Schwund an hartem Kernkapital verglichen mit dem letzten EBA-Stresstest aus 2018.

Dennoch waren die untersuchten Banken aufgrund ausreichender Puffer sowie einer stabilen Ausgangslage in der Position, dies gut zu verkraften. Der höchste Kapitalschwund aller bisherigen Stresstests wird die Rückkehr von Dividenden und Rückkäufen nicht verhindern. In der Summe unterstreichen die Ergebnisse die hohe Resilienz des Sektors.

Über Alvarez & Marsal

Unternehmen, Investoren und öffentliche Institutionen auf der ganzen Welt wenden sich an Alvarez & Marsal (A&M), wenn es um Leadership, Umsetzung und messbare Ergebnisse geht. A&M ist seit seiner Gründung 1983 in Privatbesitz und ein weltweit führendes Beratungsunternehmen, das sich auf Business Consulting, Verbesserung der Unternehmensleistung, Due Diligence und Turnaround-Management konzentriert. Unsere Kunden profitieren von unserem fundierten Fachwissen und Erfahrungsschatz, wenn herkömmliche Ansätze nicht mehr ausreichen, um Veränderungen herbeizuführen. Mit über 5.400 Mitarbeitern auf vier Kontinenten liefern wir konkrete Resultate für Unternehmen, Verwaltungsräte, Gläubigern, Private-Equity-Firmen, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden, die vor komplexen Herausforderungen stehen. Mit unserer langjährigen und umfangreichen Erfahrung in der Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen treffen wir gemeinsam mit unseren Kunden schwierige Entscheidungen, generieren Wachstum und erzielen handfeste Ergebnisse.

 

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Alvarez & Marsal Holdings, LLC., 600 Madison Avenue, 8th Floor, New York, New York, 10022, Tel: +1 212 759 4433, www.alvarezandmarsal.com

Quirin Privatbank verwaltet erstmals 5 Mrd. Euro, digitale Tochter quirion 1 Mrd. Euro

 

Die Kundengelder in der Gruppe sind seit Jahresbeginn um 1,2 Mrd. Euro gestiegen – bei der Quirin Privatbank um 800 Mio. Euro, bei quirion um 400 Mio. Euro

Die Nettomittelzuflüsse in 2021 liegen bei insgesamt 720 Mio. Euro und entfallen hälftig auf beide Marken

Die Quirin Gruppe erreicht innerhalb weniger Tage mehrere wichtige Meilensteine ihres Unternehmenswachstums: So betreut die Quirin Privatbank (www.quirinprivatbank.de) erstmalig 5 Mrd. Euro an Kundenvermögen. Erst kürzlich hat quirion (www.quirion.de) die 1 Mrd. Euro überschritten. Gemeinsam verwalten beide Marken der Quirin Gruppe nunmehr 6 Mrd. Euro von insgesamt mehr als 50.000 Kunden.

Bank, Robo und gesamte Gruppe wachsen kräftig

Die Assets under Management der Quirin Privatbank konnten in diesem Jahr bislang um knapp 800 Mio. Euro gesteigert werden. Davon sind über 360 Mio. Euro auf Nettomittelzuflüsse zurückzuführen, der Rest ist die in den Kundenportfolios erwirtschaftete Rendite, also die Performance. Bei quirion führte ein ebenso hoher Nettomittelzufluss von über 360 Mio. Euro und der Performancezuwachs zu einer Gesamtsteigerung der verwalteten Vermögen um 400 Mio. Euro. In Summe verwaltet die Quirin Gruppe damit 1,2 Mrd. Euro mehr als zu Jahresbeginn, das ist ein Plus von 25 Prozent.

Hybrides Modell ist Grundlage des Erfolges

“Neben dem freundlichen Marktumfeld hat vor allem unser hybrides Geschäftsmodell – die stringente Verknüpfung der persönlichen Beratung bei der Quirin Privatbank und der digitalen Geldanlage bei quirion – ganz wesentlich zum Erreichen dieser wichtigen Erfolgsmarker beigetragen”, erklärt Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank und Gründer von quirion. “Die hybride Betreuung von Kundinnen und Kunden über alle Einkommens- und Vermögensklassen hinweg, je nach Bedarf in der Niederlassung vor Ort oder beim digitalen Robo, ist in dieser Form einzigartig in Deutschland.”

80 Prozent der Kundengelder in der Vermögensverwaltung betreut

Von den bei der Quirin Privatbank betreuten 5 Mrd. Euro an Kundengeldern entfallen mit 4 Mrd. Euro etwa 80 Prozent auf die Vermögensverwaltung. Hier verzeichnet die Bank in diesem Jahr einen Zuwachs von knapp 30 Prozent.

Danke an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

“Für diese tollen Ergebnisse – sowohl bei der Quirin Privatbank als auch bei quirion – möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich danken – ohne sie wäre dieses Wachstum nicht möglich gewesen”, führt Schmidt aus. “Und natürlich auch ein großes Dankeschön an unsere Kundinnen und Kunden für ihr stetes Vertrauen in uns.”

Schmidt betont außerdem: “Wir haben noch viel vor – unsere gemeinsame Reise in der Quirin Gruppe hat gerade erst begonnen. Zusammen werden wir weiterhin alles daransetzen, um noch viel mehr Menschen in Deutschland zu einer guten Geldanlage zu verhelfen.”

Über die Quirin Privatbank AG: Die Quirin Privatbank AG unterscheidet sich von anderen Privatbanken in Deutschland durch ihr Geschäftsmodell: 2006 hat die Bank die im Finanzbereich üblichen Provisionen abgeschafft und berät Privatanleger ausschließlich gegen Honorar, wie es beispielsweise auch beim Architekten, Steuerberater oder Rechtsanwalt der Fall ist. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden wird der Unternehmenserfolg durch einen zweiten Geschäftsbereich getragen, die Beratung mittelständischer Unternehmen bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigen- und Fremdkapitalbasis (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin Privatbank hat ihren Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 5 Milliarden Euro an Kundenvermögen an 15 Standorten bundesweit. Im Privatkundengeschäft bietet die Bank Anlegern ein in Deutschland bisher einmaliges Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.

 

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quirin bank AG , Kurfürstendamm 119, D­10711 Berlin, Tel.: +49 (0)30 89021­402,  www.quirinprivatbank.de

Mit großem Bedauern hat die Deutsche Kreditwirtschaft den Rücktritt von Bundesbankpräsident Weidmannn zum Jahreswechsel zur Kenntnis genommen.

 

Die Deutsche Kreditwirtschaft hat Präsident Weidmann stets persönlich und in seinem ordnungspolitischen Wirken als Stabilitätspfeiler der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wahrgenommen. Dafür dankt die Deutsche Kreditwirtschaft dem scheidenden Bundesbankpräsidenten ausdrücklich.

Denn auch die Deutsche Kreditwirtschaft fühlt sich ganz besonders der geldpolitischen Stabilität verpflichtet. Gerade in Zeiten erhöhter Inflationsgefahren und dem bevorstehenden Exit aus der ultraexpansiven Geldpolitik kommt es jetzt ganz besonders darauf an, dass die neue Regierung eine Persönlichkeit bestimmt, mit der die Stabilität im Euroraum dauerhaft und nachhaltig gesichert wird.

 

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Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstraße 28, D­-10178 Berlin, Tel.: 030/1663­0, Fax: 030/1663­1399, www.bankenverband.de

Verbands-Umfrage: Nachhaltigkeit gewinnt stark an strategischer Bedeutung für Banken

 

Kurz vor dem Weltklimagipfel COP26 in Glasgow haben die privaten Banken ihre Positionen für eine erfolgreiche Einbindung der Finanzwirtschaft in die Klimaschutzpolitik vorgestellt – auch mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin. „Um die Pariser Klimaschutzziele noch einhalten zu können, brauchen wir einen engen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Finanzsektor. Wir Banken wollen treibende Kraft beim Kampf gegen den Klimawandel sein – ohne uns wird es nicht gehen“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, in Berlin.

„Die Europäische Union hat zurecht viele Initiativen angestoßen, um den Umbau der Wirtschaft in Richtung mehr Klimaschutz auch über den Finanzsektor zu steuern – zum Beispiel über Nachhaltigkeitsstandards oder Transparenzvorgaben. Diese Rolle muss sich auch im Koalitionsvertrag der kommenden Regierung widerspiegeln.“ Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP klaffe hier noch eine große Lücke.

Klar sei allerdings auch, dass der Umbau nicht allein durch den Bankensektor gelingen werde. „Die Banken nehmen bereits heute ihre Schlüsselrolle an. Doch wir brauchen genauso staatliche Impulse wie etwa einen angemessenen CO2-Preis, einen passenden ordnungspolitischen Rahmen und natürlich die Wirtschaft. Die Banken stehen dabei als Partner an der Seite der Unternehmen“, so Ossig.

Die Größe der Herausforderungen, die auch aus dem Green Deal der EU resultieren, verdeutlichte der Leiter Nachhaltigkeit des Bankenverbandes, Torsten Jäger: „In Europa sind 70 Prozent der Investitionen kreditfinanziert. Mit Investitionen von geschätzten 350 Milliarden Euro pro Jahr, die für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft notwendig werden, geht es ohne die Banken einfach nicht.“ Welche Bedeutung das Thema für den Finanzsektor mittlerweile habe, zeige auch die aktuelle Umfrage, die der Verband unter seinen Mitgliedsinstituten durchgeführt hat.

„Die Dynamik bei nachhaltiger Finanzierung ist rasant: Mittlerweile betonen 80 Prozent der Banken, dass der Klimawandel sich bereits heute auf ihr Institut und ihr Geschäft auswirkt. Vor einem Jahr sahen 60 Prozent noch keine relevanten Konsequenzen für ihre Bank“, so Jäger zu den Ergebnissen der Umfrage. „Die Umfrage zeigt deutlich, dass Nachhaltigkeit integraler Bestandteil des Kreditgeschäfts und Grundlage für Kundengespräche wird.“ Dabei ginge es im Kern auch um das Risikomanagement der Zukunft: „Es liegt dabei klar im Interesse der Banken, dass ihre Kunden auch in den nächsten Jahren über tragfähige Geschäftsmodelle verfügen“, so Torsten Jäger.

Der Bericht „Sustainable Finance – der Beitrag der privaten Banken“  mit den aktuellen Umfrageergebnissen ist unter bankenverband.de abrufbar.

 

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Banken kommt zentrale Rolle in der grünen Transformation zu | Konkrete Ziele und transparente Zahlen fehlen oftmals | Messung von Treibhausgasemissionen in Bankportfolios noch am Anfang

 

Europas Banken kommt bei der grünen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Rolle zu. Investoren, Regierungen, Aufsichtsbehörden und nicht zuletzt Kunden erwarten, dass die Institute nicht nur Finanzierer des grünen Wandels sind, sondern auch Berichterstatter über Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) sowie Verbündeter in der Umstrukturierung. Für das Profil einer Bank sind dabei weniger die im eigenen Geschäftsbetrieb verursachten Emissionen (Scope 1 und 2) wichtig. Entscheidend sind vielmehr die THG-Emissionen des Bankportfolios, z. B. aus dem Kreditgeschäft, der Institute. Für Banken wird es notwendig, über den eigenen Pfad hin zu einem möglichen “Netto-Null”-Portfolio zu entscheiden. Vor diesem Hintergrund mangelt es vielen Instituten immer noch an konkreten Zielen und transparenten Messzahlen. Nur wenige Banken haben ihre Ziele auf dem Weg zur “Netto-Null” festgelegt oder halten sie bereits nach. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Edition der European Banking Study (EBS) von zeb. Der Spezialist für die Beratung der Europäischen Bank- und Versicherungsindustrie hat sich zum zweiten Mal in diesem Jahr mit der Frage beschäftigt, wie Banken in Europa den Weg der grünen Transformation mit ihren unterschiedlichen Portfolios erfolgreich einschlagen können.

Dr. Dirk Holländer, zeb-Senior-Partner und Mitautor der Studie, führt aus: “Die frühzeitige Messung der Emissionen in den Bankportfolios sowie konkrete Pläne für ihre Reduzierung innerhalb der nächsten Jahrzehnte sind die zentralen Herausforderungen für Europas Finanzinstitute auf ihrem Weg zur ‘Netto-Null’. Den bisherigen Ankündigungen müssen jetzt konsequente Taten folgen.”

Messung von Emissionen in Bankportfolios steht am Anfang

Im Detail zeigt die aktuelle Edition der European Banking Study: Nur manche Banken legen ihre Ziele konkret fest und noch weniger Banken gewähren handfeste Einblicke in die THG-Emissionen ihres Kreditportfolios. Die Studienautoren haben deshalb in umfangreichen Analysen auf Basis extern verfügbarer Daten einen Ansatz entwickelt, um die finanzierten THG-Emissionen der 50 größten europäischen Banken erstmals schätzen zu können. Er basiert auf dem Grundprinzip, dass den Banken anteilig nur diejenigen Emissionen ihrer Kreditnehmer zugerechnet werden, die sie auch z. B. über individuelle Kredite finanziert haben. Zwei Faktoren sind dabei für eine Bank wichtig: die Größe des Portfolios und die Emissionsintensität, d. h. die THG-Emissionen pro 1 Euro Kredit, die durch den Wirtschaftssektor und das Land, in das der Kredit fließt, getrieben werden. Diese initiale Vermessung der Portfolios ist insofern entscheidend, da sie den bisher nicht gemanagten Startpunkt für alle weiteren Maßnahmen und Aktivitäten der Institute darstellt.

Die Ergebnisse der zeb-Berechnung unterscheiden sich zwischen den Instituten und Geschäftsmodellen erheblich. Das ist wenig verwunderlich, da die aktuellen THG-Emissionen das Abbild der Kreditvergabe mit ihren individuellen Schwerpunkten auf bestimmte Wirtschaftssektoren und Länder sind. In der ersten Schätzung weisen z. B. große Universalbanken mit ihrem typischen starken internationalen Engagement und einem hohen Anteil THG-intensiver Branchen im Portfolio – wie bspw. Transport und Verkehr oder Energie – eher hohe THG-Werte in ihren Portfolios auf. Andere Institute, wie z. B. die in den nordischen Ländern aktiven Banken, profitieren von dem hohen Anteil erneuerbarer Energien in der Region und verfügen damit prinzipiell über niedrigere THG-Emissionen im Bankportfolio.

Dr. Ekkehardt Bauer, Senior Manager im zeb.research und Mitautor der Studie, erläutert: “Unser Ansatz zur externen Messung der Treibhausgasemissionen im Bankportfolio soll eine erste Vermessung des Startpunkts der europäischen Banken auf dem Weg zur ‘Netto-Null’ sein. Für tiefer gehende Messungen – gerade in den Banken selbst – sind allerdings Bottom-up-Ansätze unerlässlich. Sie machen es möglich, individuelle Besonderheiten der jeweiligen Portfolios zu berücksichtigen. In dieser Frage stehen einige Banken tatsächlich noch am Anfang.”

Der Marathon in Richtung “Netto-Null” beginnt

Aus Sicht der Studienautoren ist der Weg zur “Netto-Null” bei den Treibhausgasemissionen in den Bankportfolios kein Sprint, sondern ein Marathon, der mit drei wichtigen Schritten beginnt. Am Anfang steht die Messung des eigenen Startpunkts. Wie gesehen stehen viele Institute hier noch am Anfang. Die Banken benötigen eine aktive Steuerung des gesamten Kunden-, Produkt- und Asset-Portfolios auf Basis möglichst objektiver Daten. Hierzu fehlt es oft an den notwendigen, belastbaren internen sowie externen Daten und Datenmodellen.

Danach sollten Banken ihre Ambitionen in ein realisierbares, modulares Zielbild sowie operative Meilensteine übertragen. Eine transparente Berichterstattung über ein regelmäßiges Reporting ihrer THG-Emissionen folgt als letzter Schritt.

Im Detail zeigt die aktuelle European Banking Study: Nur wenige Banken legen ihre Ziele konkret fest, die meisten bleiben in ihren Aussagen vage. Mit Blick auf die 50 größten Banken in Europa haben sich fast alle Institute dem Pariser Abkommen verpflichtet, ihre eigenen THG-Emissionen (Scope 1 und 2) kommuniziert sowie allgemeine Ziele definiert und dokumentiert. Aber lediglich die Hälfte der Banken nennt konkrete Ziele und Maßnahmen, mit denen sie die “Netto-Null” erreichen wollen. Noch weniger Banken haben Zahlen zu den THG-Emissionswerten ihrer Kreditportfolios veröffentlicht.

Dr. Ekkehardt Bauer ergänzt: “Nicht nur auf dem Weg zur ‘Netto-Null’, sondern über dem gesamten Themenkomplex ESG liegt das grundlegende Problem der Daten und Datenverfügbarkeit, das alle Banken aktuell beschäftigt. Darüber hinaus bestehen weitere Herausforderungen, wie u. a. die teilweise unterschiedlichen Erwartungen der Stakeholder und Aktionäre, Fragen der Governance und die Integration des Themas in die Prozesse und Metriken der Banken.”

Dr. Dirk Holländer bemerkt abschließend: “Banken wird bei der grünen Transformation eine Schlüsselrolle zugedacht. Der Weg zu ‘Netto-Null’-Emissionsportfolios ist unausweichlich. Institute, die sich des Themas konsequent und frühzeitig annehmen, eröffnen sich Chancen. Sie übernehmen gegenüber Aktionären, Stakeholdern, Regulatoren und Kunden eine proaktive Rolle in der grünen Transformation und damit eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe bei der Sicherung der Lebensgrundlage für zukünftige Generationen.”

Weitere Informationen zur European Banking Study 2021 sowie zur ersten Edition mit den finanziellen Dimensionen des Wandels beim Investitionsbedarf für die Realwirtschaft und den damit verbundenen Finanzierungsbedarf aus Sicht der Banken finden sich hier.

Als führende Strategie- und Managementberatung bietet zeb seit 1992 Transformationskompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Financial Services in Europa. In Deutschland unterhalten wir Büros in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Internationale Standorte befinden sich in Amsterdam, Kiew, Kopenhagen, London, Luxemburg, Mailand, Moskau, Oslo, Stockholm, Warschau, Wien und Zürich. Zu unseren Kunden zählen neben europäischen Groß- und Privatbanken auch Regionalbanken und Versicherungen sowie Finanzintermediäre aller Art. Bereits mehrfach wurde unser Unternehmen in Branchenrankings als “Bester Berater” der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.

 

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zeb.rolfes.schierenbeck.associates gmbh, Hammer Straße 165, D-48153 Münster, Tel: +49-251-97128-0, Fax: +49-251-97128-118, www.zeb.de

Neue Wertpapier-Factsheets für Investmenteinsteiger und Anlageprofis

 

Mit ihren neuen Wertpapier-Factsheets hat die TARGOBANK ein Angebot geschaffen, das es in der Form noch nicht auf dem Markt gab. Die Neuerungen bieten Anlageprofis alle notwendigen Informationen zu Aktien und Derivaten auf einen Blick, erleichtern aber auch den Einstieg für Investment-Neulinge, die angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase und insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie immer stärker in das Wertpapiergeschäft einsteigen.

“Mit den neuen digitalen Factsheets unterstreichen wir die Wertpapierkompetenz der TARGOBANK und behaupten uns noch stärker im Markt”, erklärt Lars Brennholt, Abteilungsleiter Brokerage bei der TARGOBANK. “Wir haben die Factsheets völlig neu strukturiert, verbessert und neue Funktionen eingebaut, die es so im Markt bisher nicht gab. Dass die Fachredaktion von Focus Money darin einen echten Mehrwert auch für ihre Leserinnen und Leser erkannt hat, sehen wir als tolle Bestätigung für unser Angebot.”

Zu den wichtigsten Funktionen gehören u.a.:

Der Investitions-Rechner – Dieser zeigt zu jeder Aktie, welche Rendite man bei einer beliebig wählbaren Investitionssumme über einen frei wählbaren Zeitraum erzielt hätten. Hierbei wird erstmals auch die Dividende berücksichtigt.

Die Krisenzeiten-Betrachtung -Dabei wird das Verhalten eines Wertpapiers und seiner Wertentwicklung in unterschiedlichen Krisenszenarien (z.B. der Beginn der Corona-Pandemie) aufgezeigt und mit Wettbewerberprodukten verglichen.

Der Branchen-Wettbewerbsvergleich – Hier werden die Umsätze der gesamten Branche ins Verhältnis zu den fünf umsatzstärksten Unternehmen der Branche und zum Unternehmen selbst gestellt.

Der Volatilitätsvergleich – Ein weiteres Instrument zur Risikoeinschätzung, das die Schwankungen eines Aktienkurses mit dem dazugehörigen Index vergleicht.

“Trotz der vielen Funktionen überzeugen die Factsheets mit ihrer Übersichtlichkeit und sind intuitiv bedienbar”, so Brennholt. Das responsive Design ermögliche es zudem, über jedes digitale Endgerät auf die Factsheets zuzugreifen und die nötigen Informationen übersichtlich aufbereitet abrufen zu können.

Dass die TARGOBANK mit diesem Angebot den Nerv der Zeit trifft, wurde ihr durch die Fachzeitschrift Focus Money bescheinigt, die eine Kooperation mit der TARGOBANK startete. So können die Leserinnen und Leser bei jeder Besprechung von Wertpapieren in Focus Money einfach per QR-Codes die Factsheets der TARGOBANK mit ihrem Smartphone oder Tablet digital abrufen. “Mit diesem Zusatzangebot bieten wir unseren Leserinnen und Lesern noch mehr Informationstiefe”, begründet Georg Meck, Chefredakteur Focus Money, die Kooperation mit der TARGOBANK.

Über TARGOBANK

Die TARGOBANK verfügt über mehr als 90 Jahre Erfahrung auf dem deutschen Bankenmarkt. Sie betreut fast vier Millionen Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden.

Das Angebot für Privatkunden umfasst die Bereiche Konto & Karten, Kredit & Finanzierung, Sparen & Geldanlage, Vermögen & Wertpapiere sowie Schutz & Vorsorge. Angebote für Geschäfts- und Firmenkunden ergänzen ihr Geschäftsmodell: So bietet die TARGOBANK Absatzfinanzierungen für Einzelhändler, über die Autobank Einkaufs- und Absatzfinanzierungen für Kfz-Händler sowie Finanzprodukte für Klein- und Kleinstunternehmen, Selbstständige und Freiberufler an. Darüber hinaus bietet die TARGOBANK Unternehmen Finanzierungslösungen in den Bereichen Factoring, Leasing und Investitionsfinanzierung an.

Der Schwerpunkt im Privat-, Geschäfts- und Firmenkundengeschäft liegt auf einfachen, attraktiven Bankprodukten, gutem Service sowie auf einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung. Um nah am Kunden zu sein, betreibt die TARGOBANK 337 Standorte in 253 Städten in Deutschland, und sie ist telefonisch rund um die Uhr im Service Center, aber auch online erreichbar. Die Bank kombiniert somit die Vorteile einer Digitalbank mit persönlicher Beratung und exzellentem Service in den Filialen und beim Kunden zuhause.

Hauptsitz der TARGOBANK ist Düsseldorf. Deutschlandweit beschäftigt sie 7.500 Mitarbeiter. In Duisburg führt die Bank ein Dienstleistungscenter mit 2.000 Mitarbeitern. Hinzu kommen Verwaltungsgebäude in Mainz (Factoring) und Düsseldorf (Leasing & Investitionsfinanzierungen). Als Tochter der genossenschaftlichen Crédit Mutuel Alliance Fédérale, einer der größten und finanzstärksten Banken Europas, ist die Bank ein sicherer Partner für ihre Kunden.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

TARGOBANK AG, Kasernenstraße 10, 40213 Düsseldorf, Tel: 0211/89841959, www.targobank.de

Digital Experience Report beim Sopra Banking Summit 2021 veröffentlicht

 

Traditionsbanken schätzen ihre digitalen Fähigkeiten im Durchschnitt höher ein als digitale Banken. 70 Prozent bieten beispielsweise nach eigener Auffassung ein gutes bis sehr gutes Kundenerlebnis. Reine Digitalbanken sind demütiger: Von ihnen halten 67 Prozent die so genannte Customer Experience für ihr Aushängeschild. Das ist ein Ergebnis einer internationalen Bankenstudie, die der Management- und Technologieberater Sopra Steria und das Marktforschungsunternehmen Forrester im Rahmen des Sopra Banking Summit 2021 veröffentlicht haben.

Für die Studie wurden Interviews mit mehr als 700 Führungskräften von Finanzinstituten in fast 30 Ländern zu aktuellen Prioritäten und zukünftigen Trends in der Branche geführt. Die Studie bietet einen umfassenden Überblick über den digitalen Reifegrad der Banken und ihre Innovationsagenda für die kommenden Jahre.

Traditionsbanken sehen sich beim Kundenerlebnis gut aufgestellt

Ein zentrales Ergebnis der Befragung: Führungskräfte etablierter Banken schätzen ihre digitalen Fähigkeiten im Durchschnitt höher ein als die der digitalen Banken, und zwar in allen Bereichen. Die Ausnahme bildet die Kreditvergabe: Auf diesem Gebiet geben sich mehr digitale Banken als Traditionsinstitute Bestnoten für ihre digitalen Prozesse. “In den letzten Monaten hat der Bankensektor seine digitale Transformation sicherlich stark beschleunigt – als Reaktion auf die Pandemie sowie als Reaktion auf die neuen Standards, die Onlinebanken in der Interaktion mit Kunden gesetzt haben. Die eigentliche Aufholjagd beginnt aber erst”, sagt Martin Stolberg, Leiter des Geschäftsbereichs Banking bei Sopra Steria.

Auf die Frage nach ihren Fähigkeiten, Kunden zu begeistern, ergab die Umfrage, dass 70 Prozent der traditionellen Banken ihre Fähigkeiten als gut oder ausgezeichnet bewerten. Zum Vergleich: 67 Prozent der Digitalbanken betrachten sich als exzellente “Kundenbegeisterer”. Forrester hebt in der Studie hervor: “Die Studie hat gezeigt, dass Banken ihre Fähigkeiten in Bereichen wie dem Kundenerlebnis überschätzen – aber die Herausforderungen unterschätzen, denen sie sich stellen müssen, wenn sich der Markt in Richtung einer ökosystemorientierten Zusammenarbeit verschiebt.”

Innovationsfähigkeit hat Priorität, allerdings nicht in Deutschland

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass bei 72 Prozent der Banken weltweit die Fähigkeit zur Innovation und die Verbesserung digitaler Produkte und Dienstleistungen an erster Stelle steht. 85 Prozent planen, in neue Technologien zu investieren. Das Internet der Dinge (85 Prozent), Künstliche Intelligenz (87 Prozent) und Datensicherheit (88 Prozent) werden als die kommenden großen Investitionsfelder angesehen. Ein Ergebnis, das für digitale und traditionelle Banken gleichermaßen zutrifft.

In Deutschland setzen Entscheider im Vergleich zum internationalen Durchschnitt andere Prioritäten. Bei 82 Prozent der Traditionsinstitute steht das Senken von Kosten ganz oben auf der Agenda, im Vergleich zu 65 Prozent weltweit. Ähnlich wichtig sind die Umsetzung regulatorischer Vorgaben sowie Effizienz- und Produktivitätsinitiativen. Anders die so genannten Herausfordererbanken: Sie setzen voll auf ihre Innovationsfähigkeit. Sie wollen Angebote verbessern und so ihre Relevanz im lokalen Bankenmarkt steigern. Digitalbanken nutzen zudem Corporate Social Responsibility als strategisches Instrument, das Vertrauen der Kunden zu stärken.

Der deutsche Bankensektor verändert sich gerade massiv. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten die etablierten Banken in Deutschland für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft immer weniger relevant werden. “Das muss nicht so kommen. Die gesamte Branche war in der Lage, sich während der Pandemie schneller als je zuvor anzupassen und neue Wege zu finden, um mit Kunden in Kontakt zu treten, sie zu unterstützen und gleichzeitig die Back-Office-Abläufe zu überdenken. Nun müssen traditionelle Bankhäuser zeigen, mehr noch als digitale, dass sie diesen Innovationsgeist beibehalten können”, sagt Martin Stolberg von Sopra Steria.

Digitale Ökosysteme: Banken räumen Schwierigkeiten ein

In dem Maße, wie sich Technologien weiterentwickeln, gewinnen Partner und die Zusammenarbeit mit ihnen signifikant an Bedeutung: vom Know-how-Aufbau bis zur Integration neuer Technologien.

Die Bedürfnisse der Banken unterscheiden sich auf diesem Gebiet: Für traditionelle Banken steht die Unterstützung bei Sicherheits- und Compliance-Fragen im Fokus (67 Prozent). Digitale Banken suchen vor allem Partner, die ihnen Komfort in Form sofort einsatzbereiter Lösungen (65 Prozent) bieten, Cloud-basierte Dienste (64 %) zur Verfügung stellen und den Zugang zu Open Finance (63 Prozent) öffnen.

Open Banking ist für 72 Prozent der befragten Führungskräfte ein Wachstumstreiber mit Priorität. Alle Akteure sind sich allerdings einig, dass sie die Erträge auf dem Gebiet nicht im Alleingang erwirtschaften, sondern auf ihr Partner-Ökosystem angewiesen sind. 67 Prozent von ihnen planen, die Open-Finance-APIs für den Entwicklerbedarf ganz oder teilweise auszulagern. Darüber hinaus planen 62 Prozent der Banken, ihre Open-Banking-Compliance-Prozesse an Partner abzugeben.

Der Forrester-Bericht zeigt: “Obwohl die meisten Befragten die Bedeutung erkannt haben, gaben sie an, dass ihre Unternehmen Schwierigkeiten bei der Entwicklung ökosystembasierter Geschäftsmodelle haben. Die größten Herausforderungen sind die Informationssicherheit und das Datenmanagement. Andere Probleme waren eher spezifisch für kollaborative Ökosysteme: die Einholung der Zustimmung der Kunden, die Integration bestehender Technologien und die Einbeziehung neuer Dienste auf skalierbare und effektive Weise. Die fehlende Kompetenz, diese Schwierigkeiten zu meistern, schadet der Bedeutung der Banken in den Ökosystemen der Kunden.”

Sicherheit ist eine Herausforderung der gesamten Branche

Datensicherheit, Cybersicherheit und Informationsaustausch gehören sowohl für digitale als auch für traditionelle Banken zu den wichtigsten Aufgaben. 40 Prozent der traditionellen Banken und 38 Prozent der digitalen Banken sehen die Datensicherheit als die größte Herausforderung an, ebenso wie Cybersicherheit. Ein Drittel der Banken will ihre Datensicherheit verstärken – allerdings gibt es regionale Unterschiede: 19 Prozent in Europa, 63 Prozent in Nordamerika und 47 Prozent in Asien. Zudem hat das Thema einen größeren Stellenwert bei Banken mit einem hohen digitalen Reifegrad (52 Prozent).

Sicherheit hat somit für alle Akteure eine Priorität, die jedoch nicht ohne Hilfe von außen angegangen werden kann. Wenn die Banken die Kontrolle über digitale Technologien behalten wollen, suchen sie nach Anbietern in allen Bereichen der neuen Technologien, um Sicherheitsfragen gemeinsam anzugehen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Sopra Steria Consulting, Hans-Henny-Jahnn-Weg 29, D-22085 Hamburg,Tel: +49 40 22 703-0, Fax: +49 40 22 703-7999, www.soprasteria.de

Nach neuen Berechnungen beläuft sich der weltweite Schaden durch Cum-Ex, Cum-Cum und vergleichbare Betrugssysteme auf mindestens 150 Milliarden Euro.

 

Diese Summe ist dreifach größer als bisher bekannt. Das Geld ließen sich Banken und andere Finanzakteure “zurückerstatten”, obwohl sie entsprechende Steuern nie gezahlt hatten. Neben Deutschland und den USA wurden zwischen dem Jahr 2000 und 2020 mindestens zehn europäische Staaten Opfer dieses Steuerraubzugs. Das haben gemeinsame Recherchen von 15 internationalen Medienpartnern ergeben, an denen in Deutschland CORRECTIV und das ARD-Magazin “Panorama” (NDR) beteiligt waren.

Weiteres Ergebnis der Recherchen von “Panorama”: Die Bundesregierung scheint sogenannte “Cum-Cum-Geschäfte” bis heute nicht effektiv zu bekämpfen – obwohl ihr die immensen Verluste, die der Steuerkasse dadurch entstehen, bekannt sind: “Die Information hat auch das Bundesfinanzministerium, und zwar zumindest von mir”, sagt der Mannheimer Steuerprofessor Christoph Spengel in “Panorama”. Spengel ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Bundesfinanzministeriums (BMF). Seine Korrespondenz mit der Leitungsebene des Finanzministeriums liegt “Panorama” vor.

Auf Anfrage von “Panorama” erwidert das BMF, die Finanzbehörden seien intensiv mit der Aufarbeitung von Cum-Cum-Gestaltungen befasst. Auch sei man “den Hinweisen von Professor Spengel bereits nachgegangen” und habe sie “an die zuständige Sondereinheit zur Bekämpfung kapitalmarktorientierter Steuergestaltungen beim Bundeszentralamt für Steuern weitergeleitet”.

Bei Cum-Cum verschieben ausländische Anleger ihre Aktien vor der Dividendenausschüttung ins Inland, um unrechtmäßig Steuern zu sparen. Ein wesentlicher Grund für die Fortführung dieses Steuerdiebstahls ist offenbar die irrige Annahme, dass Cum Cum – anders als Cum Ex – nicht illegal sei. Dem widerspricht in “Panorama” Helmut Lotzgeselle, Vorsitzender Richter am Hessischen Finanzgericht. Unter dem Vorsitz von Lotzgeselle wurde Anfang 2020 erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine Landesbank wegen ihrer Cum-Cum-Geschäfte verurteilt. Der Finanzrichter sieht die illegalen Aktiengeschäfte nicht bloß unter dem steuerrechtlichen Aspekt. “Für mich sind Cum-Cum-Geschäfte nicht nur ein Gestaltungs-Missbrauch und eine Steuerumgehung, für mich als Jurist sind Cum-Cum-Geschäfte auch eine Straftat”, sagt Lotzgeselle in “Panorama”. “Ich kann nur hoffen, dass man diese Fälle alsbald aufgreift, um die Gelder – und hier geht es um Milliarden – zurückzufordern und diejenigen bestraft, die aufgrund ihrer Gier dem Steuerzahler diese Milliarden entzogen haben.”

Eine Erhebung des Steuerprofessors Christoph Spengel für die weltweite Recherchekooperation hat ergeben, dass der organisierte Griff in die Steuerkasse in den vergangenen Jahren fast ungehindert weiterging. Insgesamt ist dem deutschen Fiskus in den Jahren 2000 bis 2020 allein durch Cum-Cum ein Mindestschaden von 28,5 Milliarden Euro entstanden. Spengel hat mit einem Team der Universität Mannheim auch den Schaden durch ähnlich gelagerte Aktienschäfte wie Cum-Ex und sogenannte ADRs (American Depository Receipts) errechnet. Allein für Deutschland kommt er für den Zeitraum 2000 bis 2020 auf einen Gesamtschaden durch diese drei Betrugsformen von mindestens 35,9 Milliarden Euro.

Zu der Recherchekooperation unter dem Namen “CumEx Files 2.0” haben sich unter Leitung des Recherchezentrums CORRECTIV 15 Medien aus 15 Ländern zusammengetan, um das Ausmaß des Steuerraubs zu recherchieren. Dazu gehören neben dem ARD-Magazin “Panorama” vom NDR auch die BBC aus Großbritannien, Le Monde aus Frankreich oder NBC aus den USA. Die Ergebnisse der Recherchen werden auf der Website http://www.cumex-files.com zusammengeführt. In den sozialen Medien laufen sie unter dem Hashtag #CumExFiles.

“Panorama” wird sich in der Sendung am Donnerstag, 21. Oktober, um 21.45 Uhr im Ersten ausführlich mit dem Thema befassen. In dem Beitrag kommt auch die Kölner Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker ausführlich zu Wort. Unter ihrer Leitung ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen mehr als 1000 Beschuldigte. Erstmals äußert sich im deutschen Fernsehen zudem einer der vermutlich größten Steuerräuber der Welt: Sanjay Shah. Er hält sich seit Jahren in Dubai auf. Gegen ihn ermitteln Behörden in Deutschland, Belgien und Dänemark. Er allein wird für einen Steuerschaden von mehr als einer Milliarde Euro verantwortlich gemacht. “Er ist sicherlich einer, der am meisten Risiko eingegangen ist. Er hat das schon sehr auffällig gemacht und deswegen ist er auch relativ schnell aufgeflogen”, sagt Oberstaatsanwältin Brorhilker, die ebenfalls gegen den britischen Staatsbürger ermittelt.

Gegen Sanjay Shah liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Sollte er die Vereinigten Arabischen Emirate verlassen, drohen ihm die Festnahme und die Auslieferung. Aber das schreckt den Steuerräuber wenig. Shah in “Panorama”: “Mein Plan ist es, bald wieder in das Geschäft einzusteigen.”

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10.000 DAX-Punkte während Merkels Amtszeit

 

Das Rennen um das Amt des nächsten Bundeskanzlers geht in die entscheidende Phase – und so beschäftigen sich weiterhin viele Kommentare und Analysen mit der Frage, welche Auswirkungen der anstehende Kanzlerwechsel auf Wirtschaft und Kapitalmärkte haben könnte. Aus Sicht der Hamburger Sutor Bank ist es dem DAX historisch betrachtet relativ gleich, wer Kanzler ist. Die letzten Jahrzehnte zeigen: Der DAX reagiert auf innerdeutsche Machtveränderungen nur schwach. Es sind eher globale Ereignisse, die den DAX bewegen. Dennoch lässt sich konstatieren: Unter Angela Merkel hat sich der DAX prächtig entwickelt – auch wenn es unter Helmut Kohl eine prozentual stärkere Wertentwicklung gab.

10.000 DAX-Punkte unter Merkel – doch sind es globale Ereignisse, die Märkte bewegen

Seit 1949 verzeichnet Deutschland eine stabile wirtschaftliche Entwicklung über alle Kanzlerschaften hinweg. De facto setzten deutsche Aktien allerdings erst ab Anfang der 1980er-Jahre zum ersten Höhenflug an. In der Ära Helmut Kohl (1982–1998) legte der DAX um rund 800 Prozent zu. In die Ära von Kanzler Gerhard Schröder (1998-2005) fallen das Platzen der Dotcom-Blase (2000) sowie die Folgen der Anschläge vom 11. September 2001. Von Dezember 1998 bis Dezember 2005 lag die Entwicklung des DAX demnach bei lediglich rund 7 Prozent. Zum Start der Regierungszeit von Angela Merkel im September 2005 stand der DAX bei rund 5.000 Punkten – und ist aktuell bei etwa 15.500 Punkten (Stand 15.10.2021). „Die DAX-Rally während der Amtszeit von Angela Merkel ist mit einem Plus von 10.000 Punkten fulminant. Und dennoch lassen sich daraus keine konkreten Rückschlüsse auf den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg einer Kanzlerschaft ableiten“, sagt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank.

Denn nach Analyse von Lutz Neumann resultieren starke Marktbewegungen eher aus globalen Ereignissen – wie etwa bei den Ölkrisen in den 1970er- und 1980er-Jahren, bei der Dotcom-Krise um die Jahrtausendwende, bei der globalen Finanzkrise ab 2009 oder bei der Corona-Krise im letzten Jahr. Ebenso wie ein Wirtschaftsaufschwung weltweit auch deutsche Unternehmen betrifft. „Das ist wenig verwunderlich, da die DAX-Unternehmen fast 80 Prozent ihres Umsatzes außerhalb Deutschlands erzielen. Zwar kann eine Regierung die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts in Maßen mit beeinflussen, was wiederum positive Auswirkungen auf Umsätze und Gewinne von Unternehmen und somit auf die Aktienkurse haben könnte. Allerdings sind diese Effekte eher punktuell und unterstützen nur bestimmte Industriezweige, wie etwa die Automobilindustrie durch die Einführung der Abwrackprämie Anfang 2009“, führt Neumann aus.

Aktuell werde aus Sicht des Kapitalmarktexperten die konjunkturelle Entwicklung in China wohl eher einen stärkeren Einfluss auf die deutschen Aktienkurse haben als die Parteizugehörigkeit des nächsten Bundeskanzlers. Spannend sei erstmals eine 3-Parteien-Koalition, auf die es hinausläuft. Diese Konstellation mache es wirtschaftlichen Extrempositionen schwer.

Kapitalmarkt oder Bundestagswahl – Ergebnisse sind unvorhersehbar

Sicher ist nach Meinung von Lutz Neumann, dass Bundestagswahlergebnisse und Kapitalmarkt eines gemeinsam haben: Beide lassen sich nicht vorhersagen. „Wer aus den Umfragewerten zur Wahl vor wenigen Monaten Vorhersagen getroffen hätte für das amtliche Wahlergebnis, hätte sicherlich falsch gelegen. Genauso wenig lassen Kursentwicklungen aus der Vergangenheit Rückschlüsse auf zukünftige Wertentwicklungen zu. Nicht von ungefähr steht dieser Hinweis in allen Verkaufsunterlagen zu Kapitalmarktprodukten“, erklärt Neumann.

 

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