Ab 1. Juli 2022 wieder dreiköpfiges Führungsteam mit Carsten Rogge-Strang (Hauptgeschäftsführer), Dr. Jens Thau (Stellv. Hauptgeschäftsführer) und Ulf Grimmke (Geschäftsführer)

 

Der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) erweitert ab 1. Juli 2022 seine Geschäftsführung mit leicht veränderter Aufgabenverteilung. Carsten Rogge-Strang (55) führt den Verband weiterhin als Hauptgeschäftsführer. Der bisherige Geschäftsführer Recht, Dr. Jens Thau (59), übernimmt die Position des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers. Ulf Grimmke (53), bislang Leiter Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik des AGV Banken, rückt als Geschäftsführer in das Führungsteam auf. Damit kehrt der Verband zur Führungsstruktur mit drei Geschäftsführern zurück, wie sie bereits bis 2019 existierte.

„Der beschleunigte Wandel der Arbeitswelt erhöht die Anforderungen in allen Tätigkeitsfeldern des Verbandes, die Aufgaben in der Tarif-, Arbeits- und Sozialpolitik ebenso wie im Arbeits- und Sozialrecht werden vielfältiger und komplexer“, sagt AGV-Hauptgeschäftsführer Carsten Rogge-Strang. „Mit unserem erweiterten Führungsteam werden wir dem veränderten Umfeld gerecht und können die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen mit noch mehr Gewicht vertreten.“

Carsten Rogge-Strang verantwortet weiterhin die Bereiche Tarifpolitik, Verbandssteuerung und Kommunikation und wird Schwerpunkte zusätzlich auf die Aspekte Sozial- und Gesellschaftspolitik, Sozialpartnerschaft, Zukunft der Arbeit und Arbeitsgestaltung legen. Dr. Jens Thau wird den Verband weiterhin im sozialen Dialog auf europäischer Ebene vertreten und sich neben Tarifpolitik, Arbeits- und Sozialrecht verstärkt auch den Themen betriebliche Altersversorgung, Bankenregulierung und Transformation widmen. Ulf Grimmke bleibt zuständig für Arbeits- und Sozialrecht und Berufsbildung, wird sich aber auch tarifpolitischen Fragen widmen und übernimmt in der Geschäftsführung die Zuständigkeit für Datenschutz, Organisation und IT.

Dem AGV Banken gehören rund 100 Institute (Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken, Privatbankiers und Bausparkassen) mit rund 135.000 Beschäftigten an. Der Arbeitgeberverband vertritt die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder, schließt als Tarifträger auf Bundesebene Tarifverträge mit den Gewerkschaften ab, informiert und berät die Mitgliedsinstitute und vertritt sie vor Arbeits- und Sozialgerichten in Grundsatzfragen. Darüber hinaus nimmt er die sozialpolitischen Belange des privaten Bankengewerbes gegenüber Regierungs- und Verwaltungsstellen wahr. Der AGV Banken unterstützt seine Mitglieder in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und berät die zuständigen Ministerien bei der Entwicklung von einschlägigen Gesetzen und Ausbildungsordnungen.

 

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Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V., Burgstr. 28, 10178 Berlin, Tel: +49 (0)30 590011270, www.agvbanken.de

Das vielfach ausgezeichnete Bankhaus DONNER & REUSCHEL ist ab sofort auch in Stuttgart vertreten.

 

Unter Leitung von Thomas Nerlinger, Leiter Private Banking Süd, setzt die Privatbank ihre Wachstumsstrategie fort und baut nun auch in Baden-Württemberg auf Nähe, qualifizierte Beratung und den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden. Für das Team konnten aus der Region sehr erfahrene und langjährig verwurzelte Berater gewonnen werden, die sich durch eine hohe Kundenorientierung und Professionalität auszeichnen.

Bis Ende des Jahres operiert das Team aus den Räumen der „Collection“ in der Königstraße 27 heraus. Anfang 2023 zieht die Bank-Dependance dann mit fest gemieteten Räumen beim exklusiven Workspace-Anbieter Satellite Office ein – an der Königstraße 35. Wie bereits in Düsseldorf will das Bankhaus auch in Stuttgart die perfekte Kombination aus exklusiven Büro-räumen mit hervorragender Infrastruktur für sich nutzen. Moderne Büros, großzügige Empfangsräume und diskrete Besprechungsmöglichkeiten bilden den idealen Rahmen für das Stuttgarter Team.

Vor Ort werden dann neben Private Banking- und Unternehmerkunden auch institutionelle An-leger betreut. Zur Eröffnungsfeier am 5. Juli 2022, zu der DONNER & REUSCHEL-Vorstandssprecher Marcus Vitt ins „Cube“ im Kunstmuseum Stuttgart eingeladen hat, wird Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper anwesend sein und das neue Team begrüßen. Anschließend wird Günther Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident und mehrfacher EU-Kommissar, der auch Beiratsvorsitzender der Bank ist, in einem spannenden Vortrag die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage beleuchten. Vorstandssprecher Marcus Vitt: „Stuttgart ist das Zentrum einer der wichtigsten Wirtschaftsregionen in Deutschland. Mit unserem neuen Standort mitten in Baden-Württemberg wollen wir nicht nur die Nähe zu unseren Kunden aus-bauen, sondern auch unsere Netzwerke und das Geschäft erweitern, von denen unsere Kunden über die regionalen Grenzen hinaus profitieren.“

Die Privatbank DONNER & REUSCHEL befindet sich auf kontinuierlichem Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr wurden mit Bremen im Januar und Düsseldorf im September gleich zwei neue Standorte eröffnet. Das Bankhaus, das auf eine fast 225-jährige Geschichte zurückblickt, erzielte 2021 mit rund 17 Mio. Euro vor Steuern ein ausgesprochen erfolgreiches Ergebnis.

Über DONNER & REUSCHEL

DONNER & REUSCHEL ist eine exklusive Privatbank mit Sitz in Hamburg, Kiel, München, Bremen, Düsseldorf und Stuttgart (ab Juli 2022). Das Bankhaus setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkun-den, Unternehmer- und Immobilienkunden sowie institutionelle Anleger und Vermögensverwalter. DONNER & REU-SCHEL verwaltetet ein Vermögen von rund 33,9 Mrd. Euro. Gegründet wurde das Bankhaus als Conrad Hinrich Donner Bank bereits 1798. Im Jahr 1990 kam die SIGNAL IDUNA Gruppe als starker Partner und Aktionär hinzu. Seit der Fusion mit dem Münchner Bankhaus Reuschel & Co. im Jahr 2010 firmiert das Traditionshaus als DONNER & REUSCHEL AG und beschäftigt heute mehr als 540 Mitarbeiter.

 

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Disruption der Banken-Industrie bleibt aus – Bigtechs als Herausforderer

 

Noch vor drei Jahren galt es in Banking-Konferenzen als ausgemacht, dass die Zukunft der Banken in einer Wandlung zu Plattformen liegt. Oder drastischer noch: dass Banken ohne einen solchen Wandel den großen Plattformunternehmen nichts entgegenzusetzen hätten. „Heute sehen wir, dass Banken mit ihren Alleinstellungsmerkmalen immer noch punkten können“, sagt Hartmut Giesen, Fintech-Experte bei der Hamburger Sutor Bank. „Die Plattformökonomie wurde deutlich überschätzt, entscheidend ist es, die digitale Welt mit ihren vielfältigen Geschäftsmodellen zu verstehen.“

Gängige Annahme war, dass sich die Banken darauf gefasst machen müssten, dass eine Plattform die Industrie ähnlich revolutionieren würde, wie Uber den individuellen Personentransport oder AirbnB den Übernachtungsmarkt. Vor allem von den Big-Techs mit ihren Plattformen ginge die Gefahr aus, dass sie in den Finanzsektor eindrängen. Banken hätten nur noch die Chance, selbst Plattformen oder Zulieferer für Plattformen zu werden. „Rückblickend wurde die Plattformisierung der Wirtschaft in Allgemeinen und mit Blick auf den Banken-Sektor im Besonderen überschätzt“, sagt Giesen.

Keine Plattform hat den Finanzsektor aufgemischt – keine Bank ist zur Plattform geworden

„Wir sehen bis heute keine Plattform, die den Finanzsektor aufgemischt hätte, sieht man von Teilbereichen ab, wo sich etwa Check24 im Kreditbereich oder die großen Baufinanzierungsplattformen bewegen“, so Giesen. Genauso wenig ist zu sehen, dass sich Banken über einige eher prototypische Ansätze hinaus zu Plattformen gewandelt hätten. „Abgesehen vielleicht von der Möglichkeit, etwa über PSD2-Schnittstellen Konten anderer Banken in das eigene Online-Banking einzubinden“, sagt Giesen.

Auch die Big-Tech-Firmen, die neben den Branchen-Plattformen wie Airbnb und Uber als „Plattform-Vorbilder“ galten, sind keine Plattformen-Unternehmen – und werden es immer weniger. „Sie verfolgen im Gegenteil sehr diverse Geschäftsmodelle, was gerade ihren Erfolg ausmacht“, sagt Giesen. „Und die vergangenen Jahre haben auch an der Börse gezeigt: Weder die wertvollsten Unternehmen im Allgemeinen noch die wertvollsten Fintechs im Besonderen sind Plattform-Unternehmen.“

Was man aber tatsächlich sieht, dass BigTech-Firmen, und dort vor allem die beiden Player, die die mobile Kundenschnittstelle beherrschen – Apple mit iOS und Alphabet mit Android –, ihren Geschäftsmodell-Mix um Finanzdienstleistungen erweitern. Begonnen mit Apple- und Google-Pay werden auf dem Basisprozess Bezahlen weitere Services angeboten. Apple liefert in den USA eine eigene Kreditkarte – noch beigesteuert von einer Bank –, jetzt werden auch Buy-Now- Pay-Later-Angebote aufgenommen, die in diesem Fall auch komplett in eigener Regie abgewickelt werden.

Vorteil der Banken: Zulassungen für viele Arten von Finanzgeschäften

„Big-Techs gehen immer von der End-Kundenschnittstelle aus und integrieren ihre Wertschöpfungsketten sehr konsequent vertikal bis auf die Server-Ebene“, sagt Giesen. „Im nächsten Schritt schauen sie sich ihre integrierte Wertschöpfungskette an und analysieren, welche Teile davon sie modularisieren und monetarisieren.“ So sind die Big-Techs nicht nur die führenden Smartphone-Anbieter (Apple, Alphabet), E-Commerce-Unternehmen (Amazon) oder Desktop-Betriebssystem-Anbieter (Microsoft), sondern auch die führenden Cloud-Computing-Anbieter, Werbeunternehmen, Logistik-Betreiber oder KI-Dienstleister – und eben inzwischen auch die führenden Endkunden-Payment-Anbieter, für die es völlig unerheblich ist, welche Kreditkarte von welcher Bank hinterlegt ist.

„Hier werden Banken zwar von den großen Tech-Firmen bedroht, haben aber auch etwas entgegenzusetzen“, sagt Giesen. „Vor allem die Regulierung und die Bilanz sind ihre Alleinstellungsmerkmale.“ Banken verfügen anders als Newcomer aus anderen Branchen bereits über Zulassungen für viele Arten von Finanzgeschäften. „Dabei ist es nicht nur wichtig, die Lizenz zu erhalten, sondern sie auch mit Leben und Wissen zu füllen“, sagt Giesen. Denn wie eine Regulierung in der Praxis angewendet werden müsse, sei oft über Jahre mit den Aufsichtsbehörden geklärt worden. „Es sind oft die Details, die den Unterschied machen“, so Giesen.

Ausgehend davon müssen Banken entscheiden, welche digitalen Geschäftsmodelle sie selbst verfolgen können. „Plattform-Geschäftsmodelle sind ein Teil davon“, sagt Giesen. „Andere sind as-a-Service-Konzepte rund um Embedded-Banking-Ansätze wie etwa Regulierung-as-a-Service, Finanzprodukte-as-a-Service oder Trading-as-a-Service.“ Oder auch innovative Geschäftsmodelle, die auf Blockchain-Technologie basieren, die der Krypto-Crash keinesfalls obsolet macht. „Entscheidend ist bei alldem aber, dass nicht auf ein bestimmtes Geschäftsmodell gestarrt wird, sondern sich die Banken öffnen“, so Giesen. „Dazu ist es wichtig, digitale Technologien wie API, Blockchain oder KI zu beherrschen.“ Auch das digitale Denken, das sich unter anderem durch Veränderungsfreundlichkeit, schneller Anpassung von Banken-Prozessen und „Continuous Innovation“ auszeichnet, gehört dazu.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, ist heute eine feste Größe unter Deutschlands Partnerbanken für Next-Finance-Geschäftsmodelle. Mit rund 120 Mitarbeitern verfolgt sie dabei einen partnerschaftlichen Ansatz, der sich auf den gemeinsamen Erfolg fokussiert. Für Fintechs und digitale Gründer bündelt die Sutor Banking-Plattform sowohl Standard- als auch Individuallösungen für die Bereiche Konten und Zahlungen, Kredite sowie Wertpapier- und Kryptowertehandel. Darüber hinaus bietet die Sutor Bank mit ihrem Private Banking Vermögensverwaltung und -beratung, sie managt zahlreiche Stiftungen und arbeitet im B2B-Geschäft mit Finanzdienstleistern und Investmentgesellschaften zusammen.

 

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Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Analyse von mehr als 1.400 Finanzinstituten mit 720.000 Datenpunkten und über 100.000 Auswertungen in Kennzahlen

 

Egal ob Volksbank im ländlichen Raum Ostdeutschlands, Sparkasse in der westdeutschen Großstadt oder bundesweit tätige Privatbank: Jede Art Finanzinstitut kann nach wie vor erfolgreich am Markt agieren – selbst in der momentan gesamtwirtschaftlich schwierigen Phase. Der Erfolg hängt nicht von Größe, Lage oder geschäftlichem Schwerpunkt ab. Entscheidend ist, wie bei jedem Unternehmen, vielmehr ein gutes und solides Wirtschaften. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Bankenchecks der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro.

Exakt 1.403 Finanzinstitute hat Cofinpro für den Bankencheck 2022 unter die Lupe genommen und eine Analyse mit derzeit 720.000 Datenpunkten und über 100.000 Auswertungen in Kennzahlen erstellt. Untersuchungszeitraum waren die Jahre 2016 bis 2020 – für einen späteren Zeitraum fehlen noch die abschließenden Zahlen der Banken. “Daraus entstanden ist ein in Deutschland einzigartiger Datenwürfel mit detaillierten Auswertungen zu zentralen KPIs für jedes in Deutschland ansässige Institut”, erklärt Gerald Prior, Vorstand von Cofinpro. “Unsere Leitfrage dabei: Welche Bank würde ich aus Unternehmersicht als vollhaftender Bankier gerne betreiben? Darauf kann jeder Leser in diesem einfach zu bedienenden Web-Werkzeug eine Antwort finden.”

Die vier zentralen Ergebnisse des Bankenchecks 2022 lauten:

Über alle Institute hinweg haben sich Eigenkapitalquote (minus 5%) und Bilanzsummenrentabilität (minus 12%) im ersten Jahr der Pandemie verschlechtert. “2020 war kein Jahr, um Rücklagen und Bilanzsummenrentabilität zu steigern”, erklärt Prior. Andere KPIs dagegen haben sich verbessert. So sind die Cost Income Ratio und das operative Ergebnis je Mitarbeiter gestiegen. Der Grund dafür: Die Banken konnten kräftig sparen, weil sie Filialen geschlossen und Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt haben. Dies zeigt sich insbesondere bei den großen Instituten. Der Cofinpro-Vorstand: “Spannend wird hier der Blick auf die kommenden Jahre. Dann wird sich zeigen, ob dies nur ein kurzfristiges Ergebnis ist oder diese KPIs sich langfristig im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit verbessern.”

Ein Trend, der sich auch in den jüngsten Geschäftsberichten fortsetzt: Die genossenschaftliche Finanzgruppe wirtschaftet erfolgreicher als die Sparkassen-Finanzgruppe. Das gilt vor allem für die Cost Income Ratio und das operative Ergebnis je Mitarbeiter. Eine Ursache: Kostenstrukturen bei den Sparkassen sind im Schnitt höher als bei den Genossenschaften.

Privat- und Geschäftsbanken sowie systemrelevante Institute verzeichnen weiterhin eine deutlich schlechtere Eigenkapitalquote und Cost Income Ratio als Institute der Genossenschaftlichen und der Sparkassen Finanzgruppe in der Fläche. “Dies ist jedoch im grundsätzlich anderen Auftrag begründet: Vor allem die Großbanken segeln deutlich härter am Wind, denn ihr Geschäftsmodell ist von jeher auf mehr Risiko ausgelegt mit teilweise hohen Volumina bei geringeren Margen”, so der Cofinpro-Vorstand. Dafür glänzen gerade die großen Häuser beim Ertrag pro Mitarbeiter und beim operativen Ergebnis je Mitarbeiter.

Kleine Institute punkten bei der Rentabilität und dem Eigenkapital. Zwar schaffen es diese Banken nicht, beim operativen Ergebnis pro Mitarbeiter mit den Großen mitzuhalten. Prior: “Dennoch können auch kleinere Institute ihr Geschäft grundsolide betreiben.” Trotzdem schauen viele dieser Banken für sich eher pessimistisch in die Zukunft und suchen ihr Heil zunehmend in Zusammenschlüssen, um dauerhaft am Markt mit den größeren Konkurrenten mithalten zu können. Das Ziel: Bilanzsummen von mindestens fünf Milliarden Euro. “Der Trend zu Fusionen wird anhalten. Denn immer noch gilt: Deutschland ist overbanked.”

Insgesamt umfassen die Analysen von Cofinpro die Jahre 2016 bis 2020 – also eine Zeit absoluter Niedrigzinsen. Das spiegelt sich in den Ergebnissen wider. Cofinpro-Vorstand Prior: “Nun kommt die Zinswende und es gilt für die Banken, ihre Rücklagen und die Rentabilität wieder zu verbessern. Gleichzeitig sollten sie versuchen, den Trend aus der Pandemiezeit zu sinkenden Cost Income Ratios zu halten. Daran werden sich die Institute messen lassen müssen.”

 

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Cofinpro AG, Untermainkai 27-28, 60329 Frankfurt am Main, Tel +49 (0) 69 – 299 20 87 60, Fax +49 (0) 69 – 299 20 87 61, www.cofinpro.de

Zwei Digitalisierungs-Spezialisten denken Fahrzeughandel neu

 

Ein komplett neuer, digitaler Vertriebskanal für die Automobilbranche geht an den Start. Die Creditplus Bank als Digitalisierungsspezialist sorgt dafür, dass auch die Finanzierung 24/7 medienbruchfrei funktioniert. Dafür haben die Stuttgarter einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Autohaus AG unterzeichnet.

Marco Christ, Generalbevollmächtigter und Head of Business Partner bei der Creditplus Bank AG, freut sich: „Wir setzen bei all unseren Services und Produkten seit Jahren auf eine konsequente Digitalisierungsstrategie und freuen uns, mit der Deutschen Autohaus AG einen Partner gefunden zu haben, der diese Vision mit uns teilt. Somit können Kundinnen und Kunden ab sofort rund um die Uhr einen Finanzierungsantrag stellen, dessen Abschluss – inklusive Prüfung der Unterlagen, Legitimation und Vertragsunterzeichnung – komplett digital möglich ist.“

„Die Creditplus hat uns nicht nur mit ihren attraktiven Finanzierungskonditionen überzeugt. Die komplett digitale, bereits praxiserprobte Antragsstrecke passt einfach ideal zu unserem Geschäftsmodell, weshalb auch wir erwartungsfroh in Richtung Zukunft schauen“, sagt Marc Herschbach, CEO der Deutschen Autohaus AG, über die künftige Zusammenarbeit.

Mit Geschäftsmodell meint Herschbach die komplette Digitalisierung des analogen Autohandels – von der Bedarfsanalyse über den Fahrzeugeintausch bis hin zum digitalen Kauf und nachgelagerten Services. Dafür setze man bei der Deutschen Autohaus AG auf eine 360-Grad-Lösung für Endkundinnen und -kunden, sodass diese durch eine bedarfsorientierte Suche schnell die passenden Fahrzeuge finden. Zudem gibt es ein Beteiligungskonzept für Handelspartner.

Creditplus Bank AG auf einen Blick:

Die Creditplus Bank AG ist eine hochspezialisierte Konsumentenkreditbank mit den Geschäftsfeldern Absatzfinanzierung, Direktgeschäft und Händlerfinanzierung. Das Kreditinstitut mit Hauptsitz in Stuttgart hat bundesweit 20 Filialen und mehr als 700 Mitarbeitende. Die Creditplus Bank AG gehört über die französische Konsumfinanzierungsgruppe CA Consumer Finance zum Crédit Agricole Konzern. Sie erzielte zum 31.12.2021 eine Bilanzsumme von rund 6,6 Mrd. Euro (nach HGB) und gehört zu den führenden im Bankenfachverband organisierten Privatkundenbanken. Die Bank verfügt über ein Multi-Kanal-System, das die Vertriebskanäle Filialen, Internet, Absatzfinanzierung und Partner Banking miteinander verbindet.

 

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Creditplus Bank AG, Augustenstraße 7, 70178 Stuttgart, Telefon: +49 (0711) 66 06-60, Fax: +49 (0711) 66 06-874,  www.Creditplus.de

Big Tech-, Daten- und Technologieunternehmen nehmen gegenüber etablierten Unternehmen eine immer wichtigere Position in einem Markt ein, der schnell in neue Dienstleistungen expandiert. Das geht aus dem aktuellen State of Financial Services Industry Report von Oliver Wyman hervor.

 

Klassische Anbieter wie Banken und Versicherungen, die teilweise durch das Eingehen und Managen von Risiken Wert schaffen, wachsen nach wie vor, aber der größte Teil der Wertschöpfung in der Branche wird von Finanzinfrastruktur-, Daten- und Technologieunternehmen vorangetrieben.

Die Finanzwelt hat und wird sich in den kommenden Jahren weiter stark verändern. Das zeigt auch die 24. Ausgabe des jährlich erscheinenden State of the Financial Services Industry-Reports mit dem Titel The Tectonic Shift between Risk, Data and Technologyder internationalen Strategieberatung Oliver Wyman. Darin beschreiben die Oliver Wyman Experten unter anderem eine Wertverlagerung im Finanzdienstleistungsbereich. Hauptgrund für diese Verschiebung ist das verlangsamte Wachstum des runden um das Eingehen und Managen von Risiken aufgebaute, traditionelle Geschäftsmodell der Risikotransformation, das im Mittelpunkt der Aktivitäten der klassischen Anbieter wie Banken, Versicherungen und Asset Manager steht: dieser Bereich ist in den letzten zehn Jahren um nur etwa 3 % pro Jahr gewachsen. Im selben Zeitraum sind aber Dienstleistungen rund um Daten und Technologie mit ca. 10 % pro Jahr gewachsen.

Infolge dieses Wandels sind heute fast ein Drittel der 50 größten Finanzinstitute der Welt Finanzinfrastruktur-, Daten- und Technologiefirmen. Zum Vergleich: vor zehn Jahren waren es noch zwei.

„Die letzten zehn Jahre sind für die Finanzdienstleistungsbranche insgesamt positiv verlaufen. Es gab keine größeren Krisen, dafür aber zahlreiche Innovationen. Außerdem konnte die Finanzdienstleistungsbranche wichtige gesellschaftliche Beiträge bei der Überwindung der Coronakrise und bei der Transition zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten“, so Ted Moynihan, Managing Partner und Global Head of Industries. „Das Umfeld des Finanzdienstleistungsbereichs hat sich im letzten Jahrzehnt drastisch verändert, und sich zu einer breiter ausgerichteten Branche mit einer größeren Anzahl an Wettbewerbern entwickelt. Angesichts steigender Zinsen und volatiler Märkte gehen wir davon aus, dass sich diese Bedingungen in den nächsten Jahren von Grund auf verändern werden. Als Gewinner werden dabei bestimmte Unternehmen hervorgehen, denen es gelingt,

Thomas Schnarr, der Leiter des Financial Services Geschäfts von Oliver Wyman in Deutschland, ergänzt: „Die Wertmigration weg von klassischer Risikotransformation und hin zu Daten- und Technologiedienstleistungen stellt auch die deutschen Marktteilnehmer vor zentralen strategischen Fragen: welche Größe benötige ich, um relevant zu bleiben , mit wem muss ich zusammenarbeiten un wie schnell kann ich Entscheidungen treffen und Veränderungen umsetzen. Die fragmentierte Natur der deutschen Anbieterlandschaft scheint auf den ersten Blick ein Hindernis, aber gleichzeitig bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Partnerschaften und Kooperationen, um attraktive Angebote zu schaffen.“

Der aktuelle State of Financial Services Report zeigt weiterhin, dass sich die beobachtete Verschiebung der Wertschöpfung weiter fortsetzen WIRD. Den meisten klassischen Anbietern fällt es jedoch schwer, sich auf diese Veränderungen einzustellen und gezielt in die wesentlichen Bereiche der Daten- und Technologiedienstleistungen zu investieren.

Ungeachtet dessen könnten sich durch das aktuelle Markt- und Wirtschaftsumfeld auch Chancen für die klassischen Anbieter ergeben, Marktanteile wieder zurückzuerobern. Steigende Zinsen werden Banken und Versicherer wieder Gewinne bescheren. Hinzu kommt, dass die Geschäftsmodelle bestimmter BigTechs sowie Daten- und Technologieunternehmen von den Anlegern inzwischen kritischer hinterfragt werden. Wenn es den etablierten Unternehmen gelingt, sich entschlossen auf die neuen Wertschöpfungsquellen auszurichten, bieten sich auch ihnen enorme Chancen.

 

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Oliver Wyman, Marstallstraße 11, D-­80539 München, Tel.: 089 939 49 763, Fax: 089 939 49 515, www.oliverwyman.de

Ca. 125.000 KMU steuern bis Ende 2025 auf eine unfreiwillige Stilllegung zu

 

Nachdem das Lockdown-Jahr 2020 die Zukunftsplanungen vieler mittelständischer Unternehmen auf Eis gelegt hatte, rückt das Nachfolgemanagement im Jahr 2021 wieder höher auf der Agenda, wie das kürzlich veröffentlichte “KfW-Nachfolgemonitoring Mittelstand 2021” gezeigt hat. Danach streben 16 % der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis zum Ende des Jahres 2025 eine Nachfolgelösung an. Vielen Inhaberinnen und Inhabern wird das Unterfangen jedoch vermutlich nicht gelingen, denn es gibt zahlreiche Hürden. Die von den Unternehmen mit Abstand am häufigsten genannte Hürde ist die Schwierigkeit, geeignete Nachfolgekandidaten zu finden (76 %). Die Nachfolgelücke liegt zum einen im demografischen Wandel, zum anderen in dem seit Jahren geringen Gründungsinteresse begründet.

Mit einigem Abstand werden Schwierigkeiten bei der Kaufpreiseinigung mit 36% als zweithöchste Hürde genannt. Sowohl die rechtliche Komplexität als auch die bürokratischen Hindernisse sieht jeweils gut ein Viertel der Unternehmen als problematisch. Während die rechtlichen Herausforderungen mit der Unternehmensgröße zunehmen, werden bürokratische Pflichten insbesondere von kleineren Unternehmen wahrgenommen.

Neben der Unternehmensgröße entscheidet außerdem die Nachfolgevariante über das Ausmaß der Problemwahrnehmung. Wird eine externe Nachfolgelösung angestrebt, erscheinen die Hürden insgesamt höher. So nennen KMU, die eine Familiennachfolge anstreben, das Problem der passenden Nachfolge mit 62 % deutlich weniger häufig als die KMU, für die ein externer Verkauf in Frage kommt (87 %). Auch die Einigung auf einen Kaufpreis ist bei externer Nachfolge weitaus häufiger ein Problem (57 vs. 30 %). Demgegenüber sind rechtliche und bürokratische Hürden dafür mit 32 % bzw. 34 % etwas häufiger ein Problem bei der Familiennachfolge. Unter den KMU mit externen Nachfolgeplänen sind die entsprechenden Anteile mit 23 % bzw. 22 % spürbar kleiner.

Auch das Stadium des Nachfolgeprozesses hat Auswirkungen auf das Ausmaß der wahrgenommenen Belastungen. Während die Suche nach einem geeigneten Nachfolger insbesondere in der frühen Planungsphase als Hürde wahrgenommen wird, sind die rechtlichen und bürokratischen Pflichten eher im fortgeschrittenen Nachfolgeprozess ein Hemmnis.

Sowohl die kurz- als auch die langfristig angestrebten Übergaben laufen Gefahr nicht realisiert werden zu können. Aktuell müssen 12 % der Unternehmen, die eine Übergabe in den nächsten zwei Jahren planen, mit dem Scheitern rechnen. Unter den ca. 600.000 KMU, die bis 2025 eine Übergabe planen, steuern ca. 125.000 auf eine unfreiwillige Stilllegung oder zumindest eine erhebliche Verzögerung zu, weil sie bei der Vorbereitung und konkreten Suche noch nicht weit genug fortgeschritten sind.

“Das KfW-Nachfolgemonitoring des Mittelstands zeigt: Die Hürden der Unternehmensnachfolge sind hoch. Viele Unternehmen haben kurz vor dem angestrebten Übergabezeitpunkt noch keine geeigneten Nachfolgerinnen oder Nachfolger gefunden. Angesichts des demographischen Wandels und der damit schwindenden möglichen Nachfolgenden wird eine frühe und mehrgleisige Planung immer wichtiger, um unfreiwillige Stilllegungen zu verhindern. Auch die Verfügbarkeit von Gründungsfinanzierung rückt zwangläufig stärker in den Fokus, denn externe Übergabegründungen benötigen öfter Finanzmittel als Neugründungen. Übernahmegründerinnen und -gründer haben auch überdurchschnittlich häufig Bedenken wegen der finanziellen Risiken ihrer Selbstständigkeit. Hier liegt ein wichtiger Ansatzpunkt für die Unterstützung der Gründungs- und Nachfolgeaktivität,” so Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Der aktuelle Fokus von KfW Research ist abrufbar unter: www.kfw.de/fokus

Zum Datenhintergrund:

Dem KfW-Nachfolge-Monitoring liegen das KfW-Mittelstandspanel und ergänzend der KfW-Gründungsmonitor zugrunde. Beide liefern jeweils eine repräsentative Datenbasis der kleinen und mittleren Unternehmen bzw. des Gründungsgeschehens in Deutschland. Das KfW-Mittelstandspanel wird seit dem Jahr 2003 als Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle privaten Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von 500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr stellt das KfW-Mittelstandspanel die einzige repräsentative Erhebung im deutschen Mittelstand und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevante Fragestellungen dar. Die aktuellen Analysen des Nachfolge-Monitorings stützen sich auf Daten von ca. 4.600 Unternehmen, die in der jüngsten 19. Welle des KfW-Mittelstandspanels erstmals teilgenommen haben (Befragungszeitraum: 15.02.2021-25.06.2021). Der KfW-Gründungsmonitor basiert auf Angaben von 50.000 zufällig ausgewählten, in Deutschland ansässigen Personen. Sie werden jährlich im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung interviewt (die hier ausgewertete Welle wurde im zweiten Halbjahr 2020 erhoben). Gründer werden dabei breit erfasst: Voll-/Nebenerwerb, Freiberuf/Gewerbe, Neugründung/ Übernahme usw. Der KfW-Gründungsmonitor liefert damit ein repräsentatives Bild der gesamten Gründungstätigkeit in Deutschland.

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Stefan Hoops übernimmt die Verantwortung für die Vermögensverwaltung – Die Leitung der Unternehmensbank übernimmt David Lynne – Asoka Wöhrmann verlässt die Geschäftsleitung der DWS zum Ablauf der DWS-Hauptversammlung am 9. Juni

 

Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) gibt Veränderungen in ihrem Konzernleitungskomitee bekannt, nachdem Asoka Wöhrmann sein Amt an der Spitze der DWS im Einvernehmen mit dem Unternehmen niedergelegt hat. Seine Verantwortung für die Vermögensverwaltung übernimmt auf Konzernebene Stefan Hoops. Außerdem wird Hoops mit Wirkung zum 10. Juni 2022 Vorsitzender der Geschäftsführung der DWS Group.

„Asoka Wöhrmann hatte großen Anteil am Erfolg unserer Vermögensverwaltung in den vergangenen Jahren“, sagte Karl von Rohr, stellvertretender Vorstands­vorsitzender der Deutschen Bank und Aufsichtsratsvorsitzender der DWS. „Unter seiner Führung hat die DWS ihre Marktposition ausgebaut und diese in einem zuletzt herausfordernden Umfeld gut behauptet. Dafür danken wir ihm ebenso wie für seinen Beitrag in früheren Positionen, unter anderem im Privatkundengeschäft der Deutschen Bank in Deutschland.“

Von Rohr weiter: „Mit Stefan Hoops haben wir einen ausgewiesenen Kapitalmarkt­spezialisten für die Spitze der DWS gewonnen, der die nötige strategische Weitsicht, die Digitalisierungsexpertise und das Führungsgeschick für diese Rolle mitbringt.“

Hoops‘ bisherige Verantwortung für die Unternehmensbank übernimmt David Lynne, derzeit Leiter der Unternehmensbank in Asien/Pazifik und verantwortlich für das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen in der Region. Lynne wird damit auch Mitglied im Konzernleitungskomitee. Der Brite kam 1995 zur Deutschen Bank in London und hatte verschiedene Führungspositionen im Kapitalmarktgeschäft in Singapur inne, ehe er sich in den vergangenen Jahren auf seine Aufgabe in der Unternehmensbank konzentriert hat. Unterstützt wird er in seiner neuen Position von Jan-Philipp Gillmann, derzeit Leiter der Unternehmensbank in Europa, Nahost und Afrika (ohne Großbritannien und Deutschland). Er wird nun zusätzlich die Verantwortung für das Geschäft in Deutschland übernehmen und außerdem die Kundenbetreuung weltweit von Frankfurt aus steuern.

Fabrizio Campelli, im Vorstand verantwortlich für die Unternehmensbank und die Investmentbank, sagte: „Ich danke Stefan Hoops für seine engagierte und erfolgreiche Arbeit. Unter der Führung von David Lynne wird die Unternehmensbank ihren erfolgreichen Kurs fortsetzen, gerade auch mit Blick auf die Wachstumsregion Asien. Gleichzeitig stärken wir unsere Aufstellung im Heimatmarkt: Jan-Philipp Gillmann wird von Frankfurt aus unser Deutschlandgeschäft eng mit der Kundenbetreuung weltweit verzahnen.“

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, ergänzte: „Auch ich möchte Asoka Wöhrmann für seine so eindrucksvolle Arbeit und Leistung für die DWS und die Deutsche Bank danken. Die Vermögensverwaltung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Wir sind überzeugt, dass die DWS ihre Erfolgsgeschichte unter der Führung von Stefan Hoops fortschreiben wird. Er hat in der Unternehmensbank in den vergangenen Jahren wichtige strategische Akzente gesetzt: Der Geschäftsbereich ist in einem schwierigen Marktumfeld gut aufgestellt und auf bestem Weg, seine Ziele zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass wir diesen erfolgreichen Weg unter der Führung von David Lynne in den kommenden Jahren erfolgreich fortsetzen und weiter wachsen werden – in Deutschland wie auch international.“

 

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Deutsche Bank AG, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, www.db.com

Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Jonás Fernández (S&D), hat heute seinen Berichtsentwurf zum Legislativvorschlag der Europäischen Kommission zur Umsetzung von Basel III in der EU (sog. „EU-Bankenpaket“) vorgelegt.

 

Mit den darin enthaltenen Vorschlägen weicht der spanische Abgeordnete deutlich von der vorgezeichneten Linie der Europäischen Kommission ab. „Die Umsetzung der Vorschläge würde vor allem die von der Kommission vorgeschlagenen Übergangsregelungen deutlich einschränken. Damit würde die europäische Wirtschaft zu einem Zeitpunkt großer Unsicherheit und hohen Investitionsbedarfs zusätzlich belastet,“ so Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des diesjährigen Federführers Bundesverband deutscher Banken für die Deutsche Kreditwirtschaft (DK). Die Übergangsregeln sahen eine zeitlich begrenzte Reduzierung des Risikogewichtes für bestimmte Kredite vor.

Dies gilt vor allem hinsichtlich der für die Finanzierung der Realwirtschaft so wichtigen Regelung für bonitätsstarke Unternehmen ohne externe Ratings. Nach den Vorstellungen des Berichterstatters soll sie auf Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 500 Mio. EUR begrenzt werden. Hierdurch würden zahlreiche Unternehmen des Mittelstands, der in der deutschen und europäischen Wirtschaft eine tragende Rolle spielt, ausgeschlossen. Die beabsichtigte Wirkung der Übergangsregelung würde stark abgeschwächt.

Zudem regt der Berichterstatter an, die Übergangsregelung für Wohnimmobilienfinanzierungen und die Anwendung des Infrastruktur-Unterstützungsfaktors an Nachhaltigkeitskriterien zu knüpfen. Auch diese Vorschläge reduzieren aus Sicht der DK die beabsichtigten Wirkungen erheblich. Um die negativen Auswirkungen von Basel III auf den Wohnimmobilienmarkt abzufedern, sollte die Übergangsregelung auf sämtliche Kredite angewendet werden. Die Einschränkung des Infrastruktur-Faktors würde dazu führen, dass dringend notwendige Investitionen unterblieben. Insgesamt braucht es aus Sicht der DK ein Gesamtkonzept zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsanforderungen. Anpassungen in Übergangsregelungen sind nicht zielführend.

Mit Bedauern muss die DK zudem feststellen, dass das Thema Proportionalität nicht aufgegriffen wurde. Zudem ist aus Sicht der DK wichtig, dass das Fit and Proper-Verfahren, mit dem die Qualifikation von Führungskräften überprüft wird, die verschiedenen Bankenstrukturen in der EU stärker berücksichtigt. In beiden Fällen besteht deutlicher Nachbesserungsbedarf sowohl im Hinblick auf die geplanten Änderungen der CRR als auch der CRD.

 

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Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstraße 28, D­-10178 Berlin, Tel.: 030/1663­0, Fax: 030/1663­1399, www.bankenverband.de

Die BaFin hat am 1. Juni 2022 das Merkblatt „Hinweise zum Erlaubnisantrag für die Kryptowertpapierregisterführung“ veröffentlicht. https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/BA/mb_Hinweise_Erlaubnisverfahren_Kryptowertpapierregisterfuehrung.html?nn=9021442

 

Es enthält erste Hinweise für Unternehmen, welche Aspekte in den Erlaubnisverfahren aus Sicht der BaFin von besonderer Bedeutung sind. Zielgruppe sind Unternehmen, die einen Erlaubnisantrag für die Kryptowertpapierregisterführung im Sinne des § 1 Absatz 1a Satz 2 Nr. 8 Kreditwesengesetz (KWG) stellen wollen.

Hintergrund: Durch das Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (Bundesgesetzblatt Teil I, Nr. 29, S. 1423, „Einführungsgesetz“) http://www.gesetze-im-internet.de/ewpg/index.html  wurde die Kryptowertpapierregisterführung als neue Finanzdienstleistung in das KWG aufgenommen. Unternehmen, die diese Dienstleistung erbringen wollen, benötigen seit Inkrafttreten des Gesetzes am 10. Juni 2021 eine Erlaubnis der BaFin. Bei Inanspruchnahme der Übergangsbestimmung nach § 65 KWG gilt die Erlaubnis als vorläufig erteilt, wenn Unternehmen ihre Tätigkeit bis spätestens 10. Dezember 2021 aufgenommen und zwei Monate vor Aufnahme der Tätigkeit angezeigt hatten, dass sie dies beabsichtigen. Spätestens sechs Monate nach Aufnahme der Tätigkeit müssen die Unternehmen einen vollständigen Erlaubnisantrag einreichen.

 

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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Aktuelle Studie über die (Nicht-)Nutzung von Banking-Apps unter deutschen Verbrauchern

 

Smartphone-Apps von Banken oder Finanzdienstleistern ermöglichen es, spontan den Konto- oder Kreditkartenstand zu checken, mobil eine Überweisung zu tätigen, nach Geldautomaten zu suchen sowie viele andere Funktionen. Drei von fünf Deutschen (59 Prozent) haben mindestens von einer Filial-, Online-, Mobil-Bank oder von einem unabhängigen Multi-Banking-Dienstleister eine App heruntergeladen. 35 Prozent haben dies bisher nicht getan. Männer geben insgesamt häufiger an, eine Banking- App heruntergeladen zu haben (62 Prozent vs. 56 Prozent der Frauen). Der Altersvergleich zeigt, dass besonders Befragte der Millennial-Generation Banking-App-Downloader sind (25- bis 34-Jährige: 69 Prozent vs. Befragte ab 55 Jahren: 52 Prozent).

App der Sparkasse am häufigsten heruntergeladen

Jeder Dritte unter den App-Downloadern hat die App der Sparkasse heruntergeladen (34 Prozent). Über die App der ING-DiBa sagen dies 14 Prozent der Downloader, über jene der Volksbanken Raiffeisenbanken 13 Prozent und über jene der Commerzbank 12 Prozent.

Commerzbank-App am besten bewertet

Die App der ING-DiBa wird von ihren Nutzern am häufigsten als ausgezeichnet /sehr gut bewertet (56 Prozent). Insgesamt schneidet jedoch die App der Commerzbank am besten ab: 94 Prozent der App-Nutzer sagen, sie sei mindestens gut. 90 Prozent sagen dies über die App der Sparkasse, 89 Prozent über die App der ING-DiBa.

Dies sind Daten der Studie “Banking-Apps” der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die 2.106 Personen in Deutschland vom 4. bis 7. März 2022 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Im Anschluss wurden die Ergebnisse mit dem Zielgruppen-Segmentierungs-Tool YouGov Profiles analysiert. Die Studie zeigt die wichtigsten Gründe und Kriterien für die (Nicht-)Nutzung von Banking-Apps und analysiert darüber hinaus die Gruppe der „Nicht-Downloader“.

Deep Dive: Die deutschen „Nicht-Downloader“ von Banking-Apps

Unter denjenigen Deutschen, die bisher noch keine Banking-App heruntergeladen haben (35 Prozent), nennen 36 Prozent als Grund gegen den Download, dass sie ihre Bankdaten nicht auf einem Smartphone hinterlegen wollen. 31 Prozent haben grundsätzlich kein Interesse an Banking-Apps, und 28 Prozent haben Sicherheitsbedenken.

„Nicht-Downloader“ von Banking-Apps sind häufiger weiblich (54 Prozent vs. 48 Prozent der Banking-App-Nutzer), sind häufiger älter als 55 Jahre (53 Prozent vs. 37 Prozent der Banking-App-Nutzer) und haben etwas häufiger einen Haupt-(Volks-)Schulabschluss als Nutzer von Banking-Apps (17 Prozent vs. 12 Prozent).

Sie sind seltener Kunden bei den Direktbanken DKB, ING DiBa und comdirect, aber häufiger Kunden der Sparkasse.

 

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YouGov Deutschland AG, Gustav-Heinemann-Ufer 72 , D-50968 Köln, Tel: 0221/42061­0, Fax: 0221/42061­100, www.yougov.de

Smartphone setzt sich auch bei Menschen ab 65 im digitalen Banking durch

 

 

Banking-App ist Kundinnen und Kunden wichtiger als Filialnetz, Marke oder Beratung am Schalter

Schlechte Noten für Beratungsqualität und Online-Abschlüsse bei Versicherungen

Smartphone-Banking setzt sich auch bei Älteren durchSmartphone-Banking setzt sich auch bei Älteren durchclose

Berlin, 31. Mai 2022 – Aus dem klassischen Online-Banking wird Smartphone-Banking. Erstmals greifen zwei Drittel (67 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer von Online-Banking dafür zum Handy. Vor einem Jahr waren es 64 Prozent, vor drei Jahren sogar erst 52 Prozent. Erstmals nutzt auch die Hälfte der Menschen ab 65, die Online-Banking machen, dafür das Smartphone. Vor einem Jahr waren es gerade einmal 33 Prozent. Insgesamt erledigen 78 Prozent der Deutschen ab 16 Jahre ihre Bankgeschäfte ganz oder teilweise online, im Pandemie-Jahr 2021 waren es 80 Prozent, 2020 aber erst 73 Prozent. Das sind Ergebnisse aus einer repräsentativen Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahre. „Corona hat dem Online-Banking einen kräftigen Schub gegeben. Wer während der Coronapandemie erstmals Online-Banking nutzte, bleibt ihm zumeist auch nach dem Ende von Lockdown und Corona-Beschränkungen treu“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. So nutzen 32 Prozent der ab 65-Jährigen Online-Banking, 2021 waren es noch 39 Prozent – aber 2020 gerade einmal 22 Prozent. Bei den 50- bis 64-Jährigen gibt es von 2021 auf 2022 ebenfalls einen leichten Rückgang von 92 auf 84 Prozent (2020: 87 Prozent). Dagegen erledigen aktuell 97 Prozent der 16- bis 29-Jährigen und der 30- bis 49-Jährigen ihre Bankgeschäfte digital.

Online-Banking: Vor allem Kontostand, Überweisung, Daueraufträge

Beim Online-Banking dominieren die einfachen Anwendungen. So fragen 92 Prozent ihren Kontostand ab, 90 Prozent machen Überweisungen und 88 Prozent verwalten ihre Daueraufträge. Darüberhinausgehende Angebote werden deutlich seltener angenommen. So greifen nur 43 Prozent digital auf Bank-Services wie die Bestellung von Giro- oder Kreditkarten oder ausländisches Bargeld für die Urlaubsreise zurück, 24 Prozent können sich das aber in Zukunft vorstellen. Ein Drittel (33 Prozent) verwaltet online Anlage- und Vorsorgeprodukte, 26 Prozent halten das künftig für möglich. Gerade einmal 28 Prozent lassen sich online individuell zu Finanzangelegenheiten beraten und 30 Prozent denken darüber für die Zukunft nach. Und nur 15 Prozent haben im Online-Banking schon Kredite abgeschlossen, 21 Prozent würden das aber künftig in Erwägung ziehen. Berg: „Online-Banking ist mehr als eine digitale Überweisung. Die Kundinnen und Kunden wünschen sich, dass sie alle gewohnten Bankdienstleistungen online erledigen können, und zwar wann immer sie wollen und wo immer sie wollen. Was häufig noch fehlt, sind die entsprechenden, einfach zu nutzenden Angebote.“

Online-Banking setzt klassische Filiale unter Druck

Der Anteil derjenigen, die ausschließlich Online-Banking nutzen und gar nicht mehr in eine Filiale gehen, ist weiter gestiegen. 4 von 10 (41 Prozent) nutzen ausschließlich Online-Banking, 2021 waren es 38 Prozent, 2018 sogar erst 29 Prozent. Zugleich nutzen 46 Prozent überwiegend Online-Banking und gehen hin und wieder auch in eine Bankfiliale (2020: 53 Prozent, 2018: 51 Prozent). 12 Prozent geben an, dass sie überwiegend eine Filiale besuchen und nur ab und an auf das Online-Banking zurückgreifen (2020: 7 Prozent, 2018: 17 Prozent).

45 Prozent der Deutschen sagen, ihnen würde nichts fehlen, wenn es keine Bankfilialen mehr gäbe. „Die klassische Filiale von Bank oder Sparkasse gerät immer stärker unter Druck“, so Berg. Jede und jeder Vierte (26 Prozent) ist bereits mit dem hauptsächlich genutzten Konto zu einer reinen Online-Bank ohne Filialnetz umgezogen. Weitere 19 Prozent haben das für die kommenden zwölf Monate fest geplant, 22 Prozent können es sich grundsätzlich vorstellen. Nur noch 31 Prozent schließen einen solchen Wechsel aus. Und 4 von 10 Befragten (40 Prozent) würden in Erwägung ziehen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google zu eröffnen, sollte es ein solches Angebot geben. „Klassische Banken sollten kritisch prüfen, ob ihre digitalen Angebote und Geschäftsmodelle angesichts der grundsätzlich veränderten Erwartungshaltung ihrer Kundinnen und Kunden wettbewerbsfähig sind“, sagt Berg. „Kooperationen mit Startups aus der Fintech-Szene können sehr viel Sinn machen, ebenso die Zusammenarbeit mit etablierten Digitalunternehmen.“

Bei der Bankwahl entscheiden die Kosten – und digitale Angebote

Digitale Angebote spielen bei der Auswahl der Hausbank eine bedeutende Rolle. So ist für drei Viertel (74 Prozent) eine benutzerfreundliche Online-Banking-App sehr wichtig oder eher wichtig, 69 Prozent achten auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking und 54 Prozent auf die Möglichkeit, Mobile-Payment-Verfahren wie Google Pay oder Apple Pay verwenden zu können. Damit sind diese digitalen Faktoren wichtiger als viele, schnell zu erreichende Bankfilialen (53 Prozent), eine bekannte Marke oder persönliche Beratung am Schalter (je 48 Prozent) sowie Kundenbindungsprogramme wie Punkte oder Prämien (42 Prozent). Bedeutendste Faktoren bei der Bank-Wahl sind aber ganz allgemein die Höhe der Gebühren (95 Prozent), die Höhe der Einlagensicherung (93 Prozent) sowie viele kostenlos nutzbare Geldautomaten (91 Prozent). Jeweils 8 von 10 ist zudem das Engagement der Bank für Nachhaltigkeit (82 Prozent), das Herkunftsland der Bank (79 Prozent) sowie gebührenfreier Zugang zu Bargeld im Ausland (79 Prozent) wichtig. „Digitale Angebote sind längst nicht mehr nur für die ganz junge Zielgruppe ein entscheidender Faktor bei der Auswahl der Hausbank. Alle Banken sind gut beraten, Apps & Co. in den Mittelpunkt ihres Angebots zu rücken“, so Berg.

Digitale Beratung gewinnt an Bedeutung

Eine größere Rolle spielt auch digitale Finanzberatung. So hat sich inzwischen ein Fünftel (20 Prozent, 2021: 16 Prozent) per Mail individuell von der Bank oder einem Finanzdienstleister beraten lassen. Ein Zehntel (10 Prozent, 2021: 9 Prozent) hat Beratung per Textchat auf der Webseite oder in der App erhalten, ähnlich viele (9 Prozent) per Videoanruf (2021: 7 Prozent). Nur 2 Prozent haben sich per Messenger beraten lassen (2021: 3 Prozent). Die klassische Beratung persönlich vor Ort nutzen 35 Prozent (2021: 37 Prozent), unverändert haben sich 26 Prozent telefonischen Rat geholt. Bei der Beratungsqualität gibt es allerdings viel Luft nach oben. Am besten schneidet die Telefonberatung ab, mit der rund zwei Drittel (64 Prozent) zufrieden waren. Je 56 Prozent äußern sich zufrieden über ihre Beratung per Videoanruf bzw. per Mail, 52 Prozent bei der persönlichen Vor-Ort-Beratung. Nicht einmal die Hälfte (42 Prozent) derjenigen, die sich per Textchat beraten lassen, ist damit zufrieden. Und Schlusslicht ist die Messenger-Beratung, die nur bei 19 Prozent gut ankommt. Berg: „Die hohe Unzufriedenheit mit der Beratungsqualität sollte den Anbietern zu denken geben. Digitale Lösungen ermöglichen es grundsätzlich, Beratung stärker zu individualisieren und ortsungebunden anzubieten. Dieses Potenzial muss stärker genutzt werden.“ So kann auf digitalem Weg fachliche Expertise bei einer Beratung hinzugezogen werden, die es in der nötigen Tiefe in einer Filiale oft nicht gibt.

Treue zur Hausbank ist mehr und mehr Geschichte

Seit Jahren nimmt die Treue zur Hausbank ab, und dieser Trend setzt sich fort. Erstmals hat mehr als die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mit einem Bankkonto (51 Prozent) schon einmal das hauptsächlich genutzte Konto gewechselt. Vor einem Jahr waren es erst 47 Prozent, 2018 sogar nur 34 Prozent. Und wer seine Bankverbindung schon einmal gerändert hat, wird es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wieder tun. Ein Drittel (33 Prozent) hat bereits vier oder mehr Wechsel hinter sich, 45 Prozent haben drei Mal gewechselt. „Wenn die neue Bankverbindung nur einen Klick entfernt ist, dann kann sich niemand mehr auf seinen Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Die Wechselbereitschaft der Kundinnen und Kunden gibt gerade jenen Banken Wachstumschancen, die innovative, digitale Angebote entwickeln“, sagt Berg.

Hauptgründe für einen Kontowechsel sind ein breiterer Zugang zum kostenlosen Geldabheben an Automaten (71 Prozent), niedrigere Kosten (67 Prozent), eine kostenlose Kreditkarte (59 Prozent) sowie besserer Kundenservice (56 Prozent). Eine stärkere ökologische oder soziale Ausrichtung der Bank war für 45 Prozent ein Wechselgrund, das bessere Filialnetzt für 41 Prozent und ein breiteres Produktangebot für 39 Prozent. 3 von 10 (29 Prozent) haben wegen eines besseren digitalen Angebots gewechselt, unter den 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 38 Prozent deutlich höher. Weitere Gründe für einen Bankwechsel sind ein besseres Image (22 Prozent), die Empfehlung von Dritten (21 Prozent) oder ein Wechselbonus (20 Prozent). Kaum eine Rolle spielt hingegen Werbung, die nur für 2 Prozent ein Wechselgrund war.

Kryptowährungen: Finanzbranche könnte Bitcoin & Co. einen Schub geben

Das in der Finanzbranche heftig diskutierte Thema Kryptowährungen könnte durch ein Angebot von etablierten Banken einen Schub bekommen. So würde rund ein Fünftel (18 Prozent) Kryptowährungen wie Bitcoin bei der eigenen Bank kaufen – 9 Prozent auf jeden Fall und ebenfalls 9 Prozent wahrscheinlich. Bislang geben erst 6 Prozent an, schon einmal Kryptowährungen erworben zu haben. „Kryptowährungen sind keine Anlageform für jede und jeden. Aber sie können eine Rolle in einer Anlagestrategie spielen“, so Berg. „Es gibt offensichtlich den Wunsch vieler Kundinnen und Kunden, über ihre Hausbank in den Krypto-Markt einzusteigen.“

Versicherungen: Bei Jüngeren dominiert bereits der Online-Abschluss

Nicht nur beim Banking gewinnen Online-Kanäle an Bedeutung, sondern auch beim Versicherungsabschluss. Zwar hat eine Mehrheit von 53 Prozent die letzte Versicherung auf klassischem Weg abgeschlossen, etwa im Büro eines Versicherungsvertreters oder -maklers (23 Prozent) bzw. bei einem Hausbesuch (18 Prozent) oder in einer Bankfiliale (11 Prozent).  Bei 44 Prozent kam es zuletzt aber zu einem Online-Abschluss. Am häufigsten wurde direkt online bei einer Versicherung (18 Prozent) oder auf einer Online-Vergleichsplattform (15 Prozent) abgeschlossen. 7 Prozent haben auf ein Versicherungsangebot im Online-Handel zurückgegriffen, etwa für ihr neues Handy oder Elektrogeräte. Jeweils 2 Prozent haben per Mail oder im Online-Banking Policen abgeschlossen. Deutliche Unterschiede gibt es dabei zwischen den Altersgruppen. So dominiert bei den Jüngeren heute bereits der Online-Abschluss. 56 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben ihre letzte Versicherung online abgeschlossen, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 53 Prozent. Aber auch bei den 50- bis 64-Jährigen haben nur etwas weniger als die Hälfte (46 Prozent) zuletzt den Online-Abschluss gewählt. Zurückhaltend sind lediglich die Älteren ab 65, von denen nur ein Fünftel (22 Prozent) auf digitalem Weg zum Versicherungsvertrag kam. Das Telefongeschäft hingegen ist tot, nur 1 Prozent hat einen Versicherungsvertrag am Telefon abgeschlossen. „Auch für die Versicherungsbranche ist der Weg in die Online-Welt unumkehrbar und zwingend“, so Berg.

Allerdings haben die Anbieter noch großen Nachholbedarf beim Thema Online-Abschluss, denn quer durch alle Altersgruppen gibt es eine hohe Unzufriedenheit mit dem Angebot. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) derjenigen, die schon einmal online eine Versicherung abgeschlossen haben, geben an, dass der Prozess sehr kompliziert (26 Prozent) oder eher kompliziert (26 Prozent) war. 31 Prozent fanden es eher einfach, nur 15 Prozent sehr einfach.

Wie beim Banking könnte sich in den kommenden Jahren das Smartphone zum wichtigsten Kanal für den Kontakt zwischen Versicherern und alten, aber auch neuen Kundinnen und Kunden entwickeln. Bislang haben erst 12 Prozent aller Befragten schon einmal eine Versicherung auf dem Smartphone abgeschlossen, aber fast drei Mal so viele (34 Prozent) können sich das für die Zukunft vorstellen. Vor allem wer Jüngere erreichen will, sollte auf das Smartphone setzen. Unter den 16- bis 29-Jährigen haben bislang 19 Prozent das Smartphone für den Versicherungsabschluss genutzt, für die Zukunft halten das weitere 42 Prozent für möglich. Bei den 30- bis 49-Jährigen liegen die Anteile mit 15 bzw. 39 Prozent nur knapp darunter. Und selbst unter den 50- bis 64-Jährigen würden 40 Prozent einen Smartphone-Abschluss künftig in Erwägung ziehen, 11 Prozent haben das schon getan. Die Älteren ab 65 sind mit 3 bzw. 16 Prozent am zurückhaltendsten. „Es genügt nicht, einfach irgendein digitales Versicherungsangebot zu machen. Versicherer müssen sich in puncto Benutzerfreundlichkeit mit verbreiteten Standarddiensten wie Onlinehändlern messen lassen – die Latte liegt für die Versicherer hoch“, so Berg.

 

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60 Prozent der Deutschen zahlen mobil oder kontaktlos mit Karte – Berliner*innen sind Spitzenreiter bei modernen Zahlungsoptionen

 

Digitales Bezahlen nimmt weiter zu: Bereits sechs von zehn Deutschen bezahlen kontaktlos mit ihrem Smartphone oder einer Karte. 2021 waren es noch 56 Prozent, 2020 knapp vor der Pandemie nur 47 Prozent. Die Corona-Krise hat den Trend klar vorangetrieben: Je 30 Prozent der Mobile-Payment-Nutzer*innen geben an, dass sie wegen der Pandemie weniger mit Bargeld hantieren, und dass die von ihnen besuchten Geschäfte zum bargeldlosen Bezahlen aufrufen. Diese Argumente haben im Vergleich zum ersten Corona-Jahr jedoch abgenommen, derzeit ist “schnell und einfach” der Hauptgrund. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Postbank Digitalstudie 2022.

Die Pandemie ist vor allem bei den über 40-Jährigen der Grund, digitale Methoden auszuprobieren, 35 Prozent möchten weniger mit Bargeld hantieren. Bei den 18- bis 39-Jährigen, den sogenannten Digital Natives, sind es nur 24 Prozent. Sie sind schon mehr an die modernen Zahlungssysteme gewöhnt, 24 Prozent von ihnen haben sie auch mit Rabattsystemen verknüpft.

“Noch spannender als die gestiegenen Nutzungsdaten sind die Gründe für das digitale Bezahlen. Nach der Befragung im Jahr 2021 konnten wir nicht sicher sagen, ob nur die Hygieneregeln während der Pandemie den digitalen Bezahlmethoden einen kräftigen Schub gegeben haben. Jetzt wissen wir: Auch ohne diese Entwicklung hätten sich mobile Payment und kontaktlose Zahlungen durchgesetzt – weil sie unkomplizierter funktionieren”, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. “Warten auf Kunden, die ihr Kleingeld zählen, kommt immer seltener vor. Schnelligkeit und einfache Handhabung überzeugen auch nach Corona. Für den Handel ist das ein klares Signal, dass das Bezahlen mit Bargeld an der Ladenkasse auf dem Rückzug ist.”

59 Prozent der Deutschen argumentieren, digitale Bezahlmethoden seien einfacher und schneller als Bargeld – ein Jahr zuvor sagten dies 50 Prozent. Für Mobile Payment spricht nach Ansicht von 49 Prozent der Befragten, dass sie das Smartphone ohnehin immer dabeihaben und sich dann manchmal das Mitnehmen oder Heraussuchen der Bankkarte sparen. Allerdings: Ein Viertel der Deutschen, die künftig digital bezahlen möchten, weiß nicht, in welchen Geschäften dies möglich ist.

Unter 30-Jährige zahlen kontaktlos und mobil

Vor allem die Digital Natives zahlen bequem im Vorbeigehen: 71 Prozent der unter 40-Jährigen nutzen digitale Bezahlmethoden – 36 Prozent von ihnen verwenden sogar Mobile Payment und kontaktloses Bezahlen mit Karte parallel. Über alle Altersgruppen hinweg sind es 21 Prozent. Kontaktloses Bezahlen mit der Bankkarte ist derzeit beliebter als das Bezahlen mit dem Smartphone: Während sich 32 Prozent nur für ersteres entscheiden, bezahlen sieben Prozent ausschließlich mobil. Insgesamt haben 27 Prozent der Befragten Mobile Payment schon ausprobiert. Vor der Pandemie waren es nur 19 Prozent.

Berlin ist auch Hauptstadt des digitalen Bezahlens

Spitzenreiter im mobilen und kontaktlosen Bezahlen sind die Berliner*innen: 71 Prozent nutzen mindestens eine dieser digitalen Methoden, das entspricht einer Zunahme um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Bremen zahlen 67 Prozent auf diesem Weg, ein Anstieg um sechs Prozentpunkte. Besonders stark zugenommen hat digitales Bezahlen in Nordrhein-Westfalen und Bayern (je plus neun Prozentpunkte) – derzeit zahlen dort 60 bzw. 58 Prozent mobil bzw. kontaktlos mit Karte. Schlusslichter in Sachen moderner Zahlungsmittel sind Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, in beiden Bundesländern nutzen 55 Prozent der Einwohner*innen Apps oder den NFC-Chip ihrer Karte zum Bezahlen.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2022

Für die “Postbank Digitalstudie 2022 – Die digitalen Deutschen” wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im achten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Bundesbürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.

 

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Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Flexible Kreditlinie als Finanzierungsoption von Amazon Verkaufspartnern zunehmend nachgefragt

 

Die ING Deutschland und Amazon bauen ihre erfolgreiche Partnerschaft aus. Neben dem bereits seit 2020 verfügbaren Kreditangebot mit festen Kreditsummen bekommen teilnahmeberechtigte Amazon-Verkaufspartner künftig mit einem zweiten Produkt, dem “Flexkredit”, Zugang zu einer weiteren Finanzierungsquelle. Das Angebot – ähnlich wie ein Rahmenkredit im Privatkundenbereich – besteht aus einer revolvierenden Kreditlinie mit einem Limit zwischen 10.000 und 750.000 Euro und kann flexibel in Anspruch genommen werden.

Amazon tritt bei dem Programm als Kreditvermittler auf und präsentiert den teilnahmeberechtigten Verkäuferinnen und Verkäufern “Flexkredit”-Angebote in Seller Central, dem Verkäuferportal von Amazon. Interessenten werden dann auf die Website der ING Deutschland weitergeleitet, auf der sie einen Kreditantrag stellen können. Prüfung, Auszahlung und Verwaltung des Produkts erfolgen durch die ING. Über das Online Banking “Business Banking Home” der ING haben Verkäuferinnen und Verkäufer jederzeit Zugang zu ihrer Kreditlinie und behalten alles Wichtige im Blick.

Nadine Methner, Head of Business Banking bei der ING Deutschland: “Mit dem Flexkredit machen wir die Finanzierung für Businesskunden einfach und intuitiv. Der gesamte Prozess von Antragstellung bis Auszahlung funktioniert digital, schnell und transparent. Durch die neue Kreditlinie können teilnahmeberechtigte Amazon-Verkäuferinnen und -Verkäufer ihre Finanzierung flexibel an ihren Bedarf anpassen. Wir holen potenzielle Kreditnehmer dank der nahtlosen Integration in das digitale Angebot von Amazon ohne Umwege dort ab, wo sie ihre Geschäfte betreiben. Bequeme Antragstellung, zeitnahes Feedback und Auszahlung – all das schafft Planungssicherheit für kleine und mittlere Unternehmen.”

Alexandra Oeldemann, Country Manager Amazon Lending Germany, beschreibt die Vorteile der Kooperation: “Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der ING zu intensivieren und damit insbesondere kleine und mittlere Unternehmen noch weiter beim Aufbau ihrer Geschäfte zu unterstützen. Aus Befragungen wissen wir, dass die Kreditlinie eine bevorzugte Finanzierungsoption unserer Verkaufspartner ist. In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld und angesichts aktueller Lieferengpässe kann die neue Kreditlinie Verkaufspartnern die nötige Flexibilität geben, um sie beim Finanzierungs-Management und der Erreichung ihrer Geschäftsziele zu unterstützen. Es freut uns sehr, dass wir dem Bedürfnis unserer Verkäuferinnen und Verkäufer gemeinsam mit der ING Deutschland gerecht werden.”

Dominik Sadowsky, Leiter von KS Laserdesign, der seine Produkte bereits seit mehr als zwei Jahre bei Amazon vertreibt, bestätigt: “Das Kreditangebot der ING über Amazon kam genau zur richtigen Zeit. Die globalen Lieferengpässe haben auch die Lieferung eines unserer umsatzstärksten Produkte beeinflusst. Dank des Kredits konnten wir dies nicht nur überbrücken, sondern uns auch auf weiteres Wachstum und die Entwicklung neuer Produkte fokussieren.” KS Laserdesign ist ein Familienbetrieb, der auf Geschenkideen mit persönlicher Gravur spezialisiert ist.

“Mit der Einführung des Flexkredites treiben wir unser Embedded Finance Angebot in Deutschland für kleine und mittlere Unternehmen voran und gehen gleichzeitig einen weiteren Schritt im Ausbau unseres Geschäftsbereichs Business Banking”, sagt Nadine Methner. “Der Flexkredit unterstützt unser Ziel eines nachhaltigen und profitablen Wachstums im Business Banking.”

Mittelfristig will die Bank den Bereich in Deutschland als wichtige dritte Säule neben dem Privatkunden- und Firmenkundengeschäft weiter ausbauen. Die neue Kreditlinie ist dabei eine konsequente Weiterentwicklung der Produktpalette im Bereich der Finanzierung und wird den Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen gerecht. Indem die ING Verkäuferinnen und Verkäufern einen unkomplizierten Zugang zu Kreditmitteln bietet, unterstreicht die Bank zudem ihren Anspruch als innovativer Finanzierer.

Die ING in Deutschland

Mit über 9 Millionen Kundinnen und Kunden sind wir die drittgrößte Bank in Deutschland. Unsere Kernprodukte sind Girokonten, Baufinanzierungen, Spargelder, Verbraucherkredite und Wertpapiere. Bei der Kreditvergabe an kleine und mittlere Firmen arbeiten wir im Geschäftskundensegment Business Banking mit der Online-Plattform Lendico zusammen. Im Bereich Wholesale Banking bieten wir Bankdienstleistungen für große, internationale Unternehmen an. Mit über 6.000 Kolleginnen und Kollegen sind wir in Frankfurt am Main (Hauptquartier), Berlin, Hannover, Nürnberg und Wien vertreten.

Über Amazon

Amazon wird von vier Grundprinzipien geleitet: Fokus auf Kund:innen statt auf den Wettbewerb, Leidenschaft fürs Erfinden, Verpflichtung zu operativer Exzellenz und langfristiges Denken. Amazon strebt danach, das kundenorientierteste Unternehmen, der beste Arbeitgeber und der sicherste Arbeitsplatz der Welt zu sein. Kundenrezensionen, 1-Click-Shopping, personalisierte Empfehlungen, Prime, Versand durch Amazon, AWS, Kindle Direct Publishing, Kindle, Fire Tablets, Fire TV, Amazon Echo, Alexa, Just-Walk-Out-Technologie, Amazon Studios und The Climate Pledge sind nur einige Beispiele, für die Amazon Pionierarbeit geleistet hat. Mehr Informationen auf www.aboutamazon.de

 

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ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

Bain-Befragung zur Kundenloyalität im Retail-Banking

 

Mehr als 90 Prozent aller Routineinteraktionen laufen bei Filial- und Direktbanken mittlerweile über Online- und Mobile-Banking

Lediglich der Hälfte der Kundschaft gelingt aber gleich beim ersten Versuch der digitale Kauf eines Finanzprodukts

Bei der Hausbank wird im Schnitt nur noch jedes zweite Finanzprodukt gehalten

Kreditinstitute müssen digitale Abschlussprozesse vereinfachen, maßgeschneiderte Angebote unterbreiten und neue Geschäftsfelder angehen

Über 90 Prozent aller Routineinteraktionen – von der Kontoabfrage bis zur Überweisung – erfolgen bei Deutschlands Retail-Banken mittlerweile über digitale Kanäle. Noch aber müssen die Kreditinstitute im Vertrieb nachlegen, um mittels Digitalisierung die Erträge zu steigern. So ist der Anteil der Kundinnen und Kunden, die bei ihrer Hausbank gleich im ersten Anlauf digital ein zusätzliches Produkt wie ein Wertpapier oder eine Kreditkarte erwerben, noch deutlich ausbaufähig. Vielen gelingt dies erst nach mehreren Versuchen oder mit Hilfestellung von Kontaktcentern und Filialen – oder aber gar nicht. In der Folge sinkt die Loyalität spürbar, die Wechselbereitschaft steigt. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die die internationale Unternehmensberatung Bain & Company bei rund 7.100 Kundinnen und Kunden größerer Banken in Deutschland durchgeführt hat.

Einfachheit und Schnelligkeit gefragt

“Nur mit einer durchgängig überzeugenden Leistung auch im digitalen Vertrieb können Banken die Kundenloyalität steigern und sich im Wettbewerb behaupten”, stellt Dr. Nikola Glusac, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Banken in der DACH-Region, fest. “Sind die Kundinnen und Kunden zufrieden, kaufen sie mehr Produkte, bleiben ihrem Institut länger treu und empfehlen es häufiger weiter.” Und je überzeugender Kreditinstitute in digitalen Kanälen agierten, desto höher sei ihre mit dem Net Promoter ScoreSM (NPS®) messbare Kundenloyalität. Derzeit profitieren insbesondere die Direktbanken von diesem NPS-Mechanismus. Zwar haben auch sie gelegentlich mit Defiziten beim Abschluss zu kämpfen, doch liegen ihre Loyalitätswerte seit Jahren über denen anderer Institutsgruppen.

Während der digitale Vertrieb bei Direktbanken von Beginn an Bestandteil des Geschäftsmodells gewesen ist, sind die Herausforderungen für die etablierten Institute diesbezüglich noch immer groß. “Kundinnen und Kunden achten bei der Nutzung digitaler Kanäle vor allem auf Einfachheit und Schnelligkeit”, erklärt Bain-Partnerin und Branchenexpertin Stefanie Jacobsen.

Stiller Abwanderung proaktiv entgegenwirken

Gefordert sind Kreditinstitute noch in anderer Hinsicht. Immer häufiger verteilen die Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte auf verschiedene Anbieter. Die Bain-Befragung bringt zutage, dass im Durchschnitt nur noch gut die Hälfte der Finanzprodukte bei der Hausbank gehalten wird. Dabei handelt es sich zumeist um niedrigmargige Produkte wie Girokonten. Dagegen wird bei Versicherungen und Kapitalanlagen das beste Angebot im Markt gewählt.

Entsprechend ist es an der Zeit, die Kundschaft proaktiv anzusprechen und ihnen maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten. Noch machen Hausbanken dies viel zu selten. So entschied sich gut ein Viertel der Befragten in jüngster Vergangenheit für den Wettbewerb, nachdem ihnen gezielte Offerten unterbreitet worden waren. Hätte die Hausbank ein konkurrenzfähiges Angebot vorgelegt, wären ihr drei Viertel dieser Kundinnen und Kunden treu geblieben. “Hausbanken sollten die Initiative ergreifen und der stillen Abwanderung mit einer punktgenauen Ansprache entgegenwirken”, so Jacobsen. Zugleich gelte es, sich die Umtriebigkeit der Kundschaft stärker zunutze zu machen. “Jedes Institut hat die Chance, sich in bestimmten Geschäftsfeldern mit besonders attraktiven Produkten vom Wettbewerb abzusetzen und so zusätzliche Kundinnen und Kunden zu gewinnen”, ist die Bain-Partnerin überzeugt.

Durch frühzeitiges Handeln Marktanteile erobern

Wer schnell und gezielt handelt, ist zudem besser in der Lage, Angriffe neuer Wettbewerber zu parieren. Aktuell expandieren Branchenneulinge beispielsweise im Buy-Now-Pay-Later-(BNPL-)Geschäft. Rund die Hälfte der Befragten nutzt mindestens eines der entsprechenden Angebote. Begründet wird dies vor allem mit der einfachen Nutzbarkeit, aber auch mit der Übersicht über alle Onlinekäufe. Hausbanken sind in diesem Geschäft keinesfalls chancenlos. Je nach Altersgruppe würden bis zu 70 Prozent der Befragten bei einer entsprechenden Offerte dort ihre BNPL-Geschäfte abwickeln. Handlungsbedarf sieht Bain-Partner Glusac zudem beim Thema Embedded Finance – und damit der Tendenz im Handel und in der Industrie, Bankdienstleistungen wie BNPL in ihr Angebot zu integrieren. “Je früher Kreditinstitute hier aktiv werden, desto größer sind ihre Chancen in diesem wachstumsstarken Geschäftsfeld”, so der Bankexperte.

Doch ganz gleich, ob es um neue oder um bestehende Produkte geht: Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist ein funktionierender digitaler Vertrieb. “Die Banken sollten jetzt alles daransetzen, die dort bestehenden Potenziale zu nutzen”, betont Glusac. “Noch hat kein Wettbewerber einen uneinholbaren Vorsprung, noch ist der Markt nicht verteilt.”

 

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Bain & Company Germany, Karlsplatz 1, D­-80335 München, Tel.: +49 89 5123 1246, www.bain.com

Nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) dürften die Mittelzuflüsse beim Wertpapiersparen in diesem Jahr hoch bleiben, wenngleich der Rekordwert vom vergangenen Jahr nicht wieder erreicht werden dürfte.

 

Das Anlageumfeld habe sich durch den Ukrainekrieg, die anhaltend hohe Inflation und die anstehende geldpolitische Zinswende geändert. Aktien und Investmentfonds bleiben aber weiterhin für die längerfristige Geldanlage attraktiv. BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin: “Aktien und Investmentfonds bieten gegenwärtig einen besseren Schutz vor Inflation als festverzinsliche Geldanlagen. Die von der Geldpolitik in Aussicht gestellte Zinswende dürfte aber perspektivisch auch Bankeinlagen und das Versicherungssparen wieder attraktiver machen.”

Im Jahr 2021 bildeten die privaten Haushalte in Deutschland Geldvermögen in Höhe von 378,4 Milliarden Euro. Diese historisch hohe Summe wurde wie im Vorjahr von den Konsumeinschränkungen durch die Coronamaßnahmen getrieben. 134,7 Milliarden Euro der Summe flossen in Wertpapiere, zu denen Aktien, Investmentfonds, Anteilsrechte und Rentenwerte gehören; nach 53 Milliarden Euro 2019 und 88,1 Milliarden 2020. Auf das Wertpapiersparen entfielen 2021 damit 35,6 Prozent des neu gebildeten Geldvermögens der privaten Haushalte. 94,9 Milliarden Euro beziehungsweise 25,1 Prozent flossen in Versicherungen und 146,8 Milliarden beziehungsweise 38,8 Prozent wurden als Bankeinlagen angelegt.

Bei der Geldanlage in Aktien und Investmentfonds profitierten die Anleger im zweiten Jahr der Coronapandemie von steigenden Kursen, da die Marktteilnehmer von einer kräftigen Erholung nach Überwindung der Pandemie zum Ende 2021 ausgingen. Gleichzeitig stellten sich Anlagealternativen bei Banken und Versicherungen aufgrund des Niedrigzinsumfelds als vergleichsweise weniger attraktiv dar.

Ukrainekrieg und Inflation belasten 2022 Sparfähigkeit

Mit dem Ausbruch des Ukrainekrieges kam diese Euphorie zu einem jähen Ende. Zudem belastet die anziehende Inflation die Sparfähigkeit der privaten Haushalte. Entsprechend dürfte der Trend zum Wertpapiersparen im Jahr 2022 nur in gedämpfter Form anhalten. Hierzu dürfte auch die gegenwärtige Bärenstimmung an den Aktienmärkten beitragen, die mit einer Anlegerzurückhaltung einhergeht, wenngleich Kursrückgänge für Anleger oft mit Chancen verbunden sein können. Gegen einen starken Rückgang der Sparquote und damit auch der zur Geldanlage verfügbaren Mittel der Privathaushalte spricht jedoch der parallele Einbruch des Konsumklimas.

Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte belief sich im Jahr 2021 auf 2.074 Milliarden Euro. Hiervon wurden 1.763 Milliarden Euro konsumiert und 311 Milliarden Euro gespart. Damit belief sich die Sparquote auf 15 Prozent und lag deutlich über dem langfristigen Trend. Wie schon 2020 war die unfreiwillige Konsumbeschränkung durch die Coronakrise die Ursache. Erst mit den Lockerungen im zweiten Halbjahr 2021 erholte sich der Konsum und die Sparquote ging deutlich zurück.

Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte, zu denen nicht nur Erwerbstätige und sonstige Privatpersonen, sondern auch wirtschaftlich Selbstständige und Organisationen wie etwa Vereine, Gewerkschaften und Kirchen gezählt werden, belief sich Ende 2021 auf 7.833,6 Milliarden Euro. Demgegenüber standen Verbindlichkeiten in Höhe von 2.060,6 Milliarden. Das Nettogeldvermögen eines durchschnittlichen privaten Haushalts belief sich damit auf 141.900 Euro, wovon durchschnittlich 39,2 Prozent bei Banken, 32,9 Prozent in Versicherungen und 27,6 Prozent in Wertpapieren angelegt sind.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Das Risikopotenzial von Non-performing Loans (NPL) für die europäische Finanzstabilität wird mit der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation erneut steigen.

 

Das NPL FORUM am 1. Juni 2022 an der Frankfurt School of Finance & Management beleuchtet und diskutiert vor diesem Hintergrund verschiedene Szenarien für die Wirtschaft und die Auswirkungen auf die Finanzindustrie. Der Einsatz von Strategien und Instrumenten der Kredit- und Risikosteuerung bilden einen weiteren Schwerpunkt in diesem kritischen Umfeld.

Bereits für 2023 erwarten Risikomanager einen signifikanten Anstieg bei den notleidenden Forderungen. Das zeigt eine vorläufige Auswertung des NPL-Barometers 2022 – einer gemeinsamen Erhebung der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) und der Frankfurt School of Finance & Management unter deutschen Banken, die im Juni veröffentlicht wird.

„Das NPL FORUM 2022 gibt einen hochaktuellen Überblick über makroökonomische Szenarien und diskutiert wichtige Fragen der Finanzmarktregulierung, der Aufsicht und der bankstrategischen Ausrichtung“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der BKS. Schwerpunkte sind europäische Aspekte der Finanzstabilität, Zukunftsthemen des Kreditgeschäftes und innovative Ansätze zur Steuerung leistungsgestörter Kredite. Als bedeutende Einflussfaktoren des Kreditrisikomanagements stehen in diesem Jahr Transformationsstrategien sowie geo- und zinspolitische Szenarien im Mittelpunkt: „Im Vergleich zur Coronakrise haben wir es aktuell mit mehrdimensionalen Krisenparametern zu tun. Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme, Rohstoff- und Energiepreisentwicklung, hohe Inflation, drohende Zinserhöhungen – um einige zu nennen. Es ist nicht zu erwarten, dass der Staat auch dieses Mal wieder mit massiven Unterstützungsmaßnahmen die Bankbilanzen vor Kreditausfällen bewahren kann. Und diese sind zu befürchten.“, so Sonder.

Seit seinem Start im Jahr 2006 hat sich das NPL FORUM als jährliches Informations- und Austauschforum für Fach- und Führungskräfte des Finanzsektors, für Investoren, Servicer und den Beratungssektor etabliert. Das Programm beinhaltet dabei Keynotes hochkarätiger Sprecher –Vorstände von Banken, hochrangige Vertreter von EZB und Bafin – und der Wissenschaft bis hin zu Expertenpanels mit den Schwerpunkten Regulierung, Aufsicht, technologische Innovationen und neue Managementperspektiven im Kredit- und NPL-Prozess. Fachbeiträge und eine Diskussionsrunde mit Vertretern von Kreditinstituten, Aufsichtsbehörden und anderen Marktteilnehmern geben einen umfassenden Einblick über verschiedene Szenarien bei der Einschätzung der NPL-Situation. Veranstaltet wird das NPL FORUM vom Frankfurt School Verlag in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management und der BKS.

Die größte und wichtigste Konferenz des deutschen Sekundärmarktes für notleidende Kredite findet am 1. Juni 2022 in einem Hybrid-Format an der Frankfurt School of Finance & Management statt. Für die Präsenzveranstaltung sind die Plätze limitiert. Als Gäste diskutieren Marieluise Beck, Parlamentarische Staatssekretärin a. D., Osteuropa-Expertin und Mitgründerin des Zentrums Liberale Moderne, und Prof. Dr. Roland Koch, Professor of Management Practice in Regulated Environments, Frankfurt School of Finance & Management, über das Thema „Deutschland nach der ‚Zeitenwende‘: neue Rolle, neue Herausforderungen und Chancen?“.

Als Hintergrund dient die gerade erschienene BKS-Jahrespublikation 2021/2022. Das Buch, das sowohl gedruckt als auch online erhältlich ist, beschreibt neben der aktuellen Marktentwicklung die rechtlichen Grundlagen des NPL-Geschäftes im Sinne des (europäischen) regulatorischen Rahmens, der IT-Anforderungen und des Insolvenzrechts. Zudem gibt es lesenswerte Berichte aus der NPL-Praxis – mit einem Fokus auf Innovationen durch die Digitalisierung. Online bestellen oder herunterladen: www.bks-ev.de

 

Über die BKS

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) wurde 2007 gegründet, hat ihren Sitz in Berlin und vertritt die Interessen ihrer derzeit 34 im Sekundärmarkt tätigen Mitgliedsunternehmen in Deutschland. Sie setzt sich zusammen mit ihrem Beirat, der überwiegend aus Vertretern deutscher Kreditinstitute besteht, auf politischer und fachlicher Ebene für einen funktionierenden und transparenten Sekundärmarkt ein. Mit Portfoliotransaktionen und Servicing von NPLs (Non-performing Loans) sichern Kreditdienstleister die Liquidität des Bankensektors. Der Verkauf von notleidenden Darlehensforderungen hilft Banken, Sparkassen und Landesbanken, Risikostrukturen zu verbessern und Liquidität zu sichern, um Neukredite an Darlehensnehmer zu vergeben.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V., Marienstraße 14, 10117 Berlin, Tel: +49 (0) 30 204534-15, www.bks-ev.de

Zweite COVID19-Welle führt zu Rekordwert bei der Nachfrage für Unternehmenskredite und hat Potenzial zum Nachfrage-Tsunami zu werden

 

Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5,7 % erreichte der Zyklus für Unternehmenskredite bereits im Juni 2019 seinen vorläufigen Höhepunkt – und damit Monate vor dem Beginn der COVID19-Pandemie. Schon im Februar 2020, dem letzten COVID19-freien Monat, ging das Wachstum auf nur noch 4,0 % p.a. zurück. Das ist eines der Ergebnisse der großen Studie „Unternehmenskredite & Covid 19“, die das Züricher Technologieunternehmen Teylor und das Düsseldorfer Analysehaus Barkow Consulting bereits zum zweiten Mal durchführen.

Allerdings änderte sich die Situation mit dem Beginn der Pandemie im März 2020 schlagartig. Sie löste eine abrupte und erhebliche Beschleunigung der Kreditnachfrage aus. So legte das jährliche Wachstum zunächst auf den zwischenzeitlichen Rekordwert von 6,2 % im Mai 2020 zu, um danach genauso schnell wieder zurückzugehen. Bereits im Juni 2020 hatte sich die Kreditnachfrage schon wieder weitgehend normalisiert. Als Konsequenz ging die jährliche Wachstumsrate kontinuierlich zurück. Mit 0,9 % lag sie gegenüber dem Vorjahr sogar nur noch marginal über der Nulllinie und auch deutlich unter dem langjährigen Mittel von 1,6 %. Ab Oktober 2021 ist die Kreditnachfrage dann abermals sprunghaft angestiegen.

„In Bezug auf die Kreditnachfrage erleben wir seit dem Beginn der COVID19-Pandemie eine wahre Achterbahnfahrt“, analysiert Patrick Stäuble, Gründer und CEO von Teylor, die aktuelle Situation. „So haben wir bereits im Februar des laufenden Jahres mit einem Plus von 6,5 % gegenüber dem Vorjahr einen neuen Rekordwert seit der Finanzkrise erreicht. Der erneute Lockdown Ende letzten Jahres hat diese Entwicklung zumindest begünstigt.“

Rekordmonat Februar als möglicher erster Effekt des Ukrainekrieges

Durch die russische Invasion der Ukraine Ende Februar 2022 wurde das Nachfrageverhalten (deutscher) Unternehmen von einem weiteren Sonderfaktor beeinflusst. Und in der Tat ist das Kreditwachstum im Februar mit 1,3 % gegenüber dem Vormonat auf einen Rekordwert gestiegen.

„Die aktuellen Daten könnten bereits einen ersten Nachfrageeffekt durch die russische Aggression indizieren. Unternehmer hatten im Februar allerdings lediglich drei Werktage Zeit, um zu reagieren“, beschreibt Teylor-Chef Patrick Stäuble die erneute Sondersituation. In einer Studie im April zeigten Teylor und Barkow Consulting einen sprunghaften Anstieg der Kreditkosten aufgrund eines doppelten Zinsschocks. Die steigende Kreditnachfrage lässt auch darauf schließen, dass sich viele Unternehmen die heute noch günstigen Konditionen sichern möchten.

Kreditnachfrage der zweiten Welle wird durch den traditionellen Bankensektor finanziert

Während der ersten Kreditphase der COVID19-Pandemie ist der Markt für Unternehmenskredite von März 2020 bis Juni 2021 insgesamt um absolut € 47 Milliarden gewachsen. Die KfW hat im Rahmen ihres Krisenkreditprogrammes im gleichen Zeitraum €52 Milliarden an Hilfskrediten zugesagt. „Während der zweiten Phase seit Juli 2021 hat sich das Bild jedoch vollständig gedreht: Auf ein Marktwachstum von €52 Milliarden entfallen weniger als €5 Milliarden Corona-Kredite der KfW. Die zweite Nachfragewelle wird also wieder fast vollständig vom traditionellen Bankensektor finanziert. Da die KfW-Programme im April endeten, ist dies ein ermutigendes Zeichen“, kommentiert Patrick Stäuble die aktuelle Marktdynamik.

Volksbanken als Hauptfinanzierer, Förderbanken mit höchstem Wachstumsrückgang

Volksbanken sind nach wie vor die großen Finanzierer der COVID19-Krise mit einer zweistelligen Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahr von plus 10,9 % im Dezember 2021. Auch Landes- und Privatbanken bauen ihren Kreditbestand wieder auf, nachdem sie diesen im letzten Jahr noch reduzierten.

Obwohl insbesondere die Zweigstellen ausländischer Privatbanken ihr Kreditvolumen nach wie vor leicht reduzieren, zeigen Auslandsbanken insgesamt erstmals seit Beginn der Pandemie wieder ein positives Wachstum bei Unternehmenskrediten. Den größten Wachstumsrückgang hingegen weisen die Förderbanken auf, die nur noch um 1,5 % p.a. zulegen konnten, nachdem sie Vorjahr mit über 14 % noch den stärksten Zuwachs verzeichnen konnten. „Auch am deutlichen Wachstumsrückgang der Förderbanken zeigt sich, dass sich die Marktstruktur wieder normalisiert“, fasst Patrick Stäuble die Bewegungen im Markt zusammen.

Private Equity, Bau und Büroausstattungen mit höchster Kreditnachfrage

Die Kreditnachfrage hat sich derweil auf Sektoren verlagert, die von der Pandemie eher profitieren: Private Equity, Bau und Büroausstattungen führen aktuell die Nachfrage-Rangliste an. Die größten Nachfragerückgänge hingegen gibt es im Transport (inklusive Touristik), Chemie und Maschinenbau.

Die ausführliche Studie von Teylor und Barkow Consulting inklusive der jüngsten Aktualisierungen können Sie auf der Teylor-Website unter www.teylor.de anfordern.

Über Teylor:

Teylor ist das Schweizer Technologieunternehmen hinter der Teylor-Plattform. Die Softwaremodule der Plattform ermöglichen es Finanzinstituten, digitale Kreditprodukte zu entwickeln, vermarkten und skalieren. Dabei orientiert sich Teylor an den Bedürfnissen des Kunden: So lassen sich die Softwaremodule gemäß den Anforderungen jedes Finanzinstituts und Kreditprodukts anpassen. Kreditgeber können einzelne Module in bestehende Prozesse und Technologien integrieren oder von Grund auf komplett neue digitale Prozesse entwerfen. Banken in ganz Europa nutzen Teylors Software, um Kreditprozesse zu automatisieren, Produkte zu digitalisieren und Prozesskosten zu reduzieren. Zudem erhalten kleine und mittlere Unternehmen über die Plattform schnellen und bequemen Zugang zu Kapital, unter anderem von Teylors eigenem Kreditfonds. Teylor wurde 2018 in Zürich von Patrick Stäuble gegründet.

 

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Teylor AG – Niederlassung Deutschland, Lohnerhofstrasse 2, 78467 Konstanz, Tel: 07531-5848130, www.teylor.de

Zweistelliges Wachstum bei Internetkrediten

 

Die auf Finanzierungen von Konsum- und Investitionsgütern fokussierten Kreditbanken haben ihren konsolidierten Kreditbestand im Jahr 2021 um 0,3 Prozent auf 167,8 Milliarden Euro gesteigert. “Die Kreditbanken tragen mit ihren Finanzierungen kontinuierlich zur gesamtwirtschaftlichen Wiedererholung bei”, sagt Frederik Linthout, Vorstandsvorsitzender des Bankenfachverbandes. Das Kreditneugeschäft war in 2021 weiter von den Auswirkungen der Coronapandemie auf Unternehmen und Privathaushalte geprägt. Hinzu kamen Unterbrechungen von Lieferketten, die sich vor allem auf den Kfz-Absatz ausgewirkt haben.

Insgesamt haben die Kreditbanken in 2021 neue Kredite im Wert von 109,8 Milliarden Euro an Privatpersonen und Unternehmen vergeben. Das waren 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Vergleich ist allerdings nur eingeschränkt möglich. Während das Finanzierungsgeschäft im ersten Quartal 2020 noch nicht unter dem Einfluss der Pandemie stand, galt dies in 2021 für das gesamte Jahr. Dabei entwickelte sich das Kreditneugeschäft in den einzelnen Geschäftsfeldern der Kreditbanken unterschiedlich.

 

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Bankenfachverband e.V., Littenstr. 10, 10179 Berlin, Tel: 030 2462596-0, www.bfach.de

Konkrete Folgen des Kriegs in der Ukraine aktuell noch nicht vorherzusagen

 

Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Obwohl es durchgehend von der COVID-19-Pandemie geprägt war, verzeichneten die Institute sowohl im Pfandbrief- als auch im Immobilienfinanzierungsgeschäft ein deutliches Wachstum.

“Die Pfandbriefbanken haben sich 2021 in einem anspruchsvollen Marktumfeld gut behauptet. Sie haben die weiterhin hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen bedient und dabei zugleich risikoorientiert gehandelt. Über den Pfandbrief haben sie sich zu jeder Zeit zu attraktiven Konditionen refinanzieren können”, betonte vdp-Präsident Dr. Louis Hagen bei der heutigen Jahrespressekonferenz des Verbands. “Mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind die Pfandbriefbanken bislang gut zurechtgekommen. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellt jetzt allerdings eine noch größere Herausforderung für die Weltpolitik und die Weltwirtschaft dar, deren Dimension noch nicht absehbar ist.”

Direkte Folgen des Kriegs in der Ukraine für Pfandbriefbanken und den deutschen Immobilienmarkt sind bislang nicht auszumachen. “Die Pfandbrief-Spreads zeigen sich seit Kriegsbeginn stabil”, so Hagen: “Russland und die Ukraine sind keine Zielländer für Pfandbriefbanken im Immobilien- und Staatsfinanzierungsgeschäft.” Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass mit Immobilien in Russland oder der Ukraine besicherte Finanzierungen nicht pfandbrieffähig sind.

Etwaige Zweit- und Drittrundeneffekte durch den Krieg seien aktuell nicht vorherzusagen, betonte Hagen. Angesichts der massiv gestiegenen Unsicherheit auf allen Märkten und der bereits deutlich nach unten korrigierten Wachstumsprognosen werde das Jahr 2022 für die gesamte Wirtschaft – und damit auch für die Finanzwirtschaft – herausfordernd. Marktverwerfungen deuteten sich derzeit aber nicht an.

“Pfandbrief präsentiert sich als sicherer Hafen”

Nachdem sich die Pfandbrief-Spreads zu Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 kurzzeitig leicht ausgeweitet, dann aber schnell ihr Vorkrisenniveau erreicht hatten, engten sie sich im Jahresverlauf 2021 noch weiter ein. “Besonders in unsicheren Zeiten stellt der Pfandbrief seine Qualität als wettbewerbsfähige Refinanzierungsquelle unter Beweis und präsentiert sich als sicherer Hafen”, unterstrich Hagen. Egal ob Finanzkrise, Eurokrise, COVID-19-Krise oder nun der Ukraine-Krieg: “Der Pfandbrief zeigt sich über alle Krisen hinweg resilient und stößt durchgehend auf eine hohe Investorennachfrage.”

Im Jahr 2021 wurden Pfandbriefe im Volumen von 64,7 Mrd. Euro emittiert, ein Zuwachs um 8,2% im Vergleich zum Vorjahr (2020: 59,8 Mrd. Euro). Mit einem Anteil von 71,7% bzw. einem Volumen von 46,4 Mrd. Euro machten Hypothekenpfandbriefe dabei weiterhin den Großteil der Emissionsaktivitäten aus. Ihr Volumen steigerte sich im Vorjahresvergleich um 14,0% (2020: 40,7 Mrd. Euro). Öffentliche Pfandbriefe hingegen erreichten mit einem Emissionsvolumen von 18,3 Mrd. Euro nicht ganz das Vorjahresniveau (2020: 19,1 Mrd. Euro), erzielten damit aber das zweithöchste Volumen seit 2011.

Umlauf bei Hypothekenpfandbriefen erreicht Rekordniveau

Der Pfandbriefumlauf erhöhte sich am Jahresende 2021 im Vergleich zum Vorjahresultimo um 5,2% auf 391,4 Mrd. Euro (2020: 371,9 Mrd. Euro). Damit verfestigte sich der bereits im Vorjahr festzustellende Aufwärtstrend. Mit einem Umlaufvolumen von 266,1 Mrd. Euro erzielte der Hypothekenpfandbrief am Jahresende 2021 das höchste Umlaufvolumen aller Zeiten (2020: 248,5 Mrd. Euro). Zum zweiten Mal in Folge erhöhte sich auch das Umlaufvolumen ausstehender Öffentlicher Pfandbriefe – auf 125,3 Mrd. Euro (2020: 123,4 Mrd. Euro).

Eine sehr erfreuliche Entwicklung verzeichnete auch der Grüne Pfandbrief, auf den im Jahr 2021 Neuemissionen in Höhe von 2,8 Mrd. Euro entfielen – knapp drei Mal so viel wie im Vorjahr (2020: 1,0 Mrd. Euro). Dementsprechend erhöhte sich auch deren Umlaufvolumen auf 8,0 Mrd. Euro (2020: 5,2 Mrd. Euro). Die Anzahl der Emittenten Grüner Pfandbriefe verdoppelte sich 2021 auf sechs. “Angesichts der unverändert wachsenden Bedeutung von ESG rechnen wir in den kommenden Jahren mit weiteren Emittenten und mit weiterem deutlichem Wachstum bei Grünen Pfandbriefen”, erklärte Hagen.

Entwicklung Immobilienfinanzierungsgeschäft 2021: Darlehenszusagen und -bestand deutlich ausgebaut

Die Pfandbriefbanken untermauerten ihre Stellung als bedeutendste Anbieter von Immobilienfinanzierungen in Deutschland auch im Jahr 2021. So sagten sie Darlehen in Höhe von 175,0 Mrd. Euro zu, ein Plus von 9,5% im Vergleich zum Vorjahr (2020: 159,8 Mrd. Euro). Dabei machten Wohnimmobilienfinanzierungen ein Volumen von 118,5 Mrd. Euro aus – 11,2% mehr als im Vorjahr (2020: 106,6 Mrd. Euro). Gewerbeimmobilienfinanzierungen nahmen um 6,1% auf 56,5 Mrd. Euro zu (2020: 53,2 Mrd. Euro). Büroimmobilien waren darunter erneut die mit Abstand dominierende Objektklasse: Auf sie allein entfielen Zusagen in Höhe von 31,7 Mrd. Euro (2020: 29,5 Mrd. Euro), mit deutlichem Abstand folgten Handelsgebäude mit 13,1 Mrd. Euro (2020: 13,0 Mrd. Euro).

Auch der Immobilienfinanzierungsbestand erhöhte sich bei den Pfandbriefbanken im Jahr 2021: Nach einem Zuwachs von 5,9% belief sich das aggregierte Volumen ihrer Portfolien auf 947,5 Mrd. Euro (2020: 894,4 Mrd. Euro). Die Anstiege beim Neugeschäft und beim Darlehensbestand resultierten aus der ungebrochen hohen Nachfrage nach Immobilien, die sich auch auf die Immobilienpreise auswirkte.

Anstieg der Immobilienpreise hielt 2021 an

Der seit Jahren festzustellende Preisanstieg bei Immobilien setzte sich auch im Vorjahr fort: Der vdp-Immobilienpreisindex erreichte Ende 2021 mit 187,4 Punkten einen neuen Höchstwert. Demzufolge stiegen die Immobilienpreise in Deutschland im Schlussquartal 2021 um 8,4% gegenüber dem vierten Quartal 2020. Dabei verteuerten sich Wohnimmobilien erneut deutlich (10,7%), während die Preise für Gewerbeimmobilien nach vier Quartalen erstmals seit Ende 2020 wieder ein leichtes Plus von 0,3% aufwiesen.

Aus heutiger Sicht erwartet der vdp für die kommenden Jahre weiter steigende Immobilienpreise, allerdings mit abflachender Dynamik. Die nach wie vor angespannte Situation auf vielen Mietwohnungsmärkten sowie der anhaltende Nachfrageüberschuss auf dem Investmentmarkt sorgten für weiteren Preisauftrieb. Auch die steigenden Baupreise verteuerten Immobilien, erläuterte Hagen. Hemmende Wirkung auf die Immobiliennachfrage hätten dagegen die sukzessive steigenden Zinsen und die damit verbundene geringere Erschwinglichkeit von Wohneigentum. Die Prognose über die weitere Preisentwicklung hänge auch davon ab, wie lange der Krieg in der Ukraine noch dauere, ob er sich noch verschärfe bzw. regional ausweite und wie mit den verhängten Sanktionen nach einem Ende der Kriegshandlungen verfahren werde, so Hagen. Eine Stagflation oder sogar Rezession würde sicherlich den Gewerbeimmobilienmarkt belasten. Spürbare Auswirkungen auf den Wohnimmobilienmarkt seien dagegen nur bei massiver Erhöhung der Arbeitslosigkeit zu erwarten.

Aktuelle Regulierungsthemen

Basel III:

“Absurd, dass durch Basel III vor allem risikoarmes Geschäft belastet wird”

Die Pfandbriefbanken beurteilen den im Herbst 2021 veröffentlichten Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Umsetzung der Basel III-Reform zwiespältig: Zum einen begrüßen sie, dass die EU-Kommission nunmehr erkannt hat, dass es sowohl einer Andersbehandlung der Wohnimmobilienfinanzierung als auch einer Verschiebung des ersten Anwendungszeitpunkts auf das Jahr 2025 bedarf. Zum anderen beurteilen sie positiv, dass die EU-Kommission mit ihrem Entwurf offenbar das Ziel verfolgt hat, in einzelnen Bereichen wirksame Entlastungen gegenüber den volkswirtschaftlich schädlichen Vorschlägen der EBA für eine Maximalumsetzung zu schaffen.

Aus Sicht des Verbands ist jedoch nicht nachvollziehbar, warum die Andersbehandlung von Wohnimmobilien nur temporär gelten soll und warum Gewerbeimmobilien bei den vorgesehenen Erleichterungen völlig unberücksichtigt bleiben: “Wohnimmobilienfinanzierungen, besonders solche mit niedrigen Beleihungsausläufen, sind nicht nur zeitlich befristet risikoarm, sondern dauerhaft. Gleiches gilt für Gewerbeimmobilienfinanzierungen mit niedrigem LTV, die genauso wie Wohnimmobilienfinanzierungen ihr geringes Risiko nachweisen können”, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt und kündigte an: “Im weiteren Legislativprozess setzen wir uns dafür ein, dass die Belastungen für Immobilienfinanzierer spürbar reduziert werden. Es ist absurd, dass durch Basel III vor allem risikoarmes Geschäft wie die Immobilienfinanzierung belastet wird.”

Weitere Nachbesserungen am Gesetzesvorschlag erforderlich

Während der aktuell laufenden Verhandlungen im Europäischen Rat und im EU-Parlament und der danach startenden Trilog-Verhandlungen wird der vdp auf Nachbesserungen am Gesetzesvorschlag hinwirken und vor einer Übererfüllung der Baseler Vorgaben warnen. “Der Anstieg der Kapitalanforderungen an Kreditinstitute wird deutlich höher ausfallen als jüngst von der EU-Kommission prognostiziert”, befürchtete Tolckmitt. Der überwiegende Teil dieses Anstiegs resultiere aus dem sogenannten Outputfloor, der eine risikosensitive Kapitalunterlegung verhindere. “Basel III ist wieder einmal ein Beispiel dafür, wie Kreditinstitute durch Regulatorik in höhere Risiken getrieben und Anreize dafür geschaffen werden, Geschäfte in weniger streng regulierte Bereiche zu verlagern”, sagte Tolckmitt.

Makroprudenzielle Instrumente:

“Kapitalpuffer schränken Kreditvergabe von Kreditinstituten ein”

Die von der BaFin jüngst aktivierten Kapitalpuffer – den antizyklischen Kapitalpuffer in Höhe von 0,75% und den sektorspezifischen Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienkredite in Höhe von 2,0% – hält der vdp in der aktuellen Phase für kontraproduktiv. Nach Berechnungen der Bundesbank führen beide Puffer zu einem Mehrbedarf an hartem Kernkapital von insgesamt 22 Mrd. Euro. “Die Kapitalpuffer belasten Wohnimmobilienkredite doppelt und schränken die zukünftige Kreditvergabe von Kreditinstituten ein”, stellte Tolckmitt fest.

Nicht nachvollziehbar sei für ihn auch der Zeitpunkt für die Aktivierung der Kapitalpuffer: “Derzeit lässt der Wohnimmobilienmarkt in Deutschland keine Entwicklung erkennen, die Maßnahmen der BaFin in dieser Schärfe rechtfertigen würde”, betonte Tolckmitt und verwies auf die Ergebnisse einer Ende 2021 vorgestellten Untersuchung, die der vdp seit 30 Jahren turnusmäßig durchführt. Demnach erwiesen sich die Kreditvergabestandards der Banken nach wie vor als risikoorientiert. Der Fremdmittelanteil in Finanzierungen nahm zuletzt ab und lag im Durchschnitt bei 80%. Der Anteil der Aufwendungen für die Bedienung des Darlehens an den verfügbaren Einkommen der Erwerberhaushalte, die sogenannte Kreditbelastungsquote, war innerhalb der vergangenen zwei Jahre von 26% auf 25% gesunken. Risikomindernd wirkten darüber hinaus die hohe durchschnittliche Anfangstilgung von 3%, die die Kreditlaufzeit spürbar verkürzt, sowie die Zinsbindungsdauer von mittlerweile 14 bis 15 Jahren.

vdp plädiert für Neubewertung der Kapitalpuffer

Der vdp kritisiert an den Kapitalpuffern auch, dass sie ausschließlich die Kreditwirtschaft treffen. Andere Marktteilnehmer sind von den Maßnahmen nicht betroffen. Eine dämpfende Wirkung der Puffer auf den Wohnimmobilienmarkt sei vor diesem Hintergrund in dem wettbewerbsintensiven Finanzierungsmarkt kaum zu erwarten: “Wie die Basel III-Reform werden auch die Kapitalpuffer das Finanzierungsgeschäft in anders oder weniger regulierte Bereiche des Finanzsektors verlagern. Der Finanzstabilität dient das nicht”, stellte Tolckmitt heraus.

“Regulatorische Maßnahmen wie die Basel III-Umsetzung und die Aktivierung der Kapitalpuffer erschweren es Kreditinstituten, ihrer Kernaufgabe nachzukommen, der auskömmlichen Kreditversorgung der Volkswirtschaft”, merkte er kritisch an. Dabei komme es gerade in der aktuellen Zeit auf die Leistungsfähigkeit der Institute an: Sowohl die politisch gewünschte ökologische und digitale Transformation der Wirtschaft als auch die Wohnraumoffensive der Bundesregierung erforderten in den kommenden Jahren massive Investitionen – die entsprechenden Mittel seien unvermeidlich zu einem ganz wesentlichen Teil von der Kreditwirtschaft bereitzustellen. Auch bei der Unterstützung der Realwirtschaft, die weiterhin die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie spürt und nun im Zuge des Ukraine-Kriegs mit zusätzlichen Einschnitten umgehen muss, komme den Kreditinstituten eine Schlüsselrolle zu. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund regt der vdp eine Neubewertung der Kapitalpuffer an: “Wir appellieren an die BaFin, ein Aussetzen der aktivierten Kapitalpuffer erneut zu prüfen und damit die Kreditvergabefähigkeit der Institute nicht noch weiter einzuschränken.”

Sustainable Finance:

vdp unterstützt Institute bei Nachweis der Taxonomiekonformität

Tolckmitt wies auf der Jahrespressekonferenz darauf hin, dass die Pfandbriefbanken schon seit vielen Jahren – lange, bevor Politik und Aufsicht den Themenbereich für sich entdeckten – grüne und soziale Kriterien in ihre Geschäftsstrategien einbezogen hätten. Die Etablierung von Mindeststandards für Grüne und Soziale Pfandbriefe, die Emittenten und Investoren als Orientierungshilfe dienen, sei eine unmittelbare Folge dieser frühzeitigen Aktivitäten im Bereich Sustainable Finance.

Ebenso hilfreich sei das kürzlich vorgestellte Benchmarking, das Kreditinstitute im Kreditgeschäft unterstützt, bei Immobilienfinanzierungen den Nachweis der Konformität mit der EU-Taxonomie zu erbringen. Konkret werden dabei Benchmarks zur Erfüllung des sogenannten Top 15%-Kriteriums abgeleitet, wonach Bestandsgebäude dann als konform mit der EU-Taxonomie gelten, wenn sie zu den Top 15% des Gebäudebestands gemessen am Primärenergiebedarf gehören. Das vom vdp beauftragte Beratungsunternehmen Drees & Sommer hat herausgearbeitet, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit Immobilien einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Umweltziels Klimaschutz leisten. Definiert wurden Kriterien für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie für Gewerbe- und Logistikimmobilien. “Mit der Ausweisung der Benchmarks erhalten Kreditinstitute eine wichtige Arbeitserleichterung für ihr Immobilienfinanzierungsgeschäft”, sagte Tolckmitt.

Angesichts der bei EU-Taxonomie und der gesamten Nachhaltigkeitsregulierung inzwischen erreichten Komplexität forderte er bei Sustainable Finance eine Regulatorik mit Augenmaß. Der derzeit erhebliche bürokratische Aufwand bei Kreditinstituten müsse reduziert werden. Insbesondere bei der angedachten Erweiterung der Taxonomie auf soziale und braune Kriterien sei es wichtig, die richtigen Lehren aus der bisherigen Erfahrung mit der grünen Taxonomie zu ziehen: “Eine überbordende Nachhaltigkeitsregulierung ist nicht zielführend”, so Tolckmitt.

 

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