Großteil der Deutschen fordert in Zeiten finanzieller Engpässe mehr Unterstützung ihrer Bank.

Studie zeigt Banken Kundenerwartungen und Optimierungspotenziale auf

37 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten 12 Monaten verschlechtert.

71 Prozent der Deutschen erwarten von ihren Kreditinstituten mehr Hilfsbereitschaft in Zeiten finanzieller Schwierigkeiten. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Umfrage “Banking on Banks” des Informationsdienstleisters CRIF. Im Juli 2022 wurden im Rahmen der Studie 1.000 deutsche Verbraucher befragt, um zu untersuchen, wie sich die gestiegenen Lebenshaltungskosen in den kommenden zwölf Monaten auf die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen auswirken werden. Die Studie zeigt auf, welche Bereiche Banken Potenziale bieten, um in Zeiten finanziellen Drucks Kundenbindung und Kundenzufriedenheit zu stärken.

Verbraucher stehen vor neuen Herausforderungen

Die Pandemie, Inflation, der Ukraine-Krieg und die Energiekrise haben in diesem Jahr zu deutlich gestiegenen finanziellen Belastungen der deutschen Verbraucher geführt. In der Folge erwarten 37 Prozent der befragten Deutschen, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. “Viele deutsche Verbraucher stehen in den kommenden zwölf Monaten vor Herausforderungen, die sie so noch nicht kennen. Um sie zu bewältigen, suchen sie nach Orientierung und Unterstützung” ordnet Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland, ein. “Unsere Befragung zeigt, dass viele Bankkunden es ihren Banken anrechnen, wenn es denen gelingt, auf die jeweilige Situation der Kunden angepasste, individuelle Unterstützung zu bieten. Das zeigt für Banken Chancen auf.” So geben 41 Prozent der Studienteilnehmer an, dass Banken ihre Produkte und Dienstleistungen in der aktuellen Situation besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden abstimmen sollten.

Viele Ansätze für mehr Kundenzufriedenheit

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Reihe von Feldern auf, denen sich Banken annehmen können, um ihr Angebot stärker an die Nachfrage anzupassen und die Zufriedenheit ihrer Kunden zu verbessern. So ist beispielsweise jeder dritte Deutsche (36 Prozent) der Meinung, Banken sollten angesichts der aktuellen Lage verstärkt auf ihre Kunden zugehen, um ihnen dabei zu helfen, bei Dienstleistungen wie beispielsweise Versicherungen Geld zu sparen. Auch beim Vermögensaufbau wünschen sich 36 Prozent der Befragten jetzt mehr Unterstützung von Seiten ihrer Bank.

Für Schlein sind Digitalisierungsmaßnahmen eine Möglichkeit, um die aufgedeckten Potenziale über verschiedene Anwendungsbereiche hinweg auszuschöpfen: “Vor allem unter den 18- bis 34-Jährigen ist der Wunsch nach stärkerer Digitalisierung der Prozesse groß: Rund jeder Dritte (32 Prozent) wünscht sich Unterstützung auf digitalem Wege. Darüber hinaus lassen sich mit digitalen Lösungen aber auch viele Themen angehen, die von allen befragten Altersgruppen genannt werden: Beispielsweise zusätzliche Hilfe bei der Verbesserung ihrer Kreditwürdigkeit (26 Prozent), Unterstützung bei der Finanzplanung (24 Prozent) oder eine frühere Warnung vor finanziellen Engpässen (24 Prozent). Für all diese Anwendungsgebiete gibt es mittlerweile passende digitale Instrumente.”

Mit digitalen Lösungen zum bedarfsgerechten Angebot

An der Bereitschaft persönliche Daten zu teilen, mangelt es nicht: Viele deutsche Verbraucher für denkbar, zusätzliche persönliche Daten weiterzugeben – vorausgesetzt es würde ihnen beispielsweise die Kreditaufnahme erleichtern (30 Prozent) oder dazu beitragen, ihr Kreditlimit zu erhöhen (25 Prozent). Unter diesen Voraussetzungen ist die Bereitschaft unter den 18- bis 34-Jährigen noch stärker ausgeprägt. In dieser Altersgruppe würden knapp 40 Prozent vermehrt persönliche Daten freigeben. “Private Informationen sind ein sensibles Gut, mit dem verantwortungsbewusst, datenschutzkonform und kundenorientiert umgegangen werden muss”, kommentiert Schlein. “Um das Vertrauen zu stärken, müssen Banken ihren Kunden beweisen, dass sie etwas davon haben, ihre Daten zu übermitteln.”

Besonders bereitwillig geben Kunden ihre Daten dann heraus, wenn sie anhand derer vor finanziellen Problemen gewarnt (43 Prozent) oder dabei unterstützt werden, ihre monatlichen Ausgaben zu senken (42 Prozent). “Innovationen in den Bereichen Datenpflege, Analyse und digitale Dienste beinhalten großes Potenzial für die Kundenbindung”, meint Schlein. “Banken können auf diese Weise ihr Angebot maßgeschneidert für den einzelnen Kunden verbessern, ihn bei den Herausforderungen der Inflation unterstützen und so das Vertrauen stärken.”

Banken müssen sich auf neue Lage der Verbraucher einstellen

Dass das Thema in den kommenden Monaten für alle Banken relevant wird, zeigen die Erwartungen der deutschen Verbraucher: Laut CRIFs Studie befürchtet jeder Dritte (33 Prozent), dass ihr Lebensstandard im kommenden Jahr sinkt. Jeder Vierte (26 Prozent) rechnet sogar mit Schwierigkeiten, Rechnungen begleichen oder Kredite bedienen zu können. Um das zu verhindern, suchen 65 Prozent der Deutschen einen Weg, um in den kommenden zwölf Monaten die Ausgaben für Essen, Energie und andere lebensnotwendige Güter zu senken. Jeder Dritte (35 Prozent) hält es dabei für wahrscheinlich, einen Nebenverdienst aufnehmen zu müssen, um die gestiegenen Kosten zu stemmen.

Die Banken werden im Falle einer finanziellen Notsituation laut Umfrage dennoch als Stabilitätsanker wahrgenommen. Nach der Familie ist die Bank für die Teilnehmer der zweitbeliebteste Ansprechpartner, wenn es um die Bewältigung individueller Finanzprobleme geht. Von den Deutschen, die erwarten, auf neue Schulden angewiesen zu sein (15 Prozent), würden sich 27 Prozent an ihre Bank wenden, um einen Kredit zu beantragen. Häufig wird aber zuerst in der Familie gefragt (33 Prozent) oder auf staatliche Unterstützung (26 Prozent) gesetzt. Auch hier zeigt sich: Gelingt es Banken, ihre Dienstleistungen zu verbessern, können sie Chancen nutzen und Potenziale ausschöpfen.

Für die CRIF-Studie “Banking on Banks” wurden vom 8. bis 25. Juli 2022 insgesamt 7.000 Teilnehmende aus sechs europäischen Ländern befragt (Frankreich, Deutschland, Italien, der Tschechischen Republik, Slowakei und das Vereinigte Königreich). Für die Aussagen zum Konsumenten-Verhalten in Deutschland wurde eine gewichtete, repräsentative Stichprobe von 1.000 volljährigen Deutschen ausgewertet. Die Studie zeigt sowohl die Beziehung europäischer Konsumenten zu ihren Banken während der kommenden finanziell schwierigen Phase als auch deren Erwartungen an ihre Finanzlage auf.

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Nach gut zehnjähriger Talfahrt können die Kreditinstitute ihre Eigenkapitalrendite zum zweiten Mal in Folge auf nunmehr 3,2 Prozent steigern

Wirken Banken nicht entgegen, droht ihre Profitabilität aufgrund von Inflation und Rezession mittelfristig wieder deutlich zu fallen

Eine Rendite von 7 bis 9 Prozent ist in diesem turbulenten Umfeld 2026 machbar, wenn Institute ihre Transformation forcieren und Geschäftsmodelle optimieren

Acht Stellhebel – vom Ausbau des ESG-Geschäfts bis hin zur vermehrten Nutzung von Web3-Technologien – stehen im Fokus

Hinter Deutschlands Banken liegt ein stürmisches Jahrzehnt, geprägt von den Folgen der globalen Finanzkrise, den Euro-Turbulenzen, dauerhaft niedrigen Zinsen und fortschreitender Digitalisierung. Trotz aller Transformationsanstrengungen sank die Eigenkapitalrendite unaufhörlich. Dagegen ist sie 2021 zum zweiten Mal in Folge gestiegen – und das gleich um 2,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. In der Studie “Deutschlands Banken 2022: Im Auge des Sturms” befasst sich die internationale Unternehmensberatung Bain & Company mit dem jüngsten Aufwärtstrend, analysiert mögliche Auswirkungen von konjunktureller Talfahrt, Inflation und Zinswende auf die Rendite bis 2026 und zeigt auf, wie Kreditinstitute in puncto Profitabilität dennoch weiter zulegen können.

Insbesondere zwei Faktoren haben den jüngsten Renditeanstieg begünstigt: eine im Vergleich zum Rezessionsjahr 2020 deutlich niedrigere Kreditrisikovorsorge und eine Steigerung des branchenweiten Provisionsüberschusses um 17 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro. Dabei profitierten die Banken von einem lebhaften Wertpapiergeschäft, der vermehrten Vermarktung von Leistungen Dritter sowie der Abkehr von kostenlosen Bankservices im Retail-Geschäft. “Die deutschen Kreditinstitute haben ihre traditionelle Abhängigkeit von zinstragenden Geschäftsfeldern verringert”, erklärt Walter Sinn, Bain-Deutschlandchef und Co-Autor der Studie. “Das ist ein sichtbarer Erfolg ihrer Transformation.”

Zahl der Institute und Filialen geht weiter zurück

Fortschritte sind auch bei der Straffung des Filialnetzes und beim Thema Konsolidierung erkennbar. Binnen eines Jahres sank die Zahl der Zweigstellen um fast 9 Prozent auf nunmehr 18.600, da viele Banken nach den pandemiebedingten Schließungen einen Teil ihrer Filialen nicht wiedereröffneten. Die Zahl der Kreditinstitute in Deutschland ging um gut 4 Prozent auf knapp 1.440 zurück. Insbesondere bei den Kreditgenossenschaften und Sparkassen ist es zu weiteren Zusammenschlüssen gekommen.

Allerdings könnte die Renditeerholung den Bain-Analysen zufolge von kurzer Dauer sein. Im Jahresverlauf 2022 hat sich ein Sturm aus hoher Inflation, konjunktureller Talfahrt, geopolitischen Spannungen und weiterhin gestörten Lieferketten zusammengebraut. Ohne Gegensteuern droht den Banken daher in den kommenden fünf Jahren ein erneuter Rückgang ihrer Eigenkapitalrendite – und zwar auf 1,6 bis 1,7 Prozent. “Die erhofften positiven Effekte der Zinswende werden vorerst ausbleiben”, konstatiert Bain-Partner und Co-Autor Sebastian Thoben. “Während die Banken bereits kurzfristig höhere Finanzierungskosten verkraften müssen, wirken sich die steigenden Zinsen bei den Erträgen erst nach und nach aus.” Denn bei vielen Krediten gebe es eine langfristige Zinsbindung.

Drohender Renditerückgang erfordert konsequentes Handeln

Machtlos sind die Banken in dieser Situation jedoch keineswegs. Eine weitere Modellrechnung im Rahmen der Studie zeigt, dass sowohl Zins- als auch Provisionserträge steigen und die Kosten sinken deutlich, wenn Kreditinstitute entschlossen handeln. Dazu gehört, die Transformation zu forcieren, die Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und auch anorganische Optionen zu nutzen. “Setzen die Banken in den kommenden fünf Jahren alle Hebel in Bewegung, sind 7 bis 9 Prozent Rendite machbar”, so Branchenkenner Thoben. Damit würden die Institute wieder ihre Kapitalkosten verdienen (Abbildung).

In der Bain-Studie sind acht Stellhebel aufgeführt, mit deren Hilfe sich dieser Anstieg bis 2026 erreichen lässt. Auf der Ertragsseite bilden der zügige Ausbau des ESG-Geschäfts sowie das Wachstum “Beyond Banking” Schwerpunkte. Schon heute binden erste Institute Firmenkunden mit zusätzlichen Dienstleistungen wie etwa Buchhaltungsservices verstärkt an sich. Positiv würde sich auch eine systematische Syndizierung und Verbriefung von Firmenkrediten auswirken. Nach Bain-Berechnungen könnten allein die großen Banken in Deutschland damit rund vier Milliarden Euro höhere Zins- und Provisionsüberschüsse erzielen.

Automatisierung und Digitalisierung bleiben Schlüssel zum Erfolg

Entscheidend für höhere Renditen sind aber vor allem Fortschritte auf der Kostenseite. Allein die Fortführung und Intensivierung der Effizienzprogramme kann bereits einen Anstieg der Eigenkapitalrendite um gut 2 bis nahezu 3 Prozentpunkte bewirken. Dies bedingt insbesondere eine forcierte Automatisierung und Digitalisierung. Zusätzliches Einsparpotenzial bietet die vermehrte Nutzung von Web3-Technologien wie Blockchain oder Smart Contracts. Durch deren Einsatz unter anderem bei Kreditvergabe, Leasing, Asset Services und im Cash Management lassen sich die Kosten im Firmenkundengeschäft um gut ein Viertel senken. Auch in anderen Geschäftsbereichen sind prozentual zweistellige Einsparungen realisierbar.

Mit der Modernisierung ihrer IT haben Deutschlands Banken eine gute Basis geschaffen, um solche Technologien zügig und flächendeckend zu verwenden. Aus Sicht von Bain-Deutschlandchef Sinn gilt es nun den nächsten Schritt zu gehen: “Die Banken sollten noch konsequenter neue Technologien nutzen, neue Märkte erschließen und alte Zöpfe abschneiden.” Eine Bereinigung des Geschäfts- und Kreditportfolios sei vielerorts unumgänglich. Das turbulente Umfeld dürfe Banken nicht von solchen Maßnahmen abhalten. Und er betont: “Wenn Banken jetzt die Segel richtig setzen, werden sie zu den Gewinnern von morgen gehören – mit höheren Erträgen, niedrigeren Kosten und einer Rendite, die sich zumindest auf dem Niveau ihrer Kapitalkosten bewegt.”

Über die Studie

Zum achten Mal wertet Bain & Company die Bilanz- und GuV-Strukturen der deutschen Kreditinstitute aus, von denen es 2021 hierzulande noch knapp 1.440 gab. Die Experten nutzen dazu Zeitreihen der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Datenbanken von Dun & Bradstreet und S&P Global. Der Zuschnitt der Institutsgruppen orientiert sich an der Klassifizierung der Deutschen Bundesbank.

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Bain & Company ist eine international führende Unternehmensberatung, die Führungskräfte in Entscheidungspositionen weltweit bei der Zukunftsgestaltung unterstützt. Mit unseren 64 Büros in 39 Ländern sind wir in unmittelbarer Nähe unserer Kundenunternehmen. Wir arbeiten gemeinsam mit ihnen daran, den Wettbewerb zu übertreffen und neue Standards in den jeweiligen Branchen zu setzen. Partnerschaften aus unserem Ökosystem digitaler Innovatoren ergänzen unsere Expertise und sorgen dafür, dass wir für unsere Kundschaft bessere, schnellere und nachhaltigere Ergebnisse erzielen. In den kommenden zehn Jahren werden wir weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar in Pro-Bono-Projekte investieren. Wir unterstützen Organisationen, die sich den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Umwelt sowie wirtschaftliche Entwicklung stellen und sich für Gleichberechtigung in jeder Hinsicht engagieren. Seit unserer Gründung 1973 messen wir unseren Erfolg am Erfolg unserer Kundenunternehmen und sind stolz darauf, dass wir die höchste Weiterempfehlungsrate in der Beratungsbranche haben.

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Die Gruppe Börse Stuttgart geht in ihrem Kapitalmarktgeschäft einen strategischen Schritt für weiteres Wachstum.

Mit TradeREBEL startet eine neue Plattform für gebührenfreien Wertpapierhandel, an die sich Banken und Online-Broker anschließen werden. Damit tritt TradeREBEL an die Seite des etablierten Angebots der Gruppe Börse Stuttgart.

“Im Kapitalmarktgeschäft sind wir ein etablierter Infrastrukturanbieter, der innovative Lösungen für institutionelle Partner bereitstellt. Mit der Anbindung an TradeREBEL können Banken und Broker relevante Kundengruppen zielgenau ansprechen. Wir werden mit TradeREBEL auch im gebührenfreien Wertpapierhandel den Markt aktiv mitgestalten. Der Einstieg in den Zero-Fee-Bereich ist für uns strategisch. Als europäische Börsengruppe haben wir ihn dieses Jahr bereits erfolgreich in der Schweiz mit unserer Tochterbörse BX Swiss vollzogen”, sagt Dr. Matthias Voelkel, CEO der Gruppe Börse Stuttgart.

Zum Start von TradeREBEL ist ein Pilotpartner in seiner Onboarding-Phase angebunden. Weitere Banken und Online-Broker werden sich sukzessive an TradeREBEL anschließen und ihren Kunden den Zugang zu der Zero-Fee-Plattform eröffnen. Von 8 bis 22 Uhr ermöglicht TradeREBEL gebührenfreien Handel mit rund 2.000 Inlands- und Auslandsaktien sowie rund 2.000 Exchange-Traded Products (ETPs). Als regulierte Handelsplattform bietet TradeREBEL dabei volle Vor- und Nachhandelstransparenz. “Entscheidend bei TradeREBEL ist ein gebührenfreier und hochwertiger Handel, mit dem wir neue Maßstäbe für den Zero-Fee-Bereich setzen wollen. Mit der Erfahrung unserer Tochter EUWAX AG als Liquiditätsspender stellen wir auf TradeREBEL eine hohe Verfügbarkeit und faire Preise auch in Nebenhandelszeiten und turbulenten Marktphasen sicher”, sagt Dragan Radanovic, Chief Business Officer der Gruppe Börse Stuttgart und CEO der EUWAX AG.

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Mit zwei neuen Studien bietet Deloitte zum Jahresende 2022 wertvolle Ausblicke auf den Banken- und Kapitalmarkt sowie auf die langfristige Entwicklung der Europäischen Bankenlandschaft

Der „Banken- und Kapitalmarktausblick 2023“ analysiert die Auswirkungen des trüben makroökonomischen Umfelds für Banken sowie die Zukunftsaussichten der Geschäftsfelder

Die „Zukunft des europäischen Banken-Ökosystems 2035“ untersucht Deloitte in einer videogestützten Szenarioanalyse, die dem Bankensektor strategische Orientierung bieten soll

Rechtzeitig zum Jahreswechsel nimmt Deloitte in zwei aktuellen Studien die künftigen Trends und Szenarien für die deutsche und europäische Bankenlandschaft ins Visier: Zum einen blicken die Deloitte-Experten mit der aktuellen Ausgabe ihres alljährlich erscheinenden „Banken- und Kapitalmarktausblick“ auf die 2023 bevorstehenden Entwicklungen und Trends der sieben wichtigsten Banking-Geschäftsfelder. Zugleich hat Deloitte mit der Studie „Future of the European Banking Ecosystem 2035“ vier mögliche Szenarien für die Zwölfjahres-Entwicklung der europäischen Bankenlandschaft untersucht und stellt die Ergebnisse in einem ausführlichen Video vor.

„Weltweit müssen sich Banken derzeit Wege durch die höchst unsichere Lage bahnen, um sich für eine bessere Zukunft neu zu positionieren“, sagt der FSI Industrie Leader von Deloitte, Prof. Dr. Carl-Friedrich Leuschner. „Unsere Analyse bietet Finanzinstituten gerade angesichts der aktuellen Unsicherheit eine nützliche Hilfestellung, um sich auf die kommenden Herausforderungen systematisch vorzubereiten.“

Lutz Pehl, Sektor Lead Banking & Capital Markets bei Deloitte, ergänzt. „Es ist essenziell, die kurz- und langfristigen Entwicklungen im Blick zu haben und so früh- und rechtzeitig reagieren zu können. Jeder weiß, dass gerade angesichts globaler Multikrisenherden, gestiegener Inflation und damit einhergehend restriktiverer Geldpolitik das aktuelle Potenzial für Rezession bzw. Stagflation nicht zu unterschätzen ist. Daher gilt es, schon jetzt die entsprechenden Weichen zu stellen und sich auf die absehbaren Entwicklungen einzustellen.“

Banken- und Kapitalmarktausblick 2023 sieht weiterhin hohen digitalen Transformationsdruck

Angesichts der hohen Zahl an Krisen, Trends und Entwicklungen wird klar, dass größere Veränderungen in sämtlichen Unternehmensbereichen anstehen. Das herausfordernde makroökonomische Umfeld dürfte sich jedoch höchst unterschiedlich in einzelnen Ländern auswirken, womit auch der Effekt auf die Banken global vermutlich sehr ungleich ausfallen wird. Der Ausblick geht insbesondere auf die Auswirkungen des unsicheren makroökonomischen Umfelds auf Banken ein und untersucht die Zukunftsaussichten von sieben wesentlichen Geschäftsfeldern im Detail: Privatkundengeschäft, Verbraucherzahlungen, Wealth Management, Geschäftskundengeschäft, Transaction Banking, Investment Banking sowie Marktinfrastruktur.

„Besonders deutsche Banken haben mit etlichen Problemen zu kämpfen – im Vergleich zu ihren globalen Wettbewerbern erzielen sie eine niedrige Eigenkapitalrendite und werden wohl auch mittelfristig deutlich hinter Instituten aus anderen Industriestaaten zurückbleiben“, sagt Lutz Pehl. „Die Gründe dafür liegen zum Teil auch in der zögerlichen Umsetzung der digitalen Transformation. Unsere Publikation zeigt, was Banken und Kapitalmarktunternehmen im kommenden Jahr tun können, um neue Wege zu beschreiten. Die Analyse liefert hier eine Vielzahl an Ansatzpunkten für die notwendige Transformation des Bankensektors“, so Pehl.

Zukunft des europäischen Banken-Ökosystems 2035 in vier Szenarien

Neben dem eher kurzfristigen fokussierten Banken- und Kapitalmarktausblick beleuchtet Deloitte überdies mit einer aktuellen Analyse im Videoformat vier mögliche Szenarien des europäischen Bankenmarkts im Jahre 2035. Die Studie basiert auf der Bewertung unterschiedlich sicherer Einflussfaktoren, die anhand innovativer KI-Technologie und in Experten-Workshops gesammelt und eingeordnet wurden. Die daraus abgeleiteten Szenarien sollen Führungskräften im Bankensektor als Leitfaden für strategische Entscheidungen in Zeiten hoher Unsicherheit dienen.

„Die zunehmende Präferenz für Digital Banking, ein dezentralisiertes Finanzwesen und die ESG-Regulierung – dies sind nur einige Beispiele für die enormen kulturellen, technologischen und regulatorischen Veränderungen, die auf den europäischen Bankensektor zukommen“, sagt Thomas Peek, Partner bei Deloitte im Bereich Banking & Capital Markets. „Diese Veränderungen zu antizipieren und sich frühzeitig darauf vorzubereiten, ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben daher gemeinsam mit Experten internationaler Banken und FinTechs sowie mit Wissenschaftlern vier verschiedene, plausible Zukunftsszenarien entwickelt, die als Ausgangsbasis für strategische Entscheidungen dienen können.“

In der ausführlichen und detailtiefen, gut elfminütigen Videoanalyse stellen die Deloitte-Experten die genutzte Matrix der Untersuchung vor, die sich anhand der Achsen „Wenig/viel regulatorische Intervention“ und „Enges/weites Ökosystem“ orientiert. Die vier entstandenen Felder kennzeichnen die unterschiedlichen Szenarien.

Szenario 1: Mild Wild West – Lange regulatorische Leine, mit einer Vielzahl integrierter Services

Dieses Szenario sieht das europäische Bankwesen in einem äußerst dynamischen Umfeld, mit vielen Akteuren, zum Teil von kurzer Lebensdauer. Neue rechtliche Rahmenbedingungen führen zu mehr Effizienz und Innovation und fördern den Wettbewerb. Neue Herausforderer werden oft von etablierten Akteuren übernommen. Diese Dynamik führt zu einer Vielzahl innovativer Dienstleistungen, die nahezu alle Kundenwünsche erfüllen.

Szenario 2: Sandboxed Innovation – Erhebliche Interventionen, mit einer Vielzahl integrierter Services

Hier ist das europäische Banken-Ökosystem durch branchenübergreifende und -interne Zusammenarbeit gekennzeichnet, in einem geschützten Umfeld für Innovation. Die Regulierungsbehörden wollen vor allem Stabilität und erst in zweiter Linie Wettbewerb und Innovation stärken. Start-ups operieren in streng reguliertem Umfeld, was die traditionellen Banken als Anbieter kritischer Infrastrukturen schützen soll. Im Unterschied dazu ist es den großen Technologieunternehmen untersagt, selbst Finanzdienstleistungen anzubieten.

Szenario 3: Caught in the Matrix – Erhebliche Interventionen in eng gefasstem Ökosystem

Im dritten Szenario sorgt ein strenger Regulierungsrahmen für die Stabilität und Sicherheit des europäischen Finanzsystems. Wettbewerb und bahnbrechende Innovationen sind diesem Ziel zum Opfer gefallen. Hohe regulatorische Eintrittsbarrieren haben zu oligopolistischen Marktstrukturen mit dominierenden traditionellen Banken geführt. Vollständig digitalisierte und personalisierte Bankdienstleistungen sucht man vergebens. Stattdessen stehen eher etablierte Werte (Datenschutz und Transparenz) sowie konservative und kostenorientierte Geschäftsmodelle im Vordergrund.

Szenario 4: Big Players’ Paradise – Lange regulatorische Leine in eng gefasstem Ökosystem

Im letzten Beispiel dominieren internationale Big Player das Bankwesen in Europa. Hier haben niedrige Regulierungsstandards und eine Lockerung der Zulassungsbestimmungen finanzkräftigen Big-Tech-Unternehmen ermöglicht, mit großen Kundenstämmen in den Markt für Finanzdienstleistungen einzutreten und zusammen mit etablierten Banken ein mächtiges Oligopol zu bilden, das die Entstehung neuer und innovativer Start-ups behindert und sich nachteilig für die Kunden auswirkt, die mit hohen Preisen, geringer Transparenz und zweifelhaften Datenschutzstandards rechnen müssen.

„Jedes dieser vier Zukunftsszenarien wird das europäische Banken-Ökosystem vor entscheidende Herausforderungen stellen“, sagt Peek. „Traditionelle Bankinstitute werden mehr denn je mit innovativen Wettbewerbern, großen Technologieunternehmen oder dezentralen Finanzdienstleistern konfrontiert sein. Die Aufsichtsbehörden werden ihre Regelwerke aktualisieren, und die Kundenerwartungen werden sich ändern. Unsere Szenarioanalyse ermöglicht es Banken, sich proaktiv auf die kommenden Entwicklungen vorzubereiten. Andernfalls ist für sie die Wahrscheinlichkeit hoch, in den nächsten Jahren angesichts der Herausforderungen, die eine Bedrohung für traditionelle Bankgeschäftsmodelle darstellen, zu scheitern.“

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Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Rosenheimer Platz 4, 81669 München, Tel +49 89 29036 – 0, Fax +49 89 29036 – 8108, www.deloitte.de

YouGov veröffentlicht das Banken- und Zahlungsdienstleister-Ranking 2022

Finanzdienstleister PayPal, der im Oktober 2022 bereits als „Marke des Jahres“ von YouGov ausgezeichnet wurde, ist in diesem Jahr auch Sieger des Banken- und Zahlungsdienstleister-Rankings. Mit 64,7 Scorepunkten führt PayPal die Top 10 des Rankings an und kann damit die Verbraucher im Bereich Banken und Finanzdienstleistungen am meisten überzeugen.

Das Banken- und Zahlungsdienstleister-Ranking 2022 zeigt auf Grundlage des Consideration-Scores des YouGov BrandIndex, welche Unternehmen in den zwei Kategorien „Financial Services“ und „Consumer Banks“ am häufigsten von den Verbrauchern in Deutschland in Betracht gezogen werden. Mit dem Consideration-Score wird die Kaufabsicht der Konsumenten gemessen. Im BrandIndex-Interview wird sie folgendermaßen erfragt: „Von welchen dieser Unternehmen können Sie sich grundsätzlich vorstellen, eine Finanzdienstleistung in Anspruch zu nehmen?“

VISA und Klarna auf Rang 2 und 3, Sparkasse als beste Bank auf Rang 4

Mit 35,7 Scorepunkten in der Consideration erreicht Finanz- und Zahlungskartendienstleister VISA den zweiten Rang, Zahlungsanbieter Klarna mit 33,3 Punkten Rang 3. Die Sparkasse landet als beste Bank auf Rang 4 (31,5 Punkte), MasterCard auf Rang 5 (30,2 Punkte).

Die zweite Hälfte der Top 10 wird von der Direktbank ING angeführt – Platz 6 mit 20,6 Scorepunkten. Die Volks- und Raiffeisenbank erklimmt mit 20,3 Punkten Rang 7, Amazon-Zahlungsanbieter Amazon Pay mit 17,6 Punkten Rang 8 und American Express mit 13,1 Punkten Rang 9. Als letzte Marke schafft es die Commerzbank in die Top 10: Die deutsche Filialbank landet mit 13,1 Punkten auf Rang 10.

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YouGov Deutschland AG, Gustav-Heinemann-Ufer 72 , D-50968 Köln, Tel: 0221/42061­0, Fax: 0221/42061­100, www.yougov.de

Die Crédit Agricole Consumer Finance gibt die Ernennung von Amir Djourabtchi zum neuen CEO der Creditplus Bank bekannt.

Seine Bestellung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin. Amir Djourabtchi ist ein erfahrener Bankmanager mit internationaler Erfahrung und arbeitet seit vielen Jahren für die Crédit Agricole Gruppe. Er tritt die Nachfolge von Belgin Rudack an.

Amir Djourabtchi begann seine Karriere 1982 im Consolidation Department von Renault. Drei Jahre später übernahm er dessen Leitung. Anschließend wechselte er als Chief Financial Officer zur RCI Banque in Italien und war dort in verschiedenen leitenden Positionen in Ungarn, Argentinien (Chief Executive Officer), Frankreich (Group Management Control Director) und Brasilien (Chief Executive Officer) tätig.

Im Jahr 2007 wechselte Amir Djourabtchi als Director of Subsidiaries and Participations zur Crédit Agricole Consumer Finance.

2015 wurde er zum CEO von Credibom ernannt, der Tochtergesellschaft der Crédit Agricole Consumer Finance in Portugal. Drei Jahre später übernahm er die Geschäftsführung von GAC-Sofinco in China. Im Jahr 2021 wurde er stellvertretender Leiter des Bereichs International Automotive Partners von Crédit Agricole Consumer Finance.

Im Dezember 2021 wurde Amir Djourabtchi stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Creditplus Bank und ist somit gut mit dem Geschäft sowie dem deutschen Markt vertraut.

Creditplus Bank AG auf einen Blick:

Die Creditplus Bank AG ist eine hochspezialisierte Konsumentenkreditbank mit den Geschäftsfeldern Absatzfinanzierung, Direktgeschäft und Händlerfinanzierung. Das Kreditinstitut mit Hauptsitz in Stuttgart hat bundesweit 20 Filialen und 716 Mitarbeitende. Die Creditplus Bank AG gehört über die französische Konsumfinanzierungsgruppe CA Consumer Finance zum Crédit Agricole Konzern. Sie erzielte zum 31.12.2021 eine Bilanzsumme von rund 6,6 Mrd. Euro (nach HGB) und gehört zu den führenden im Bankenfachverband organisierten Privatkundenbanken. Die Bank verfügt über ein Multi-Kanal-System, das die Vertriebskanäle Filialen, Internet, Absatzfinanzierung und Partner Banking miteinander verbindet.

Verantwortlich für den Inhalt:

Creditplus Bank AG, Augustenstraße 7, 70178 Stuttgart, Telefon: +49 (0711) 66 06-60, Fax: +49 (0711) 66 06-874,  www.Creditplus.de

Insgesamt wollen rund 60 Prozent der Unternehmen für Investitionen, die sie in den kommenden zwei Jahren planen, Finanzierungen nutzen.

Bei digitalen und nachhaltigen Investitionsobjekten ist dieser Anteil noch höher. So wollen 71 Prozent der Unternehmen, die digitale Investitionen planen, und sämtliche Unternehmen, die nachhaltige Investitionen planen, hierfür Finanzierungen verwenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der GIM Marktforschung im Auftrag des Bankenfachverbandes. Die Top drei der aktuell finanzierten Objekte sind PKW, IT-Ausstattung bzw. Software sowie Produktionsmaschinen. “Finanzierungen haben eine zentrale Funktion bei der Transformation zu einer nachhaltigen Ökonomie und digitalen Wirtschaft”, sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes.

Investitionen in nachhaltige Güter

Bis 2024 planen 39 Prozent der Unternehmen Investitionen in Elektro-Pkw, 29 Prozent wollen Solaranlagen und 19 Prozent Wärmepumpen anschaffen. Von diesen Investitionsgütern soll jeweils mindestens die Hälfte finanziert werden. Bei Firmen mittlerer Größe ist der geplante Finanzierungsanteil dabei überdurchschnittlich hoch. Jedes dritte Unternehmen plant zusätzliche Anschaffungen im Bereich Nachhaltigkeit. Mindestens zehn Prozent ihres gesamten Investitionsvolumens der kommenden beiden Jahre sehen 37 Prozent aller Unternehmen für nachhaltige Investitionen vor. Spitzenreiter sind hierbei das verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor.

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In Summe wurde mehr in Wertpapiere investiert als daraus abgezogen – Allianz war die gefragteste Aktie, Tesla verzeichnet die höchsten Verkäufe.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und heftigen Kursbewegungen an den internationalen Aktienmärkten, nach unten wie nach oben, war auch das Jahr 2022 alles andere als ein gewöhnliches Börsenjahr. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Ende Februar hat der Welt abermals ein Krisenjahr beschert. Tod, Flucht, galoppierende Preise, Energieknappheit, politische Spannungen, Wirtschaftseinbruch, Zukunftsängste – die Menschen schauen skeptisch in die Zukunft. Laut einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission vom Sommer 2022 erwartete rund ein Drittel der Bundesbürger, dass sich ihr Leben im Allgemeinen in den kommenden 12 Monaten verschlechtert, nur 16 Prozent gingen von einer Verbesserung aus. Die übrigen gingen von gleichbleibenden Verhältnissen aus. Noch im Winter 21/22 hatten nur 11 Prozent pessimistisch in die Zukunft geschaut, 25 Prozent waren positiv gestimmt.

Wie haben sich der Kriegsschock und die Folgen des Konflikts auf das Anlageverhalten in Deutschland in diesem Jahr ausgewirkt? Die Consorsbank hat Daten ihrer rund 1,6 Millionen Kunden für den Zeitraum 1. Januar bis 30. November ausgewertet.

Käufe überwogen

2022 war allen negativen Entwicklungen zum Trotz ein Käuferjahr. So entfielen 57 Prozent aller Trades auf Käufe, 43 Prozent auf Verkäufe. Beim Volumen hinter den Trades in Euro und Cent fällt der Unterschied etwas kleiner aus. So beläuft sich der Anteil der Käufe am gesamten Handelsvolumen auf 52 Prozent, der der Verkäufe auf 48 Prozent. Es wurde also verhaltener gekauft als verkauft. Im Durchschnitt wurden je Kauforder knapp 5.000 Euro investiert, während sich die Verkäufe im Mittel auf 6.150 Euro beliefen.

Der stärkste Handelstag des Jahres (bis zum 30.11.) war der 24. Februar, der Tag, an dem die russischen Truppen in der Ukraine einmarschierten. Hier wickelten die Anleger 5,5 Mal mehr Käufe und Verkäufe ab als am schwächsten Handelstag, dem 25. November.

Bewährte Werte

Die Liste der begehrtesten Aktien bei den Investoren enthält keine Überraschungen. Es dominieren große Auto-, Technologie- und Finanzwerte. Der Titel des Papiers, auf das 2022 das höchste Kaufvolumen entfiel, geht an den Versicherer Allianz. Auf Rang zwei und drei folgen der Elektroauto-Fabrikant Tesla und der Chemie-Riese BASF. Auf BASF entfielen dabei die meisten Kauf-Trades.

Unternehmen ISIN

ALLIANZ DE0008404005

TESLA US88160R1014

BASF DE000BASF111

BIONTECH US09075V1026

MERCEDES-BENZ DE0007100000

AMAZON.COM US0231351067

VOLKSWAGEN DE0007664039

APPLE US0378331005

DEUTSCHE BANK DE0005140008

COMMERZBANK DE000CBK1001

Top-10-Aktien nach Kaufvolumen

Auf der Rangliste der nach Volumen am meisten verkauften Titel finden sich nahezu die gleichen Kandidaten wie auf der Kaufliste. Nur das Chemie-Unternehmen Bayer verdrängt hier den Autokonzern Volkswagen aus den Top-10. Die Nummer eins war Tesla vor Biontech und Allianz. Biontech führt dabei die Liste nach der Anzahl der Verkaufsaufträge an.

Securities ISIN

TESLA US88160R1014

BIONTECH US09075V1026

ALLIANZ DE0008404005

MERCEDES-BENZ DE0007100000

BASF DE000BASF111

AMAZON.COM US0231351067

APPLE US0378331005

COMMERZBANK DE000CBK1001

DEUTSCHE BANK DE0005140008

BAYER DE000BAY0017

Top10-Aktien nach Verkaufsvolumen

Die Aktie mit dem höchsten gesamten Handelsvolumen war – wie sich aus den Ranglisten leicht erraten lässt – Tesla. Die Consorsbank-Kunden kauften und verkauften Aktien des umstrittenen US-Unternehmers Elon Musk im Wert von mehr als 965 Millionen Euro.

Sparers Lieblinge

Bei den Sparplänen war Tesla weniger beliebt als bei Einzel-Trades. So landete die Aktien bei den 2022 neu eröffneten Aktien-Sparplänen nur auf Rang 10. Der beliebtestes Wert war hier Apple vor den Tech-Größen Amazon und Microsoft. Mit Coca Cola, Procter & Gamble

und Unilever tauchen in der Top-10 Liste auch drei Konsum-Dickschiffe auf, die bei den Einzel-Trades weit weniger eine Rolle spielten. Offenbar setzen Langfristanleger neben Tech-Werten auch gerne auf Klassiker aus diesem Bereich.

Securities ISIN

APPLE US0378331005

AMAZON.COM US0231351067

MICROSOFT US5949181045

ALLIANZ DE0008404005

COCA-COLA US1912161007

BERKSHIRE HATHAWAY US0846707026

BASF DE000BASF111

PROCTER & GAMBLE US7427181091

UNILEVER GB00B10RZP78

TESLA US88160R1014

Top-10-Aktien bei Sparplan-Neueröffnungen

Bei den neu abgeschlossenen ETF-Sparplänen tummeln sich vorrangig Produkte, die den MSCI World Index abbilden in der Top-5-Rangliste, darunter auch zwei nachhaltige Varianten.

ETF ISIN

XTRACKERS MSCI WORLD UCITS ETF IE00BJ0KDQ92

BNP PARIBAS EASY MSCI WORLD SRI LU1615092217

ISHARES CORE MSCI WORLD UCITS ETF IE00B4L5Y983

XTRACKERS MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF IE00BTJRMP35

XTRACKERS MSCI AC WORLD ESG IE00BGHQ0G80

Top-5-ETF bei Sparplan-Neueröffnungen

Bei den gemanagten Fonds dominiert in den Top-5 der neu eingerichteten Sparpläne das Thema Technologie mit gleich drei Vertretern, die vorwiegend in Tech-Aktien anlegen. Die Nummer eins indes, der ARERO Weltfonds, präsentiert sich diversifizierter und investiert vorwiegend in fest bzw. variabel verzinsliche Wertpapiere sowie in Derivate der drei Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe.

Fonds ISIN

ARERO – DER WELTFONDS LU0360863863

BLACKROCK GLOBAL FUNDS WORLD TECHNOLOGY LU0171310443

JPMORGAN INVESTMENT FUNDS-GLOBAL DIVIDEND LU0329202179

ALLIANZ GIF – ALLIANZ THEMATICA LU1479563717

BNP PARIBAS FUNDS DISRUPTIVE TECHNOLOGY LU0823421689

Top-5-Fonds bei Sparplan-Neueröffnungen

Insgesamt eröffneten die Consorsbank-Kunden rund 450.000 neue Sparpläne. Wertpapiersparen erfreut sich damit weiter einer sehr großen Beliebtheit. Die mit Abstand gefragteste Anlageklasse waren dabei ETFs, gefolgt von Aktien, gemanagten Fonds und Zertifikaten.

Kunden bleiben investiert

Betrachtet man die Verteilung der Vermögenswerte der Consorsbank-Kunden zum Jahresende 2022, zeigt sich eine leichte Verschiebung in Richtung Sparanlagen und Cash gegenüber dem Vorjahresende. Der große Ausstieg aus Wertpapieren, der angesichts der Krisenlage vielleicht zu erwarten gewesen wäre, blieb jedoch aus. Tatsächlich schrumpfte das Wertpapiervermögen (ohne Sparplanvermögen) gegenüber Ende Dezember 2021 zwar um 9,3 Prozent, das dürfte allerdings im Wesentlichen den Kursrückgängen an den Märkten geschuldet sein. So stand etwa der DAX am 30.11. um 8,3 Prozent niedriger als am 30.12.2021.

Das Sparplanvermögen kletterte im gleichen Zeitraum unterdessen um fast 10 Prozent – trotz schwächelnder Märkte. Die Kunden haben also offenbar die Gelegenheit genutzt, in den langfristigen Vermögensaufbau einzusteigen. Das Vermögen auf Tages- und Festgeldkonten

kletterte um 13 Prozent, was sicher auch auf die Rückkehr von Habenzinsen zurückzuführen ist. Die Consorsbank war eine der ersten Banken, die für Neukunden wieder Zinsen aufs Tagesgeld angeboten hat. Das Vermögen auf Giro-, Verrechnungs- und Fremdwährungskonten wuchs zum Stichtag um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Consorsbank ist Teil von BNP Paribas. Mit einem umfassenden Angebot an Finanzdienstleistungen und – produkten ist die Consorsbank eine der führenden Direktbanken. Die Consorsbank möchte die Regeln des digitalen Lebens auf den Umgang mit Geld übertragen und gemeinsam mit ihren Kunden das Banking der Zukunft entwickeln.

BNP Paribas ist die führende Bank der Europäischen Union und ein wichtiger Akteur im internationalen Bankgeschäft. In Deutschland ist die BNP Paribas Gruppe seit 1947 aktiv und hat sich mit 12 Geschäftseinheiten erfolgreich am Markt positioniert. Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden werden von rund 6.000 Mitarbeitenden bundesweit in allen relevanten Wirtschaftsregionen betreut.

Verantwortlich für den Inhalt:

Consorsbank, Bahnhofstraße 55, D­-90402 Nürnberg, Tel: +49 (0) 911/3 69 ­ 1709, Fax: +49 (0) 911/3 69 ­ 5131, www.consorsbank.de

Die Deutsche Bank blickt in ihrem Kapitalmarktausblick 2023, den sie in Frankfurt am Main vorgestellt hat, verhalten optimistisch auf das kommende Jahr.

Die zu erwartende Rezession in den USA und Europa dürfte moderat ausfallen. Die Inflation wird zwar unter anderem aufgrund der Energiepreise voraussichtlich zunächst hoch bleiben; die Leitzinsen sollten jedoch im Sommer ihren Höchst- stand erreichen. Anleiherenditen in den USA dürften bereits im ersten Halbjahr ihren maximalen Wert erzielen. Die Deutsche Bank erwartet, dass der Rendite- anstieg in der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte ausläuft. Aktien bleiben aufgrund niedriger Bewertungen bei stabilen Unternehmensgewinnen eine interessante Anlageoption.

Russland-Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation. Selten zuvor gab es so viele Risikofaktoren an den Märkten wie in den vergangenen Monaten. „Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich vermutlich weiter abschwächen – nach gut 3 Prozent in diesem Jahr auf etwas mehr als 2 Prozent im Jahr 2023“, sagt Marc Schattenberg, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. „Der konjunkturelle Einbruch in der Eurozone dürfte nach derzeitigen Prognosen weniger stark ausfallen als noch vor wenigen Monaten befürchtet, da das Risiko für Gasrationierungen deutlich gesunken ist.“ Ein Grund dafür sei der bisher milde Herbst, durch den sich der Beginn der Heizperiode nach hinten verschoben hat.

Moderate Rezession in den USA und der Eurozone

„Wir erwarten weder in den USA noch in Europa eine im historischen Vergleich starke Rezession“, sagt Schattenberg. Es sollte keinen so starken Konjunktur- einbruch geben wie während der Corona-Krise. Für die USA erwartet die Deutsche Bank im kommenden Jahr ein Wachstum von 0,6 Prozent nach 2 Prozent im Jahr 2022. Die Eurozone dürfte mit einem Minus von bis zu einem Prozent davonkommen, nach einem Wachstum von 3 Prozent im laufenden Jahr. Chinas Wirtschaft könnte nach dem Volkskongress im März 2023 von einer zu erwartenden allmählichen Lockerung der Null-COVID-Politik profitieren; das BIP dürfte bis zu 5 Prozent wachsen. Ein Risiko in China bleibt die zögerliche Erholung des Immobilienmarktes. Um diesen zu stützen, hat die Regierung bereits unterschiedliche Maßnahmen vorgestellt.

Inflation – gekommen, um zu bleiben

Obwohl die Inflation nur allmählich sinkt, erwarten die Experten der Deutschen Bank, dass die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr enden. Die straffere Geldpolitik der Notenbanken zeigt langsam Wirkung und die Gas- und Strompreise haben zuletzt leicht nachgegeben. Eine anhaltend milde Witterung und hohe Speicherstände sollten sich positiv auf die Preise auswirken. „In den USA könnte die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht haben. Sie dürfte nun langsam sinken und im Laufe des nächsten Jahres unter 6 Prozent fallen“, sagt Schattenberg. In Europa sollte die Inflation ab dem Frühjahr 2023 allmählich nachlassen und im kommenden Jahr für Deutschland und die Eurozone bei 7,5 Prozent liegen.

„Die Inflation dürfte jedoch aufgrund nachlassender Globalisierungsgewinne, demografischer Belastungen und einer strukturell expansiveren Fiskalpolitik nicht auf ihr Vorkrisenniveau sinken“, so Schattenberg. Druck dürfte auch weiterhin von den hohen Rohstoffpreisen ausgehen. Deshalb erwartet die Deutsche Bank, dass die Notenbanken zunächst restriktiv bleiben. Die Fed könnte die Zinsen bis zum Frühjahr auf fast 5 Prozent erhöhen. Dann sollte die rückläufige Inflation – im Zuge einer milden Rezession – den Zinsanhebungszyklus beenden. Die EZB dürfte auf 3 Prozent gehen; wobei das Risiko weiterer Zinsanhebungen bestehen bleibt. Diese Notenbankpolitik sollte die Renditen risikoärmerer Anleihen von Staaten und Unternehmen mit „Investment Grade“ weiter steigen lassen.

Für Anleger ist es eine Herausforderung, Renditen oberhalb der Inflationsrate zu erzielen. „Beunruhigende Faktoren sind weiterhin der Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges, die europäische Energieversorgung oder der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Es gibt aber auch Chancen“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Die Aktienmärkte dürften sich 2023 stabilisieren.

Alles teuer außer Aktien

Die Deutsche Bank erwartet mittlere einstellige Renditen an den Aktienmärkten. Die Prognose für den Dax liegt bei 15.000 Punkten zum Jahresende 2023. Den S&P 500 sehen die Experten bei 4.100 Punkten und den Stoxx 600 bei 445 Punkten. Obwohl das kommende Jahr wirtschaftlich etwas schwieriger werden könnte, spricht für die Anlageklasse, dass die Börse der Konjunktur vorausläuft. Daher dürfte bereits eine leichte Rezession eingepreist sein.

„Sobald sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet, sollten die Kurse steigen“, so Stephan. „Rücksetzer könnten gute Einstiegschancen bieten.“ Zyklische Aktien, die heute günstig sind, dürften sich besser entwickeln. „Das hängt unter anderem mit den immensen Investitionen zusammen, die für die grüne Transformation der Wirtschaft notwendig sind“, so Stephan. Themen wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität oder Cybersecurity sollten auf der Agenda von Unternehmen stehen.

Fokus auf europäische Aktien

Vor allem die zurzeit niedrigen Bewertungen sprechen für Aktien. „Wir haben in den vergangenen Monaten eine deutliche Anpassung der Bewertungen gesehen“, sagt Stephan. Unternehmensgewinne sind in diesem Jahr teilweise deutlich gestiegen, Aktienkurse jedoch stark gefallen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den amerikanischen S&P 500 ist von 22,7 auf aktuell 16,5 und für den Stoxx Europe 600 von 17,7 auf 11,3 gefallen. „Vor allem europäische Aktien sind wieder günstig“, erklärt der Chefanlagestratege. Deshalb würden die Experten der Deutschen Bank europäische Aktien übergewichten; den US-Aktienmarkt würden sie dagegen neutral halten.

Für eine Übergewichtung Europas spricht neben den niedrigen Bewertungen auch die Entwicklung der Gewinne. Sie mussten in diesem Jahr immer wieder nach oben revidiert werden. Die Kurse spiegelten das jedoch nicht wider. Profitieren sollten europäische Titel auch von der Erholung in China, wo 2023 ein stärkeres Wachstum erwartet wird. Allerdings birgt die hohe Exportabhängigkeit europäischer Unternehmen auch ein Risiko; so könnte der Wettlauf um die technologische Vorherrschaft zwischen den USA und China für sie zu einer Belastung werden.

Chancen sieht Stephan nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate in Asien – in China, Korea und Taiwan seien die Bewertungsrückschläge hoch. Diese Märkte sollten von einer Erholung profitieren. Indiens Aktienmarkt hat sich vergleichs- weise gut gehalten. Das KGV ist mit 20 noch immer hoch. Allerdings ist Indien auch die am stärksten wachsende Volkswirtschaft der Welt: Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2023 ein Wachstum von 6 Prozent.

Unternehmen trotzen der Rezession

Die Experten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass viele der börsen- notierten Unternehmen gut durch die konjunkturell schwierigere Phase kommen werden. „Die Gewinne sollten sich deutlich solider entwickeln als in früheren Rezessionen“, sagt Chefanlagestratege Stephan. In Europa werden fiskalpolitische Programme den Konsum voraussichtlich stützen. Einige Sektoren, in denen die Gewinne in wirtschaftlich schwachen Phasen üblicherweise stark einbrechen, dürften gut durch die Rezession kommen. Banken, zum Beispiel, profitieren vom veränderten Zinsumfeld. Die Energie- und die Grundstoffbranche sowie der Bergbau, die bislang in Rezessionen Einbußen erlitten, sollten aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der starken Nachfrage ebenfalls gut durch den Abschwung kommen.

Infrastruktur – Grundlage für nachhaltiges Wachstum

Öffentliche und private Investitionen werden vor allem in Infrastrukturprojekte fließen. Die USA, die Europäische Union, China und weitere Länder haben entsprechende Programme auf den Weg gebracht. Damit werden Unternehmen, die in den entsprechenden Branchen aktiv sind, für Anleger interessant. Bei den Projekten geht es um den Aufbau einer Infrastruktur für erneuerbare Energien, um Stromnetze, Wasser und Transportwege, darunter auch Straßen und Häfen.

Energie und Rohstoffe bleiben teuer

„Die Zeit günstiger Energie dürfte erst einmal vorbei sein“, sagt Volkswirt Schattenberg. „Preise wie vor der Krise werden wir wohl vorerst nicht mehr sehen.“ Die Deutsche Bank erwartet für die europäische Sorte Brent Preise von rund 100 Dollar pro Barrel; für die amerikanische Sorte WTI dürfte der Preis etwas darunter liegen. Auch Gas, dessen Preis sich in den vergangenen Wochen recht stabil bei knapp über 100 Euro pro Megawattstunde eingependelt hat, bleibt teuer. „Die Energiekrise bietet für einige Industrien aber auch Chancen“, sagt Schattenberg. Sie sei ein Treiber für die Grüne Transformation der Wirtschaft. Auch bei Industriemetallen dürfte das Preisniveau mittelfristig hoch bleiben. Hier treibt der wirtschaftliche Wandel zu mehr Nachhaltigkeit die Kurse.

Gold gilt zwar als „sicherer Hafen“ und dient der Diversifikation eines Portfolios, doch zuletzt haben die Zinsanhebungen und der damit verbundene Anstieg der Renditen für Staatsanleihen den Goldpreis in den USA belastet. Wenn der Zinszyklus im Laufe des Jahres 2023 wie erwartet endet und für 2024 sogar wieder Zinssenkungen in Aussicht stehen, dürften auch die Goldpreise moderat steigen. „Gegen ein Investment sprechen jedoch ein schwächerer Dollar und die Opportunitätskosten“, so Stephan. „Aber ein gewisser Anteil Gold kann in geopolitischen Krisenzeiten sinnvoll sein.“

Quo vadis, Anleihen?

Mit der Zinswende sind die Anleihekurse in diesem Jahr stark gefallen und die Renditen entsprechend gestiegen. Auch im kommenden Jahr dürften die Renditen noch ansteigen. Die „Spreads“ sollten jedoch sinken – eine mäßige Rezession vorausgesetzt. „Die große Anpassung am Rentenmarkt haben wir jedoch hinter uns, zunehmend werden Zinskupons wieder interessant“, sagt Stephan.

Europäische Unternehmensanleihen mit „Investment Grade“ rentieren aktuell mit 4,3 Prozent, amerikanische sogar mit knapp sechs Prozent. Europäische Hochzinsanleihen (High Yield) bringen 8,4 Prozent Rendite und amerikanische sogar 9,3 Prozent. „Solange wir jedoch eine Rezession erwarten, wäre ich bei High Yields zurückhaltend“, sagt Stephan. „Die Ausfälle sollten steigen und die Risikoprämien insgesamt nach oben ziehen.“ Für das kommende Jahr erwarten die Experten eine leichte Ausweitung der Risikoaufschläge für hochverzinsliche Anleihen in Europa auf 550 Basispunkte und in den USA auf 500 Basispunkte. „Bei Investment Grade-Anleihen halten wir die Risikoaufschläge für stabil, in Europa sogar für leicht fallend angesichts solider Fundamentaldaten der Unternehmen.“

Die größte Gefahr für den Rentenmarkt ist, dass die erwarteten Zinserhöhungen in den USA und in Europa nicht ausreichen. Sollten größere Zinsschritte als erwartet nötig werden, um die Inflation einzudämmen, könnte ein Ausverkauf am Rentenmarkt drohen. „Das wäre nicht nur für die Rentenmärkte ein Risiko, sondern auch für die Aktienmärkte und vor allem für die Technologiewerte“, erklärt Stephan.

Die Experten erwarten für Staatsanleihen steigende Renditen. Bis Ende 2023 sollten die Renditen zehnjähriger US-Treasuries bei 4,2 Prozent liegen und bei zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,4 Prozent.

Immobilien – je nachhaltiger, desto besser

Immobilien sind eine klassische Anlageklasse in Zeiten hoher Inflation. Die Preise dürften hoch bleiben, obwohl Finanzierungskosten steigen und Finanzierungen insgesamt schwieriger werden. Vor allem steigende Baukosten und gesetzliche Vorschriften verteuern das Bauen in Deutschland stark. Die Experten der Deutschen Bank rechnen damit, dass sich der Preisanstieg auf hohem Niveau stabilisiert. Bei Wohnimmobilien steht eine hohe Nachfrage einem begrenzten Angebot gegenüber. Der Neubau stockt aufgrund fehlender Materialien, Arbeitskräftemangel und steigender Finanzierungskosten.

In den USA hingegen sinkt die Nachfrage ebenso wie die Stimmung der Hausbauer. Die Zahl der verkauften Häuser ist seit 2020 um 20 Prozent gesunken. Die Wohnmieten in den USA sind im Vergleich zu 2021 um 7 Prozent gestiegen. Auch in Deutschland dürften die Mieten langfristig steigen, vor allem in den Ballungsräumen.

Bei den Gewerbeimmobilien sind aktuell vor allem Logistikflächen gefragt. Die Leerstände nähern sich historischen Tiefs. Der Grund: Unternehmen produzieren weniger „just in time“ und bauen wieder Lager auf. Die hohe Nachfrage lässt die Mieten leicht steigen. „Logistikimmobilien sollten einen Schutz gegen höhere Inflation bieten“, sagt Chefanlagestratege Stephan. „Bei Büroimmobilien ist Vorsicht geboten. Die Leerstände steigen und Mieterhöhungen sind aktuell kaum möglich.“ Für alle Immobiliensegmente gelte: Je nachhaltiger, desto besser. Energieeffiziente Immobilien hätten teilweise Preisaufschläge von 20 Prozent. Energetisch sanierte beziehungsweise neu gebaute Wohnungen und Häuser seien gefragter als andere Immobilien. Die Energiekrise sei ein Katalysator für energieeffizientes Bauen.

Über die Deutsche Bank

Die Deutsche Bank bietet vielfältige Finanzdienstleistungen an – vom Zahlungsverkehr und dem Kreditgeschäft über die Anlageberatung und Vermögensverwaltung bis hin zu einem fokussierten Kapitalmarktgeschäft. Sie bedient Privatkunden, mittelständische Unternehmen, Konzerne, die Öffentliche Hand und institutionelle Anleger. Die Deutsche Bank ist die führende Bank in Deutschland mit starken europäischen Wurzeln und einem globalen Netzwerk.

Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sie umfassen auch Aussagen über die Annahmen und Erwartungen von der Deutschen Bank sowie die zugrunde liegenden Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der Deutschen Bank derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen beziehen sich deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Die Deutsche Bank übernimmt keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren.

Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von zukunftsgerichteten Aussagen abweichen.

Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und andernorts, wo die Deutsche Bank einen erheblichen Teil ihrer Erträge aus dem Wertpapierhandel erzielt, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken, die in den von der Deutschen Bank bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) hinterlegten Unterlagen dargestellt sind.

Diese Faktoren sind im SEC-Bericht der Deutschen Bank nach „Form 20-F“ vom 11. März 2022 im Abschnitt „Risk Factors“ dargestellt. Dieses Dokument ist auf Anfrage bei der Deutschen Bank erhältlich oder unter www.db.com/Investoren verfügbar.

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Fast drei von vier Entscheidern in deutschen Banken und Versicherungen sind überzeugt: Ohne eine digitale Transformation wird ihr Unternehmen die nächsten fünf Jahre nicht überleben.

Sie wünschen sich daher ein deutlich höheres Tempo bei der Digitalisierung in ihrem Institut. Das Top-Management hat die Dringlichkeit also erkannt. Doch der internationale Business Transformation Index des Technologiedienstleisters Expleo belegt auch: Im Ausland geht die Branche das Thema Digitalisierung noch weitaus ambitionierter an. Gerade im Vergleich mit Finanzdienstleistern aus Großbritannien und den USA droht Deutschland weiter ins Hintertreffen zu geraten. Für die Studie wurden weltweit 1.032 Führungskräfte befragt.

“Banken und Versicherungen in Deutschland wollen die Digitalisierung vorantreiben, das zeigt unsere Studie. Aber sie handeln zu zögerlich – gerade im Vergleich zu Unternehmen, die ihren Sitz in den international führenden Finanzmärkten haben”, sagt Ralph Gillessen, Executive Board Member bei Expleo. “Die Wettbewerber sind nicht nur schneller, sie verfolgen auch ehrgeizigere Ziele. Diese digitale Lücke wird die deutschen Unternehmen auch auf ihrem Heimatmarkt zunehmend unter Druck setzen. Schließlich ist der Markt für Finanzdienstleistungen längst global aufgestellt.”

Der Trend ist deutlich: Während beispielsweise fast 60 Prozent der Führungskräfte aus Großbritannien angaben, sie würden den digitalen Wandel schneller angehen als die Konkurrenz, lag der Wert in Deutschland mit 47 Prozent deutlich niedriger. “Banken und Versicherungen scheuen bei digitalen Projekten den agilen, schnellen Ansatz. ‘Fail fast’ passt halt weniger zur deutschen Mentalität”, so der Expleo-Verantwortliche für Finanzdienstleister.

Deutsche Finanzdienstleister: Kosten statt Kunden im Fokus

Interessant auch: Während ausländische Unternehmen sich bei ihren digitalen Projekten vor allem von den Kunden getrieben fühlen, dominiert bei deutschen Finanzdienstleistern der Kostendruck (55 Prozent), gefolgt von veralteter Software (45 Prozent). Die Kunden rangieren mit 44 Prozent erst an dritter Stelle.

Doch warum gehen Banken und Versicherungen die digitale Transformation hierzulande oft eher zögerlich an? Ein zentrales Problem: Es fehlt den Unternehmen an Know-how und Personal (80 Prozent). “Die internen IT-Kapazitäten sind vielerorts am Limit, die Finanzdienstleister schaffen es kaum noch, tagesaktuelle Projekte abzuwickeln. Da bleiben die wichtigen Zukunftsthemen auf der Strecke”, so Expleo-Experte Gillessen.

Internationale Konkurrenz geht Zukunftstechnologien offensiver an

Da erstaunt es nicht, dass die Branche in Deutschland auch bei den Fokusthemen für die kommenden ein bis zwei Jahre eher mit angezogener Handbremse agiert. Der Vergleich mit den USA und Großbritannien zeigt: Die internationale Konkurrenz marschiert bei vielen Technologien viel offensiver in die Zukunft.

45 Prozent der deutschen Finanzdienstleister wollen erst mal ihre digitale Strategie festzurren. Oben auf der Prioritätenliste stehen für Sie zudem die Themen Cloud Infrastructure, Business Intelligence Systems, Cybersecurity und Prozessautomatisierung.

Vielleicht hilft der Blick auf ein weiteres Ergebnis der Studie, um die Zurückhaltung der deutschen Unternehmen bei der digitalen Transformation zu erklären: 69 Prozent gestehen ein, dass die potenziellen Kosten und Risiken des Nichthandelns verdrängt werden. In den USA sind es lediglich 37 Prozent.

Mehr Infos zu den Ergebnissen des Business Transformation Index für Deutschland finden Sie hier: https://expleo.com/global/de/zukunft-des-bankings/

Über die Expleo Group

Expleo ist ein weltweit tätiger Anbieter von Ingenieurs-, Technologie- und Beratungsdienstleistungen, der führende Unternehmen partnerschaftlich in ihrer Geschäftstransformation begleitet und sie bei der Realisierung operativer Spitzenleistungen und zukunftssicherer Geschäftstätigkeiten unterstützt.

Expleo profitiert von mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Entwicklung komplexer Produkte, der Optimierung von Fertigungsprozessen und der Qualitätssicherung von Informationssystemen. Es ist das Bestreben der Expleo Group, bei jedem Schritt des Wertschöpfungsprozesses Innovationen voranzutreiben, wobei sie auf fundierte Branchenkenntnisse und umfassendes Fachwissen in Bereichen wie KI-Engineering, Digitalisierung, Hyperautomatisierung, Cybersicherheit und Datenwissenschaft aufbaut.

Als Unternehmen, das Wert auf Verantwortungsbewusstsein und Diversität legt, verpflichtet sich die Expleo Group dazu, ihren Geschäften mit Integrität nachzugehen und auf mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit für die Gesellschaft hinzuarbeiten. Expleo verfügt global über eine weitreichende Präsenz, mit über 15.000 hochqualifizierten Expertinnen und Experten, die in 30 Ländern Mehrwert schaffen und einen Umsatz von über 1 Milliarde Euro erwirtschaften.

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Expleo Germany GmbH, Salzufer 8, 10587 Berlin, Tel: +49 30 311 689 555, www.expleo.com

Höchstnote beim Report “Die Elite der Vermögensverwalter”

Zum 10. Mal “Best Private Bank in Germany” bei den “Global Private Banking Awards”

Gleich zweimal konnte die Privatbank Berenberg ihre starke Marktstellung im deutschen Private Banking in Markttests unter Beweis stellen: Zum 19. Mal in Folge wurde sie beim Report “Die Elite der Vermögensverwalter” mit der Höchstnote “summa cum laude” ausgezeichnet. Den Titel “Best Private Bank in Germany” holte sie sich nach einjähriger Pause zurück.

“Ich freue mich, dass wir in diesem wirtschaftlich schwierigen Marktumfeld bei zwei renommierten Tests ganz vorn sind”, erklärt Klaus Naeve, Leiter Wealth Management von Berenberg. Besonders spannend war das Abschneiden bei den Global Private Banking Awards, die seit 14 Jahren von den beiden zur Financial Times gehörenden Fachmagazinen “The Banker” und “Professional Wealth Management” durchgeführt werden. Neun Mal hatte Berenberg den Titel “Best Private Bank in Germany” schon gewonnen, bevor man 2021 von der Deutschen Bank auf Platz zwei verwiesen, dafür allerdings mit dem Preis für den besten Kundenservice in ganz Europa bedacht wurde. Nach nur einem Jahr Pause konnte Berenberg sich den Titel als Landessieger nun allerdings zurückerobern.

Auf eine noch längere Erfolgsgeschichte blickt Berenberg beim in Kooperation mit dem Handelsblatt erscheinenden Report “Die Elite der Vermögensverwalter” zurück. In der 20-jährigen Historie dieses Reports erhielt Berenberg 19-mal die höchste Note “summa cum laude”. “Bei Berenberg spielt die Zukunft immer eine Rolle. Denn sie entscheidet über Stabilität und Wachstum eines Vermögens. Das erklärt auch das in diesem Haus gepflegte erfolgreiche Investment Banking, denn auch für den Vermögenden werden Zugewinne greifbar. Das alles ist in dieser traditionsgeprägten Bank kein Widerspruch zur konservativen und kundenorientierten Vermögensverwaltung”, urteilt die Jury. Insgesamt wurden 366 Banken und Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum geprüft, von denen 53 als empfehlenswert eingestuft wurden.

Bei den diesjährigen Scope Awards Österreich wurde Berenberg als bester Spezialanbieter ausgezeichnet. Die Scope Awards gelten als traditionsreichste und bedeutendste Auszeichnung der Asset-Management-Branche im deutschsprachigen Raum.

Verantwortlich für den Inhalt:

Berenberg, Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, Tel: +49 40 350 60-0, Fax: +49 40 350 60-900, www.berenberg.de

Vollständig digitale Identifikation in Eigenregie möglich, zum Beispiel bei Kontoeröffnungen

Der Online-Ausweis ergänzt Video- und Post-Ident-Verfahren

Sorgsamer Umgang mit Ausweis-PIN und Personalausweis schützt vor Missbrauch

Die ING Deutschland bietet ihren Kundinnen und Kunden ab sofort die Möglichkeit, sich mit dem Personalausweis und der integrierten Online-Ausweisfunktion zu legitimieren. Damit können etwa Kontoeröffnungen, Konsumentenkredite oder Baufinanzierungen vollständig digital abgeschlossen werden.

Kundinnen und Kunden haben jetzt neben den bereits bestehenden Möglichkeiten der Video- und Filial-Legitimation der Deutschen Post ein neues Verfahren zur Auswahl. Seit November 2020 sind alle deutschen Personalausweise mit der Online-Ausweisfunktion in Form eines integrierten eID-Chips ausgestattet.

“Repräsentative Befragungen haben gezeigt, dass viele Menschen den Online-Ausweis mit ihrem Smartphone nutzen möchten”, sagt Ronnie Schrumpf, Customer Identity Management Experte bei der ING Deutschland. “Leider gibt es bisher zu wenige Möglichkeiten, den Online-Ausweis auch einzusetzen. Das wollen wir ändern. Denn gerade bei Bankgeschäften werden Verfahren, die ausschließlich digital laufen, als schneller, günstiger und bequemer im Vergleich zum klassischen, analogen Weg geschätzt. Das neue Legitimationsverfahren erfüllt genau diese Kriterien. Nutzerinnen und Nutzer können jederzeit und von überall in weniger als einer Minute eine Legitimation durchführen.”

So funktioniert der Online-Ausweis bei der ING Deutschland

Bei der Identifikation mit dem Online-Ausweis werden die Daten auf dem integrierten eID Chip des Personalausweises mittels Zwei-Faktor-Authentifizierung über ein Smartphone oder ein Kartenlesegerät abgerufen. Um die Online-Ausweisfunktion nutzen zu können, brauchen Kundinnen und Kunden lediglich einen Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion, ein gängiges NFC-fähiges Smartphone (Android ab Version 4.0/ ab iPhone 6) mit installierter Postident-App der Deutschen Post sowie die selbstgewählte sechsstellige PIN.

Dann kann es losgehen: Zur Verifizierung der eigenen Person nutzen Kundinnen und Kunden den von der ING zugesandten Link mit Vorgangsnummer und legen nach Aufforderung der Postident-App den Personalausweis auf oder unter das Smartphone. Anschließend muss der Antragstellende die Ausweis-PIN eingegeben, damit ist die Identifizierung abgeschlossen.

Um den Online-Ausweis nutzen zu können, muss die Online-Ausweisfunktion aktiviert und die Ausweis-PIN bekannt sein. Falls der Online-Ausweis auf Wunsch deaktiviert war (bis 2017 möglich) oder die PIN vergessen wurde, kann über den sogenannten ” Pin-Rücksetzdienst” in Kombination mit der AusweisApp2 eine neue PIN vollständig online beantragt werden.

Maximale Sicherheit bei sorgsamer Handhabung

“Die Identifikation über die Online-Ausweisfunktion sorgt in Verbindung mit unseren permanent laufenden Maßnahmen für Schnelligkeit, Komfort und maximal mögliche technische Sicherheit. Die Kombination aus Besitz (des Ausweises) und Wissen (die PIN) führt zu einer technisch sicheren Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen der Mensch selbst die Sicherheitslücke ist”, so Alexandra Schiefer, Leiterin Betrugsprävention bei der ING. “Ein sorgsamer Umgang mit sensiblen Daten wie PINs oder dem Ausweis ist entscheidend.”

Die wichtigsten Verhaltenshinweise laut der ING-Sicherheitsexpertin sind:

Verwenden Sie als Ausweis-PIN eine sichere Ziffernfolge (Naheliegendes wie Geburts- oder Hochzeitsdaten sowie einfache Ziffernfolgen vermeiden).

Geben Sie die PIN niemals an Dritte weiter (auf geschützte Eingabe ohne Beobachtung durch Dritte achten).

Entfernen Sie den Ausweis nach der Legitimation wieder vom Gerät und geben Sie ihn nicht in die Hände Dritter.

Verantwortlich für den Inhalt:

ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

Überraschend starke Nachholeffekte beim Konsum beflügeln Wachstum im Sommer, negative Raten ab viertem Quartal 2022

KfW Research erwartet für 2022 Zunahme des deutschen BIP um 1,7 %; 2023 Minus von 1,0 %

Deutsche Inflationsrate 2022 bei 8,8 %; 2023 dank nachlassenden Drucks im Jahresverlauf bei 6,2 %

Neuer Indikator ‘Ökologisches Preisschild’: Ausstoß von Treibhausgasen wird voraussichtlich sinken, allerdings weniger als angestrebt

Der Kaufkraftschwund, die enorme Unsicherheit infolge von Ukraine-Krieg, Energiekrise und Covid-Pandemie, der Zinsanstieg und die schwache Weltwirtschaft belasten die Konjunktur in Deutschland. Nach dem von überraschend starken Nachholeffekten beim privaten Konsum getriebenen Zuwachs im Sommer wird Deutschland im Schlussquartal 2022 in die Rezession rutschen. KfW Research rechnet für das Winterhalbjahr 2022/2023 mit spürbar negativen Quartalswachstumsraten von mindestens einem halben Prozent und erst ab dem Sommer 2023 wieder mit der Rückkehr auf einen moderaten Wachstumspfad. Insgesamt wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2022 um 1,7 % wachsen, 2023 aber um 1,0 % schrumpfen (Vorprognose: +1,4 % und -0,3 %).

“Der kurzlebige Wachstumssprint im Sommer hat die Rezession in Deutschland aufgeschoben – aber sie kommt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Die Schrumpfung im kommenden Jahr wird mit -1,0 % allerdings recht moderat sein, insbesondere gemessen an den Einbrüchen der Wirtschaftsleistung in vorangegangenen Krisenjahren. Während der Finanzkrise 2009 war das Bruttoinlandsprodukt um 5,7 %, während des ersten Corona-Jahrs 2020 um 3,7 % geschrumpft.” Für die Einordnung der beginnenden Rezession als moderat spreche zudem, dass die Unternehmen angesichts wachsender Fachkräfteknappheiten bestrebt sein dürften, ihr Personal möglichst zu halten, weshalb trotz rückläufiger Wirtschaftsleistung von einem nahezu stabilen Arbeitsmarkt auszugehen sei.

Die multiplen Krisen sorgen für anhaltenden Pessimismus in der Wirtschaft. Dieser wird – zusammen mit der enormen Unsicherheit, den inflationsbedingten Kaufkraftverlusten, den höheren Zinsen und der Verschärfung der Finanzierungsbedingungen – die private Investitionstätigkeit belasten. Trotz stützender Impulse aus Energiewendeprojekten wird es im kommenden Jahr zu einer erheblichen Zurückhaltung bei den Unternehmensinvestitionen wie auch im Wohnbau kommen. “Diese stärkere Investitionszurückhaltung ist der wesentliche Grund, weswegen wir nun für 2023 von einer etwas ausgeprägteren Schrumpfung ausgehen als in unserer Vorprognose aus dem August”, so Köhler-Geib.

Ungeachtet der Energiepreisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom müssen sich die privaten Haushalte wie auch die Unternehmen im Vergleich zu den Jahren zuvor auf spürbar höhere Energie- und Lebenshaltungskosten einstellen. Im Verlauf von 2023 dürfte die monatlich gemeldete Inflationsrate zwar wieder sinken, zunächst jedoch nur graduell. Die Preisschübe bei Gütern am Anfang der Wertschöpfungskette wie insbesondere Energie und Lebensmittel werden noch deutlicher auf die nachgelagerten Produktionsstufen übergreifen und wenigstens teilweise die kommenden Lohnabschlüsse prägen. Die angesichts der vielfachen Fachkräfteengpässe dann wohl stärker anziehenden Löhne und Dienstleistungspreise werden den Druck auf die Kerninflationsrate – also die Inflationsrate ohne Energie- und Lebensmittelpreise – hochhalten. Mittelfristig dürften die Rezession und die geldpolitische Straffung der Europäischen Zentralbank aber auch dämpfend auf die Kerninflation wirken. Für den Durchschnitt des Jahres 2022 ist ein Anstieg der Verbraucherpreise um 8,8 % und für 2023 um noch immer hohe 6,2 % zu erwarten. Die geldpolitische Zielmarke von 2 % wird weiterhin verfehlt.

Das Wirtschaftswachstum hat vielfältige soziale und ökologische Folgen; es ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für nachhaltigen Wohlstand. Nach einem neuen Indikator von KfW Research, der den mit der vorhergesagten Wirtschaftsleistung einhergehenden Ausstoß von Treibhausgasen abschätzt und diese so mit einem ökologischen Preisschild versieht, wird der deutsche Ausstoß von Treibhausgasen zwar sinken, jedoch um schätzungsweise 6 % (2022) beziehungsweise 5 % (2023) weniger als politisch angestrebt. “Mit unserem neuen Indikator wollen wir das Bewusstsein für den kurzfristigen Trade-off zwischen mehr Gütern und Einkommen einerseits und der Beanspruchung zentraler Naturressourcen andererseits noch weiter schärfen”, erläutert Köhler-Geib. “Sein aktuelles Signal ist mehr als deutlich: Der klimapolitische Handlungsdruck bleibt trotz Rezession unverändert hoch und wir müssen das Wachstum noch deutlich stärker vom Ressourcenverbrauch entkoppeln”.

Auf die Eurozone insgesamt wirken dieselben konjunkturellen Kräfte wie auf Deutschland. Allerdings haben viele Eurostaaten und insbesondere die großen Länder Frankreich, Italien und Spanien im vergangenen Quartal besonders von einer kräftigen Erholung im Tourismus profitiert. Konjunkturell vorteilhaft ist außerdem ein kleineres gesamtwirtschaftliches Gewicht der dortigen Industrie, die zudem etwas weniger stark von internationalen Wertschöpfungsketten und russischen Gaslieferungen abhängig ist. Mit dem weitgehend abgeklungenen Aufholwachstum im Tourismus wird nun aber auch hier der Gegenwind dominieren und im Winterhalbjahr 2022/2023 für eine technische Rezession in der Eurozone sorgen, also mindestens zwei Quartalsschrumpfungen des BIP in Folge. Wegen des besser als zuvor angenommenen Wachstums in den ersten drei Quartalen hebt KfW Research die Prognose für 2022 gleichwohl auf 3,3 % an, während für 2023 nun nur noch eine Stagnation erwartet wird (Vorprognose: +3,0 % und +0,5 %). Die Inflationsrate in der Eurozone wird in diesem Jahr bei 8,5 % und 2023 bei 6,0 % liegen.

Unter den Risiken ist der Russland-Ukraine-Krieg der bedeutendste Faktor, der für eine enorme Prognoseunsicherheit sorgt. Wirtschaftlich ist besonders relevant, ob es zu einer Gasmangellage und deswegen notwendigen Energierationierungen kommt. Eine solchen Entwicklung ist angesichts der im November komplett gefüllten Gasspeicher und beachtlicher Einsparungen von Industrie und Haushalten inzwischen zwar sehr unwahrscheinlich, aber grundsätzlich noch immer möglich, insbesondere bei einem ungewöhnlich kalten Winter. Neben dem Krieg schwelt die Corona-Pandemie weiter und es ist möglich, dass bei Auftreten weiterer Infektionswellen oder Mutationen des Virus erneut wirtschaftlich relevante Einschränkungen verfügt werden. Neben den Risiken gibt es allerdings auch Chancen auf eine besser als erwartete Konjunkturentwicklung. Eine allseits akzeptierte Friedenslösung für die Ukraine würde die kriegsbedingten Unwägbarkeiten eliminieren und könnte vor allem über den Investitions- und Exportkanal der Konjunktur neue Impulse geben.

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter:  www.kfw.de/konjunkturkompass

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,6 Prozent

Inflation geht nur graduell zurück – Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und -Wachstumsabschwächung

DAX zum Jahresende 2023 bei rund 16.000 Indexpunkten

Die Weltwirtschaft bewegt sich auf einem schmalen Grat. Der Blick nachvorne lässt selbst erfahrenen Bergwanderern den Schweiß auf die Stirn treten. Abgründe klaffen zu beiden Seiten dieses Grats, auf dem die globale Konjunktur voran stolpert. Gleichzeitig müssen Entscheidungen über den weiteren Routenverlauf unter Zeitdruck und mit unvollständigen Informationen getroffen werden. Die Herausforderungen für die “Sherpas” in Notenbanken und Regierungen waren selten größer als heute. All dies spannt den Bogen für den Konjunktur- und Kapitalmarktausblick, der in diesem Jahr die Bergwelt als Sinnbild gewählt hat.

Vorstellbar ist für die meisten derzeit vor allem der Absturz, also eine tiefe Rezession, dem Helaba Research & Advisory mit 30 Prozent eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit beimisst. Kaum vorstellbar scheint ein baldiges Aufklaren mit viel Sonnenschein. Solche Wetterwechsel sind in der Bergwelt aber jederzeit möglich. Unter dem Begriff Familientour erhält dieses Szenario aber nur eine Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent. Die höchste Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent messen unsere Volkswirtinnen und Volkswirte dem Basisszenario Gratwanderung bei.

Basisszenario: “Gratwanderung” (Eintrittswahrscheinlichkeit 60 Prozent)

Die Ereignisse des Jahres 2022 und der Ausblick für 2023 sind von den sich überlagernden Faktoren Ukraine/Energiekrise und den Nachwirkungen der Pandemie bestimmt. Letztere sind nicht verschwunden, sondern werden auch 2023 eine wichtige Rolle spielen. Die globalen Lieferketten haben sich noch nicht normalisiert und Veränderungen im Verbraucherverhalten sind vielerorts erst partiell korrigiert. “In Deutschland werden wir 2023 eine Rezession sehen”, erklärt Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. “Dabei gehen wir davon aus, dass der Krieg in der Ukraine andauert und die Energiepreise in Europa erhöht bleiben, obwohl neue Lieferquellen gefunden werden und Einsparbemühungen Erfolge zeigen”, so Traud weiter.

Die großen Wirtschaftsblöcke USA und Eurozone durchlaufen eine Rezession, kommen aber im Jahresdurchschnitt 2023 noch auf leicht positive Wachstumsraten von 0,5 Prozent bzw. 0,2 Prozent. Die deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,6 Prozent. Trotz der schwachen Konjunktur geht die Inflation nur graduell zurück. In Europa bleibt die Energieknappheit ein wichtiger Faktor. Die Verbraucherpreise steigen in Deutschland um 6 Prozent, in der Eurozone um 5,3 Prozent und in den USA um 4 Prozent – weniger als 2022, aber deutlich oberhalb der Zielwerte der Notenbanken.

Fehltritte rächen sich

Auf einer Gratwanderung sind Fehltritte häufig folgenreicher als bei einem Waldspaziergang. Entsprechend wichtig sind daher richtige politische Entscheidungen. Die Notenbanken sehen sich vor der Herausforderung, die Inflation mit genau der richtigen Dosis Straffung in den Griff zu bekommen, ohne eine unnötig schwere Rezession auszulösen. Hier zeichnet sich ein Zielkonflikt mit den Regierungen ab, die versuchen, die negative Wirkung der hohen Inflation auf die Realeinkommen zu kompensieren. Diese Maßnahmen können bei falscher Ausgestaltung Fehlanreize nicht nur hinsichtlich des Energiesparens setzen – und damit indirekt sogar Aufwärtsdruck auf die Preise erzeugen.

Auf außenpolitischer Ebene zeichnet sich die Tendenz zu einer wirtschaftlichen Blockbildung ab, mit China und den USA als jeweiligem Kern. “Statt einer echten Deglobalisierung, die ein Risiko bleibt, sehen wir zumindest derzeit lediglich eine Neuordnung der Globalisierung”, erläutert Dr. Traud. Dafür spricht der stärkere Anstieg des Welthandels relativ zur Produktion seit 2020. Begriffe wie “reshoring” oder “friend-shoring” sind zwar in den Medien präsent, prägen aber noch nicht das Verhalten der Unternehmen. Hier stehen bislang weiterhin Effizienz und verstärkt Diversifikation der Lieferketten im Fokus.

Alternativen für den Anleger

Der Sturm bei Renten flaut ab. Spätestens zur Jahresmitte sollten die Leitzinsen das zyklische Hoch erreichen. Dies gibt Spielraum für sinkende Kapitalmarktzinsen im Jahresverlauf. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen wird in der ersten Jahreshälfte 2023 die Jahreshöchststände markieren und Ende 2023 bei etwa 2,3 Prozent notieren.

Aktien haben die Fülle an Belastungen bereits eskomptiert. Die wichtigsten Bedingungen für eine Bodenbildung sind erfüllt: Günstige Bewertung, sehr negative Konjunkturerwartungen, pessimistische Stimmung der Anleger und eine technische Überverkauft-Situation. Da Aktien der Konjunktur im Durchschnitt ein halbes Jahr vorauslaufen, steuert der DAX bis Jahresende 2023 die 16.000er Marke an.

Immobilien leiden stärker unter den gestiegenen Zinsen als unter der Rezession. Am Wohnungsmarkt kommt es zu einer moderaten Preiskorrektur. Im gewerblichen Bereich werden sich Büros robuster zeigen als Einzelhandelsimmobilien, denen der enorme Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation zu schaffen macht.

Gold belebt sich 2023, da es zur Inflationsabsicherung wieder stärker nachgefragt ist. Sobald sich das Ende der Zinserhöhungen abzeichnet, festigt sich der Preis in Richtung 1.900 US-Dollar je Feinunze.

Der US-Dollar kann seinen Höhenflug nicht fortsetzen, da die Zinserhöhungen der US-Notenbank auslaufen und er als Fluchtwährung weniger gefragt ist. Der Euro-Dollar-Kurs notiert zu Jahresende um 1,10.

Negatives Alternativszenario “Absturz” (Eintrittswahrscheinlichkeit 30 Prozent)

Als Auslöser für den konjunkturellen Absturz steht eine geopolitische Eskalation im Fokus. Deutschland und die Eurozone geraten in eine tiefe Rezession, während die USA als Nettoenergieexporteur und China als Nutznießer von billigen russischen Rohstoffimporten weniger stark im Mitleidenschaft gezogen werden. Aktien korrigieren stark und die Renditen am Rentenmarkt sinken deutlich. Die Immobilienpreise gehen ebenfalls kräftig zurück. Der US-Dollar und der Goldpreis steigen krisenbedingt.

Positives Alternativszenario “Familientour” (Eintrittswahrscheinlichkeit 10 Prozent)

Notwendige Bedingung für eine “Familientour” ist eine geopolitische Entspannung, die die Risikoprämien an den Finanzmärkten fallen lässt. Zumindest kurzfristig nimmt der Preisdruck dank niedrigerer Energiepreise ab, so dass die Geldpolitik nicht deutlich restriktiver wird. Die Renditen am Rentenmarkt nehmen daher nur leicht zu, während die Aktienkurse noch dynamischer steigen. Der Immobilienmarkt stabilisiert sich. Gold und der US-Dollar sind als “sicherer Hafen” weniger gefragt.

Verantwortlich für den Inhalt: Landesbank Hessen-Thüringen, Girozentrale, MAIN TOWER, Neue Mainzer Str. 52-58, 60311 Frankfurt, Tel.: 069/9132-2877, Fax: 069/9132-4335, www.helaba.de

Die Deutsche Bank blickt in ihrem Kapitalmarktausblick 2023, den sie in Frankfurt am Main vorgestellt hat, verhalten optimistisch auf das kommende Jahr.

 

Die zu erwartende Rezession in den USA und Europa dürfte moderat ausfallen. Die Inflation wird zwar unter anderem aufgrund der Energiepreise voraussichtlich zunächst hoch bleiben; die Leitzinsen sollten jedoch im Sommer ihren Höchststand erreichen. Anleiherenditen in den USA dürften bereits im ersten Halbjahr ihren maximalen Wert erzielen. Die Deutsche Bank erwartet, dass der Renditeanstieg in der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte ausläuft. Aktien bleiben aufgrund niedriger Bewertungen bei stabilen Unternehmensgewinnen eine interessante Anlageoption.

Russland-Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation. Selten zuvor gab es so viele Risikofaktoren an den Märkten wie in den vergangenen Monaten. “Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich vermutlich weiter abschwächen – nach gut 3 Prozent in diesem Jahr auf etwas mehr als 2 Prozent im Jahr 2023”, sagt Marc Schattenberg, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. “Der konjunkturelle Einbruch in der Eurozone dürfte nach derzeitigen Prognosen weniger stark ausfallen als noch vor wenigen Monaten befürchtet, da das Risiko für Gasrationierungen deutlich gesunken ist.” Ein Grund dafür sei der bisher milde Herbst, durch den sich der Beginn der Heizperiode nach hinten verschoben hat.

Moderate Rezession in den USA und der Eurozone

“Wir erwarten weder in den USA noch in Europa eine im historischen Vergleich starke Rezession”, sagt Schattenberg. Es sollte keinen so starken Konjunktureinbruch geben wie während der Corona-Krise. Für die USA erwartet die Deutsche Bank im kommenden Jahr ein Wachstum von 0,6 Prozent nach 2 Prozent im Jahr 2022. Die Eurozone dürfte mit einem Minus von bis zu einem Prozent davonkommen, nach einem Wachstum von 3 Prozent im laufenden Jahr. Chinas Wirtschaft könnte nach dem Volkskongress im März 2023 von einer zu erwartenden allmählichen Lockerung der Null-COVID-Politik profitieren; das BIP dürfte bis zu 5 Prozent wachsen. Ein Risiko in China bleibt die zögerliche Erholung des Immobilienmarktes. Um diesen zu stützen, hat die Regierung bereits unterschiedliche Maßnahmen vorgestellt.

Inflation – gekommen, um zu bleiben

Obwohl die Inflation nur allmählich sinkt, erwarten die Experten der Deutschen Bank, dass die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr enden. Die straffere Geldpolitik der Notenbanken zeigt langsam Wirkung und die Gas- und Strompreise haben zuletzt leicht nachgegeben. Eine anhaltend milde Witterung und hohe Speicherstände sollten sich positiv auf die Preise auswirken. “In den USA könnte die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht haben. Sie dürfte nun langsam sinken und im Laufe des nächsten Jahres unter 6 Prozent fallen”, sagt Schattenberg. In Europa sollte die Inflation ab dem Frühjahr 2023 allmählich nachlassen und im kommenden Jahr für Deutschland und die Eurozone bei 7,5 Prozent liegen. “Die Inflation dürfte jedoch aufgrund nachlassender Globalisierungsgewinne, demografischer Belastungen und einer strukturell expansiveren Fiskalpolitik nicht auf ihr Vorkrisenniveau sinken”, so Schattenberg. Druck dürfte auch weiterhin von den hohen Rohstoffpreisen ausgehen. Deshalb erwartet die Deutsche Bank, dass die Notenbanken zunächst restriktiv bleiben. Die Fed könnte die Zinsen bis zum Frühjahr auf fast 5 Prozent erhöhen. Dann sollte die rückläufige Inflation – im Zuge einer milden Rezession – den Zinsanhebungszyklus beenden. Die EZB dürfte auf 3 Prozent gehen; wobei das Risiko weiterer Zinsanhebungen bestehen bleibt. Diese Notenbankpolitik sollte die Renditen risikoärmerer Anleihen von Staaten und Unternehmen mit “Investment Grade” weiter steigen lassen.

Für Anleger ist es eine Herausforderung, Renditen oberhalb der Inflationsrate zu erzielen. “Beunruhigende Faktoren sind weiterhin der Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges, die europäische Energieversorgung oder der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Es gibt aber auch Chancen”, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Die Aktienmärkte dürften sich 2023 stabilisieren.

Alles teuer außer Aktien

Die Deutsche Bank erwartet mittlere einstellige Renditen an den Aktienmärkten. Die Prognose für den Dax liegt bei 15.000 Punkten zum Jahresende 2023. Den S&P 500 sehen die Experten bei 4.100 Punkten und den Stoxx 600 bei 445 Punkten. Obwohl das kommende Jahr wirtschaftlich etwas schwieriger werden könnte, spricht für die Anlageklasse, dass die Börse der Konjunktur vorausläuft. Daher dürfte bereits eine leichte Rezession eingepreist sein. “Sobald sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet, sollten die Kurse steigen”, so Stephan. “Rücksetzer könnten gute Einstiegschancen bieten.” Zyklische Aktien, die heute günstig sind, dürften sich besser entwickeln. “Das hängt unter anderem mit den immensen Investitionen zusammen, die für die grüne Transformation der Wirtschaft notwendig sind”, so Stephan. Themen wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität oder Cybersecurity sollten auf der Agenda von Unternehmen stehen.

Fokus auf europäische Aktien

Vor allem die zurzeit niedrigen Bewertungen sprechen für Aktien. “Wir haben in den vergangenen Monaten eine deutliche Anpassung der Bewertungen gesehen”, sagt Stephan. Unternehmensgewinne sind in diesem Jahr teilweise deutlich gestiegen, Aktienkurse jedoch stark gefallen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den amerikanischen S&P 500 ist von 22,7 auf aktuell 16,5 und für den Stoxx Europe 600 von 17,7 auf 11,3 gefallen. “Vor allem europäische Aktien sind wieder günstig”, erklärt der Chefanlagestratege. Deshalb würden die Experten der Deutschen Bank europäische Aktien übergewichten; den US-Aktienmarkt würden sie dagegen neutral halten. Für eine Übergewichtung Europas spricht neben den niedrigen Bewertungen auch die Entwicklung der Gewinne. Sie mussten in diesem Jahr immer wieder nach oben revidiert werden. Die Kurse spiegelten das jedoch nicht wider. Profitieren sollten europäische Titel auch von der Erholung in China, wo 2023 ein stärkeres Wachstum erwartet wird. Allerdings birgt die hohe Exportabhängigkeit europäischer Unternehmen auch ein Risiko; so könnte der Wettlauf um die technologische Vorherrschaft zwischen den USA und China für sie zu einer Belastung werden.

Chancen sieht Stephan nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate in Asien – in China, Korea und Taiwan seien die Bewertungsrückschläge hoch. Diese Märkte sollten von einer Erholung profitieren. Indiens Aktienmarkt hat sich vergleichsweise gut gehalten. Das KGV ist mit 20 noch immer hoch. Allerdings ist Indien auch die am stärksten wachsende Volkswirtschaft der Welt: Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2023 ein Wachstum von 6 Prozent.

Unternehmen trotzen der Rezession

Die Experten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass viele der börsennotierten Unternehmen gut durch die konjunkturell schwierigere Phase kommen werden. “Die Gewinne sollten sich deutlich solider entwickeln als in früheren Rezessionen”, sagt Chefanlagestratege Stephan. In Europa werden fiskalpolitische Programme den Konsum voraussichtlich stützen. Einige Sektoren, in denen die Gewinne in wirtschaftlich schwachen Phasen üblicherweise stark einbrechen, dürften gut durch die Rezession kommen. Banken, zum Beispiel, profitieren vom veränderten Zinsumfeld. Die Energie- und die Grundstoffbranche sowie der Bergbau, die bislang in Rezessionen Einbußen erlitten, sollten aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der starken Nachfrage ebenfalls gut durch den Abschwung kommen.

Infrastruktur – Grundlage für nachhaltiges Wachstum

Öffentliche und private Investitionen werden vor allem in Infrastrukturprojekte fließen. Die USA, die Europäische Union, China und weitere Länder haben entsprechende Programme auf den Weg gebracht. Damit werden Unternehmen, die in den entsprechenden Branchen aktiv sind, für Anleger interessant. Bei den Projekten geht es um den Aufbau einer Infrastruktur für erneuerbare Energien, um Stromnetze, Wasser und Transportwege, darunter auch Straßen und Häfen.

Energie und Rohstoffe bleiben teuer

“Die Zeit günstiger Energie dürfte erst einmal vorbei sein”, sagt Volkswirt Schattenberg. “Preise wie vor der Krise werden wir wohl vorerst nicht mehr sehen.” Die Deutsche Bank erwartet für die europäische Sorte Brent Preise von rund 100 Dollar pro Barrel; für die amerikanische Sorte WTI dürfte der Preis etwas darunter liegen. Auch Gas, dessen Preis sich in den vergangenen Wochen recht stabil bei knapp über 100 Euro pro Megawattstunde eingependelt hat, bleibt teuer. “Die Energiekrise bietet für einige Industrien aber auch Chancen”, sagt Schattenberg. Sie sei ein Treiber für die Grüne Transformation der Wirtschaft. Auch bei Industriemetallen dürfte das Preisniveau mittelfristig hoch bleiben. Hier treibt der wirtschaftliche Wandel zu mehr Nachhaltigkeit die Kurse.

Gold gilt zwar als “sicherer Hafen” und dient der Diversifikation eines Portfolios, doch zuletzt haben die Zinsanhebungen und der damit verbundene Anstieg der Renditen für Staatsanleihen den Goldpreis in den USA belastet. Wenn der Zinszyklus im Laufe des Jahres 2023 wie erwartet endet und für 2024 sogar wieder Zinssenkungen in Aussicht stehen, dürften auch die Goldpreise moderat steigen. “Gegen ein Investment sprechen jedoch ein schwächerer Dollar und die Opportunitätskosten”, so Stephan. “Aber ein gewisser Anteil Gold kann in geopolitischen Krisenzeiten sinnvoll sein.”

Quo vadis, Anleihen?

Mit der Zinswende sind die Anleihekurse in diesem Jahr stark gefallen und die Renditen entsprechend gestiegen. Auch im kommenden Jahr dürften die Renditen noch ansteigen. Die “Spreads” sollten jedoch sinken – eine mäßige Rezession vorausgesetzt. “Die große Anpassung am Rentenmarkt haben wir jedoch hinter uns, zunehmend werden Zinskupons wieder interessant”, sagt Stephan.

Europäische Unternehmensanleihen mit “Investment Grade” rentieren aktuell mit 4,3 Prozent, amerikanische sogar mit knapp sechs Prozent. Europäische Hochzinsanleihen (High Yield) bringen 8,4 Prozent Rendite und amerikanische sogar 9,3 Prozent. “Solange wir jedoch eine Rezession erwarten, wäre ich bei High Yields zurückhaltend”, sagt Stephan. “Die Ausfälle sollten steigen und die Risikoprämien insgesamt nach oben ziehen.” Für das kommende Jahr erwarten die Experten eine leichte Ausweitung der Risikoaufschläge für hochverzinsliche Anleihen in Europa auf 550 Basispunkte und in den USA auf 500 Basispunkte. “Bei Investment Grade-Anleihen halten wir die Risikoaufschläge für stabil, in Europa sogar für leicht fallend angesichts solider Fundamentaldaten der Unternehmen.”

Die größte Gefahr für den Rentenmarkt ist, dass die erwarteten Zinserhöhungen in den USA und in Europa nicht ausreichen. Sollten größere Zinsschritte als erwartet nötig werden, um die Inflation einzudämmen, könnte ein Ausverkauf am Rentenmarkt drohen. “Das wäre nicht nur für die Rentenmärkte ein Risiko, sondern auch für die Aktienmärkte und vor allem für die Technologiewerte”, erklärt Stephan.

Die Experten erwarten für Staatsanleihen steigende Renditen. Bis Ende 2023 sollten die Renditen zehnjähriger US-Treasuries bei 4,2 Prozent liegen und bei zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,4 Prozent.

Immobilien – je nachhaltiger, desto besser

Immobilien sind eine klassische Anlageklasse in Zeiten hoher Inflation. Die Preise dürften hoch bleiben, obwohl Finanzierungskosten steigen und Finanzierungen insgesamt schwieriger werden. Vor allem steigende Baukosten und gesetzliche Vorschriften verteuern das Bauen in Deutschland stark. Die Experten der Deutschen Bank rechnen damit, dass sich der Preisanstieg auf hohem Niveau stabilisiert. Bei Wohnimmobilien steht eine hohe Nachfrage einem begrenzten Angebot gegenüber. Der Neubau stockt aufgrund fehlender Materialien, Arbeitskräftemangel und steigender Finanzierungskosten. In den USA hingegen sinkt die Nachfrage ebenso wie die Stimmung der Hausbauer. Die Zahl der verkauften Häuser ist seit 2020 um 20 Prozent gesunken. Die Wohnmieten in den USA sind im Vergleich zu 2021 um 7 Prozent gestiegen. Auch in Deutschland dürften die Mieten langfristig steigen, vor allem in den Ballungsräumen.

Bei den Gewerbeimmobilien sind aktuell vor allem Logistikflächen gefragt. Die Leerstände nähern sich historischen Tiefs. Der Grund: Unternehmen produzieren weniger “just in time” und bauen wieder Lager auf. Die hohe Nachfrage lässt die Mieten leicht steigen. “Logistikimmobilien sollten einen Schutz gegen höhere Inflation bieten”, sagt Chefanlagestratege Stephan. “Bei Büroimmobilien ist Vorsicht geboten. Die Leerstände steigen und Mieterhöhungen sind aktuell kaum möglich.” Für alle Immobiliensegmente gelte: Je nachhaltiger, desto besser. Energieeffiziente Immobilien hätten teilweise Preisaufschläge von 20 Prozent. Energetisch sanierte beziehungsweise neu gebaute Wohnungen und Häuser seien gefragter als andere Immobilien. Die Energiekrise sei ein Katalysator für energieeffizientes Bauen.

Über die Deutsche Bank

Die Deutsche Bank bietet vielfältige Finanzdienstleistungen an – vom Zahlungsverkehr und dem Kreditgeschäft über die Anlageberatung und Vermögensverwaltung bis hin zu einem fokussierten Kapitalmarktgeschäft. Sie bedient Privatkunden, mittelständische Unternehmen, Konzerne, die Öffentliche Hand und institutionelle Anleger. Die Deutsche Bank ist die führende Bank in Deutschland mit starken europäischen Wurzeln und einem globalen Netzwerk.

Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sie umfassen auch Aussagen über die Annahmen und Erwartungen von der Deutschen Bank sowie die zugrunde liegenden Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der Deutschen Bank derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen beziehen sich deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Die Deutsche Bank übernimmt keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren.

Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von zukunftsgerichteten Aussagen abweichen.

Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und andernorts, wo die Deutsche Bank einen erheblichen Teil ihrer Erträge aus dem Wertpapierhandel erzielt, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken, die in den von der Deutschen Bank bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) hinterlegten Unterlagen dargestellt sind.

Diese Faktoren sind im SEC-Bericht der Deutschen Bank nach “Form 20-F” vom 11. März 2022 im Abschnitt “Risk Factors” dargestellt. Dieses Dokument ist auf Anfrage bei der Deutschen Bank erhältlich oder unter www.db.com/Investoren verfügbar.

 

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Jede zweite Frau hat derzeit gar kein Geld angelegt, Frauen sparen insgesamt seltener und weniger als Männer

 

Sparbuch, Tagesgeld und Fonds sind die beliebtesten Anlageprodukte bei Frauen, bei Männern stehen Wertpapiere hoch im Kurs

Die größten Hemmnisse bei der Geldanlage sind Angst und Unwissenheit

Frauen sind doppelt so oft finanziell abhängig von ihrem Partner wie andersherum

Geld sorgt selten für Streit in deutschen Partnerschaften

Das Anlageverhalten von Frauen und Männern unterscheidet sich zum Teil erheblich. So haben Männer Spaß an der Geldanlage, Frauen eher Angst davor. Frauen legen seltener an, sie sparen weniger und sind insgesamt deutlich sicherheitsorientierter als Männer. Die größten Hemmnisse sind Angst vor Verlusten und davor, etwas Falsches zu tun, genauso wie Unwissenheit. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer repräsentativen Befragung von 2.077 Frauen und Männern, die die puls Marktforschung im Auftrag der Quirin Privatbank durchgeführt hat, mit dem Ziel, das Anlageverhalten vor allem von Frauen zu analysieren.

Jede zweite Frau hat keine Geldanlage

“Die Studienergebnisse überraschen uns nicht, sie waren – leider – so erwartbar und decken sich mit unseren Erfahrungen aus der Beratungspraxis”, erklärt Carolin Nawroth, Vermögensberaterin der Quirin Privatbank. “So haben 54 Prozent der befragten Frauen, also mehr als jede Zweite, derzeit gar kein Geld angelegt, das ist erschreckend.” Bei den Männern gilt das für 37 Prozent. Je höher Bildung und Einkommen, desto eher verfügen die Frauen über Anlagen. “Wichtig für Anlageentscheidungen ist die Finanzbildung – und die ist bundesweit geschlechtsunabhängig gleich niedrig”, erklärt Dr. Konrad Weßner von der puls Marktforschung. “Frauen und Männer schätzen ihre Finanzbildung jedoch unterschiedlich ein: Ein Mann liest einen Fachartikel übers Investieren und glaubt, alles zu wissen. Eine Frau liest – überspitzt gesagt – fünf Bücher über Geldanlage und denkt immer noch, sie weiß nicht genug, um loslegen zu können.”

Aus Angst vor Risiken wird Geld auf dem Girokonto geparkt

In vielen Fällen wird das Geld auf dem Girokonto geparkt – jeder sechste Mann und jede elfte Frau hat mehr als 10.000 Euro dort liegen. Als Grund gibt etwa die Hälfte geschlechterübergreifend an, immer an das Geld herankommen zu wollen. Danach folgt die Angst vor Risiken, die Angst, etwas falsch zu machen, und die Annahme, sich zu wenig auszukennen. In Summe führen 83 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer diese Gründe an.

Bei der Frage, warum Geld nicht angelegt wird, geben ebenfalls geschlechterübergreifend 60 Prozent der Frauen und Männer an, dass kein Geld zum Anlegen vorhanden sei. “Wir leben in herausfordernden Zeiten, vielen Menschen setzen die Inflation und die Explosion der Energiepreise erheblich zu. Dennoch ist diese Zahl wirklich hoch”, kommentiert Weßner.

Frauen setzen auf Sparprodukte und Fonds

Frauen, die Geld angelegt haben, nutzen dafür am liebsten Tagesgeld (44 Prozent), Fonds (42 Prozent) und Sparbuch (35 Prozent). “Sparbuch und Tagesgeld bringen kaum Rendite, Fonds sind oft sehr teuer – das heißt, die Frauen verschenken hier Renditepotenzial”, erklärt Nawroth. “Da ist noch Luft nach oben, besser als teure Fonds sind beispielsweise kostengünstige ETFs.” Diese sind bei den Männern beliebt und landen mit 36 Prozent nach Fonds (37 Prozent) und Einzelaktien (37 Prozent) auf Platz drei.

“Männer sind also Wertpapieranleger, Frauen eher klassische Zins- beziehungsweise Sparbuchsparer, weshalb sie in den letzten Niedrigzinsjahren bei den erzielten Renditen besonders stark das Nachsehen hatten”, so Nawroth. “Ziel muss es deshalb sein, bei Frauen die Lust auf Wertpapieranlagen zu wecken, damit auch sie von den damit verbundenen langfristig hohen Renditen profitieren können.”

Ähnliches Spar- wie Anlageverhalten

Beim regelmäßigen Sparen zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Anlegen. Nur 37 Prozent aller Frauen haben einen Sparplan, bei den Männern sind es 49 Prozent. Die Frauen sparen im Schnitt weniger als die Männer, beliebt sind auch hier das Sparbuch (34 Prozent), das Tagesgeld (34 Prozent) und Fonds (21 Prozent). ETFs und Aktien werden von Männern doppelt so häufig zum regelmäßigen Sparen genutzt wie von Frauen.

Sparen und Anlegen können finanzielle Nachteile ausgleichen

“Dabei ist gerade das regelmäßige Sparen der Schlüssel, um mehr aus dem eigenen Geld zu machen. Es kann helfen, finanzielle Nachteile, die Frauen durch Pay- und Pension-Gap sowie Teilzeitfalle und Karriereknick entstehen, auszugleichen. Entscheidend dabei ist, dass renditeorientiert gespart wird, sprich in Aktienanlagen. Das ist einfach, günstig und ab 25 Euro monatlich möglich”, so Nawroth weiter. “Insbesondere auch mit Blick auf die Studienergebnisse, dass nur ein Viertel der Frauen Hauptverdiener ist und dass Frauen doppelt so häufig finanziell von ihrem Partner abhängig sind wie andersherum, ist ein stetiger Vermögensaufbau für Frauen essentiell”, ergänzt Weßner.

Männer haben Spaß, Frauen Angst

Doch genau davor scheuen sich Frauen oft: 50 Prozent sagen, sie haben Angst, eine Anlage abzuschließen, weil sie Verluste machen könnten. Im Gegensatz dazu gibt fast jeder dritte Mann an, Spaß an der Geldanlage zu haben, bei den Frauen sind es nur 13 Prozent. “Es zeigt sich an vielen Stellen der Studie: Frauen haben Angst, Männer Spaß an bei der Geldanlage”, so Nawroth.

Zudem empfinden Frauen Geldanlagethemen als komplex und belastend, diese Zuschreibung ist bei ihnen deutlich ausgeprägter als bei Männern. “Eine wichtige Herausforderung besteht also darin, Frauen das Gefühl zu nehmen, dass Wertpapieranlagen ‘belastend’ sind”, so Weßner weiter. “Von großer Bedeutung sind dabei Geldanlageangebote, um die man sich nicht täglich kümmern muss.”

Frauen sind sich aber dennoch bewusst, dass es wichtig ist, sich um das Thema Geldanlage zu kümmern. “Es ist ein bisschen wie beim Zahnarzt: Keiner hat Lust hinzugehen, und trotzdem sollte man es tun, weil es sein muss. Wir wollen den Frauen deshalb Mut machen: Richtig Geld anlegen tut nicht weh, ist nicht schwer, und frau muss dafür auch keine Expertin sein”, so Nawroth. “Für mich ist das ein echtes Herzensthema und ich kann alle Frauen nur ermutigen, sich selbst und ihrem Geld mehr zuzutrauen.”

Die Studie zeigt auch: Männer beschäftigen sich häufiger mit Finanzen als Frauen. “Dieses zeitliche Engagement ist zwar sehr löblich, aber gar nicht nötig. Denn einmal richtig angelegt – also breit gestreut, weltweit investiert, kostengünstig – bedeutet: Niemand muss da ständig draufschauen”, so Nawroth weiter.

Persönlichkeit gefragt

Ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigt sich auch in Sachen Informationsverhalten: Frauen setzen hier viel häufiger auf persönliche Beratung (32 Prozent) und fragen die Familie um Rat (31 Prozent), Männer recherchieren lieber auf Finanzportalen (32 Prozent) oder den Webseiten von Banken (24 Prozent). Zudem geben 56 Prozent der Frauen an, ihnen sei persönliche Beratung bei der Geldanlage grundsätzlich wichtig, bei den Männern trifft das nur auf 43 Prozent zu.

Große Offenheit und kaum Streit in Partnerschaften

In Partnerschaften herrscht zudem eine große Offenheit in Sachen Finanzen: Frauen und Männer wissen, was die Partnerinnen und Partner verdienen, wie viel Vermögen vorhanden ist, und entscheiden finanzielle Fragen gemeinsam – ein gemeinsames Konto haben sie aber nur in 50 Prozent der Fälle. Geld ist entsprechend selten ein Streitthema in Deutschland.

Die genannten Studienergebnisse stehen hier zum Download bereit. https://www.quirinprivatbank.de/system/images/5702/original/2022_11_15_Studie_Frauen_und_Finanzen.pdf

Über die Quirin Privatbank AG:

Die Quirin Privatbank AG unterscheidet sich von anderen Privatbanken in Deutschland durch ihr Geschäftsmodell: 2006 hat die Bank die im Finanzbereich üblichen Provisionen abgeschafft und berät Privatanleger seitdem ausschließlich gegen Honorar, wie es beispielsweise auch beim Architekten, Steuerberater oder Rechtsanwalt der Fall ist. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden wird der Unternehmenserfolg durch einen zweiten Geschäftsbereich getragen, die Beratung mittelständischer Unternehmen bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigen- und Fremdkapitalbasis (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin Privatbank hat ihren Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 5 Milliarden Euro an Kundenvermögen an 15 Standorten bundesweit. Im Privatkundengeschäft bietet die Bank Anlegern ein in Deutschland bisher einmaliges Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht. 2013 gründete die Bank zudem die digitale Geldanlage quirion ( www.quirion.de), die als quirion AG mittlerweile rechtlich selbstständig ist.

 

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quirin bank AG , Kurfürstendamm 119, D­10711 Berlin, Tel.: +49 (0)30 89021­402,  www.quirinprivatbank.de

Zinsen für Girokonten und Tagesgelder im Schnitt weiter bei Null

 

Die Europäische Zentralbank hat reagiert. Über 10 Prozent Inflation im Euroraum haben dazu geführt, dass die Leitzinsen in einem dritten Zinsschritt auf ein Niveau angehoben wurden, wie zuletzt 2008 und 2009. Dabei ist noch nicht absehbar, inwieweit die Inflation dadurch reduziert wird oder ob die Wirtschaft gebremst wird. Bereits ersichtlich sind jedenfalls die Auswirkungen bei den Zinsen für Sparerinnen und Sparer. Raisin, bekannt für die Zinsplattform WeltSparen, hat einen Blick auf die jüngsten Entwicklungen geworfen.

Zinsplateau bei Festgeldern überwunden – Rally jetzt auch beim Tagesgeld

In Deutschland ging der Wettbewerb um Spareinlagen im September wieder los, nachdem die Top-Angebote im August weitestgehend stabil geblieben waren. Noch Anfang September gab es für die besten fünf Festgelder mit einer Laufzeit von einem Jahr durchschnittlich 1,81 Prozent noch deutlich unter zwei Prozent Zinsen. Knapp acht Wochen und zwei Zinsschritte der EZB später sind es schon 2,65 Prozent, die Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten. Zur Erinnerung: Zu Neujahr waren es lediglich 0,75 Prozent.

Besonders erfreulich für Sparerinnen und Sparer ist die Entwicklung bei Tagesgeldern: Die besten zehn Angebote hatten zwischen Januar und September lediglich einen Anstieg um 23 Basispunkte verzeichnet – von 0,20 auf durchschnittlich 0,43 Prozent. In den letzten zwei Monaten machten allerdings auch sie einen Sprung auf jetzt 1,32 Prozent.

Durchschnittszinsen für Festgelder auf 10-Jahres-Hoch – Sichteinlagen weiter bei Null

Auch die Daten der Europäischen Zentralbank zeigen, dass die Zinserhöhungen mittlerweile in der Breite angekommen sind. Die durchschnittlichen Zinsen für neue Festgelder mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr stiegen hierzulande alleine von August auf September um 35 Basispunkte auf nun 0,84 Prozent. Höher war dieser Wert zuletzt im Februar 2013 mit 0,88 Prozent. Auch im Eurozonenvergleich schneidet Deutschland auf den ersten Blick gut ab: Lediglich 0,56 Prozent beträgt der Durchschnittszins dieser Laufzeit im Mittel im gemeinsamen Währungsraum. In Frankreich und Italien indes gibt es mit 1,12 Prozent und 1,16 Prozent deutlich mehr Rendite, während Sparerinnen und Sparer in Spanien lediglich 0,16 Prozent erhalten.

Noch stärker fiel der jüngste Anstieg bei den Festgeldern mit einer Laufzeit von einem bis zu zwei Jahren aus. 45 Basispunkte betrug der Sprung von Ende August bis Ende September. 1,49 Prozent bekommen die Verbraucherinnen und Verbraucher damit hierzulande – auch in diesem Fall so viel wie zuletzt im Januar 2013. In der Eurozone liegt der Durchschnitt mit 1,09 Prozent wiederum deutlich niedriger. Gerade einmal halb so hoch sind die Zinsen in Spanien mit 0,59 Prozent. Besser ist die Lage erneut in Frankreich mit 1,62 Prozent – Italien hingegen liegt mit 1,17 Prozent nur knapp über dem Durchschnitt.

Interessant ist vor diesem Hintergrund vor allem, dass die Zinsen für Sichteinlagen (zu welchen insbesondere Girokonten und Tagesgelder zählen) durchschnittlich weiter bei 0,01 Prozent liegen – weit entfernt von den 0,46 Prozent vor knapp 10 Jahren im Februar 2013! Knapp über Null liegen auch der Durchschnitt der Eurozone (0,02), Frankreich (0,01), Italien (0,05) und Spanien (0,02). Der Spread zwischen den Top-Angeboten und den Durchschnittszinsen ist bei Sichteinlagen demnach mit Abstand am größten.

Tamaz Georgadze, CEO von Raisin, kommentiert die Zinsentwicklungen: “Angesichts der jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank sind die Entwicklungen wenig überraschend. Einen Datenpunkt sollten sich die Konsumenten allerdings vor Augen führen: Sichteinlagen, also Girokonten und Tagesgeldkonten, bringen im Durchschnitt weiter kaum Zinsen. Nur wenige Banken reichen die Zinserhöhungen der EZB weiter. Umso mehr lohnt es sich, nach den besten Angeboten Ausschau zu halten. Es muss kein Festgeld mit langen Laufzeiten sein – bereits mit dem Wechsel zu einem gut verzinsten Tagesgeldkonto können Verbraucher und Verbraucherinnen deutliche Zinssprünge machen.”

Methodologie:

Die Daten zu den Top-Angeboten stammen von kritische-anleger.de. Hier wurde mit Hilfe der besten fünf bzw. besten zehn Zinssätze ein Durchschnitt berechnet. Die EZB-Daten stammen aus den monatlich aktualisierten MFI Interest Rate Statistics (MIR Statistics).

Über Raisin (WeltSparen)

Raisin ist ein Wegbereiter für Open Banking für Spar- und Anlageprodukte. Das FinTech-Unternehmen bietet eine Open-Banking-Infrastruktur für den globalen 50+ Billionen Dollar großen Einlagenmarkt, von der Banken und Sparer gleichermaßen profitieren: Sparer erhalten eine größere Produktauswahl und mehr Entscheidungsfreiheit, Finanzdienstleister erstklassige Marktplatzlösungen für ihre eigenen Kunden und Banken einen besseren Zugang zur Einlagenfinanzierung. Raisin betreibt eigene B2C-Marktplätze – in Europa unter den Marken Raisin, WeltSparen und ZINSPILOT sowie in den USA unter der Marke SaveBetter. In Deutschland bietet das Unternehmen neben Sparprodukten auch ETF-basierte Investment- und Altersvorsorgeprodukte und Investitionen in Private Equity an. Raisin arbeitet mit rund 400 Banken und Finanzdienstleistern aus mehr als 30 Ländern zusammen und hat über 750.000 Direktkunden. Hinter Raisin stehen namhafte internationale Investoren wie btov Ventures, Deutsche Bank, FinLab, Goldman Sachs, Greycroft, Headline/e.ventures, Index Ventures, Kinnevik, Orange Ventures, PayPal Ventures, Thrive Capital, Top Tier Capital Partners, Ribbit Capital und Vitruvian Partners, sowie Peter Thiel. Das Unternehmen hat Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Manchester, New York und Paris.

 

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Raisin GmbH, Immanuelkirchstr. 14a, 10405 Berlin, Tel: +49 30 770 191 291, www.weltsparen.de

Unterzeichner erreichen erste Meilensteine auf dem Weg zur Veröffentlichung von Klimafußabdrücken

 

Die Unterzeichner der Klimaselbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors haben sich verpflichtet, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Vorbereitender Bestandteil der Selbstverpflichtung ist, dass bis Ende dieses Jahres alle teilnehmenden Institute grundlegende Maßnahmen und erste Meilensteine umgesetzt haben, um ihre Geschäftsaktivitäten bis spätestens 2050 klimaneutral zu gestalten. Dazu gehören z. B. die Implementierung von wissenschaftsbasierten Messmethoden zur Erfassung des CO2-Fußabdrucks der Kredit- und Investmentportfolios (Scope 1- 3) sowie die Festlegung von verbindlichen Zielen für den Pfad zur Erreichung der Klimaneutralität.

Übersicht der bisherigen Umsetzung

Aufgrund der großen Bandbreite der Geschäftsmodelle und der verschiedenen Ausgangslagen der teilnehmenden Institute gibt es unterschiedliche Zielerreichungsgrade. Detaillierte Berichte über die bisherige Umsetzung und gesetzte Ziele werden in den jeweiligen auditierten Jahresberichten bzw. Nachhaltigkeitsberichten oder anderen Berichtsformaten nächstes Jahr veröffentlicht. Eine erste Übersicht des aktuellen Status der jeweiligen Institute ist unter www.klima-selbstverpflichtung-finanzsektor.de einsehbar.

In dieser Übersicht geben die Unterzeichner ihren aktuellen Umsetzungsgrad zu jedem Bestandteil der Selbstverpflichtung anhand einer Selbsteinschätzung mit einem Farbcode an. Diese Einschätzung wird durch ergänzende Beschreibungen und Beispiele für konkrete Maßnahmen näher erläutert und geht damit auf die Unterschiede zwischen den teilnehmenden Häusern ein.

Die Vorbereitungsphase endet mit dem Erreichen dieser Zwischenziele. Ab 2023 liegt der Schwerpunkt darauf, im laufenden Prozess die Messungen und Datenverfügbarkeit stetig zu verbessern, die gesetzten Ziele konsequent umzusetzen sowie diese in entsprechenden Reportings zu veröffentlichen.

Eine weitere Bestrebung ist es, die Reporting-Formate zunehmend zu standardisieren, um eine bessere Vergleichbarkeit der Zielsetzungen und Reportings zu erreichen. Des Weiteren weisen die Unterzeichner darauf hin, dass die begrenzte Datenverfügbarkeit weiterhin eine große Herausforderung für die Messung der tatsächlichen Klimafußabdrücke und daraus resultierend auch für die Zielsetzung und entsprechende Steuerung darstellt.

Gemeinsamer Appell zur COP27

Im Rahmen der COP27 appellieren die Unterzeichner an alle Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die Klimakrise vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen weiterhin mit Nachdruck anzugehen.

Informationen zur Klimaselbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors

20 Akteure des deutschen Finanzsektors, mit Aktiva von mehr als 5,5 Billionen Euro und über 46 Millionen Kundenverbindungen in Deutschland, haben eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten ( www.klima-selbstverpflichtung-finanzsektor.de). Durch die vereinbarte Messung, Veröffentlichung und Zielsetzung zur Reduzierung der mit den Kredit- und Investmentportfolios verbundenen Emissionen will der Finanzsektor einen Klimaschutzbeitrag leisten und eine nachhaltige und zukunftsfähige Weiterentwicklung der Wirtschaft unterstützen. Damit kommt der deutsche Finanzplatz dem von der Bundesregierung Anfang 2019 gesetzten Ziel einen Schritt näher, Deutschland zu einem der führenden Standorte für nachhaltige Finanzen (Sustainable Finance) zu machen.

Diese aus dem Bankenbereich des Finanzsektors heraus entstandene Initiative hat das Ziel, aktiv an der Gestaltung einer der für die Zukunftsfähigkeit wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben mitzuwirken, nämlich der erfolgreichen gesellschaftlichen Transformation zur Begrenzung des Klimawandels. Die Unterzeichner richten ihre jeweiligen Produkte und Dienstleistungen sowie ihre Engagements und Initiativen entsprechend aus, um durch die Finanzierung der Transformation hin zu einer emissionsarmen und klimaresilienten Wirtschaft und Gesellschaft, die Erderwärmung auf deutlich unter 2,0 Grad zu begrenzen und das 1,5-Grad-Ziel anzustreben.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.co

Aufgrund der steigenden Preise spart jeder zweite Deutsche (54 Prozent) derzeit weniger oder gar nicht mehr. Das ergibt eine aktuelle Postbank Umfrage. Auch die mittleren Einkommensklassen sind betroffen.

 

Die Inflation verpasst der Spar-Kultur hierzulande einen Dämpfer: Laut einer aktuell von der Postbank beauftragten YouGov-Umfrage hat mehr als jeder dritte Deutsche (36 Prozent) aufgrund der gestiegenen Preise das Sparen eingestellt. Als Gründe nennen 25 Prozent, dass ihre aktuellen Einnahmen nur ihre Ausgaben decken, und elf Prozent, dass die Ausgaben derzeit die Einnahmen überschreiten. Jeder sechste Befragte (18 Prozent) spart aufgrund der Inflation nun weniger. „Die steigenden Preise belasten Verbraucherinnen und Verbraucher so stark, dass jeder Zweite seine Sparleistungen reduzieren oder ganz einstellen muss“, erklärt Dr. Ulrich Stephan von der Postbank. „Davon betroffen sind nicht nur Bezieherinnen und Bezieher von geringen, sondern auch von mittleren Einkommen.“

Fehlende Mittel

Dabei gebe es allerdings einen gravierenden Unterschied: „Menschen mit niedrigerem Einkommen müssen aktuell überdurchschnittlich häufig das Sparen ganz aufgeben, während Bezieher mittlerer Einkommen weniger Geld beiseitelegen können“, sagt Dr. Ulrich Stephan. Laut Postbank Umfrage ist knapp jeder zweite Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro (47 Prozent) derzeit nicht mehr in der Lage zu sparen. Von den Befragten mit einem Einkommen von 2.500 Euro und mehr trifft dies hingegen nur auf 27 Prozent zu. Und während rund 24 Prozent der Befragten mit höherem Einkommen aktuell weniger sparen, reduzieren knapp 14 Prozent der Befragten mit niedrigerem Einkommen ihre Sparleistungen.

Kaum Gewinne

Die Sparer parken ihr Geld am häufigsten auf dem Girokonto (36 Prozent). 25 Prozent zahlen es auf ein Tagesgeldkonto und 21  Prozent auf ein klassisches Spar­konto ein. 19 Prozent legen Geld in Aktien oder Fonds an. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Begeisterung der Deutschen für die Börse allerdings nachgelassen. Die Anzahl der Anleger sank um knapp sieben Prozentpunkte. „Nachdem die Bereitschaft, in Wertpapiere zu investieren, im Zuge der Corona-Pandemie deutlich zugenommen hatte, hat sie nun einen Dämpfer erfahren. Ein Grund ist sicher, dass der Spielraum für die Geldanlage durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten kleiner geworden ist. Eine wachsende Zahl Sparerinnen und Sparer verfügt nicht mehr über Mittel, die sie dauerhaft anlegen können. Und ein langfristiger Anlagehorizont ist bei Wertpapieren Pflicht, um Kursschwankungen abfedern zu können“, erklärt der Postbank Experte.

Informationen zur Umfrage

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 2. und 5. September 2022 insgesamt 2.058 Befragte ab 18 Jahren.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Die UmweltBank hat – wie Ende Juli angekündigt – einen Vertrag zum Verkauf einer Windparkbeteiligung geschlossen.

 

Erreicht wurde dabei ein Nettoerlös in Höhe von ca. 20 Mio. Euro. Der Vorstand hat vor diesem Hintergrund die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 überprüft und erwartet nunmehr ein Ergebnis vor Steuern von ca. 40 Mio. Euro (bisher: 34 Mio. Euro).

Der Vorstand nutzt das gute Veräußerungsergebnis, um Belastungen aus der Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren des Eigenbestands bereits im laufenden Geschäftsjahr zu verbuchen. Diese wären ansonsten erst in den Folgejahren angefallen. Zudem hat der Vorstand beschlossen, wegen des herausfordernden Geschäftsumfelds und möglicherweise mittelfristig schwächerer Geschäftsaussichten insbesondere im Wertpapiergeschäft und bei Immobilienfinanzierungen die Vorsorgereserven zu stärken.

Zinsmarge dehnt sich aus

In ihrer jüngsten Sitzung erhöhte die EZB bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen und stellte weitere Erhöhungen in Aussicht. “Wir spüren langsam die positive Wirkung der Zinswende, die sich in einer Ausweitung unserer Zinsmarge zeigt. Vollständig wird sich dieser Effekt jedoch erst in den kommenden Jahren entfalten, da die höheren Zinsen auf das Neugeschäft und Verlängerungen wirken, nicht aber auf den zinsgebundenen Darlehensbestand”, kommentiert Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands.

Verhaltene Nachfrage nach Investmentfonds

Die drei hauseigenen Fonds der Marke UmweltSpektrum verzeichneten per 30. September 2022 ein Volumen von rund 121 Mio. Euro – und somit einen Zuwachs von 21 % seit Jahresbeginn. Damit liegt die Entwicklung deutlich unter den Erwartungen. “Aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten und der drohenden Rezession halten sich Anlegerinnen und Anleger derzeit mit Investments zurück”, berichtet Koppmann und ergänzt: “Sobald sich die Stimmung an den Börsen aufhellt, wird die Nachfrage wieder anziehen.”

Gemischtes Bild im Kreditneugeschäft

Das Kreditneugeschäft bewegt sich aktuell zwischen den Werten der Jahre 2020 und 2021. Dabei ist die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen derzeit verhalten. Der Mix aus gestiegenen Zinsen, beständig hohen Kaufpreisen sowie Materialengpässen erschwert die Umsetzung vieler Projekte. “Erfahrungsgemäß dauert es am Immobilienmarkt einige Zeit, bis sich die Akteure an neue Marktpreise angepasst haben. Wie schnell dies in der jetzigen Situation geschieht, ist jedoch schwer einschätzbar”, so Goran Basic, Mitglied des Vorstands.

Bei der Finanzierung von erneuerbaren Energien ist die Nachfrage hingegen ungebrochen. Neben dem positiven Beitrag zum Klimaschutz haben regenerative Energiequellen aus Gründen der Energiesicherheit zuletzt deutlich an Bedeutung gewonnen.

Über die UmweltBank AG

Die UmweltBank AG verbindet seit ihrer Gründung 1997 Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg. Mit ihren 300 Mitarbeitenden betreut die grüne Bank rund 133.000 private sowie gewerbliche Kundinnen und Kunden in ganz Deutschland. Kernkompetenz der UmweltBank ist die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, sowie von ökologischen und sozialen Bauprojekten. Ob Holzhaus, Studentenwohnheim oder Solarpark – die grüne Bank hat in den vergangenen 25 Jahren fast 25.000 Zukunftsprojekte gefördert. Darüber hinaus bietet die Bank nachhaltige Sparkonten, Wertpapiere und Versicherungen an. Mit dem konsequenten Fokus auf Nachhaltigkeit trägt die UmweltBank zu ihrer Vision bei, eine lebenswerte Welt für kommende Generationen zu schaffen. Die Aktien der UmweltBank AG sind im Freiverkehr der Börse München im Marktsegment m:access gelistet. Die aktuelle Kursentwicklung ist unter www.umweltbank.de/aktie abrufbar. Aus der Kursentwicklung der Vergangenheit können keine Schlüsse für die Zukunft gezogen werden.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

UmweltBank AG, Laufertorgraben 6, 90489 Nürnberg, Tel: 0911 5308123, www.umweltbank.de