Ergebnis vor Steuern von 560,8 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: 602,0 Mio. EUR)
Das Zins- und Provisionsergebnis mit 1.071,3 Mio. EUR weiterhin auf hohem Niveau
Geschäfts- und Privatkunden: DKB wächst weiter und erzielt trotz eines herausfordernden Marktumfeldes Erfolge im Neukundengeschäft und erhöht Kundenforderungen auf 97,4 Mrd. EUR
Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) erzielt auch in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2024 weiterhin ein hohes Ertragsniveau und setzt ihr profitables Wachstum fort.
Erste Maßnahmen des bis Ende 2025 fortlaufenden Effektivitäts- und Transformationsprogrammes konnten den inflations- und investitionsbedingten Kostenauftrieb weitestgehend abfedern. Ziel des Transformationsprogramms ist es, vor allem die Prozessqualität weiter zu verbessern und die Skalierungsfähigkeit des Betriebsmodells der DKB zu erhöhen. Dabei steht ein für die Kund*innen noch unkomplizierteres Banking im Vordergrund und die Möglichkeit, künftig mehr digitale Self-Services zu nutzen.
Im ersten Halbjahr 2024 konnten wir an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2023 anschließen und ein Ergebnis vor Steuern von 560,8 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: 602,0 Mio. EUR) erzielen.
Aufgrund des in beiden Kundensegmenten weiterhin erfolgreichen Neukundengeschäfts stiegen unsere Kundenforderungen im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 2,6 Mrd. EUR auf 97,4 Mrd. EUR.
Vor dem Hintergrund des starken Konditionswettbewerbs und geplanter Konditionsanpassungen zur Optimierung der Steuerung der Risiko- und Liquiditätskennzahlen, haben sich die Kundeneinlagen im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2023 um 10,3 Mrd. EUR auf 92,0 Mrd. EUR reduziert.
Das Zins- und Provisionsergebnis lag mit 1.071,3 Mio. EUR geringfügig unter dem Vorjahreshalbjahr (1.112,6 Mio. EUR).
Das Risikoergebnis spiegelte im ersten Halbjahr 2024 das für die Kund*innen schwierige konjunkturelle Umfeld wider und lag mit -93,7 Mio. EUR entsprechend der Erwartungen deutlich über dem Vorjahreshalbjahr (-4,4 Mio. EUR). Möglichen Kreditausfällen aufgrund des weiterhin herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds wurden per 30. Juni 2024 mit einem Post Model Adjustment (PMA) von 153,2 Mio. EUR Rechnung getragen (per 31. Dezember 2023: 154,0 Mio. EUR).
Dr. Sven Deglow, Vorstandsvorsitzender DKB: „Die DKB hat in den letzten sechs Monaten bewiesen, dass auch in einem angespannten Marktumfeld profitables Wachstum im Privat- und Geschäftskundenbereich weiterhin möglich ist. Das damit verbundene fortlaufende hohe Ertragsniveau gibt uns den notwendigen finanziellen Freiraum für die Umsetzung unseres aktuellen Transformationsprogrammes bis Ende 2025. Ich bin davon überzeugt, dass wir unsere Marktposition in beiden Geschäftssäulen weiter ausbauen werden und dafür die richtigen strategischen Rahmenbedingungen haben. Dabei ist es wichtig, dass wir den Qualitätsanspruch im Banking für unsere Kund*innen stärker in den Fokus unserer Produktentwicklung setzen und Services technologisch deutlich vereinfachen.“
Jan Walther, Finanzvorstand der DKB: „Berücksichtigt man mit Blick auf das vergangene Rekord-Geschäftsjahr entsprechende Sondereffekte durch die Zinsentwicklung und damit verbundene Ertragseffekte, so ist unser Geschäftsergebnis weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und Ausdruck hart erarbeiteter Vertriebserfolge. Unser Geschäftsmodell erweist sich nach wie vor als robust und krisenresistent. Die anhaltende Inflation und die stagnierende Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft machen sich jedoch zunehmend auch in unserem Risikoergebnis bemerkbar. Genau deshalb ist es wichtig, weiterhin konsequent entlang der gesamten Wertschöpfungskette an noch mehr Effizienz, Flexibilität und Resilienz unseres Geschäftsmodells zu arbeiten.”
Geschäftskunden mit weiterhin hoher Investitionsnachfrage beim Ausbau erneuerbarer Energien – Konjunkturumfeld bleibt für viele Branchen herausfordernd
Das geopolitisch angespannte Umfeld und die Inflation bremsen unverändert die Konjunktur in Deutschland und Europa. So belasten die vergleichsweise hohen Zinsen und das erreichte Kostenniveau für Energie-/Verbrauchsmaterialien – bei gleichzeitig begrenzten Preissteigerungs-Spielräumen – die Ertragslage unserer Kund*innen.
Besonders betroffen hiervon sind die Kundensegmente Landwirtschaft, Gesundheits- und Sozialwirtschaft und Tourismus.
Die aktuell eingetrübten Ertragsaussichten, der zum Teil ausstehende/unklare regulatorische Rahmen insbesondere in der Krankenhausfinanzierung und der strukturelle Mangel an Fachkräften beeinträchtigen in diesen Segmenten die Geschäftserwartungen und damit das Investitionsgeschehen.
Darüber hinaus belasten hohe Baukosten die Investitions-Ambitionen im Bereich des Wohnungsbaus. Von den genannten Aspekten weitgehend unberührt, sind die wirtschaftlichen Aussichten im Bereich erneuerbare Energien unverändert positiv.
Mit der Europäischen Investitionsbank konnte die langjährige Zusammenarbeit durch den Abschluss eines neuen Rahmenvertrages im Juni 2024 in Höhe von 250 Mio. EUR fortgesetzt werden.
Der zum 31. Dezember 2023 offene Ziehungsrahmen in Höhe von 100 Mio. EUR für großvolumiges Geschäft im Bereich erneuerbare Energien wurde im ersten Halbjahr 2024 erfolgreich abgerufen.
Die Neukreditvergabe bewegt sich im Segment Geschäftskunden etwa auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Dabei stützt insbesondere die Finanzierung von Photovoltaik- und Windenergieanlagenparks die etwas hinter der Vorjahresperiode zurückbleibende Neugeschäftsentwicklung in den anderen Kundengruppen. In der Kundengruppen Wohnen konnten wir weitere Geschäftsabschlüsse von Finanzierungen unter unserem Green-Loan-Label mit einem besonderen Nachhaltigkeits-Impact abschließen.
Das Forderungsvolumen im Segment Geschäftskunden lag zum Berichtsstichtag bei 74,6 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 73,7 Mrd. EUR). Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren die Kundengruppen New Energies sowie Energie und Versorgung.
Die Höhe der Kundeneinlagen bewegt sich mit 19,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 19,9 Mrd. EUR) etwa auf dem Vorjahresniveau. Dabei hat sich der Passivbestand der Kundengruppe Verwalter, getragen durch das Neukunden-Wachstum, besonders positiv entwickelt.
Das Verwaltergeschäft kompensiert damit auch saisonal bedingte Abflüsse anderer Kundengruppen. Nach Einführung zusätzlicher Geldanlage-Produkte mit einem Anlagehorizont bis zu zwölf Monaten bietet die DKB ihren Kund*innen attraktive Produkten/Konditionen an.
Schwerpunkt der strategischen Weiterentwicklung des Segments Geschäftskunden war die Umsetzungsvorbereitung von Maßnahmen im Rahmen des bankweit initiierten Transformationsprogramms. Im Vordergrund steht hierbei u. a. eine weitgehendere Digitalisierung des Kreditprozesses sowie stärkere, kundengruppenübergreifende Standardisierungen notwendiger Kreditunterlagen.
Die Einführung von “Kreditschnellstraßen” für Geschäftskunden schafft beispielsweise einheitliche Standards und reduziert den Aufwand im Kreditprozess basierend auf einem risikodifferenzierenden Ansatz. Ziel ist es, durch einen fokussierten und vor allem weniger komplexen Prozess im Dokumentenmanagement die Bearbeitungszeit deutlich zu verkürzen.
Zur Stärkung der längerfristigen Refinanzierung wurde mit dem DKB Social Housing Bond im März der dritte sozial orientierte Hypothekenpfandbrief (Social Bond) erfolgreich am Finanzmarkt platziert.
Die Nachfrage seitens der Investoren war hoch und der Bond wurde mit einem Volumen von 500 Mio. EUR bei einer Laufzeit von zwölf Jahren und einem Kupon von 2,875 % platziert und war zweifach überzeichnet. Als zugrundeliegende Assets für diese Transaktion fungieren Kredite der DKB an Wohnungsbaugenossenschaften und kommunale Wohnungsbaugesellschaften in Deutschland.
Darüber hinaus wurde im Juni ein Öffentlicher Pfandbrief mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einem Volumen von 500 Mio. EUR begeben. Die erfolgreiche Emission konnte bei zweifacher Überzeichnung mit einem Kupon von 3,0 % ausgestattet werden. Neben den beiden Benchmark-Emissionen wurden Inhaber- und Namenspfandbriefe im Gesamtvolumen von 105 Mio. EUR begeben.
Privatkundengeschäft wächst – Fokus auf noch mehr Qualität und Effizienz im Kundenservice
Im Segment Privatkunden zählt die DKB zum Halbjahr 2024 rund 5,7 Millionen Kund*innen (+148.000 seit Jahresende 2023).
Das Aktivgeschäft liegt durch eine sich fortsetzende moderate Markterholung mit 3,1 Mrd. EUR Neugeschäftsvolumen über dem Vorjahresniveau (Vorjahreshalbjahr: 1,2 Mrd. EUR). Dadurch steigen die Kundenforderungen gegenüber Privatkunden um 1,6 Mrd. EUR auf 22,5 Mrd. EUR. Die gestiegene Nachfrage bei Immobilienfinanzierungen und Privatdarlehen wurde bankseitig besonders durch Vertriebsinitiativen, Prozessoptimierungen für unsere Kund*innen, beispielsweise bei unseren Antragsstrecken, sowie Produktinnovationen wie etwa die „Grüne Baufinanzierung“ gefördert. Zudem setzte sich am Markt kontinuierlich eine Akzeptanz des angepassten Zinsniveaus durch, welche durch leicht gesunkene Zinsen unterstützt wurde.
In einem deutlich zunehmenden Wettbewerbsumfeld erfolgte durch angepasste Zinsangebote eine geplante Steuerung der Einlagen. Das Einlagenvolumen im Segment Privatkunden sank in der ersten Jahreshälfte 2024 um 10,2 Mrd. EUR auf insgesamt 70,0 Mrd. EUR. Die Kundenforderungen stiegen in diesem Zeitraum um 1,6 Mrd. EUR und belaufen sich auf 22,5 Mrd. EUR.
In Hinblick auf das Wertpapiergeschäft war das erste Halbjahr 2024 geprägt von weiterhin volatilen Märkten und attraktiven Anlagemöglichkeiten im Tages- und Festgeldbereich. Die Anzahl der Depots belief sich in der ersten Jahreshälfte auf über 776.000, das Depotvolumen wuchs auf über 29,2 Mrd. EUR.
Einhergehend mit dem aktuellen Transformationsprogramm wurden zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz und der Qualität im Kundenservice ergriffen. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) können künftig viele Standardanfragen bereits im Erstkontakt gelöst werden. Dies ermöglicht es uns, Kund*innen schneller und zuverlässiger zu helfen und bei Bedarf zielgerichtet auf Self-Services zu verweisen.
Dadurch wird nicht nur die Kundenzufriedenheit gesteigert, sondern auch das Kontaktvolumen zu den Agents im Contact Center deutlich reduziert, wodurch Wartezeiten für komplexere Anliegen verringert und die Verfügbarkeiten der Agents erhöht werden. Insgesamt führt der Einsatz von KI zu effizienteren Prozessen und einer verbesserten Servicequalität.
Im Ausblick geht die DKB von einer weiterhin stabilen Geschäftsentwicklung aus. Für das Jahr 2024 rechnen wir mit einem sehr guten Ergebnis. Dieses ist jedoch hohen Risiken, insbesondere hinsichtlich des Zins-, Risiko- und Bewertungsergebnisses, ausgesetzt.
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