Die Deutsche Bank blickt in ihrem Kapitalmarktausblick 2023, den sie in Frankfurt am Main vorgestellt hat, verhalten optimistisch auf das kommende Jahr.

Die zu erwartende Rezession in den USA und Europa dürfte moderat ausfallen. Die Inflation wird zwar unter anderem aufgrund der Energiepreise voraussichtlich zunächst hoch bleiben; die Leitzinsen sollten jedoch im Sommer ihren Höchst- stand erreichen. Anleiherenditen in den USA dürften bereits im ersten Halbjahr ihren maximalen Wert erzielen. Die Deutsche Bank erwartet, dass der Rendite- anstieg in der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte ausläuft. Aktien bleiben aufgrund niedriger Bewertungen bei stabilen Unternehmensgewinnen eine interessante Anlageoption.

Russland-Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation. Selten zuvor gab es so viele Risikofaktoren an den Märkten wie in den vergangenen Monaten. „Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich vermutlich weiter abschwächen – nach gut 3 Prozent in diesem Jahr auf etwas mehr als 2 Prozent im Jahr 2023“, sagt Marc Schattenberg, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. „Der konjunkturelle Einbruch in der Eurozone dürfte nach derzeitigen Prognosen weniger stark ausfallen als noch vor wenigen Monaten befürchtet, da das Risiko für Gasrationierungen deutlich gesunken ist.“ Ein Grund dafür sei der bisher milde Herbst, durch den sich der Beginn der Heizperiode nach hinten verschoben hat.

Moderate Rezession in den USA und der Eurozone

„Wir erwarten weder in den USA noch in Europa eine im historischen Vergleich starke Rezession“, sagt Schattenberg. Es sollte keinen so starken Konjunktur- einbruch geben wie während der Corona-Krise. Für die USA erwartet die Deutsche Bank im kommenden Jahr ein Wachstum von 0,6 Prozent nach 2 Prozent im Jahr 2022. Die Eurozone dürfte mit einem Minus von bis zu einem Prozent davonkommen, nach einem Wachstum von 3 Prozent im laufenden Jahr. Chinas Wirtschaft könnte nach dem Volkskongress im März 2023 von einer zu erwartenden allmählichen Lockerung der Null-COVID-Politik profitieren; das BIP dürfte bis zu 5 Prozent wachsen. Ein Risiko in China bleibt die zögerliche Erholung des Immobilienmarktes. Um diesen zu stützen, hat die Regierung bereits unterschiedliche Maßnahmen vorgestellt.

Inflation – gekommen, um zu bleiben

Obwohl die Inflation nur allmählich sinkt, erwarten die Experten der Deutschen Bank, dass die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr enden. Die straffere Geldpolitik der Notenbanken zeigt langsam Wirkung und die Gas- und Strompreise haben zuletzt leicht nachgegeben. Eine anhaltend milde Witterung und hohe Speicherstände sollten sich positiv auf die Preise auswirken. „In den USA könnte die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht haben. Sie dürfte nun langsam sinken und im Laufe des nächsten Jahres unter 6 Prozent fallen“, sagt Schattenberg. In Europa sollte die Inflation ab dem Frühjahr 2023 allmählich nachlassen und im kommenden Jahr für Deutschland und die Eurozone bei 7,5 Prozent liegen.

„Die Inflation dürfte jedoch aufgrund nachlassender Globalisierungsgewinne, demografischer Belastungen und einer strukturell expansiveren Fiskalpolitik nicht auf ihr Vorkrisenniveau sinken“, so Schattenberg. Druck dürfte auch weiterhin von den hohen Rohstoffpreisen ausgehen. Deshalb erwartet die Deutsche Bank, dass die Notenbanken zunächst restriktiv bleiben. Die Fed könnte die Zinsen bis zum Frühjahr auf fast 5 Prozent erhöhen. Dann sollte die rückläufige Inflation – im Zuge einer milden Rezession – den Zinsanhebungszyklus beenden. Die EZB dürfte auf 3 Prozent gehen; wobei das Risiko weiterer Zinsanhebungen bestehen bleibt. Diese Notenbankpolitik sollte die Renditen risikoärmerer Anleihen von Staaten und Unternehmen mit „Investment Grade“ weiter steigen lassen.

Für Anleger ist es eine Herausforderung, Renditen oberhalb der Inflationsrate zu erzielen. „Beunruhigende Faktoren sind weiterhin der Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges, die europäische Energieversorgung oder der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Es gibt aber auch Chancen“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Die Aktienmärkte dürften sich 2023 stabilisieren.

Alles teuer außer Aktien

Die Deutsche Bank erwartet mittlere einstellige Renditen an den Aktienmärkten. Die Prognose für den Dax liegt bei 15.000 Punkten zum Jahresende 2023. Den S&P 500 sehen die Experten bei 4.100 Punkten und den Stoxx 600 bei 445 Punkten. Obwohl das kommende Jahr wirtschaftlich etwas schwieriger werden könnte, spricht für die Anlageklasse, dass die Börse der Konjunktur vorausläuft. Daher dürfte bereits eine leichte Rezession eingepreist sein.

„Sobald sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet, sollten die Kurse steigen“, so Stephan. „Rücksetzer könnten gute Einstiegschancen bieten.“ Zyklische Aktien, die heute günstig sind, dürften sich besser entwickeln. „Das hängt unter anderem mit den immensen Investitionen zusammen, die für die grüne Transformation der Wirtschaft notwendig sind“, so Stephan. Themen wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität oder Cybersecurity sollten auf der Agenda von Unternehmen stehen.

Fokus auf europäische Aktien

Vor allem die zurzeit niedrigen Bewertungen sprechen für Aktien. „Wir haben in den vergangenen Monaten eine deutliche Anpassung der Bewertungen gesehen“, sagt Stephan. Unternehmensgewinne sind in diesem Jahr teilweise deutlich gestiegen, Aktienkurse jedoch stark gefallen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den amerikanischen S&P 500 ist von 22,7 auf aktuell 16,5 und für den Stoxx Europe 600 von 17,7 auf 11,3 gefallen. „Vor allem europäische Aktien sind wieder günstig“, erklärt der Chefanlagestratege. Deshalb würden die Experten der Deutschen Bank europäische Aktien übergewichten; den US-Aktienmarkt würden sie dagegen neutral halten.

Für eine Übergewichtung Europas spricht neben den niedrigen Bewertungen auch die Entwicklung der Gewinne. Sie mussten in diesem Jahr immer wieder nach oben revidiert werden. Die Kurse spiegelten das jedoch nicht wider. Profitieren sollten europäische Titel auch von der Erholung in China, wo 2023 ein stärkeres Wachstum erwartet wird. Allerdings birgt die hohe Exportabhängigkeit europäischer Unternehmen auch ein Risiko; so könnte der Wettlauf um die technologische Vorherrschaft zwischen den USA und China für sie zu einer Belastung werden.

Chancen sieht Stephan nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate in Asien – in China, Korea und Taiwan seien die Bewertungsrückschläge hoch. Diese Märkte sollten von einer Erholung profitieren. Indiens Aktienmarkt hat sich vergleichs- weise gut gehalten. Das KGV ist mit 20 noch immer hoch. Allerdings ist Indien auch die am stärksten wachsende Volkswirtschaft der Welt: Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2023 ein Wachstum von 6 Prozent.

Unternehmen trotzen der Rezession

Die Experten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass viele der börsen- notierten Unternehmen gut durch die konjunkturell schwierigere Phase kommen werden. „Die Gewinne sollten sich deutlich solider entwickeln als in früheren Rezessionen“, sagt Chefanlagestratege Stephan. In Europa werden fiskalpolitische Programme den Konsum voraussichtlich stützen. Einige Sektoren, in denen die Gewinne in wirtschaftlich schwachen Phasen üblicherweise stark einbrechen, dürften gut durch die Rezession kommen. Banken, zum Beispiel, profitieren vom veränderten Zinsumfeld. Die Energie- und die Grundstoffbranche sowie der Bergbau, die bislang in Rezessionen Einbußen erlitten, sollten aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der starken Nachfrage ebenfalls gut durch den Abschwung kommen.

Infrastruktur – Grundlage für nachhaltiges Wachstum

Öffentliche und private Investitionen werden vor allem in Infrastrukturprojekte fließen. Die USA, die Europäische Union, China und weitere Länder haben entsprechende Programme auf den Weg gebracht. Damit werden Unternehmen, die in den entsprechenden Branchen aktiv sind, für Anleger interessant. Bei den Projekten geht es um den Aufbau einer Infrastruktur für erneuerbare Energien, um Stromnetze, Wasser und Transportwege, darunter auch Straßen und Häfen.

Energie und Rohstoffe bleiben teuer

„Die Zeit günstiger Energie dürfte erst einmal vorbei sein“, sagt Volkswirt Schattenberg. „Preise wie vor der Krise werden wir wohl vorerst nicht mehr sehen.“ Die Deutsche Bank erwartet für die europäische Sorte Brent Preise von rund 100 Dollar pro Barrel; für die amerikanische Sorte WTI dürfte der Preis etwas darunter liegen. Auch Gas, dessen Preis sich in den vergangenen Wochen recht stabil bei knapp über 100 Euro pro Megawattstunde eingependelt hat, bleibt teuer. „Die Energiekrise bietet für einige Industrien aber auch Chancen“, sagt Schattenberg. Sie sei ein Treiber für die Grüne Transformation der Wirtschaft. Auch bei Industriemetallen dürfte das Preisniveau mittelfristig hoch bleiben. Hier treibt der wirtschaftliche Wandel zu mehr Nachhaltigkeit die Kurse.

Gold gilt zwar als „sicherer Hafen“ und dient der Diversifikation eines Portfolios, doch zuletzt haben die Zinsanhebungen und der damit verbundene Anstieg der Renditen für Staatsanleihen den Goldpreis in den USA belastet. Wenn der Zinszyklus im Laufe des Jahres 2023 wie erwartet endet und für 2024 sogar wieder Zinssenkungen in Aussicht stehen, dürften auch die Goldpreise moderat steigen. „Gegen ein Investment sprechen jedoch ein schwächerer Dollar und die Opportunitätskosten“, so Stephan. „Aber ein gewisser Anteil Gold kann in geopolitischen Krisenzeiten sinnvoll sein.“

Quo vadis, Anleihen?

Mit der Zinswende sind die Anleihekurse in diesem Jahr stark gefallen und die Renditen entsprechend gestiegen. Auch im kommenden Jahr dürften die Renditen noch ansteigen. Die „Spreads“ sollten jedoch sinken – eine mäßige Rezession vorausgesetzt. „Die große Anpassung am Rentenmarkt haben wir jedoch hinter uns, zunehmend werden Zinskupons wieder interessant“, sagt Stephan.

Europäische Unternehmensanleihen mit „Investment Grade“ rentieren aktuell mit 4,3 Prozent, amerikanische sogar mit knapp sechs Prozent. Europäische Hochzinsanleihen (High Yield) bringen 8,4 Prozent Rendite und amerikanische sogar 9,3 Prozent. „Solange wir jedoch eine Rezession erwarten, wäre ich bei High Yields zurückhaltend“, sagt Stephan. „Die Ausfälle sollten steigen und die Risikoprämien insgesamt nach oben ziehen.“ Für das kommende Jahr erwarten die Experten eine leichte Ausweitung der Risikoaufschläge für hochverzinsliche Anleihen in Europa auf 550 Basispunkte und in den USA auf 500 Basispunkte. „Bei Investment Grade-Anleihen halten wir die Risikoaufschläge für stabil, in Europa sogar für leicht fallend angesichts solider Fundamentaldaten der Unternehmen.“

Die größte Gefahr für den Rentenmarkt ist, dass die erwarteten Zinserhöhungen in den USA und in Europa nicht ausreichen. Sollten größere Zinsschritte als erwartet nötig werden, um die Inflation einzudämmen, könnte ein Ausverkauf am Rentenmarkt drohen. „Das wäre nicht nur für die Rentenmärkte ein Risiko, sondern auch für die Aktienmärkte und vor allem für die Technologiewerte“, erklärt Stephan.

Die Experten erwarten für Staatsanleihen steigende Renditen. Bis Ende 2023 sollten die Renditen zehnjähriger US-Treasuries bei 4,2 Prozent liegen und bei zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,4 Prozent.

Immobilien – je nachhaltiger, desto besser

Immobilien sind eine klassische Anlageklasse in Zeiten hoher Inflation. Die Preise dürften hoch bleiben, obwohl Finanzierungskosten steigen und Finanzierungen insgesamt schwieriger werden. Vor allem steigende Baukosten und gesetzliche Vorschriften verteuern das Bauen in Deutschland stark. Die Experten der Deutschen Bank rechnen damit, dass sich der Preisanstieg auf hohem Niveau stabilisiert. Bei Wohnimmobilien steht eine hohe Nachfrage einem begrenzten Angebot gegenüber. Der Neubau stockt aufgrund fehlender Materialien, Arbeitskräftemangel und steigender Finanzierungskosten.

In den USA hingegen sinkt die Nachfrage ebenso wie die Stimmung der Hausbauer. Die Zahl der verkauften Häuser ist seit 2020 um 20 Prozent gesunken. Die Wohnmieten in den USA sind im Vergleich zu 2021 um 7 Prozent gestiegen. Auch in Deutschland dürften die Mieten langfristig steigen, vor allem in den Ballungsräumen.

Bei den Gewerbeimmobilien sind aktuell vor allem Logistikflächen gefragt. Die Leerstände nähern sich historischen Tiefs. Der Grund: Unternehmen produzieren weniger „just in time“ und bauen wieder Lager auf. Die hohe Nachfrage lässt die Mieten leicht steigen. „Logistikimmobilien sollten einen Schutz gegen höhere Inflation bieten“, sagt Chefanlagestratege Stephan. „Bei Büroimmobilien ist Vorsicht geboten. Die Leerstände steigen und Mieterhöhungen sind aktuell kaum möglich.“ Für alle Immobiliensegmente gelte: Je nachhaltiger, desto besser. Energieeffiziente Immobilien hätten teilweise Preisaufschläge von 20 Prozent. Energetisch sanierte beziehungsweise neu gebaute Wohnungen und Häuser seien gefragter als andere Immobilien. Die Energiekrise sei ein Katalysator für energieeffizientes Bauen.

Über die Deutsche Bank

Die Deutsche Bank bietet vielfältige Finanzdienstleistungen an – vom Zahlungsverkehr und dem Kreditgeschäft über die Anlageberatung und Vermögensverwaltung bis hin zu einem fokussierten Kapitalmarktgeschäft. Sie bedient Privatkunden, mittelständische Unternehmen, Konzerne, die Öffentliche Hand und institutionelle Anleger. Die Deutsche Bank ist die führende Bank in Deutschland mit starken europäischen Wurzeln und einem globalen Netzwerk.

Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sie umfassen auch Aussagen über die Annahmen und Erwartungen von der Deutschen Bank sowie die zugrunde liegenden Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der Deutschen Bank derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen beziehen sich deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Die Deutsche Bank übernimmt keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren.

Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von zukunftsgerichteten Aussagen abweichen.

Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und andernorts, wo die Deutsche Bank einen erheblichen Teil ihrer Erträge aus dem Wertpapierhandel erzielt, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken, die in den von der Deutschen Bank bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) hinterlegten Unterlagen dargestellt sind.

Diese Faktoren sind im SEC-Bericht der Deutschen Bank nach „Form 20-F“ vom 11. März 2022 im Abschnitt „Risk Factors“ dargestellt. Dieses Dokument ist auf Anfrage bei der Deutschen Bank erhältlich oder unter www.db.com/Investoren verfügbar.

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Fast drei von vier Entscheidern in deutschen Banken und Versicherungen sind überzeugt: Ohne eine digitale Transformation wird ihr Unternehmen die nächsten fünf Jahre nicht überleben.

Sie wünschen sich daher ein deutlich höheres Tempo bei der Digitalisierung in ihrem Institut. Das Top-Management hat die Dringlichkeit also erkannt. Doch der internationale Business Transformation Index des Technologiedienstleisters Expleo belegt auch: Im Ausland geht die Branche das Thema Digitalisierung noch weitaus ambitionierter an. Gerade im Vergleich mit Finanzdienstleistern aus Großbritannien und den USA droht Deutschland weiter ins Hintertreffen zu geraten. Für die Studie wurden weltweit 1.032 Führungskräfte befragt.

“Banken und Versicherungen in Deutschland wollen die Digitalisierung vorantreiben, das zeigt unsere Studie. Aber sie handeln zu zögerlich – gerade im Vergleich zu Unternehmen, die ihren Sitz in den international führenden Finanzmärkten haben”, sagt Ralph Gillessen, Executive Board Member bei Expleo. “Die Wettbewerber sind nicht nur schneller, sie verfolgen auch ehrgeizigere Ziele. Diese digitale Lücke wird die deutschen Unternehmen auch auf ihrem Heimatmarkt zunehmend unter Druck setzen. Schließlich ist der Markt für Finanzdienstleistungen längst global aufgestellt.”

Der Trend ist deutlich: Während beispielsweise fast 60 Prozent der Führungskräfte aus Großbritannien angaben, sie würden den digitalen Wandel schneller angehen als die Konkurrenz, lag der Wert in Deutschland mit 47 Prozent deutlich niedriger. “Banken und Versicherungen scheuen bei digitalen Projekten den agilen, schnellen Ansatz. ‘Fail fast’ passt halt weniger zur deutschen Mentalität”, so der Expleo-Verantwortliche für Finanzdienstleister.

Deutsche Finanzdienstleister: Kosten statt Kunden im Fokus

Interessant auch: Während ausländische Unternehmen sich bei ihren digitalen Projekten vor allem von den Kunden getrieben fühlen, dominiert bei deutschen Finanzdienstleistern der Kostendruck (55 Prozent), gefolgt von veralteter Software (45 Prozent). Die Kunden rangieren mit 44 Prozent erst an dritter Stelle.

Doch warum gehen Banken und Versicherungen die digitale Transformation hierzulande oft eher zögerlich an? Ein zentrales Problem: Es fehlt den Unternehmen an Know-how und Personal (80 Prozent). “Die internen IT-Kapazitäten sind vielerorts am Limit, die Finanzdienstleister schaffen es kaum noch, tagesaktuelle Projekte abzuwickeln. Da bleiben die wichtigen Zukunftsthemen auf der Strecke”, so Expleo-Experte Gillessen.

Internationale Konkurrenz geht Zukunftstechnologien offensiver an

Da erstaunt es nicht, dass die Branche in Deutschland auch bei den Fokusthemen für die kommenden ein bis zwei Jahre eher mit angezogener Handbremse agiert. Der Vergleich mit den USA und Großbritannien zeigt: Die internationale Konkurrenz marschiert bei vielen Technologien viel offensiver in die Zukunft.

45 Prozent der deutschen Finanzdienstleister wollen erst mal ihre digitale Strategie festzurren. Oben auf der Prioritätenliste stehen für Sie zudem die Themen Cloud Infrastructure, Business Intelligence Systems, Cybersecurity und Prozessautomatisierung.

Vielleicht hilft der Blick auf ein weiteres Ergebnis der Studie, um die Zurückhaltung der deutschen Unternehmen bei der digitalen Transformation zu erklären: 69 Prozent gestehen ein, dass die potenziellen Kosten und Risiken des Nichthandelns verdrängt werden. In den USA sind es lediglich 37 Prozent.

Mehr Infos zu den Ergebnissen des Business Transformation Index für Deutschland finden Sie hier: https://expleo.com/global/de/zukunft-des-bankings/

Über die Expleo Group

Expleo ist ein weltweit tätiger Anbieter von Ingenieurs-, Technologie- und Beratungsdienstleistungen, der führende Unternehmen partnerschaftlich in ihrer Geschäftstransformation begleitet und sie bei der Realisierung operativer Spitzenleistungen und zukunftssicherer Geschäftstätigkeiten unterstützt.

Expleo profitiert von mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Entwicklung komplexer Produkte, der Optimierung von Fertigungsprozessen und der Qualitätssicherung von Informationssystemen. Es ist das Bestreben der Expleo Group, bei jedem Schritt des Wertschöpfungsprozesses Innovationen voranzutreiben, wobei sie auf fundierte Branchenkenntnisse und umfassendes Fachwissen in Bereichen wie KI-Engineering, Digitalisierung, Hyperautomatisierung, Cybersicherheit und Datenwissenschaft aufbaut.

Als Unternehmen, das Wert auf Verantwortungsbewusstsein und Diversität legt, verpflichtet sich die Expleo Group dazu, ihren Geschäften mit Integrität nachzugehen und auf mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit für die Gesellschaft hinzuarbeiten. Expleo verfügt global über eine weitreichende Präsenz, mit über 15.000 hochqualifizierten Expertinnen und Experten, die in 30 Ländern Mehrwert schaffen und einen Umsatz von über 1 Milliarde Euro erwirtschaften.

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Expleo Germany GmbH, Salzufer 8, 10587 Berlin, Tel: +49 30 311 689 555, www.expleo.com

Höchstnote beim Report “Die Elite der Vermögensverwalter”

Zum 10. Mal “Best Private Bank in Germany” bei den “Global Private Banking Awards”

Gleich zweimal konnte die Privatbank Berenberg ihre starke Marktstellung im deutschen Private Banking in Markttests unter Beweis stellen: Zum 19. Mal in Folge wurde sie beim Report “Die Elite der Vermögensverwalter” mit der Höchstnote “summa cum laude” ausgezeichnet. Den Titel “Best Private Bank in Germany” holte sie sich nach einjähriger Pause zurück.

“Ich freue mich, dass wir in diesem wirtschaftlich schwierigen Marktumfeld bei zwei renommierten Tests ganz vorn sind”, erklärt Klaus Naeve, Leiter Wealth Management von Berenberg. Besonders spannend war das Abschneiden bei den Global Private Banking Awards, die seit 14 Jahren von den beiden zur Financial Times gehörenden Fachmagazinen “The Banker” und “Professional Wealth Management” durchgeführt werden. Neun Mal hatte Berenberg den Titel “Best Private Bank in Germany” schon gewonnen, bevor man 2021 von der Deutschen Bank auf Platz zwei verwiesen, dafür allerdings mit dem Preis für den besten Kundenservice in ganz Europa bedacht wurde. Nach nur einem Jahr Pause konnte Berenberg sich den Titel als Landessieger nun allerdings zurückerobern.

Auf eine noch längere Erfolgsgeschichte blickt Berenberg beim in Kooperation mit dem Handelsblatt erscheinenden Report “Die Elite der Vermögensverwalter” zurück. In der 20-jährigen Historie dieses Reports erhielt Berenberg 19-mal die höchste Note “summa cum laude”. “Bei Berenberg spielt die Zukunft immer eine Rolle. Denn sie entscheidet über Stabilität und Wachstum eines Vermögens. Das erklärt auch das in diesem Haus gepflegte erfolgreiche Investment Banking, denn auch für den Vermögenden werden Zugewinne greifbar. Das alles ist in dieser traditionsgeprägten Bank kein Widerspruch zur konservativen und kundenorientierten Vermögensverwaltung”, urteilt die Jury. Insgesamt wurden 366 Banken und Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum geprüft, von denen 53 als empfehlenswert eingestuft wurden.

Bei den diesjährigen Scope Awards Österreich wurde Berenberg als bester Spezialanbieter ausgezeichnet. Die Scope Awards gelten als traditionsreichste und bedeutendste Auszeichnung der Asset-Management-Branche im deutschsprachigen Raum.

Verantwortlich für den Inhalt:

Berenberg, Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, Tel: +49 40 350 60-0, Fax: +49 40 350 60-900, www.berenberg.de

Vollständig digitale Identifikation in Eigenregie möglich, zum Beispiel bei Kontoeröffnungen

Der Online-Ausweis ergänzt Video- und Post-Ident-Verfahren

Sorgsamer Umgang mit Ausweis-PIN und Personalausweis schützt vor Missbrauch

Die ING Deutschland bietet ihren Kundinnen und Kunden ab sofort die Möglichkeit, sich mit dem Personalausweis und der integrierten Online-Ausweisfunktion zu legitimieren. Damit können etwa Kontoeröffnungen, Konsumentenkredite oder Baufinanzierungen vollständig digital abgeschlossen werden.

Kundinnen und Kunden haben jetzt neben den bereits bestehenden Möglichkeiten der Video- und Filial-Legitimation der Deutschen Post ein neues Verfahren zur Auswahl. Seit November 2020 sind alle deutschen Personalausweise mit der Online-Ausweisfunktion in Form eines integrierten eID-Chips ausgestattet.

“Repräsentative Befragungen haben gezeigt, dass viele Menschen den Online-Ausweis mit ihrem Smartphone nutzen möchten”, sagt Ronnie Schrumpf, Customer Identity Management Experte bei der ING Deutschland. “Leider gibt es bisher zu wenige Möglichkeiten, den Online-Ausweis auch einzusetzen. Das wollen wir ändern. Denn gerade bei Bankgeschäften werden Verfahren, die ausschließlich digital laufen, als schneller, günstiger und bequemer im Vergleich zum klassischen, analogen Weg geschätzt. Das neue Legitimationsverfahren erfüllt genau diese Kriterien. Nutzerinnen und Nutzer können jederzeit und von überall in weniger als einer Minute eine Legitimation durchführen.”

So funktioniert der Online-Ausweis bei der ING Deutschland

Bei der Identifikation mit dem Online-Ausweis werden die Daten auf dem integrierten eID Chip des Personalausweises mittels Zwei-Faktor-Authentifizierung über ein Smartphone oder ein Kartenlesegerät abgerufen. Um die Online-Ausweisfunktion nutzen zu können, brauchen Kundinnen und Kunden lediglich einen Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion, ein gängiges NFC-fähiges Smartphone (Android ab Version 4.0/ ab iPhone 6) mit installierter Postident-App der Deutschen Post sowie die selbstgewählte sechsstellige PIN.

Dann kann es losgehen: Zur Verifizierung der eigenen Person nutzen Kundinnen und Kunden den von der ING zugesandten Link mit Vorgangsnummer und legen nach Aufforderung der Postident-App den Personalausweis auf oder unter das Smartphone. Anschließend muss der Antragstellende die Ausweis-PIN eingegeben, damit ist die Identifizierung abgeschlossen.

Um den Online-Ausweis nutzen zu können, muss die Online-Ausweisfunktion aktiviert und die Ausweis-PIN bekannt sein. Falls der Online-Ausweis auf Wunsch deaktiviert war (bis 2017 möglich) oder die PIN vergessen wurde, kann über den sogenannten ” Pin-Rücksetzdienst” in Kombination mit der AusweisApp2 eine neue PIN vollständig online beantragt werden.

Maximale Sicherheit bei sorgsamer Handhabung

“Die Identifikation über die Online-Ausweisfunktion sorgt in Verbindung mit unseren permanent laufenden Maßnahmen für Schnelligkeit, Komfort und maximal mögliche technische Sicherheit. Die Kombination aus Besitz (des Ausweises) und Wissen (die PIN) führt zu einer technisch sicheren Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen der Mensch selbst die Sicherheitslücke ist”, so Alexandra Schiefer, Leiterin Betrugsprävention bei der ING. “Ein sorgsamer Umgang mit sensiblen Daten wie PINs oder dem Ausweis ist entscheidend.”

Die wichtigsten Verhaltenshinweise laut der ING-Sicherheitsexpertin sind:

Verwenden Sie als Ausweis-PIN eine sichere Ziffernfolge (Naheliegendes wie Geburts- oder Hochzeitsdaten sowie einfache Ziffernfolgen vermeiden).

Geben Sie die PIN niemals an Dritte weiter (auf geschützte Eingabe ohne Beobachtung durch Dritte achten).

Entfernen Sie den Ausweis nach der Legitimation wieder vom Gerät und geben Sie ihn nicht in die Hände Dritter.

Verantwortlich für den Inhalt:

ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

Überraschend starke Nachholeffekte beim Konsum beflügeln Wachstum im Sommer, negative Raten ab viertem Quartal 2022

KfW Research erwartet für 2022 Zunahme des deutschen BIP um 1,7 %; 2023 Minus von 1,0 %

Deutsche Inflationsrate 2022 bei 8,8 %; 2023 dank nachlassenden Drucks im Jahresverlauf bei 6,2 %

Neuer Indikator ‘Ökologisches Preisschild’: Ausstoß von Treibhausgasen wird voraussichtlich sinken, allerdings weniger als angestrebt

Der Kaufkraftschwund, die enorme Unsicherheit infolge von Ukraine-Krieg, Energiekrise und Covid-Pandemie, der Zinsanstieg und die schwache Weltwirtschaft belasten die Konjunktur in Deutschland. Nach dem von überraschend starken Nachholeffekten beim privaten Konsum getriebenen Zuwachs im Sommer wird Deutschland im Schlussquartal 2022 in die Rezession rutschen. KfW Research rechnet für das Winterhalbjahr 2022/2023 mit spürbar negativen Quartalswachstumsraten von mindestens einem halben Prozent und erst ab dem Sommer 2023 wieder mit der Rückkehr auf einen moderaten Wachstumspfad. Insgesamt wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2022 um 1,7 % wachsen, 2023 aber um 1,0 % schrumpfen (Vorprognose: +1,4 % und -0,3 %).

“Der kurzlebige Wachstumssprint im Sommer hat die Rezession in Deutschland aufgeschoben – aber sie kommt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Die Schrumpfung im kommenden Jahr wird mit -1,0 % allerdings recht moderat sein, insbesondere gemessen an den Einbrüchen der Wirtschaftsleistung in vorangegangenen Krisenjahren. Während der Finanzkrise 2009 war das Bruttoinlandsprodukt um 5,7 %, während des ersten Corona-Jahrs 2020 um 3,7 % geschrumpft.” Für die Einordnung der beginnenden Rezession als moderat spreche zudem, dass die Unternehmen angesichts wachsender Fachkräfteknappheiten bestrebt sein dürften, ihr Personal möglichst zu halten, weshalb trotz rückläufiger Wirtschaftsleistung von einem nahezu stabilen Arbeitsmarkt auszugehen sei.

Die multiplen Krisen sorgen für anhaltenden Pessimismus in der Wirtschaft. Dieser wird – zusammen mit der enormen Unsicherheit, den inflationsbedingten Kaufkraftverlusten, den höheren Zinsen und der Verschärfung der Finanzierungsbedingungen – die private Investitionstätigkeit belasten. Trotz stützender Impulse aus Energiewendeprojekten wird es im kommenden Jahr zu einer erheblichen Zurückhaltung bei den Unternehmensinvestitionen wie auch im Wohnbau kommen. “Diese stärkere Investitionszurückhaltung ist der wesentliche Grund, weswegen wir nun für 2023 von einer etwas ausgeprägteren Schrumpfung ausgehen als in unserer Vorprognose aus dem August”, so Köhler-Geib.

Ungeachtet der Energiepreisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom müssen sich die privaten Haushalte wie auch die Unternehmen im Vergleich zu den Jahren zuvor auf spürbar höhere Energie- und Lebenshaltungskosten einstellen. Im Verlauf von 2023 dürfte die monatlich gemeldete Inflationsrate zwar wieder sinken, zunächst jedoch nur graduell. Die Preisschübe bei Gütern am Anfang der Wertschöpfungskette wie insbesondere Energie und Lebensmittel werden noch deutlicher auf die nachgelagerten Produktionsstufen übergreifen und wenigstens teilweise die kommenden Lohnabschlüsse prägen. Die angesichts der vielfachen Fachkräfteengpässe dann wohl stärker anziehenden Löhne und Dienstleistungspreise werden den Druck auf die Kerninflationsrate – also die Inflationsrate ohne Energie- und Lebensmittelpreise – hochhalten. Mittelfristig dürften die Rezession und die geldpolitische Straffung der Europäischen Zentralbank aber auch dämpfend auf die Kerninflation wirken. Für den Durchschnitt des Jahres 2022 ist ein Anstieg der Verbraucherpreise um 8,8 % und für 2023 um noch immer hohe 6,2 % zu erwarten. Die geldpolitische Zielmarke von 2 % wird weiterhin verfehlt.

Das Wirtschaftswachstum hat vielfältige soziale und ökologische Folgen; es ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für nachhaltigen Wohlstand. Nach einem neuen Indikator von KfW Research, der den mit der vorhergesagten Wirtschaftsleistung einhergehenden Ausstoß von Treibhausgasen abschätzt und diese so mit einem ökologischen Preisschild versieht, wird der deutsche Ausstoß von Treibhausgasen zwar sinken, jedoch um schätzungsweise 6 % (2022) beziehungsweise 5 % (2023) weniger als politisch angestrebt. “Mit unserem neuen Indikator wollen wir das Bewusstsein für den kurzfristigen Trade-off zwischen mehr Gütern und Einkommen einerseits und der Beanspruchung zentraler Naturressourcen andererseits noch weiter schärfen”, erläutert Köhler-Geib. “Sein aktuelles Signal ist mehr als deutlich: Der klimapolitische Handlungsdruck bleibt trotz Rezession unverändert hoch und wir müssen das Wachstum noch deutlich stärker vom Ressourcenverbrauch entkoppeln”.

Auf die Eurozone insgesamt wirken dieselben konjunkturellen Kräfte wie auf Deutschland. Allerdings haben viele Eurostaaten und insbesondere die großen Länder Frankreich, Italien und Spanien im vergangenen Quartal besonders von einer kräftigen Erholung im Tourismus profitiert. Konjunkturell vorteilhaft ist außerdem ein kleineres gesamtwirtschaftliches Gewicht der dortigen Industrie, die zudem etwas weniger stark von internationalen Wertschöpfungsketten und russischen Gaslieferungen abhängig ist. Mit dem weitgehend abgeklungenen Aufholwachstum im Tourismus wird nun aber auch hier der Gegenwind dominieren und im Winterhalbjahr 2022/2023 für eine technische Rezession in der Eurozone sorgen, also mindestens zwei Quartalsschrumpfungen des BIP in Folge. Wegen des besser als zuvor angenommenen Wachstums in den ersten drei Quartalen hebt KfW Research die Prognose für 2022 gleichwohl auf 3,3 % an, während für 2023 nun nur noch eine Stagnation erwartet wird (Vorprognose: +3,0 % und +0,5 %). Die Inflationsrate in der Eurozone wird in diesem Jahr bei 8,5 % und 2023 bei 6,0 % liegen.

Unter den Risiken ist der Russland-Ukraine-Krieg der bedeutendste Faktor, der für eine enorme Prognoseunsicherheit sorgt. Wirtschaftlich ist besonders relevant, ob es zu einer Gasmangellage und deswegen notwendigen Energierationierungen kommt. Eine solchen Entwicklung ist angesichts der im November komplett gefüllten Gasspeicher und beachtlicher Einsparungen von Industrie und Haushalten inzwischen zwar sehr unwahrscheinlich, aber grundsätzlich noch immer möglich, insbesondere bei einem ungewöhnlich kalten Winter. Neben dem Krieg schwelt die Corona-Pandemie weiter und es ist möglich, dass bei Auftreten weiterer Infektionswellen oder Mutationen des Virus erneut wirtschaftlich relevante Einschränkungen verfügt werden. Neben den Risiken gibt es allerdings auch Chancen auf eine besser als erwartete Konjunkturentwicklung. Eine allseits akzeptierte Friedenslösung für die Ukraine würde die kriegsbedingten Unwägbarkeiten eliminieren und könnte vor allem über den Investitions- und Exportkanal der Konjunktur neue Impulse geben.

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter:  www.kfw.de/konjunkturkompass

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,6 Prozent

Inflation geht nur graduell zurück – Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und -Wachstumsabschwächung

DAX zum Jahresende 2023 bei rund 16.000 Indexpunkten

Die Weltwirtschaft bewegt sich auf einem schmalen Grat. Der Blick nachvorne lässt selbst erfahrenen Bergwanderern den Schweiß auf die Stirn treten. Abgründe klaffen zu beiden Seiten dieses Grats, auf dem die globale Konjunktur voran stolpert. Gleichzeitig müssen Entscheidungen über den weiteren Routenverlauf unter Zeitdruck und mit unvollständigen Informationen getroffen werden. Die Herausforderungen für die “Sherpas” in Notenbanken und Regierungen waren selten größer als heute. All dies spannt den Bogen für den Konjunktur- und Kapitalmarktausblick, der in diesem Jahr die Bergwelt als Sinnbild gewählt hat.

Vorstellbar ist für die meisten derzeit vor allem der Absturz, also eine tiefe Rezession, dem Helaba Research & Advisory mit 30 Prozent eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit beimisst. Kaum vorstellbar scheint ein baldiges Aufklaren mit viel Sonnenschein. Solche Wetterwechsel sind in der Bergwelt aber jederzeit möglich. Unter dem Begriff Familientour erhält dieses Szenario aber nur eine Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent. Die höchste Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent messen unsere Volkswirtinnen und Volkswirte dem Basisszenario Gratwanderung bei.

Basisszenario: “Gratwanderung” (Eintrittswahrscheinlichkeit 60 Prozent)

Die Ereignisse des Jahres 2022 und der Ausblick für 2023 sind von den sich überlagernden Faktoren Ukraine/Energiekrise und den Nachwirkungen der Pandemie bestimmt. Letztere sind nicht verschwunden, sondern werden auch 2023 eine wichtige Rolle spielen. Die globalen Lieferketten haben sich noch nicht normalisiert und Veränderungen im Verbraucherverhalten sind vielerorts erst partiell korrigiert. “In Deutschland werden wir 2023 eine Rezession sehen”, erklärt Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. “Dabei gehen wir davon aus, dass der Krieg in der Ukraine andauert und die Energiepreise in Europa erhöht bleiben, obwohl neue Lieferquellen gefunden werden und Einsparbemühungen Erfolge zeigen”, so Traud weiter.

Die großen Wirtschaftsblöcke USA und Eurozone durchlaufen eine Rezession, kommen aber im Jahresdurchschnitt 2023 noch auf leicht positive Wachstumsraten von 0,5 Prozent bzw. 0,2 Prozent. Die deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,6 Prozent. Trotz der schwachen Konjunktur geht die Inflation nur graduell zurück. In Europa bleibt die Energieknappheit ein wichtiger Faktor. Die Verbraucherpreise steigen in Deutschland um 6 Prozent, in der Eurozone um 5,3 Prozent und in den USA um 4 Prozent – weniger als 2022, aber deutlich oberhalb der Zielwerte der Notenbanken.

Fehltritte rächen sich

Auf einer Gratwanderung sind Fehltritte häufig folgenreicher als bei einem Waldspaziergang. Entsprechend wichtig sind daher richtige politische Entscheidungen. Die Notenbanken sehen sich vor der Herausforderung, die Inflation mit genau der richtigen Dosis Straffung in den Griff zu bekommen, ohne eine unnötig schwere Rezession auszulösen. Hier zeichnet sich ein Zielkonflikt mit den Regierungen ab, die versuchen, die negative Wirkung der hohen Inflation auf die Realeinkommen zu kompensieren. Diese Maßnahmen können bei falscher Ausgestaltung Fehlanreize nicht nur hinsichtlich des Energiesparens setzen – und damit indirekt sogar Aufwärtsdruck auf die Preise erzeugen.

Auf außenpolitischer Ebene zeichnet sich die Tendenz zu einer wirtschaftlichen Blockbildung ab, mit China und den USA als jeweiligem Kern. “Statt einer echten Deglobalisierung, die ein Risiko bleibt, sehen wir zumindest derzeit lediglich eine Neuordnung der Globalisierung”, erläutert Dr. Traud. Dafür spricht der stärkere Anstieg des Welthandels relativ zur Produktion seit 2020. Begriffe wie “reshoring” oder “friend-shoring” sind zwar in den Medien präsent, prägen aber noch nicht das Verhalten der Unternehmen. Hier stehen bislang weiterhin Effizienz und verstärkt Diversifikation der Lieferketten im Fokus.

Alternativen für den Anleger

Der Sturm bei Renten flaut ab. Spätestens zur Jahresmitte sollten die Leitzinsen das zyklische Hoch erreichen. Dies gibt Spielraum für sinkende Kapitalmarktzinsen im Jahresverlauf. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen wird in der ersten Jahreshälfte 2023 die Jahreshöchststände markieren und Ende 2023 bei etwa 2,3 Prozent notieren.

Aktien haben die Fülle an Belastungen bereits eskomptiert. Die wichtigsten Bedingungen für eine Bodenbildung sind erfüllt: Günstige Bewertung, sehr negative Konjunkturerwartungen, pessimistische Stimmung der Anleger und eine technische Überverkauft-Situation. Da Aktien der Konjunktur im Durchschnitt ein halbes Jahr vorauslaufen, steuert der DAX bis Jahresende 2023 die 16.000er Marke an.

Immobilien leiden stärker unter den gestiegenen Zinsen als unter der Rezession. Am Wohnungsmarkt kommt es zu einer moderaten Preiskorrektur. Im gewerblichen Bereich werden sich Büros robuster zeigen als Einzelhandelsimmobilien, denen der enorme Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation zu schaffen macht.

Gold belebt sich 2023, da es zur Inflationsabsicherung wieder stärker nachgefragt ist. Sobald sich das Ende der Zinserhöhungen abzeichnet, festigt sich der Preis in Richtung 1.900 US-Dollar je Feinunze.

Der US-Dollar kann seinen Höhenflug nicht fortsetzen, da die Zinserhöhungen der US-Notenbank auslaufen und er als Fluchtwährung weniger gefragt ist. Der Euro-Dollar-Kurs notiert zu Jahresende um 1,10.

Negatives Alternativszenario “Absturz” (Eintrittswahrscheinlichkeit 30 Prozent)

Als Auslöser für den konjunkturellen Absturz steht eine geopolitische Eskalation im Fokus. Deutschland und die Eurozone geraten in eine tiefe Rezession, während die USA als Nettoenergieexporteur und China als Nutznießer von billigen russischen Rohstoffimporten weniger stark im Mitleidenschaft gezogen werden. Aktien korrigieren stark und die Renditen am Rentenmarkt sinken deutlich. Die Immobilienpreise gehen ebenfalls kräftig zurück. Der US-Dollar und der Goldpreis steigen krisenbedingt.

Positives Alternativszenario “Familientour” (Eintrittswahrscheinlichkeit 10 Prozent)

Notwendige Bedingung für eine “Familientour” ist eine geopolitische Entspannung, die die Risikoprämien an den Finanzmärkten fallen lässt. Zumindest kurzfristig nimmt der Preisdruck dank niedrigerer Energiepreise ab, so dass die Geldpolitik nicht deutlich restriktiver wird. Die Renditen am Rentenmarkt nehmen daher nur leicht zu, während die Aktienkurse noch dynamischer steigen. Der Immobilienmarkt stabilisiert sich. Gold und der US-Dollar sind als “sicherer Hafen” weniger gefragt.

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Die Deutsche Bank blickt in ihrem Kapitalmarktausblick 2023, den sie in Frankfurt am Main vorgestellt hat, verhalten optimistisch auf das kommende Jahr.

 

Die zu erwartende Rezession in den USA und Europa dürfte moderat ausfallen. Die Inflation wird zwar unter anderem aufgrund der Energiepreise voraussichtlich zunächst hoch bleiben; die Leitzinsen sollten jedoch im Sommer ihren Höchststand erreichen. Anleiherenditen in den USA dürften bereits im ersten Halbjahr ihren maximalen Wert erzielen. Die Deutsche Bank erwartet, dass der Renditeanstieg in der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte ausläuft. Aktien bleiben aufgrund niedriger Bewertungen bei stabilen Unternehmensgewinnen eine interessante Anlageoption.

Russland-Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation. Selten zuvor gab es so viele Risikofaktoren an den Märkten wie in den vergangenen Monaten. “Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich vermutlich weiter abschwächen – nach gut 3 Prozent in diesem Jahr auf etwas mehr als 2 Prozent im Jahr 2023”, sagt Marc Schattenberg, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. “Der konjunkturelle Einbruch in der Eurozone dürfte nach derzeitigen Prognosen weniger stark ausfallen als noch vor wenigen Monaten befürchtet, da das Risiko für Gasrationierungen deutlich gesunken ist.” Ein Grund dafür sei der bisher milde Herbst, durch den sich der Beginn der Heizperiode nach hinten verschoben hat.

Moderate Rezession in den USA und der Eurozone

“Wir erwarten weder in den USA noch in Europa eine im historischen Vergleich starke Rezession”, sagt Schattenberg. Es sollte keinen so starken Konjunktureinbruch geben wie während der Corona-Krise. Für die USA erwartet die Deutsche Bank im kommenden Jahr ein Wachstum von 0,6 Prozent nach 2 Prozent im Jahr 2022. Die Eurozone dürfte mit einem Minus von bis zu einem Prozent davonkommen, nach einem Wachstum von 3 Prozent im laufenden Jahr. Chinas Wirtschaft könnte nach dem Volkskongress im März 2023 von einer zu erwartenden allmählichen Lockerung der Null-COVID-Politik profitieren; das BIP dürfte bis zu 5 Prozent wachsen. Ein Risiko in China bleibt die zögerliche Erholung des Immobilienmarktes. Um diesen zu stützen, hat die Regierung bereits unterschiedliche Maßnahmen vorgestellt.

Inflation – gekommen, um zu bleiben

Obwohl die Inflation nur allmählich sinkt, erwarten die Experten der Deutschen Bank, dass die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr enden. Die straffere Geldpolitik der Notenbanken zeigt langsam Wirkung und die Gas- und Strompreise haben zuletzt leicht nachgegeben. Eine anhaltend milde Witterung und hohe Speicherstände sollten sich positiv auf die Preise auswirken. “In den USA könnte die Inflation ihren Höhepunkt bereits erreicht haben. Sie dürfte nun langsam sinken und im Laufe des nächsten Jahres unter 6 Prozent fallen”, sagt Schattenberg. In Europa sollte die Inflation ab dem Frühjahr 2023 allmählich nachlassen und im kommenden Jahr für Deutschland und die Eurozone bei 7,5 Prozent liegen. “Die Inflation dürfte jedoch aufgrund nachlassender Globalisierungsgewinne, demografischer Belastungen und einer strukturell expansiveren Fiskalpolitik nicht auf ihr Vorkrisenniveau sinken”, so Schattenberg. Druck dürfte auch weiterhin von den hohen Rohstoffpreisen ausgehen. Deshalb erwartet die Deutsche Bank, dass die Notenbanken zunächst restriktiv bleiben. Die Fed könnte die Zinsen bis zum Frühjahr auf fast 5 Prozent erhöhen. Dann sollte die rückläufige Inflation – im Zuge einer milden Rezession – den Zinsanhebungszyklus beenden. Die EZB dürfte auf 3 Prozent gehen; wobei das Risiko weiterer Zinsanhebungen bestehen bleibt. Diese Notenbankpolitik sollte die Renditen risikoärmerer Anleihen von Staaten und Unternehmen mit “Investment Grade” weiter steigen lassen.

Für Anleger ist es eine Herausforderung, Renditen oberhalb der Inflationsrate zu erzielen. “Beunruhigende Faktoren sind weiterhin der Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges, die europäische Energieversorgung oder der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Es gibt aber auch Chancen”, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Die Aktienmärkte dürften sich 2023 stabilisieren.

Alles teuer außer Aktien

Die Deutsche Bank erwartet mittlere einstellige Renditen an den Aktienmärkten. Die Prognose für den Dax liegt bei 15.000 Punkten zum Jahresende 2023. Den S&P 500 sehen die Experten bei 4.100 Punkten und den Stoxx 600 bei 445 Punkten. Obwohl das kommende Jahr wirtschaftlich etwas schwieriger werden könnte, spricht für die Anlageklasse, dass die Börse der Konjunktur vorausläuft. Daher dürfte bereits eine leichte Rezession eingepreist sein. “Sobald sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet, sollten die Kurse steigen”, so Stephan. “Rücksetzer könnten gute Einstiegschancen bieten.” Zyklische Aktien, die heute günstig sind, dürften sich besser entwickeln. “Das hängt unter anderem mit den immensen Investitionen zusammen, die für die grüne Transformation der Wirtschaft notwendig sind”, so Stephan. Themen wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität oder Cybersecurity sollten auf der Agenda von Unternehmen stehen.

Fokus auf europäische Aktien

Vor allem die zurzeit niedrigen Bewertungen sprechen für Aktien. “Wir haben in den vergangenen Monaten eine deutliche Anpassung der Bewertungen gesehen”, sagt Stephan. Unternehmensgewinne sind in diesem Jahr teilweise deutlich gestiegen, Aktienkurse jedoch stark gefallen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den amerikanischen S&P 500 ist von 22,7 auf aktuell 16,5 und für den Stoxx Europe 600 von 17,7 auf 11,3 gefallen. “Vor allem europäische Aktien sind wieder günstig”, erklärt der Chefanlagestratege. Deshalb würden die Experten der Deutschen Bank europäische Aktien übergewichten; den US-Aktienmarkt würden sie dagegen neutral halten. Für eine Übergewichtung Europas spricht neben den niedrigen Bewertungen auch die Entwicklung der Gewinne. Sie mussten in diesem Jahr immer wieder nach oben revidiert werden. Die Kurse spiegelten das jedoch nicht wider. Profitieren sollten europäische Titel auch von der Erholung in China, wo 2023 ein stärkeres Wachstum erwartet wird. Allerdings birgt die hohe Exportabhängigkeit europäischer Unternehmen auch ein Risiko; so könnte der Wettlauf um die technologische Vorherrschaft zwischen den USA und China für sie zu einer Belastung werden.

Chancen sieht Stephan nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate in Asien – in China, Korea und Taiwan seien die Bewertungsrückschläge hoch. Diese Märkte sollten von einer Erholung profitieren. Indiens Aktienmarkt hat sich vergleichsweise gut gehalten. Das KGV ist mit 20 noch immer hoch. Allerdings ist Indien auch die am stärksten wachsende Volkswirtschaft der Welt: Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2023 ein Wachstum von 6 Prozent.

Unternehmen trotzen der Rezession

Die Experten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass viele der börsennotierten Unternehmen gut durch die konjunkturell schwierigere Phase kommen werden. “Die Gewinne sollten sich deutlich solider entwickeln als in früheren Rezessionen”, sagt Chefanlagestratege Stephan. In Europa werden fiskalpolitische Programme den Konsum voraussichtlich stützen. Einige Sektoren, in denen die Gewinne in wirtschaftlich schwachen Phasen üblicherweise stark einbrechen, dürften gut durch die Rezession kommen. Banken, zum Beispiel, profitieren vom veränderten Zinsumfeld. Die Energie- und die Grundstoffbranche sowie der Bergbau, die bislang in Rezessionen Einbußen erlitten, sollten aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der starken Nachfrage ebenfalls gut durch den Abschwung kommen.

Infrastruktur – Grundlage für nachhaltiges Wachstum

Öffentliche und private Investitionen werden vor allem in Infrastrukturprojekte fließen. Die USA, die Europäische Union, China und weitere Länder haben entsprechende Programme auf den Weg gebracht. Damit werden Unternehmen, die in den entsprechenden Branchen aktiv sind, für Anleger interessant. Bei den Projekten geht es um den Aufbau einer Infrastruktur für erneuerbare Energien, um Stromnetze, Wasser und Transportwege, darunter auch Straßen und Häfen.

Energie und Rohstoffe bleiben teuer

“Die Zeit günstiger Energie dürfte erst einmal vorbei sein”, sagt Volkswirt Schattenberg. “Preise wie vor der Krise werden wir wohl vorerst nicht mehr sehen.” Die Deutsche Bank erwartet für die europäische Sorte Brent Preise von rund 100 Dollar pro Barrel; für die amerikanische Sorte WTI dürfte der Preis etwas darunter liegen. Auch Gas, dessen Preis sich in den vergangenen Wochen recht stabil bei knapp über 100 Euro pro Megawattstunde eingependelt hat, bleibt teuer. “Die Energiekrise bietet für einige Industrien aber auch Chancen”, sagt Schattenberg. Sie sei ein Treiber für die Grüne Transformation der Wirtschaft. Auch bei Industriemetallen dürfte das Preisniveau mittelfristig hoch bleiben. Hier treibt der wirtschaftliche Wandel zu mehr Nachhaltigkeit die Kurse.

Gold gilt zwar als “sicherer Hafen” und dient der Diversifikation eines Portfolios, doch zuletzt haben die Zinsanhebungen und der damit verbundene Anstieg der Renditen für Staatsanleihen den Goldpreis in den USA belastet. Wenn der Zinszyklus im Laufe des Jahres 2023 wie erwartet endet und für 2024 sogar wieder Zinssenkungen in Aussicht stehen, dürften auch die Goldpreise moderat steigen. “Gegen ein Investment sprechen jedoch ein schwächerer Dollar und die Opportunitätskosten”, so Stephan. “Aber ein gewisser Anteil Gold kann in geopolitischen Krisenzeiten sinnvoll sein.”

Quo vadis, Anleihen?

Mit der Zinswende sind die Anleihekurse in diesem Jahr stark gefallen und die Renditen entsprechend gestiegen. Auch im kommenden Jahr dürften die Renditen noch ansteigen. Die “Spreads” sollten jedoch sinken – eine mäßige Rezession vorausgesetzt. “Die große Anpassung am Rentenmarkt haben wir jedoch hinter uns, zunehmend werden Zinskupons wieder interessant”, sagt Stephan.

Europäische Unternehmensanleihen mit “Investment Grade” rentieren aktuell mit 4,3 Prozent, amerikanische sogar mit knapp sechs Prozent. Europäische Hochzinsanleihen (High Yield) bringen 8,4 Prozent Rendite und amerikanische sogar 9,3 Prozent. “Solange wir jedoch eine Rezession erwarten, wäre ich bei High Yields zurückhaltend”, sagt Stephan. “Die Ausfälle sollten steigen und die Risikoprämien insgesamt nach oben ziehen.” Für das kommende Jahr erwarten die Experten eine leichte Ausweitung der Risikoaufschläge für hochverzinsliche Anleihen in Europa auf 550 Basispunkte und in den USA auf 500 Basispunkte. “Bei Investment Grade-Anleihen halten wir die Risikoaufschläge für stabil, in Europa sogar für leicht fallend angesichts solider Fundamentaldaten der Unternehmen.”

Die größte Gefahr für den Rentenmarkt ist, dass die erwarteten Zinserhöhungen in den USA und in Europa nicht ausreichen. Sollten größere Zinsschritte als erwartet nötig werden, um die Inflation einzudämmen, könnte ein Ausverkauf am Rentenmarkt drohen. “Das wäre nicht nur für die Rentenmärkte ein Risiko, sondern auch für die Aktienmärkte und vor allem für die Technologiewerte”, erklärt Stephan.

Die Experten erwarten für Staatsanleihen steigende Renditen. Bis Ende 2023 sollten die Renditen zehnjähriger US-Treasuries bei 4,2 Prozent liegen und bei zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,4 Prozent.

Immobilien – je nachhaltiger, desto besser

Immobilien sind eine klassische Anlageklasse in Zeiten hoher Inflation. Die Preise dürften hoch bleiben, obwohl Finanzierungskosten steigen und Finanzierungen insgesamt schwieriger werden. Vor allem steigende Baukosten und gesetzliche Vorschriften verteuern das Bauen in Deutschland stark. Die Experten der Deutschen Bank rechnen damit, dass sich der Preisanstieg auf hohem Niveau stabilisiert. Bei Wohnimmobilien steht eine hohe Nachfrage einem begrenzten Angebot gegenüber. Der Neubau stockt aufgrund fehlender Materialien, Arbeitskräftemangel und steigender Finanzierungskosten. In den USA hingegen sinkt die Nachfrage ebenso wie die Stimmung der Hausbauer. Die Zahl der verkauften Häuser ist seit 2020 um 20 Prozent gesunken. Die Wohnmieten in den USA sind im Vergleich zu 2021 um 7 Prozent gestiegen. Auch in Deutschland dürften die Mieten langfristig steigen, vor allem in den Ballungsräumen.

Bei den Gewerbeimmobilien sind aktuell vor allem Logistikflächen gefragt. Die Leerstände nähern sich historischen Tiefs. Der Grund: Unternehmen produzieren weniger “just in time” und bauen wieder Lager auf. Die hohe Nachfrage lässt die Mieten leicht steigen. “Logistikimmobilien sollten einen Schutz gegen höhere Inflation bieten”, sagt Chefanlagestratege Stephan. “Bei Büroimmobilien ist Vorsicht geboten. Die Leerstände steigen und Mieterhöhungen sind aktuell kaum möglich.” Für alle Immobiliensegmente gelte: Je nachhaltiger, desto besser. Energieeffiziente Immobilien hätten teilweise Preisaufschläge von 20 Prozent. Energetisch sanierte beziehungsweise neu gebaute Wohnungen und Häuser seien gefragter als andere Immobilien. Die Energiekrise sei ein Katalysator für energieeffizientes Bauen.

Über die Deutsche Bank

Die Deutsche Bank bietet vielfältige Finanzdienstleistungen an – vom Zahlungsverkehr und dem Kreditgeschäft über die Anlageberatung und Vermögensverwaltung bis hin zu einem fokussierten Kapitalmarktgeschäft. Sie bedient Privatkunden, mittelständische Unternehmen, Konzerne, die Öffentliche Hand und institutionelle Anleger. Die Deutsche Bank ist die führende Bank in Deutschland mit starken europäischen Wurzeln und einem globalen Netzwerk.

Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sie umfassen auch Aussagen über die Annahmen und Erwartungen von der Deutschen Bank sowie die zugrunde liegenden Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der Deutschen Bank derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen beziehen sich deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Die Deutsche Bank übernimmt keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren.

Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von zukunftsgerichteten Aussagen abweichen.

Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und andernorts, wo die Deutsche Bank einen erheblichen Teil ihrer Erträge aus dem Wertpapierhandel erzielt, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken, die in den von der Deutschen Bank bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) hinterlegten Unterlagen dargestellt sind.

Diese Faktoren sind im SEC-Bericht der Deutschen Bank nach “Form 20-F” vom 11. März 2022 im Abschnitt “Risk Factors” dargestellt. Dieses Dokument ist auf Anfrage bei der Deutschen Bank erhältlich oder unter www.db.com/Investoren verfügbar.

 

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Jede zweite Frau hat derzeit gar kein Geld angelegt, Frauen sparen insgesamt seltener und weniger als Männer

 

Sparbuch, Tagesgeld und Fonds sind die beliebtesten Anlageprodukte bei Frauen, bei Männern stehen Wertpapiere hoch im Kurs

Die größten Hemmnisse bei der Geldanlage sind Angst und Unwissenheit

Frauen sind doppelt so oft finanziell abhängig von ihrem Partner wie andersherum

Geld sorgt selten für Streit in deutschen Partnerschaften

Das Anlageverhalten von Frauen und Männern unterscheidet sich zum Teil erheblich. So haben Männer Spaß an der Geldanlage, Frauen eher Angst davor. Frauen legen seltener an, sie sparen weniger und sind insgesamt deutlich sicherheitsorientierter als Männer. Die größten Hemmnisse sind Angst vor Verlusten und davor, etwas Falsches zu tun, genauso wie Unwissenheit. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer repräsentativen Befragung von 2.077 Frauen und Männern, die die puls Marktforschung im Auftrag der Quirin Privatbank durchgeführt hat, mit dem Ziel, das Anlageverhalten vor allem von Frauen zu analysieren.

Jede zweite Frau hat keine Geldanlage

“Die Studienergebnisse überraschen uns nicht, sie waren – leider – so erwartbar und decken sich mit unseren Erfahrungen aus der Beratungspraxis”, erklärt Carolin Nawroth, Vermögensberaterin der Quirin Privatbank. “So haben 54 Prozent der befragten Frauen, also mehr als jede Zweite, derzeit gar kein Geld angelegt, das ist erschreckend.” Bei den Männern gilt das für 37 Prozent. Je höher Bildung und Einkommen, desto eher verfügen die Frauen über Anlagen. “Wichtig für Anlageentscheidungen ist die Finanzbildung – und die ist bundesweit geschlechtsunabhängig gleich niedrig”, erklärt Dr. Konrad Weßner von der puls Marktforschung. “Frauen und Männer schätzen ihre Finanzbildung jedoch unterschiedlich ein: Ein Mann liest einen Fachartikel übers Investieren und glaubt, alles zu wissen. Eine Frau liest – überspitzt gesagt – fünf Bücher über Geldanlage und denkt immer noch, sie weiß nicht genug, um loslegen zu können.”

Aus Angst vor Risiken wird Geld auf dem Girokonto geparkt

In vielen Fällen wird das Geld auf dem Girokonto geparkt – jeder sechste Mann und jede elfte Frau hat mehr als 10.000 Euro dort liegen. Als Grund gibt etwa die Hälfte geschlechterübergreifend an, immer an das Geld herankommen zu wollen. Danach folgt die Angst vor Risiken, die Angst, etwas falsch zu machen, und die Annahme, sich zu wenig auszukennen. In Summe führen 83 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer diese Gründe an.

Bei der Frage, warum Geld nicht angelegt wird, geben ebenfalls geschlechterübergreifend 60 Prozent der Frauen und Männer an, dass kein Geld zum Anlegen vorhanden sei. “Wir leben in herausfordernden Zeiten, vielen Menschen setzen die Inflation und die Explosion der Energiepreise erheblich zu. Dennoch ist diese Zahl wirklich hoch”, kommentiert Weßner.

Frauen setzen auf Sparprodukte und Fonds

Frauen, die Geld angelegt haben, nutzen dafür am liebsten Tagesgeld (44 Prozent), Fonds (42 Prozent) und Sparbuch (35 Prozent). “Sparbuch und Tagesgeld bringen kaum Rendite, Fonds sind oft sehr teuer – das heißt, die Frauen verschenken hier Renditepotenzial”, erklärt Nawroth. “Da ist noch Luft nach oben, besser als teure Fonds sind beispielsweise kostengünstige ETFs.” Diese sind bei den Männern beliebt und landen mit 36 Prozent nach Fonds (37 Prozent) und Einzelaktien (37 Prozent) auf Platz drei.

“Männer sind also Wertpapieranleger, Frauen eher klassische Zins- beziehungsweise Sparbuchsparer, weshalb sie in den letzten Niedrigzinsjahren bei den erzielten Renditen besonders stark das Nachsehen hatten”, so Nawroth. “Ziel muss es deshalb sein, bei Frauen die Lust auf Wertpapieranlagen zu wecken, damit auch sie von den damit verbundenen langfristig hohen Renditen profitieren können.”

Ähnliches Spar- wie Anlageverhalten

Beim regelmäßigen Sparen zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Anlegen. Nur 37 Prozent aller Frauen haben einen Sparplan, bei den Männern sind es 49 Prozent. Die Frauen sparen im Schnitt weniger als die Männer, beliebt sind auch hier das Sparbuch (34 Prozent), das Tagesgeld (34 Prozent) und Fonds (21 Prozent). ETFs und Aktien werden von Männern doppelt so häufig zum regelmäßigen Sparen genutzt wie von Frauen.

Sparen und Anlegen können finanzielle Nachteile ausgleichen

“Dabei ist gerade das regelmäßige Sparen der Schlüssel, um mehr aus dem eigenen Geld zu machen. Es kann helfen, finanzielle Nachteile, die Frauen durch Pay- und Pension-Gap sowie Teilzeitfalle und Karriereknick entstehen, auszugleichen. Entscheidend dabei ist, dass renditeorientiert gespart wird, sprich in Aktienanlagen. Das ist einfach, günstig und ab 25 Euro monatlich möglich”, so Nawroth weiter. “Insbesondere auch mit Blick auf die Studienergebnisse, dass nur ein Viertel der Frauen Hauptverdiener ist und dass Frauen doppelt so häufig finanziell von ihrem Partner abhängig sind wie andersherum, ist ein stetiger Vermögensaufbau für Frauen essentiell”, ergänzt Weßner.

Männer haben Spaß, Frauen Angst

Doch genau davor scheuen sich Frauen oft: 50 Prozent sagen, sie haben Angst, eine Anlage abzuschließen, weil sie Verluste machen könnten. Im Gegensatz dazu gibt fast jeder dritte Mann an, Spaß an der Geldanlage zu haben, bei den Frauen sind es nur 13 Prozent. “Es zeigt sich an vielen Stellen der Studie: Frauen haben Angst, Männer Spaß an bei der Geldanlage”, so Nawroth.

Zudem empfinden Frauen Geldanlagethemen als komplex und belastend, diese Zuschreibung ist bei ihnen deutlich ausgeprägter als bei Männern. “Eine wichtige Herausforderung besteht also darin, Frauen das Gefühl zu nehmen, dass Wertpapieranlagen ‘belastend’ sind”, so Weßner weiter. “Von großer Bedeutung sind dabei Geldanlageangebote, um die man sich nicht täglich kümmern muss.”

Frauen sind sich aber dennoch bewusst, dass es wichtig ist, sich um das Thema Geldanlage zu kümmern. “Es ist ein bisschen wie beim Zahnarzt: Keiner hat Lust hinzugehen, und trotzdem sollte man es tun, weil es sein muss. Wir wollen den Frauen deshalb Mut machen: Richtig Geld anlegen tut nicht weh, ist nicht schwer, und frau muss dafür auch keine Expertin sein”, so Nawroth. “Für mich ist das ein echtes Herzensthema und ich kann alle Frauen nur ermutigen, sich selbst und ihrem Geld mehr zuzutrauen.”

Die Studie zeigt auch: Männer beschäftigen sich häufiger mit Finanzen als Frauen. “Dieses zeitliche Engagement ist zwar sehr löblich, aber gar nicht nötig. Denn einmal richtig angelegt – also breit gestreut, weltweit investiert, kostengünstig – bedeutet: Niemand muss da ständig draufschauen”, so Nawroth weiter.

Persönlichkeit gefragt

Ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigt sich auch in Sachen Informationsverhalten: Frauen setzen hier viel häufiger auf persönliche Beratung (32 Prozent) und fragen die Familie um Rat (31 Prozent), Männer recherchieren lieber auf Finanzportalen (32 Prozent) oder den Webseiten von Banken (24 Prozent). Zudem geben 56 Prozent der Frauen an, ihnen sei persönliche Beratung bei der Geldanlage grundsätzlich wichtig, bei den Männern trifft das nur auf 43 Prozent zu.

Große Offenheit und kaum Streit in Partnerschaften

In Partnerschaften herrscht zudem eine große Offenheit in Sachen Finanzen: Frauen und Männer wissen, was die Partnerinnen und Partner verdienen, wie viel Vermögen vorhanden ist, und entscheiden finanzielle Fragen gemeinsam – ein gemeinsames Konto haben sie aber nur in 50 Prozent der Fälle. Geld ist entsprechend selten ein Streitthema in Deutschland.

Die genannten Studienergebnisse stehen hier zum Download bereit. https://www.quirinprivatbank.de/system/images/5702/original/2022_11_15_Studie_Frauen_und_Finanzen.pdf

Über die Quirin Privatbank AG:

Die Quirin Privatbank AG unterscheidet sich von anderen Privatbanken in Deutschland durch ihr Geschäftsmodell: 2006 hat die Bank die im Finanzbereich üblichen Provisionen abgeschafft und berät Privatanleger seitdem ausschließlich gegen Honorar, wie es beispielsweise auch beim Architekten, Steuerberater oder Rechtsanwalt der Fall ist. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden wird der Unternehmenserfolg durch einen zweiten Geschäftsbereich getragen, die Beratung mittelständischer Unternehmen bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigen- und Fremdkapitalbasis (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin Privatbank hat ihren Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 5 Milliarden Euro an Kundenvermögen an 15 Standorten bundesweit. Im Privatkundengeschäft bietet die Bank Anlegern ein in Deutschland bisher einmaliges Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht. 2013 gründete die Bank zudem die digitale Geldanlage quirion ( www.quirion.de), die als quirion AG mittlerweile rechtlich selbstständig ist.

 

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Zinsen für Girokonten und Tagesgelder im Schnitt weiter bei Null

 

Die Europäische Zentralbank hat reagiert. Über 10 Prozent Inflation im Euroraum haben dazu geführt, dass die Leitzinsen in einem dritten Zinsschritt auf ein Niveau angehoben wurden, wie zuletzt 2008 und 2009. Dabei ist noch nicht absehbar, inwieweit die Inflation dadurch reduziert wird oder ob die Wirtschaft gebremst wird. Bereits ersichtlich sind jedenfalls die Auswirkungen bei den Zinsen für Sparerinnen und Sparer. Raisin, bekannt für die Zinsplattform WeltSparen, hat einen Blick auf die jüngsten Entwicklungen geworfen.

Zinsplateau bei Festgeldern überwunden – Rally jetzt auch beim Tagesgeld

In Deutschland ging der Wettbewerb um Spareinlagen im September wieder los, nachdem die Top-Angebote im August weitestgehend stabil geblieben waren. Noch Anfang September gab es für die besten fünf Festgelder mit einer Laufzeit von einem Jahr durchschnittlich 1,81 Prozent noch deutlich unter zwei Prozent Zinsen. Knapp acht Wochen und zwei Zinsschritte der EZB später sind es schon 2,65 Prozent, die Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten. Zur Erinnerung: Zu Neujahr waren es lediglich 0,75 Prozent.

Besonders erfreulich für Sparerinnen und Sparer ist die Entwicklung bei Tagesgeldern: Die besten zehn Angebote hatten zwischen Januar und September lediglich einen Anstieg um 23 Basispunkte verzeichnet – von 0,20 auf durchschnittlich 0,43 Prozent. In den letzten zwei Monaten machten allerdings auch sie einen Sprung auf jetzt 1,32 Prozent.

Durchschnittszinsen für Festgelder auf 10-Jahres-Hoch – Sichteinlagen weiter bei Null

Auch die Daten der Europäischen Zentralbank zeigen, dass die Zinserhöhungen mittlerweile in der Breite angekommen sind. Die durchschnittlichen Zinsen für neue Festgelder mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr stiegen hierzulande alleine von August auf September um 35 Basispunkte auf nun 0,84 Prozent. Höher war dieser Wert zuletzt im Februar 2013 mit 0,88 Prozent. Auch im Eurozonenvergleich schneidet Deutschland auf den ersten Blick gut ab: Lediglich 0,56 Prozent beträgt der Durchschnittszins dieser Laufzeit im Mittel im gemeinsamen Währungsraum. In Frankreich und Italien indes gibt es mit 1,12 Prozent und 1,16 Prozent deutlich mehr Rendite, während Sparerinnen und Sparer in Spanien lediglich 0,16 Prozent erhalten.

Noch stärker fiel der jüngste Anstieg bei den Festgeldern mit einer Laufzeit von einem bis zu zwei Jahren aus. 45 Basispunkte betrug der Sprung von Ende August bis Ende September. 1,49 Prozent bekommen die Verbraucherinnen und Verbraucher damit hierzulande – auch in diesem Fall so viel wie zuletzt im Januar 2013. In der Eurozone liegt der Durchschnitt mit 1,09 Prozent wiederum deutlich niedriger. Gerade einmal halb so hoch sind die Zinsen in Spanien mit 0,59 Prozent. Besser ist die Lage erneut in Frankreich mit 1,62 Prozent – Italien hingegen liegt mit 1,17 Prozent nur knapp über dem Durchschnitt.

Interessant ist vor diesem Hintergrund vor allem, dass die Zinsen für Sichteinlagen (zu welchen insbesondere Girokonten und Tagesgelder zählen) durchschnittlich weiter bei 0,01 Prozent liegen – weit entfernt von den 0,46 Prozent vor knapp 10 Jahren im Februar 2013! Knapp über Null liegen auch der Durchschnitt der Eurozone (0,02), Frankreich (0,01), Italien (0,05) und Spanien (0,02). Der Spread zwischen den Top-Angeboten und den Durchschnittszinsen ist bei Sichteinlagen demnach mit Abstand am größten.

Tamaz Georgadze, CEO von Raisin, kommentiert die Zinsentwicklungen: “Angesichts der jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank sind die Entwicklungen wenig überraschend. Einen Datenpunkt sollten sich die Konsumenten allerdings vor Augen führen: Sichteinlagen, also Girokonten und Tagesgeldkonten, bringen im Durchschnitt weiter kaum Zinsen. Nur wenige Banken reichen die Zinserhöhungen der EZB weiter. Umso mehr lohnt es sich, nach den besten Angeboten Ausschau zu halten. Es muss kein Festgeld mit langen Laufzeiten sein – bereits mit dem Wechsel zu einem gut verzinsten Tagesgeldkonto können Verbraucher und Verbraucherinnen deutliche Zinssprünge machen.”

Methodologie:

Die Daten zu den Top-Angeboten stammen von kritische-anleger.de. Hier wurde mit Hilfe der besten fünf bzw. besten zehn Zinssätze ein Durchschnitt berechnet. Die EZB-Daten stammen aus den monatlich aktualisierten MFI Interest Rate Statistics (MIR Statistics).

Über Raisin (WeltSparen)

Raisin ist ein Wegbereiter für Open Banking für Spar- und Anlageprodukte. Das FinTech-Unternehmen bietet eine Open-Banking-Infrastruktur für den globalen 50+ Billionen Dollar großen Einlagenmarkt, von der Banken und Sparer gleichermaßen profitieren: Sparer erhalten eine größere Produktauswahl und mehr Entscheidungsfreiheit, Finanzdienstleister erstklassige Marktplatzlösungen für ihre eigenen Kunden und Banken einen besseren Zugang zur Einlagenfinanzierung. Raisin betreibt eigene B2C-Marktplätze – in Europa unter den Marken Raisin, WeltSparen und ZINSPILOT sowie in den USA unter der Marke SaveBetter. In Deutschland bietet das Unternehmen neben Sparprodukten auch ETF-basierte Investment- und Altersvorsorgeprodukte und Investitionen in Private Equity an. Raisin arbeitet mit rund 400 Banken und Finanzdienstleistern aus mehr als 30 Ländern zusammen und hat über 750.000 Direktkunden. Hinter Raisin stehen namhafte internationale Investoren wie btov Ventures, Deutsche Bank, FinLab, Goldman Sachs, Greycroft, Headline/e.ventures, Index Ventures, Kinnevik, Orange Ventures, PayPal Ventures, Thrive Capital, Top Tier Capital Partners, Ribbit Capital und Vitruvian Partners, sowie Peter Thiel. Das Unternehmen hat Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Manchester, New York und Paris.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Raisin GmbH, Immanuelkirchstr. 14a, 10405 Berlin, Tel: +49 30 770 191 291, www.weltsparen.de

Unterzeichner erreichen erste Meilensteine auf dem Weg zur Veröffentlichung von Klimafußabdrücken

 

Die Unterzeichner der Klimaselbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors haben sich verpflichtet, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Vorbereitender Bestandteil der Selbstverpflichtung ist, dass bis Ende dieses Jahres alle teilnehmenden Institute grundlegende Maßnahmen und erste Meilensteine umgesetzt haben, um ihre Geschäftsaktivitäten bis spätestens 2050 klimaneutral zu gestalten. Dazu gehören z. B. die Implementierung von wissenschaftsbasierten Messmethoden zur Erfassung des CO2-Fußabdrucks der Kredit- und Investmentportfolios (Scope 1- 3) sowie die Festlegung von verbindlichen Zielen für den Pfad zur Erreichung der Klimaneutralität.

Übersicht der bisherigen Umsetzung

Aufgrund der großen Bandbreite der Geschäftsmodelle und der verschiedenen Ausgangslagen der teilnehmenden Institute gibt es unterschiedliche Zielerreichungsgrade. Detaillierte Berichte über die bisherige Umsetzung und gesetzte Ziele werden in den jeweiligen auditierten Jahresberichten bzw. Nachhaltigkeitsberichten oder anderen Berichtsformaten nächstes Jahr veröffentlicht. Eine erste Übersicht des aktuellen Status der jeweiligen Institute ist unter www.klima-selbstverpflichtung-finanzsektor.de einsehbar.

In dieser Übersicht geben die Unterzeichner ihren aktuellen Umsetzungsgrad zu jedem Bestandteil der Selbstverpflichtung anhand einer Selbsteinschätzung mit einem Farbcode an. Diese Einschätzung wird durch ergänzende Beschreibungen und Beispiele für konkrete Maßnahmen näher erläutert und geht damit auf die Unterschiede zwischen den teilnehmenden Häusern ein.

Die Vorbereitungsphase endet mit dem Erreichen dieser Zwischenziele. Ab 2023 liegt der Schwerpunkt darauf, im laufenden Prozess die Messungen und Datenverfügbarkeit stetig zu verbessern, die gesetzten Ziele konsequent umzusetzen sowie diese in entsprechenden Reportings zu veröffentlichen.

Eine weitere Bestrebung ist es, die Reporting-Formate zunehmend zu standardisieren, um eine bessere Vergleichbarkeit der Zielsetzungen und Reportings zu erreichen. Des Weiteren weisen die Unterzeichner darauf hin, dass die begrenzte Datenverfügbarkeit weiterhin eine große Herausforderung für die Messung der tatsächlichen Klimafußabdrücke und daraus resultierend auch für die Zielsetzung und entsprechende Steuerung darstellt.

Gemeinsamer Appell zur COP27

Im Rahmen der COP27 appellieren die Unterzeichner an alle Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die Klimakrise vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen weiterhin mit Nachdruck anzugehen.

Informationen zur Klimaselbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors

20 Akteure des deutschen Finanzsektors, mit Aktiva von mehr als 5,5 Billionen Euro und über 46 Millionen Kundenverbindungen in Deutschland, haben eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten ( www.klima-selbstverpflichtung-finanzsektor.de). Durch die vereinbarte Messung, Veröffentlichung und Zielsetzung zur Reduzierung der mit den Kredit- und Investmentportfolios verbundenen Emissionen will der Finanzsektor einen Klimaschutzbeitrag leisten und eine nachhaltige und zukunftsfähige Weiterentwicklung der Wirtschaft unterstützen. Damit kommt der deutsche Finanzplatz dem von der Bundesregierung Anfang 2019 gesetzten Ziel einen Schritt näher, Deutschland zu einem der führenden Standorte für nachhaltige Finanzen (Sustainable Finance) zu machen.

Diese aus dem Bankenbereich des Finanzsektors heraus entstandene Initiative hat das Ziel, aktiv an der Gestaltung einer der für die Zukunftsfähigkeit wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben mitzuwirken, nämlich der erfolgreichen gesellschaftlichen Transformation zur Begrenzung des Klimawandels. Die Unterzeichner richten ihre jeweiligen Produkte und Dienstleistungen sowie ihre Engagements und Initiativen entsprechend aus, um durch die Finanzierung der Transformation hin zu einer emissionsarmen und klimaresilienten Wirtschaft und Gesellschaft, die Erderwärmung auf deutlich unter 2,0 Grad zu begrenzen und das 1,5-Grad-Ziel anzustreben.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.co

Aufgrund der steigenden Preise spart jeder zweite Deutsche (54 Prozent) derzeit weniger oder gar nicht mehr. Das ergibt eine aktuelle Postbank Umfrage. Auch die mittleren Einkommensklassen sind betroffen.

 

Die Inflation verpasst der Spar-Kultur hierzulande einen Dämpfer: Laut einer aktuell von der Postbank beauftragten YouGov-Umfrage hat mehr als jeder dritte Deutsche (36 Prozent) aufgrund der gestiegenen Preise das Sparen eingestellt. Als Gründe nennen 25 Prozent, dass ihre aktuellen Einnahmen nur ihre Ausgaben decken, und elf Prozent, dass die Ausgaben derzeit die Einnahmen überschreiten. Jeder sechste Befragte (18 Prozent) spart aufgrund der Inflation nun weniger. „Die steigenden Preise belasten Verbraucherinnen und Verbraucher so stark, dass jeder Zweite seine Sparleistungen reduzieren oder ganz einstellen muss“, erklärt Dr. Ulrich Stephan von der Postbank. „Davon betroffen sind nicht nur Bezieherinnen und Bezieher von geringen, sondern auch von mittleren Einkommen.“

Fehlende Mittel

Dabei gebe es allerdings einen gravierenden Unterschied: „Menschen mit niedrigerem Einkommen müssen aktuell überdurchschnittlich häufig das Sparen ganz aufgeben, während Bezieher mittlerer Einkommen weniger Geld beiseitelegen können“, sagt Dr. Ulrich Stephan. Laut Postbank Umfrage ist knapp jeder zweite Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro (47 Prozent) derzeit nicht mehr in der Lage zu sparen. Von den Befragten mit einem Einkommen von 2.500 Euro und mehr trifft dies hingegen nur auf 27 Prozent zu. Und während rund 24 Prozent der Befragten mit höherem Einkommen aktuell weniger sparen, reduzieren knapp 14 Prozent der Befragten mit niedrigerem Einkommen ihre Sparleistungen.

Kaum Gewinne

Die Sparer parken ihr Geld am häufigsten auf dem Girokonto (36 Prozent). 25 Prozent zahlen es auf ein Tagesgeldkonto und 21  Prozent auf ein klassisches Spar­konto ein. 19 Prozent legen Geld in Aktien oder Fonds an. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Begeisterung der Deutschen für die Börse allerdings nachgelassen. Die Anzahl der Anleger sank um knapp sieben Prozentpunkte. „Nachdem die Bereitschaft, in Wertpapiere zu investieren, im Zuge der Corona-Pandemie deutlich zugenommen hatte, hat sie nun einen Dämpfer erfahren. Ein Grund ist sicher, dass der Spielraum für die Geldanlage durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten kleiner geworden ist. Eine wachsende Zahl Sparerinnen und Sparer verfügt nicht mehr über Mittel, die sie dauerhaft anlegen können. Und ein langfristiger Anlagehorizont ist bei Wertpapieren Pflicht, um Kursschwankungen abfedern zu können“, erklärt der Postbank Experte.

Informationen zur Umfrage

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 2. und 5. September 2022 insgesamt 2.058 Befragte ab 18 Jahren.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Die UmweltBank hat – wie Ende Juli angekündigt – einen Vertrag zum Verkauf einer Windparkbeteiligung geschlossen.

 

Erreicht wurde dabei ein Nettoerlös in Höhe von ca. 20 Mio. Euro. Der Vorstand hat vor diesem Hintergrund die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 überprüft und erwartet nunmehr ein Ergebnis vor Steuern von ca. 40 Mio. Euro (bisher: 34 Mio. Euro).

Der Vorstand nutzt das gute Veräußerungsergebnis, um Belastungen aus der Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren des Eigenbestands bereits im laufenden Geschäftsjahr zu verbuchen. Diese wären ansonsten erst in den Folgejahren angefallen. Zudem hat der Vorstand beschlossen, wegen des herausfordernden Geschäftsumfelds und möglicherweise mittelfristig schwächerer Geschäftsaussichten insbesondere im Wertpapiergeschäft und bei Immobilienfinanzierungen die Vorsorgereserven zu stärken.

Zinsmarge dehnt sich aus

In ihrer jüngsten Sitzung erhöhte die EZB bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen und stellte weitere Erhöhungen in Aussicht. “Wir spüren langsam die positive Wirkung der Zinswende, die sich in einer Ausweitung unserer Zinsmarge zeigt. Vollständig wird sich dieser Effekt jedoch erst in den kommenden Jahren entfalten, da die höheren Zinsen auf das Neugeschäft und Verlängerungen wirken, nicht aber auf den zinsgebundenen Darlehensbestand”, kommentiert Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands.

Verhaltene Nachfrage nach Investmentfonds

Die drei hauseigenen Fonds der Marke UmweltSpektrum verzeichneten per 30. September 2022 ein Volumen von rund 121 Mio. Euro – und somit einen Zuwachs von 21 % seit Jahresbeginn. Damit liegt die Entwicklung deutlich unter den Erwartungen. “Aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten und der drohenden Rezession halten sich Anlegerinnen und Anleger derzeit mit Investments zurück”, berichtet Koppmann und ergänzt: “Sobald sich die Stimmung an den Börsen aufhellt, wird die Nachfrage wieder anziehen.”

Gemischtes Bild im Kreditneugeschäft

Das Kreditneugeschäft bewegt sich aktuell zwischen den Werten der Jahre 2020 und 2021. Dabei ist die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen derzeit verhalten. Der Mix aus gestiegenen Zinsen, beständig hohen Kaufpreisen sowie Materialengpässen erschwert die Umsetzung vieler Projekte. “Erfahrungsgemäß dauert es am Immobilienmarkt einige Zeit, bis sich die Akteure an neue Marktpreise angepasst haben. Wie schnell dies in der jetzigen Situation geschieht, ist jedoch schwer einschätzbar”, so Goran Basic, Mitglied des Vorstands.

Bei der Finanzierung von erneuerbaren Energien ist die Nachfrage hingegen ungebrochen. Neben dem positiven Beitrag zum Klimaschutz haben regenerative Energiequellen aus Gründen der Energiesicherheit zuletzt deutlich an Bedeutung gewonnen.

Über die UmweltBank AG

Die UmweltBank AG verbindet seit ihrer Gründung 1997 Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg. Mit ihren 300 Mitarbeitenden betreut die grüne Bank rund 133.000 private sowie gewerbliche Kundinnen und Kunden in ganz Deutschland. Kernkompetenz der UmweltBank ist die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, sowie von ökologischen und sozialen Bauprojekten. Ob Holzhaus, Studentenwohnheim oder Solarpark – die grüne Bank hat in den vergangenen 25 Jahren fast 25.000 Zukunftsprojekte gefördert. Darüber hinaus bietet die Bank nachhaltige Sparkonten, Wertpapiere und Versicherungen an. Mit dem konsequenten Fokus auf Nachhaltigkeit trägt die UmweltBank zu ihrer Vision bei, eine lebenswerte Welt für kommende Generationen zu schaffen. Die Aktien der UmweltBank AG sind im Freiverkehr der Börse München im Marktsegment m:access gelistet. Die aktuelle Kursentwicklung ist unter www.umweltbank.de/aktie abrufbar. Aus der Kursentwicklung der Vergangenheit können keine Schlüsse für die Zukunft gezogen werden.

 

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UmweltBank AG, Laufertorgraben 6, 90489 Nürnberg, Tel: 0911 5308123, www.umweltbank.de

Globale Bain-Studie zur Entwicklung der Vermögensverwaltung

 

Durch den weltweiten Anstieg des liquiden Vermögens auf 229 Billionen US-Dollar bis zum Ende der Dekade verdoppeln sich die Umsätze im Wealth Management

Veränderte Ansprüche der Generationen Y und Z fordern von Finanzdienstleistern neue Geschäftsmodelle und Angebote

Mehr als die Hälfte des Vermögens liegt 2030 in ESG-konformen Produkten, Digital Assets sowie in Private Equity und Private Debt

Mit der Positionierung als Komplettanbieter, Kundenmagnet oder Nischenplayer können Finanzdienstleister am Wachstum in der Vermögensverwaltung teilhaben

Gestörte Lieferketten, steigende Energiepreise und eine schwächelnde Konjunktur infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs beeinträchtigen derzeit die Entwicklung der Vermögen auf der ganzen Welt. Doch mittelfristig dürfte sich ihr Wachstum fortsetzen. In der Studie “In a New World: Time for Wealth Management Firms to Shift Course” erwartet die internationale Unternehmensberatung Bain & Company bis 2030 einen weltweiten Anstieg der liquiden Vermögen um gut 90 Billionen US-Dollar auf dann 229 Billionen US-Dollar. Damit wird das Wealth Management mit seinem hohen Anteil wiederkehrender Erträge und seiner großen Kapitaleffizienz für Finanzdienstleister noch attraktiver. Bis zum Ende der Dekade werden sich die Umsätze der Bain-Prognose zufolge auf 509 Milliarden US-Dollar verdoppeln.

Ausbau des digitalen Angebots muss forciert werden

Doch die Herausforderungen sind momentan groß. “Finanzdienstleister müssen ihr Angebot, ihren Vertrieb und ihr Geschäftsmodell umgestalten, wollen sie auch in den kommenden Jahren im Wealth Management erfolgreich sein”, erklärt Bain-Partner Dr. Markus Habbel, der Co-Autor der Studie ist. “Das liegt nicht zuletzt an den veränderten Bedürfnissen der nach 1981 geborenen Generationen Y und Z.” Schätzungsweise 250 Millionen von ihnen würden 2030 ein jährliches Einkommen von mehr als 100.000 US-Dollar haben und damit zur potenziellen Kundschaft gehören.

“Die Generationen Y und Z beschäftigen sich mit dem Thema Kapitalanlage deutlich mehr als ihre Eltern und agieren selbstständiger”, stellt Dr. Christine Weber-Vossen, Associate Partner bei Bain und Co-Autorin der Studie, fest. Finanzdienstleister müssten daher mit Hochdruck ihr digitales Angebot ausbauen. “In entscheidenden Situationen ist aber jüngeren Wohlhabenden eine individuelle persönliche Beratung ebenfalls wichtig”, so Weber-Vossen. “Entsprechend lassen sich in Zukunft auch in der Vermögensverwaltung die Erwartungen der Klientel nur mit einem hybriden Ansatz erfüllen.”

Rasches Handeln in Wachstumssegmenten tut not

Bei den Kapitalanlagen bahnen sich ebenfalls weitreichende Veränderungen an. In der Bain-Studie werden vier Zukunftsmärkte hervorgehoben:

Nachhaltigkeit. Für drei von vier Mitgliedern der Generation Y ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Anlagekriterium. Der Anteil ESG-konformer Produkte wird nach Bain-Schätzungen bis 2030 auf 46 Prozent des verwalteten Vermögens steigen.

Private Equity und Private Debt. Die Überrenditen gerade großer Private-Equity-Anbieter führen zu einer vermehrten Nachfrage nach Anlagelösungen jenseits der öffentlich regulierten Märkte.

Digital Assets. Mit zunehmender Professionalisierung werden rein digitale Anlagemöglichkeiten wie Kryptowährungen zu einem festen Bestandteil im Portfolio. Ihr Anteil erhöht sich in den kommenden fünf Jahren auf 1 bis 5 Prozent des verwalteten Vermögens.

Lösungen für den Ruhestand. Ein weiteres Wachstumssegment ergibt sich aus dem Renteneintritt der Babyboomer. Gefragt sind Lösungen, die weiblichen wie männlichen Pensionären einen sicheren und komfortablen Lebensabend ermöglichen.

Aus Sicht von Branchenkennerin Weber-Vossen haben Finanzdienstleister in der DACH-Region noch jede Menge Handlungsbedarf: “Viele agieren bei Zukunftsthemen wie ESG-konformen Produkten und Digital Assets zu zögerlich. Zugleich fehlt es ihnen an attraktiven Lösungen, die den Bedürfnissen der Babyboomer im Ruhestand gerecht werden.”

Insbesondere drei Geschäftsmodelle versetzen Private-Wealth-Anbieter in die Lage, die vielfältigen Wachstumschancen zu nutzen: als integrierter Komplettanbieter, Kundenmagnet oder als Nischenplayer. Gerade große Finanzdienstleister können, je nach Ausgangslage auch über gezielte Übernahmen, das gesamte Leistungsspektrum in der Vermögensverwaltung abdecken. Zugleich decken sie mit einer konsequenten Digitalisierung die Bedürfnisse jüngerer Gutverdiener ab und erschließen so eine neue Kundengruppe. Die Kundenmagneten dagegen konzentrieren sich auf die Beratung einer möglichst hohen Zahl von Vermögenden und setzen bei nachgelagerten Prozessen auf die Leistungen Dritter. Nischenplayer legen ihren Fokus hingegen auf ein spezielles Kundensegment und spielen hier ihre Stärken entlang der Wertschöpfungskette aus.

Auch DACH-Region ist ein gutes Pflaster

Finanzdienstleistern mit klarer Positionierung bieten sich in den kommenden Jahren auch in der DACH-Region erhebliche Wachstumsmöglichkeiten in der Vermögensverwaltung: “Die neue Generation Wohlhabender und Gutverdienender löst sich aus der traditionellen Hausbankbeziehung und entscheidet sich bewusst für einen Wealth-Manager ihrer Wahl”, betont Branchenkenner Habbel. Und er ergänzt: “Wer sich im Wettbewerb durchsetzt, wird nicht nur steigende Umsätze und Gewinne realisieren. Vielmehr wird sich auch die Marktkapitalisierung börsennotierter Vertreter verdoppeln.”

 

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Bain & Company Germany, Karlsplatz 1, D­-80335 München, Tel.: +49 89 5123 1246, www.bain.com

Der globale Bankenmarkt hat in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich und nachweisbar wirksam auf die gestiegenen Kundenerwartungen reagiert, während der digitale Reifegrad deutscher Banken weiterhin bedenklich stagniert

 

Durch die zögerliche Umsetzung digitaler Optionen bei Service und Kundenbetreuung bleibt viel Potenzial ungenutzt, was internationalen Wettbewerbern den Weg für Markteintritte eröffnet

Die weltweit größte Digital-Banking-Studie für Retail-Banken sieht dringenden Handlungsbedarf und benennt klare Aktionspunkte für eine Verbesserung der Werte

Deutsche Geldhäuser drohen den Anschluss an das weltweit gestiegene digitale Leistungsniveau des Bankensektors zu verlieren. Laut der aktuellen Deloitte-Studie “Digital Banking Maturity 2022” hat sich die untersuchte digitale Kundennähe hierzulande nicht verbessert – im Gegenteil: Konnten sich bei der letzten Studie zum digitalen Reifegrad vor zwei Jahren immerhin zwei deutsche Institute unter den besten zehn Prozent platzieren, so bleibt Deutschland diesmal außen vor.

Die untersuchten 18 deutschen Banken bleiben bei den 1200 erhobenen Kriterien zum Teil erschreckend deutlich hinter den internationalen Wettbewerbern zurück und verharren im internationalen Vergleich im digitalen Mittelfeld.

Für die fünfte Ausgabe der Studie hat Deloitte 304 Banken in 41 Ländern mithilfe von sogenannten “Mystery-Shoppern” analysiert, die als Testkunden bei allen untersuchten Banken reale Konten eröffnet haben. Dabei wurden mehr als 1.200 Funktionalitäten innerhalb der digitalen Kanäle der Finanzinstitute (Website, mobile App) begutachtet.

Die weltweit umfangreichste Erhebung zum digitalen Banking im Retail-Geschäft sieht im globalen Vergleich gerade für deutsche Banken enormen Nachholbedarf bei innovativen und kundenzentrierten digitalen Angeboten. Vor allem die digitale Aufrüstung sorge weltweit für eine erhebliche Zunahme des Wettbewerbsdrucks im Banken-Sektor, so die Studienautoren.

“Die Kundenerwartungen entwickeln sich laut unseren Studienergebnissen schneller, als die deutschen Banken sie derzeit nachziehen können”, sagt Jürgen Lademann, Partner bei Deloitte. “Weltweit reagieren Banken auf die nachweislich gestiegenen Kundenerwartungen, und sie tun das ziemlich gekonnt. In Deutschland hingegen ist kaum Fortschritt zu erkennen, obwohl alle Marktteilnehmer die Dringlichkeit genau kennen. Es ist daher unerlässlich, sich diesem Thema endlich beherzter zu nähern und die Notwendigkeiten entschlossener und ganzheitlicher anzugehen, als das bisher der Fall war.”

Sechs wesentliche und wichtige Erkenntnisse lassen sich aus der Untersuchung ableiten:

Die Pandemie hat den Bankensektor verändert: In allen Märkten sind demnach die Erwartungen der Kunden an digitale Bankdienstleistungen gestiegen und liegen heute höher denn je zuvor.

Der Abstand zu den Besten wächst: Der digitale Reifegrad nimmt allgemein im gesamten Bankensektor zu, vor allem Anbieter mit vollständig digitalen Lösungen in Bereichen wie Allfinanz, Wertpapierdienstleistungen sowie Kontoeröffnung und Kartenverwaltung liegen hier vorn.

Mehr als nur Banken: Führende Geldhäuser werden zu Multi-Service-Plattformen mit Angeboten in Bereichen wie Mobilität, E-Government, Gesundheitswesen und Handel. Sie bauen Ökosysteme auf, die ihren Kunden eine einheitliche Sicht auf alle Konten bieten können.

Embedded Finance nimmt zu: Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung von E-Commerce implementieren Banken zunehmend Lösungen für den Online-Verkauf – einschließlich der Entwicklung von Marktplätzen, die in die digitalen Kanäle der Banken eingebettet sind.

Banken übernehmen mehr Beratungsfunktion: Als kompetente, vertrauenswürdige Berater unterstützen Banken das tägliche Finanzmanagement ihrer Kunden mit einer breiten Palette digitaler Lösungen (Personal Finance Management Tools, verschiedenen Anlageoptionen, Risikoprofilen, automatisierter Anlageberatung und Portfolioverwaltung).

Benutzerfreundlichkeit als wichtiges Unterscheidungsmerkmal: Design und User Experience digitaler Bankkanäle beeinflussen die Kundenzufriedenheit ebenso wie die Bandbreite verfügbarer Funktionen. Diese sollten nach einer gut definierten Strategie mit Schwerpunkt auf einer intuitiven und einfachen Benutzung eingeführt werden.

“Die Herausforderungen für deutsche Banken sind enorm, und Covid wirkte hier wie ein Brandbeschleuniger”, sagt Lademann. Begünstigt durch die Pandemie seien die Erwartungen der Kunden an digitale Leistungen deutlich gestiegen, insbesondere der mobile Kanal gewinnt rapide an Bedeutung für tägliche Bankaktivitäten. Ebenfalls wichtig: Der Privatkundenmarkt gewinnt durch “Rückkehr” der Zinsmargen und des Einlagengeschäftes zunehmend an Attraktivität – eine neue Chance für neues Business.

“Die weit verbreitete Trägheit deutscher Banken bei digitalen Angeboten und Services, die weltweit längst gängiger Standard sind, ist gefährlich für den Finanz-Standort Deutschland. Besonders dann, wenn infolgedessen und angesichts des konstanten Wandels und Fortschritts im lokalen und globalen Bankenmarktumfeld der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit etablierter inländischer Player zunehmend wahrscheinlicher wird”, so Lademann weiter. “Das ist ein alarmierendes Szenario, denn so können globale Wettbewerber mit hohem Vorsprung in den heimischen Markt eintreten. Hier gilt es, von den internationalen Mitbewerbern schnell zu lernen, vor allem was kundenzentrierte Servicepakete und Benutzerfreundlichkeit angeht.”

Für die deutsche Ausgabe der Studie verantwortlich ist Jürgen Lademann, Partner Deloitte.

 

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Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Rosenheimer Platz 4, 81669 München, Tel +49 89 29036 – 0, Fax +49 89 29036 – 8108, www.deloitte.de

Seit dem 15. Oktober 2022 erweitert Stefan Forse (44) die Leitung der DONNER & REUSCHEL Niederlassung in Luxemburg.

 

Ab diesem Zeitpunkt bietet die Privatbank ihre Verwahrstellendienstleistungen für Wertpapier- und Real Asset Fonds auch in Luxemburg an. Der Fokus liegt dabei auf dem Geschäft mit unabhängigen Asset Managern.

Stefan Forse verfügt über 26 Jahre Erfahrung im Finanzwesen, darunter über 22 Jahre im Verwahrstellengeschäft. Er war zuletzt als Leiter der Verwahrstelle bei Intertrust (Luxembourg) S.a r.l. und zuvor unter anderem als Bereichsleiter und später als Vorstand der European Depositary Bank S.A. (vormals M.M. Warburg & CO Luxembourg S.A.) in Luxemburg tätig. Im Rahmen seiner Tätigkeit in verschiedenen Verwahrstellen-Arbeitsgruppen der ABBL, inklusive des Executive Clusters, hat er an der Erstellung der Verwahrstellen-Richtlinien für Luxemburg unterstützend mitgewirkt.

„Wir freuen uns, dass das erfolgreiche Deutschlandgeschäft um einen wichtigen europäischen Standort ergänzt wird. Mit Stefan Forse konnten wir einen renommierten Experten für das Leitungsteam der Luxemburger Niederlassung gewinnen. Mit diesem Schritt sind wir eine der wenigen deutschsprachigen Adressen im Fondsmarkt Luxembourg, die den exzellenten Service auch in der Muttersprache anbietet“, so Marcus Vitt, Sprecher des Vorstands der DONNER & REUSCHEL AG.

Über DONNER & REUSCHEL

DONNER & REUSCHEL ist eine exklusive Privatbank mit Sitz in Hamburg, München, Bremen, Düsseldorf und Stuttgart. Das Bankhaus setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer- und Immobilienkunden sowie institutionelle Anleger und Vermögensverwalter. DONNER & REUSCHEL verwaltetet ein Vermögen von rund 33,9 Mrd. Euro. Gegründet wurde das Bankhaus als Conrad Hinrich Donner Bank bereits 1798. Im Jahr 1990 kam die SIGNAL IDUNA Gruppe als starker Partner und Aktionär hinzu. Seit der Fusion mit dem Münchner Bankhaus Reuschel & Co. im Jahr 2010 firmiert das Traditionshaus als DONNER & REUSCHEL AG und beschäftigt heute mehr als 540 Mitarbeiter.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Der Kampf gegen die Inflation geht in die letzte Runde.

 

Die starke Anhebung der Leitzinsen durch die Fed sollte die letzte ihrer Art gewesen sein. „Die Schritte werden jetzt kleiner und gezielter werden, die Notenbanken wieder zu Freunden der Märkte“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank. „Aktien sind angesichts der stark gesunkenen Bewertungen jetzt eine Investition wert.“

Die jüngste Anhebung des Leizinses in den USA ist sicherlich nicht der letzte Schritt gewesen. „Doch jetzt steht nicht mehr brachiales Muskelspiel an, sondern Feintuning“, sagt Beil. „Die Notenbanken haben ihre klare Bereitschaft gezeigt, alles zu tun, um die Inflation zu drücken.“ Jetzt wird die Wirkung beobachtet und dann mit kleineren Zinsschritten gezielt nachgesteuert. Auf diese Weise haben die Notenbanken Stärke gezeigt und so Vertrauen geschaffen, dass auch diese Krise überwunden werden kann.

Nur eine Bärenmarktrallye?

Die Märkte teilen diese Einschätzung offenbar. „Auch wenn viele noch von einer Bärenmarktrallye sprechen, also einer nur vorübergehenden Erholung in einem Abwärtsstrudel, zeigen die Daten doch anderes“, so Beil. So zeigt ein Blick auf die Unternehmensbewertungen, dass eine Investition in die Aktienmärkte sinnvoll sein kann. „Der DAX zeigt aktuell ein KGV von etwas über 10, was im langfristigen Vergleich sehr günstig ist“, so Beil. „Wegen der gesunkenen Kurse können sich auch die Dividendenrenditen sehen lassen.“

Und auch auf der Zinsseite stehen die Zeichen gut für Anleger, 10-jährige Bundesanleihen rentieren derzeit bei 1,9 Prozent, US-Staatsanleihen dieser Laufzeit sogar bei 4,5 Prozent. „Insofern verspricht eine Mischung aus Renten und Aktien eine ordentliche Wertentwicklung auf Sicht der nächsten Jahre“, so Beil.

Doch ist der Boden jetzt bereits erreicht? „An den Märkten sind immer Rückschläge möglich und sogar wahrscheinlich“, sagt Beil. „Wir befinden uns in einer Phase großer Unsicherheit und damit auch starker Schwankungen der Kurse.“ Insofern sei es nicht möglich zu sagen, ob der Boden bei den Kursen bereits erreicht war oder ob es noch einmal weiter nach unten gehen kann. „Doch eines ist sicher: Wer versucht, den Tiefpunkt zu erwischen, um in den Markt einzusteigen, wird in aller Regel scheitern“, sagt Beil. „Dann ist die größte Gefahr nicht, noch einmal ein paar Punkte im Depot zu verlieren, sondern zu lange uninvestiert an der Seite zu stehen und den echten Aufschwung zu verpassen.“

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet mit ihrer Vermögensverwaltung für alle den unkomplizierten Einstieg in den Kapitalmarkt, leistet individuelle Vermögensberatung und managt zahlreiche Stiftungen. Für Finanzdienstleister entwickelt die Sutor Bank Finanzprodukte und übernimmt das technische und administrative Depotmanagement.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Die Preisanstiege für Energie und Lebensmittel machen es vielen Sparerinnen und Sparern schwer, Geld auf die hohe Kante zu legen.

 

Nach zwei besonders sparsamen Jahren in der Pandemie pendelt sich die Sparquote deutscher Haushalte mit 11,1% im ersten Halbjahr 2022 wieder auf dem Niveau der Jahre vor Ausbruch von Corona ein. Doch wohin mit dem Ersparten? WeltSparen, die Plattform für Geldanlage, hat zum Weltspartag die besten Festgeldangebote in Deutschland und seinen Nachbarländern ausfindig gemacht und den aktuellen Inflationsraten gegenübergestellt.

Die spannendsten Ergebnisse:

  • Wer in Deutschland sein Geld unverzinst auf dem Girokonto parkt, muss damit rechnen, dass seine Ersparnisse bei der aktuellen Teuerungsrate in Höhe von 10,9% bereits Anfang 2028 nur noch die Hälfte wert sein werden.
  • Für Festgelder mit dreijähriger Laufzeit liegt Deutschland mit 3% Zinsen p.a. im EU-Vergleich auf dem dritten Platz und etwa gleichauf mit Italien (3,08% p.a.). Sparer in England sind mit 4,75% p.a. am besten gestellt.
  • Deutschland liegt bei der Teuerungsrate trotz Energiekrise im Mittelfeld: In Belgien lag die Inflationsrate im September bei 12,1%, in den Niederlanden sogar bei 17,1%.

Um die Folgen der hohen Inflationsraten auf Erspartes greifbar zu machen, hat WeltSparen die Zeit berechnet, in der sich die Kaufkraft von heutigen Ersparnissen in einzelnen EU-Ländern halbieren wird. Im Kontrast dazu steht der Zeitraum (Tabelle 2), über den sich Sparerinnen und Sparer gedulden müssen, bis sich ihre Festgeld-Anlagen verdoppeln. Natürlich sind diese Zahlen nur eine Momentaufnahme, dennoch spiegeln sie die Realität wider und verdeutlichen eindrücklich, wie herausfordernd die Situation für Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell ist.

Inflationsraten in Europa und Zeit bis zur Halbierung der Kaufkraft

Land  Verbraucherpreisindex (HVPI/CPI)  Halbierung der Kaufkraft von Ersparnissen in

Niederlande 17,1%         4,4 Jahren

Belgien        12,1%         6,1 Jahren

Deutschland 10,9%         6,7 Jahren

England       10,1%         7,2 Jahren

Italien 9,4% 7,7 Jahren

Spanien       9,3% 7,8 Jahren

Frankreich   6,2% 11,5 Jahren

Hohe Zinsen für Festgeld ermöglichen Verdopplung von Ersparnissen in weniger als 16 Jahren

Doch das gilt aktuell nur für Sparerinnen und Sparer aus England. Mit Festgeld-Zinsen von bis zu 5% bei dreijähriger Laufzeit hat England im Vergleich zu Deutschland und seinen Nachbarländern auf dem Festland die Nase klar vorn. In Deutschland und Italien müssen sich Sparer mit durchschnittlich 3% Zinsen etwa 8 Jahre länger gedulden, bis sich ihre Festgeld-Anlagen nominal verdoppelt haben.

Festgeld-Zinsen im EU-Vergleich und Zeit bis zur Verdopplung der Festgeld-Anlagen

Land  Durchschnitt der fünf besten Festgeld-Angebote (3-jährige Laufzeit)         Verdopplung der Festgeld-Anlagen

in

England       4,75%         15,6 Jahren

Italien 3,08%         23,5 Jahren

Deutschland 3,00%         24,1 Jahren

Niederlande 2,83%         25,5 Jahren

Spanien       2,82%         25,6 Jahren

Frankreich   2,63%         27,3 Jahren

Belgien        1,71%         41,5 Jahren

Warum Warten auf noch höhere Zinsen keine gute Idee ist

Seit dem Frühjahr kennen die Festgeldzinsen nur eine Richtung: aufwärts. Mit Spannung wird heute die Entscheidung zur nächsten Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank erwartet. Viele rechnen damit, dass die Zinsrallye weitergeht. Nicht wenige Sparerinnen und Sparer wollen daher weitere Zinssprünge abwarten, bevor sie ihr Geld für längere Zeit fest anlegen. Aber genau das ist ein Fehler, denn Warten kostet bares Geld.

Effizient sparen mit der Treppenstrategie

Eine Alternative bietet die Treppenstrategie: Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihr Geld festverzinst anlegen möchten, können optimal von steigenden Zinsen profitieren, indem sie langfristig Geld zu unterschiedlichen Laufzeiten anlegen und so die Wartezeit auf höhere Zinssätze überbrücken. Die Treppenstrategie funktioniert ganz einfach: Zum Beispiel wird eine Anlagesumme von 10.000 Euro aufgeteilt und jeweils 2.000 Euro festverzinst mit Laufzeiten von 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren angelegt. Schon nach einem Jahr wird der erste Anlagebetrag inklusive angefallener Zinsen ausgezahlt und kann dann wieder zum höchsten Zinssatz angelegt werden. Im Jahr darauf wird das zweijährige Festgeld fällig und so weiter. Mit der Treppenstrategie nutzen Sparerinnen und Sparer das steigende Zinsniveau, ohne dass ihr Geld monatelang auf Girokonten geparkt ist und keine Erträge erzielt.

Katharina Lüth, Finanzexpertin und Chief Client Officer bei WeltSparen, sagt dazu: “Warten lohnt sich beim Sparen nicht. Auch wenn die Zinssätze noch weiter steigen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bereits jetzt aktiv werden. Jeden Tag, an dem Ersparnisse unverzinst auf dem Konto liegen, schlägt die Inflation voll zu und das Geld verliert an Wert. Mit der Treppenstrategie lassen sich schnell Zinserträge erzielen und trotzdem zukünftige Zinserhöhungen mitnehmen. Wer kurzfristig auf das Geld angewiesen ist, kann es auf einem Tagesgeldkonto für sich arbeiten lassen.”

 

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Digital Banking Experience Report 2022 veröffentlicht

 

Banken trauen ihren eigenen digitalen Fähigkeiten immer weniger. Gleichzeitig gibt es einen Warnschuss der hypervernetzten Kundinnen und Kunden gegen die Banken: Ihre Erwartungen an den digitalen Service der Banken halten sich in Grenzen. Allerdings ist Europa hier erneut eine Oase: Kundinnen und Kunden sind deutlich genügsamer und treuer als auf anderen Kontinenten. Das ergibt der Digital Banking Experience Report (DBX), den Sopra Steria beim Sopra Banking Summit 2022 in dieser Woche vorgestellt hat.

Die Studie basiert auf einer Queranalyse der Wahrnehmungen von Banken (792 von Forrester befragte Entscheidungsträgerinnen und -träger aus dem Bankensektor in 50 Ländern) und der Wahrnehmung von Verbraucherinnen und Verbrauchern (12.500 von Ipsos befragte Kundinnen und Kunden in 14 Ländern.

Für 2022 stellt die Studie massive Hindernisse fest, die der digitalen Reife der Institute im Wege stehen. Zudem existiert ein geringeres Vertrauen der Banken darin, den digitalen Umbau und die Zukunft zu meistern, als noch 2021. Zu den größten Herausforderungen für 2023 gehört die Fähigkeit, in Ökosystemen zusammenzuarbeiten und Services anzubieten, die Agilität der Organisationen und Prozesse zu steigern sowie die Balance zu halten zwischen operativer Belastbarkeit und Innovationsfähigkeit.

Kundinnen und Kunden haben unterschiedliche Ansichten über das Wertversprechen ihrer Bank

Die in der Studie analysierte Verbrauchermeinung deutet darauf hin, dass eine Kluft zwischen den von den Banken gesetzten Prioritäten und den Erwartungen ihrer Kundinnen und Kunden besteht und größer wird.

Trotz Nähe und einfacher Kommunikation mit ihrer Bank über digitale Kanäle suchen Kundinnen und Kunden in wichtigen Momenten ihres Lebens Beratung, Unterstützung und personalisierte Dienstleistungen. Aber diese finden sie nicht: Nur 26 Prozent geben an, dass sie mit dem Grad der Personalisierung, den die digitalen Tools bieten, vollkommen zufrieden sind. 29 Prozent sind unzufrieden mit der Fähigkeit der Banken, ihnen über die angebotenen Kanäle zuzuhören.

Die Folge: Viele Bankkundinnen und -kunden stellen die Beziehung zu ihrer Bank in Frage. 46 Prozent würden ein Konto bei Nicht-Bankunternehmen wie Online-Händlern oder Tech-Unternehmen eröffnen, wenn sie attraktive Produkte anbieten. In Europa sind die Kundinnen und Kunden im Durchschnitt skeptischer. In Deutschland sind 31 Prozent offen für einen Wechsel zu einer Nichtbank, in den Niederlanden nur elf Prozent.

“Auch wenn Google und Amazon bei Kundinnen und Kunden in Deutschland aktuell weniger Chancen haben als in Amerika und Afrika: Banken sollten sich nicht auf der Genügsamkeit ihrer Kunden ausruhen, sondern die geringen Erwartungen an digitalen Service als Chance betrachten. Mit Technologie und Datenanalyse können sie wichtige Hebel aktivieren, um sich mit mehr Personalisierung, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu differenzieren”, sagt Jennifer Brasnic, Partnerin Customer Excellence Banking bei Sopra Steria Next in Deutschland.

Hyper-Konnektivität erfordert Hyper-Personalisierung

Die Kundinnen und Kunden sind inzwischen hypervernetzt, mit digitalen Prozessen vertraut, haben mehrere Banken und interagieren weniger häufig mit ihrem Bankberater oder ihrer Bankberaterin. Fast vier von zehn Befragten sind inzwischen Kundin oder Kunde einer Online-Bank, und 36 Prozent von ihnen besuchen diese mindestens einmal täglich. Mobile Anwendungen und Websites sind für 58 Prozent der Befragten die wichtigsten Kommunikationskanäle. Nur 25 Prozent der Kundinnen und Kunden geben an, dass sie als erste Wahl ihren Berater oder ihre Beraterin kontaktieren. In Deutschland gehören Finanzen weniger zum Alltag als in anderen Ländern Europas. Die Deutschen schauen beispielsweise am seltensten nach ihrem Kontostand, 27 Prozent einmal am Tag. Zum Vergleich: In Frankreich sind es 45 Prozent.

Für die anspruchsvollen Nutzerinnen und Nutzer sind die digitalen Kanäle nicht nur zur Interaktion gedacht, sondern dienen als Assistent in verschiedenen Lebenslagen. Banken mit Technologie-Know-how können hier unter anderem punkten, indem sie personalisierte Empfehlungs- und Warnsysteme im Falle finanzieller Probleme anbieten, unterstützt durch Künstliche Intelligenz. 67 Prozent der Befragten sind offen für derartige Dienstleistungen. In Deutschland fällt die KI-Euphorie geringer aus: 46 Prozent der 2.000 hierzulande befragten Konsumentinnen und Konsumenten würden diese Alert- oder Coaching-Dienste in Anspruch nehmen.

Umgang mit Cyberattacken wird Alltag für Bankkundinnen und -kunden

Infolge der zunehmenden Nutzung digitaler Tools ist die Cybersicherheit eine wachsende Sorge sowohl der Banken als auch ihrer Kundinnen und Kunden. Mehr als jede oder jeder Vierte war schon einmal Opfer eines Hackerangriffs auf das eigene Bankkonto oder eines Identitätsdiebstahls (in Deutschland jede oder jeder Zehnte), und mehr als einer von sieben dieser Versuche war erfolgreich. Allerdings glauben 82 Prozent der Opfer von Cyberangriffen, dass digitale Technologie dazu beigetragen hat, den Austausch und die Transaktionen mit ihrer Bank sicherer zu machen.

Obwohl die Banken weiterhin ein hohes Maß an Vertrauen genießen, wird von ihnen erwartet, dass sie aktiver agieren. Mehr als zwei Drittel der Banken (72 Prozent) geben an, dass sie ihre Investitionen um mehr als 6 Prozent anheben wollen, um das Thema Cybersicherheit besser mit den strategischen Plänen zu verzahnen. Zudem ist Cybersicherheit für zumindest jede vierte Kundin/jeden vierten Kunden ein Grund für den Bankwechsel.

Umwelt gewinnt als Kriterium für die Wahl von Bankdienstleistungen an Gewicht

Ein anderes Wechselkriterium ist das Thema Nachhaltigkeit: Fast jede vierte Kundin/jeder vierte Kunde gibt an, dass der Kampf gegen die globale Erwärmung ein wichtiges Thema ist, und 55 Prozent von ihnen sagen sogar, dass dies wichtiger wird als die Rentabilität von Investitionen. Die Bankmanagerinnen und Bankmanager ihrerseits erkennen die Rolle, die sie spielen müssen, und integrieren Umweltfragen in ihre Strategie. Sie sehen darin eine Quelle der Differenzierung und eine Möglichkeit, das Vertrauen der Kundinnen und Kunden zu gewinnen sowie die Umweltbelastung zu verringern. 63 Prozent der Banken geben an, dass die Umwelt eine Priorität auf ihrer Agenda hat.

Banken mit Verbesserungspotenzial bei ihren Transformationsfähigkeiten

Angesichts dieser neuen Erwartungen stoßen Banken aller Größen, Segmente und Regionen auf Hindernisse bei ihrer Transformation. Der Anteil der Banken, die unter die niedrigste Kategorie in Bezug auf den digitalen Reifegrad fallen, steigt um 32 Prozent. Kleine und mittlere Banken sind hier besonders stark vertreten. Es ist festzustellen, dass ihr Engagement und ihre Investitionen in Dienstleistungs- und Zahlungsinnovationen rückläufig sind. Ihre kurzfristigen Prioritäten sind die Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit durch den Schutz ihrer Informationssysteme (39 Prozent) sowie die Verbesserung ihrer Produktivität und Effizienz.

“Einige Banken scheinen gerade in den Survival-Modus zu schalten, dabei sollten sie sich auf die Wertschöpfung konzentrieren, indem sie an Lebenslagen angepasste Leistungen entwickeln und auf Plattformen zugänglich machen”, sagt Martin Stolberg, Leiter des Geschäftsbereichs Banking bei Sopra Steria in Deutschland.

Prioritäten der Digital-Banking-Pioniere

Die Banken, die bei der digitalen Transformation am weitesten fortgeschritten sind, sind sich fast einig über die Maßnahmen, die sie ergreifen müssen, um den Übergang zu beschleunigen. 94 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass das Software-as-a-Service-Modell (SaaS) in Zukunft die wichtigste Form der Bereitstellung digitaler Services sein wird. Gleichzeitig werden 95 Prozent dieser Banken verstärkt auf kollaborative Geschäftsmodelle setzen.

59 Prozent dieser Vorreiter-Banken wollen zudem die Zusammenarbeit mit anderen Playern in digitalen Ökosystemen ausbauen, viele müssen aber noch die nötigen Voraussetzungen schaffen. Nur 19 Prozent sagen beispielsweise, dass sie für Open Finance bereit sind. Die größten Herausforderungen in diesem Bereich sind nach wie vor die Interoperabilität von internen und externen Systemen und Daten sowie die Sicherheitsanforderungen. Um den Austausch zu erleichtern und ihre Dienstleistungen auf Plattformen Dritter zu fördern, werden 33 Prozent der fortschrittlichsten Banken die Nutzung ihrer APIs in einem integrierten Finanzkonzept erleichtern. 83 Prozent von ihnen werden zudem ihre Investitionen in neue Technologien deutlich erhöhen.

 

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Zum 1. Oktober 2022 hat Hauck Aufhäuser Lampe die Servicedienstleistungen für Luxemburger Fondsprodukte der MEAG von deren Verwaltungsgesellschaft sowie damit zusammenhängenden weiteren Dienstleistern übernommen.

 

Die Luxemburger Einheiten von Hauck Aufhäuser Lampe werden künftig alle entsprechenden Services für diese Luxemburger Investmentfonds der MEAG aus einer Hand abbilden. Dies umfasst die Funktionen als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG), Alternative Investment Fund Manager (AIFM), Registrar und Transfer Agent (RTA) sowie als Verwahrstelle.

Dafür werden die Wertpapierfonds der MEAG migriert. Zwei Umbrella-Fonds mit insgesamt sieben Teilfonds und einem Volumen von rund 1,8 Milliarden Euro werden künftig von den Asset-Servicing-Einheiten des Bankhauses betreut.

Auf der Sachwerteseite entsteht zusätzlich eine Real-Assets-Plattform für MEAG und deren Kunden. Hierüber ist die Auflage von drei Fonds mit Investitionsschwerpunkten jeweils auf den Assetklassen Infrastructure Equity, Real Estate Equity und Sustainable Forestry Equity mit einem Zielvolumen von insgesamt 1,5 Milliarden Euro erfolgt. Ein bestehender Infrastructure-Debt-Fonds mit einem aktuellen Volumen von 700 Millionen Euro (Gesamt-Commitments von 1,1 Milliarden Euro) wurde bereits zum 30. September 2022 migriert.

“MEAG gehört zu den renommiertesten, internationalen Adressen im Asset Management und ist in allen wichtigen Assetklassen erfolgreich”, sagt Dr. Holger Sepp, Mitglied des Vorstands von Hauck Aufhäuser Lampe. “Wir sind stolz, dass wir mit unserem One-Stop-Shop für Fondsdienstleistungen MEAG künftig bei ihrem Luxemburger Produktangebot vollumfänglich unterstützen können.”

Frank Becker, Geschäftsführer der MEAG, sagt: “Das Angebot von Hauck Aufhäuser Lampe hat uns im Sinne unserer Kunden überzeugt. Die Luxemburger Plattform bringt uns in die Lage, in Luxemburg kundenorientierte Anlagelösungen effizient darzustellen und diese bedarfsgerecht zu erweitern. Wir stärken damit unsere Kernkompetenz, unseren institutionellen Kunden unter herausfordernden Kapitalmarktbedingungen in einem komplexen regulatorischen Umfeld bestmögliche Anlagelösungen zu bieten.”

Mehr erfahren: www.hal-privatbank.com/asset-servicing

Über Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG

HAUCK AUFHÄUSER LAMPE kann auf eine 226 Jahre lange Tradition zurückblicken. Das Haus ist aus der Fusion dreier traditionsreicher Privatbanken hervorgegangen: Georg Hauck & Sohn Bankiers in Frankfurt am Main, gegründet 1796, das 1852 in Bielefeld gegründete Bankhaus Lampe und Bankhaus H. Aufhäuser, seit 1870 in München am Markt. Die beiden Häuser Georg Hauck und Bankhaus H. Aufhäuser schlossen sich 1998 zusammen, 2021 kam Bankhaus Lampe dazu. Der Vorstand der Bank besteht aus dem Vorsitzenden des Vorstands Michael Bentlage sowie den Mitgliedern des Vorstands Oliver Plaack, Madeleine Sander, Dr. Holger Sepp und Robert Sprogies. HAUCK AUFHÄUSER LAMPE versteht sich als traditionsreiches und gleichzeitig modernes Privatbankhaus.

Die Privatbank fokussiert sich auf die vier Kerngeschäftsfelder Private und Corporate Banking, Asset Management, Asset Servicing und Investment Banking. Dabei stehen die ganzheitliche Beratung und die Verwaltung von Vermögen privater und unternehmerischer Kunden, das Asset Management für Institutionelle Investoren, umfassende Fondsdienstleistungen für Financial und Real Assets in Deutschland, Luxemburg und Irland sowie die Zusammenarbeit mit unabhängigen Vermögensverwaltern im Zentrum der Geschäftstätigkeit. Zudem bietet HAUCK AUFHÄUSER LAMPE Research-, Sales- und Handelsaktivitäten mit einer Spezialisierung auf Small- und Mid-Cap-Unternehmen im deutschsprachigen Raum sowie individuelle Services bei Börseneinführungen und Kapitalerhöhungen an.

 

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Hauck Aufhäuser Lampe, Kaiserstraße 24, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 2161-0, www.hal-privatbank.com

In seinem Konjunkturbericht geht der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) davon aus, dass die Inflationsrate Deutschlands zwar von prognostizierenten 8,2 Prozent im Jahresdurchschnitt 2022 auf 6,5 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen wird.

 

“Die allgemeine Teuerung dürfte damit aber weiter sehr hoch bleiben, was Unternehmen und Privathaushalte enorm belastet”, so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Vor dem Hintergrund dieser Belastungen sei es auch nachvollziehbar, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen Wirtschaftsausblick die Wachstumseinschätzung für Deutschland deutlich vermindert hat. Die vom IWF für 2023 erwartete Verminderung des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,3 Prozent sei aber noch recht optimistisch. Der BVR rechne in seinem aktuellen Konjunktur-Hauptszenario mit einer noch stärkeren BIP-Schrumpfung um bis zu 2,0 Prozent.

“Wichtige Voraussetzungen für einen Rückgang der Inflationsrate sind, dass die Lieferengpässe ab dem Frühjahr merklich nachlassen und die Energiepreisanstiege an den Rohstoffmärkten ab dem Sommer schwächer werden”, erläutert Martin. “Auch der Staat wird mit den geplanten Deckelungen für die Strom- und Gaspreise zur Begrenzung der Inflationsdynamik beitragen, und zwar spürbar”, so Martin weiter. Überschlägige Berechnungen ließen für 2023 eine Entlastungswirkung des Strompreisdeckels um reichlich 1 Prozentpunkt und der Gaspreisbremse um knapp 3 Prozentpunkte erwarten. Grundsätzlich seien Inflationsprognosen aber derzeit wegen der geopolitischen Situation mit sehr hohen Risiken behaftet.

“Mittel- bis langfristig kann die Energiepreiskrise aber nur durch eine Erweiterung des Energieangebots gelöst werden”, betont Martin. Entsprechende Bestrebungen der Bundesregierung, wie der Bau von LNG-Terminals oder das Wasserstoff-Partnerschaftsabkommen mit Kanada, seien daher zu begrüßen. “Dringend geboten ist zudem auch eine Reduzierung der bürokratischen Pflichten und anderer Hemmnisse bei der Installation von erneuerbaren Energien sowie bei der Nutzung des selbst produzierten Stroms”, so Martin.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de