Verbraucher werden Kredite zu Konsumzwecken im Jahr 2023 in vergleichbarem Maß nutzen wie im Vorjahr.

Dies prognostiziert der aktuelle Konsumkredit-Index (KKI) des Bankenfachverbandes. Grundlage des KKI ist eine Untersuchung unter 1.900 Verbraucherhaushalten, die im Februar nach ihren Konsum- und Finanzierungsabsichten befragt wurden. Mit einem Wert von 95 Punkten zeigt der Index für das laufende Jahr eine stabile Kreditnachfrage auf Vorjahresniveau an.

Index-Wert steigt um 17 Punkte

Im Vergleich zur Jahresmitte 2022 hat sich die Verbraucherstimmung mit Blick auf die Finanzierung von Konsumanschaffungen in 2023 signifikant aufgehellt. So hatte der im Juni/Juli 2022 erhobene Konsumkredit-Index mit einem Wert von 78 Punkten einen Tiefstwert erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war mit einer tendenziell leicht rückläufigen Kreditaufnahme bis Mitte 2023 zu rechnen.”Die Verbraucherstimmung hat sich in den letzten Monaten spürbar verbessert”, sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, und ergänzt: “Viele Menschen haben das Bedürfnis, aufgeschobene Anschaffungen nachzuholen und zu finanzieren”.

Mehr Kredite für Unterhaltungselektronik

Dem aktuellen Index gemäß rechnet der Bankenfachverband für 2023 mit mehr Krediten für Unterhaltungselektronik und für sonstige Konsumgüter. Konstant bleiben soll die Nutzung von Autofinanzierungen sowie von Krediten für Möbel, Küchen und Haushaltsgroßgeräte.

Der Bankenfachverband (BFACH) vertritt die Interessen der Kreditbanken in Deutschland. Seine Mitglieder sind die Experten für die Finanzierung von Konsum- und Investitionsgütern wie Kraftfahrzeugen aller Art. Die Kreditbanken haben mehr als 170 Milliarden Euro an Verbraucher und Unternehmen ausgeliehen und fördern damit Wirtschaft und Konjunktur.

Der Konsumkredit-Index prognostiziert die private Kreditaufnahme in den kommenden zwölf Monaten. Dazu befragt Ipsos halbjährlich rund 1.900 Haushalte über das Finanzmarktpanel der GfK. Ein Indexwert von 100 zeigt eine Entwicklung auf Vorjahresniveau, ab 125 steigt die Kreditnutzung signifikant an.

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Marktkommentar von Deepshikha Singh, Deputy Head of La Française Sustainable Investment Research & Head of Stewardship, La Française AM

Die letzten Wochen wurden von mehreren Panikanfällen im Bankensektor überschattet, die zunächst in den USA auftraten und dann auf Europa übergriffen. Zunächst war es Silvergate, die am 8. März ihre freiwillige Liquidation ankündigte. Dies hatte einen Ansturm auf die SVB zur Folge, woraufhin die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) am 10. März alle Einlagen der Bank übernahm. Anschließend griff die Bankenpanik auf die Signature über, die am 12. März von den Aufsichtsbehörden stillgelegt wurde. Am vergangenen Wochenende (18./19. März) kam es zu weiteren Auswirkungen, als die Credit Suisse im Rahmen einer von der Regierung vermittelten Transaktion an die UBS veräußert wurde und die Aktie der First Republic Bank aufgrund der Parallelen zur SVB schwere Verluste erlitt.

Nach dem Zusammenbruch der SVB und dem Beginn der Überlegungen über das Warum und Wie nutzten viele ESG-Kritiker (Environmental, Social and Governance) die Gelegenheit, den Zusammenbruch der Bank auf ihre ESG-Ausrichtung und „Wokenomics“ zurückzuführen. Dem Board der SVB wurde vorgeworfen, er habe sich auf seine Diversitäts- und Inklusionspolitik (DEI) konzentriert und nicht auf das Risikomanagement.

Hat die SVB zu viel Energie und Aufmerksamkeit auf ESG und DEI verwendet?

Die ursprüngliche Idee von ESG ist es, Gewinn und Zweck zu verbinden. Was den Zweck betrifft, so spielte die SVB eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des weltweiten Start-up-Ökosystems und betreute vor allem Start-ups und Pre-IPO-Unternehmen als Kunden. Die Bank ermöglichte jungen Unternehmen, von denen die meisten an Lösungen für dringend benötigte soziale und ökologische Probleme arbeiteten, ungehindert zu agieren.

Hinsichtlich der ESG-Strategie legte die SVB zwar einen Schwerpunkt auf DEI, dieser ging jedoch über Geschlecht oder Rasse hinaus und wurde bei Mitarbeitern und Kunden umgesetzt. Laut Corporate-Responsibility-Bericht verfolgte das Board der SVB einen mehrdimensionalen Ansatz zur Diversität und berücksichtigte eine Vielzahl von Fähigkeiten und Eigenschaften:

  • Branchenerfahrung, insbesondere im Banken- und Kundengeschäft
  • Funktionales, technisches oder sonstiges Fachwissen
  • Geschlecht, Alter oder ethnische Diversität
  • Andere wichtige Attribute, wie Veteranenstatus und geografische Vielfalt

Banken, Technologieunternehmen und insbesondere die Start-up-Szene, für die die SVB tätig war, sind bekanntermaßen nicht sehr diversifiziert und haben eine lange Geschichte von „Redlining“ und systemischer Diskriminierung. Laut dem Proxy-Filing von 2022 waren in der obersten Führungsebene der SVB 38 % Frauen (weltweit) und 38 % Nicht-Weiße (USA) vertreten. Im Board of Directors waren fünf von elf Mitgliedern Frauen (45 %). Allerdings waren zehn dieser elf Direktoren weiß und sieben waren 60 Jahre und älter. Außerdem waren elf von zwölf Board-Mitgliedern, darunter der CEO, der CFO und der COO, männlich und alle zwölf waren weiß. Zwar hat sich die Bank vorgenommen, die Diversität zu verbessern, aber zum damaligen Zeitpunkt war sie sicherlich nicht so divers.

Hätten strengere Regularien geholfen?

Die Situation der SVB ist zwar komplizierter, aber einer der wichtigsten Faktoren scheint die Lockerung verschiedener Regularien zu sein, die nach der globalen Finanzkrise eingeführt wurden, um die Banken vor einem Zusammenbruch zu bewahren. Die Regularien seit der Finanzkrise haben die Banken gezwungen, mehr Kapital als zuvor zu halten und den Verschuldungsgrad deutlich zu senken. Gleichzeitig wurden sie verpflichtet, große Mengen an „High Quality Liquid Assets“ zu halten, um die strengen Liquiditätsanforderungen zu erfüllen.

Diese regulatorischen Anforderungen richten sich jedoch eher an globale und systemrelevante Banken als an regionale Akteure. 2018 lockerte der US-Kongress die nach der Finanzkrise eingeführten Dodd-Frank-Vorschriften, die eine Bank wie die SVB zu häufigeren Stresstests verpflichtet hätten. Dies könnte dazu führen, dass die Regulierung der Banken verschärft werden muss. Einige Senatoren in den USA fordern bereits ein Gesetz zur Aufhebung der Finanzderegulierung aus der Trump-Ära. Ähnliche Forderungen werden auch in Großbritannien laut, wo die City of London ihre Bankenrichtlinien überarbeiten will. Der Gesetzgeber könnte auch die Mindestkapitalanforderungen auf kleinere, regionale Banken und Schattenbanken ausweiten und durch eine Reform der Vergütungsregelungen für Banker von riskantem Handeln abhalten.

Aber selbst wenn sie erfolgt wären, hätten diese Stresstests nur exotische oder extreme Risiken erfasst. Was in diesem Fall hätte helfen können, wäre eine bessere systematische Überwachung. Die Bank hatte eindeutige Mängel bei der Risikokontrolle und wies in ihren SEC-Berichten Verluste aus, die jedoch nicht realisiert wurden. Die Fed von San Francisco, die die Muttergesellschaft beaufsichtigte, und die kalifornischen Aufsichtsbehörden, die die Bank selbst beaufsichtigten, hätten letztes Jahr eine Kapitalerhöhung von der SVB einfordern können, als sie weniger anfällig war. Sie hätten auch eine Erhöhung der Zinssätze für Sparkonten verlangen können. Das hätte zwar die Erträge geschmälert, aber die Liquidität und das Vertrauen hätten erhalten werden können.

Hätten Portfoliomanager und ESG-Analysten dies vorhersehen können?

Die SVB wurde für ihr nachhaltiges Handeln gewürdigt und erhielt Auszeichnungen und Anerkennung für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, Philanthropie und verantwortungsbewusstes Investment. Laut Morningstar-Daten waren von ca. 900 Fonds 3,3 % der Artikel 9-SFDR-Fonds und 2,6 % der Artikel 8-SFDR-Fonds in SVB investiert.

Als nachhaltige Investoren erwarten wir von den Unternehmen, in die wir investieren, in erster Linie, dass sie ihren wesentlichsten ESG-Risiken Priorität einräumen. Im Falle von Banken bezieht sich dies auf das Management des „G“ in ihrer Organisation durch ein effektives Risikomanagement und gute Governance-Praktiken. Dadurch könnten sie ihre Kernaufgabe der Bereitstellung von Finanzmitteln im jeweiligen Geschäftsumfeld erfüllen. Bei Ausbruch der Krise war La Française AM beispielsweise nicht in Crédit Suisse investiert, da die Bank eine schlechte Unternehmensführung und ein schlechtes Risikomanagement aufwies, was in unseren ESG-Bewertungen deutlich wurde. Die Bank berichtete nur begrenzt und selektiv über Klima-, Strategie- und allgemeine Governance-Themen. Die wiederholte Verwicklung in kleinere und grössere Kontroversen deutete auf ein schlechtes Risikomanagement und fragwürdiges Geschäftsgebaren hin (Geldwäscherei, Steuerbetrug und Bestechungsskandale). Der häufige Führungswechsel machte Veränderungen in der Unternehmensführung schwer durchsetzbar, was wiederum zu einer erheblichen Rufschädigung führte.

Wenn wir genau hinsehen, gab es einige Warnsignale bezüglich der Unternehmensführung der SVB, die Anleger und Aufsichtsbehörden gleichermaßen hätten alarmieren müssen. Die SVB hatte mehr als 30 Jahre lang dieselben Wirtschaftsprüfer, die es offensichtlich versäumten, während des Wandels eine neue Perspektive auf die Probleme einzunehmen. Die Zahl der Board-Mitglieder mit Erfahrung im Risikomanagement verringerte sich 2022 von elf auf acht. Außerdem ergriff das Management keine Maßnahmen, nachdem ein von der Blackrock-Beratungsfirma Anfang 2022 in Auftrag gegebener Bericht die Risikomanagement-Praktiken der SVB als unterdurchschnittlich bewertet hatte.

Die SVB hatte 2022 größtenteils keinen Chief Risk Officer. Sie hatte jedoch ein Risikomanagement-Team, ein Enterprise Risk Management Framework, einen Risikoausschuss unter dem Vorsitz des Board-Vorsitzenden, einen Kreditausschuss und einen Finanzausschuss. Laut Bloomberg trat der siebenköpfige Risikoausschuss 2022 18 Mal zusammen, mehr als doppelt so oft wie die sieben Sitzungen im Jahr 2021. Warum das Risikomanagementteam und die Board-Ausschüsse der Bank das wachsende Liquiditätsrisiko nicht vorhergesehen und abgesichert haben, lässt sich nicht sagen.

Seit der globalen Finanzkrise hat die SVB Berichten zufolge mehr als 2 Mio. US-Dollar für Lobbyarbeit auf Bundesebene zur Deregulierung des Bankensektors ausgegeben. 2015 sagte Greg Becker, Vorstandsvorsitzender der SVB, vor dem Kongress aus, dass die SVB „wie unsere mittelgroßen Konkurrenten keine systemischen Risiken birgt“ und daher nicht den damals geforderten strengeren Regularien, Stresstests und Kapitalanforderungen unterworfen werden sollte. Die SVB ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen und wurde 2022 mit einer Bilanzsumme von über 200 Mrd. US-Dollar zur 14. größten Bank in den USA. Die Lobbyarbeit für eine Deregulierung stand im Widerspruch zum Wachstum und den zunehmenden Risiken, denen die Bank ausgesetzt war.

Dennoch ist die Behauptung, dass die Krise aufgrund der Fokussierung der Bank auf DEI-Ziele entstanden ist oder dass jeder ESG-Analyst/Portfoliomanager sie hätte vorhersehen können, ziemlich weit hergeholt. Unserer Meinung nach hätte kein anderes Finanzinstitut einen solchen Bankenansturm, wie ihn die SVB erlebt hat, verkraften können. Der Kundenstamm war begrenzt, und das Risikomanagement der Bank war offensichtlich nicht auf das beispiellose Zinsrisiko vorbereitet. Regularien hätten helfen können, aber nur, wenn sie auf die breiteren Bereiche des Bankensystems angewandt und wirksam umgesetzt worden wären.

ESG ist keine Nische in der Vermögensverwaltung mehr, sondern ein integraler Bestandteil des Investierens. Die außerfinanzielle Analyse muss mit der traditionellen Finanzanalyse Hand in Hand gehen. Die SVB ist ein interessantes Fallbeispiel: Die Probleme in der Bilanz und die Entwicklung der Corporate-Governance-Praktiken waren schon lange vor dem Verlust des Marktvertrauens vorhanden. Sie hätten erkannt werden können, aber nur, wenn Analysten und Portfoliomanager sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Faktoren gemeinsam betrachtet hätten, ohne einem der beiden Faktoren Vorrang vor dem anderen einzuräumen. Als auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investoren müssen wir sicherstellen, dass die quantitative Analyse beider Aspekte durch qualitative Bewertungen und die Zusammenarbeit mit den Unternehmen gestärkt wird, um die damit verbundenen Risiken besser und früher zu erkennen und einzudämmen.

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La Française Systematic Asset Management GmbH, Neue Mainzer Straße 80, 60311 Frankfurt, Tel: +49 (0)40 300929 174 , www.la-francaise-systematic-am.com

Boerse Stuttgart Group damit einziger vollregulierter One-Stop-Shop für digitale Assets unter etablierten Marktteilnehmern

Brokerage, Handel und Verwahrung für institutionelle Kunden aus einer Hand

Voelkel: “Sind für europäische Banken, Broker, Asset Manager und Family Offices der Krypto-Infrastrukturpartner der Wahl”

Als Teil von Boerse Stuttgart Digital hat die blocknox GmbH die finale Lizenz für ihren Geschäftsbetrieb als Kryptoverwahrer von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten. Unter der Marke Boerse Stuttgart Digital hat die Boerse Stuttgart Group sämtliche Aktivitäten im Bereich Kryptowährungen und digitale Assets gebündelt. Damit bietet Boerse Stuttgart Digital institutionellen Partnern einfache Lösungen für den Zugang und Handel sowie die treuhänderische Verwahrung von Kryptowährungen an – aus einer Hand und mit höchsten Sicherheitsstandards. Europäische Banken, Broker, Asset Manager und Family Offices können die Handels- und Verwahrlösungen für ihre eigenen Angebote rund um digitale Assets nutzen. Bereits heute profitiert eine hohe sechsstellige Zahl an Endkunden von exzellenter Liquidität, effektivem Risikomanagement und hoher Ausfallsicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Dr. Matthias Voelkel, CEO der Boerse Stuttgart Group: “Es ist das erste Mal, dass ein etablierter Marktteilnehmer ohne Zukäufe die Lizenz zur Verwahrung von Kryptowährungen erhält. Das macht unser einmaliges Infrastrukturangebot komplett: Wir sind jetzt unter den traditionellen Anbietern am europäischen Kryptomarkt der einzige in Deutschland von der BaFin vollregulierte One-Stop-Shop für Brokerage, Handel und Verwahrung von digitalen Assets. Für Banken, Broker, Asset Manager und Family Offices sind wir damit der Infrastrukturpartner der Wahl.”

Dr. Oliver Vins, Managing Director von Boerse Stuttgart Digital und des Verwahrers blocknox, ergänzt: “Die Basis für funktionierende Kryptomärkte sind Zuverlässigkeit, Stabilität und Transparenz. Die BaFin-Lizenz bestätigt uns auf unserem Weg, Finanzinstitutionen in ganz Europa mit diesen Kernprinzipien einen sicheren Zugang zum Wachstumsmarkt für digitale Assets zu gewähren.”

Für die Verwahrung von Kryptowerten ist seit der gesetzlichen Neuregelung des Kryptoverwahrgeschäfts in Deutschland zum 1. Januar 2020 eine besondere Genehmigung erforderlich. blocknox hatte die Genehmigung fristgerecht beantragt und bislang den vorläufigen Status eines regulierten Finanzdienstleisters.

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Nach dem erfolgreichen Abschluss der Integration von Bankhaus Lampe und der technischen Migration kann Hauck Aufhäuser Lampe auf ein sehr starkes Geschäftsjahr 2022 zurückblicken.

Im ersten gemeinsamen Jahr nach dem Zusammenschluss mit Bankhaus Lampe steigert die Privatbank das Ergebnis nach Steuern um 84,8 Prozent auf 85 Mio. EUR. Der Bruttoertrag stieg gleichzeitig von 364,6 Mio. EUR auf 418,1 Mio. EUR. Der Erfolg resultiert aus einer positiven Entwicklung in den Geschäftsfeldern Asset Servicing, Asset Management und Private & Corporate Banking.

Der Zusammenschluss von Hauck & Aufhäuser mit Bankhaus Lampe führte insbesondere zu erfreulichen Effekten im Geschäftsfeld Private & Corporate Banking: Hier verzeichnete die Bank ein starkes Neugeschäft mit einem Netto-Neuvolumen, das deutlich über dem Vorjahresniveau lag, und sieht weiter Wachstumspotential. Ein weiterentwickeltes Service- und Produktspektrum – auch im Asset Management – legte ebenfalls den Grundstein für das weitere Wachstum. Der Geschäftsbereich Asset Servicing weist erneut zweistellige Wachstumsraten auf, die in einem herausfordernden Markt insbesondere auf Mittelzuflüsse im Bereich der alternativen Anlageklassen zurückzuführen sind.

“Das hervorragende Ergebnis des Jahres 2022 ist unter anderem ein Beleg der gelungenen und reibungslos verlaufenen Integrationsarbeit beider Bankhäuser und zeigt, dass wir mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell für unterschiedliche Marktlagen gut aufgestellt sind”, sagt Michael Bentlage, CEO von Hauck Aufhäuser Lampe. “Gleichzeitig ermöglicht uns unsere Aufstellung, auf veränderte Marktbedingungen zügig zu reagieren und unsere Ausrichtung jederzeit zu adjustieren.”

Die weiteren Kennzahlen:

Die Assets under Service & Management stiegen auf 257 Mrd. EUR zum Ende des Jahres 2022 an.

Der Zinsüberschuss ist im Berichtsjahr um 48,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 96,1 Mio. EUR gestiegen, der Provisionsüberschuss beläuft sich auf 266 Mio. EUR nach 231 Mio. EUR aus dem Vorjahr.

Die Bilanzsumme des Konzerns beläuft sich auf 11.767 Mio. EUR.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 27,7 Mio. EUR auf 312,6 Mio. EUR.

Die Zahl der Mitarbeitenden lag im Jahr 2022 durchschnittlich bei 1.453 Heads.

Hauck Aufhäuser Lampe investierte auch in 2022 weiter in Innovation und Technologie: Mit dem Ausbau des Bereichs Digital Assets bildet die Bank nunmehr die gesamte Wertschöpfungskette für digitale Vermögenswerte von Portfoliomanagement, KVG-Dienstleistungen über die Registerführung und die Verwahrung bis hin zur Verwahrstellendienstleistung ab. Mit der Gründung der NuWays AG bietet das Hauck & Aufhäuser Investment Banking seit Ende 2022 Services an, um jungen Wachstumsunternehmen frühzeitig den Weg in ein eigenes Börsensegment zu ebnen. Zeedin, die digitale Vermögensverwaltung der Bank, ermöglicht durch eine gesenkte Mindestanlage von 25.000 Euro künftig einer noch breiteren Zielgruppe Zugang zu der Vermögensverwaltungs-Expertise der Privatbank.

Für das Geschäftsjahr 2023 fokussiert Hauck Aufhäuser Lampe die weitere Optimierung der bestehenden Geschäftsbereiche. Dazu zählt unter anderem das organische sowie anorganische Wachstum im Bereich Private & Corporate Banking, die Ausweitung des Produktangebots im Asset Management, die Nutzung der sich bietenden Marktchancen im Investmentbanking und die Weiterentwicklung im Geschäftsbereich Asset Servicing. Dafür investiert das Bankhaus weiter in digitale Technologien und in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden.

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Hauck Aufhäuser Lampe, Kaiserstraße 24, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 2161-0, www.hal-privatbank.com

ChatGPT & Co. werden die Welt der Finanzdienstleister schon bald fundamental verändern.

Knapp jeder vierte Bankenexperte ist überzeugt, dass das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) bereits angebrochen ist, weitere 42 Prozent glauben an eine nachhaltige Veränderung der Branche innerhalb der nächsten fünf Jahre. Und die überwältigende Mehrheit (85 Prozent) spricht sich dafür aus, Zukunftstechnologien wie KI schneller in die ganze Organisation zu tragen. Das sind die Ergebnisse einer Studie der Unternehmensberatung Cofinpro und der VÖB-Service GmbH, Tochtergesellschaft des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB. Befragt wurden dafür im März 2023 insgesamt 380 Finanzexperten.

“KI rüttelt die Branche auf. Aktuelle KI-Trends legen ein solches Tempo vor, dass die Institute Taten folgen lassen müssen”, sagt Michael Heck von der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro. “Es wird Zeit, die Künstliche Intelligenz aus den Innovationslaboren zum Kunden zu bringen, ehe andere Marktteilnehmer sich hier positionieren.”

Das sehen auch die Befragten so. 87 Prozent wünschen sich, dass die Banken nicht mehr vorrangig auf Effizienzoptimierungen achten, sondern zur lernenden Organisation werden und die Chancen der KI ergreifen. “Die Institute verfügen über das nötige Marktwissen und die Marktdurchdringung, um neue Technologien sinnvoll einzusetzen”, sagt Dr. Stefan Hirschmann, Mitglied der Geschäftsleitung der VÖB-Service GmbH. “Die Kombination von Finanzexpertise und KI-Anwendungen wird zu ganz neuen, heute noch unbekannten Möglichkeiten führen.”

KI wird überall in Banken einen Platz haben

Als Einsatzfelder in der Bank sehen die Studienteilnehmer derzeit vor allem Bereiche wie Kundenservice, Marketing oder Personalmanagement. Für Branchenexperte Heck sind die Möglichkeiten damit aber noch lange nicht ausgereizt: “In nahezu jeder Abteilung einer Bank bietet die KI Potenziale, besonders zur Analyse und Recherche großer Datenmengen. An Daten mangelt es den Finanzinstituten natürlich nicht, doch ihre Qualität und Verfügbarkeit werden bei KI den entscheidenden Unterschied machen.” Für den Start gelte es nun, möglichst schnell Erfahrungen zu sammeln und erste Anwendungen umzusetzen, natürlich unter Einhaltung aller regulatorischen Vorgaben.

Den Studienteilnehmern ist klar: Auf dem Weg in die Zukunft müssen die Banken ihre Haltung aufgeben, alles allein machen zu wollen. Sie brauchen Partner gerade bei der Einbindung neuer Technologien, um schneller damit am Markt zu sein.

Wie rasant die Entwicklung voranschreitet, zeigt die von OpenAI Ende November 2022 vorgestellte ChatGPT-Anwendung, basierend auf den GPT-3.5 Large Language Models. Schon vier Monate später wurde die Nachfolgeversion der GPT-4 Modelle veröffentlicht. Die Unterschiede sind enorm. Die Genauigkeit ist besser, auch Bilder können als Eingabe verwendet werden. “Diese signifikanten Verbesserungen des Sprachmodells zeigen die immensen Entwicklungsschritte und beweisen: KI kann immer komplexere Aufgaben bewältigen und immer präzisere Ergebnisse liefern. Dadurch wird ein zunehmend breiteres Anwendungsspektrum möglich”, so Dr. Stefan Hirschmann.

Über die Studie

Die von Cofinpro herausgegebene Studie “KI in Banken: Machine-Learning-Studie 2023” wurde im März 2023 in Zusammenarbeit mit der VÖB-Service GmbH durchgeführt. 380 Experten von Finanzdienstleistern, davon mehr als die Hälfte Führungskräfte, haben an der Befragung teilgenommen.

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Cofinpro AG, Untermainkai 27-28, 60329 Frankfurt am Main, Tel +49 (0) 69 – 299 20 87 60, Fax +49 (0) 69 – 299 20 87 61, www.cofinpro.de

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Silicon Valley Bridge Bank N.A. die Erlaubnis erteilt, mit ihrer deutschen Zweigstelle SVB Germany das Kreditgeschäft und das Eigengeschäft zu betreiben.

Die SVB Germany hat sämtliche Geschäfte der Silicon Valley Bank Germany Branch übernommen. Über die Silicon Valley Bank Germany Branch hatte die BaFin am 13. März 2023 ein Moratorium angeordnet. Von diesem Moratorium ist die SVB Germany nicht betroffen. Das Institut unterliegt keinem Veräußerungs- und Zahlungsverbot und darf für den Verkehr mit der Kundschaft geöffnet werden.

Die SVB Germany ist eine Zweigstelle der US-amerikanischen Silicon Valley Bridge Bank N.A. In diese Brückenbank hat die frühere Silicon Valley Bank mit Sitz in Santa Clara, California, USA, ihren Geschäftsbetrieb samt Eigenkapital, Forderungen und Verbindlichkeiten übertragen. Am 13. März 2023 hat die Silicon Valley Bridge Bank N.A. vom zuständigen Office of the Comptroller of the Currency (OCC) die Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften erhalten. Die Bank hatte daraufhin für ihre neue deutsche Zweigstelle, die SVB Germany, eine Erlaubnis beantragt.

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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Die Unsicherheit am Bankenmarkt zeigt: Viele Bürger*innen haben das Vertrauen ins System verloren. Zeit, dem mit Transparenz und Menschlichkeit zu begegnen, findet GLS Bank Sprecherin Aysel Osmanoglu.

Bilanzen in Höhen, die das BIP eines Landes übersteigen, staatliche Absicherungen mit Steuergeldern für Managementfehler: Viele Bürger*innen fragen sich in der aktuellen Lage, wie diese Schieflagen entstehen. Wieso wird etwa eine Bank als systemrelevant deklariert, während reine Luft, guter Boden und sauberes Wasser diese Bezeichnung eigentlich verdienen? GLS Bank Sprecherin Aysel Osmanoglu stellt die entscheidende Frage:

“Wem dienen Banken und ihre Finanzprodukte wirklich?”

Erst wenn wir diese Frage mit “Sie dienen Mensch und Natur” beantworten können, haben Banken eine echte Daseinsberechtigung. Systemrelevant sind also in erster Linie wir. Die Natur, die uns Menschen umgibt. Um das Vertrauen der Bürger*innen und Kund*innen wieder herzustellen, müssen wir Bank neu denken. Erst dann können wir sichergehen, dass es nie wieder zu einer Bankenkrise kommt. Wir, die GLS Bank, setzen dabei auf sozial-ökologische Werte, die größer sind als jede*r Einzelne. Was bedeutet das für unsere Arbeit? Wir sind real: Wir finanzieren nur die Realwirtschaft und menschliche Grundbedürfnisse. Das heißt: Wir finanzieren nur die Branchen Wohnen, Ernährung, nachhaltige Wirtschaft, Erneuerbare Energie, Mobilität, Bildung und Kultur sowie Soziales und Gesundheit. Wir gehören uns selbst: Wir sind eine Genossenschaftsbank. Die Einlagen unserer Kund*innen nutzen wir nicht, um am Kapitalmarkt zu spekulieren. Unsere “Shareholder” sind unsere mehr als 130.000 Mitglieder, die Anteile an der Bank halten. Dabei gilt das Solidarprinzip: Jedes Mitglied hat eine Stimme, egal ob die Person 1 oder 1000 Anteile hat. Wir finanzieren uns gegenseitig: Bei jeder Zeichnung eines Anteils ermöglichen unsere Mitglieder anderen die langfristige Investition in soziale und nachhaltige Projekte. Wir sind sicher: Wir sind Teil der Verbundstruktur der Genossenschaftsbanken. Diese hat bereits 1934 eine Sicherungseinrichtung gegründet, bei der sich alle Mitglieder gegenseitig im Fall einer Insolvenz schützen. Das ist in mehr als 80 Jahren noch nicht geschehen. Wir sind sozial-ökologisch: Wir verfolgen strenge Kriterien bei unseren Anlagen und der Kreditvergabe und verhindern Ausbeutung von Mensch und Natur. Wir sind transparent: Alle gewerblichen Kredite veröffentlichen wir in unserer Kundenzeitschrift “Bankspiegel”. Wir sind wirtschaftlich: Mit einem Bilanzvolumen von 9,7 Milliarden Euro und mehr als 10.000 Kreditnehmer*innen zeigen wir, dass wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit funktionieren.

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Wachstumsmarkt Wasser: Weltwassertag 22.3.2023 / Smarte Wassertechnik reduziert den Verbrauch 

Auch dieser Winter hat wieder enttäuscht – zumindest was die Niederschlagsmenge angeht. Zu warm und zu trocken – so kann man den Bericht des Deutschen Wetterdienstes für das gesamte Jahr 2022 zusammenfassen. Wasser wird zur Mangelware. Das gilt vor allem für das Trinkwasser: So haben weltweit laut Unicef rund 2,2 Milliarden Menschen und damit mehr als ein Viertel der gesamten Weltbevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Und die Prognosen stimmen wenig optimistisch – im Gegenteil: Auf der einen Seite führt der Klimawandel zu mehr Trockenperioden und Hitze, auf der anderen steigt der Verbrauch. Nach Schätzungen der IFPRI wird sich die weltweite Nachfrage von 65 Milliarden Kubikmeter in 2010 bis 2030 auf 100 Milliarden Kubikmeter erhöhen. Hier wirken vor allem zwei Treiber. Die stetig wachsende Weltbevölkerung und ihre im Zuge zunehmenden Wohlstands steigenden Ansprüche. Da Wasser nicht ersetzt werden kann, muss die Nachfrage vom weltweiten Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum entkoppelt werden.

Smartes Wasser

Es gibt bereits zahlreiche Ansätze, um die zukünftige Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu sichern. Interessant für Anleger sind vor allem die benötigten Investitionen in das Wassermanagement. Heute gehen weltweit 20 bis 30 Prozent des Wassers in den kommunalen Wassernetzen verloren, in den bevölkerungsreichen Ländern des Globalen Südens noch mehr. Bestehende Wasserleitungen müssen weltweit erneuert werden, um sorgsam mit der knappen Ressource Wasser umzugehen. Allein in den USA verlieren Versorger jedes Jahr 9,6 Milliarden Dollar durch Lecks in den Leitungen, weswegen US-Präsident Joe Biden jetzt 55 Milliarden Dollar für die Erneuerung der Wasserinfrastruktur zur Verfügung stellen will. Und auch die deutsche Bundesregierung hat vergangene Woche ihre Wasserstrategie mit rund 80 Maßnahmen vorgestellt. wiLLBe, der digitale nachhaltige Vermögensverwalter der Liechtensteinischen Landesbank (LLB), investiert für sein Impact-Portfolio “Sauberes Wasser”, in den 1802 gegründeten Schweizer Industriekonzern Georg Fischer – einer der Marktführer für Rohrleitungssysteme aus Kunststoff und Metall. Allein die Stadt São Paulo (Brasilien) konnte durch den Ersatz von 760 Kilometern Wasserleitungen jährlich 75 Milliarden Liter Wasser einsparen.

“Ein großer Hebel liegt auch in der Digitalisierung, Stichwort “Smart Water”. Im willBe-Wasser-Portfolio investieren wir zum Beispiel in die US-amerikanische Firma Lindsay, einen weltweit führenden Hersteller von Bewässerungssystemen für die Landwirtschaft. Seine mit Feuchtigkeitssensoren ausgestatteten Beregnungssysteme werden über die Cloud gesteuert und sorgen dafür, dass je nach Pflanzenart, Wetter und Wachstum die richtige Wassermenge zum richtigen Zeitpunkt gleichmäßig auf die Pflanzen und den Boden aufgesprüht wird”, sagt Javier Lodeiro, Anlagestratege bei wiLLBe.

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Der renommierte Wirtschaftsforscher Martin Hellwig warnt vor unabsehbaren Risiken bei der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse.

Hellwig, ein früherer Vorsitzender der Monopolkommission, sagte dem Magazin stern, von außen lasse sich nicht wirklich erkennen, was hinter den Zahlen der Bank stecke. “Da könnte noch Sprengstoff drin liegen”, warnte er in dem Interview, das online bei stern Plus und in der Printausgabe dieser Woche erscheint. Hellwig wies darauf hin, dass die Credit Suisse eine ähnliche Größenordnung habe wie die Investmentbank Lehman, deren Pleite zur globalen Finanzkrise vor bald 15 Jahren beigetragen hatte. “Sie ist nicht viel kleiner, als Lehman es war”, sagte der Ökonom, der unter anderem in Harvard, Basel und Mannheim gelehrt hat.

Er erläuterte, die Risiken bei der Credit Suisse könne kaum die UBS tragen, die ihren einstigen Konkurrenten in einer Blitzaktion übernommen hat. “Aus ihrer Sicht hängt die Tragfähigkeit einer Übernahme davon ab, was der Staat an Verlusten und Risiken übernimmt.” Hellwig sagte weiter: “Was das für den Schweizer Fiskus bedeutet, ist nicht klar.”

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Die Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS ist nicht sonderlich überzeugend und wird die Märkte vorerst nicht beruhigen.

Das erwartet Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum. „Hier wird mit viel politischem Notenbankgeld eine Fassade gekittet, obwohl es bei der Credit Suisse eher im Maschinenraum brennt“, sagt Gerlinger. „Auf diese Weise entsteht aus einer starken und einer schwachen Bank möglicherweise eine neue Schweizer Problembank.“

Grundsätzlich sehen die Bankbilanzen in Europa trotz der gegenwärtigen Turbulenzen um die US-Banken SVB, Signature und First Republic gut aus. „Fundamental ist die Lage ganz anders zu bewerten als 2008/2009“, sagt Gerlinger. „Die Banken sind 2023 in einer deutlich besseren Verfassung, es gibt keine großen Kreditausfälle und die Stresstests haben keine Probleme offenbart.“ Bei der Finanzkrise 2008/2009 hat die Immobilienkrise und die Verbriefung von Krediten zu hohen Verlusten geführt. „Aus den Fehlern mit Lehman bezüglich Krisenbewältigung haben die Notenbanken und Regierungen gelernt“, so Gerlinger.

Stabilität schien gegeben: Die Banken haben gute Gewinne erwirtschaftet, Dividendenzahlungen sind kein Problem. „So hat beispielsweise auch die Deutsche Bank angekündigt, für 2022 eine höhere Dividende auszahlen zu wollen“, sagt Gerlinger. „Bei den betroffenen US-Banken und auch bei der Credit Suisse haben Managementfehler und Schwächen im Risikomanagement zu der jüngsten Entwicklung geführt.“ Trotzdem stehen Banken unter Druck: „Wir haben nun eine Vertrauenskrise, die sich im Rahmen einer Self-Fulfilling-Prophecy zu einer größeren Krise ausweiten könnte“, sagt Gerlinger. Im Zweifelsfall wird eine solche Krise aber mithilfe der Notenbanken und Regierungen unter Kontrolle gehalten.

Schwieriger wird es für die beiden Schweizer Banken. „Die UBS kauft sich eine Großbank dazu, deren Integration schon unter normalen Umständen viel Energie kosten würde“, sagt Gerlinger. „Dazu kommt, dass die Credit Suisse nicht einfach nur eine funktionierende Bank ist, sondern seit Jahren Probleme und Skandale mit sich herumschleppt.“ Die UBS hat langfristig möglicherweise ein gutes Geschäft gemacht. „Der Kaufpreis ist günstig und es gibt in Form von Liquiditätshilfen und Risikogarantien viel Geld von Notenbank und Staat“, so Gerlinger. Doch die Probleme bei der Credit Suisse sind älter, reichen tiefer und viele Skandale haben die Bank erschüttert: Sie war dabei, als es um Stichworte wie den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos Capital ging, erlebte das „Spitzelgate“, den „Thunfischdeal“, war beteiligt an der Greensill-Problematik, musste wegen Beihilfe zur Geldwäsche eine Strafe zahlen und unter dem Skandal um den Verkauf von Steuer-CDs litt die Reputation. Ihre Risikosteuerung war offenbar zu schwach für die jetzt aufgetretenen Verwerfungen, weshalb eine Rettung in letzter Sekunde nötig war.

„Zwar sind die akuten Probleme mit der Übernahme durch die UBS erst einmal behoben“, sagt Gerlinger. „Die Geschichte hat aber gezeigt, dass ein solcher Zusammenschluss eine Herkulesaufgabe ist und viele Probleme mit sich bringt.“

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Wertkorrekturen vorübergehend und dank Kapitalstärke gut verkraftbar

Die 737 deutschen Genossenschaftsbanken haben im Geschäftsjahr 2022 erneut ihre Kraft im operativen Geschäft unter Beweis gestellt. Der Zinsüberschuss legte um 8,2 Prozent zu, der Provisionsüberschuss um 2,1 Prozent. Das operative Ergebnis wuchs um 12,5 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Temporäre Wertberichtigungen auf die eigenen Wertpapieranlagen sowie eine erhöhte Kreditrisikovorsorge führten zu einem gut verkraftbaren Bewertungsergebnis von minus 4,5 Milliarden Euro.

“Wir blicken auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2022. Im Kundengeschäft haben sich die Genossenschaftsbanken wieder sehr gut behauptet. Wir erfahren weiter Zuspruch durch unsere Kunden und Mitglieder. Die operativen Ertragszahlen bestätigen das“, sagte Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Durch die abrupte Zinswende verbuchten die Institute zum Jahresende temporäre Marktwertverluste bei Wertpapieranlagen. “Wir werden diese Effekte aufgrund unserer seit Jahren hohen Ertragskraft und kontinuierlich gebildeten Kapitalrücklagen gut verkraften können“, erläutert Kolak. In den kommenden Jahren dürften die Institute von Wertaufholungen bei Wertpapieren profitieren.

Gefährdet sieht die BVR-Präsidentin die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. “Deutschland braucht insgesamt mehr Tempo”, sagte Kolak. Kommen müsse jetzt die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Super-Abschreibung beziehungsweise steuerliche Prämien für investitionswillige Unternehmen.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken seien in der Lage und willens, so Kolak, einen spürbaren Beitrag zur Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen in den Regionen und einer klimafreundlichen Wirtschaft zu leisten. Hierzu seien stabile Rahmenbedingungen unabdingbar. Kolak: „Politik und Bankenaufsicht müssen darauf achten, die Wirtschaft und die Kreditvergabefähigkeit der Banken nicht mit ständig steigenden Regulierungskosten oder bürokratischen Hürden zu überfordern.“ Die BVR-Präsidentin kritisierte vor allem die Vorgaben der EU-Lieferkettenrichtlinie: „Das Ziel der Richtlinie, die Einhaltung und Durchsetzung von Nachhaltigkeitszielen und Menschenrechten entlang der Lieferkette sicherzustellen, wird nur erreicht werden, wenn die Richtlinie für Banken und deren mittelständische Kunden handhabbar ist. Zumindest für Produkte und Dienstleistungen, die innerhalb der Europäischen Union bezogen werden, sollte zudem eine Konformitätsvermutung gelten.“

Geschäftsentwicklung 2022 im Detail

Das Kundengeschäft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr robust entwickelt mit Volumenausweitungen im Kredit- und Einlagengeschäft. Die im Jahresverlauf rückläufigen Finanzierungsanfragen bremsten auf Jahressicht das Kreditwachstum nur leicht. Insgesamt legten die Kreditbestände um 6,5 Prozent auf 757 Milliarden Euro zu, der Marktanteil blieb weitgehend konstant bei 17,8 Prozent. Die Kredite an Privatkunden wuchsen um 5 Prozent auf 358 Milliarden Euro. Firmenkundenkredite (einschließlich der sonstigen Kundenkredite) legten um 7,9 Prozent auf 399 Milliarden Euro zu. Die Kundeneinlagen wuchsen um 3,4 Prozent auf 861 Milliarden Euro.

Im Geschäftsjahr 2022 konnten die Genossenschaftsbanken 270.000 neue Genossenschaftsmitglieder hinzugewinnen. Aufgrund der weitgehend demografiebedingten Abgänge im gleichen Zeitraum sank die Mitgliederzahl insgesamt um 231.000 auf 17,95 Millionen. Die Gewinnung neuer Mitglieder behalte eine hohe Priorität.

Der Zinsüberschuss der Genossenschaftsbanken stieg im Berichtszeitraum um 8,2 Prozent auf 17,7 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss wuchs um 2,1 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 3,7 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit (Teilbetriebsergebnis) wuchs um 12,5 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich von 67,8 Prozent auf 66,0 Prozent. Das Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte 9,1 Milliarden Euro — ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die abrupte Zinswende führte zu temporären Abschreibungen auf Wertpapiere zum Jahresende 2022 in Höhe von minus 5,8 Milliarden Euro, denen in den Folgejahren entsprechend den Laufzeiten Zuschreibungen folgen werden. Im Bewertungsergebnis Kreditgeschäft verzeichneten die Institute moderate Abschreibungen und Wertberichtigungen in Höhe von minus 581 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Veränderung der Vorsorgereserven ergibt sich ein Bewertungsergebnis von insgesamt minus 4,5 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss vor Steuern belief sich auf ein gutes Ergebnis von 4,4 Milliarden Euro. Zur Stärkung der bereits soliden Eigenkapitalausstattung werden dem Fonds für allgemeine Bankrisiken voraussichtlich 930 Millionen Euro zugeführt. Nach Steuern bleibt damit ein Jahresüberschuss von 2,2 Milliarden Euro.

Ihre solide Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung konnten die Genossenschaftsbanken trotz des anspruchsvollen Umfelds im letzten Jahr erneut ausbauen. Das bilanzielle Eigenkapital wuchs kräftig um 5,2 Prozent auf 62 Milliarden Euro. Die Rücklagen legten um 3,3 Prozent auf 45,8 Milliarden Euro zu. Um die Eigenkapitalbasis weiter zu stärken, gaben Institute zusätzliche Geschäftsanteile an Mitglieder aus. Entsprechend wuchs das Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) um 10,7 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Die regulatorischen Eigenmittel nach CRR stiegen auf 107,3 Milliarden Euro. Das Kernkapital wuchs auf 99,3 Milliarden Euro. Die Kernkapitalquote stieg aufgrund der starken Kapitalausweitung leicht auf weiterhin komfortable 15,3 Prozent. Die Gesamtkapitalquote CRR betrug 16,5 Prozent, womit die regulatorischen Anforderungen deutlich übertroffen werden.

Die addierte Bilanzsumme der Genossenschaftsbanken erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 1.175 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut liegt aktuell bei gut 1,6 Milliarden Euro.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Die Wirkung der Triodos Bank im Jahr 2022 auf einen Blick:

611 ko-finanzierte Projekte im Bereich Erneuerbare Energien mit einer Gesamterzeugungskapazität von 9.100 MW weltweit, was dem Strombedarf von 7,4 Millionen Haushalten entspricht.

1048 kTonnen CO2-Emissionen wurden durch von der Triodos Bank finanzierte Erneuerbare Energieprojekte vermieden.

Die Bank finanzierte das Äquivalent von 29,5 Millionen Mahlzeiten, die im ökologischen Landwirtschaftssektor produziert wurden.

Finanzierung von 33.900 Hektar Natur- und Schutzflächen und nachhaltiger Forstwirtschaft, das entspricht etwa 450 m2 Land pro Kund:in, die für die Bindung oder Absorption von CO2 aus der Atmosphäre wichtig sind.

20,3 Millionen Kreditnehmer:innen und 19,9 Millionen Sparer:innen erhielten über Investitionen durch die Investment Fonds im Bereich Inclusive Finance Zugang zu Finanzdienstleistungen in Schwellenländern.

22.000 Menschen wurden durch die Finanzierung von sozialem Wohnungsbau mit Wohnraum versorgt.

In den Niederlanden hat die Triodos Bank eine biobasierte Hypothek eingeführt und Triodos Investment Management hat den Triodos Future Generations Fund aufgelegt.

Start einer weiteren Partnerschaft mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) über 67 Mio EUR an garantierten Darlehen für soziale und kulturelle Unternehmen. Die Triodos Bank hat nun drei Partnerschaften mit dem EIF geschlossen, die insgesamt bis zu 400 Mio EUR an garantierten Darlehen umfassen.

Finanzielle Kennzahlen:

Aufgrund der beschleunigten Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte weist die Triodos Bank einen Nettogewinn von 49,9 Mio. EUR für das Jahr 2022 aus. Darin enthalten sind Rückstellungen im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des Geschäftsmodells der Triodos Bank sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit der Notierung der Multilateralen Handelsplattform (MTF) und Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Triodos Aktienähnlichen Rechten (TAR), die den Gewinn mit 14,6 Mio. EUR nach Steuern belasten. Im Jahr 2021 wies die Triodos Bank einen Nettogewinn von 50,8 Mio. EUR aus.

Unser Ergebnis im Jahr 2022 wurde durch höhere Erträge in Höhe von 375,3 Mio. EUR unterstützt, die auf das Kreditwachstum und die Verbesserung der Zinsmargen zurückzuführen sind (Gesamtjahr 2021: 341,9 Mio. EUR).

Die nachhaltige Kreditvergabe stieg im Jahr 2022 um 452 Mio. EUR auf 10,6 Mrd. EUR Ende Dezember 2022 (Dezember 2021: 10,2 Mrd. EUR), wobei wir uns weiterhin auf eine hohe Kreditqualität und ein geografisch gut diversifiziertes Kreditportfolio konzentrieren.

Die gesamten verwalteten Vermögenswerte sanken in den letzten 12 Monaten um 1,6 Mrd. EUR auf 22,6 Mrd. EUR zum Ende Dezember 2022 (Gesamtjahr 2021: 24,2 Mrd. EUR), hauptsächlich bedingt durch die Rückzahlung der TLTRO-III-Finanzierung in Höhe von 1,6 Mrd. EUR und durch einen marktbedingten Rückgang der verwalteten Vermögen um 0,9 Mrd. EUR im Jahr 2022 auf 6,8 Mrd. EUR zum Ende Dezember 2022 (Gesamtjahr 2021: 7,7 Mrd. EUR).

Die Triodos Bank weist eine Eigenkapitalrendite (Return-on-Equity, RoE) von 4,0 % aus (Gesamtjahr 2021: 4,1 %). Ohne die Rückstellung für die Restrukturierung (5,0 Mio. EUR vor Steuern) und die Aufwendungen im Zusammenhang mit der MTF-Notierung und den Rechtsstreitigkeiten rund um die TAR (13,9 Mio. EUR vor Steuern) liegt die Eigenkapitalrendite bei 5,1 %. Die Triodos Bank erhöht ihr mittelfristiges RoE-Ziel von 4-6 % auf 5-7 %.

Die Cost-Income-Ratio (CIR) blieb für das Gesamtjahr 2022 stabil bei 80% (Gesamtjahr 2021: 80%), einschließlich der Rückstellung für die Restrukturierung und der Aufwendungen im Zusammenhang mit dem MTF-Listing und den Rechtsstreitigkeiten zu den TAR. Ohne diese Aufwendungen liegt die CIR bei 75%. Die CIR entwickelte sich in der zweiten Jahreshälfte positiv.

Unsere Kundenzahl blieb mit 744.477 stabil (Dezember 2021: 747.413).

Die Kapitalquoten der Triodos Bank bleiben mit einer CET-1-Quote von 17,3 % und einer TCR von 21,0 % im Jahr 2022 stabil (Gesamtjahr 2021: 17,5 % für die CET-1-Quote und 21,3 % für die TCR).

Die komplette Dividende für das Jahr 2022 beläuft sich auf 2,11 EUR pro TAR (2021: 1,80 EUR) ohne die außerordentliche Dividende von 1,01 EUR pro TAR. Die ordentliche Dividende beinhaltet die bereits früher gezahlte Zwischendividende von 0,35 EUR und eine Schlussdividende von 1,76 EUR je TAR, die die Triodos Bank der Hauptversammlung im Mai 2023 vorschlagen wird.

Jeroen Rijpkema, Vorstandsvorsitzender und CEO der Triodos Bank, erklärt: “Während sich die COVID-19-Pandemie im Jahr 2022 abschwächte, sah sich die Welt mit anderen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. dem verheerenden Krieg in der Ukraine, steigenden Kosten, hoher Inflation, Klimawandel und Ungleichheit, die die Anfälligkeit unserer wirtschaftlichen und sozialen Systeme offenlegten. Unter diesen schwierigen Umständen hat sich die Triodos Bank weiterhin erfolgreich darauf konzentriert, ihr Streben nach einer wachsenden positiven gesellschaftlichen Wirkung mit einer soliden finanziellen Leistung zu verbinden.

Unser Auftrag ist nach wie vor aktuell: Wir wollen dazu beitragen, dass die Menschen ein Leben in Wohlstand auf einem intakten Planeten führen können. Im Jahr 2022 haben wir unsere Vorreiterrolle im Finanzsektor unter anderem mit der Einführung unserer biobasierten Hypothek und dem Triodos Future Generations Fund bekräftigt.

Unsere positive Wirkung können wir nur dank der kontinuierlichen Unterstützung durch unsere Kunden und Anleger erzielen, die uns ermutigen, die gesellschaftlichen Probleme von heute anzugehen. Unterstützt wird dies durch unsere solide finanzielle Leistung, die durch die steigenden Zinsen in der zweiten Jahreshälfte 2022 noch verstärkt wurde.

Die Rückkehr zu positiven Zinssätzen markiert das Ende eines schwierigen Zeitraums, den wir gut gemeistert haben. Die Normalisierung des Zinsumfelds ist eine willkommene Entwicklung für unsere künftigen Ergebnisse, insbesondere als wertebasierte Bank mit einem einzigartigen Fokus auf Nachhaltigkeit und basierend auf der Prämisse, dass die Kunden bereit sind, ihr Geld durch uns für eine nachhaltigere Gesellschaft arbeiten zu lassen.

Schließlich haben wir auch gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer Entscheidung gemacht, eine Notierung unserer Triodos Aktienähnlichen Rechte an einer MTF anzustreben und unsere Organisation effizienter und effektiver zu gestalten, um unsere positive Wirkung weiter zu steigern.”

Positive Wirkung

Die aktuellen geopolitischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen machen deutlich, dass ein integrierter und koordinierter Ansatz erforderlich ist, um den Menschen ein Leben in Wohlstand auf einem intakten Planeten zu ermöglichen. Für das Jahr 2022 hat die Triodos Bank fünf miteinander verknüpfte Transformationsthemen festgelegt: Ernährung, Ressourcen, Energie, Gesellschaft und Wohlbefinden. Die Triodos Bank möchte diese entscheidenden Übergänge ermöglichen und beschleunigen, um wichtige gesellschaftliche und ökologische Probleme – wie den Verlust der biologischen Vielfalt, soziale Ungleichheit und den Klimawandel – anzugehen und das Leben für alle zu verbessern.

Dies ist im Zusammenhang mit unserer #AsOneToZero-Ambition zu sehen, die darauf abzielt, bis 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Im Jahr 2022 setzte sich die Triodos Bank das Zwischenziel, die Netto-Emissionen bis 2030 über das gesamte Kredit- und Fondsportfolio um 32% zu reduzieren. Vor dem Hintergrund des Portfoliowachstums geht die Triodos Bank davon aus, dass die absoluten Nettoemissionen bis 2025 relativ stabil bleiben und ab diesem Zeitpunkt aufgrund unserer Investitionen in die Sequestrierung (Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid durch natürliche Prozesse) und unserer Bemühungen um eine Verringerung der Kohlenstoff-Intensität der Portfolios zurückgehen werden.

Die Auswirkungen unserer grünen nachrangigen Tier-2-Anleihe, die wir in unserem ersten Green Bond Bericht beschrieben haben, haben einen wichtigen Beitrag zu diesem Ziel geleistet. Mit den Erlösen wurden 77 Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanziert, die zusammen den jährlichen Strombedarf von etwa 122.600 europäischen Haushalten decken. Etwa 1.275 Hektar Natur- und Naturschutzflächen und Forstwirtschaft in Europa wurden finanziert, was für die Sequestrierung wichtig ist.

Die Bekämpfung des Verlusts der biologischen Vielfalt stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Neben der Veröffentlichung eines Vision Papers zu diesem Thema haben wir uns aktiv mit den europäischen Entscheidungsträgern über die neue Entwaldungsverordnung ausgetauscht. Außerdem haben wir in den Niederlanden das allererste Angebot für biobasierte Hypotheken auf den Weg gebracht, das Hausbesitzer durch einen reduzierten Zinssatz zur Verwendung ökologischer Baumaterialien motiviert.

Der Triodos Future Generations Fund wurde von Triodos Investment Management aufgelegt. Es handelt sich um einen thematischen Fonds, der das Wohlergehen und die Entwicklung von Kindern weltweit verbessern soll. Triodos Investment Management zeichnet sich dadurch aus, dass alle seine Fonds als Artikel 9-Fonds eingestuft sind, der nachhaltigsten Kategorie, die in der Verordnung über die Offenlegung von Informationen über nachhaltige Finanzprodukte definiert ist.

Die Triodos Bank kündigte eine Kooperation mit der Alternative Bank Switzerland (ABS) an, um gemeinsam bis zu 300 Mio. EUR in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Immobilien, ökologische Landwirtschaft sowie im Gesundheits- und Bildungssektor zu finanzieren, vor allem in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Zusätzlich unterzeichnete die Triodos Bank Ende 2022 eine Partnerschaft mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), in deren Rahmen bis zu 67 Mio. EUR an garantierten Darlehen für Sozialunternehmen bereitgestellt werden. Dies ist die dritte Vereinbarung im Rahmen der Zusammenarbeit der Triodos Bank mit dem EIF, die insgesamt bis zu 400 Mio. EUR an garantierten Krediten für soziale und kulturelle Unternehmen vorsieht.

Wir haben mit mehreren anderen Finanzinstituten zusammengearbeitet, um uns aktiv gegen die Entscheidung der Europäischen Union einzusetzen, Erdgas und Kernenergie in der neuen Taxonomie als nachhaltig einzustufen. Die Triodos Bank ist der Ansicht, dass Anleger ein Recht auf eine vollständig nachhaltige, nicht kompromittierte grüne Taxonomie haben.

Unser Geschäftsmodell wurde im vergangenen Jahr anhand der strengen internationalen Anforderungen der internationalen Organisation B Corp, der wir seit 2015 angehören, hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung, Rechenschaftspflicht und Transparenz überprüft. Unsere Rezertifizierung ergab eine Punktzahl von 131,3 (der weltweite Durchschnitt liegt bei 93,9). B Corp lobte unsere Unternehmensführung, die Art und Weise, wie wir die positiven Auswirkungen unserer Finanzierung messen und wie wir lokale Gemeinschaften unterstützen. Wir werden ermutigt, die Vielfalt in unserer eigenen Organisation weiter zu erhöhen, um unsere Punktzahl weiter zu verbessern.

Bankaktivitäten

Die Finanzierungstätigkeit der Triodos Bank konzentriert sich ausschließlich auf Vermögenswerte mit eindeutigen sozialen, kulturellen oder ökologischen Auswirkungen und unterstützt damit unsere Netto-Null-Ziele für das Kernportfolio. Das Gesamtwachstum des Kreditportfolios belief sich im Jahr 2022 auf 452 Mio. EUR (plus 4%). Im Jahr 2022 wurde unser Kreditportfolio zugunsten von Immobilienfinanzierungen umgeschichtet: Unser Portfolio an privaten Baufinanzierungen wuchs um 826 Mio. EUR (plus 23%) und unser Portfolio an Geschäftskrediten ging um 6% zurück (2021: Anstieg um 2%). Die bilanzielle Rückstellung für erwartete Kreditverluste (ECL) stieg um 1,5 Mio. EUR auf 53,0 Mio. EUR per Ende Dezember 2022 (2021: 51,5 Mio. EUR).

Die verwalteten Vermögenswerte der Triodos Bank stiegen 2022 um 0,5 Mrd. EUR, was zu einer Gesamtposition von 13,8 Mrd. EUR führte (Ende 2021: 13,3 Mrd. EUR). Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen stieg im Jahr 2022 auf 76,9% (Ende 2021: 76,5%).

Die operativen Kosten der Bank (ohne Wertminderungen von Krediten) stiegen 2022 um 24,9 Mio. EUR auf 300,1 Mio. EUR (2021: 275,2 Mio. EUR), vor allem aufgrund zusätzlicher Personalkosten für Compliance und Geldwäschebekämpfung, Kosten im Zusammenhang mit der Vorbereitung der MTF-Notierung und Prozesskosten im Rahmen unserer Aktienähnlichen Rechte (13,9 Mio. EUR) und die Restrukturierungsrückstellung (5,0 Mio. EUR). Diese Kostenfaktoren haben unsere kurzfristige Fähigkeit beeinträchtigt, unsere Cost-Income-Ratio (CIR) weiter zu verbessern. Für das Jahr 2022 weist die Bank eine CIR von 80% aus (2021: 80%). Die Bank wird sich weiterhin darauf konzentrieren, Kostensynergien zu realisieren und gleichzeitig den Kostenanstieg durch regulatorische Anforderungen zu begrenzen.

Die Triodos Bank weist für 2022 einen Nettogewinn von 49,9 Mio. EUR nach Steuern aus, der um 0,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (50,8 Mio. EUR) liegt, was auf die Rückstellung für die Restrukturierung und die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem MTF-Listing und den Rechtsstreitigkeiten rund um die TAR zurückzuführen ist. Bereinigt um diese Aufwendungen beläuft sich der Nettogewinn für 2022 auf 64,5 Mio. EUR nach Steuern und liegt damit um 13,7 Mio. EUR höher als im Vorjahreszeitraum (50,8 Mio. EUR). Im Jahr 2022 wurden die Treiber des Nettogewinns weiter diversifiziert: Das Privat- und Geschäftskundengeschäft (einschließlich Private Banking) trug einen Anteil von 83% zum Gesamtgewinn der Bank bei (2021: 88%).

Triodos Investmentfonds

Triodos Investment Management erzielte einen Nettogewinn von 8,4 Mio. EUR, was 17% des gesamten Nettogewinns der Triodos Bank ausmacht, verglichen mit einem Nettogewinn von 6,3 Mio. EUR (12% des gesamten Nettogewinns der Triodos Bank) im Jahr 2021. Triodos Investment Management verwaltet ausschließlich Artikel 9-Fonds. Obwohl die meisten dieser Fonds auch im Jahr 2022 Zuflüsse verzeichneten, sank das verwaltete Gesamtvermögen im Vergleich zum Jahresende 2021 (6,4 Mrd. EUR) um 13% auf 5,5 Mrd. EUR. Dies war vor allem auf die Marktentwicklung zurückzuführen, die sich trotz der hohen Qualität der Fondsportfolios auf den Wert der zugrunde liegenden Anlagen auswirkten.

Die Investmentfonds veröffentlichen separate Jahresberichte, und die meisten haben ihre eigene Jahreshauptversammlung. Einzelheiten finden Sie unter www.triodos-im.com.

Eigenkapital

Die Eigenkapitalausstattung der Bank stieg um 9 Mio. EUR auf 1.259 Mio. EUR per Dezember 2022 (2021: 1.250 Mio. EUR) aufgrund des Ergebnisses von 2022 abzüglich der Dividendenausschüttungen im Mai und Oktober 2022. Das zugrunde liegende CET-1-Kapital mit 17,3% (2021: 17,5%) und die Gesamtkapitalquote mit 21,0 % (2021: 21,3 %) blieben stark.

Im Laufe des Jahres 2022 machten wir gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer Entscheidung, eine Notierung unserer TAR auf einer MTF anzustreben. Die Vorbereitungen für die geplante Notierung im Juni 2023 verlaufen planmäßig. Die Wiederherstellung der Handelbarkeit ist in erster Linie für die TAR-Inhaber:innen von großer Bedeutung. Darüber hinaus bietet das MTF-Listing die Möglichkeit, künftig TARs zu emittieren und liegt somit im Interesse aller Beteiligten.

Die Triodos Bank geht davon aus, dass sie durch diese Notierung in der Lage sein wird, denjenigen TAR-Inhabern, die auf der MFT handeln möchten, die Handelbarkeit von TAR anzubieten und die Möglichkeit zu schaffen, neue Investoren und potenziellen Zugang zu Kapital in der Zukunft anzuziehen. Das Urteil für den Fall an der niederländischen Handelskammer vom 22. Dezember 2022 wird für März 2023 erwartet und könnte Auswirkungen auf den Prozess und die aktuelle Planung der MFT-Notierung haben.

Auf der außerordentlichen Hauptversammlung vom 11. Oktober 2022 haben wir eine Änderung unserer Kapitalstrategie angekündigt. Die Triodos Bank beabsichtigt, für das organische Wachstum keine neuen Aktien und TAR mehr auszugeben, sondern intern generiertes Kapital zur Finanzierung dieses Wachstums zu verwenden. Dies unterstützt die Verwirklichung unserer Eigenkapitalrenditeziele, die notwendig ist, um den TAR-Inhaber:innen neben der gesellschaftlichen Wirkung, die sie mit ihrer Investition in unsere TAR unterstützen, eine angemessene finanzielle Rendite zu bieten.

Die Triodos Bank im Jahr 2023

Die Triodos Bank wird auch im Jahr 2023 ihrer Rolle als Vorreiter gerecht werden, indem sie einerseits wirkungsvolle Initiativen finanziert und andererseits den Finanzsektor dazu anregt, die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit strukturell anzugehen. Alle unsere Stakeholder erwarten dies zu Recht von uns.

Gemeinsam mit unseren Kunden werden wir unser Ziel bekräftigen, bis 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, indem wir gemeinsam die Treibhausgasemissionen begrenzen und auch weiterhin mit einem ganzheitlichen Ansatz positive Wirkungen erzielen und unsere Aktivitäten weiter auf die fünf Transformationsthemen ausrichten.

Die Einführung und Umsetzung des neuen Geschäftsmodells wird fortgesetzt, und wir erwarten, dass wir davon in Form von erhöhter Effektivität und Effizienz profitieren werden, um die Wirkung für unsere Kunden und Investoren weiter zu steigern. Angesichts der steigenden Zinsen gehen wir davon aus, dass wir unsere Zinsmargen verbessern und sichern können, während wir für unsere Geschäftskunden aufgrund der höheren Energiekosten und der Inflation mit größeren Herausforderungen rechnen. Wir werden sie so gut wie möglich unterstützen.

Wir werden unsere Anstrengungen zur Verbesserung unserer Kosteneffizienz fortsetzen, um unser CIR-Ziel von 70-75% zu erreichen. Auf der Grundlage der erwarteten Vorteile aus der bereits angekündigten Optimierung des Geschäfts- und Betriebsmodells und angesichts der Rückkehr zu positiven Zinssätzen erhöht die Triodos Bank ihr mittelfristiges RoE-Ziel von 4-6 % auf 5-7 %. Damit wird die Triodos Bank weiterhin in der Lage sein, die Ausschüttung der Hälfte ihrer Gewinne an die TAR-Inhaber:innen im Einklang mit der Dividendenpolitik mit der Finanzierung ihres organischen Wachstums durch Gewinnthesaurierung zu kombinieren. Eine Strategie, die im Interesse aller ihrer Interessengruppen liegt.

Im Jahr 2023 erwartet die Triodos Bank von den Aufsichtsbehörden Hinweise zu den neuen MREL-Kapitalanforderungen, die sich aus der Umsetzung der von der Europäischen Aufsichtsbehörde für Banken in der Eurozone festgelegten Leitlinien für Kapitalreserven ergeben.

Im Jahr 2023 will die Triodos Bank durch die Notierung auf einer MTF-Plattform einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Handelbarkeit der TAR unternehmen.

Dividende

Die komplette Dividende für das Jahr 2022 beläuft sich auf 2,11 EUR pro TAR (2021: 1,80 EUR) ohne die außerordentliche Dividende von 1,01 EUR pro TAR. In der ordentlichen Dividende ist die bereits gezahlte Zwischendividende von 0,35 EUR enthalten. Die Triodos Bank wird der Hauptversammlung im Mai 2023 eine Schlussdividende in Höhe von 1,76 EUR je TAR vorschlagen. Der finale Dividendenvorschlag entspricht unserem kommunizierten Ziel einer Ausschüttungsquote von 50%. Der verbleibende Gewinn wird den Gewinnrücklagen der Bank zugeführt.

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Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.co

Für 36 Prozent der Bankkunden in Deutschland sind persönliche Beraterinnen und Berater erste Anlaufstelle für die Kommunikation mit der Hausbank.

58 Prozent bevorzugen generell das Filialgespräch. Nur ein Fünftel nutzt für die Bankkommunikation vorzugsweise die Smartphone-App. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind App oder Website für die Hälfte der Menschen die vorrangige Schnittstelle zu ihrer Bank. Zu diesen Ergebnissen kommt der “Digital Banking Experience”-Report des Marktforschungsunternehmens Ipsos und der Technologie- und Managementberatung Sopra Steria.

Eine App-first-Kommunikation mit Banken ist damit in Deutschland noch Zukunft. Der Kontakt zu klassischen Bankkaufleuten bleibt hierzulande besonders wichtig. Gibt es Unklarheiten bei einem Bezahlvorgang, wünschen sich 40 Prozent der Deutschen einen direkten Kontakt zu ihrer Ansprechpartnerin oder ihrem Ansprechpartner. Dasselbe gilt für persönliche Empfehlungen, beispielsweise zu Sparprodukten (36 Prozent). Einzig Routinetransaktionen wie Überweisungen nimmt die Mehrheit selbst in die Hand.

Warum die Kundinnen und Kunden in Deutschland bevorzugt eine Bankfiliale aufsuchen, lässt sich nicht pauschal begründen. Eine Ursache ist das immer noch große Angebot. Zwar liegt Deutschland, gemessen an der Einwohnerzahl, im europäischen Durchschnitt mit 3,2 Filialen pro 10.000 Einwohnern deutlich hinter Frankreich (5,3), Spanien (5,1) oder Italien (4,0) – das ergeben Statistiken der Europäischen Zentralbank -, bezogen auf die Fläche, hält Deutschland allerdings durch sein Drei-Säulen-Modell fast doppelt so viele Filialen vor wie der EU-Durchschnitt und wird bei dieser Lesart nur noch von Belgien und Italien übertroffen.

Dazu kommt, dass Menschen in Deutschland offenbar generell seltener Kontakt zu ihrer Bank suchen: 27 Prozent prüfen beispielsweise mindestens einmal am Tag ihren Kontostand. Im Durchschnitt der in Europa befragten Kundinnen und Kunden sind es zehn Prozentpunkte mehr (37 Prozent). Der intuitive Griff zur App hängt darüber hinaus mit den Bezahlmöglichkeiten zusammen: In Deutschland sind Bargeld und Girocard sehr beliebt. Deshalb sind weniger App-gestützte Bezahlverfahren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern im Einsatz.

Eine andere mögliche Ursache ist, dass die Befragten den Begriff “Kommunikationskanal mit der Bank” in jedem Land anders auffassen: Kundinnen und Kunden in Deutschland stufen die App-Nutzung für Standardgeschäftsvorfälle im Banking demnach nicht als Kommunikation ein.

Halbherzige App-Strategie zwingt Kundinnen und Kunden in die Filialen

Eine überproportionale Ablehnung digitaler Banking-Kanäle in Deutschland lässt sich nicht ausmachen, so die Studie. Im Gegenteil: 20 Prozent der Befragten geben an, ganz auf persönliche Beratung verzichten zu können. Im europäischen Durchschnitt gilt das für 17 Prozent, mit Blick auf internationale Ergebnisse außerhalb Europas sogar nur für 14 Prozent.

Wahrscheinlicher ist, dass es noch mehr Anreize für eine bevorzugte App-Nutzung braucht. Dass die Mehrwerte nicht stärker wahrgenommen werden, liegt am noch laufenden digitalen Umbau und einer fehlenden oder nicht umgesetzten App-first-Strategie. Die Banken haben viel Entwicklungsarbeit in Qualität und Sicherheit gesteckt und sind vielfach dabei, nun erst ihr Portfolio zu migrieren.

“Die Banken in Deutschland investieren in ihr digitales Produktportfolio für moderne und zuverlässige Banking-Apps. Allerdings bieten sie meist nur einen Teil ihrer Leistungen digital an. Wenn allerdings selbst Banken ihre digitalen Kanäle nicht als neuen Standard betrachten, werden es die Kundinnen und Kunden auch nicht machen”, sagt Stefan Schmid, Geschäftsführer von it-economics, einem Tochterunternehmen von Sopra Steria. “Banken sollten sich somit darüber klar werden, welche Rolle genau die Banking-App in ihrer Strategie spielen soll, und dann auch das Gesamtportfolio dort attraktiv anbieten”, so Schmid.

Über die Studie

Die Umfrage für den “Digital Banking Experience”-Report wurde im dritten Quartal 2022 in 14 Ländern durchgeführt. 12.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 18 Jahren mit einem Bankkonto wurden online durch das Ipsos Online Access Panel befragt. Dieser Report beleuchtet die Ergebnisse der Befragung in Deutschland (2.000 Befragte). Er wurde in Übereinstimmung mit der internationalen Norm ISO 20252 “Markt-, Sozial- und Meinungsforschung” erstellt und von Etienne Mercier, Direktor der Abteilung Meinung & Gesundheit (Ipsos Public Affairs), geprüft.

Verantwortlich für den Inhalt:

Sopra Steria Consulting, Hans-Henny-Jahnn-Weg 29, D-22085 Hamburg,Tel: +49 40 22 703-0, Fax: +49 40 22 703-7999, www.soprasteria.de

Die UmweltBank hat das Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen.

Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg die Bilanzsumme auf 6 Mrd. Euro (2021: 5,9 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Steuern und Rücklagenbildung betrug 39,2 Mio. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um rund 3 Prozent.

Gemischtes Bild im Kreditgeschäft

Im abgelaufenen Geschäftsjahr reichte die UmweltBank neue Darlehen in Höhe von 623 Mio. Euro aus. So stieg das Volumen der Umweltkredite im Bestand um rund 4,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. Bei der Finanzierung von erneuerbaren Energien verzeichnete die grüne Bank wieder eine hohe Nachfrage. Bei privaten Baufinanzierungen verlief das Geschäft jedoch ab der zweiten Jahreshälfte verhalten. “Die gestiegenen Zinsen in Kombination mit hohen Kauf- und Baupreisen erschweren die Umsetzung vieler Projekte”, kommentiert Goran Basic, Mitglied des Vorstands. Das Geschäft mit gewerblichen Immobilien zeigte sich 2022 hingegen robust.

Zinswende kurzfristig herausfordernd, mittel- und langfristig positiv

Die EZB hat 2022 die Zinswende eingeleitet und hält an ihrer restriktiven Geldpolitik fest. Kurzfristig sind Geschwindigkeit und Höhe der Zinsanhebungen für die Zinsmarge der UmweltBank herausfordernd. “Im Kreditgeschäft trifft ein hoher Bestand an Darlehen mit langfristiger Zinsbindung zu niedrigen Zinssätzen auf Spareinlagen mit kurzer Bindung und aktuell steigenden Zinssätzen”, erklärt Heike Schmitz, Mitglied des Vorstands. Neue Darlehen und Prolongationen kann die Bank zu deutlich höheren Zinssätzen vergeben als noch vor einem Jahr, die Zinsmarge profitiert davon erst mittel- bis langfristig.

Neben der Kreditvergabe investiert die UmweltBank in Wind- und Solarparks sowie bezahlbaren und ökologischen Wohnraum. Damit baut die Bank sukzessive ein nachhaltiges und rentables Projektportfolio auf, dessen steigende Ausschüttungen in naher Zukunft einen deutlichen Beitrag zum Ergebnis liefern sollen. Daneben sind bei günstigen Marktbedingungen auch einzelne Projektverkäufe denkbar – und somit weitere attraktive Ergebnisbeiträge möglich.

UmweltSpektrum-Fonds auf Wachstumskurs

Die drei hauseigenen Fonds der Marke UmweltSpektrum verzeichneten per 31. Dezember 2022 ein Volumen von rund 131 Mio. Euro – und somit einen Zuwachs von 31 % im Jahresverlauf. “Die Entwicklung liegt deutlich unter den Erwartungen, die wir vor Ausbruch des Ukraine-Krieges formuliert hatten. Seitdem haben sich Anlegerinnen und Anleger mit Investments zurückgehalten”, berichtet Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands, und ergänzt: “Der gute Jahresstart an den Börsen macht uns zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Fonds 2023 wieder deutlich anzieht”. Auch im laufenden Geschäftsjahr investiert die UmweltBank weiter in die Bekanntheit der Fondsfamilie und feiert den dritten Geburtstag des Mischfonds UmweltSpektrum Mix.

Fit für die nächsten 25 Jahre

“Die UmweltBank ist in den vergangenen 25 Jahren stark gewachsen. Gewachsen sind in dieser Zeit auch die Anforderungen unserer Kundinnen und Kunden, der Belegschaft sowie der Aufsicht. Um all diesen Ansprüchen gerecht zu werden, starten wir einen umfangreichen Transformationsprozess”, so Koppmann. Mit dem Projekt ‘umwelt.neo’ stellt die UmweltBank 2023 und 2024 die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung. Herzstück ist die Migration des Kernbanksystems. Gleichzeitig prüft die Bank die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen und optimiert bestehende Strukturen sowie Prozesse. Mit ‘umwelt.neo’ reagiert das Institut auch auf eine im Jahr 2022 turnusmäßig durchgeführte Prüfung der Bankenaufsicht. Diese hatte Schwächen in der regulatorisch geforderten Geschäftsorganisation festgestellt. “Die Investitionen von heute sind die Chancen von morgen”, kommentiert Koppmann, und ergänzt: “Nach den beiden Übergangsjahren schalten wir mit geschärfter Strategie ab 2025 wieder in den Wachstumsmodus.”

Im laufenden Geschäftsjahr fallen voraussichtlich Kosten von rund 10 Mio. Euro für den Wechsel des Kernbanksystems an. Daneben wird der Personalaufwand weiter steigen, angetrieben durch Neueinstellungen und Gehaltsanpassungen. Auf der Ertragsseite entfallen hingehen fast vollständig die positiven Effekte der TLTRO-Mittel der EZB. Diese hatten 2022 rund 9 Mio. Euro zum Ergebnis beigetragen. Die Zinsmarge wird sich erst in den Folgejahren ausweiten. Unter dem Strich erwartet der Vorstand der Bank 2023 ein Ergebnis vor Steuern und Rücklagenbildung in Höhe von 20 Mio. Euro. Die Bilanzsumme soll auf 5,8 Mrd. Euro sinken, weil ein Teil der bei der Europäischen Zentralbank aufgenommenen längerfristigen Refinanzierungsgelder (TLTRO) planmäßig zurückgeführt wird.

Über die UmweltBank AG

Die UmweltBank AG verbindet seit ihrer Gründung 1997 Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg. Mit ihren über 330 Mitarbeitenden betreut die grüne Bank rund 132.000 private sowie gewerbliche Kundinnen und Kunden in ganz Deutschland. Kernkompetenz der UmweltBank ist die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, sowie von ökologischen und sozialen Bauprojekten. Ob Holzhaus, Studentenwohnheim oder Solarpark – die grüne Bank hat in den vergangenen 25 Jahren fast 25.000 Zukunftsprojekte gefördert. Darüber hinaus bietet die Bank nachhaltige Sparkonten, Wertpapiere und Versicherungen an. Mit dem konsequenten Fokus auf Nachhaltigkeit trägt die UmweltBank zu ihrer Vision bei, eine lebenswerte Welt für kommende Generationen zu schaffen.

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UmweltBank AG, Laufertorgraben 6, 90489 Nürnberg, Tel: 0911 5308123, www.umweltbank.de

vdp-Mitgliedsinstitute vergeben 2022 Immobiliendarlehen über 158,5 Mrd. Euro

Das Immobilienfinanzierungsgeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute belief sich im Gesamtjahr 2022 auf 158,5 Mrd. Euro – ein Minus von 11,0% gegenüber dem Vorjahr (178,0 Mrd. Euro). Die Entwicklung verlief dabei zweigeteilt: Während im ersten Quartal 2022 mit 49,0 Mrd. Euro, teilweise bedingt durch Vorzieheffekte in Erwartung steigender Zinsen, noch ein Rekordvolumen erzielt wurde und auch das zweite Quartal ein Wachstum zum Vorjahreszeitraum aufwies, entwickelten sich die Darlehenszusagen im zweiten Halbjahr mit zweistelligen Raten deutlich rückläufig.

“Die Wende am Immobilienmarkt manifestiert sich auch im Immobilienfinanzierungsgeschäft der Banken. Die Zurückhaltung der Marktakteure, vor allem der privaten Darlehnsnehmer, ist eine Folge der hohen Inflation: Zum einen haben die innerhalb kürzester Zeit spürbar gestiegenen Lebenshaltungskosten den finanziellen Spielraum der Privathaushalte verringert. Zum anderen ist die hohe Teuerungsrate eine Ursache für die nun deutlich höheren Kreditzinsen”, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Für das laufende Jahr rechne er mit einer vorerst weiterhin verhaltenen Kreditnachfrage. Die Neigung der Privathaushalte zum Immobilienerwerb dürfte angesichts der realen Einkommenseinbußen eher gering bleiben. Hinzu komme, dass Immobilieninvestments im wohnwirtschaftlichen sowie im gewerblichen Bereich im Vergleich zu anderen Anlageformen angesichts gestiegener Kapitalmarktzinsen an Attraktivität verloren hätten. “Impulse für eine steigende Nachfrage könnten dann entstehen, wenn die Maßnahmenvorschläge des Bündnisses bezahlbarer Wohnraum umgesetzt werden, wie z.B. eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbsteuer. Für die Wohnungsunternehmen wären u.a. die Schaffung einer verlässlichen Förderkulisse und die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren von Bedeutung, um neue Projekte angehen zu können”, erläuterte Tolckmitt.

Das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft der vdp-Mitglieder erzielte im Jahr 2022 ein Volumen von 98,2 Mrd. Euro – nach 118,4 Mrd. Euro im Jahr 2021 (-17,1%). Die Finanzierungen von Eigentumswohnungen (-29,3%) sowie von Ein- und Zweifamilienhäusern (-18,2%) verzeichneten dabei deutliche Einbußen. Das Volumen der Darlehen für den Erwerb von Mehrfamilienhäusern ging hingegen nur um 5,5% zurück.

Stabiler präsentierte sich im vergangenen Jahr das Gewerbeimmobilienfinanzierungsgeschäft der Pfandbriefbanken: Nachdem die positive Entwicklung in allen wesentlichen Segmenten im ersten Halbjahr teilweise auf Nachholeffekte aus der Zeit der COVID-19-Pandemie zurückzuführen war, machten sich insbesondere zum Jahresende hin die konjunkturellen Belastungsfaktoren bemerkbar, sodass die Kreditvergabe im vierten Quartal 2022 deutlich zurückging. Mit einem Volumen von 60,3 Mrd. Euro stand am Jahresende dennoch ein leichtes Plus in Höhe von 1,2% zu Buche (Vorjahr: 59,6 Mrd. Euro). Dabei konnten die Finanzierungsvolumina für Handelsgebäude (+10,3%) und Hotels (+6,2%) aufgrund der pandemiebedingt vergleichsweise geringen Vorjahreswerte gesteigert werden. Die – gemessen am Volumen – besonders bedeutenden Finanzierungen von Büroimmobilien konnten das Vorjahresniveau hingegen nicht ganz erreichen (-3,3%).

Bezogen auf das gesamte Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft der vdp-Mitgliedsinstitute im Jahr 2022 spielten Zusagen für im Ausland gelegene Objekte mit einem Anteil von 5,9% nur eine untergeordnete Rolle. Einen spürbar höheren Auslandsanteil verbuchte mit 40,5% die Gewerbeimmobilienfinanzierung.

Infolge des verhaltenen Neugeschäfts entwickelte sich auch der naturgemäß trägere Darlehensbestand der vdp-Mitgliedsinstitute weniger dynamisch als in den Vorjahren. Mit 994,2 Mrd. Euro lag er zum Jahresende 2022 um 3,8% über dem Vorjahreswert (957,5 Mrd. Euro). “Angesichts des weiter verhaltenen Immobilienfinanzierungsneugeschäfts ist zu erwarten, dass der Darlehensbestand der Pfandbriefbanken in diesem Jahr noch etwas geringer wächst, möglicherweise auch stagniert”, blickte Tolckmitt voraus.

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Die Pax-Bank eG muss zusätzliche Eigenmittel vorhalten. Das hat die Finanzaufsicht BaFin gegenüber dem Institut am 18. Januar 2023 angeordnet.

Eine Sonderprüfung hatte ergeben, dass die Pax-Bank eG die Vorgaben des Kreditwesengesetzes (KWG) nicht in allen geprüften Bereichen erfüllte. Betroffen waren vor allem die Ermittlung spezifischer Risiken und deren Einbindung in die Gesamtbanksteuerung. Die Pax-Bank eG verstößt damit gegen die Vorgaben des KWG zu einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation. Der Bescheid der BaFin ist seit dem 22. Februar 2023 bestandskräftig (siehe Infokasten „Bekanntmachung“).

Ordnungsgemäße Geschäftsorganisation

Eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation soll gewährleisten, dass Kreditinstitute die gesetzlichen Bestimmungen einhalten und tun, was betriebswirtschaftlich notwendig ist. Wie dies zu geschehen hat, regelt § 25a Absatz 1 KWG. Ein wesentlicher Teil der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation ist ein angemessenes und wirksames Risikomanagement. Es soll die laufende Risikotragfähigkeit von Kreditinstituten sicherstellen.

Das heißt unter anderem: Kreditinstitute müssen im Rahmen ihres Risikomanagements über eine funktionierende Gesamtbanksteuerung und ein adäquates Risikocontrolling verfügen. Das bedeutet auch, dass die Institute ihre Risiken angemessen ermitteln und überwachen – und dass sie daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Jeden Punkt dieses Risikomanagementprozesses sieht sich die BaFin an und kontrolliert, wie die Institute mit ihren Risikotreibern umgehen.

Kommt die BaFin zu dem Schluss, dass die Geschäftsorganisation eines Instituts Mängel aufweist, kann sie tätig werden. Sie kann zum Beispiel verlangen, dass das Institut zusätzlich zu den gesetzlichen Anforderungen weitere Eigenmittel vorhält. Dies hat die BaFin gegenüber der Pax-Bank eG mit Bescheid vom 18. Januar 2023 angeordnet. Grundlage hierfür ist § 10 Absatz 3 Satz 1 KWG in Verbindung mit Satz 2 Nr. 2 KWG.

Auch die Veröffentlichung solcher Maßnahmen erfolgt nach festen Regeln. Sie finden sich in § 60b Absatz 1 KWG.

Bekanntmachung

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 18. Januar 2023 gegenüber der Pax-Bank eG zusätzliche Eigenmittelanforderungen nach § 10 Absatz 3 Satz 1 in Verbindung mit Satz 2 Nr. 2 Kreditwesengesetz (KWG) angeordnet.

Grund für die Maßnahme ist ein Verstoß gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation im Sinne des § 25a Absatz 1 KWG. Eine Sonderprüfung hatte ergeben, dass die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsorganisation im Sinne des § 25a Absatz 1 KWG nicht in allen geprüften Bereichen gegeben war. Die Feststellungen bezogen sich vorwiegend auf die Ermittlung spezifischer Risiken und deren Einbindung in die Gesamtbanksteuerung.

Die Anordnung ergeht auf Grundlage des § 10 Absatz 3 Satz 1 in Verbindung mit Satz 2 Nr. 2 KWG. Der Bescheid ist seit dem 22. Februar 2023 bestandskräftig.

Die Veröffentlichung erfolgt aufgrund des § 60b Absatz 1 KWG.

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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Europa muss attraktiver für digitale Geschäftsmodelle werden, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken

Zur Förderung von Innovationen sind ein einfaches Regelwerk und bessere digitale Kompetenzen notwendig

Die Europäische Kommission und der Bundesverband deutscher Banken lancieren gemeinsame Initiative zum Thema Tokenisierung, an der sich über 20 Organisationen beteiligen

Wie wichtig die Tokenisierung – die digitale Abbildung physischer Vermögenswerte in digitalen Token unter Verwendung einer sogenannten Distributed-Ledger-Infrastruktur – für Europa ist, wird meist unterschätzt. Das ist das Ergebnis des Berichts von „Tokenise Europe 2025“, einem Projekt, das von der Europäischen Kommission und dem Bundesverband deutscher Banken in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Roland Berger und mehr als 20 Mitgliedsorganisationen aus Frankreich, Deutschland, Portugal, Italien, Liechtenstein, Schweden und Spanien initiiert wurde, um die Tokenisierung Europas zu fördern,

Token-Wirtschaft für Europa? Tokenise Europe 2025 soll das ermöglichen. 

Die Initiatoren des Projekts betonen, wie wichtig eine tokenisierte Wirtschaft für Europa im globalen Wettbewerb sei. Zudem lege diese neue Technologie die Grundlage für innovative Dienstleistungen und Geschäftsmodelle in ganz Europa. Viele sind sich jedoch der Notwendigkeit und Vorteile dieser Technologie noch nicht bewusst, auch weil es bislang kein einheitliches Regelwerk gibt. Deshalb muss sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor noch reichlich Aufklärungsarbeit betrieben werden, damit auch in Europa das vorhandene Potenzial voll ausgeschöpft werden kann.

Die Tokenisierung spielt für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und strategische Widerstandsfähigkeit Europas eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht nahtlose und effiziente Prozesse in allen Bereichen – von Lieferketten über Handelsfinanzierung bis hin zur Logistik und zu öffentlichen Dienstleistungen. Die Tokenisierung der Finanzmärkte führt zu mehr Effizienz, Sicherheit und Vertrauen. Gleichzeitig verringert sie die Komplexität von Transaktionen.

Die Europäische Kommission und der Bundesverband deutscher Banken haben in Zusammenarbeit mit Roland Berger und mehr als 20 hochkarätigen Partnern aus dem Privatsektor, der Industrie, dem Finanzsektor und der Digitalbranche den Bericht zur Initiative „Tokenise Europe 2025“ erstellt.

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Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstraße 28, D­-10178 Berlin, Tel.: 030/1663­0, Fax: 030/1663­1399, www.bankenverband.de

Heiner Herkenhoff wird neuer Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken.

Der Vorstand des Bankenverbands hat den 60-Jährigen zum Nachfolger von Christian Ossig bestimmt, der das Amt im Januar aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Herkenhoff ist seit 2009 Head of Public Affairs bei der Commerzbank. Zuvor leitete er neun Jahre lang die Kommunikation des Bankenverbands. Sein neues Amt als Hauptgeschäftsführer tritt er zum 1. April 2023 an.

„Heiner Herkenhoff hat langjährige Erfahrung in der Finanzbranche und in der Vertretung der Interessen der Banken gegenüber der Politik und anderen Interessengruppen“, sagte Bankenpräsident Christian Sewing. „Er kennt den Bankenverband seit vielen Jahren, ist unter den Mitgliedsinstituten ebenso gut vernetzt wie unter politischen Entscheidern in Berlin und Brüssel und bringt Managementerfahrung mit. Damit hat er hervorragende Voraussetzungen, um den Bankenverband zu führen und sich für die Belange unserer Branche einzusetzen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“

Heiner Herkenhoff sagte: „Ich danke für das Vertrauen und freue mich auf die neue Aufgabe. Der Bankenverband kann die Banken dabei unterstützen, ihren unverzichtbaren Beitrag zu Energiewende und Digitalisierung zu leisten. Das gelingt am besten, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen dafür richtig gesetzt werden. Genau dafür setzt sich der Bankenverband ein.“

In den vergangenen Monaten hatte Henriette Peucker den Verband interimistisch geleitet. „Henriette Peucker gebührt großer Dank und Anerkennung dafür, wie sie den Verband in einer Zeit der Ungewissheit auf Kurs gehalten und wichtige Initiativen erfolgreich vorangetrieben hat“, sagte Sewing. „Als Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin des Geschäftsbereichs Politik und Innovation wird sie auch in Zukunft eine starke Führungsrolle im Verband einnehmen und wichtige Impulse für dessen Arbeit setzen.“

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Ziel für nachhaltige Finanzierungen und Anlagen:

Deutsche Bank strebt 500 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen¹ (ohne DWS) bis Ende 2025 an, nachdem sie das erste Volumenziel von 200 Milliarden Euro von 2020 bis 2022 übertroffen hat

Neue Ambitionen in den Geschäftsbereichen bis Ende 2025:

Privatkundenbank Deutschland: 7 bis 10 Milliarden Euro an Finanzierungen für energieeffiziente Renovierungen und Neubauten

Unternehmensbank: 5 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen von Umlaufmitteln (Working Capital) mit dem Schwerpunkt auf Lieferkettenfinanzierungen

Investment Bank: 3 Milliarden Euro an ESG-Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern

Geringere Finanzierung von CO2-Emissionen und fossilen Energien im Jahr 2022:

Finanzierungen im Bereich Öl und Gas gingen im vergangenen Jahr um mehr als 20 Prozent, im Bereich Kraftwerkskohle um rund 18 Prozent zurück

Finanzierte Emissionen im gesamten Unternehmenskreditbuch um rund 5 Prozent zum Vorjahr reduziert

In allen Sektoren mit Netto-Null-Zielpfaden verringerten sich die finanzierten Emissionen im Vergleich zum Vorjahr

Im Öl- und Gassektor gingen die finanzierten Emissionen (Scope 3) um 28,9 Prozent zurück

Richtlinien und Verpflichtungen:

Netto-Null-Zielpfade für mindestens vier weitere Sektoren in 2023 geplant

Verschärfte und präzisierte Richtlinie für Kraftwerkskohle

Ab 2026 sollen sich mindestens 90 Prozent der Kunden mit hohen Emissionen aus besonders CO2-intensiven Sektoren, die neue Unternehmenskredite in Anspruch nehmen wollen, zu einem Netto-Null-Ziel verpflichtet haben

Aktive Mitarbeit in verschiedenen Initiativen und Allianzen, beispielsweise als Co-Lead in der Industrie-Arbeitsgruppe der Net Zero Banking Alliance (NZBA).

Mitarbeitende und eigener Geschäftsbetrieb:

Die CO2-Emissionen aus dem eigenen Geschäftsbetrieb (Scope 1 und 2 sowie Geschäftsreisen) konnten in den vergangenen 10 Jahren um 79 Prozent verringert werden

Künftig verstärkter Fokus auf Scope-3-Emissionen im Lieferantenmanagement

ESG-Weiterbildungsprogramme für die gesamte Belegschaft eingeführt

Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) stellt auf ihrem heutigen 2. Nachhaltigkeitstag ihren Weg zu einer nachhaltigeren globalen Hausbank vor. Dabei geht es um zahlreiche Maßnahmen, mit denen die Bank ihre Kunden unterstützen möchte, ihr Geschäftsmodell nachhaltiger auszurichten. Außerdem bekräftigt die Bank ihre Selbstverpflichtung, bis 2050 selbst Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen zu wollen. „Trotz der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen dürfen wir bei der nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft keine Zeit verlieren”, sagt Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing. „Wir wollen unsere Kunden als starker Partner in eine klimafreundlichere Wirtschaft begleiten. Angesichts unserer Fortschritte auf dem Feld der Nachhaltigkeit sind wir zuversichtlich, unser 500-Milliarden-Euro-Ziel an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen bis Ende 2025 auch in einem volatilen Umfeld erreichen zu können.“

Deutschland: Zusätzliches Finanzierungsvolumen für energieeffizientes Bauen

So plant die Privatkundenbank Deutschland, bis Ende 2025 sieben bis zehn Milliarden Euro an Finanzierungen für energieeffiziente Renovierungen und Neubauten bereitzustellen. Ziel ist es, dieses Angebot für Privatkunden erheblich auszuweiten. „Klimaverpflichtungen und Vorgaben für Energieeffizienz machen Bauen und Renovieren in Deutschland zu einem immer komplexeren Vorhaben“, sagt Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing. „Als Bank spielen wir hier eine wichtige Rolle. Hauseigentümer sind schon heute auf eine viel intensivere Beratung und ein Netzwerk aus Energie-Experten, Handwerkern und Banken angewiesen. Nur so wird Deutschland sein Klimaziel 2045 erreichen können.“

Enge Zusammenarbeit mit Kunden im Kampf gegen den Klimawandel

Die Deutsche Bank will durch einen engen Austausch mit Unternehmen sowie privaten und institutionellen Kunden zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Vergangenen Herbst hatte sie für vier CO2-intensive Sektoren ihre Netto-Null-Pfade bekanntgegeben. Die Deutsche Bank beabsichtigt außerdem, dass sich ab 2026 mindestens 90 Prozent ihrer Kunden mit hohen Emissionen aus besonders CO2-intensiven Sektoren zu einem Netto-Null-Ziel verpflichtet haben, wenn sie neue Unternehmensfinanzierungen in Anspruch nehmen möchten. Derzeit liegt dieser Wert noch bei rund 50 Prozent. „Wir wollen unsere Kunden weltweit dazu ermutigen, mit uns gemeinsam die erforderliche Transformation anzugehen,” sagt Sewing.

Neben den bereits definierten Netto-Null-Zielen für die CO2-intensiven Sektoren Öl und Gas (Upstream), Energieversorger, Stahl und Automobilbau beabsichtigt die Bank, im Jahresverlauf 2023 für mindestens vier weitere Sektoren Netto-Null-Zielpfade zu veröffentlichen. Dabei geht es darum, die Summe der Emissionen zu verringern, welche die Bank in ihrem Kreditgeschäft indirekt finanziert.

Gleichzeitig bekräftigt Sewing die klare Haltung der Bank, ihre Kunden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen zu wollen und nur in Ausnahmefällen einzelne Kundenbeziehungen zu beenden: „Wir als Deutsche Bank sind davon überzeugt, dass es nur die Ultima Ratio sein sollte, sich nach einem Transformationsdialog von einem Kunden zu trennen. In den meisten Fällen können wir gemeinsam mit unseren Kunden mehr im Kampf gegen den Klimawandel erreichen. Aber wir schrecken auch nicht davor zurück, eine Kundenbeziehung zu beenden, wenn wir keine Bereitschaft zu einer glaubwürdigen Transformation erkennen können.“

1,5-Grad-Celsius-Ziel: Jährliches Investitionsvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar bis 2030 notwendig

Die Bank geht auf Grundlage eines gemeinsam mit der Unternehmensberatung Bain & Company erstellten Modells davon aus, dass für die geplanten Netto-Null-Maßnahmen von Unternehmen und Haushalten weltweit Investitionen in Billionenhöhe nötig sind. Demnach wird bis Ende 2030 ein zusätzliches Investitionsvolumen von 1,4 Billionen Dollar jährlich erforderlich sein, wenn global das 1,5-Grad -Celsius-Ziel bis 2050 noch erreichbar sein soll. Weiterhin kommt die Modellrechnung zu einem zusätzlichen, jährlichen Ertragspotential für Banken von mehr als 40 Milliarden Dollar weltweit. Während der Großteil der Erträge bis 2030 in Europa und Amerika anfallen wird, dürfte das Wachstumspotenzial danach stärker in Asien liegen. „Für uns ist Nachhaltigkeit sowohl eine Frage der Verantwortung als auch der Chancen“, sagt Deutsche-Bank-Nachhaltigkeitschef Jörg Eigendorf. „Als Bank im Zentrum Europas mit einer starken Präsenz in den USA und in Asien, beispielsweise unserem ESG Centre of Excellence in Singapur, sind wir sowohl global als auch lokal in vielen Märkten sehr gut für diese Transformation aufgestellt.“

Volumenziel von 500 Milliarden Euro bis Ende 2025: weitere Details zu Finanzierungsinitiativen

Von Anfang 2020 bis Ende 2022 übertraf die Deutsche Bank das bereits um drei Jahre vorgezogene Etappenziel von 200 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen¹ um 15 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank hat sich Ziel zum Ziel gesetzt, von Anfang 2020 bis Ende 2025 insgesamt 500 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen zu ermöglichen. Sie geht aufgrund von internen Modellberechnungen davon aus, dass die Erträge aus dem ESG-Geschäft von rund 800 Millionen Euro im Jahr 2022 bis Ende 2025 auf etwa 1,4 Milliarden Euro jährlich steigen werden.

Um das Ziel von 500 Milliarden Euro bis Ende 2025 zu erreichen, hat die Deutsche Bank verschiedene Ambitionen definiert. So will die Deutsche Bank sie unter anderem mehr Lieferkettenfinanzierungen von internationalen Unternehmen an Umwelt- und Sozialkriterien ausrichten. Dies ist Teil der Ambition der Bank, bis Ende 2025 mindestens 5 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen von Umlaufmitteln (Working Capital) bereitzustellen. Außerdem plant die Investmentbank für den gleichen Zeitraum mindestens drei Milliarden Euro an ESG-Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern (Developing Economies and Emerging Markets). Auch die geplanten zusätzlichen Finanzierungen für energieeffiziente Renovierungen und Neubauten in Deutschland sollen zum übergeordneten Volumenziel beitragen.

Finanzierte Emissionen bei Unternehmenskrediten um rund 5 Prozent reduziert

Die Deutsche Bank konnte im Jahr 2022 mit insgesamt 56,7 Megatonnen CO2-Äquivalent an finanzierten Emissionen (Scope 1 und 2) für Kreditzusagen ihren CO2-Fußabdruck bei den Unternehmenskrediten um rund 5 Prozent senken. In allen vier Sektoren mit Netto-Null-Zielen konnte die Bank die finanzierten Emissionen oder die Emissionsintensitäten 2022 verringern. Im Öl- und Gasbereich kam es sogar zu einer Reduktion von 28,9 Prozent. Neben einer Verringerung der ausstehenden Kredite ist dies auch eine Folge der international üblichen Bemessungsmethode, die den Unternehmenswert einschließlich Bargeldbeständen (EVIC) als Berechnungsgrundlage vorsieht.

Die Deutsche Bank  hat zudem die Scope-1- und -2-Emissionen aus ihrem eigenen Geschäftsbetrieb und Emissionen aus Geschäftsreisen weiter reduziert. Seit 2012 konnte die Bank diese Emissionen um rund 273.000 Tonnen CO2 oder 79 Prozent verringern. Sie zielt nun verstärkt darauf ab, auch ihre Scope-3-Emissionen zu reduzieren, unter anderem durch ein entsprechendes Lieferantenmanagement.

Fossile Energien: Aktualisierte Richtlinie für Kraftwerkskohle

Darüber hinaus hat die Bank ihre Richtlinie für Kraftwerkskohle verschärft und mit den nachfolgenden Anpassungen präzisiert:

Unternehmen fallen nun bereits unter diese Richtlinie, wenn sie 30 Prozent oder mehr ihres Umsatzes mit Kraftwerkskohle erwirtschaften. Bisher galt eine Umsatzschwelle von 50 Prozent.

Hiervon unabhängig fallen alle Unternehmen unter die Richtlinie, die pro Jahr mindestens 10 Megatonnen an Kraftwerkskohle fördern oder die Kapazität besitzen, um mehr als 10 Gigawatt Strom daraus zu erzeugen.

Für Kunden, die unter die aktualisierte Richtlinie fallen, gilt künftig:

Die Bank vergibt nur noch Kredite an solche Unternehmen, wenn sie nachvollziehbare Transformationspläne vorlegen. Bestandskunden müssen diese bis Ende 2025 erarbeiten, bei Neukunden sind diese Pläne künftig Voraussetzung für eine Kreditvergabe.

Die Bank hat dabei Bewertungskriterien für Transformationspläne festgelegt: Von Unternehmen aus OECD-Ländern wird erwartet, dass sie bis 2030 vollständig aus dem Geschäft mit Kraftwerkskohle aussteigen; für Unternehmen aus Nicht-OECD-Ländern muss der Ausstieg bis 2040 erfolgen. Gleichzeitig bekräftigt die Bank ihre bisherige Verpflichtung, die Finanzierung von Bestandskunden im Kraftwerkskohlebergbau mit einem Umsatzanteil von mehr als 50 Prozent bis 2025 vollständig zu beenden, sofern es keine glaubwürdigen Transformationspläne gibt. Dabei wird nun von Unternehmen aus OECD-Ländern erwartet, bis 2025 unter die Schwelle von 50 Prozent zu kommen. Von Unternehmen aus Nicht-OECD-Ländern wird bis 2030 ein Umsatzanteil von maximal 30 Prozent erwartet.

Staatseigene Unternehmen in Ländern, mit denen eine „Just Energy Transition Partnership“ (JETP) abgeschlossen wurde, dürfen dabei Zielpfade für den Ausstieg aus dem Abbau von Kraftwerkskohle so definieren, dass sie den Verpflichtungen des jeweiligen Landes im Rahmen des JETP-Programms entsprechen.

Die Neuerungen bauen auf der bestehenden Richtlinie von 2016 auf, welche die Projektfinanzierung von neuen Kraftwerkskohleminen und den Ausbau bestehender Minen ausschließt. Ebenfalls verbietet die Richtlinie bereits die Finanzierung des Baus neuer Kohlekraftwerke sowie des Ausbaus bestehender Kohlekraftwerke. Die aktualisierte Richtlinie tritt im Mai 2023 in Kraft.

Unterdessen sind die Engagements der Bank im Kohlebergbau weiter zurückgegangen. Ende 2022 betrugen die ausstehenden Unternehmenskredite in diesem Bereich 231 Millionen Euro – ein Rückgang von 52 Millionen Euro oder rund 18 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Anteil am gesamten Unternehmenskreditbuch der Bank betrug im vergangenen Jahr  0,09 Prozent, am gesamten Kreditbuch der Bank betrug der Anteil 0,04 Prozent.

Öl und Gas: Geringeres Volumen an ausstehenden Krediten

Nach Verabschiedung der aktualisierten Richtlinie für Kraftwerkskohle arbeitet die Bank nun daran, ihre Öl- und Gasrichtlinie zu überarbeiten. Im Sektor Öl und Gas betrugen die ausstehenden Kredite im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen 6,5 Milliarden Euro, das entspricht einem Rückgang von mehr als 20 Prozent gegenüber 2021 und einem Anteil am gesamten Kreditbuch der Bank von 1,3 Prozent.

Weitere Angaben werden im Nichtfinanziellen Bericht der Bank aufgeführt, der am 17. März 2023 veröffentlicht wird

 ¹ Nachhaltige Finanzierungen und Anlagen wie in unserem Sustainable Finance Framework und zugehörigen Dokumenten definiert, die auf unserer Homepage veröffentlicht sind.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Bank AG, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, www.db.com

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch aufgrund der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen.

Außerdem ordnete die BaFin an, die Bank für den Verkehr mit der Kundschaft zu schließen (Moratorium). Die Maßnahmen der BaFin sind sofort vollziehbar, aber noch nicht bestandskräftig.

Die Silicon Valley Bank Germany Branch hat keine systemische Relevanz. Das Institut ist eine Zweigstelle der Silicon Valley Bank mit Sitz in Santa Clara, California, USA. Am 10. März 2023 hat die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) ihre Maßnahmen zum Schutz der Einleger gegenüber der Silicon Valley Bank in Santa Clara veröffentlicht. Das Moratorium gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch musste angeordnet werden, um die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren zu sichern. Die Maßnahmen gelten solange, bis die weitere Entwicklung für die auf die FDIC übertragenen Geschäfte der Silicon Valley Bank in Santa Clara geklärt ist.

Die Notlage der Silicon Valley Bank Germany Branch stellt keine Bedrohung für die Finanzstabilität dar. Die Bilanzsumme des in Frankfurt am Main ansässigen Instituts belief sich gemäß aufgestelltem Jahresabschluss zum 31.12.2022 auf 789,2 Millionen Euro.

Die Silicon Valley Bank Germany Branch ist seit dem 30. Mai 2018 in Deutschland ansässig und betreibt in Deutschland das Kreditgeschäft. Die Silicon Valley Bank Germany Branch betreibt in Deutschland kein Einlagengeschäft. Aus dem Moratorium ergeben sich somit keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de