Die Zeit des Gold-Hedgings ist praktisch vorbei
Das globale Wirtschaftswachstum ist ins Stocken geraten. Im vergangenen Monat hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Wachstum in Europa und in den Emerging Markets herabgestuft. Deutschland und Japan verzeichneten im dritten Quartal ein negatives Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP). Dieser Trend ist auch in den USA zu spüren. „Da die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik verschärft, bestehen Zweifel, ob die USA eine Insel des Wohlstands bleiben können“, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck. Die Bedingungen in den Sektoren Immobilien und Automobile deuteten darauf hin, dass sich ökonomische Schwächen bald entfalten könnten. „Wir glauben, dass sich das Jahr 2019 zu einem interessanten Jahr für Gold entwickeln wird“, so Foster. Ein Grund dafür sei der Umstand, dass sich die wirtschaftliche Expansion in den letzten Zügen des Aufschwungs befinde.
„Auch wenn es gute Aussichten für einen Preisanstieg des Edelmetalls gibt, erhalten wir immer wieder Fragen von Investoren und Kunden, wie sie sich gegen starke Kurseinbrüche absichern können“, berichtet Foster. Das Zeitalter des Gold-Hedging sei jedoch längst vorbei. Er verweist darauf, dass Investoren und Produzenten vor rund zwei Jahrzehnten sehr viel Geld für die Abwicklung von Termingeschäften in den Sand gesetzt hätten. Die Erkenntnis: Hedging könne zu einer sehr teuren Angelegenheit führen, wenn die Preise des Metalls nach oben laufen. Ein Beispiel sei der afrikanische Produzent Ashanti Goldfields, der durch Absicherungsgeschäfte damals beinahe in die Pleite geschlittert wäre.
„Die heutige fehlende Absicherung und die Schuldenreduzierung der Minenbetreiber sind ein Zeichen für die finanzielle Gesundheit und Stabilität des Goldes“, unterstreicht Foster. Als der Goldpreis zwischen 2010 und 2012 seinen Höhepunkt erreicht habe, hätten die großen Unternehmen viele ihrer neuen Projekte und Expansionen mit Schulden finanziert. Zudem hätten sich die niedrigen Zinsraten nach Ausbruch der Finanzkrise als unwiderstehlich erwiesen. Als der Preis des Metalls im Jahr 2015 seinen Tiefstand erreichte, liefen viele Unternehmen Gefahr, ihre Kreditverpflichtungen nicht erfüllen zu können. „Wäre der Preis weiter gefallen, hätten einige Unternehmen keine Liquidität gehabt, um ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Dies hat dazu geführt, dass die Firmen ihre Verschuldung erheblich reduziert haben“, erläutert der Portfolioexperte. „Wir glauben, dass die Goldbranche heute finanziell solide und stabil ist und sich so positioniert, dass sie im nächsten Zyklus möglicherweise positive Erträge für die Aktionäre erzielen wird“, schätzt Joe Foster.
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