Standardpreis liegt bei knapp 4.000 Euro pro Quadratmeter

 

Berlins Bevölkerung wächst, und das wirkt sich auch auf die Wohnungspreise aus: Gebrauchte Eigentumswohnungen sind in den vergangenen drei Jahren in allen Bezirken deutlich teurer geworden. Seit 2015 betrug die jährliche Steigerung berlinweit 12,4 Prozent. Aktuell erreicht der mittlere Angebotspreis in der Hauptstadt 3.975 Euro pro Quadratmeter.

Die neuesten Preisdaten für das dritte Quartal 2018 hat jetzt die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord) veröffentlicht. Für den LBS-Kaufpreisspiegel wertet das Berliner Forschungsinstitut empirica die Verkaufsangebote in den Berliner Tageszeitungen und in Online-Portalen aus.

In Mitte bleibt es am teuersten

Die höchsten Preise in Berlin müssen Wohnungskäufer im Bezirk Mitte bezahlen. Hier wird jede zweite gebrauchte Eigentumswohnung für mindestens 4.830 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angeboten. Bei einem Standardpreis von rund 325.000 Euro muss ein durchschnittlicher Berliner Haushalt rund zehn Jahresnettoeinkommen für den Kauf aufbringen. Wohnungen im gehobenen Segment kosten in Mitte mindestens 6.231 Euro pro Quadratmeter.

Angebotspreise über dem Berliner Durchschnitt werden auch in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf (4.659 Euro/qm), Friedrichshain-Kreuzberg (4.443 Euro/qm) und Pankow (4.074 Euro/qm) verlangt. Vergleichsweise teuer sind dabei vor allem Objekte in Charlottenburg-Wilmersdorf mit einem typischen Preis von rund 400.000 Euro. Der Wohnungskauf schlägt dadurch sogar mit zwölf Jahresnettoeinkommen zu Buche. Allerdings sind hier die Wohnungen mit durchschnittlich 100 Quadratmetern Wohnfläche deutlich größer als in den anderen Bezirken.

Preise in Berlin haben weiter zugelegt

In ganz Berlin haben sich gebrauchte Eigentumswohnungen in den vergangenen drei Jahren erheblich verteuert: Seit 2015 haben die Preise durchschnittlich um 12,4 Prozent pro Jahr zugelegt. Die höchsten Preissteigerungen gab es in Lichtenberg. Hier verteuerten sich Wohnungen um 27,5 Prozent pro Jahr. In Spandau (+ 18,4 %), Tempelhof-Schöneberg (+ 15,9 %), Neukölln (+ 14,9 %) und Reinickendorf (+ 14,5 %) lagen die jährlichen Preissteigerungen ebenfalls über dem Berliner Durchschnitt. Etwas moderater stiegen die Preise in Friedrichshain-Kreuzberg (+ 9,9 %), Steglitz-Zehlendorf (+ 10,4 %) und Mitte (+ 11,4 %).

Die günstigsten gebrauchten Eigentumswohnungen finden sich in Marzahn-Hellersdorf. Der typische Angebotspreis liegt hier bei 2.344 Euro pro Quadratmeter. Für den Kauf einer gebrauchten Eigentumswohnung muss ein Haushalt in diesem Bezirk rund fünfeinhalb Jahresnettoeinkommen aufbringen. Besonders preisgünstige Objekte sind sogar zu Quadratmeterpreisen von 2.000 Euro und weniger zu haben.

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Kaufen statt mieten kann sich lohnen

Die Experten von empirica haben auch berechnet, wo es in Berlin günstiger sein kann, eine Wohnung zu kaufen statt sie zu mieten. Dazu verglichen sie die Finanzierung einer Eigentumswohnung mit 25 Prozent Eigenkapital und einer Finanzierungsbelastung von fünf Prozent (zwei Prozent Zins und drei Prozent Tilgung) mit den monatlichen Mietkosten. Berücksichtigt wurden Wohnungen zwischen 60 und 80 Quadratmeter Wohnfläche.

Die Berechnung ergab, dass ein Wohnungskauf trotz gestiegener Preise in drei Bezirken günstiger ist als die Miete für eine vergleichbare Wohnung. Am meisten sparen Käufer in Treptow-Köpenick. Bei einem Wohnungspreis von 186.250 Euro liegt der monatliche Vorteil im Vergleich zur Miete bei 44 Euro. In Marzahn-Hellersdorf beträgt die monatliche Ersparnis gegenüber der Miete 38 Euro. Und in Spandau sparen Käufer immerhin auch noch monatlich 14 Euro im Vergleich zu Mietern.

In anderen Bezirken wie Neukölln oder Reinickendorf liegt die monatliche Belastung beim Kauf nur um wenige Euro über der Mietzahlung, so dass sich ein Wohnungskauf in Einzelfällen ebenfalls lohnen kann.

“Selbst wenn die Anfangsbelastung von frisch gebackenen Wohneigentümern höher als die Wohnkosten vergleichbarer Mieterhaushalte ausfällt – auf längere Sicht sieht das Bild anders aus. Laut einer anderen Untersuchung von empirica sinken bei Eigentümern die Ausgaben fürs Wohnen kontinuierlich, während Mieter häufig mit steigenden Wohnkosten konfrontiert sind. Im Alter, wenn die Immobilie schuldenfrei ist, muss der Wohneigentümer nur noch jeden sechsten Euro fürs Wohnen ausgeben, der Mieter fast jeden dritten Euro”, erklärt LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.

 

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