Marktkommentar von Frank Häusler, Head Macroeconomic and Cross Asset Research, Multi Asset Boutique, Vontobel Asset Management

 

Die Erwartungen an den G20-Gipfel in Argentinien sind gedämpft: „Bestenfalls einigen sich US-Präsident Trump und Staatspräsident Xi Jinping auf einen Waffenstillstand im Handelskrieg. Das könnte den Beginn einer Deeskalation einleiten“, so Frank Häusler, Head Macroeconomic and Cross Asset Research, bei der Multi Asset Boutique von Vontobel Asset Management. Handelspolitik sei nicht das Hauptthema, vielmehr gehe es um die weltweite strategische Führung auf militärischem, wirtschaftlichem und politischem Terrain.

Entsprechend preisen die Märkte keine Hoffnung ein, die Volatilität dürfte anhalten. Allerdings habe Trump im Moment wenig Interesse an einer weiteren Eskalation, da er Munition für seine Wiederwahl brauchen wird. Wenn der Wahlkampf näher rückt, könnte sich der Ton wieder verschärfen.

Die Handelsbeziehungen der EU mit China dürften sich nach Häuslers Einschätzung weiter vertiefen. Derzeit steckten sie allerdings noch in den Kinderschuhen, was auch auf Skepsis gegenüber China zurückzuführen sei: „China ist aufgrund des Defizits an demokratischen Institutionen, mangelnder Transparenz und einem fehlenden „level-playing-field“ für Unternehmen und Investoren aus der EU nur ein opportunistischer Handelspartner“, betont Häusler.

Vor allem der Automobilsektor dürfte seiner Einschätzung nach unter einem anhaltenden Handelskrieg mit Vergeltungszöllen und unterbrochenen Lieferketten leiden. Durch den zu erwartenden negativen Effekt auf das BIP-Wachstum dürften auch Energie- und Rohstofftitel in Mitleidenschaft gezogen werden.

 

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