Nur acht von 49 Öl- und Gasunternehmen, die NN IP analysiert hat, haben ihr Geschäft einem Stresstest unterzogen, der die Risiken aus dem Klimawandel beinhaltet.

 

Investoren sollten die Risiken des Klimawandels in ihre Investmententscheidungen einbeziehen, da dessen Tragweite immer offensichtlicher wird. Aufgrund der Tatsache, dass der Öl- und Gassektor mit seiner Geschäftstätigkeit stark zur globalen Erderwärmung beiträgt, ist er besonders stark involviert in die Risiken, die mit dem Klimawandel in Verbindung stehen. Sein Geschäftsmodell ist damit zugleich massiv vom Wandel hin zu erneuerbaren Energien betroffen. Deshalb legt NN Investment Partners (NN IP) einen Schwerpunkt seines Engagements auf diesen Sektor und ermutigt die Unternehmen, ihre Geschäftstätigkeiten transparent zu machen und die Risiken des Geschäftsmodells aufzuzeigen.

NN IP hat weltweit 49 Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor analysiert und festgestellt, dass 40 einen jährlichen Klima- oder Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, der auch Richtlinien mit Bezug auf den Klimawandel enthält. Dabei zeigt sich, dass europäische Öl- und Gaskonzerne viel transparenter sind in Bezug auf die Integration von klimabezogenen Risiken in ihre Modelle als ihre amerikanischen Pendants. Öl- und Gasunternehmen aus den Schwellenländern sind bei der Veröffentlichung entsprechender Details noch zurückhaltender.

NN IP hält es für wichtig, dass Öl- und Gasunternehmen Investoren ihre Strategie für den Umgang mit potenziellen künftigen Einschränkungen ihres Geschäftsmodells erläutern, die aus dem Klimawandel resultieren. Allerdings haben nur acht der 49 Unternehmen, die NN IP analysiert hat, ihr Geschäft einem entsprechenden Stresstest unterzogen.

Auch wenn Öl- und Gaskonzerne weltweit teilweise schon in kohlenstoffärmere Technologien investiert haben, müssen sie nach Ansicht von NN IP ihre langfristigen Diversifikations- und Wachstumsstrategien noch stärker überdenken. Die Analyse belegt, dass der Umfang der Forschung und Entwicklung von Öl- und Gasunternehmen hinsichtlich neuer Technologien, wie z. B. Verfahren, mit denen das entstehende CO2 abgeschieden und gelagert wird, sehr unterschiedlich ausfällt – wieder mit einer deutlichen Kluft zwischen europäischen Unternehmen und dem Rest der Welt. Das Gleiche gilt für Übernahmen oder Investitionen im erneuerbaren Energiesektor.

Faryda Lindeman, Senior Corporate Governance Spezialistin bei NN Investment Partners:

„Der Öl- und Gassektor ist stark mit Klimawandelrisiken konfrontiert. Wenn sich die Welt in Richtung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bewegt und fossile Brennstoffe zunehmend von erneuerbaren Energien ersetzt werden, wird die Nachfrage nach seinen Kernprodukten unweigerlich sinken. Zusätzlich unterliegen Öl- und Gasunternehmen dem Risiko, dass es aufgrund von Umweltschäden zu regulatorischen Maßnahmen und Steuern auf CO2 kommen wird. Deshalb müssen Öl- und Gasunternehmen ihren Stakeholdern erklären, wie sie sich weiterentwickeln und ihre Geschäftsstrategien entsprechend anpassen wollen.

NN IP hat Engagement-Ziele entwickelt, um Öl- und Gasunternehmen zu ermutigen, Übergangspläne zu erarbeiten. Die uneinheitliche Herangehensweise der Unternehmen innerhalb des Sektors ist dabei eine Herausforderung.“

Damit die Engagement-Ziele von NN IP ihren Beitrag zur Veränderung des weltweiten Energiesektors leisten können, beinhalten sie folgende Aspekte:

Governance: NN IP erwartet von den Unternehmen eine transparente Offenlegung, wie der Vorstand und die Prozesse im Unternehmen es gewährleisten, dass die klimabezogenen Risiken angemessen überwacht werden. NN IP macht auf den jährlichen Hauptversammlungen von seinem Stimmrecht Gebrauch, um dies durchzusetzen.

Szenarioanalysen: Die Unternehmen sollen erläutern, wie sie fortbestehen werden, wenn die Welt weiter auf erneuerbare Energien umsteigt. NN IP unterstützt die Entwicklung und die Verfolgung solcher Strategien.

Transparenz und Offenlegung: Wir drängen auf eine umfassendere Veröffentlichung von Nachhaltigkeits- und Klimaberichten und ermutigen die Unternehmen, sie in ihren Jahresbericht zu integrieren. Die Unternehmen müssen über ihre direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2 und 3) CO2-Emissionen Bericht erstatten und z. B. Ziele für alle drei Ebenen entwickeln.

Aktiver Dialog mit öffentlichen Entscheidungsträgern: Wir befürworten es sehr, wenn Unternehmen aktiv an öffentliche Entscheidungsträger herantreten und konstruktive Vorschläge machen, wie politische Maßnahmen ihre Pläne zur Integration der klimabezogenen Risiken in ihre Geschäftsmodelle unterstützen können.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

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