Nach Monaten der Unsicherheit steht nun fest: Die Verhandlungen zur Financial Data Access (FiDA)-Verordnung beginnen voraussichtlich am 1. April 2025.

Damit kommt endlich Bewegung in die Regulierung des Zugangs zu Finanzdaten in der EU – ein zentraler Schritt für die Weiterentwicklung von Open Finance. Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung begrüßt diesen Fortschritt und setzt sich für eine praxisgerechte Umsetzung ein, die Innovation und Wettbewerb fördert.

Mit der am 4. März 2025 erstmals öffentlich vorgestellten German Open Finance Charta 2025 (GOFC 2025) haben sich führende Akteure vor allem aus der Finanz- und Versicherungsbranche klar für Open Finance ausgesprochen. Der AfW unterstützt diese Charta, die von Verbänden, Brancheninitiativen und engagierten Personen initiitiert wurde, u.a. FRIDA e.V., VOTUM und dem AfW. Unternehmen, Personen und Verbände sind eingeladen, sich der Charta unter www.openfinance-charta.de anzuschließen, um ein starkes Signal für Innovation, Standardisierung und klare regulatorische Rahmenbedingungen zu setzen.

„Wir begrüßen es, dass die Verhandlungen nun beginnen. Open Finance bietet große Chancen für einen fairen, sicheren und effizienten Datenaustausch – sowohl für Finanzdienstleister als auch für Verbraucher. Damit dies gelingt, braucht es eine klare Regulierung mit Augenmaß“, sagt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW.

FiDA wird es ermöglichen, effizienter zu beraten, individuellere Finanzlösungen zu entwickeln und den Zugang zu relevanten Kundendaten zu erleichtern – selbstverständlich mit ausdrücklicher Zustimmung der Kundinnen und Kunden. Standardisierte Schnittstellen sollen den Austausch mit Versicherern, Banken und anderen Finanzdienstleistern vereinfachen. Doch viele Vermittler sind mit dem Thema noch kaum vertraut. Laut aktuellem AfW-Vermittlerbarometer haben 38 Prozent der unabhängigen Vermittler noch nie von Open Finance oder FiDA gehört, weitere 34 Prozent fühlen sich schlecht informiert. Nur eine kleine Minderheit von 13 Prozent fühlt sich ausreichend vorbereitet.

“Wir sehen hier einen enormen Aufklärungsbedarf. Die Finanzdienstleistungsbranche sollte sich frühzeitig mit Open Finance auseinandersetzen, um sich optimal auf die Veränderungen einzustellen. Wer die erweiterten Datenzugänge sinnvoll nutzt, kann seinen Kunden einen echten Mehrwert bieten und sich im Wettbewerb behaupten“, so Wirth weiter.

Der AfW engagiert sich auch aktiv in der Brancheninitiative FRIDA e.V. (Free Insurance Data Initiative), um sicherzustellen, dass Open Finance keine übermäßige Bürokratie mit sich bringt und der Zugang zu Daten fair geregelt wird. “FiDA muss so umgesetzt werden, dass alle Marktteilnehmer von den Vorteilen profitieren, ohne dass neue Hürden durch zu komplexe oder kostenintensive Anforderungen entstehen”, betont Wirth.

Die German Open Finance Charta 2025 richtet sich mit einem klaren Appell an die Politik: Open Finance muss fester Bestandteil der europäischen Datenstrategie 2030 werden und auch in Deutschland stärker vorangetrieben werden. Der AfW wird die Entwicklungen weiter begleiten und sich dafür einsetzen, dass Open Finance ein echter Vorteil für die gesamte Branche wird.

Zur Studie: Das jährliche AfW-Vermittlerbarometer wurde in Kooperation mit den Fördermitgliedern des Verbandes bereits zum 17. Mal mittels einer Online-Umfrage im Oktober und November 2024 durchgeführt. Insgesamt 1.173 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten 124 Fragen zu ihrer Tätigkeit, ihrem Einkommen, der Regulierung und anderen aktuellen Fragen. Rund neun von zehn Befragten (88,6 Prozent) haben eine Erlaubnis für die Versicherungsvermittlung (§34d GewO), davon beraten rund 84 Prozent im Maklerstatus. 59,1 Prozent der Befragten verfügen über die Erlaubnis als Finanzanlagenvermittler/-in nach §34f GewO. Das durch das AfW-Vermittlerbarometer eruierte Stimmungsbild weist weit über den Verband hinaus, denn 62,4 Prozent der Befragten sind keine Mitglieder des AfW.

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