Wer die Qualität und die Möglichkeit von zukünftiger Outperformance von Investoren beurteilen möchte, muss immer auch die Veränderungen dieser Asset-Manager im Zeitablauf in die Analyse einbeziehen.
„Der Lebenszyklus von Asset-Managern ist oft sehr ähnlich, damit berechenbar und somit ein wichtiger Baustein für unsere Einschätzung“, sagt Maik Komoss, Portfoliomanager des Fonds Vates Aktien USA.
Dabei lässt sich dieser typische Lebenszyklus vor allem bei Hedgefonds grob in vier Phasen einteilen: eine Frühphase, in der das Management gerade neu entdeckte Marktanomalien oder Strategien nutzt und damit überdurchschnittliche Renditen erzielt. In der mittleren Phase sind die Assets under Management gewachsen, die Manager verfügen über ein solides Risikomanagement und attraktive risikoadjustierte Renditen. „Institutionelle Investoren bevorzugen Fonds in diesem Stadium“, sagt Komoss. „Denn hier haben sie das beste Chance-Risiko-Verhältnis.“
In der anschließenden späten Phase verwalten gerade erfolgreiche Asset-Manager große Kapitalmengen, kämpfen jedoch oft mit niedrigerer Flexibilität, Stil-Drift und höheren Risiken. „Die Performance sinkt hier auch wegen bürokratischer Prozesse“, so Komoss. „Und weil die Größe dazu zwingt, zur Liquiditätssicherung ein Übergewicht in Large Caps anzulegen.“ Große Asset-Manager sind oft gezwungen, in liquide Aktien zu investieren, wodurch sie den Markt kaum übertreffen können und sich fast an Benchmark-Indizes annähern. Manches Mal folgt auf diese schwerfällige Reifephase eine Degenerationsphase: „Viele dieser Fonds werden geschlossen oder geben Kapital an Investoren zurück“, sagt Komoss. „Der Management-Fokus richtet sich auf Nebentätigkeiten, talentierte Analysten wandern ab.“
„Für uns ist es entscheidend zu wissen, in welcher Phase ein Asset-Manager sich gerade befindet und danach zu beurteilen, ob er Potenzial für zukünftige Outperformance hat“, sagt Komoss. „Der optimale Zeitpunkt für die echte Alpha-Generierung ist der Asset-Manager in der frühen oder mittleren Phase.“ Statistisch zeigt sich, dass die Top-Performer der frühen Phase oft auch in der mittleren Phase weiterhin überdurchschnittliche Renditen erzielen. „Studien belegen, dass das Dezil mit den jüngsten Fonds das der ältesten um 9,7 Prozentpunkte pro Jahr bei der Performance übertrifft“, sagt Komoss.
Die besten Renditen werden also häufig im frühen Stadium eines Asset-Managers erzielt. Solche, die sich erfolgreich in die mittlere Phase weiterentwickeln, bieten attraktive, risikoadjustierte Renditen und sind besonders für institutionelle Investoren interessant. In der späten Ära kämpfen viele Fonds mit wachsenden Herausforderungen und ihre Performance nimmt oft ab. „Dieses Phänomen hat auch Warren Buffett erkannt“, sagt Komoss. „Er thematisierte mehrfach, dass mit steigenden Assets under Management die Wahrscheinlichkeit einer Überrendite sinkt.“ Das ist auch an seiner eigenen Performance sehr gut erkennbar, erzielte er doch das höchste Alpha im ersten Drittel seiner Karriere.
„Für die Zusammensetzung des Portfolios des Vates Aktien USA analysieren wir Asset-Manager entlang des kompletten Lebenszyklus“, so Komoss. „Wichtig sind unter anderem Strategiekonsistenz sowie nachvollziehbare Strategie, nachhaltiges Alpha im Zeitverlauf und vor allem in unterschiedlichen Marktphasen, keine häufigen Strategiewechsel, kein Style-Drift über die Zeit.“ Beobachtet wird dabei auch die Entwicklung der Assets under Management. „Und das in beide Richtungen“, sagt Komoss. „Starke Abflüsse zeigen möglicherweise ein Problem, ein ständiges Verfetten des Portfolios lässt aber auch eher weniger Alpha in Zukunft erwarten. Insofern wandelt sich die Gesamtheit der für den Vates Aktien USA betrachteten Asset-Manager im Zeitablauf, neue Manager kommen hinzu und ersetzen solche, die schwächer werden.“
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