Franke und Bornberg analysiert alle drei Schichten der kapitalgedeckten Altersversorgung. Privatrenten der 3. Schicht stellen den größten Teil der insgesamt 872 untersuchten Tarife. Erstmals werden auch Produkte mit Einmalbeitrag bewertet.

Private Vorsorge ist für viele Menschen alternativlos. Trotzdem kämpft die private Rentenversicherung mit schrumpfendem Neugeschäft. 2023 kamen 4,4 % weniger Verträge in die Bücher als im Jahr zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr ist keine Trendwende in Sicht. Bis zum Anstieg des Höchstrechnungszinses von 0,25 auf ein Prozent im Januar 2025 mangelt es an Impulsen.

Kommt die Klassik zurück?

Ein höherer Rechnungszins macht Produkte zur Altersversorgung auf den ersten Blick attraktiver, erläutert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Trotzdem glaubt er nicht an eine Renaissance der alten Klassiktarife: „Garantien sind teuer. Sie müssen für die gesamte Laufzeit finanzierbar sein und schränken den Spielraum in der Kapitalanlage ein. Diese schmerzliche Erfahrung haben viele Versicherer gemacht. Für Kunden gehen Garantien zulasten ihrer Rendite. Deshalb werden Hybridtarife und fondsgebundene Versicherungen der Klassik auch in Zukunft den Rang ablaufen.“

Neues Rating für Rentenversicherungen mit Einmalbeitrag

„Augen auf bei der Tarifwahl: Wer eine Rentenversicherung mit Einmalbeitrag abschließen will, sollte bei der Qualität und Stabilität besser zweimal hinsehen“, rät Franke Vermittlern und Verbrauchern. Schließlich gehe es um viel Geld, das auf einmal angelegt wird. Spätere Korrekturen seien meist mit Verlust verbunden. Doch bislang fehlte ein qualifizierter Tarifvergleich, der den Besonderheiten dieser Tarifform gerecht wird. Das neue Einmalbeitragsrating von Franke und Bornberg schließt diese Lücke. Es unterstützt die faktenbasierte Auswahl von Rentenversicherungen mit Einmalzahlung. Die Basis liefert das Rating für Produkte mit laufendem Beitrag. Der Schwerpunkt liegt aber auf Kriterien, die für Einmalbeitragskunden von besonderem Interesse sind.

Das ist neu im Altersvorsorgerating

Ob in jungen Jahren oder später – das Leben verläuft nicht immer nach Plan. Deshalb verleiht Franke und Bornberg jetzt Flexibilität im Rentenbezug mehr Gewicht. Extrapunkte gibt es für Tarife mit Innovationsklausel. Diese ebnet Versicherten den Zugang zu allen Rentenbezugsarten, die ihr Versicherer vor Rentenbeginn bietet. Für Hybrid-Produkte gewichtet das Rating die finanzielle Sicherheit stärker als zuvor. Dafür zieht Franke und Bornberg die Ergebnisse des map-report heran.

Weniger Punkte gibt es für die Kriterien Beitragszahlung, Serviceleistungen und Verwaltungsgebühren. Damit bleiben Relevanz und Gewichtung einzelner Aspekte in einem ausgewogenen Verhältnis.

Das Altersvorsorgerating im Detail

Das Altersvorsorgerating 2024 untersucht alle drei Schichten der Altersversorgung. In Summe sind das 872 Tarife von 55 Anbietern. Abhängig von Garantien und Kapitalanlage unterscheidet es Klassik, Neue Klassik, Index, Beitragsorientierte Hybride, Garantieorientierte Hybride und Fonds. Für das Rating verwendet Franke und Bornberg insgesamt 63 Kriterien. Die meisten Kriterien umfasst der Kriterienkatalog für Beitragsorientierte Hybride (50), die wenigsten Tarife der Neuen Klassik mit 33 Kriterien.

Während das Angebot bei geförderten Produkten schrumpft, boomen Tarife der dritten Schicht (Privatrente). Hier haben Vermittlerinnen und Verbraucher aktuell die Wahl aus 268 Tarifen. „In der dritten Schicht spielt die Musik. Hier können Produktentwickler ihre Stärken voll ausspielen“, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit. Andererseits erfordere die größere Gestaltungsfreiheit eine besonders akribische Analyse von Stärken und Schwächen im Bedingungswerk, so Wedekind.

Die mit Abstand größte Gruppe bilden fondsgebundene Rentenversicherungen (111 Tarife oder 41 % aller Privatrenten mit laufenden Beitrag), gefolgt von garantieorientierten Hybriden (60 Tarife).

Während die Kategorien Garantieorientierte Hybride und Fonds mit vielen qualitativ hochwertigen Tarifen punkten, befindet sich beim Konzept Klassik kein einziges Produkt in der höchsten Ratingklasse. Sie kommen oft nicht über ein „ausreichend“ hinaus.

Fazit und Ausblick

An der Qualität liegt es nicht, wenn private Rententarife derzeit unter mangelnder Nachfrage leiden. Vor allem Fondstarife und hybride Produkte überzeugen mit klugen Konzepten und kundenfreundlichen Bedingungen. Die meisten Gesellschaften setzen auf Nachhaltigkeit und bieten eine breite Auswahl an nachhaltigen Fonds. Viele stufen ihr Sicherungsvermögen zudem nach Art. 8 SFDR (Transparenzverordnung) ein. Ein höherer Rechnungszins wird die Nachfrage moderat beflügeln. Für einen Turboeffekt reicht der Anstieg um 0,75 %-Punkte allerdings nicht. Zudem schränken Garantien den Spielraum in der Kapitalanlage ein.

Riester-Verträgen hilft der neue Rechnungszins, die geforderte Mindestbeitragsgarantie zu erfüllen. Manche Versicherer führen jetzt Riester wieder ein oder prüfen die Einführung. Mit Spannung beobachtet die Assekuranz die geplanten Neuerungen für die geförderte Altersvorsorge. Diese könnten Produkten der ersten und zweiten Schicht zu mehr Bedeutung verhelfen. Über das Entwurfsstadium reicht der Vorschlag aber bis jetzt nicht hinaus und nach dem Aus der Ampel-Regierung sind die weiteren Aussichten unsicher.

Franke und Bornberg stellt die Bewertungsgrundlagen sowie sämtliche Ergebnisse des AV-Ratings zu allen drei Schichten der Altersvorsorge im Internet kostenlos bereit unter https://www.franke-bornberg.de/ratings/. Die Übersichten liefern stets Momentaufnahmen. Sie werden laufend aktualisiert und um neue Produkte ergänzt.

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