Eine aktuelle immowelt Analyse der Miet- und Kaufpreise von Wohnungen in Sachsen und Thüringen zeigt:

Eigentumswohnungen in Sachsen und Thüringen etwa halb so teuer wie im Bundesschnitt; Kaufkraft dagegen nur gut 10 Prozent geringer als im Deutschlandmittel

Großstädte im Preischeck: Dresden (-13,8 Prozent) und Chemnitz (-12,0 Prozent) mit stärksten Kaufpreisrückgängen seit 2022

Verteuerung hingegen bei den Mieten: Deutlichste Anstiege in Jena (+9,5 Prozent) und Leipzig (+7,0 Prozent)

Am Sonntag wird in Sachsen und Thüringen gewählt. Während die politischen Differenzen bei Themen wie Migration und Klimaschutz groß sind, haben sich alle Parteien die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf die Fahne geschrieben. Doch wie viel müssen Wohnungskäufer und Mieter in den beiden Bundesländern derzeit eigentlich ausgeben? Eine aktuelle Analyse von immowelt beleuchtet, wie hoch das Preisniveau in Sachsen und Thüringen sowie in den Großstädten beider Bundesländer ist.

Sachsen und Thüringen preislich deutlich unter Bundesschnitt

Der Blick auf die durchschnittlichen Bundeslandpreise zeigt, dass sich Wohnungssuchende in Sachsen und Thüringen vergleichsweise glücklich schätzen können: Beide Bundesländer liegen preislich deutlich unter dem deutschlandweiten Schnitt. So beträgt die mittlere Angebotsmiete einer in den 1990er-Jahren erbauten Wohnung in Sachsen aktuell 7,45 Euro pro Quadratmeter. Wer eine Wohnung in Thüringen mieten will, zahlt durchschnittlich 7,63 Euro. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt die Angebotsmiete einer Bestandswohnung derzeit bei 10,28 Euro pro Quadratmeter.

Auch bei den Kaufpreisen zählen die zwei Bundesländer zu den günstigsten der Republik: Für eine Wohnung aus den 1990er-Jahren müssen Käufer in Sachsen aktuell mit einem Quadratmeterpreis von 1.665 Euro rechnen. In Thüringen ist der Wohnungskauf mit 1.591 Euro pro Quadratmeter sogar noch etwas preiswerter. Im Deutschlandmittel kosten Eigentumswohnungen hingegen aktuell fast das Doppelte (3.111 Euro).

Die Menschen in Sachsen und Thüringen besitzen jedoch auch eine geringere Kaufkraft als der deutsche Durchschnitt. Den Einwohnern beider Bundesländer stehen laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in diesem Jahr pro Kopf etwa 25.000 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung – rund 10 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt von 27.848 Euro. Richtig ist aber auch: Miet- und Kaufpreise in Sachsen und Thüringen liegen prozentual noch deutlicher unter dem Bundesmittel als das verfügbare Einkommen. Wohnungssuchende in den beiden Bundesländern stehen also trotz niedrigerer Kaufkraft besser da als der Durchschnittsdeutsche.

Deutliche Kaufpreisrückgänge in Dresden und Chemnitz

In den Großstädten Sachsens und Thüringens liegen die Angebotspreise zumeist deutlich über dem jeweiligen Bundeslandschnitt. Allerdings hat der rapide Anstieg der Immobilienzinsen vor rund 2 Jahren in mehreren Städten für spürbare Preisrückgänge gesorgt. Am deutlichsten haben sich Eigentumswohnungen in Dresden vergünstigt – im Vergleich zu 2022 liegt der Rückgang bei -13,7 Prozent. Der Quadratmeter einer Bestandswohnung in der sächsischen Landeshauptstadt kostet somit aktuell 2.468 Euro. Auch im ohnehin günstigen Chemnitz (1.544 Euro) fällt der Preisrückgang mit -12,0 Prozent binnen 24 Monaten vergleichsweise stark aus. In Leipzig haben die Angebotspreise im selben Zeitraum hingegen nur leicht nachgegeben: Nach einem Rückgang von -1,0 Prozent beträgt der durchschnittliche Quadratmeterpreis 2.504 Euro.

Etwas höher liegt das Preisniveau in den zwei Großstädten Thüringens. Wer eine Wohnung aus den 1990er-Jahren in der Landeshauptstadt Erfurt erwerben möchte, muss derzeit mit 2.700 Euro für den Quadratmeter rechnen – das sind 3,8 Prozent weniger als vor 2 Jahren. Noch teurer ist der Wohnungskauf in Jena mit durchschnittlich 3.044 Euro pro Quadratmeter. Allerdings fällt der Preisrückgang dort mit -9,8 Prozent stärker aus als in Erfurt.

Mietpreisrallye in Leipzig und Jena

Bei den Angebotsmieten kann von Rückgängen hingegen keine Rede sein. Im Gegenteil: Auf den Mietmärkten vieler ostdeutscher Großstädte herrscht eine rege Nachfrage, die für steigende Preise sorgt. Gerade die beiden größten Städte Sachsens verzeichnen dank ihrer wirtschaftlichen Dynamik seit Jahren einen spürbaren Zuzug. Das hat dazu geführt, dass sich Mietwohnungen in Leipzig seit 2022 um +7,0 Prozent verteuert haben. Die aktuelle durchschnittliche Angebotsmiete einer Bestandswohnung liegt inzwischen bei 8,74 Euro pro Quadratmeter. In Dresden stiegen die Mieten im selben Zeitraum um +6,2 Prozent auf 8,70 Euro.

Auch in den thüringischen Großstädten zeigen die Preiskurven nach oben. Besonders deutlich fällt der Anstieg bei den Angebotsmieten in Jena (10,31 Euro) mit +9,5 Prozent aus. In Erfurt (9,07 Euro) haben sich Mietwohnungen binnen 24 Monaten um +5,2 Prozent verteuert.

Ausführliche Tabellen zu den Miet- und Kaufpreisen in Sachsen und Thüringen stehen hier zum Download bereit. 

Berechnungsgrundlage

Datenbasis für die Berechnung der Miet- und Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in Sachsen und Thüringen. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Mietpreiswerte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (60 Quadratmeter, 2 Zimmer, 1. und 2. Stock, Baujahr 1990er Jahre) zum 01.07.2024 wieder. Bei den Mietpreisen handelt es sich um Nettokaltmieten bei Neuvermietung. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Kaufpreiswerte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.07.2024 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise. Die Vergleichsdaten zur Kaufkraft pro Einwohner stammen aus einer am 10. Januar 2024 veröffentlichten Pressemitteilung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

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