Für die meisten Befragten ist es am wichtigsten, dass der eigene Wille erfüllt wird, dicht gefolgt von dem Wunsch, das Vermögen über Generationen zu erhalten.
45 % der über 55-Jährigen ohne ein Testament
Nur 60 % mit Konto-/Depotvollmacht für den Notfall
Private Vorsorge besser früher als später treffen
Bei der Vermögensübertragung ist es für die meisten Befragten am wichtigsten, dass der eigene Wille erfüllt wird, dicht gefolgt von dem Wunsch, das Vermögen über Generationen zu erhalten. Ein Viertel möchte Steuern sparen. Und 21 % wollen Streit unter den Erbinnen und Erben vermeiden. Allerdings haben 45 % der über 55-Jährigen kein Testament gemacht. Sie sind mit der gesetzlichen Erbfolge zufrieden oder halten ein Testament für verfrüht. Und nur 60 % haben einer Vertrauensperson eine Konto- oder Depotvollmacht für den Notfall erteilt.
Das sind Ergebnisse der Studie „Vermögen über Generationen sichern“, mit der die Commerzbank Erkenntnisse darüber gewinnen wollte, wie die Menschen in Deutschland zum Thema Vermögensübertragung stehen. Dafür beauftragte sie das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos mit der Befragung von 500 Personen ab 55 Jahren und mit einem persönlichen Nettoeinkommen von mehr als 4.000 Euro. 17 weitere Personen gaben bei der Studie in vertiefenden Interviews Auskunft darüber, worauf es ihnen bei der Nachlassplanung ankommt.
„In den Gesprächen mit unseren Mandantinnen und Mandanten stellen wir immer wieder fest, hier gibt es Nachholbedarf“, sagt Christian Hassel, Bereichsvorstand Wealth Management und Private Banking der Commerzbank. „Mit einer geregelten Nachlassplanung geht man sicher, dass das erarbeitete Vermögen nach den eigenen Wünschen weitergegeben wird, die Angehörigen in emotional schwierigen Zeiten geordnete Verhältnisse vorfinden und der Familienfrieden gewahrt bleibt“, so Hassel.
Ehe-/Lebenspartner primär in Testament bedacht
Ein Testament ist eine Möglichkeit, den Nachlass nach individuellen Vorstellungen weiterzugeben. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat sich dafür entschieden. In der Regel werden darin Ehe- oder Lebenspartner am häufigsten bedacht, gefolgt von Kindern und Enkelkindern. Das handschriftliche Testament ist die favorisierte Form, weil es jederzeit unkompliziert und ohne Anwaltskosten geändert werden kann.
Fast die Hälfte der Befragten findet Schenkungen und das damit verbundene Ausschöpfen von Freibeträgen sinnvoll. 29 % schätzen daran, ihren Erbinnen und Erben schon zu Lebzeiten etwas Gutes tun zu können. Andere möchten damit Streit unter den Erbberechtigten vermeiden oder auf diese Weise den Vermögenserhalt steuern.
Konto- und Depotvollmacht für Vertrauenspersonen
Mit 4 von 5 Befragten besitzt die Mehrheit Konto- und Wertpapiervermögen, das größtenteils über die eigene Erwerbsarbeit angespart wurde. Doch nicht jeder hat eine Konto- und Depotvollmacht erteilt. Dabei ist sie nicht nur im Todesfall wichtig, sondern auch, wenn man plötzlich durch einen Unfall oder eine Krankheit handlungsunfähig wird und wichtige Bankgeschäfte nicht mehr selbst tätigen kann. Hassel dazu: „Eine Vollmacht ist nicht nur für Vermögende sinnvoll. Wir empfehlen all unseren Kundinnen und Kunden, für den Fall des Falles einer Vertrauensperson den Zugang zum Konto zu ermöglichen. Welche Varianten es bei einer Vollmacht gibt und wie man sie richtig ausstellt, erfahren Sie bei uns im Beratungsgespräch.“
Stiftung als Erbe einsetzen
Auch wenn jemand sein Vermögen oder Teile davon in eine Stiftung geben möchte, steht die Commerzbank beratend zur Seite. 14 % der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer haben dies bereits getan oder haben es noch vor. Die Mehrheit von ihnen verspricht sich davon, etwas Sinnstiftendes zu tun. Es folgen steuerliche Erwägungen und die Begründung, keine Nachkommen zu haben. „Eine selbständige Stiftung zu gründen ist ab einer Summe von etwa 1 Million Euro zu empfehlen“, erklärt Frank Heinsohn, Leiter des Nachlass- und Stiftungsmanagements der Commerzbank. Für Beträge darunter sei eine unselbständige Stiftung meistens die bessere Wahl. „Wir unterstützen sowohl bei der Stiftungsgründung und -verwaltung als auch bei der Suche für eine Zustiftung in eine bereits bestehende Stiftung.“
Vorsorgen statt verdrängen
Ob Stiftung, Schenkung, Testament oder gesetzliche Erbfolge – die Studie macht deutlich: Nachlassplanung ist eine wichtige Vorsorge mit vielen rechtlichen und emotionalen Aspekten. „Und umso größer und komplexer das Vermögen ist, desto notwendiger ist eine strukturierte Nachfolgeregelung, will man mit einem guten Gefühl in die Zukunft blicken“, betont Christian Hassel. „Hier stehen wir den Mandantinnen und Mandanten mit unserem Wealth Planning und dem Nachlass- und Stiftungsmanagement zur Seite. Grundsätzlich sollte sich jeder von uns besser früher als später mit dem Thema beschäftigen, bevor ein unerwartetes Ereignis die Fähigkeit zur Selbstbestimmung nimmt.“
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