Kryptowährungen sind hoch volatil. Und die Stimmung ihnen gegenüber genauso.

 

Das wird derzeit wieder deutlich, nachdem der Bitcoin von seinem Hoch bei rund 16.000 Euro auf jetzt noch etwa 5.500 Euro gefallen ist. Ein Absturz? Vor einem Jahr war er erst knapp die Hälfte wert.

„Ein Plus von 100 Prozent in einem Jahr ist enorm – der Rückgang um 60 Prozent seit dem Allzeithoch aber auch“, sagt Leonard Zobel, Gründer und Geschäftsführer der auf Kryptowährungen spezialisierten next Block GmbH aus Berlin. „Die Anlageklasse Kryptowährung etabliert sich gerade erst.“ Dabei lässt sich viel Geld verdienen. „Wer früh eingestiegen ist, hat enorm vom Anstieg der Kryptowährungen profitiert“, so Zobel. Die Währungen wurden in den ersten Jahren getragen von einer Begeisterung, die auch viel mit den technischen Möglichkeiten, aber auch der Identifikation der Anleger mit „ihrer“ Währung zu tun hatte.

Während mit den ersten Bitcoins noch Kaffee und Brötchen bezahlt wurden, entwickelten sich die Kryptowährungen immer weiter von diesem Ansatz weg. „Mittlerweile sehen wir hier eine echte Anlageklasse, die aber auch den entsprechenden Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterliegt“, so Zobel. Die steigende Popularität der Kryptos führte zu einer starken Nachfrage, die selbst die vielen hundert Währungs-Emissionen nicht befriedigen konnte. „Das heizte den Markt kräftig an und die Kurse stiegen“, sagt Zobel. „Die Begeisterung war manchmal grenzenlos – und führte zu den Höchstständen, die wir gesehen haben.“

Aber Kryptowährungen sind noch stimmungsabhängiger als Aktien. Das liegt vor allem daran, dass im Kryptobereich bislang noch die ganz großen Spieler fehlen, Indexfonds oder ETFs etwa, auch aktive Fonds oder große institutionelle Händler wie Pensionskassen. „Diese können einem Markt Stabilität geben, indem sie mit ihrer Liquidität irrationale Kauf- und Verkaufsangebote einfach schlucken“, so Zobel. Diese großen Spieler stehen derzeit noch an der Seite und beobachten den Markt.

Deshalb sind es vor allem die kleineren Investoren, die mit ihren Stimmungen auch den Markt machen. „Kryptowährungen werden oft von Anlegern gehandelt, die keine oder wenig Börsenerfahrung haben“, analysiert Zobel. „Und die sind leicht zu beeinflussen durch Blogger, Influencer oder Gruppen, in denen Kryptowährungen diskutiert werden.“ Derzeit dagegen überwiege die Skepsis, weshalb die Kurse abwärts oder leicht seitwärts liefen.

Mit allen Aufs und Abs aber werde sich die Anlageklasse etablieren. „Schon heute gibt es ja mit Bitcoin und Ethereum zwei Large Caps, einige werden wohl noch dazukommen“, sagt Zobel. „Daneben ist aber wie bei Aktien auch viel Platz für neue, kleinere, innovative Kryptos.“ Entscheidend wird sein, dass Coins und Token auf regulierten Marktplätzen gehandelt werden können. „Wenn die Masse der Privatanleger genau wie auch institutionelle Anleger hier sicher einsteigen können, wird die Nachfrage noch einmal ganz anders zulegen“, sagt Zobel.

 

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