Die auf europäischer Ebene eingeführten Nachhaltigkeitsstandards haben zu einer deutlichen Ausweitung vor allem grüner Investments geführt.
In den Bereich „E“ für Environmental fließen bei Weitem die meisten Mittel. „Doch wir sehen gerade im Markt ein langsames, aber sehr stetiges Aufkommen neuer Investments im Bereich ‚S‘ für Social“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat der Super Global Services SA.
Neben reinen grünen Anlagen wie Windkraft oder Photovoltaik werden so auch Investments interessant, die sozialen Standards folgen. „Es hat eine Weile gedauert, bis sich die Investoren in größerem Umfang an diese Themen herangewagt haben“, sagt Knoblach. „Einen ethischen, moralischen Ansatz mit Rendite zu verknüpfen ist ebenso interessant, wie es lange Zeit auch ein Risiko bedeutete.“
Schon bei grünen Projekten steht immer wieder mal das Thema Greenwashing im Raum. „Manch ein Investor hat zwar Produkte aufgelegt, die alle Kriterien erfüllen“, sagt Knoblach. „Sie wurden allerdings nur sehr bedingt mit dem Label vermarktet.“ Das war für viele der beste Weg, mit dem Risiko umzugehen, Vorwürfe wegen Etikettenschwindels zu erhalten. Hier hat die Einführung klarer Standards für die Bewertung, vor allem für die unabhängige Prüfung („Second Party Opinion“), viel Druck herausgenommen und mit Green Bonds ein verlässliches Produkt geschaffen.
„Das Gleiche passiert nun bei den sozialen Investments“, so Knoblach. Mittlerweile haben sich klare Standards herausgebildet, nach denen etwa die marktführende ISS Corporate Solutions ihre Bewertungen erstellt. „Das entspannt viele Investoren und sorgt dafür, dass auch für diesen Bereich mehr Kapital mobilisiert wird“, sagt Knoblach. Denn neben der Erfüllung eigener oder vorgegebener Ansprüche im Rahmen von Anlagerichtlinien sorgen soziale Projekte durchaus für eine höhere Reputation und damit Vermarktbarkeit. Derzeit finden sich Beispiele für soziale Projekte, die über den Kapitalmarkt finanziert werden, vor allem im Bereich Immobilien. „Das können Studentenwohnheime oder Pflegeeinrichtungen sein“, so Knoblach.
Die Kriterien und Anforderungen sind dabei durchaus unterschiedlich zwischen E und S. „Doch als Spezialist für ESG-Produkte haben wir uns auf die verschiedenen Anforderungen der Themen eingestellt und können den Bond je nach Projekt strukturieren und für die Anlagen ein depotfähiges Wertpapier mit SPO schaffen“, sagt Knoblach.
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