Anzahl und Volumen der European Long Term Investment Funds (ELTIF) haben 2023 um rund ein Viertel zugelegt.
Weitere Fonds sind für 2024 und darüber hinaus in Planung. Private Equity, Infrastructure und Private Debt dominieren das Produktangebot.
Die Ratingagentur Scope hat den europäischen ELTIF-Markt untersucht und Anbieter befragt. Das Ergebnis: Aktuell sind europaweit 95 ELTIFs von 41 unterschiedlichen Asset Managern registriert. Davon wurden 20 im vergangenen Jahr aufgelegt. Eine ähnliche Anzahl kam bereits 2022 hinzu.
Von den 95 ELTIFs wurden bislang 85 aktiv an Anleger vertrieben. Scope beziffert das aggregierte Volumen dieser Fonds für Ende 2023 auf 13,6 Mrd. Euro. Gegenüber Ende 2022 ist das verwaltete Vermögen um rund 2,7 Mrd. Euro gestiegen, was einem Zuwachs von 24% entspricht.
Die größten drei Fonds – Meridiam Infrastructure Europe III SLP, klimaVest und der GF Infrastructures Durables SLP – vereinen rund ein Viertel des gesamten Fondsvolumens. Die zehn größten ELTIFs repräsentieren fast die Hälfte.
Französische Investoren haben bisher am meisten Kapital in ELTIFs investiert (4,7 Mrd. Euro per Ende 2023). Es folgen Anleger aus Italien (3,3 Mrd. Euro), Deutschland (1,9 Mrd. Euro) und Spanien (0,7 Mrd. Euro).
In Bezug auf die Assetklassen verteilt sich das Fondsvolumen recht gleichmäßig auf Private Equity (31%), Infrastruktur (31%) und Private Debt (30%). Das restliche Fondsvolumen entfällt auf gemischte Strategien und Immobilien.
Zu den aktivsten Anbietern gehören Amundi, Azimut, BlackRock, BNP Paribas, Commerz Real, Generali Investments, Muzinich, Neuberger Berman und Partners Group. Die meisten ELTIFs (60) sind bei der Luxemburger Aufsichtsbehörde (CSSF) registriert.
Ausweitung des Produktangebots nach ELTIF-2.0-Verordnung
Der Zuwachs des verwalteten Vermögens im vergangenen Jahr ist zwar solide, erfüllt jedoch noch nicht die immensen Erwartungen und Hoffnungen, die mit ELTIFs verbunden sind. Dass das Volumen und die Zahl der ELTIFs im vergangenen Jahr nicht stärker gestiegen ist, hat vor allem zwei Gründe:
Zum einen war 2023 kein gutes Jahr für Privatmarktinvestments, da viele Anleger attraktive Renditen mit Zinsanlagen erzielen konnten. Andere Anlageformen haben es in diesem Umfeld schwer. Zum anderen haben sich Fondsanbieter 2023 zurückgehalten, um auf das ELTIF-2.0-Regime zu warten, das seit dem 10. Januar 2024 angewendet wird. Die neuen Regeln bringen eine Reihe von Erleichterungen sowohl für Anbieter als auch für den Vertrieb. Allerdings herrscht noch immer keine vollständige Klarheit über die exakte Ausgestaltung einiger neuer Regeln, was die Auflage zahlreicher Produkte weiter verzögert.
Trotz des Ringens um die Ausgestaltung der technischen Regulierungsstandards sind die Markt-akteure zuversichtlich, dass die Zukunft von Privatmarktanlagen für breite Anlegerschichten dem ELTIF gehört. Für die Frage nach dem dauerhaften Erfolg des ELTIFs wird das Rendite-Risiko-Profil von entscheidender Bedeutung sein. Belastbare Erkenntnisse dazu werden sich aber erst über die kommenden Jahre hinweg entwickeln.
Auf Basis der Umfrage und der Gespräche mit den Asset Managern geht Scope davon aus, dass das europäische ELTIF-Volumen bis Ende 2026 auf 30 bis 35 Mrd. Euro steigen kann. Scope erwartet, dass in Europa in den kommenden zwölf Monaten mindestens 20 neue ELTIFs auf den Markt kommen werden.
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen. https://www.scopegroup.com/dam/jcr:407acf83-8f69-4465-ad44-d4ce562e6592/Scope%20ELTIF-Studie%202024.pdf
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