Kommentar von Nick Sheridan, Portfolio Manager, European Equities Team, Janus Henderson Investors
Der US-Verbraucherpreisindex sorgte für eine negative Überraschung und dämpfte die Markterwartungen hinsichtlich Anzahl und Zeitpunkt der US-Zinssenkungen. Die EZB hielt in ihrer heutigen Ankündigung die Zinssätze konstant, räumte aber ein, dass die Inflation rückläufig sei. Obwohl sehr verklausuliert, lassen die heutigen Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Märkte glauben, dass die europäischen Zinssätze im Laufe des Sommers sinken könnten. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB die Zinssätze noch vor der Federal Reserve senken wird. Das letzte Mal, als sich die EZB und die Fed in unterschiedliche Richtungen bewegten, war im März 2016. Damals wurden die Zinsen in Europa gesenkt, während sie in den USA zu steigen begannen. Die wahrscheinlichen Auswirkungen solcher Zinssenkungen sind ein schwächerer Euro gegenüber dem US-Dollar und ein Anstieg der Ölpreise (in US-Dollar), was die Inflation anheizen würde – für die EZB also immer noch ein Balanceakt, den sie meistern muss.
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