Marktkommentar von Guy Wagner, BLI – Banque de Luxembourg Investments
In den USA haben einige Dienstleistungsbranchen vereinzelt Anzeichen einer geringeren Stärke im Vergleich zum robusten Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2023 gezeigt, ohne jedoch auf eine echte Trendwende hinzuweisen. Das schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.
„Im Gegensatz dazu zogen die Aktivitätsindikatoren im verarbeitenden Gewerbe wieder leicht an, was auf eine mögliche Erholung der Industrienachfrage hindeutet“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI – Banque de Luxembourg Investments. „Im Euroraum zeichneten die Konjunkturindikatoren ein diffuses Bild zwischen den einzelnen Ländern der Zone, wobei sich die schwache Industrieaktivität in Deutschland fortsetzte, während Frankreich eine leichte Verbesserung der Wirtschaftsaktivität zu verzeichnen schien.“ In China senkte die Zentralbank die Zinssätze, um die Immobilienaktivität zu unterstützen, deren anhaltende Schwäche eine Verbesserung des Geschäftsklimas im Land verhindert. In Japan schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt das zweite Quartal in Folge, da sowohl der private Konsum als auch die Unternehmensinvestitionen zurückgingen.
Tempo der Desinflation scheint sich leicht zu verlangsamen
Obwohl die Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks weiter zurückgeht, scheint sich das Tempo der Desinflation jedoch leicht zu verlangsamen. In den USA gab die Gesamtinflationsrate von 3,4 Prozent im Dezember auf 3,1 Prozent im Januar nach. In der Eurozone ging die Gesamtinflationsrate von 3,3 Prozent im Januar auf 3,1 Prozent im Februar zurück.
Wohl keine baldige Leitzinssenkung in den USA und in der Eurozone
Nachdem sich der Desinflationsprozess im Januar verlangsamte, dämpften die US-Währungsbehörden die Hoffnungen auf eine Senkung der Leitzinsen bei ihrer nächsten Sitzung im März erneut. In der Eurozone deuteten die Äußerungen verschiedener Währungshüter darauf hin, dass eine Lockerung der Geldpolitik zum jetzigen Zeitpunkt definitiv als verfrüht angesehen wird.
Inflation könnte sich als hartnäckiger erweisen als erhofft
„Die Verlangsamung des Desinflationstempos, die darauf hindeutet, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweisen könnte als erhofft, verlängerte die im Januar begonnene Aufwärtsbewegung der Anleiherenditen“, betont der luxemburgische Ökonom. So stieg die Rendite der zehnjährigen US-Treasury-Bonds auf 4,25 Prozent. In der Eurozone legte der zehnjährige Referenzzinssatz in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien zu.
Neue Höchststände bei mehreren Indizes und Spitzenwerten
Die Aktienmärkte zeigten sich im Februar weiterhin von ihrer freundlichen Seite. Guy Wagner: „Anhaltend starke Unternehmensergebnisse, die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft, die die verbleibenden Rezessionsängste zerstreute, und die anhaltende Begeisterung für das Thema Künstliche Intelligenz nach den erneut atemberaubenden Ergebnissen von Nvidia führten zu neuen Höchstständen bei mehreren Indizes und Spitzenwerten.“ So stieg der MSCI All Country World Index Net Total Return in Euro um 4,7 Prozent und übertraf damit seinen Höchststand vom Januar. Auf geografischer Ebene durchbrach der S&P 500 in den USA zum ersten Mal die 5.000-Punkte-Marke Der Stoxx 600 in Europa erreichte ebenfalls einen neuen Rekord. Der Topix in Japan stieg um 4,9 Prozent (in JPY), während der Nikkei sogar seinen alten Höchststand übertraf, der während der japanischen Aktienblase 1989 erreicht worden war. „Auf Sektorenebene verzeichneten zyklische Konsumgüter, Technologie und Industrie die beste Performance, während sich Energie, Basiskonsumgüter und Versorger schwach entwickelten.“
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