In der Skisaison 2022/2023 gab es bis zu 44.000 Skiunfälle deutscher Skifahrer. Eine Bergung von der Skipiste kann teuer werden. Deshalb ist es wichtig dieses finanzielle Risiko abzusichern.
Jeder fünfte Sportunfall passiert Skifahrenden. Für rund 7.100 Unfälle pro Skisaison leisteten die privaten Unfallversicherer im Schnitt 7.750 Euro pro Unfall. Das geht aus der Schadenstatistik der Unfallversicherer (2017–2021) hervor. Umso wichtiger ist es, sich gegen die Unfallfolgen abzusichern. „Wenn kein anderer Versicherer leistet, übernimmt die private Unfallversicherung die Kosten für die Bergung nach einem Skiunfall von der Piste – aber auch für Such- und Rettungsleistungen und den Transport nach Hause oder in ein nahegelegenes Krankenhaus“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Die private Unfallversicherung bietet weltweiten Schutz rund um die Uhr gegen dauerhafte Unfallfolgen: Dazu gehören nicht nur Rettungs- und Bergungskosten, sondern vor allem Einmalzahlungen und Rentenleistungen, um Mehrkosten durch dauerhafte Unfallfolgen abzumildern. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt in der Regel nur dann die Kosten eines Hubschraubereinsatzes, wenn dieser aus medizinischen Gründen notwendig war, wenn es sich also um Rettungskosten handelt. Die Behandlungskosten im Ausland trägt die gesetzliche Krankenversicherung nur im Umfang, wie er auch in Deutschland üblich ist. Wer beim Wintersport im Ausland unterwegs ist, für den empfiehlt sich der Abschluss einer Auslandreisekrankenversicherung. Sie kommt für den Differenzbetrag auf, sollten die Behandlungskosten im Ausland höher sein.
Versicherungspflicht in Italien und Südtirol
Darüber hinaus gehört eine private Haftpflichtversicherung zu den Versicherungen, die jeder haben sollte. Sie sichert die finanziellen Folgen ab, die auf den Verursacher eines Schadens zukommen können. „Gerade beim Skifahren kommt es häufig zu Zusammenstößen auf der Piste. Ohne Haftpflichtversicherung muss der Unfallverursacher selbst für die finanziellen Folgen aufkommen, beispielsweise für Personenschäden oder eine beschädigte Skiausrüstung“, sagt Asmussen. Je nach Schwere des Unfalls können auch Schmerzensgeldforderungen hinzukommen. Sind die Ansprüche berechtig, leistet die private Haftpflichtversicherung, falls nicht wehrt sie die Ansprüche ab.
Für Skifahrer in Italien und Südtirol ist eine gültige Haftpflichtversicherung sogar Pflicht. Wer ohne Versicherungsschutz auf der Piste unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld und dem Entzug des Skipasses rechnen.
44.000 Skiunfälle in der Skisaison 2022/2023
Nach Angaben der Auswertungsstelle für Ski-Unfälle (ASU) ist das Verletzungsrisiko beim Skifahren in der vergangenen Saison deutlich gestiegen. Das Risiko von Kollisionsunfällen für deutsche Skifahrer in der Wintersportsaison 2022/2023 ist von 1,29 auf 1,50 Kollisionsunfälle mit Verletzungsfolgen je 1.000 Skifahrer gestiegen. Der Anteil der Kollisionsverletzungen an allen Skiverletzungen lag nach dieser Statistik bei knapp 20 Prozent.
Insgesamt gab es hochgerechnet bis zu 44.000 Skiunfälle. In der Skisaison 2021/2020 waren es noch bis zu 39.000 Unfälle. Auch das Risiko für eine stationäre Behandlung nach einem Skiunfall stieg laut ASU von 1,6 auf 1,7 je 1.000 Skifahrer. Hochgerechnet kann demnach von bis zu 7.400 stationären Behandlungen nach Skiunfällen ausgegangen werden.
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