Im Oktober verzeichnete der ETF-Markt global Zuflüsse in Höhe von 56,5 Mrd. Euro.

Die Neugelder verteilten sich relativ gleichmäßig auf Aktien- und Anleihe-ETFs (26,4 Mrd. Euro und 23,1 Mrd. Euro). Der größte Teil der Zuflüsse entfiel auf den US-amerikanischen ETF-Markt (35,9 Mrd. Euro). Der europäische ETF Markt legte um 16,7 Mrd. Euro zu und der asiatische um 5,1 Mrd. Euro.

Die weltweit beliebtesten ETF-Strategien waren US-Aktien (17,4 Mrd. Euro) und ultrakurze Anleihen (14,6 Mrd. Euro). Aus ETFs auf hochverzinsliche Anleihen zogen Anleger 5,2 Mrd. Euro ab, aus ETFs auf kurzfristige Anleihen 4,2 Mrd. Euro.

Mittelflüsse in Europa – Oktober 2023

Die Nachfrage nach Aktien-ETFs erreichte im Oktober den Jahreshöchststand

Obwohl sich die Finanzmärkte im Oktober volatil präsentierten, beliefen sich die Zuflüsse in europäische UCITS-Aktien-ETFs auf 10,4 Mrd. Euro – der höchste monatliche Zufluss seit Jahresbeginn.

In ETFs auf US-Aktien-Strategien flossen 5,7 Mrd. Euro und in globale Aktien-ETFs 2,6 Mrd. Euro. Die Zuflüsse in Aktien-ETFs waren in Europa dabei mehr als doppelt so hoch wie die in Anleihe-ETFs, während die Nachfrage global in etwa ausgeglichen war. Hoch in der Anlegergunst standen US-Aktien-Exposures. Mit Blick auf die robuste US-Wirtschaft und das Signal der Fed, dass der Zins-Peak in den USA erreicht sein könnte, haben Anleger offenbar ihre US-Portfolioallokationen angepasst.

Zuflüsse verzeichneten auch Aktien-ETFs auf asiatische Industrieländer (+900 Mio. Euro), wobei vor allem Japan-Exposures gefragt waren. Unterstützend wirkten hier vor allem die Erholung der Binnennachfrage, eine lockere Zentralbankpolitik und regulatorische Reformen.

Aus Schwellenländer-Aktien-ETFs zogen Anleger 1,2 Mrd. Euro ab. In diesem Segment zeichnete sich ab, dass Anleger passgenauer in bestimmte Länder- und Regionen ETFs investierten. Dies spiegelt sich unter anderem in Abflüssen aus China-ETFs und Neuallokationen in bestimmten Länder- und Regionen-ETFs wider.

Die Nachfrage nach Sektor-ETFs war so hoch wie seit mehreren Monaten nicht mehr. Anleger investierten jeweils 500 Mio. Euro in die Sektoren IT und mit Blick auf die verschärften geopolitischen Spannungen in Energie. Auch bei Smart-Beta-ETFs war nach einer langen Flaute wieder mehr Aktivität zu verzeichnen. Anleger investierten 1 Mrd. Euro in Quality-ETFs, was den Wunsch nach einem Engagement in defensiveren Aktien signalisiert.

Anleger haben im Oktober zudem 3,4 Mrd. Euro in ETFs auf ESG-Aktien-Strategien investiert, was etwa einem Drittel der gesamten ETF-Aktienallokationen entspricht. Dabei entfiel knapp ein Drittel der Zuflüsse in US-Aktien-ETFs auf ESG-Strategien (+1,8 Mrd. Euro). In Europa war der ESG-Anteil deutlich höher: Von den Zuflüssen von 2,6 Mrd. Euro in Europa-Aktien-ETFs entfielen 2,1 Mrd. Euro auf ESG-Aktien-Indizes.

Anleihe-ETFs: Staatsanleihen im Fokus – längere Laufzeiten gefragt

Europäische UCITS-Anleihe-ETFs legten im Oktober um 4,9 Mrd. Euro zu, wobei der Großteil der Neugelder in Staatsanleihe-ETFs (+4,3 Mrd. Euro) floss. Aus ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating zogen die Anleger hingegen 1,9 Mrd. Euro ab.

In ETFs auf US-Treasuries investierten Anleger 3,7 Mrd. Euro, wobei Anleihen mit längeren Laufzeiten im Fokus standen (+2,9 Mrd. Euro). Dasselbe gilt für ETFs auf Euro-Staatsanleihen (+900 Mio. Euro), wovon 700 Mio. Euro auf langlaufende Anleihen entfielen. Das Interesse an ETFs auf langlaufende Anleihen spiegelt die Überzeugung der Anleger wider, dass die Zinssätze ihren Höchststand erreicht haben und dass sie wegen des schwachen Wirtschaftswachstums in Zukunft gesenkt werden sollten.

ESG-Anleihe-Strategien legten in der Summe um 500 Mio. Euro zu, wobei 400 Mio. Euro auf ESG-Staatsanleihe-ETFs und 200 Mio. Euro auf Aggregate-Bond-ETFs entfielen. Aus ESG-High-Yield-ETFs wurden 100 Mio. Euro abgezogen. Allokationen in ESG-Anleihe-Strategien machten nur etwa ein Zehntel der Gesamtallokationen aus. Dies spiegelt die Schwierigkeit wider, ESG-Strategien für Staatsanleihen zu finden.

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