Amundi ETF Flow Report – September & 3. Quartal 2023
Im September verzeichnete der ETF-Markt weltweit Zuflüsse von 58,1 Mrd. Euro. Obwohl die globalen Aktienindizes in diesem Monat in Euro um 1,9 % fielen, legten ETF-Anleger weltweit 45,5 Mrd. Euro in Aktien-ETFs an, während Anleihe-ETFs nur 12,1 Mrd. Euro hinzugewannen. Global investierten Anleger 20,3 Mrd. Euro in ETFs auf globale und 8,4 Mrd. Euro in ETFs auf US-Aktienindizes. In ETFs auf ultra-kurzlaufende Anleihen flossen 5,5 Mrd. Euro, während 4,4 Mrd. Euro aus Unternehmensanleihe-ETFs abgezogen wurden.
US- und globale Industrieländer im Fokus von Aktien-ETF-Anlegern
Europäische UCITS-Aktien-ETFs verzeichneten im September Nettomittelzuflüsse von 7,3 Mrd. Euro. Im dritten Quartal summierten sich die Zuflüsse damit auf 20,5 Mrd. Euro.
US-Aktien waren mit einem Plus von 4,2 Mrd. Euro die beliebteste ETF-Strategie. Ebenfalls gefragt waren ETFs auf breit diversifizierte globale Industrieländer, denen 3,4 Mrd. zuflossen. Damit bestätigt sich der im letzten Quartal beobachtete Trend. Aus ETFs auf asiatische Industrieländer zogen Anleger hingegen 1,1 Mrd. Euro ab. Mit dem steigenden Ölpreis im Sommer haben Anleger zudem 400 Mio. Euro in Energie-ETFs neu investiert. Aus ETFs auf den Finanzsektor zogen Anleger hingegen 500 Mio. Euro ab. ESG-Aktien-ETFs legten im Laufe des Monats um 1,4 Mrd. Euro zu, wovon 1 Mrd. Euro auf weltweite Indizes und 800 Mio. Euro auf US-Aktien entfielen. Der Anteil von ESG-Strategien an der gesamten Aktien-ETF-Allokation lag im September unter 20 % und damit unter dem Durchschnitt des laufenden Jahres. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele Anleger eine taktische Allokation in Aktien vorgenommen haben, um von einem unerwartet guten Wirtschaftswachstum zu profitieren.
Divergierende Zinsperspektive spiegelt sich in Anleihe-ETF-Flows wider
Die Zuflüsse in europäische UCITS Anleihe-ETFs waren im September mit 1,9 Mrd. Euro deutlich geringer als in den letzten Monaten. Klar favorisiert waren ETFs auf Staatsanleihen (+2,3 Mrd. Euro), während in Unternehmensanleihen fast keine Mittel flossen. Aus High-Yield-ETFs zogen Anleger 400 Mio. Euro ab – wahrscheinlich aufgrund von Bedenken hinsichtlich des makroökonomischen Umfelds und höherer Finanzierungskosten, die sich auf die Margen auswirken können. Angesichts historisch hoher Renditen, einer rückläufigen Inflationserwartung und nach wie vor sehr hoher Rezessionsrisiken bieten Staatsanleihen gute Chancen. In diesem Umfeld investierten Anleger, 2,2 Mrd. Euro in ETFs auf Euro-Staatsanleihen und 600 Mio. Euro in US-Dollar-Staatsanleihe-ETFs. Bei ETFs auf Euro-Benchmarks waren Indizes für breite Laufzeitsegmente besonders gefragt (+1,4 Mrd. Euro), während bei ETFs auf US-Anleihen Strategien mit kurzen Laufzeiten (+1,2 Mrd. Euro) im Fokus standen.
Unter Bond-Anlegern wird weiterhin diskutiert, ob der Höchststand der Zinssätze bereits erreicht ist. Wer davon ausgeht, investiert tendenziell in längere Laufzeiten. Wer den Höchststand als noch nicht erreicht sieht, bevorzugt tendenziell kürzere Laufzeiten.
ESG-Bond-Strategien verzeichneten ein Plus von 700 Mio. Euro. 300 Mio. Euro davon entfielen auf Staatsanleihe-strategien und 200 Mio. Euro auf Unternehmensanleihe-Indizes mit Investment-Grade-Rating. Etwa ein Drittel der Bond-ETF-Allokation entfallen auf ESG-Strategien. Die Entwicklung von ESG-Produkten auf Staatsanleihen könnte die Argumentation für ESG-Investitionen weiter unterstützen.
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