Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland sind nicht nur für ihre zufriedenen Einwohner und ihre im internationalen Vergleich hohe Lebensqualität bekannt,

sondern auch für ihre auf dem Weltmarkt führenden mittelständischen Unternehmen und einige global führende Industrien. Wie interessierte Anleger an den Entwicklungen der nordeuropäischen Region partizipieren können.

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Im Norden Europas erscheint die Welt noch in vielerlei Hinsicht in Ordnung: Skandinavier sind gut gebildet, vergleichsweise wohlhabend, innovativ, gelten als Verfechter von Nachhaltigkeit und Umweltschutz und zählen als die glücklichsten und zufriedensten Menschen der Welt. Untersuchungen wie das globale Wohlstandsranking des britischen Legatum Institute oder der World Happiness Report der Vereinten Nationen bestätigen das immer wieder.

Die skandinavischen Staaten weisen aber noch weitere Gemeinsamkeiten auf: In der Regel bieten sie neben einem guten Bildungssystem auch politische Stabilität, solide Staatsfinanzen, punkten durch eine geringe Korruption und eine gute Infrastruktur. Zudem ist es im hohen Norden zumeist recht günstig und unkompliziert – da geringer bürokratischer Aufwand – ein Unternehmen zu gründen.

Skandinavische Wirtschaft: Wettbewerbsfähig und innovationsfreundlich

Dass die heimischen Märkte eher vergleichsweise klein sind, haben die Skandinavier zu einer Stärke umgemünzt: Viele Unternehmen haben sich in Nischen erfolgreich spezialisiert und Exportmärkte erschlossen. Daher ist die Region reich an mittelständischen Unternehmen, die als weltweit führend gelten. Schweden etwa ist stark im Maschinenbau und beim Thema Brennstoffzelle, Norwegen bei der Ölförderung und in der Herstellung von grünem Wasserstoff, Dänemark bei Pharmaproduktion und Windkraft und Finnland ist in der Forstwirtschaft sowie der Öl- und Gasverarbeitung gut positioniert. Ein weiterer Pluspunkt: Die verschiedenen Stärken der Länder ergänzen sich und festigen die Handelsbeziehungen in der Region. Insgesamt zeigt sich der Wirtschaftsraum Skandinavien als wettbewerbsfähig und innovationsfreundlich.

Lebendige Aktienkultur und Sinn für Nebenwerte

Den Unternehmen und Investoren kommt zudem die skandinavische Aktienkultur zugute. Da viele Anleger mit den Aktien bekannter Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben, ist es in den nordischen Staaten viel selbstverständlicher als hierzulande, dass für die Altersvorsorge und Vermögensbildung in Aktien investiert wird. Für die hochspezialisierten Mittelständler ist es somit einfacher, Unternehmensanteile in Form von Aktien an den Börsen in Stockholm oder Kopenhagen zu platzieren, denn dort stoßen auch die Börsengänge von kleineren Unternehmen auf großes Interesse der Anleger.

Das Faible der skandinavischen Anleger für Nebenwerte hat über die Jahre dazu geführt, dass ein Börsengang in Stockholm auch für ausländische Unternehmen immer attraktiver geworden ist. Inzwischen kommt eins von fünf Unternehmen, die an der Börse in Stockholm gelistet sind, aus dem Ausland. Und bei den Börsengängen kleiner und mittelständischer Unternehmen hat die Nasdaq First North Growth, ein Ableger der New Yorker Technologiebörse Nasdaq, in den skandinavischen und baltischen Staaten inzwischen europaweit die Nase vorn: Zwischen 2015 und 2022 gab es an der Nasdaq First North 558 Börsengänge, während im gleichen Zeitraum das britische Pendant, das Börsensegment AIM der Londoner Börse, lediglich 425 IPOs anlockte. An der Pariser Euronext waren es sogar nur 275 Börsengänge.

Breit gestreut, nie bereut

Für Anleger ergeben sind durch gezielte Investments in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland somit vielfältige Renditechancen. So kommen etwa die Börsen in Stockholm und Oslo auf Fünfjahressicht auf ein Plus von mehr als 30 Prozent – und die Börse in Kopenhagen sogar auf einen Zuwachs von rund 130 Prozent. Lediglich die Börse in Helsinki hinkt deutlich hinterher; unter dem Strich hat sie sich in diesem Zeitraum kaum von der Stelle bewegt. Doch auch dort finden sich Unternehmen mit Nachholpotenzial.

Renditeträchtige Themen für ein Investment in skandinavische Länder könnten Aktien, aber auch Anleihen sein. Diese bieten ein interessantes Rendite/Risiko-Profil aus hohen laufenden Renditen und i.d.R. geringen Wertschwankungen. Ein klarer Vorteil eines im Vergleich kleineren skandinavischen (Nischen-)Marktes. Investmentmöglichkeiten bestehen in Unternehmen aus den Bereichen digitale Infrastruktur, Energie, nachhaltige Verpackung, Gesundheit oder Technologie. Wer hingegen das Risiko einzelner Wertpapiere scheut, kann als Alternative auf aktiv gemanagte Fonds ausweichen. Doch Vorsicht: Um die Risiken zu reduzieren und die Chancen auf eine attraktive Rendite zu wahren, sollten Anleger stets bedenken, dass das Vermögen breit diversifiziert werden sollte – und zwar über verschiedene Anlageklassen und -regionen hinweg. Allzu groß sollte daher auch der Anteil skandinavischer Investments im Depot nicht sein.

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