Die Turbulenzen in Chinas Wirtschaft setzen Aktienfonds unter Druck, die im Reich der Mitte investieren.

Scope hat untersucht, wie sich die Peergroups mit China-Bezug in den vergangenen Monaten geschlagen haben und wie die Langfristbilanz aussieht.

Die Krise am Immobilienmarkt, schwache Wachstumsaussichten und ein sinkendes Anleger- und Verbrauchervertrauen haben chinesische Aktien in den vergangenen Monaten belastet. Der CSI 300, Leitindex für Titel, die in Shanghai und Shenzen gehandelt werden, gab im laufenden Jahr bis Ende August um 8% nach. Der Hang Seng Index, der Aktien der Börse in Hongkong enthält, ist im August in einen Bärenmarkt eingetreten und hat sich von seinem Höchststand zu Beginn des Jahres weit entfernt.

Fonds, die auf chinesische Aktien setzen, hatten in diesem Umfeld einen schweren Stand. Scope unterteilt Produkte mit entsprechendem Fokus in drei Kategorien: Aktien China, Aktien China A-Shares und Aktien Greater China. In der vorliegenden Studie wurden alle Fonds berücksichtigt, die mehr als 100 Mio. US-Dollar (50 Mio. im Fall von A-Shares-Fonds) verwalten und in Deutschland vertrieben werden.

Fonds-Peergroups mit unterschiedlicher Bilanz

Am schwächsten entwickelte sich die Vergleichsgruppe „Aktien China A-Shares“. Fonds aus dieser Gruppe verloren von Anfang Januar bis Ende August 2023 im Durchschnitt 10,8% ihres Werts. In ihren Portfolios stecken Aktien, die an den Festlandbörsen in Shanghai und Shenzen gehandelt werden. Weil diese A-Aktien erst seit einigen Jahren für ausländische Investoren unkompliziert verfügbar sind, ist das Angebot an derart spezialisierten Fonds noch recht klein.

Die Peergroup „Aktien China“ ist mit 69 Fonds die größte der drei Vergleichsgruppen. Sie gab seit Jahresbeginn bis Ende August um 10,4% nach. Fonds dieser Kategorie nutzen typischerweise die Börse in Hongkong, die ausländischen Anlegern bereits seit vielen Jahren den Zugang zu chinesischen Aktien ermöglicht.

Die geringsten Verluste machten Fonds der Kategorie „Aktien Greater China“. In dieser Peergroup mussten Anleger -8,5% in den ersten acht Monaten 2023 hinnehmen. Die Produkte investieren zusätzlich zu chinesischen in taiwanesische Aktien.

Trotz der schwierigen Lage gelang es einigen Fonds, die Verluste im laufenden Jahr stark zu begrenzen bzw. sogar leichte Gewinne einzufahren. Dazu zählen der Fidelity China Focus, der Vitruvius Greater China Equity, der Goldman Sachs Greater China Equity und der Fideliy Greater China.

Die Regierung in Peking hat derweil begonnen, mit verschiedenen Maßnahmen den Immobilienmarkt zu unterstützen und das Verbrauchervertrauen zu stärken, um den Konsum anzukurbeln. Auch die chinesische Börsenaufsicht hat Maßnahmen ergriffen, um den Aktienmarkt wiederzubeleben. Inwieweit diese Schritte den gewünschten Erfolg bringen, werden die kommenden Monate zeigen.

Aktives Management zahlt sich in China aus

Die Scope-Untersuchung zeigt darüber hinaus, dass China langfristig gesehen ein gutes Pflaster für aktiv gemanagte Fonds ist. In der Peergroup „Aktien China“ war die Quote der aktiven Fonds, die ihren Vergleichsindex in den vergangenen zehn Jahren übertreffen konnten, mit 44% besonders hoch. In den Aktienfonds-Peergroups „Schwellenländer global“, „Europa“ und „Nordamerika“ lag die Erfolgsquote in diesem Zeitraum nur bei neun bis 21%.

Auch in puncto Diversifikation kann das Reich der Mitte überzeugen. Die Korrelation zwischen den Peergroups für chinesische Aktien und den Peergroups für europäische oder US-amerikanische Aktien geht gegen null. China-Aktienfonds entwickeln sich demnach weitgehend unabhängig von den Märkten der Industrieländer.

Den vollständigen Bericht auf Englisch können Sie hier herunterladen.

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