Bei der Aktualisierung der Scope-Fondsratings im September sind die Herabstufungen in der Überzahl. Auch der größte Aktienfonds aus Deutschland ist unter den Absteigern.

Janus Henderson Pan European erhält Spitzenrating

Der Janus Henderson Pan European erhält nach eineinhalb Jahren mit (B)-Rating nun per Ende August das Spitzenrating (A). Zum Aufstieg hat insbesondere die Performanceverbesserung in den vergangenen Monaten beigetragen. Der Europa-Aktienfonds existiert seit 2005 und wird von John Bennett, Tom O’Hara und Tom Lemaigre verwaltet. Er verfolgt einen fokussierten, aktiven Ansatz. Im Portfolio sind derzeit 48 Titel, wobei Novo Nordisk mit 4,6%, UPM-Kymmene mit 4,3% und LVMH mit 3,8% die größten Positionen bilden. Mit einer Wertentwicklung von 7,5% p.a. über fünf Jahre und 11,0% über drei Jahre liegt der Fonds deutlich vor dem Durchschnitt der Peergroup „Aktien Europa“ mit 4,3% und 8,0% p.a. Die Risikokennzahlen fallen gemischt aus, jedoch insgesamt leicht niedriger als die der Vergleichsgruppe.

Harris Associates U.S. Value Equity Fund mit Top-Rating

In der Peergroup „Aktien Nordamerika“ konnte sich per Ende August mit dem Harris Associates U.S. Value Equity Fund ein wertorientierter Ansatz durchsetzen. Der Fonds orientiert sich nicht an einer Benchmark. Das höchste Gewicht im Portfolio haben Alphabet mit 4,9%, ConocoPhillips mit 3,3% und KKR mit 3,1%. Außer Alphabet ist derzeit keine andere FAANG-Aktie in den Top-10 vertreten, was den Fonds von vielen Mitbewerbern abhebt, aber aufgrund der insgesamt höheren Bewertungen dieser Titel typisch für Value-Strategien ist. Mit 37% hat der Finanzsektor mit Abstand den größten Anteil im Fonds, gefolgt von Kommunikation mit 17% und zyklischen Konsumgütern mit 9%. Über fünf und drei Jahre fällt die Wertentwicklung mit 11,7% und 18,0% p.a. deutlich besser aus als der Peergroup-Durchschnitt mit 9,8% und 11,4% p.a. Dafür mussten Anleger jedoch mit höheren Risikokennzahlen leben. So lagen beispielsweise über fünf Jahre Volatilität und maximaler Verlust des Fonds mit 21,0% und -25,4% deutlich über der Peergroup mit 17,1% und -20,0%.

DWS Top Dividende wieder mit unterdurchschnittlichem Rating

Für den DWS Top Dividende ging es nach einer kurzen Zwischenerholung mit (C)-Rating wieder abwärts. Aktuell trägt er nur mehr das unterdurchschnittliche Rating (D). Insbesondere die Performanceschwäche ab Anfang 2023 machte dem knapp 20 Mrd. Euro großen Fondsschwergewicht zu schaffen. Die Erholung der Big-Tech-Titel seit Jahresanfang ging fast spurlos am Fonds vorüber, der mit 2,9% absolutem Portfolio-Gewicht kaum im Technologiesektor investiert ist. Die größten Sektoren im Portfolio sind aktuell Finanzen mit 15,4%, Gesundheit mit 14,8% und Energie mit 13,2%. Über fünf und drei Jahre bleibt der Fonds mit 4,7% und 7,5% hinter der Peergroup „Aktien Welt“ mit 5,4% und 9,7% zurück. Dafür fallen die Risikokennzahlen im Fonds, der generell Aktien mit defensiven Eigenschaften bevorzugt, besser aus. So lagen sowohl Volatilität als auch maximaler Verlust des Fonds über fünf Jahre mit 11,6% und -17,0% unter dem Peergroup-Durchschnitt von 13,7% und -20,4%.

Top- und Flop-Peergroups im vergangenen Monat

Auf einen starken Juli folgte ein schwacher August: Nur 17 der 50 Fonds-Peergroups konnten positive Erträge erzielen, darunter viele Rentenfonds, während die Aktienfonds durch die Bank im Minus notierten. Die besten Peergroups waren wieder einmal von der Währung US-Dollar geprägt: Geldmarktfonds in USD legten auf Monatsbasis um 1,8% zu. Auf den nächsten Plätzen folgten USD- und globale Hochzinsanleihen mit 1,5% bzw. 1,2%. Die Verliererseite wurde erneut von den Peergroups Aktien China mit -7,1% auf Monatsbasis und Aktien China A-Shares mit -6,5% angeführt, gefolgt von asiatischen Aktien-Peergroups und Themenfonds mit -4,4%.

Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen.  https://www.scopegroup.com/dam/jcr:e424459a-98d4-4df7-beee-e548f447169b/Scope%20Fondsrating-Update%202023%20September.pdf

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