Marktkommentar von Stefan Schimkus, Senior Berater der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

An den Kapitalmärkten herrscht derzeit eine große Unsicherheit über den weiteren Verlauf. Gerade in solch nervösen Börsenphasen bieten sich für den Vermögenserhalt und -aufbau Mischfonds an. Der Leitfaden der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ zeigt, worauf Anlegerinnen und Anleger dabei achten sollten.

Rauf, runter, rauf – die Börse ist stets in Bewegung. Vor allem in solch herausfordernden Zeiten wie derzeit. Nachdem mehr als ein Jahrzehnt lang die Zinsen auf der Nulllinie verharrten, Investoren für ein Investment in Bundesanleihen draufzahlten, die Aktienmärkte unter großem Auf und Ab von einem Rekordhoch zum nächsten stiegen oder Gold ein neues Rekordhoch erklomm, hat sich das Blatt in diesem Jahr gewendet: So haben vor allem Anleihen im Zuge der zahlreichen Leitzinserhöhungen an Attraktivität gewonnen, während der Aktienmarkt ein wenig korrekturanfälliger erscheint und der Goldpreis sich wieder etwas vom Allzeithoch entfernt hat.

Abrupte Richtungswechsel am Kapitalmarkt sind für Anlegerinnen und Anleger eine Herausforderung, müssen sie doch entscheiden, auf welche Investments sie künftig weiter setzen wollen und wovon sie sich besser trennen. „Als ein wichtiger Depotbaustein bieten sich daher Mischfonds an, die verschiedene Anlageklassen je nach Börsenlage allokieren“, weiß Stefan Schimkus, Senior Berater der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ. Doch was genau zeichnet Mischfonds aus, welche Rolle übernimmt das Fondsmanagement und worauf sollten Anleger achten? Der Reihe nach.

Die Mischung macht‘s

Mischfonds punkten vor allem mit ihrer hohen Diversifikation. Je nach Fondsstatut kann das Fondsmanagement das Kapital über viele verschiedene Anlageklassen streuen – also in Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe wie Gold, Kupfer oder in alternative Investments. Die Idee: „Verluste in einer Anlageklasse können durch Gewinne in anderen Anlageklassen ausgeglichen werden, indem das Fondsmanagement die Gewichtung in aussichtreichen Investments erhöht und in weniger aussichtreichen senkt“, erklärt Stefan Schimkus. Wenn Anleihen sich beispielsweise im Aufwärtstrend befinden, kann ihr Anteil im Fonds erhöht und im Gegenzug eine weniger aussichtsreiche Anlageklasse reduziert werden.

Professionelles Fondsmanagement

Wann bieten welche Asset-Klassen das beste Chance-Risiko-Verhältnis? Eine Frage, die für den langfristigen Vermögensaufbau entscheidend ist – das Gros der Privatanleger aber sicherlich nicht beantworten kann. Bei einem Mischfonds übernimmt diese Aufgabe ein professionelles Fondsmanagement, das Tag für Tag die Entwicklungen an den Börsen verfolgt, analysiert und aufgrund der Erfahrung und des Wissens das Potenzial der Märkte erschließen kann. Kurzum: Anleger profitieren mit Mischfonds von einer aktiven und professionellen Asset-Steuerung.

Effektives Risikomanagement

Durch die Mischung verschiedener Asset-Klassen können Mischfonds das Verlustrisiko reduzieren und die Rendite optimieren. Aber: Ein Selbstläufer ist das nicht. Die Entwicklung der Wirtschaft, die Höhe der Zinsen, die Bewertungen von Renten- und Aktienmärkten oder geopolitische Risiken – allesamt Faktoren, die die Kurse der verschiedenen Asset-Klassen nicht nur bestimmen, sondern vor allem auch richtig einzuordnen sind. Eine äußerst komplexe Aufgabe, bei der Privatanleger schon mal schnell den Überblick verlieren, zumal die genannten Faktoren nicht isoliert zu betrachten sind. Ein professionelles und effektives Risikomanagement, das die Entwicklungen in der Wirtschaft und an der Börse kontinuierlich analysiert und gegebenenfalls zeitnah auf Marktveränderungen reagieren kann, ist daher unabdingbar.

Mischfonds ist nicht gleich Mischfonds

Abhängig von der aktuellen Marktlage und vor allem vom individuellen Risikoprofil haben Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit, eher in offensive Mischfonds zu investieren, die beispielsweise einen recht hohen Aktienanteil aufweisen oder in eher defensive Mischfonds, deren Fokus auf vergleichsweise sichere Asset-Klassen gerichtet ist, wie beispielsweise Anleihen. „Bevor sich Anlegerinnen und Anleger für einen Mischfonds entscheiden, sollte vorab die Ausrichtung des jeweiligen Fonds genauesten überprüft werden“, empfiehlt daher Stefan Schimkus.

Mischfonds für das aktuelle Marktumfeld

Sinnvoll erscheinen im aktuellen Marktumfeld vor allem defensiv ausgerichtete Mischfonds mit einem hohen Rentenanteil. Schließlich haben Anleihen aufgrund der zahlreichen Leitzinserhöhungen – seit Mitte 2022 hat die Europäischen Zentralbank den Leitzins in neun Zinsschritten von damals 0 auf aktuell 4,25 Prozent angehoben – wieder an Attraktivität gewonnen. „Für besonders risikoarme Staatsanleihen wie die Bundesanleihe gibt es derzeit wieder rund 2,4 Prozent Zinsen, noch im vorigen Jahr waren die Renditen hier negativ“, erklärt Stefan Schimkus. „Für US-Staatsanleihen gibt jetzt sogar in etwa 4,0 Prozent Zinsen. Unternehmens- und Schwellenländeranleihen bieten eine noch höhere Verzinsung, so dass bei verschiedenen Rentenpapieren sogar Renditen zwischen sechs und zwölf Prozent jährlich bei einer Laufzeit von vier bis sechs Jahren möglich sind.“

Zwar bietet der Aktienmarkt auf lange Sicht auch weiterhin attraktive Renditechancen, doch könnte er angesichts der derzeit hohen Unsicherheit und Nervosität der Markteilnehmer kurzfristig weiterhin hohe Schwankungen aufweisen und anfällig für Korrekturen sein. Hinzu kommt, dass der Aktienmarkt inzwischen eine recht ambitionierte Bewertung aufweist, die das Verlustrisiko zusätzlich erhöht. Bei risikoscheuen Anlegern sollte der Aktienanteil daher aktuell nicht allzu hoch ausfallen.

Fazit

Mischfonds sind für Anleger, die von Diversifikation, professionellem Management und flexibler Anpassungsfähigkeit profitieren möchten, eine sinnvolle Depotbeimischung. Die Möglichkeit, in unterschiedliche Anlageklassen zu investieren, kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und gleichzeitig die Chancen auf attraktive Renditen zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig, vor einer Investition in Mischfonds die Anlagestrategie, die Performance-Historie und die Kostenstruktur sorgfältig zu analysieren.

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