In Frankfurt und Umgebung setzt man auf Fonds und ETFs

 

Bei der privaten Altersvorsorge gibt es in Deutschland deutliche Unterschiede. Das belegen Zahlen des InsurTechs myPension aus Frankfurt. So sind die Hessen Spitzenreiter beim Sparen mit der fondsgebundenen Rentenversicherung. Schlusslicht ist der Osten des Landes.

„Grundsätzlich kann man festhalten, dass der Süden und Westen deutlich aktiver sind bei der privaten Altersvorsorge als der Norden und der Osten“, sagt Rogier Minderhout, Geschäftsführer der myPension Altersvorsorge GmbH. Grundlage der Untersuchung sind die Kundendaten des Insurtechs myPension, ausgewertet nach der Verteilung der zehn Postleitzahl-­Regionen. Danach kommen 22 Prozent der Sparer aus Hessen (PLZ-­Region 6).

Den 2. Platz im Ranking teilen sich die Bayern mit der PLZ-­Region 8 und die Rheinland-Pfälzer der PLZ-­Region 5. Dort leben 13 Prozent der Sparer, die in eine fondsgebundene private Rentenversicherung investieren. Das Schlusslicht bildet die Region Sachsen-­Thüringen, die PLZ-Region 0. Dort befindet sich nur 3 Prozent der privaten Rentenvorsorger. Auch der Nord­-Osten des Landes von Stralsund bis Frankfurt/Oder (PLZ­-Gebiet 1) kann nur mit 4 Prozent der abgeschlossenen privaten Rentenversicherungen aufwarten.

„Die Verteilung zeigt deutlich, in welchen Regionen Deutschlands die Offenheit gegenüber der privaten Altersvorsorge durch eine fondsgebundene Anlage am größten ist“, sagt Minderhout. „Während die Hessen wenig Scheu zeigen, in neue Vorsorgemodelle zu investieren, gibt es im Osten offenbar noch Skepsis gegenüber der privaten Rentenversicherung mit Aktienfonds. Hier sehen wir einen großen Nachholbedarf“, so Minderhout. Gerade fondsgebundene Rentenversicherungen sind oft eine optimale Lösung, da sie die Renditechancen der Aktienmärkte sowie Steuervorteile nutzen. „Wer später gut leben möchte, sollte sich nicht alleine auf die staatliche Rente verlassen“, sagt Minderhout.

Im sparsamen Ländle ist man da schon weiter: 12 Prozent der myPension-­Investoren kommen aus der PLZ-­Region 7, also hauptsächlich aus Baden­-Württemberg. „Hier gilt bei vielen Sparern das Eigenheim noch immer als größtes Ruhekissen für das Alter“, sagt Minderhout. „Aber eine Immobilie muss man pflegen und sie ist Marktpreis­ Schwankungen ausgesetzt, so dass eine zusätzliche Renten­-Vorsorge auch für Häuslebauer Sinn macht.“

Aus dem Norden und dem Westen des Landes (PLZ-Regionen 2 und 4) kommen 10 Prozent der privaten Renten­ Vorsorger, gefolgt von der Mitte der Republik mit den Ballungszentren um Hannover, Magdeburg und Bielefeld (PLZ-Region 3) mit 6 Prozent. Aus der PLZ­-Region 9 zwischen Erfurt in Thüringen und dem bayerischen Passau stammen wiederum nur 5 Prozent der Sparer.

„In den ländlichen Bereichen werden die Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge leider noch von vielen Menschen unterschätzt“, sagt Rogier Minderhout. „Sie verlassen sich oft nur auf das Eigenheim als Absicherung, dabei sollte die Renten­-Vorsorge aus mehreren Säulen bestehen. Flexible und vor allem steuersparende Modelle tragen dazu bei.“

 

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