Stabile Performance in der Krise: Private Equity-gestützte Unternehmen stecken Inflation und geopolitische Spannungen besser weg

  • Besser als S&P 500 und Nasdaq: Private Equity-Fonds zeigten in den vergangenen Monaten teilweise deutlich bessere Performance als führende Aktienindizes
  • Starke Performance dank aktivem Management: Private Equity-gestützte Unternehmen kamen besser durch unruhige Monate mit Lieferkettenproblemen, Inflation und geopolitischen Spannungen als aktiennotierte Unternehmen
  • Fall von hohem Niveau: 2020 und 2021 erlebten Risikokapitalfonds noch Zuwächse von bis zu 47 Prozent – Zinserhöhungen führen aktuell jedoch zu Verlusten

Der Investment Manager Neuberger Berman hat die Bewertung von 400 aktiv gemanagten Private Equity-Fonds untersucht. Laut der Studie des Fachbereichs Private Markets von Neuberger Berman, zeigten Buyout-Fonds trotz des turbulenten ersten Quartals im Jahr 2023 eine robuste Performance. Insgesamt legten Buyout-Fonds im ersten Quartal im Durchschnitt immerhin um mehr als 2 Prozent zu, sowohl in US-Dollar als auch in ausgewiesener Währung. Dazu zählen traditionelle Buyout-, Value-Buyout-/Turnaround- und Growth-Buyout-/Growth-Equity-Strategien. Buyout-Fonds mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung konnten im letzten Quartal im Durchschnitt sogar um etwa 3 Prozent in der jeweiligen Währung zulegen.

Im 12-Monats-Vergleich konnten Buyout-Fonds die wichtigsten Aktienmarktindizes outperformen: Obwohl viele börsennotierte Aktienmärkte im Eröffnungsquartal stark angestiegen waren und der S&P 500 um 7,5 Prozent zulegte, blieben die börsennotierten Märkte über die 12 Monate bis zum Ende des ersten Quartals teils deutlich unter ihren Möglichkeiten. So ging der S&P 500 Total Return Index um fast 8 Prozent zurück, während der Russell 2000 und der Nasdaq um mehr als 11 Prozent bzw. 13 Prozent fielen. Im Gegensatz dazu legte der durchschnittliche Buyout-Fonds in diesem 12-Monats-Zeitraum um mehr als 1 Prozent zu.

Aktives Management hebt Performance von Private Equity-Fonds

Ein Grund für das bessere Abschneiden sieht Doug Manor, Managing Director bei Neuberger Berman im aktiven Management der Fonds: „Private Equity-Firmen verwalten ihre Portfoliounternehmen sehr aktiv. Sie verfügen in der Regel über beträchtliche operative Ressourcen und können ihre Kontroll- oder Einflussposition nutzen, um schnell auf das Marktumfeld zu reagieren. Gerade in den vergangenen Jahren, in denen die Portfoliounternehmen mit Unterbrechungen der Lieferkette, geopolitischen Unruhen, Inflationsdruck und höheren Zinsen konfrontiert waren, brachte dies Vorteile. Abseits der öffentlichen Märkte investierten Buyout-Firmen auch in dieser Zeit in Wachstumsinitiativen, führten operative Verbesserungen durch und verfolgten Preisstrategien und wertsteigernde Zusatzakquisitionen, um die Margen zu halten und den Cashflow zu steigern. So konnten sich durch Private Equity-gestützte Unternehmen selbst angesichts der wirtschaftlichen Volatilität gut halten.“

Weniger rosig sieht es bei den Risikokapitalfonds aus. Hier wurden die Bewertungen der wachstumsstarken Unternehmen – insbesondere in den Technologiesektoren – von höheren Zinsen und sinkenden Multiplikatoren gedrückt. Ein Grund, warum die in der Stichprobe enthaltenen Risikokapitalfonds im ersten Quartal dennoch um fast 2 Prozent zulegten, ist die positive Entwicklung einiger Fonds, in deren Portfolio sich noch Anteile von Unternehmen befanden, die mittlerweile an die Börse gegangen sind. Insgesamt sank der Medianwert der Risikofonds im ersten Quartal 2023 jedoch um 0,2 Prozent, nachdem er bereits im Jahr 2022 vier aufeinanderfolgende negative Quartale verzeichnet hatte.

Risikokapital: die goldenen Zeiten sind vorbei

Ein Fall von hohem Niveau, denn vor dem Marktabschwung verzeichneten die Risikokapitalfonds in der Stichprobe eine starke Performance mit durchschnittlichen jährlichen Wertzuwächsen von 37 Prozent im Jahr 2020 beziehungsweise 47 Prozent im Jahr 2021. Damit übertrafen sie andere öffentliche und private Anlageklassen während des Zweijahreszeitraums bei weitem. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete der durchschnittliche Risikofonds in der Stichprobe jedoch einen Rückgang von 12 Prozent. Dies entspricht in etwa dem Rückgang des Nasdaq Total Return Index mit minus 13,3 Prozent im gleichen Zeitraum. Beim Vergleich der Werte aus dem Vorjahr wird die aktuelle Schwäche umso deutlicher: Denn während der Nasdaq das Kalenderjahr 2022 mit einem Minus von 33 Prozent beendete, verzeichneten Risikofonds mit minus 17 Prozent damals einen nur halb so starken Rückgang.

Turbulenzen am Markt werden in aktiven Fonds besser abgefangen

Insgesamt bewertet Doug Manor Private Equity-Fonds weiterhin als chancenbringende Anlagekomponente: „Private Equity-Firmen gehen im Allgemeinen sowohl strategisch als auch opportunistisch vor, wenn es darum geht, wann und wie sie Vermögenswerte monetarisieren. Auch wenn sich die Veräußerungen und Liquiditätsereignisse im vergangenen Jahr verlangsamten, erfolgten die Transaktionen häufig zu attraktiven Bewertungen. Diese lagen sogar über den letzten Quartalsschätzungen und verliehen der Performance einen weiteren Schub.“

Neuberger Berman verwaltet ein Privatmarktvermögen von mehr als 115 Mrd. USD und verfügt damit über einen einzigartigen Blickwinkel im Ökosystem.

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