Die US-Börsen haben sich vom Rest der Welt entkoppelt, vor allem US-Tech-Werte dominieren weltweit, an den Börsen wie an den Märkten.
„Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, diese Entwicklung zu stoppen, doch Europa verschläft die Chancen“, meint ChainBerry-Gründer Karsten Müller.
Die US-Börsen, allen voran die Technologietitel, haben in den vergangenen Monaten kontinuierlich neue Höchststände erreicht. Die europäischen Börsen konnten bei Weitem nicht mithalten und dümpelten vor sich hin. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:
Zum einen scheint die Steuerreform in den USA zu greifen. „Schon im ersten Quartal 2018 haben amerikanische Unternehmen etwa 300 Milliarden US-Dollar ins Land zurückgeholt“, sagt Karsten Müller. Wesentliche Teile davon sollten auch den Weg an die Aktienmärkte gefunden und die Kurse beflügelt haben. Und jetzt, im heißen Wahlkampf vor den Zwischenwahlen im November, wollen Trumps Republikaner mit einer weiteren Steuerreform punkten.
Dieses Mal steht vor allem die Steuerentlastung von Privatpersonen im Mittelpunkt. Geht es nach den Republikanern, würde die seit Jahresanfang gültige Einkommensteuersenkung, die zunächst nur für acht Jahre ausgelegt wurde, auf Dauer festgeschrieben. Es ist zwar wenig wahrscheinlich, dass die Gesetzespakete noch vor den Zwischenwahlen durchgewunken werden. „Allein die Aussicht auf langfristig verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen könnte den Börsenoptimismus aber weiter befördern – und die US-Börsen gegenüber den europäischen noch weiter nach vorne bringen“, so Müller.
Es sind vor allem die Tech-Unternehmen, die nicht nur dank der steuerlichen Rahmenbedingungen weltweit fast uneinholbare Marktpositionen aufbauen konnten. Amazon, Alphabet, Apple & Co. liegen in fast allen Bereichen vorne. Sie haben ausgehend von einer enormen Kundenorientierung Imperien aufgebaut, die sie jetzt auch in vielen anderen Bereichen vom Start weg zu großen Mitspielern werden lässt. Karsten Müller: „Auch wenn es in Europa immer wieder ein Unwohlsein mit der US-amerikanischen Dominanz gibt: Passiert ist wenig.“
Dabei wäre das auf einem Feld möglich, das gerade erst erschlossen wird. Das noch relativ junge Technologiefeld Blockchain ist noch nicht verteilt und die Marktpositionen werden gerade erst aufgebaut. „Obwohl die Blockchain-Technologie das Zeug dazu hat, die US-Monopolstellungen aufzubrechen, scheinen die Europäer hier wieder den Anschluss zu verpassen“, sagt Müller. „Wieder spielen bei der disruptivsten Technologie seit dem Siegeszug des Internets US-Unternehmen die erste Geige.“
Dass das nicht so bleiben muss, zeigen viele Unternehmen, die abseits der großen Namen die Infrastruktur der Blockchains aufbauen, die Technologie entwickeln oder Anwendungen in Industrie, Handel und Dienstleistung tragen. Viele davon stammen aus Europa. Um diese jungen, zumeist noch nicht börsennotierten Unternehmen zu finden, genüge aber ein oberflächlicher Blick nicht, weiß Müller. Sie tragen anders als die US-Riesen keine großen Namen, aber haben oft ein Pfund: Patente. „Wer sich hier den zweiten Blick zutraut und in die Tiefenrecherche einsteigt, findet viele neue Spieler. Und manch einer davon wird es in Zukunft mit den ganz Großen aufnehmen können“, ist sich Karsten Müller sicher.
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