Über die Marke von 2.000 US-Dollar ist der Goldpreis kürzlich gestiegen – wohl nicht nur, aber auch wegen der Verwerfungen im Bankensystem haben Anleger vermehrt sichere Häfen angesteuert.
Abseits des beginnenden Hypes um Gold versprechen aber auch andere Edelmetalle Chancen. Ein gutes Beispiel dafür ist Platin.
Aktuelle Markteinschätzung von Dr. Zschaber
Platin befindet sich nach Angaben des World Platinum Investment Councils an der Schwelle zu einem Angebotsdefizit. Überstieg im vergangenen Jahr das Angebot noch die Nachfrage, könnte 2023 ein Angebotsdefizit von über 550.000 Unzen Platin entstehen. Grund sei ein Anstieg der Nachfrage um 24 Prozent.
Platin: Mehr als ein Edelmetall
Vor allem die Automobilindustrie könnte wieder verstärkt Platin nachfragen, um es in Katalysatoren zu verbauen. Zu diesem Zweck wurde in den vergangenen Jahren zwar überwiegend Palladium eingesetzt. Aber: Da Palladium nun schon länger ein weitaus höheres Preisniveau aufweist als Platin, gab in der Vergangenheit immer wieder Überlegungen, Palladium durch Platin zu ersetzen. Neben der Automobilindustrie könnte auch die Glasindustrie für eine beständige Nachfrage sorgen. Und: Auf die wachsende Nachfrage nach Platin als Industriemetall, könnte schon bald auch eine erhöhte Investment-Nachfrage folgen.
Für den Platinpreis könnte daher schon bald eine vielversprechende Marktlage entstehen, die durchaus Fantasie in den Kurs des Edelmetalls bringt. Während das Angebotsdefizit von 556.000 Unzen am Markt noch keine dramatischen Preissteigerungen auslösen dürfte, könnte diese Zahl gepaart mit einer steigenden Investment-Nachfrage für eine durchaus sichtbare Kursreaktion sorgen.
Platin taktisch aussichtsreich
Blickt man auf den langfristigen Kursverlauf des Platinpreises, so befindet sich das Edelmetall seit rund zehn Jahren im Abwärtstrend. Im zweiten Quartal 2020 hat sich der Wert Edelmetalls jedoch im Zuge der Erholungs-Rally nach dem Corona-Crash nahezu verdoppelt. Die sich jetzt abzeichnende Abkehr der Autoindustrie von Palladium als Katalysator-Metall und die anziehende Investment-Nachfrage nach Edelmetallen könnten einen neuerlichen Aufwärts-Schub für Platin bedeuten. In diesem Fall wäre auch der langfristige Abwärtstrend Geschichte und deutlich höhere Notierungen denkbar.
Wie können Anleger nun handeln? Sowohl Gold, als auch Platin spielen in langfristig ausgerichteten Portfolios die Rolle als Portfoliobeimischung. Allzu große Wetten sollten Anleger hier nicht eingehen. Die Rolle von Platin als Industriemetall und die wachsende Nachfrage aus der Automobilindustrie eröffnen jedoch die Option, Platin auch aus taktischen Gründen zu kaufen. Am besten gelingt das mit einem ETC auf Platin, die von zahlreichen Emittenten angeboten werden. Das Angebot umfasst auch währungsbesicherte Varianten, die in Euro notieren. Eine Option, die interessierte Anleger durchaus in Betracht ziehen könnten. Denn: Wie bei allen Edelmetallen, die in US-Dollar notieren, sollten Anleger auch bei Platin-Investments das zusätzliche Währungsrisiko bedenken.
Günstige Gelegenheit
Als Edelmetall-Investment aus der zweiten Reihe könnte Platin aus den genannten Gründen attraktive Renditechancen bieten. Sollte die Automobilindustrie nachhaltig auf Platin statt auf Palladium setzen, könnte das Edelmetall mittel- bis langfristig wieder Notierungen aus vergangenen Jahren erreichen. Die Gelegenheit ist günstig, bei Edelmetallen einen Blick auf die zweite Reihe zu werfen.
ÜBER DEN AUTOR
Dr. Markus C. Zschaber ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensgesellschaft mbH in Köln. Der mehrfach von Fach- und Publikumsmedien ausgezeichnete Börsenfachmann zählt zu den erfahrensten und renommiertesten Finanzexperten in Deutschland. Herr Zschaber ist unter anderem regelmäßiger Kolumnist für die WirtschaftsWoche Online und steht dem Nachrichtensender n-tv seit nunmehr 24 Jahren regelmäßig als Börsenexperte Rede und Antwort, wenn es darum geht, die Aussichten an den globalen Kapitalmärkten einzuschätzen.
ÜBER das Unternehmen
Die V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH ist seit ihrer Gründung vor fast drei Jahrzehnten auf das Segment der aktiven Vermögensverwaltung sowohl für Privatanleger als auch institutionelle Kunden spezialisiert und bietet diese unabhängig, hochprofessionell und langfristig orientiert an. Seit dem Jahr 1998 besitzt das Haus die Lizenz nach § 32 KWG (Kreditwesengesetz) und seit 2021 nach der erweiterten EU-Richtlinie auch die Lizenz nach dem WpIG (Wertpapierinstitutsgesetz). Dies bedeutet: Die V.M.Z. unterliegt der Aufsicht und Kontrolle der Deutschen Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Als bankenunabhängiges Unternehmen und gemeinsam mit dem angeschlossenen Institut für Kapitalmarktanalyse ist das Haus sehr fundamental orientiert und hat umfangreiche hauseigene Research-Prozesse entwickelt, die für die eigenen Vermögensverwaltungskonzepte genutzt werden.
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