Ziel für nachhaltige Finanzierungen und Anlagen:
Deutsche Bank strebt 500 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen¹ (ohne DWS) bis Ende 2025 an, nachdem sie das erste Volumenziel von 200 Milliarden Euro von 2020 bis 2022 übertroffen hat
Neue Ambitionen in den Geschäftsbereichen bis Ende 2025:
Privatkundenbank Deutschland: 7 bis 10 Milliarden Euro an Finanzierungen für energieeffiziente Renovierungen und Neubauten
Unternehmensbank: 5 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen von Umlaufmitteln (Working Capital) mit dem Schwerpunkt auf Lieferkettenfinanzierungen
Investment Bank: 3 Milliarden Euro an ESG-Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern
Geringere Finanzierung von CO2-Emissionen und fossilen Energien im Jahr 2022:
Finanzierungen im Bereich Öl und Gas gingen im vergangenen Jahr um mehr als 20 Prozent, im Bereich Kraftwerkskohle um rund 18 Prozent zurück
Finanzierte Emissionen im gesamten Unternehmenskreditbuch um rund 5 Prozent zum Vorjahr reduziert
In allen Sektoren mit Netto-Null-Zielpfaden verringerten sich die finanzierten Emissionen im Vergleich zum Vorjahr
Im Öl- und Gassektor gingen die finanzierten Emissionen (Scope 3) um 28,9 Prozent zurück
Richtlinien und Verpflichtungen:
Netto-Null-Zielpfade für mindestens vier weitere Sektoren in 2023 geplant
Verschärfte und präzisierte Richtlinie für Kraftwerkskohle
Ab 2026 sollen sich mindestens 90 Prozent der Kunden mit hohen Emissionen aus besonders CO2-intensiven Sektoren, die neue Unternehmenskredite in Anspruch nehmen wollen, zu einem Netto-Null-Ziel verpflichtet haben
Aktive Mitarbeit in verschiedenen Initiativen und Allianzen, beispielsweise als Co-Lead in der Industrie-Arbeitsgruppe der Net Zero Banking Alliance (NZBA).
Mitarbeitende und eigener Geschäftsbetrieb:
Die CO2-Emissionen aus dem eigenen Geschäftsbetrieb (Scope 1 und 2 sowie Geschäftsreisen) konnten in den vergangenen 10 Jahren um 79 Prozent verringert werden
Künftig verstärkter Fokus auf Scope-3-Emissionen im Lieferantenmanagement
ESG-Weiterbildungsprogramme für die gesamte Belegschaft eingeführt
Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) stellt auf ihrem heutigen 2. Nachhaltigkeitstag ihren Weg zu einer nachhaltigeren globalen Hausbank vor. Dabei geht es um zahlreiche Maßnahmen, mit denen die Bank ihre Kunden unterstützen möchte, ihr Geschäftsmodell nachhaltiger auszurichten. Außerdem bekräftigt die Bank ihre Selbstverpflichtung, bis 2050 selbst Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen zu wollen. „Trotz der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen dürfen wir bei der nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft keine Zeit verlieren”, sagt Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing. „Wir wollen unsere Kunden als starker Partner in eine klimafreundlichere Wirtschaft begleiten. Angesichts unserer Fortschritte auf dem Feld der Nachhaltigkeit sind wir zuversichtlich, unser 500-Milliarden-Euro-Ziel an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen bis Ende 2025 auch in einem volatilen Umfeld erreichen zu können.“
Deutschland: Zusätzliches Finanzierungsvolumen für energieeffizientes Bauen
So plant die Privatkundenbank Deutschland, bis Ende 2025 sieben bis zehn Milliarden Euro an Finanzierungen für energieeffiziente Renovierungen und Neubauten bereitzustellen. Ziel ist es, dieses Angebot für Privatkunden erheblich auszuweiten. „Klimaverpflichtungen und Vorgaben für Energieeffizienz machen Bauen und Renovieren in Deutschland zu einem immer komplexeren Vorhaben“, sagt Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing. „Als Bank spielen wir hier eine wichtige Rolle. Hauseigentümer sind schon heute auf eine viel intensivere Beratung und ein Netzwerk aus Energie-Experten, Handwerkern und Banken angewiesen. Nur so wird Deutschland sein Klimaziel 2045 erreichen können.“
Enge Zusammenarbeit mit Kunden im Kampf gegen den Klimawandel
Die Deutsche Bank will durch einen engen Austausch mit Unternehmen sowie privaten und institutionellen Kunden zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Vergangenen Herbst hatte sie für vier CO2-intensive Sektoren ihre Netto-Null-Pfade bekanntgegeben. Die Deutsche Bank beabsichtigt außerdem, dass sich ab 2026 mindestens 90 Prozent ihrer Kunden mit hohen Emissionen aus besonders CO2-intensiven Sektoren zu einem Netto-Null-Ziel verpflichtet haben, wenn sie neue Unternehmensfinanzierungen in Anspruch nehmen möchten. Derzeit liegt dieser Wert noch bei rund 50 Prozent. „Wir wollen unsere Kunden weltweit dazu ermutigen, mit uns gemeinsam die erforderliche Transformation anzugehen,” sagt Sewing.
Neben den bereits definierten Netto-Null-Zielen für die CO2-intensiven Sektoren Öl und Gas (Upstream), Energieversorger, Stahl und Automobilbau beabsichtigt die Bank, im Jahresverlauf 2023 für mindestens vier weitere Sektoren Netto-Null-Zielpfade zu veröffentlichen. Dabei geht es darum, die Summe der Emissionen zu verringern, welche die Bank in ihrem Kreditgeschäft indirekt finanziert.
Gleichzeitig bekräftigt Sewing die klare Haltung der Bank, ihre Kunden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen zu wollen und nur in Ausnahmefällen einzelne Kundenbeziehungen zu beenden: „Wir als Deutsche Bank sind davon überzeugt, dass es nur die Ultima Ratio sein sollte, sich nach einem Transformationsdialog von einem Kunden zu trennen. In den meisten Fällen können wir gemeinsam mit unseren Kunden mehr im Kampf gegen den Klimawandel erreichen. Aber wir schrecken auch nicht davor zurück, eine Kundenbeziehung zu beenden, wenn wir keine Bereitschaft zu einer glaubwürdigen Transformation erkennen können.“
1,5-Grad-Celsius-Ziel: Jährliches Investitionsvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar bis 2030 notwendig
Die Bank geht auf Grundlage eines gemeinsam mit der Unternehmensberatung Bain & Company erstellten Modells davon aus, dass für die geplanten Netto-Null-Maßnahmen von Unternehmen und Haushalten weltweit Investitionen in Billionenhöhe nötig sind. Demnach wird bis Ende 2030 ein zusätzliches Investitionsvolumen von 1,4 Billionen Dollar jährlich erforderlich sein, wenn global das 1,5-Grad -Celsius-Ziel bis 2050 noch erreichbar sein soll. Weiterhin kommt die Modellrechnung zu einem zusätzlichen, jährlichen Ertragspotential für Banken von mehr als 40 Milliarden Dollar weltweit. Während der Großteil der Erträge bis 2030 in Europa und Amerika anfallen wird, dürfte das Wachstumspotenzial danach stärker in Asien liegen. „Für uns ist Nachhaltigkeit sowohl eine Frage der Verantwortung als auch der Chancen“, sagt Deutsche-Bank-Nachhaltigkeitschef Jörg Eigendorf. „Als Bank im Zentrum Europas mit einer starken Präsenz in den USA und in Asien, beispielsweise unserem ESG Centre of Excellence in Singapur, sind wir sowohl global als auch lokal in vielen Märkten sehr gut für diese Transformation aufgestellt.“
Volumenziel von 500 Milliarden Euro bis Ende 2025: weitere Details zu Finanzierungsinitiativen
Von Anfang 2020 bis Ende 2022 übertraf die Deutsche Bank das bereits um drei Jahre vorgezogene Etappenziel von 200 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen¹ um 15 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank hat sich Ziel zum Ziel gesetzt, von Anfang 2020 bis Ende 2025 insgesamt 500 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen zu ermöglichen. Sie geht aufgrund von internen Modellberechnungen davon aus, dass die Erträge aus dem ESG-Geschäft von rund 800 Millionen Euro im Jahr 2022 bis Ende 2025 auf etwa 1,4 Milliarden Euro jährlich steigen werden.
Um das Ziel von 500 Milliarden Euro bis Ende 2025 zu erreichen, hat die Deutsche Bank verschiedene Ambitionen definiert. So will die Deutsche Bank sie unter anderem mehr Lieferkettenfinanzierungen von internationalen Unternehmen an Umwelt- und Sozialkriterien ausrichten. Dies ist Teil der Ambition der Bank, bis Ende 2025 mindestens 5 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen von Umlaufmitteln (Working Capital) bereitzustellen. Außerdem plant die Investmentbank für den gleichen Zeitraum mindestens drei Milliarden Euro an ESG-Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern (Developing Economies and Emerging Markets). Auch die geplanten zusätzlichen Finanzierungen für energieeffiziente Renovierungen und Neubauten in Deutschland sollen zum übergeordneten Volumenziel beitragen.
Finanzierte Emissionen bei Unternehmenskrediten um rund 5 Prozent reduziert
Die Deutsche Bank konnte im Jahr 2022 mit insgesamt 56,7 Megatonnen CO2-Äquivalent an finanzierten Emissionen (Scope 1 und 2) für Kreditzusagen ihren CO2-Fußabdruck bei den Unternehmenskrediten um rund 5 Prozent senken. In allen vier Sektoren mit Netto-Null-Zielen konnte die Bank die finanzierten Emissionen oder die Emissionsintensitäten 2022 verringern. Im Öl- und Gasbereich kam es sogar zu einer Reduktion von 28,9 Prozent. Neben einer Verringerung der ausstehenden Kredite ist dies auch eine Folge der international üblichen Bemessungsmethode, die den Unternehmenswert einschließlich Bargeldbeständen (EVIC) als Berechnungsgrundlage vorsieht.
Die Deutsche Bank hat zudem die Scope-1- und -2-Emissionen aus ihrem eigenen Geschäftsbetrieb und Emissionen aus Geschäftsreisen weiter reduziert. Seit 2012 konnte die Bank diese Emissionen um rund 273.000 Tonnen CO2 oder 79 Prozent verringern. Sie zielt nun verstärkt darauf ab, auch ihre Scope-3-Emissionen zu reduzieren, unter anderem durch ein entsprechendes Lieferantenmanagement.
Fossile Energien: Aktualisierte Richtlinie für Kraftwerkskohle
Darüber hinaus hat die Bank ihre Richtlinie für Kraftwerkskohle verschärft und mit den nachfolgenden Anpassungen präzisiert:
Unternehmen fallen nun bereits unter diese Richtlinie, wenn sie 30 Prozent oder mehr ihres Umsatzes mit Kraftwerkskohle erwirtschaften. Bisher galt eine Umsatzschwelle von 50 Prozent.
Hiervon unabhängig fallen alle Unternehmen unter die Richtlinie, die pro Jahr mindestens 10 Megatonnen an Kraftwerkskohle fördern oder die Kapazität besitzen, um mehr als 10 Gigawatt Strom daraus zu erzeugen.
Für Kunden, die unter die aktualisierte Richtlinie fallen, gilt künftig:
Die Bank vergibt nur noch Kredite an solche Unternehmen, wenn sie nachvollziehbare Transformationspläne vorlegen. Bestandskunden müssen diese bis Ende 2025 erarbeiten, bei Neukunden sind diese Pläne künftig Voraussetzung für eine Kreditvergabe.
Die Bank hat dabei Bewertungskriterien für Transformationspläne festgelegt: Von Unternehmen aus OECD-Ländern wird erwartet, dass sie bis 2030 vollständig aus dem Geschäft mit Kraftwerkskohle aussteigen; für Unternehmen aus Nicht-OECD-Ländern muss der Ausstieg bis 2040 erfolgen. Gleichzeitig bekräftigt die Bank ihre bisherige Verpflichtung, die Finanzierung von Bestandskunden im Kraftwerkskohlebergbau mit einem Umsatzanteil von mehr als 50 Prozent bis 2025 vollständig zu beenden, sofern es keine glaubwürdigen Transformationspläne gibt. Dabei wird nun von Unternehmen aus OECD-Ländern erwartet, bis 2025 unter die Schwelle von 50 Prozent zu kommen. Von Unternehmen aus Nicht-OECD-Ländern wird bis 2030 ein Umsatzanteil von maximal 30 Prozent erwartet.
Staatseigene Unternehmen in Ländern, mit denen eine „Just Energy Transition Partnership“ (JETP) abgeschlossen wurde, dürfen dabei Zielpfade für den Ausstieg aus dem Abbau von Kraftwerkskohle so definieren, dass sie den Verpflichtungen des jeweiligen Landes im Rahmen des JETP-Programms entsprechen.
Die Neuerungen bauen auf der bestehenden Richtlinie von 2016 auf, welche die Projektfinanzierung von neuen Kraftwerkskohleminen und den Ausbau bestehender Minen ausschließt. Ebenfalls verbietet die Richtlinie bereits die Finanzierung des Baus neuer Kohlekraftwerke sowie des Ausbaus bestehender Kohlekraftwerke. Die aktualisierte Richtlinie tritt im Mai 2023 in Kraft.
Unterdessen sind die Engagements der Bank im Kohlebergbau weiter zurückgegangen. Ende 2022 betrugen die ausstehenden Unternehmenskredite in diesem Bereich 231 Millionen Euro – ein Rückgang von 52 Millionen Euro oder rund 18 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Anteil am gesamten Unternehmenskreditbuch der Bank betrug im vergangenen Jahr 0,09 Prozent, am gesamten Kreditbuch der Bank betrug der Anteil 0,04 Prozent.
Öl und Gas: Geringeres Volumen an ausstehenden Krediten
Nach Verabschiedung der aktualisierten Richtlinie für Kraftwerkskohle arbeitet die Bank nun daran, ihre Öl- und Gasrichtlinie zu überarbeiten. Im Sektor Öl und Gas betrugen die ausstehenden Kredite im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen 6,5 Milliarden Euro, das entspricht einem Rückgang von mehr als 20 Prozent gegenüber 2021 und einem Anteil am gesamten Kreditbuch der Bank von 1,3 Prozent.
Weitere Angaben werden im Nichtfinanziellen Bericht der Bank aufgeführt, der am 17. März 2023 veröffentlicht wird
¹ Nachhaltige Finanzierungen und Anlagen wie in unserem Sustainable Finance Framework und zugehörigen Dokumenten definiert, die auf unserer Homepage veröffentlicht sind.
Verantwortlich für den Inhalt:
Deutsche Bank AG, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, www.db.com