Der Vorsteuergewinn von 5,6 Mrd. Euro bedeutet einen Anstieg um 65% gegenüber dem Vorjahr und das höchste Ergebnis seit 15 Jahren:
Erträge stiegen im Jahresvergleich um 7% auf 27,2 Mrd. Euro
Zinsunabhängige Aufwendungen sanken um 5% auf 20,4 Mrd. Euro
Aufwand-Ertrag-Relation sank auf 75%, verglichen mit 85% im Jahr 2021
Bereinigte Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben¹ mit 19,0 Mrd. Euro unverändert im Vergleich zu 2021; bereinigt um Wechselkurseffekte um 3% rückläufig
Risikovorsorge im Kreditgeschäft bei 1,2 Mrd. Euro oder
25 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditbuchs
Der Nachsteuergewinn hat sich mit 5,7 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt – ebenfalls das höchste Ergebnis seit 2007:
Positiver Steuereffekt von 1,4 Mrd. Euro infolge einer Bewertungsanpassung bei latenten Steueransprüchen infolge guter Geschäftsentwicklung in den USA
Dividendenvorschlag von 0,30 Euro je Aktie, ein Plus von 50% im Vergleich zum Vorjahr
Zentrale Finanzziele für 2022 erreicht:
Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von 9,4%, bei einer Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE)¹ von 8,4%
In der Kernbank betrug die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ 11,3%, bei einer Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE)¹ von 10,0%
Harte Kernkapitalquote (CET1) von 13,4%
Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von 4,6%
In der Kernbank stieg der Vorsteuergewinn um 37% im Jahresvergleich auf 6,5 Mrd. Euro:
Erträge wuchsen im Jahresvergleich um 7% auf 27,2 Mrd. Euro
Zinsunabhängige Aufwendungen sanken um 3% auf 19,5 Mrd. Euro
Die Einheit zur Freisetzung von Kapital (CRU) baute im Jahr 2022 weiter Risiken ab und reduzierte ihre Kosten:
Verschuldungsposition im Jahresvergleich um 43% auf 22 Mrd. Euro verringert
Zinsunabhängige Aufwendungen sanken um 36% auf 922 Mio. Euro
Im vierten Quartal hat sich der Vorsteuergewinn mehr als verneunfacht auf 775 Mio. Euro, verglichen mit 82 Mio. Euro im Vorjahresquartal:
Nachsteuergewinn von 2,0 Mrd. Euro, einschließlich des positiven Steuereffekts in den USA
Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ lag bei 13,1%, die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE)¹ bei 11,7%
Erträge um 7% auf 6,3 Mrd. Euro gewachsen
Zinsunabhängige Aufwendungen um 7% auf 5,2 Mrd. Euro reduziert
Bereinigte Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben¹ um 2% auf 4,8 Mrd. Euro gesunken; bereinigt um Wechselkurseffekte um 4% rückläufig
„Die Transformation der Deutschen Bank in den vergangenen dreieinhalb Jahren war ein Erfolg“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. „Indem wir uns auf unsere Stärken konzentriert haben, sind wir deutlich profitabler, diversifizierter und effizienter geworden. 2022 haben wir das beste Ergebnis seit fünfzehn Jahren erzielt. Dank der disziplinierten Umsetzung unserer Strategie konnten wir unsere Kunden in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld unterstützen und mit strikter Risikodisziplin und einer soliden Kapitalsteuerung unsere Widerstandskraft beweisen. Mit dieser Aufstellung fühlen wir uns gut gerüstet für die kommenden Jahre, in denen wir nachhaltig wachsen und die Rendite für unsere Aktionäre weiter steigern wollen.“
Die Deutsche Bank (XETRA: DBGn.DB / NYSE: DB) hat 2022 das höchste Jahresergebnis seit 2007 erzielt, sowohl vor als auch nach Steuern.
Der Vorsteuergewinn stieg im Jahresvergleich um 65% auf 5,6 Mrd. Euro. Dazu trugen die um 7% höheren Erträge ebenso bei wie die im Jahresvergleich um 5% reduzierten zinsunabhängigen Aufwendungen. Die Aufwand-Ertrag-Relation verbesserte sich auf 75%, nachdem sie im Jahr 2021 noch bei 85% gelegen hatte.
Der Nachsteuergewinn hat sich mit 5,7 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Das Ergebnis enthielt einen positiven Steuereffekt von 1,4 Mrd. Euro infolge einer Bewertungsanpassung bei latenten Steueransprüchen. Anlass dafür war die weiterhin gute Geschäftsentwicklung der Bank in den USA. Ohne diesen Effekt hätte die effektive Steuerquote für das Jahr 2022 24% betragen. Im Vorjahr hatte die Bank in den USA einen positiven Steuereffekt von 274 Mio. Euro verzeichnet.
Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ stieg 2022 auf 9,4% – nach 3,8% im Vorjahr. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE) erreichte 8,4%, verglichen
mit 3,4% im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie (verwässert) stieg auf 2,37 Euro, nach 0,93 Euro im Jahr 2021. Der Vorstand beabsichtigt, der Hauptversammlung 2023 für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 0,30 Euro pro Aktie vorzuschlagen. Für das Geschäftsjahr 2021 hatte die Dividende 0,20 Euro betragen.
Im vierten Quartal 2022 stieg der Vorsteuergewinn um mehr als das Neunfache auf 775 Mio. Euro, gegenüber 82 Mio. Euro im Vergleichsquartal 2021. Dies spiegelt um 7% höhere Erträge sowie um 7% gesunkene zinsunabhängige Aufwendungen wider. Im Quartal wurde ein Gewinn von rund 310 Mio. Euro aus dem Verkauf der Deutsche Bank Financial Advisors in Italien verzeichnet. Der Nachsteuergewinn legte von 315 Mio. Euro auf 2,0 Mrd. Euro zu und beinhaltete den bereits erwähnten positiven Steuereffekt. Ohne diesen hätte die effektive Steuerquote für das Quartal bei 29% gelegen. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von 1,1% auf 13,1%. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE)¹ lag bei 11,7%.
Nachdem die Einheit zur Freisetzung von Kapital (CRU) zwischen 2019 und 2022 ihr Mandat zum Abbau von Risiken und Kosten erfüllt hat, wird sie ab dem ersten Quartal 2023 nicht mehr als eigenes Segment ausgewiesen. Das verbleibende Portfolio, der damit verbundene Betrieb sowie die Mitarbeiter werden Teil des Segments Corporate & Other (C&O).
„Unsere Ergebnisse für 2022 verdeutlichen die Fortschritte bei der Transformation der Deutschen Bank“, sagte Finanzvorstand James von Moltke. „Wir haben die Erträge in unseren Kerngeschäftsbereichen gesteigert und die Kosten weiter gesenkt. Unsere Risikovorsorge liegt innerhalb unserer Erwartungen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Laufe des vergangenen Jahres. Der gezielte Abbau von Risiken in unserer Bilanz hat zu unserer soliden Kapitalquote beigetragen. Dass die Einheit zur Freisetzung von Kapital ihr Mandat erfolgreich abschließen konnte, ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Transformation. All das gibt uns Rückenwind auf dem Weg zu unseren Zielen für 2025.“
Kernbank: Vorsteuergewinn stieg um 37% auf 6,5 Mrd. Euro
In der Kernbank, die alle vier Geschäftsbereiche ohne die CRU umfasst, erhöhte sich der Vorsteuergewinn für das Jahr 2022 um 37% auf 6,5 Mrd. Euro – dies ist der höchste Wert seit Gründung der Kernbank im Jahr 2019. Dabei wuchsen die Erträge der Kernbank um 7% auf 27,2 Mrd. Euro. Gleichzeitig gingen die zinsunabhängigen Aufwendungen um 3% oder bereinigt um Wechselkurseffekte um 5% zurück, obwohl die Bankenabgaben 2022 rund 200 Mio. Euro höher waren als im Vorjahr. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ erhöhte sich von 6,4% im Vorjahr auf 11,3% und entsprach damit dem Ziel für die Kernbank von mehr als 9% für das Gesamtjahr 2022. Die Aufwand-Ertrag-Relation der Kernbank verbesserte sich im selben Zeitraum von 79% auf 71%.
Wachstum und Diversifizierung der Ergebnisse in der Kernbank
Die Kerngeschäftsbereiche trugen zum Vorsteuergewinn wie folgt bei:
Unternehmensbank: Vorsteuergewinn mit 2,1 Mrd. Euro mehr als verdoppelt im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 1,0 Mrd. Euro, bei einer Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von 12,5% und einer Aufwand-Ertrag-Relation von 62%
Investmentbank: Vorsteuergewinn sank um 6% auf 3,5 Mrd. Euro, bei einer Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von 9,2% und einer Aufwand-Ertrag-Relation von 62%
Privatkundenbank: Vorsteuergewinn mit 2,0 Mrd. Euro mehr als verfünffacht im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 355 Mio. Euro, bei einer Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von 10,6% und einer Aufwand-Ertrag-Relation von 72%
Vermögensverwaltung: Vorsteuergewinn sank gegenüber 2021 um 27% auf 598 Mio. Euro, bei einer Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von 17,1% und einer Aufwand-Ertrag-Relation von 70%
Im vierten Quartal 2022 hat sich der Vorsteuergewinn der Kernbank mit 971 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Dabei stiegen die Erträge um 7%, während die zinsunabhängigen Aufwendungen um 4% zurückgingen. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ stieg von 3,4% auf 14,9%. Die Aufwand-Ertrag-Relation verbesserte sich auf 79%, verglichen mit 88% im Vorjahreszeitraum.
CRU setzte 2022 weiteres Kapital frei, baute Risiken ab und reduzierte Kosten
Die Einheit zur Freisetzung von Kapital (CRU) baute 2022 ihre Risiken weiter ab und reduzierte ihre Kosten. Im Vergleich zum Vorjahr verminderte sie ihre Verschuldungsposition zum Jahresende um 43% auf 22 Mrd. Euro. Seit ihrer Gründung Mitte 2019 hat die CRU ihre Verschuldungsposition um 91% verringert. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) gingen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 13% auf 24 Mrd. Euro zurück – darin enthalten waren 19 Mrd. Euro an RWA für operationelle Risiken. Im Vergleich zu Mitte 2019 wurden die RWA um 63% reduziert – ohne Berücksichtigung der RWA für operationelle Risiken um 83%.
Mit einem um 32% auf 932 Mio. Euro gesunkenen Vorsteuerverlust verbesserte die Einheit ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,4 Mrd. Euro. Hauptgrund war ein Rückgang der zinsunabhängigen Aufwendungen um 36% auf 922 Mio. Euro. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten¹ beliefen sich auf 781 Mio. Euro und lagen somit innerhalb der Erwartungen von rund 800 Mio. Euro für 2022. Im Vergleich zum Niveau vor der Transformation (2018) reduzierte die CRU die bereinigten Kosten damit um 77% oder um rund 2,5 Mrd. Euro.
Für das vierte Quartal wies die CRU einen Vorsteuerverlust von 197 Mio. Euro aus, ein Rückgang von 44% gegenüber dem Vorjahresquartal. Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf einen Rückgang der zinsunabhängigen Aufwendungen um 49% zurückzuführen.
Positiver Nettoeffekt der CRU: Von 2019 bis Ende 2022 hat die CRU einen positiven Beitrag von rund 45 Basispunkten zur harten Kernkapitalquote (CET1) der Deutschen Bank geleistet. Dabei hat der kumulierte positive Effekt aus der Reduzierung der RWA die Belastungen aus den Verlusten der CRU in diesem Zeitraum übertroffen. Der Nettoeffekt aus dem Abbau der Verschuldungsposition leistete im selben Zeitraum einen positiven Beitrag zur von etwa 55 Basispunkten zur Verbesserung der Verschuldungsquote der Deutschen Bank.
Deutliche Ertragsverbesserung bei stabilen Geschäftsfeldern im Jahr 2022
Die Erträge des Konzerns stiegen 2022 um 7% gegenüber dem Vorjahr auf 27,2 Mrd. Euro. Im vierten Quartal wuchsen sie ebenfalls um 7% auf 6,3 Mrd. Euro. Sowohl für das Jahr 2022 als auch für das vierte Quartal war dies das höchste Ertragsniveau seit 2016, trotz des Ausstiegs aus Geschäftsfeldern im Zuge der 2019 angestoßenen Transformation. Die Erträge der Kerngeschäftsbereiche setzten sich wie folgt zusammen:
In der Unternehmensbank stiegen die Erträge gegenüber dem Vorjahr um 23% auf 6,3 Mrd. Euro. Dabei legte der Zinsüberschuss um 39% zu, der Provisionsüberschuss um 7%. Dazu trugen das höhere Zinsniveau, eine starke operative Entwicklung, ein höheres Geschäftsvolumen sowie positive Wechselkurseffekte bei. Alle Geschäftsfelder der Unternehmensbank trugen zum Ertragswachstum bei. Im Bereich Corporate Treasury Services stiegen die Erträge um 24%, im Geschäft mit institutionellen Kunden (Institutional Client Services) um 22%, und bei den Geschäftskunden (Business Banking) legten sie um 19% zu. Die Einlagen erhöhten sich im Jahresverlauf um 7% oder 18 Mrd. Euro, gleichzeitig war das durchschnittliche Bruttokreditvolumen um 7% oder 9 Mrd. Euro höher als im Vorjahr.
Im vierten Quartal stiegen die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal um 30% auf 1,8 Mrd. Euro, wobei die Erträge im Bereich Corporate Treasury Services um 26%, im Geschäft mit institutionellen Kunden (Institutional Client Services) um 28% und bei den Geschäftskunden (Business Banking) um 51% zulegten. Insgesamt markierten die Erträge damit den höchsten Wert in einem Quartal seit der Gründung der Unternehmensbank im Jahr 2019.
In der Investmentbank legten die Erträge gegenüber dem Vorjahr um 4% auf 10,0 Mrd. Euro zu. Im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) stiegen die Erträge um 26% auf 8,9 Mrd. Euro, den höchsten Wert seit zehn Jahren. Im Handel mit Zinsprodukten, im Geschäft mit Schwellenländern und im Währungshandel wurde ein deutliches Wachstum verzeichnet. Gründe waren die erhöhte Marktaktivität, ein höheres Geschäftsvolumen sowie ein striktes Risikomanagement. Die Erträge im Finanzierungsgeschäft legten ebenfalls zu, vor allem aufgrund des höheren Zinsüberschusses. Dieses Wachstum glich die deutlich geringeren Erträge im Kredithandel mehr als aus. Dieser Rückgang war auf einen nicht wiederkehrenden Effekt aus einer Position im Geschäft mit ausfallgefährdeten Krediten im Jahr 2021 zurückzuführen.
Im Emissions- und Beratungsgeschäft gingen die Erträge um 62% auf 1,0 Mrd. Euro zurück. Dies spiegelte das branchenweit geringere Provisionsaufkommen im Emissionsgeschäft und Marktwertverluste im Bereich Leveraged Debt Capital Markets wider. Im Beratungsgeschäft lagen die Erträge in etwa auf dem Vorjahresniveau, während sich das Provisionsaufkommen in der Branche insgesamt verringerte. Im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen hat die Deutsche Bank die führende Position in ihrem Heimatmarkt zurückerlangt (Quelle: Dealogic).
Im vierten Quartal sanken die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12% auf 1,7 Mrd. Euro. Dabei legten die Erträge im FIC-Geschäft um 27% auf 1,5 Mrd. Euro zu – der höchste Wert in einem vierten Quartal in mehr als zehn Jahren. Damit konnte der Rückgang von 71% im Emissions- und Beratungsgeschäft mehr als ausgleichen werden.
In der Privatkundenbank stiegen die Erträge gegenüber dem Vorjahr um 11% auf 9,2 Mrd. Euro. Bereinigt um Sondereffekte, insbesondere den bereits erwähnten Gewinn aus dem Verkauf in Italien, sowie um die geringeren entgangenen Erträge durch das BGH-Urteil vom April 2021 zur aktiven Zustimmung bei Preisänderungen für Kontogebühren betrug das Ertragswachstum im Vorjahresvergleich 6%. Dies war zurückzuführen auf höhere Zinsen, Wechselkurseffekte und ein höheres Geschäftsvolumen. Das Nettoneugeschäft in der Privatkundenbank lag 2022 bei 41 Mrd. Euro. Dies beinhaltete Nettomittelzuflüsse in verwaltete Vermögen von 30 Mrd. Euro – einschließlich Einlagen und Anlageprodukte. Zudem wurden Nettoneukredite im kundenbezogenen Geschäft von 11 Mrd. Euro verzeichnet. In der Privatkundenbank Deutschland legten die Erträge um 6% auf 5,3 Mrd. Euro zu, bereinigt um die Effekte aus dem BGH-Urteil um 4%. In der Internationalen Privatkundenbank stiegen die Erträge um 19% auf 3,8 Mrd. Euro. Bereinigt um den Gewinn aus dem Verkauf in Italien und dem Sondereffekt aus den Abwicklungsaktivitäten bei Sal. Oppenheim stiegen sie um 9%.
Im vierten Quartal stiegen die Erträge in der Privatkundenbank gegenüber dem Vorjahresquartal um 23% auf 2,5 Mrd. Euro. Bereinigt um Sondereffekte sowie den Effekt aus dem BGH-Urteil legten sie um 10% zu. Die Nettomittelzuflüsse in verwaltete Vermögen betrugen 5 Mrd. Euro.
In der Privatkundenbank Deutschland stiegen die Erträge um 7% auf 1,4 Mrd. Euro. In der Internationalen Privatkundenbank legten sie 49% auf 1,2 Mrd. Euro zu. Bereinigt um den Gewinn aus dem Verkauf in Italien und weitere Sondereffekte betrug das Ertragswachstum 10%.
In der Vermögensverwaltung sanken die Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 2,6 Mrd. Euro. Dabei stiegen die Einnahmen aus Verwaltungsgebühren um 4%. Dies spiegelt höhere Gebühren bei alternativen Anlagen wider, die zum Teil durch negative Marktentwicklungen bei den Erträgen im Aktiv- und Passivgeschäft ausgeglichen wurden. Das Wachstum bei den Verwaltungsgebühren und positive Wechselkurseffekte wurden von einem deutlichen Rückgang der erfolgsabhängigen Gebühren mehr als aufgezehrt. Im vierten Quartal 2021 war hier eine hohe erfolgsabhängige Gebühr für einen Mischfonds verzeichnet worden, die sich so nicht wiederholte. Das verwaltete Vermögen sank zum Ende des Jahres 2022 um 11% auf 821 Mrd. Euro. Diese Entwicklung war vor allem auf negative Marktwerteffekte zurückzuführen. Nettoabflüssen von 20 Mrd. Euro im Jahr 2022 standen positive Wechselkurseffekte von 22 Mrd. Euro gegenüber.
Im vierten Quartal sanken die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23% auf 609 Mio. Euro, im Wesentlichen durch deutlich geringere erfolgsabhängige Gebühren – Grund hierfür war, dass sich die erwähnte hohe erfolgsabhängige Gebühr aus dem Vorjahr nicht wiederholte. Das verwaltete Vermögen reduzierte sich im vierten Quartal um 12 Mrd. Euro, was Nettoabflüsse von 2 Mrd. Euro beinhaltete.
Zinsunabhängige Aufwendungen weiter reduziert
Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken 2022 im Jahresvergleich um 5% auf 20,4 Mrd. Euro. Dies ist unter anderem auf den deutlichen Rückgang der Umbaukosten zurückzuführen, da die 2019 angekündigten Transformationsinitiativen abgeschlossen wurden. Dieser Rückgang glich die um 38% – oder rund 200 Mio. Euro – höheren Bankenabgaben mehr als aus.
Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben¹ lagen mit 19,0 Mrd. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Bereinigt um Wechselkurseffekte sanken sie um 3%. Dabei wurde der um 3% höhere Personalaufwand durch geringere Sachkosten ausgeglichen, einschließlich geringerer Kosten für IT und Beratungsdienstleistungen. Außerdem gingen auch die Ausgaben für ausgelagerte Aktivitäten und Mieten zurück. Dies spiegelt die stetigen Kostensenkungsmaßnahmen der Bank wider.
Über den gesamten Zeitraum der Transformation wurden die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben¹ um mehr als 3 Mrd. Euro gesenkt, verglichen mit 22,1 Mrd. Euro im Jahr 2018. Der Personalaufwand ging dabei um rund 1 Mrd. Euro zurück, da die Bank im Zuge der Transformation Stellen abgebaut und die Struktur der Belegschaft angepasst hat. Weiterhin wurden die Kosten für IT um rund 0,5 Mrd. Euro gesenkt, trotz kumulierter Ausgaben von rund 15 Mrd. Euro im Verlauf der Transformation. Hinzu kamen eine Reduzierung der Kosten für Beratungsdienstleistungen von rund 0,5 Mrd. Euro sowie mehr als 1 Mrd. Euro an sonstigen Einsparungen, unter anderem bei Gebäudekosten, betrieblichen Steuern und Versicherungen sowie für Reise- und Marketingausgaben.
Im vierten Quartal reduzierten sich die zinsunabhängigen Aufwendungen gegenüber dem Vergleichsquartal um 7% auf 5,2 Mrd. Euro – hierin enthalten ist eine Wertminderung von 68 Mio. Euro auf immaterielle Vermögenswerte aus einer früheren Übernahme in der Vermögensverwaltung. Die zinsunabhängigen Aufwendungen spiegelten außerdem Vergleiche und andere Entwicklungen bei bestimmten Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtlichen Maßnahmen wider – einschließlich laufender Gespräche mit Behörden bezüglich der Einhaltung früherer Anordnungen und Vergleiche im Zusammenhang mit Sanktionen und Embargos und den Kontrollen zur Bekämpfung der Geldwäsche sowie bezüglich Vereinbarungen zu Verbesserungen und Verpflichtungen im Zusammenhang mit Defiziten im Risikomanagement. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben¹ verminderten sich um 2% auf 4,8 Mrd. Euro; bereinigt um Wechselkurseffekte sanken sie um 4%. Der Personalaufwand blieb im Vergleich zum vierten Quaral 2021 stabil, bereinigt um Wechselkurseffekte ging er zurück. Die Kosten für IT, Beratungsdienstleistungen und sonstige Kosten waren im Vorjahresvergleich geringer.
Die Zahl der Mitarbeiter*innen lag zum Ende des Jahres bei 84.930 (in Vollzeitstellen gerechnet). Im Quartal wurde ein Zuwachs von 374 Vollzeitstellen verzeichnet, hauptsächlich durch die Eingliederung von 455 weiteren externen Mitarbeitern (in Vollzeitstellen).
Risikovorsorge: Trotz herausfordernderen Umfelds im Rahmen
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg 2022 auf 1,2 Mrd. Euro, von 515 Mio. Euro im Vorjahr. Grund dafür war das herausforderndere makroökonomische Umfeld vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. Dem gegenüber hatte das Vorjahr von einer wirtschaftlichen Erholung profitiert, nachdem die pandemiebedingten Beschränkungen gelockert wurden. Damit lag die Risikovorsorge für das Jahr 2022 bei 25 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens und entsprach somit den Erwartungen, die am Investorentag im März 2022 kommuniziert wurden. Die Risikovorsorge für leistungsgestörte Kredite (Stufe 3) betrug 1,0 Mrd. Euro, verteilt auf alle Regionen und Kreditkategorien. Die Zuführungen bei Krediten, die weiterhin bedient wurden (Stufe 1 und 2), lagen bei 204 Mio. Euro – dies war darauf zurückzuführen, dass sich die makroökonomischen Prognosen über weite Teile des Jahres eintrübten.
Im vierten Quartal stieg die Risikovorsorge von 254 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 351 Mio. Euro. Dies beinhaltete eine Risikovorsorge für leistungsgestörte Kredite (Stufe 3) von 390 Mio. Euro sowie eine Zuführung bei Krediten, die weiterhin bedient wurden (Stufe 1 und 2), von 39 Mio. Euro. Die Risikovorsorge im vierten Quartal profitierte von einer Reduzierung von so genannten Overlays der Vorperioden sowie den sich stabilisierenden makroökonomischen Prognosen zum Jahresende. Der Anstieg im Vergleich zum vierten Quartal 2021 ging auf bestimmte Einzelfälle zurück und war somit kein allgemeiner Trend über das gesamte Portfolio hinweg.
Risiko gegenüber Russland im Jahr 2022 deutlich reduziert
Die Deutsche Bank hat im Jahresverlauf 2022 ihr Risiko gegenüber Russland deutlich verringert. Das Brutto-Kreditengagement sank um 42% auf 806 Mio. Euro, das Netto-Kreditengagement um 36% auf 379 Mio. Euro. Die so genannten weiteren verbleibenden Risiken (Additional Contingent Risk) wurden um 90% auf 154 Mio. Euro reduziert. Dieser Betrag schließt nicht gezogene Kreditzusagen von 78 Mio. Euro ein, nach 1,0 Mrd. Euro zum Ende des Jahres 2021. Diese Kreditzusagen sind zum Großteil durch vertragliche Regelungen und Garantien von Muttergesellschaften internationaler Unternehmen abgesichert. Darüber hinaus bestehen Garantien von 76 Mio. Euro, die im Jahresverlauf um 86% gesunken sind – vor allem aufgrund auslaufender Garantieverpflichtungen. Die Deutsche Bank wird ihren Kurs fortsetzen, ihr Portfolio gegenüber Russland abzubauen.
Kapital und Liquidität weiterhin im Plan
Die harte Kernkapitalquote der Bank (CET1) stieg zum Ende des vierten Quartals auf 13,4%, nach 13,3% im Vorquartal. Diese Entwicklung spiegelte die positiven Auswirkungen der Ergebnisse des vierten Quartals auf das Kapital wider. Dem standen regulatorische Abzüge für latente Steueransprüche, Dividenden und zukünftige Kuponzahlungen für AT1-Anleihen gegenüber. Ein geringer positiver Wechselkurseffekt wurde durch Veränderungen bei den RWA, vor allen höhere RWA für Marktrisiken, mehr als ausgeglichen. Die harte Kernkapitalquote (CET1) blieb damit seit Ankündigung der Transformation im zweiten Quartal 2019 über dem Ziel der Bank von mindestens 12,5%.
Die Verschuldungsquote lag im vierten Quartal bei 4,6% und entsprach damit dem Zielwert der Bank. Im dritten Quartal hatte die Verschuldungsquote 4,3% betragen. Die Entwicklung im Vorjahresvergleich spiegelte positive Wechselkurseffekte und eine geringere Verschuldungsposition durch saisonal geringere Handelsaktivitäten wider. Hinzu kommt der Anstieg des Kernkapitals, bedingt durch das Ergebnis im vierten Quartal und die Emission der AT1-Anleihe im November, was teilweise durch die erwähnten regulatorischen Abzüge ausgeglichen wurde.
Die Liquiditätsreserven sanken zum Ende des vierten Quartals leicht auf 256 Mrd. Euro, verglichen mit 262 Mrd. Euro zum Ende des Vorquartals. Diese Reserven beinhalten 219 Mrd. Euro an liquiden Vermögenswerten von hoher Qualität. Die Liquiditätsabdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio) betrug 142% und lag damit um 64 Mrd. Euro über der regulatorischen Anforderung von 100%. Die strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio) lag mit 119% am oberen Ende der Zielspanne der Bank von 115% bis 120%. Dies entspricht einem Puffer von 98 Mrd. Euro gegenüber den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Ziele für 2025 bestätigt
Die Deutsche Bank hat ihre Finanz- und Kapitalziele für das Jahr 2025 bestätigt. Sie strebt eine Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von mehr als 10% an, ein durchschnittliches jährliches Ertragswachstum von 3,5 bis 4,5% ab 2021 sowie eine Aufwand-Ertrag-Relation von unter 62,5%. Weiterhin strebt die Bank für das Jahr 2025 eine harte Kernkapitalquote von rund 13% an. Sie bestätigt ihr Ziel, ab 2025 50% des den Aktionären zuzurechnenden Nachsteuergewinns auszuschütten; insgesamt sollen den Aktionären für die Jahre 2021 bis 2025 rund 8 Mrd. Euro zufließen.
Kumulierte Volumina für Nachhaltige Finanzierungen übertreffen Ziele
Nachhaltige Finanzierungen und Anlagen (ESG)² stiegen im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal um 18 Mrd. Euro. Sie erreichten somit ein kumuliertes Volumen von 215 Mrd. Euro seit Anfang Januar 2020, im Vergleich zum Stand von 157 Mrd. Euro zum Ende des vierten Quartals 2021 (ohne DWS). Somit hat die Bank ihr Ziel eines kumulierten Volumens von 200 Mrd. Euro bis Ende 2022 übertroffen – trotz eines herausfordernden Umfelds für ESG-Finanzierungen und Anlagen im abgelaufenen Jahr. Die Volumina im Jahr 2022 beinhalten einen negativen Nettoeffekt aufgrund der Umsetzung der neuen Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) im August 2022, da bestimmte Vermögenswerte aus der bisherigen Methodik für die Offenlegung von Informationen über nachhaltige Finanzprodukte (Sustainable Finance Disclosure Reporting, SFDR) reklassifiziert wurden.
In den Geschäftsbereichen entwickelten sich die Volumina im vierten Quartal und kumuliert seit dem 1. Januar 2020 wie folgt:
Die Unternehmensbank kam zum Ende des vierten Quartals auf 5 Mrd. Euro an nachhaltigen Finanzierungen; damit erhöhte sich das kumulierte Volumen seit Anfang 2020 auf 40 Mrd. Euro.
In der Investmentbank betrug das Volumen an nachhaltigen Finanzierungen und Kapitalmarkt-Emissionen 13 Mrd. Euro, was zu einem kumulierten Volumen von 128 Mrd. Euro führte.
In der Privatkundenbank lag im vierten Quartal das Volumen bei 1 Mrd. Euro. Das kumulierte Volumen lag per Jahresende bei 48 Mrd. Euro mit Krediten von 10 Mrd. Euro und 37 Mrd. Euro an ESG-Anlagen.
Die Deutsche Bank wird am 2. März 2023 ihren zweiten Nachhaltigkeitstag (Sustainability Deep Dive) abhalten. Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, Jörg Eigendorf, Chief Sustainability Officer, und weitere Führungskräfte werden die Strategie der Bank und ihre Fortschritte erläutern und einen Ausblick geben.
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