Richard Kaye, Portfoliomanager des Comgest Growth Japan bei der internationalen Fondsgesellschaft Comgest, ist der Ansicht, dass sich die gute Entwicklung des japanischen Anlagemarktes seit Jahresanfang für Anleger weiter bezahlt machen wird:
Die geopolitischen Rahmenbedingungen bleiben unsicher, da die Führung der regierenden Partei Japans, der Liberaldemokratischen Partei, im Herbst zur Wahl steht und potenzielle Zölle den Welthandel bedrohen. Wir beobachten diese Rahmenbedingungen, können diese jedoch mit unserem Qualitätswachstumsansatz abfedern.
Dabei kann man leicht vergessen, dass die Marktentwicklung in Japan unter den Industriemärkten einzigartig war. Nur hier verkauften heimische institutionelle Anleger im großen Stil Japan-Aktien und hatten über Jahrzehnte eine besondere Vorliebe für Rentenpapiere. Da jedoch die rasant steigende Zahl der Rentner reale Renditen verlangt und die Zinsen am Boden liegen, sehen sich Pensionsfonds nun dazu gezwungen, höhere Risiken einzugehen. Gerade rechtzeitig wachsen die Gewinne japanischer Unternehmen kräftig. Die Interessen der Aktionäre werden zudem stärker beachtet.
Exporteure des aktuell in Asien gefragten japanischen Lifestyles, Gesundheitsanbieter und Profiteure von Branchenkonsolidierungen bleiben die Bereiche, in denen Qualitätswachstumsanleger gute Chancen haben. Ansonsten gab es kaum Veränderungen im Portfolio unseres Flagschiffes Comgest Growth Japan (ISIN: IE0004767087), und wir sind generell zufrieden mit der Performance unserer Bestände während der Sommerpause.
Im Maschinenbausektor haben wir gegensätzliche Entwicklungen wahrgenommen. Der weltweite Investitionszyklus wächst verhaltener als im Vorjahr. Wir werden dies in der bevorstehenden Berichtssaison verfolgen, versuchen jedoch in Hersteller einzigartiger Produkte zu investieren, bei denen die hohe Nachfrage nachhaltiger als ein Zyklus ist. Ein Beispiel hierfür ist Fanuc. Der Konzern hat vor einigen schwachen Quartalen gewarnt, dennoch scheinen uns die langfristigen Wachstumsaussichten unverändert.
Der technologische Vorsprung unter anderem bei der Antifalten-Therapie von Pola Orbis und der Fokus auf Premiummarken wie beim Albion-Line-Up von Kose erwiesen sich als wichtige und nachhaltige Wachstumsquellen für die beiden Kosmetikunternehmen. Bei einem Treffen mit Sysmex unterstrich die Unternehmensleitung zudem, dass vor allem in Schwellenländern die Nachfrage nach Hämatologie-Systemen unverändert hoch ist. China und andere Märkte dürften ihr Wachstumstempo in Höhe von 10 bis 20% fortsetzen. Der Marktanteil in den USA steigt, da Beckman Coulter in letzter Zeit bei großen Laborketten den Kürzeren zog.
Vor Kurzem nahmen wir Yamaha und Nissan Chemical in unser Portfolio auf. Wir beobachten seit einiger Zeit das China-Geschäft von Yamaha, da sich die wachsende chinesische Mittelschicht zunehmend für qualitativ hochwertige Klaviere interessiert. Außerdem scheint es, dass Yamaha seine Klangkompetenz auch bei E-Pianos, E-Gitarren und anderen Instrumenten entfalten kann. Nissan Chemical bietet Speziallösungen für Flachbildschirme und Halbleiter, die dem neuesten Stand der Technik in diesen Bereichen entsprechen. Unter dem Strich beschert das dem Unternehmen ein historisches Kapitalrenditeprofil, das deutlich über dem Durchschnitt liegt.
Europa stellt gerade seinen künftigen Kurs auf den Prüfstand, und jenseits des Atlantiks wird im November zwischen zwei grundverschiedenen Visionen von Amerika gewählt. Japans politisches Umfeld jedoch ist stabil und aktionärsfreundlich. Das Marktumfeld bleibt insbesondere für Qualitätswachstumsinvestoren sehr freundlich, da gutes Wachstum mit steigenden Kapitalrenditen verbunden ist.
Wenn Japan weiterhin so reformfreundlich bleibt, sollten einige unserer Portfoliounternehmen über erhebliches Potenzial verfügen, da viele von ihnen Konsolidierer in überalterten und fragmentierten Märkten sind. Gleichzeitig belegen Daten aus zwanzig Jahren: Unsere Bewertungsprämie sind durch überdurchschnittliches Gewinnwachstum und entsprechende Kapitalrenditen gerechtfertigt. Der Gewinnausblick für die nächsten fünf Jahre stimmt uns zuversichtlich, dass das überdurchschnittliche Wachstum unserer Portfoliounternehmen anhält und die Performance treiben wird.
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