Große Resonanz auf den digitalen Presse-Workshop der FPSB-Deutschland-Initiative Frauen*Finanzplanung

– Expertinnen betonen herausragende Bedeutung von Finanzplanung, gerade in Krisenzeiten – Verschiedene Themenstellungen verdeutlichen, wie Frauen auch in turbulenten Zeiten handlungsfähig und finanziell erfolgreich bleiben können

Die Welt befindet sich im Krisenmodus. Russlands Krieg gegen die Ukraine, eine hohe Inflation und Rezessionsängste – Verbraucher blicken immer sorgenvoller in die Zukunft. Und dieser Mix an Problemen löst auch finanzielle Ängste aus. Speziell Frauen in der Krise dabei zu unterstützen, in finanziellen Fragen stark zu werden beziehungsweise zu bleiben, war die Intention einer digitalen Veranstaltung des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland).

Beim zweiten virtuellen Presse-Workshop der FPSB-Deutschland-Initiative Frauen*Finanzplanung stand deshalb eine Vielzahl von verschiedenen finanziellen Themenstellungen speziell für Frauen auf der Agenda. „Finanzwissen und Orientierung gibt Frauen in dieser herausfordernden Zeit Sicherheit“, betonte Iris Hoschützky, Vorstandsmitglied des FPSB Deutschland. Und das scheint bitter nötig, wie die FPSB-Expertinnen in der von Anne Connelly, Gründerin des Karrierenetzwerkes „Fondsfrauen“ sowie dem Finanzportal „herMoney“, souverän moderierten Runde aus ihrer Beratungspraxis schilderten.

Gefahr der Handlungsunfähigkeit

„Gerade Frauen lassen sich oft von Emotionen leiten, dabei beginnt die Sicherheit im Kopf“, erläuterte Stefanie van Dawen, CFEP®. Die Inhaberin der gleichnamigen Familien-Strategieberatung in Euskirchen plädierte dafür, nicht beeinflussbare Fakten wie Börsenkurse oder hohe Energiepreise von subjektiven Bewertungen und Gefühlen zu trennen. Anderenfalls bestehe die Gefahr, handlungsunfähig zu werden, was gerade bei Themen wie Altersvorsorge und finanzieller Absicherung fatal sei. Für finanzielle Entscheidungen sei es vielmehr erforderlich, „die eigenen Möglichkeiten zu akzeptieren und den Fokus auf das zu legen, was ist und nicht auf das, was fehlt“, so die Expertin.

Darüber, wie sich Unsicherheit bei der Geldanlage beseitigen lässt, berichteten Annika Peters, CFP®, Vorstand bei der FrauenFinanzBeratung Barbara Rojahn & Kolleginnen aus Stuttgart, und Lisa Hassenzahl, CFP®, FPSB-Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin von Her Family Office aus Darmstadt. Sie stellten unter anderem vier verschiedene Anlagestrategien vor, die Frauen dazu ermutigen sollen, trotz Krise am Kapitalmarkt zu investieren. Ob „Buy an Hold“, „Buy the dip“, „Schritt für Schritt“ oder die Strategie „in Szenarien denken“ – alle Ansätze haben viele Vor- aber auch Nachteile. Peters und Hassenzahl waren sich einig: „Eine Finanzplannerin hilft, die individuell geeignete Strategie zu finden und das Bewusstsein für die eigene Risikotragfähigkeit zu schaffen.“

„Handlungsfähig in turbulenten Zeiten – der Notfallordner“ lautete der Titel des spannenden Vortrags von Alexandra Huhle, CFP®, Geschäftsführerin der Müller & Veith Investment GmbH aus Wiehl, und Simone Deike, CFP® , Finanzplanerin bei der MLP Finanzberatung in Bremen. „Legen Sie einen Notfallordner mit allen wichtigen Unterlagen und Vollmachten schon an, wenn es Ihnen gut geht und warten Sie nicht auf den Notfall“, empfahl Deike. „Das bringt Klarheit und Sicherheit für Ihre Liebsten“, ergänzte Huhle. Ob Daten zu Versicherungen, Finanzen und Wertanlagen, Testament, Vollmachten oder Informationen zum digitalen Nachlass: Die beiden Finanzplanerinnen gaben konkrete Tipps, was in den Ordner abgeheftet werden sollte, damit die Angehörigen bei einem Unfall oder im Todesfall nicht im Regen stehen.

In Krisen stecken häufig auch Chancen

Um die erfolgreiche Krisenbewältigung speziell für Gründer und Unternehmer – ob weiblich oder männlich – ging es im Vortrag von Claudia Rankers, CFP® und CFEP®. „Krisen entstehen in der Regel nicht von heute auf morgen“, betonte die Gründerin und Inhaberin des Rankers Family Office in Flörsheim/Main. Entsprechend wichtig sei es, ein Frühwarnsystem zu installieren, um rechtzeitig mit Analyse und Planung gegensteuern zu können. „Denn je größer die Krise, desto geringer die Handlungsspielräume.“ Ein wichtiger Schritt sei es beispielsweise, für verschiedene Bereiche und Abteilungen konkrete Ziele (KPIs) aufzustellen und diese mit Zahlen zu unterfüttern. Zahlenbasierte Daten bieten aus Sicht der Expertin eine deutlich bessere Entscheidungsbasis. „Und dann stecken in Krisen häufig auch Chancen. Unternehmen sollten sich jetzt digital und nachhaltig aufstellen“, appellierte Rankers.

Sehr überraschend waren die Zahlen, die Iris Hoschützky, CFP® und CFEP®, und Wealth Plannerin im Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft, beim Thema „Wegzug aus Deutschland“ präsentierte. Rund 970.000 Deutsche sind laut der Zahlen des Statistischen Bundesamtes allein 2021 ausgewandert. Die Gründe sind vielschichtig, erläuterte Hoschützky. Dazu zählten berufliche Gründe und die Aussicht auf einen besseren Verdienst ebenso wie niedrigere Lebenshaltungskosten oder die „Euro-Flucht“. „Doch so schön es ist, den Horizont zu erweitern und eine neue Kultur kennenzulernen: Es gibt einige rechtliche und steuerliche Fallstricke. Das gilt gerade für Unternehmer“, so die Expertin und gab einige Tipps, die es beim Wegzug zu beachten gilt.

Am Ende blieb vor allem eine Erkenntnis des Roundtables, an dem mehr als 30 Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland teilnahmen: Es ist jederzeit möglich und nie zu spät, sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen. Dabei ist gerade für Frauen die Notwendigkeit, sich mit den Themen Absicherung, Altersvorsorge und Vermögensaufbau zu beschäftigen, riesengroß. Wichtige Unterstützung können hier die vom FPSB zertifizierten Professionals leisten. Sie beraten Frauen bei der finanziellen Lebensplanung und erarbeiten mit ihren Kundinnen Finanzpläne, die in alle Lebenssituationen passen. „Die professionelle Finanzplanung ist der Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit“, zog Hoschützky das Fazit.

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