Der neue britische Finanzminister Jeremy Hunt hat fast alle angekündigten Steuersenkungen wieder rückgängig gemacht und ist damit zu einer gewissen Form von steuerlicher Verantwortung zurückgekehrt.
„Es fühlt sich fast wieder so an wie in den Jahren von ‚Spreadsheet Phil‘ – dem für seinen sparsamen Umgang mit den öffentlichen Finanzen bekannten früheren Schatzkanzler Philip Hammond“, sagt Thilo Wolf, Deutschland-Chef für BNY Mellon Investment Management: „Die größte Überraschung: Das derzeitige Energiesubventionsprogramm läuft im April nächsten Jahres aus und soll von einem neu gestalteten, für den Fiskus kostengünstigeren Programm abgelöst werden. Trotz des Widerstands der derzeitigen Premierministerin gegen eine Übergewinnsteuer für Energieunternehmen scheint dies die naheliegende Lösung zu sein, um einen Teil dieser Kosten auszugleichen.
An den Fakten ändert sich jedoch nichts: Die britische Wirtschaft ist voll ausgelastet und der Arbeitsmarkt ist sehr angespannt. Die Löhne steigen um fast 5 %, und es ist sehr schwer vorstellbar, dass die Inflation auf 2 % zurückgeht, ohne dass es zu einer dramatischen Abschwächung der Wirtschaft kommt. Auf der anderen Seite werden dieses Jahr jedoch weiterhin beträchtliche steuerliche Anreize in die Wirtschaft fließen, was die Wahrscheinlichkeit eines Konjunkturrückgangs begrenzt.
Unser Fazit: Die Bank of England unterschätzt den Inflationsdruck in der britischen Wirtschaft und wird eine aggressivere Haltung bei den Zinssätzen einnehmen müssen, als derzeit von den Märkten eingepreist wird.“
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