Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ
60 ist längst das neue 40. Senioren sind heute aktiv wie nie und machen die Dinge auf ihre Weise. Dieses Prinzip funktioniert auch bei der Geldanlage.
Losgelöst von den verschiedenen Krisenherden gibt es auch langfristige Trends, die unsere Gesellschaft verändern. Die demografische Entwicklung ist ein solcher Trend. Das Erfreuliche: Die Bevölkerung wird im Schnitt immer älter. Doch die gute Nachricht hat auch Schattenseiten. Um unser solidarisches Rentensystem aufrecht zu erhalten, kann es angesichts von Alterung und niedrigen Geburtsraten in nachfolgenden Generationen nur zwei mögliche Lösungen geben: Entweder das Rentenniveau sinkt ab oder das Renteneintrittsalter steigt an. In der Praxis, das haben die Rentenreformen und Anpassungen der vergangenen Legislaturperioden gezeigt, wird auf uns alle wohl ein Mix aus beiden Maßnahmen zukommen. Was heißt das jetzt für Menschen, die fürs Alter vorsorgen wollen?
Selbst Lebensversicherungen halten nicht mit der Inflation Schritt
Dass es unerlässlich ist, neben der gesetzlichen Rentenkasse auch privat Maßnahmen zu ergreifen, sollte inzwischen wirklich allen klar sein. Bisher galt das Credo, dass vor allem Berufsanfänger und Menschen mittleren Alters gut und gerne auch mittels Aktien, also am Kapitalmarkt fürs Alter vorsorgen sollten. Viele ältere Menschen haben womöglich noch alte Lebensversicherungen mit vergleichsweise hohen Garantieverzinsungen – und meiden auch deswegen den Kapitalmarkt. Doch in Zeiten hoher Inflation dürften auch die älteren Policen aktuell keine reale Rendite mehr erwirtschaften. Was ist also zu tun?
Im Alter kommt es auf die Mischung an
Wer heute Anfang 60 ist, muss oder besser gesagt: darf in Anlagehorizonten von zwanzig Jahren und mehr denken. Für Investments am Kapitalmarkt ist ein derartiger Zeitraum prädestiniert, da man über eine derart lange Zeit davon ausgehen kann, dass sich Schwankungen auspendeln und auch ein vermeintlich ungünstiger Einstiegszeitpunkt am Ende des Sparzeitraums keine große Relevanz mehr hat. Langfristige statistische Untersuchungen des Aktienmarkts zeigen, dass die gemittelte Rendite über lange Zeiträume nahezu immer die Inflation schlägt und für eine attraktive Rendite sorgt. Das gilt unabhängig davon, ob und wie schwankungsintensiv es an den Börsen her ging.
Hinzu kommt, dass Investments am Kapitalmarkt mehr bedeuten als nur Aktien. Während Aktien uneingeschränkt von der Entwicklung bei Unternehmen profitieren können, was als Kehrseite auch ein gewisses Risiko in sich trägt, bieten Anleihen im Vorfeld festgelegte Zins-Coupons und können zusätzlich je nach Bonität und Marktbedingungen, schwanken. Kombiniert man nun Aktien und Anleihen, lassen sich je nach Aktienquote offensivere oder aber defensivere Portefeuilles konstruieren. Indem auch über sechzigjährige Anleger ihrer Vermögensplanung Aktien beimischen, entsteht ein attraktiveres Rendite-Risiko-Profil, was in Zeiten von Inflation notwendig sein kann, um überhaupt eine reale Rendite zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass Aktien Sachwerte sind – Unternehmen mit einem unangefochtenen Geschäftsmodell, die zudem Produkte des täglichen Bedarfs herstellen, verdienen auch nach den größten Krisen noch Geld und können dieses etwa in Form einer Dividende an Anleger ausschütten.
Aktien stehen für Flexibilität im Alter
Angesichts der zu erwartenden sinkenden Rentenniveaus bietet es sich für alle Menschen zwischen 18 und 80 an, am Kapitalmarkt für das Alter vorzusorgen. Die damit verbundene Flexibilität – anders als etwa bei Lebensversicherungen können Fondsanteile oder Aktien börsentäglich verkauft werden – ist gerade im Alter und bei unvorhergesehenen Ereignissen Gold wert. So können Rentner ihren Lebensstandard erhalten und das Alter genießen.
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