In den letzten Jahren haben die Corona-Pandemie und in jüngster Zeit die Energiekrise eine breitere Debatte über die hohen Vergütungen von Führungskräften ausgelöst, insbesondere angesichts einer eklatanten Einkommensungleichheit.
Dies hat dazu geführt, dass sich Vermögensverwalter verstärkt mit den Unternehmen, in die sie investieren, über das Thema unterhalten. Vergütungsregelungen für Vorstände, die gut auf die Strategie des Unternehmens, einschließlich der entsprechenden Nachhaltigkeitsziele, abgestimmt sind, sind oft eng mit dem Unternehmenserfolg verknüpft. Die Vergütung von Führungskräften sollte dementsprechend Anreize für eine langfristige Wertschöpfung schaffen und zu nachhaltigen Praktiken beitragen.
Nach Ansicht von NN Investment Partners (NN IP) sollten Vergütungspläne zu 100 % leistungsbezogen sein. Alle Leistungskriterien sollten zudem messbar, transparent und relevant für den langfristigen Erfolg des Unternehmens sein. Daher erwartet NN IP, dass Unternehmen auch nicht-finanzielle Nachhaltigkeitsmaßnahmen in ihre Vergütungspolitik aufnehmen. Wenn die Führungsriege nicht für die Umsetzung einer nachhaltigen Geschäftsstrategie belohnt werden, indem die Nachhaltigkeitskennzahlen mit der Vergütung verknüpft sind, kann NN IP gegen die Vergütungspolitik eines Unternehmens stimmen.
Wir arbeiten in der Regel über drei bis fünf Jahre mit Unternehmen zusammen und legen Veränderungsziele und Meilensteine fest, um unsere Fortschritte zu verfolgen. Wir unterstützen und beraten die Unternehmen, in die wir investieren, und überwachen ihre Maßnahmen. Wenn die Fortschritte unzureichend sind oder ein Unternehmen unser Feedback konsequent ignoriert, können wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen, darunter den Ausschluss des Unternehmens aus unserem Investitionsportfolio. Dies ist jedoch das letzte Mittel der Wahl: Wir ziehen es vor, investiert zu bleiben und ein Mitspracherecht zu haben, um den Wandel zu steuern.
Florentine van den Eerenbeemt, Spezialistin für verantwortungsvolle Investitionen bei NN Investment Partners kommentiert: „Bei den größten Treibhausgasemittenten der Welt kann NN IP gegen den Vergütungsplan stimmen, wenn das Unternehmen keine Elemente der Klimaschutzleistung in das Vergütungssystem für Führungskräfte aufgenommen hat. Wir nutzen die Abstimmungen über die Vergütung auch als eine Form der Eskalation – etwa dann, wenn wir über den mangelnden Fortschritt bei den festgelegten Nachhaltigkeitszielen besorgt sind. Im Allgemeinen unterstützen wir Aktionärsanträge, die sich mit wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen befassen. Auch wenn einige Anträge nicht angenommen werden, sind wir der Meinung, dass unser Votum eine deutliche Botschaft an den Vorstand sendet. Um wirklich etwas zu erreichen, müssen sich aber mehr Unternehmen und Investoren engagieren.“
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