Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hat sich in der Frage der Reaktion auf mögliche Engpässe in der Erdgasversorgung positioniert.
Der ZIA unterstützt die Bundesregierung bei ihrem Einsatz, die Abhängigkeit von Erdgas aus Russland so weit wie möglich zurückzufahren und sieht sich auch selbst in der Pflicht. „Die Lage ist sehr kritisch. Da sind alle gesellschaftlichen Gruppen gefragt, die Herausforderung anzunehmen. Die Immobilienwirtschaft will ihren Beitrag zum Senken des Gas- und Stromverbrauchs verstärken und wird mit einer Energieeffizienz-Offensive ihre politischen Vorstöße flankieren“, erklärt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner.
Die Task Force Energie hat für den Fall einer akuten Gasmangellage eine Reihe von Empfehlungen vorgelegt, die jetzt vom ZIA-Präsidium angenommen wurden.
Der Zentrale Immobilien Ausschuss markiert in dem Papier wichtige Maßnahmen für den Gebäudesektor, sollte sich die Lage weiter zuspitzen. Er weist darauf hin, dass Endkunden nach dem Notfallplan Gas der Bundesregierung aus sozialpolitischen Gründen bei Erdgasverknappungen geschützt sind und hält zudem fest: „Sollte es im Rahmen der Gasnotfallstufe 3 zu extremen Versorgungsengpässen kommen, die es nicht mehr ermöglichen, den geschützten Kundenstatus aufrechtzuerhalten, dann muss im Rahmen dieser gesetzlichen Versorgungsregelung sichergestellt werden, dass für die Dauer des Versorgungsengpasses mietrechtliche Gewährleistungsansprüche ausgeschlossen werden.“ ZIA-Präsident Mattner dazu: „Für den Fall, dass bei extremen Gas-Engpässen die Mindesttemperaturen in Innenräumen unterschritten werden, muss ein Gewährleistungsanspruch gegenüber Vermieterinnen und Vermietern ausgeschlossen werden.“
Weiter fordert der ZIA: Neben Fernwärmeeinrichtungen, die an Haushaltskunden liefern, müssen auch hocheffiziente KWK-Anlagen und Contracting-Lösungen als Anlagen zur Versorgung schützenswerter Kunden anerkannt werden. Denn in Zeiten von Erdgasnotlagen haben KWK-Anlagen einen doppelten Nutzen: Sie produzieren Wärmeleistung für die Gebäude und erzeugen gleichzeitig bei einem hohen Gesamtwirkungsgrad dezentral Strom – was die Stromversorgung unterstützt.
Der Verband dringt auf mehr Einsatz von Bundesregierung, Energieversorgern und Immobilienbesitzern, um noch besser über Möglichkeiten zu informieren, den Verbrauch zu senken – die ZIA-Mitglieder wollen dazu kraftvoll beitragen. Hier müssen auch die Mieterinnen und Mieter mitgenommen werden. Schließlich reduziert eine Verringerung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius den Heizwärmebedarf bei Wohngebäuden um durchschnittlich sechs Prozent.
Der ZIA fordert, dass die Einrichtung digitaler Heizthermostate, digitaler Messsysteme und intelligenter Gebäudesteuerungstechnik für Vermieter umlagefähig werden. Denn sie sind, so heißt es in dem Papier „nützliche Instrumente, um die Bedarfe zu erfassen und über diese Steuerung zu geringeren Heizverbräuchen und der Eingrenzung von Kostenbelastungen für die Mieter zu kommen“.
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