Transaktionsversicherungen müssen zukünftig geopolitische und regulatorische Risiken stärker berücksichtigen.
Trotz aller Unsicherheiten wird sich der Markt für Fusionen und Unternehmensübernahmen auch in diesem Jahr weiter positiv entwickeln. Die im letzten Jahr sichtbar gewordenen Erholungstendenzen nach der Pandemie dürften sich fortsetzen. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie „M&A Risk in Review”, die das internationale Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon plc (NYSE: AON) gemeinsam mit Mergermarket noch vor dem Ukraine-Krieg durchgeführt hat. Befragt wurden 50 Top-Manager, die direkte Verantwortung im Bereich M&A tragen, aus Großunternehmen, Private Equity Firmen und Investment Banken.
Über 70 Prozent der Befragten erwarten die meisten Transaktionen im Bereich Technologie, Medien, Telekommunikation (TMT). Die geringste Aktivität sehen sie in den Sparten Energie, Bergbau und Versorgungsunternehmen. Der geographische Schwerpunkt wird nach Überzeugung der M&A-Experten eindeutig im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) liegen. Nordamerika folgt auf dem zweiten Platz.
Mit höheren Anforderungen rechnen die Befragten im Bereich der Risikoprüfung. Über 90 Prozent geben an, dass zusätzliche Ressourcen für Due Diligence Prüfungen bereitgestellt werden müssen. Immaterielle Wirtschaftsgüter (Intellectual Property) gewinnen hier besonders an Bedeutung.
Bei der Risikobewertung treten politische Unsicherheiten und die geopolitische Lage deutlich in den Vordergrund. Über die Hälfte der Befragten setzte sie bereits vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs auf den ersten Platz, gefolgt von disruptiven Marktveränderungen. Dahinter folgen die Zinsentwicklung und regulatorische Veränderungen.
Deutlich wichtiger werden bei Fusionen und Übernahmen die ESG-Kriterien. Hier sehen nahezu alle M&A-Experten einen Bedeutungszuwachs. Die gleiche Einschätzung gilt für den Bereich Steuern. Hier erwarten auch nahezu alle Befragten höhere Risiken und Belastungen. Dabei geht es um zahlreiche einzelne Faktoren. So werden zum Beispiel die Regeln zur Bekämpfung von Steuermissbrauch immer umfangreicher und komplexer.
„Trotz aller Unsicherheiten erwarten wir weiteres Wachstum im Bereich M&A. Die Marktakteure verfügen über ausreichende Mittel, um bei sich bietenden Gelegenheiten schnell zuzugreifen. Um dies abzusichern, müssen Transaktionsversicherungen den komplexeren Anforderungen gerecht werden. Das bringt auch hier einen höheren Aufwand für Prüfungen und Risikoabschätzungen mit sich,” kommentiert Ulf Cramer, Head of M&A and Transaction Solutions DACH bei Aon.
Die komplette Studie M&A Risk in Review 2022 kann hier abgerufen werden. https://www.aon.com/m-and-a-riskinreview/global2022-1h
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